[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum vakuumdichten Verschließen von Elektronenröhren
z. B. Bildwiedergaberöhren, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.
[0002] Die Evakuierung von Elektronenröhren erfolgt durch speziell für den jeweiligen Produktionsprozess
geeignete Pumpsysteme. Röhren mit Glasumhüllung werden in der Regel durch Glasrohre
mit den Pumpsystemen verbunden. Diese Glasrohre, in der Fachsprache Pumpstengel genannt,
werden nach der Evakuierung durch Abschmelzen vom Pumpsystem getrennt. Der der Röhre
zugewandte Teil des Pumpstengels bleibt Bestandteil des Röhrenfußes, auf dem innere
Bauteile der Röhre montiert sind. Für die Serienfertigung wird zum Abschmelzen eine
Vorrichtung verwendet, welche als Abschmelzeinheit bezeichnet wird.
[0003] Diese Abschmelzeinheit besteht aus mehreren Teilen, welche seither entsprechend der
Abb. 1 in axialer Richtung zusammenmontiert sind:
[0004] Eine Elektronenröhre 1, wird durch ein Pumpsystem 2 evakuiert. Die Verbindung zwischen
Elektronenröhre und Pumpsystem erfolgt über ein rohrförmiges Bauelement 4, den Pumpstengel.
Um den Leitwert in dem Pumpstengel möglichst groß zu halten und somit die Auspumpzeit
auf ein Minimum zu begrenzen, muß dieser so kurz wie möglich sein. Dies bedeutet,
daß der Röhrensockel 16 und das Pumpsystem 2 dicht beieinander angeordnet sein müssen.
Zwischen dem Röhrensockel 16 und dem Pumpsystem 2 befindet sich die Abschmelzeinheit
5. Diese besteht aus einem Gehäuse 6 mit Deckel 8, verschiedenen Isolationselementen
9, 10, 11 und der Heizwendel 6. Zum Wechseln der Heizwendel muß die Abschmelzeinheit
demontiert werden. Dies geschieht in axialer Richtung nach Lösen der Schrauben 12.
Die aus vorgenannten Gründen bedingte sehr enge axiale Bauweise und Anbauten 3, welche
zur Behandlung der Elektronenröhre und deren Bauteile während des Auspumpprozesses
notwendig sind machen die Demontage äußert umständlich und zeitraubend.
[0005] Die Heizwendel ist ein thermisch hochbelastetes Teil und somit einem großen Verschleiß
ausgesetzt. Dadurch ist ein häufiger Wechsel dieses BauteilsI bedingt. Für eine Serienfertigung
stellt das Auswechseln dieser Bauteile und andere Wartungsarbeiten einen wesentlichen
Faktor in Aufwand und Zeit dar. Ein schneller und rationeller Ablauf dieses Fertigungsvorgangs
ist anzustreben. Dies ist, wie oben gezeigt wurde, mit der herkömmlichen Konstruktion
nur unbefriedigend gelöst.
[0006] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Abschmelzeinheit so zu konstruieren,
daß im Rahmen einer Serienfertigung das Auswechseln der Heizwendel und andere Wartungsarbeiten
ohne großen Aufwand an Zeit und Kosten erfolgen kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruches gelöst. Durch
die erfindungsgemäße Konstruktion ist es möglich, die Abschmelzeinheit auf einfache
Weise ohne Werkzeuge für den Wechsel der Heizwendel in radialer Richtung zu demontieren
und wieder zusammen zu bauen.
[0008] Die Erfindung wird am Beispiel von Elektronenröhren erläutert, ist jedoch nicht auf
das vakuumdichte Verschließen von Elektronenröhren beschränkt, sondern bezieht sich
auf alle Behälter, welche dauerhaft vakuumdicht durch Abschmelzen verschlossen werden.
[0009] Anhand der Abb. 2 soll die Erfindung näher erläutert werden.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist die Abschmelzeinheit so konstruiert, daß
sie nicht mehr in axialer Richtung demontiert werden muß. Sie besteht aus dem Gehäuse
13, welches die Heizwendel 6 und die Isolationselemente in axialer Richtung umfaßt.
Ein Bauteil 14 des Gehäuses 13 ist seitlich herausnehmbar. Mit diesem Bauteil sind
die Heizwendel 6 und die Isolationselemente ebenfalls herausnehmbar, ohne daß Verschraubungen
gelöst werden müssen. Durch ein Arretierelement 15, z. B. eine Feder, welche vor dem
Herausnehmen des Bauteils 14 gelöst wird, wird die gesamte Abschmelzeinheit zusammengehalten.
1. Einrichtung zum vakuumdichten Verschließen von Elektronenröhren mit einem Vakuumpumpsystem
(2) einem rohrförmigen Verbindungselement (4) zwischen Elektronenröhre (1) und Vakuumpumpsystem
(2), welches nach Evakuierung der Elektronenröhre dauerhaft vakuumdicht durch Abschmelzen
verschlossen wird, wobei das Abschmelzen durch eine spezielle Abschmelzeinheit (5)
ausgeführt wird und die Abschmelzeinheit mit einer Heizwendel (6) ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizwendel (6) von einem Gehäuse (13) radial und axial
umfaßt wird und ein Bauteil (14) des Gehäuses (13) seitlich herausnehmbar ist, wobei
mit dem Bauteil (14) auch die Heizwendel (6) herausnehmbar ist, ohne daß Verschraubungen
gelöst werden müssen und daß zur Halterung des Bauteils (14) ein Arreitierelement
(15), z. B. eine Feder, vorhanden ist.