[0001] Die Erfindung betrifft eine Stranggiesskokille für ein Doppel-T-Vorprofil gemäss
den Merkmalen des Oberbegriffes von Anspruch 1.
[0002] Das Stranggiessen von Vorprofilen für die Erzeugung von Formstahl, insbesondere Doppel-T-Träger,
ist in der Praxis seit 1968 bekannt. Nur wenige Stahlwerke haben weltweit bis heute
produktionsmässig solche Träger-Vorprofile produziert, weil für deren Produktion ein
beträchtliches Know-How erforderlich ist. Der allgemeine Trend zum endabmessungsnahen
Giessen hat das Interesse am Giessen von Vorprofilen stark ansteigen lassen. Trotz
diesem Trend sind die Schwierigkeiten, die mit dem Giessen solcher Querschnitte verbunden
sind, noch nicht befriedigend gelöst worden. Als Hauptproblem werden auch heute noch
Verklemmungen des Stranges in der Kokille genannt, insbesondere wenn Giessparameter
nicht mit den vorbestimmten Konizitätsparametern in der Kokille übereinstimmen. Im
weiteren ist der Aufwand für die Kokillenherstellung sehr kostspielig.
[0003] Aus der DE-Auslegeschrift 1 282 861 ist eine Blockkokille zum Stranggiessen von Doppel-T-Profilen
bekannt. Der Formhohlraum der Kokille ist entsprechend der Schwindung des Doppel-T-Profils
an den Flanschaussenseiten mit einer positiven Formhohlraumkonizität und an den Flanschinnenseiten
mit einer negativen Schwindungskonizität versehen. Zur besseren Bearbeitung des Kokillenhohlraumes
ist die Kokille entlang einer Ebene parallel zum Steg des Doppel-T-Profils zweiteilig
ausgeführt.
[0004] Um einerseits die sich bildende Strangkruste in der Kokille ausreichend zu kühlen
und um anderseits Strangverklemmungen in der Kokille zu verhüten, muss die positive
und negative Formhohlraumkonizität der Stahlqualität, der Giesstemperatur, der Giessgeschwindigkeit
etc. angepasst werden. Klemmt sich der Strang bei einer Störung in der Kokille fest,
so kann er durch Oeffnen der zweiteiligen Blockkokille aus dieser entfernt werden.
Die Herstellung solcher Blockkokillen ist aber kostspielig. Auch führen bei solchen
Kokillen unterschiedliche Giessgeschwindigkeiten leicht zu Störungen und zu vergrössertem
Verschleiss.
[0005] Aus US-PS 4 805 685 ist weiter eine Kokille zum Giessen von Doppel-T-Profilen bekannt.
Aussparungen des Formhohlraumquerschnittes für den Stegteil werden bei dieser Kokille
nach vorbestimmten Verhältniszahlen gestaltet. Uebergangszonen zwischen dem Stegteil
und den Flanschteilen werden mittels einem flachen Steigungswinkel genau definiert.
Diese sanften Uebergänge vereinfachen die Herstellung des Formhohlraumes durch den
Wegfall von negativen Hinterschneidungen bzw. von negativen Formhohlraumkonizitäten.
Die Lehre aus dieser Literatur entfernt sich aber wieder vom endabmessungsnahen Giessen
und verursacht eine entsprechend grosse Walzverformung.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Doppel-T-Vorprofil-Kokille zu schaffen,
die die erwähnten Nachteile ausschaltet und insbesondere ein Verklemmen des Stranges
in der Kokille vermeidet. Eine weitere Zielsetzung besteht darin, ein endabmessungsnahes
Träger-Vorprofil zu giessen, das ein Minimum von Walzstichen benötigt. Auch soll ein
solches Doppel-T-Vorprofil mit wechselnden Giesparametern, wie Giessgeschwindigkeit,
Giesstemperatur etc., gegossen und gleichzeitig die Strangqualität sowohl der Oberfläche
als auch des Gefüges verbessert werden. Im weiteren soll die Kokille als Rohr- oder
Blockkokille einfach herstellbar sein.
[0007] Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Summe der Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
[0008] Mit der erfindungsgemässen Kokille ist es erstmals möglich, ein endabmessungsnahes
Giessen von Doppel-T-Vorprofilen mit einer Kokille ohne negative Formhohlraumkonizität
bzw. ohne negative Hinterschneidungen zu giessen. Solche Kokillen lassen sich im weiteren
nicht nur als Block- oder Plattenkokillen herstellen, sie können auch als wesentlich
preisgünstigere Rohrkokillen mit relativ einfachen Werkzeugen gefertigt werden. Im
weiteren lassen sich durch die Anwendung von gezielter Strangkrustenverformung innerhalb
der Kokille sowohl die Giessleistung als auch die Strangqualität, insbesondere das
Stranggefüge, verbessern. Sollte in einem Störungsfall ein Strang in der Kokille steckenbleiben,
so kann er, weil keine negativen Hinterschneidungen in der Kokille vorhanden sind,
nach oben entfernt werden. Durch die geometrische Verlängerung der Sehen in Abhängigkeit
des Durchlaufweges der Strangkruste in der Kokille können wechselnde Giessparameter,
insbesondere wechselnde Giessgeschwindigkeiten, ohne Störungen wie Durchbrüche, Klemmer
etc. verarbeitet werden.
[0009] Gemäss einem Ausführungsbeispiel kann die geometrische Verlängerung der Strangkruste
des Stegteiles so gewählt werden, dass das Schwindmass der Strangschale quer zur Stranglaufrichtung
vollständig kompensiert wird. Auf die beiden Flanschteile werden dabei keine zur Strangmitte
hin gerichtete Zugkräfte aufgebracht. Jeder Flanschteil kann bezüglich Schwindungskonizität
erstmals wie ein vom Profil losgelöster Knüppel betrachtet und der zugehörige Formhohlraum
entsprechend gestaltet werden. Diese Freiheit erlaubt es, diese Flanschteile entlang
ihrem Umfang auf allen fünf Begrenzungsflächen mit einer in Stranglaufrichtung konvergierenden,
auf die Flanschdimensionen berechneten Konizität zu versehen.
[0010] Als Alternative zu der klassischen Konizität an den Begrenzungsflächen der Flanschen
können Ausbauchungen vorgesehen werden, die in Stranglaufrichtung mindestens entlang
einer Teillänge des Formhohlraumes sich derart verkleinern, dass sich die Strangschalen
beim Durchlauf durch den Formhohlraum verformen.
[0011] Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die geometrische Verlängerung der
Strangkruste des Stegteiles quer zur Stranglaufrichtung auch so gewählt werden, dass
das zugehörige Schwindmass der Strangschale nur teilweise kompensiert wird. Auf die
beiden Flanschteile werden dabei gezielt zur Mitte hin gerichtete Zugkräfte eingeleitet.
Diese Zugkräfte sollen die noch dünne Strangschale der Flanschinnenseiten, die an
die Strangschalen des Stegteiles anschliessen, zur Strangmitte hin ziehen. Dieser
Verfahrensschritt erlaubt, dass die an den Stegteil anschliessenden Kokillenwandteile
der Flanschinnenseiten im wesentlichen parallel zur Stranglaufrichtung gestaltet werden
können. Dieses Lösungskonzept kann insbesondere bei Rohrkokillen, welche mittels einem
Dorn geformt werden, Vorteile erbringen.
[0012] Eine Verformung der Strangkruste kann aus Gründen der Strangqualität oder zur Erreichung
einer erhöhten Giessleistung an weiteren Umfangsabschnitten des Formhohlraumes erwünscht
sein. Gemäss einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass der Formhohlraum am
eingiessseitigen Ende der Kokille an den Aussenseiten der beiden gegenüberliegenden
Flanschteilen, und/oder an den vier seitlichen Flanschbegrenzungsflächen, und/oder
an den Flanschinnenseiten Querschnittsvergrösserungen des Formhohlraumes gegenüber
den gleichen Formhohlraumabschnitten am strangaustrittsseitigen Ende in der Form von
Ausbauchungen aufweist, und dass sich die Bogenhöhen H der Ausbauchungen in Stranglaufrichtung
derart verkleinern, dass während des Giessbetriebes eine im Formhohlraum sich bildende
Strangschale beim Durchlauf durch den Formhohlraum verformt. Durch diese Massnahme
kann ein optimaler Kontakt und dadurch eine wesentlich erhöhte Kühlleistung an einzelnen
oder an allen Begrenzungsflächen des Vorprofiles erreicht werden.
[0013] Die Stegausbauchungen können sich bei langen Stegen nur über einen Bruchteil der
Steglänge zwischen den Flanschen erstrecken. Nach einem Ausführungsbeispiel ist es
aber besonders vorteilhaft, wenn sich die Stegausbauchungen über die gesamte Steglänge
bis zu den Hohlkehlen der Flanschanschlüsse erstrecken.
[0014] Die Ausbauchungen können durch gebrochene, gerade Linien begrenzt sein. Gemäss einem
Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, die Strangausbauchungen durch gebogene Linien,
vorzugsweise durch Kreislinien, zu begrenzen.
[0015] Die Ausbauchungen am Steg und/oder an den beiden Flanschen können z.B. kurz vor dem
Kokillenausgang vollständig zurückgeformt sein oder der Strang kann beim Verlassen
der Kokille noch eine Restausbauchung aufweisen. Dies schafft eine gezielte Möglichkeit,
eine Strangverformung am Ende der Sumpfspitze oder später in der Stegmitte vorzusehen.
[0016] Die Dicke des Steges und der beiden Flanschen wird so dimensioniert, dass nach dem
Verwalzen des Doppel-T-Trägers eine optimale Gefügestruktur erreicht wird. Im weiteren
soll das endabmessungsnahe Dimensionieren des Vorprofils und eine möglichst abstützungsfreie
Strangführung gegen den ferrostatischen Druck bei der Festlegung der Dimensionierung
mitberücksichtigt werden. Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel wird zusätzlich
vorgeschlagen, das Verhältnis Stegdicke zu Flanschdicke, je an deren dünnsten Stellen
gemessen, in der Grössenordnung von 1 : 1 festzulegen.
[0017] Die Bogenhöhe H der Ausbauchung kann sich über die ganze Länge der Kokille stetig
oder degressiv etc. verkleinern. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel kann es vorteilhaft
sein, dass sich die Bogenhöhe H nur auf einer Teillänge der Kokille verkleinert. Es
kann sowohl eine Restausbauchung oder eine gerade Kokillenwand mit einem klassischen
Giesskonus am Ende einer Rückformungsstrecke nachgeordnet werden.
[0018] Im nachfolgenden soll anhand von Beispielen die Erfindung zusätzlich erläutert werden.
[0019] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf das eingiessseitige Ende einer Rohrkokille für ein Doppel-T-Träger-Vorprofil,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das eingiessseitige Ende eines weiteren Beispieles einer Rohrkokille,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das eingiessseitige Ende eines weiteren Beispieles einer Rohrkokille,
- Fig. 4
- einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2 und
- Fig. 5
- einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig l.
[0020] In Fig. 1 ist mit 2 eine Rohrkokille mit einem Formhohlraum 3 dargestellt. Der Querschnitt
des Formhohlraumes ist aus zwei Flanschteilen 4, 4' und einem Stegteil 5 zusammengesetzt.
Ein Uebergangsradius 6 verbindet die genannten Querschnittteile. Am eingiessseitigen
Ende der Kokille ist entlang des Stegteiles 5 auf beiden Seiten des Steges je eine
Querschnittsvergrösserung des Formholraumes gegenüber den gleichen Formhohlraumabschnitten
7 am strangaustrittsseitigen Ende in der Form einer Stegausbauchung 8 angebracht.
In diesem Beispiel ist am strangaustrittsseitigen Ende der Kokille die Stegausbauchung
8 auf Null reduziert, d.h. der Stegteil 5 ist durch gerade Linien 9 begrenzt. Die
Linien 9 stellen für die Bogenlinien 10 Sehnen dar. Zwischen dem eingiessseitigen
und dem strangaustrittsseitigen Ende der Kokille verkleinert sich die Bogenhöhe H
stetig, und es ergibt sich eine geometrische Verlängerung der dem Bogen zugehörigen
Sehne. Eine sich entlang dem Stegteil 5 bildende Strangschale hat bei Erstarrungsbeginn
eine ausgebauchte Form, die sich bei der Vorwärtsbewegung durch die Kokille in eine
ebene Fläche verformt. Wenn die Strangschale nicht gleichzeitig einer Schwindung quer
zur Strangbewegung unterliegen würde, hätte sie am Kokillenausgang die Länge der Bogenlinie
10. Die Verkleinerung der Bogenhöhe H wird so bemessen, dass eine sich daraus ergebende
geometrische Verlängerung der Sehne die Schwindung der Strangschale des Steges quer
zur Stranglaufrichtung ganz oder teilweise kompensiert. Im Beispiel gemäss Fig. 1
soll die Verlängerung der Sehne die Schwindung der Strangschale des Steges 5 ganz
kompensieren. Auf die beiden Flanschteile 4, 4' werden somit keine zur Strangmitte
hin gerichtete Zugkräfte entstehen. Der Formhohlraum der beiden Flanschteile 4, 4'
ist entlang seinem Umfang auf allen fünf Begrenzungsflächen 12, 12', 15, 15', 16 bzw.
13, 13', 17, 17', 18 mit einer in Stranglaufrichtung konvergierenden Konizität versehen.
Die Konizität kann bei diesem Beispiel den Flanschdimensionen angepasst werden.
[0021] In Fig. 2 sind im Stegteil 5 Ausbauchungen 27 angeordnet. Sie verkleinern sich in
Stranglaufrichtung auf Ausbauchungen 28 am Kokillenausgang, d.h. der aus der Kokille
austretende gegossene Strang ist mit einem Stegteil mit einer schwachen Restausbauchung
von z.B. 1 - 3 mm versehen, die beispielsweise während der Schlusserstarrung in der
Strangführung zurückgeformt werden kann. An den Flanschteilen 4, 4' sind an die Flanschbegrenzungsflächen
20, 20', 21, 21', 22, 22' Querschnittsvergrösserungen in der Form von Ausbauchungen
23, 23', 24, 24', 25, 25' vorgesehen. Alle diese Ausbauchungen des Formhohlraumes
verkleinern sich in Stranglaufrichtung, und am strangaustrittsseitigen Ende der Kokille
sind die Bogenhöhen der Ausbauchungen 23, 24, 25 Null. Diese Ausbauchungen 23, 24,
25 verbessern die Kontrolle der Erstarrung an diesen Flanschteilen und ermöglichen
höhere Giessgeschwindigkeiten.
[0022] Im Beispiel gemäss Fig. 2 ist im Stegteil 5 beim Zurückformen der Ausbauchung 27
eine Sehnenverlängerung vorgesehen, welche die Schwindung des Steges 5 quer zur Stranglaufrichtung
nur teilweise kompensiert. Ein Teil der Stegschwindung wird für die Gestaltung der
an den Steg 5 anschliessenden Kokillenwandteile der Flanschinnenseiten 19, 19', 19'',
19''' ausgenützt, die im wesentlichen parallel zur Stranglaufrichtung verlaufen, d.h.
keinen Giesskonus aufweisen. Durch diese Gestaltung werden nicht nur die Werkzeuge
für die Kokillenherstellung wesentlich einfacher, auch das Verformen eines Kupferrohrrohlings
in eine solche Doppel-T-Vorprofilkokille wird entlang der Flanschinnenseiten 19 einfacher.
[0023] In Fig. 3 ist im Stegteil 32 beim Zurückformen der Bogenhöhe H eine Verlängerung
der Sehne 33 vorgesehen, welche die Schwindung des Steges 32 quer zur Stranglaufrichtung
ganz kompensiert. Auf die beiden Flanschteile 4, 4' entstehen keine zur Strangmitte
hin gerichtete Zugkräfte. Anstelle der in Fig. 1 vorgesehenen Konizitäten an den Begrenzungsflächen
12, 13, 15, 16, 17, 18 der Flanschteile 4, 4' sind in diesem Beispiel am eingiessseitigen
Ende der Kokille an allen Begrenzungsflächen 35 - 39 Querschnittsvergrösserungen des
Formhohlraumes gegenüber den gleichen Formhohlraumabschnitten am strangaustrittsseitigen
Ende der Kokille in der Form von Ausbauchungen vorgesehen. Die Bogenhöhen H der Ausbauchungen
verkleinern sich mindestens entlang einer Teillänge des Formhohlraumes derart, dass
sich während des Giessbetriebes eine im Formhohlraum bildende Strangschale beim Durchlauf
durch den Formhohlraum verformt.
[0024] Die in Fig. 3 vorgesehenen Ausbauchungen verbessern die Kontrolle der Erstarrung
an diesen Flanschteilen und ermöglichen höhere Giessgeschwindigkeiten und/oder eine
Reduktion oder Weglassung von Strangabstützungen unterhalb der Kokille, insbesondere
bei endabmessungsnahen Querschnitten oder kleinen Vorprofilen.
[0025] In Fig. 4 ist der Flanschteil 4 der Fig. 2 im Schnitt dargestellt. Das Mass 40 stellt
die Länge des Formhohlraumes 41 dar. Der Kokillenwandteil der Flanschinnenseite 19''
ist ohne Konizität in Giessrichtung 42 und die Flanschbegrenzungsfläche 20 ist auf
eine Teilhöhe 43 mit einer Ausbauchung 25' versehen, die am eingiessseitigen Ende
eine Bogenhöhe H aufweist. Am Ende der Teilhöhe 43 ist H = 0.
[0026] In Fig. 5 ist der Flanschteil 4' der Fig. 1 im Schnitt dargestellt. Die Länge der
Kokille ist mit 50 und mit K die Konizität des Formhohlraumes bezeichnet.
[0027] In den dargestellten Beispielen erstrecken sich die Strangausbauchungen über die
gesamte Steglänge bis zu den Hohlkehlen mit dem Uebergangsradius 6 der Flanschanschlüsse.
Solche Hohlkehlen können in ihrer Grösse stark variiert werden.
[0028] Alle Ausbauchungen sind durch gebogene Linien, vorzugsweise Kreislinien, begrenzt.
[0029] Das Verhältnis der Stegdicke 30 zur Flanschdicke 31 des Vorprofils ist an ihren dünnsten
Stellen gemessen in der Grössenordnung 1 : 1.
[0030] Die Erfindung kann nicht nur für symmetrische Doppel-T-Vorprofile angewendet werden.
Auch bei asymmetrischen Doppel-T-Vorprofilen, wie sie beispielsweise für Bahnschienen
etc. verwendet werden, kann die erfindungsgemässe Lehre eingesetzt werden.
1. Stranggiesskokille für ein Vorprofil mit Doppel-T-ähnlichem Formhohlraumquerschnitt,
der aus zwei Flanschteilen (4, 4') und einem Stegteil (5) zusammengesetzt ist, dadurch
gekennzeichnet, dass am eingiessseitigen Ende der Kokille der Formhohlraum (3) entlang
des Stegquerschnittes beidseitig je eine Querschnittsvergrösserung gegenüber dem gleichen
Abschnitt (7) des Formhohlraumquerschnittes am strangaustrittsseitigen Ende der Kokille
in der Form von Stegausbauchungen (8, 27) aufweist und dass zwischen dem eingiessseitigen
und dem strangaustrittsseitigen Ende Bogenhöhen (H) der Stegausbauchungen (8, 27)
in Stranglaufrichtung sich derart verkleinern, dass eine aus der Verkleinerung der
Bogenhöhe (H) sich ergebende geometrische Verlängerung der zugehörigen Sehne (Linie
9) das Schwindmass der Strangschale des Steges (5) quer zur Stranglängsachse ganz
oder teilweise kompensiert.
2. Stranggiesskokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der Verkleinerung
der Bogenhöhe (H) sich ergebende geometrische Verlängerung einer zugehörigen Sehne
(Linie 9) das Schwindmass der Strangschale des Steges derart kompensiert, dass auf
die beiden Flanschteile (4, 4') keine quer zur Stranglaufrichtung zur Strangmitte
hin gerichtete Zugkräfte entstehen.
3. Stranggiesskokille nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Formhohlraum
der an den Stegteil (5) anschliessenden Flanschteile (4, 4') entlang ihrem Umfang
auf allen fünf Begrenzungsflächen (12, 12', 15, 15', 16, bzw. 13, 13', 17, 17', 18)
eine in Stranglaufrichtung konvergierende, auf die Flanschdimensionen berechnete Konizität
aufweisen.
4. Stranggiesskokille nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbauchungen
in Stranglaufrichtung mindestens entlang einer Teillänge (43) des Formhohlraumes (41)
sich derart verkleinern, dass sich die Strangschalen beim Durchlauf durch den Formhohlraum
(41) verformen.
5. Stranggiesskokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine aus der Verkleinerung
der Bogenhöhe (H) sich ergebende geometrische Verlängerung der zugehörigen Sehne (Linie
9) das Schwindmass der Strangschale des Steges teilweise kompensiert und dass quer
zur Stranglaufrichtung die an den Steg (5) anschliessenden Kokillenwandteile der Flanschinnenseiten
(19, 19', 19'', 19''') im wesentlichen parallel zur Stranglaufrichtung angeordnet
sind.
6. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Formhohlraum am eingiessseitigen Ende der Kokille an den Aussenseiten (20,
20'; 37, 37') der beiden gegenüberliegenden Flanschteile und/oder an den vier seitlichen
Flanschbegrenzungsflächen (21, 21', 22, 22' bzw. 36, 36', 38, 38')und/oder an den
Flanschinnenseiten (35, 35'; 39, 39') Querschnittsvergrösserungen des Formhohlraumes
gegenüber den gleichen Formhohlraumabschnitten (7) am strangaustrittsseitigen Ende
in der Form von Ausbauchungen (23, 23', 24, 24') aufweist und dass sich die Bogenhöhen
(H) der Ausbauchungen (23, 23', 24, 24') in Stranglaufrichtung mindestens entlang
einer Teillänge des Formhohlraumes derart verkleinern, dass sich während des Giessbetriebes
eine im Formhohlraum bildende Strangschale beim Durchlauf durch den Formhohlraum verformt.
7. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich
die Strangausbauchungen (8, 27) über die gesamte Steglänge bis zu den Hohlkehlen (6)
der Flanschanschlüsse erstrecken.
8. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stegausbauchungen im wesentlichen durch gebogene Linien (10), vorzugsweise durch Kreislinien,
begrenzt sind.
9. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stegausbauchungen (8) am eingiessseitigen Ende der Kokille eine maximale Bogenhöhe
(H) aufweisen, die sich stetig in Richtung auf das strangaustrittsseitige Ende hin
auf Null verkleinert.
10. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass das
Verhältnis zwischen der Stegdicke (30) und der Flanschdicke (31), je an deren dünnsten
Stellen gemessen, in der Grössenordnung von 1 : 1 ist.
11. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet dass ein
Doppel-T-Vorprofil für eine Bahnschiene vorbestimmt ist und Flanschteilquerschnitte
aufweist, die in ihrer Querschnittsform und Querschnittsfläche unterschiedlich sind.
12. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet dass am
strangaustrittsseitigen Ende der Kokille der Formhohlraumquerschnitt des Stegteiles
mit Restausbauchungen versehen ist.
13. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet dass sich
die Bogenhöhen (H) der Ausbauchungen in Stranglaufrichtung mindestens auf einer Teillänge
(43) der gesamten Kokillenlänge verkleinern.