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EP 0 694 350 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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31.01.1996 Patentblatt 1996/05 |
(22) |
Anmeldetag: 06.07.1995 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT |
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Priorität: |
29.07.1994 CH 2405/94
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Anmelder: STYNER & BIENZ AG |
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CH-3172 Niederwangen (CH) |
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Erfinder: |
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- Egolf, Theo
CH-3178 Bösingen (CH)
- Flühmann, Urs
CH-3084 Wabern (CH)
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Vertreter: AMMANN PATENTANWAELTE AG BERN |
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Schwarztorstrasse 31 CH-3001 Bern CH-3001 Bern (CH) |
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Transferanordnung an einer Presse |
(57) Die an den Transportstangen (1) befestigten Greifer (2, 3) sind mit Permanentmagneten
(6) versehen. Zum Erfassen und Transportieren eines Werkstücks (4) werden die beiden
Greifer von aussen dem Werkstück genähert, wobei die Stirnflächen (5) der Greifer
das Werkstück orientieren und die Magnete (6) das Werkstück etwas anheben. Damit ist
in einfachster Weise sichergestellt, dass das Werkstück problemlos in die nächste
Bearbeitungsstation eines Folgewerkzeugs eingeführt werden kann.
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[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transferanordnung an einer Presse zum schrittweisen
Transport von Werkstücken durch Bearbeitungsstationen eines Werkzeuges, mit seitlich
des Werkzeuges angeordneten Transportstangen, die mit Greifern für Werkstücke besetzt
und zyklisch in Längs- und Querrichtung hin- und herbewegbar sind. Die Transportstangen
führen pro Arbeitszyklus eine geschlossene rechteckige Bewegung aus, indem sie in
einem ersten Takt eine Anzahl erfasster Werkstücke zur nächsten Station des Werkzeuges
vorschieben, dann seitlich vom Werkzeug entfernt in Längsrichtung zurückgeführt und
zum Erfassen der Werkstücke wieder zum Werkzeug hin bewegt werden. Es treten hierbei
erhebliche Beschleunigungen und Verzögerungen und entsprechend hohe Massenkräfte auf,
so dass die Arbeitskadenz der Presse durch Festigkeit und Stabilität der Transferanordnung
begrenzt ist. Verhältnismässig enge Grenzen sind deshalb gesetzt, weil jede Erhöhung
der Festigkeit und mechanischen Stabilität der Transportstangen gegen Deformation
zu einer Gewichtserhöhung führt, die ihrerseits eine Erhöhung der Massenkräfte bewirkt.
[0002] Um einen störungsfreien Transfer der Werkstücke sicherzustellen, wird der oben erwähnten
horizontalen Transferbewegung noch eine vertikale Bewegung überlagert, indem die Transportstangen
mit den Greifern jeweils nach dem Erfassen der Werkstücke etwas angehoben werden,
damit die erfassten Werkstücke sicher in die nächste Station des Werkzeugs einlaufen
können. Ohne diese Vertikalbewegung besteht die Gefahr, dass Werkstücke beim Einlaufen
in eine nächste Station gegen Teile derselben anschlagen könnten. Diese zusätzliche
Vertikalbewegung der Transportstangen und Greifer bringt eine erhebliche Verteuerung
sowie eine Erhöhung der trägen Massen mit sich.
[0003] Ziel vorliegender Erfindung ist es, die Transferanordnung erheblich zu vereinfachen.
Dieses Ziel wird dadurch erreicht, dass mindestens ein Teil der Greifer mit Hubmagneten
versehen sind, um das Werkstück beim Transport aus einer Bearbeitungsstation zur nächsten
anzuheben. Dank dieser sehr einfachen Massnahme fällt die nachteilige Vertikalbewegung
der Transportstangen und Greifer weg. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die
Greifer starr ausgeführt und starr mit den Transportstangen verbunden sein können.
Sie brauchen lediglich mit Orientierungsmitteln, beispielsweise V-förmigen Stirnflächen
oder Orientierungsstiften, versehen zu sein, welche die Werkstücke während des Anhebens
durch die Magnete und während des Transfers der Werkstücke aus einer Bearbeitungsstation
in die nächste in der gewünschten Lage sichern.
[0004] Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine Draufsicht auf ein Greiferpaar und ein Werkstück, und
- Figur 2
- zeigt einen Teilschnitt durch das Greiferpaar und das Werkstück.
[0005] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Transfersystem einer Presse, mit zwei Transportstangen
1, an welchen zwei starre Greifer 2 und 3 fest montiert sind. Diese Greifer dienen
in der eingangs beschriebenen Weise zum Erfassen und Transportieren eines Werkstücks
4, nämlich einem tiefgezogenen Teil mit einem erhöhten Mittelteil 4a und einem Ringflansch
4b. Die beiden Greifer 2 und 3 weisen V-förmige Stirnflächen 5 auf, welche bei der
in Figur 1 dargestellten, geschlossenen Stellung geringsten gegenseitigen Abstands
der beiden Greifer 2 und 3 mit etwas Spiel am erhöhten Mittelteil 4a des Werkstücks
4 anliegen und dasselbe in einer bestimmten Lage orientieren. Die beiden Greifer sind
mit je zwei Permanentmagneten 6 besetzt, deren untere Stirnflächen bündig sind mit
den Unterseiten der Greifer 2 und 3. In einem Schlitz des Greifers 3 ist ein Sensor
7 zur Anwesenheitskontrolle montiert, der über ein Kabel 8 mit der Pressensteuerung
verbunden ist.
[0006] Es ist angenommen, das Werkstück befinde sich nach erfolgter Bearbeitung in einer
Bearbeitungsstation in einer in Figur 2 in gestrichelten Linien angedeuteten Lage.
Zum Erfassen und Weitertransportieren des Werkstücks werden die Transporstangen 1
mit den Greifern 2 und 3 aus einer gespreizten Stellung in die in Figur 1 und 2 dargestellte,
geschlossene oder angenäherte Stellung verschoben. Dabei bewegen sich die Greifer,
wie Figur 2 zeigt, über dem Flansch 4b des Werkstücks nach innen und orientieren das
Werkstück mit ihren Stirnflächen 5 gegen seitliche Verschiebung. Die Orientierung
erfolgt jedoch mit einem gewissen Spiel, d. h. das Werkstück kann sich zwischen den
Greifern in vertikaler Richtung praktisch frei bewegen. Die nun über dem Flansch 4b
liegenden Magnete 6 heben nun das ferromagnetische Werkstück in die in Figur 2 in
ausgezogenen Linien dargestellte angehobene Lage, in welche dann das Werkstück in
die nächste Bearbeitungsstation gebracht wird. Der Sensor 7 überwacht jeweils die
Anwesenheit eines Werkstücks und bewirkt beim Fehlen eines Werkstücks das sofortige
Anhalten der Presse.
[0007] Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt die Möglichkeit, wie tiefgezogene Werkstücke
orientiert und angehoben werden können. Flachere Werkstücke können nicht in dieser
Weise orientiert werden. In diesem Falle können die Greifer 2 und 3 mit Orientierungsstiften
versehen sein, die entweder von aussen gegen den Rand des Werkstücks anliegen oder
aber in Orientierungslöcher des Werkstücks eingreifen. Solche Orientierungsstifte
9, die der Orientierung des Werkstücks dienen, indem sie von aussen gegen den Flansch
4b anliegen, sind in Figur 1 in strichpunktierten Linien dargestellt. Es könnten aber
auch Orientierungsstifte vorgesehen sein, welche beim Anheben des Werkstücks durch
die Magnete 6 in Orientierungslöcher desselben eindringen.
1. Transferanordnung an einer Presse zum schrittweisen Transport von Werkstücken (4)
durch Bearbeitungsstationen eines Werkzeuges, mit seitlich des Werkzeuges angeordneten
Transportstangen (1), die mit Greifern (2, 3) für Werkstücke (4) besetzt und zyklisch
in Längs- und Querrichtung hin- und herbewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Teil der Greifer (2, 3) mit Hubmagneten (6) versehen sind, um das Werkstück
(4) beim Transport aus einer Bearbeitungsstation zur nächsten anzuheben.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (2, 3) mit Orientierungsorganen
versehen sind, welche beim Anheben durch die Magnete (6) und während des Transports
die Lage des Werkstücks (4) mitbestimmen.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (2, 3) V-förmige
Orientierungsflächen (5) aufweisen.
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (2, 3) Orientierungsstifte
(9) aufweisen.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
ein Greifer (3) bestimmter Greiferpaare (2, 3) mit einem Anwesenheitssensor (7), z.
B. einem Näherungsschalter, versehen ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass starre Greifer
(2, 3) fest mit den Transportstangen (1) verbunden sind.
