[0001] Die Erfindung betrifft ein Tauchgießrohr zum Einleiten von Metallschmelze, insbesondere
Stahlschmelze, in eine Breitseitenwände und Schmalseitenwände aufweisende und einen
Strang mit Breitseiten und Schmalseiten bildende Stranggießkokille, insbesondere eine
Dünnbrammen-Stranggießkokille, wobei das Tauchgießrohr einen mit Seitenöffnungen für
die Metallschmelze versehenen Rohrteil, deren Mittelachsen im wesentlichen gegen die
Schmalseiten des Stranges gerichtet sind, und einen Bodenteil aufweist, der mit einer
Bodenöffnung für die Metallschmelze versehen ist.
[0002] Hohe Gießraten bedingen eine hohe Ausströmgeschwindigkeit der aus dem Tauchgießrohr
austretenden Gießstrahlen. Hierdurch ist bei Verwendung von derzeit üblichen Tauchgießrohren
nur eine schlechte bis mittelmäßige Produktqualität, d.h. Qualität des Stranges, zu
erzielen. Durch das Ausströmen von Schmelze aus dem Tauchgießrohr in seitliche Richtung
ergibt sich ein sehr unruhiger Badspiegel. Durch einen nach unten gerichteten Schmelzenstrom
ergibt sich ein sehr tiefes Eindringen von Schmelze in das Stranginnere. Es kommt
nicht nur zu einem teilweisen Wiederaufschmelzen der bereits erstarrten Strangschale
durch die frisch zufließende heiße Schmelze, sondern auch zu einem Mitreißen bzw.
Einspülen von am Badspiegel aufgebrachtem Gießpulver und von sich am Badspiegel absetzenden
Verunreinigungen in das Stranginnere. Strömt die Schmelze hauptsächlich nach dem Austreten
aus dem Tauchgießrohr nach unten, läßt sich nur eine geringe Aufschmelzrate des Gießpulvers
erzielen, wodurch die Reibung zwischen Gießpulver und Kokillenseitenwänden unerwünscht
hoch wird.
[0003] Man hat daher versucht, durch eine besondere Formgebung der Tauchgießrohre die Strömungsverhältnisse
im Stranginneren positiv zu beeinflussen, und Tauchgießrohre geschaffen, die sowohl
Seitenöffnungen als auch Bodenöffnungen aufweisen. Solche Tauchgießrohre der eingangs
beschriebenen Art sind beispielsweise aus der AT-B - 332.579, der JP-A - 58-47545
und der AT-B - 331.438 bekannt. Auch mit diesen bekannten Tauchgießrohren konnten
die oben beschriebenen Nachteile nicht vermieden werden. Insbesondere war es nicht
möglich, bei hoher Gießrate eine akzeptable Qualität beim Dünnbrammengießen zu erzielen.
[0004] Aus der WO 89/12519 ist ein Tauchgießrohr bekannt, bei dem zwei einander kreuzende
bzw. schneidende Gießstrahlen aus dem Bodenbereich oder dem Seitenbereich des Tauchgießrohres
austreten. Gemäß einer weiteren Ausführungsform kreuzen bzw. schneiden Gießstrahlen
einander im Inneren des Tauchgießrohres, bevor sie seitlich austreten. Auch mit diesen
bekannten Tauchgießrohren gelingt es nicht, den divergierenden Forderungen: hohe Gießrate
und geringe, aber doch ausreichende Badbewegung am Gießspiegel sowie geringe vertikale
Eindringtiefe des Gießstrahles in den flüssigen Kern des Stranges zu erreichen.
[0005] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der oben beschriebenen Nachteile und Schwierigkeiten
und stellt sich die Aufgabe, ein Tauchgießrohr der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
mit dem trotz hoher Gießraten sowohl eine geringe vertikale Eindringtiefe der durch
das Tauchgießrohr zugeführten Schmelze einhaltbar ist als auch aufgrund verminderter
seitlicher Ausströmimpulse eine geringe Wellenbildung am Badspiegel verzeichnet werden
kann, also ein ruhiger Badspiegel sichergestellt ist. Insbesondere soll die sich beim
Gießbetrieb am Badspiegel einstellende Randwelle nur eine geringe Höhe aufweisen und
trotzdem eine ausreichende Aufschmelzrate für das den Badspiegel bedeckende Gießpulver
erzielt werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bodenteil mindestens zwei
schräg gegen die Schmalseiten des Stranges gerichtete Bodenöffnungen zur Bildung mindestens
zweier Gießstrahlen aufweist, deren Strömungsrichtungen einander - in Blickrichtung
senkrecht zu den Breitseiten des Stranges - kreuzen.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform schneiden die aus den Bodenöffnungen austretenden
Gießstrahlen einander, u.zw. entweder im Bereich des Bodenteiles oder im Abstand unterhalb
des Bodenteiles des Tauchgießrohres - u.zw. in Blickrichtung senkrecht zu den Breitseiten
des Stranges. Es kann für bestimmte Kokillenquerschnitte und Strömungsgeschwindigkeiten
von Vorteil sein, wenn die Gießstrahlen einander nur mit einem Teilbereich des Querschnittes
schneiden.
[0008] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kreuzen die aus dem Bodenbereich
austretenden Gießstrahlen einander windschief, u.zw. entweder im Bodenbereich oder
unterhalb des Bodenbereiches im Abstand von diesem.
[0009] Zweckmäßig schließen die Mittelachsen der Bodenöffnungen miteinander einen Winkel
zwischen 5 und 120° ein.
[0010] Vorzugsweise weisen die Querschnitte der Bodenöffnungen einen Flächenanteil zwischen
10 und 70 % der Summe aller Querschnitte der Seiten- und Bodenöffnungen auf.
[0011] Ein gutes Zusammenwirken der Seitenöffnungen mit den Bodenöffnungen ergibt sich,
wenn die Mittelachsen der Seitenöffnungen gegenüber der Horizontalen mit einem Winkel
zwischen -10° und 50° nach abwärts geneigt sind.
[0012] Vorzugsweise nimmt der Querschnitt der Seitenöffnungen in Strömungsrichtung zu und
ist die Summe der Austrittsquerschnittsflächen sämtlicher Seiten- und Bodenöffnungen
gleich oder größer als das 1,1-fache der Innenraum-Querschnittsfläche des Tauchgießrohres,
gemessen in Höhe der Oberkante der Seitenöffnungen.
[0013] Eine ruhige gleichmäßige Seitenströmung wird dadurch erzielt, daß die oberen Begrenzungsflächen
der Seitenöffnungen mit einem Winkel (α) zwischen -20°≦α≦35° und die unteren Begrenzungsflächen
der Seitenöffnungen mit einem Winkel (β) zwischen -30°≦β ≦60° gegenüber der Horizontalen
geneigt sind.
[0014] Vorzugsweise sind die unteren Begrenzungsflächen länger ausgebildet als die oberen
Begrenzungsflächen der Seitenöffnungen und erstrecken sich mit der Verlängerung in
den Innenraum des Tauchgießrohres, wodurch ein Teil der innerhalb des Tauchgießrohres
nach unten gerichteten Strömung unter Vermeidung eines Staus aufgefangen und zur Seite
gelenkt wird.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Mittelachsen der Bodenöffnungen
zusätzlich zur Ausrichtung zu den Schmalseiten des Stranges in Richtung zu den Breitseiten
des Stranges geneigt angeordnet und schließen in dieser Richtung mit der Mittelachse
des Tauchgießrohres einen Winkel zwischen -20° und +20° ein.
[0016] Um die Schmelze mit möglichst geringen Stauverlusten in die Seiten- und Bodenöffnungen
zu leiten, vergrößert sich vorteilhaft der Querschnitt des Innenraumes des Rohrteiles
des Tauchgießrohres in Strömungsrichtung und in Richtung zu den Schmalseiten des Stranges
und verringert sich in Richtung zu den Breitseiten des Stranges. Hierbei ist zweckmäßig
die Querschnittsfläche des Innenraumes des Rohrteiles des Tauchgießrohres in Strömungsrichtung
konstant oder es nimmt die Querschnittsfläche des Innenraumes des Rohrteiles des Tauchgießrohres
in Strömungsrichtung zu.
[0017] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung an mehreren Ausführungsbeispielen
in schematischer Darstellung näher erläutert. Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch
ein in einer Stranggießkokille eingesetztes Tauchgießrohr samt den sich hierbei einstellenden
Strömungsverhältnissen. Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen ein Tauchgießrohr gemäß einer ersten
Ausführungsform im Längsschnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 3 und in einem senkrecht
hierzu geführten Längsschnitt gemäß der Linie III-III der Fig. 2. Fig. 4 veranschaulicht
einen Querschnitt in der Nähe des Bodenbereiches gemäß der Linie IV-IV der Fig. 2.
Die Fig. 5 bis 7 veranschaulichen in zu den Fig. 2 bis 4 analoger Darstellung eine
weitere Ausführungsform eines Tauchgießrohres; Fig. 8 ist ein Schnitt gemäß der Linie
VIII-VIII der Fig. 5, wobei die Schnittebene im Bodenbereich des Tauchgießrohres liegt.
Die Fig. 9, 10 und 11 zeigen weitere Ausführungsformen eines Tauchgießrohres, u.zw.
jeweils in einer zu Fig. 2 analogen Teilschnittdarstellung.
[0018] Ein Tauchgießrohr 1 ist in den Boden eines Zwischengefäßes 2 eingesetzt und reicht
mit seinem Mündungsteil bzw. Bodenteil 3 in eine Stranggießkokille 4, die gemäß Fig.
1 einen Querschnitt zum Gießen eines Stranges 5 mit dem Querschnitt eines Dünnstranges
(etwa in der Größenordnung von 70 mm x 1500 mm) aufweist. Die Stranggießkokille ist
dementsprechend von Schmalseitenwänden 6 und Breitseitenwänden 7 gebildet, an denen
sich die Schmalseiten 8 und Breitseiten 9 des Stranges 5 bilden.
[0019] In die Stranggießkokille 4 taucht der Mündungsteil bzw. Bodenteil 3 des Tauchgießrohres
1 unter die Oberfläche 10 der flüssigen Metallschmelze 11 (Stahlschmelze). Die Oberfläche
10 der Metallschmelze 11 ist von einem Gießpulver 12 bedeckt. An den Kokillenseitenwänden
6, 7 kommt es zur Bildung einer noch dünnen Strangschale 13, innerhalb der sich der
flüssige Kern 14 des Stranges 5 befindet.
[0020] Das Tauchgießrohr 1 weist, wie insbesondere aus den Fig. 2 bis 4 deutlich hervorgeht,
einen vertikal gerichteten Rohrteil 15 auf, der einen Innenraum 16 umschließt. Dieser
Innenraum 16 weist einen Querschnitt auf, dessen parallel zu den Breitseitenwänden
7 der Stranggießkokille 4 gerichtete Abmessungen sich in Gießrichtung 17 vergrößern;
in einer Richtung senkrecht hierzu, also parallel zu den Schmalseitenwänden 6, hingegen
verringern, u.zw. ausgehend von einem etwa kreisrunden oder quadratischen Querschnitt
bis zu einem schmalen rechteckförmigen bzw. ovalen Querschnitt beim Bodenteil 3 des
Tauchgießrohres 1. Die Querschnittsfläche des Innenraumes bleibt jedoch in Gießrichtung
17 gesehen weitgehend konstant oder nimmt leicht zu.
[0021] Nahe dem Bodenteil 3 weist das Tauchgießrohr 1 zwei Seitenöffnungen 18 für die Metallschmelze
auf, von denen jeweils eine zu einer Schmalseitenwand 6 der Stranggießkokille 4 bzw.
Schmalseite 8 des Stranges 5 gerichtet ist. Die Seitenöffnungen 18 weisen obere und
untere Begrenzungsflächen 19, 20 auf, wobei die obere Begrenzungsfläche 19 gegen die
Horizontale einen Winkel α zwischen -20° und 35° und die untere Begrenzungsfläche
20 einen Winkel β zwischen -30° und 60° einschließen. Bevorzugt sind nach abwärts
geneigte Begrenzungsflächen 19, 20, wie in Fig. 2 dargestellt, wobei der Querschnitt
der Seitenöffnungen 18 in Strömungsrichtung zunimmt. Die Mittelachsen 21 der Seitenöffnungen
18, also die Resultierende der Strömungslinien (= Hauptströmungsrichtung) der aus
den Seitenöffnungen 18 strömenden Gießstrahlen 22, sind gegenüber der Horizontalen
mit einem Winkel ω zwischen -10° und 50° abwärts geneigt.
[0022] Die untere Begrenzungsfläche 20 jeder Seitenwandöffnung 18 ist länger ausgebildet
als die obere Begrenzungsfläche 19, wobei sich die unteren Begrenzungsflächen 20 mit
ihrer Verlängerung in den Innenraum 16 des Tauchgießrohres 1 erstrecken. Hierdurch
wird ein Großteil der im Innenraum 16 abwärts strömenden Metallschmelze aufgefangen
und zu den Seitenöffnungen 18 gelenkt.
[0023] Im Bodenteil 3 des Tauchgießrohres 1 sind mindestens zwei schräg gegen die Schmalseitenwände
6 der Stranggießkokille 4 bzw. Schmalseiten 8 des Stranges 5 gerichtete Bodenöffnungen
23 zur Bildung mindestens zweier Gießstrahlen 24 vorgesehen, wobei die Mittelachsen
25 der Bodenöffnungen 23 einander unter einem Winkel γ zwischen 5 und 120° schneiden.
Die Mittelachsen 25 könnten einander auch windschief kreuzen.
[0024] Die Summe der Austrittsquerschnittsflächen der Seitenöffnung 18 und der Bodenöffnungen
23 ist gleich oder größer als das 1,1-fache der Innenraum-Querschnittsfläche des Tauchgießrohres,
der an der Oberkante der seitlichen Öffnungen gemessen wird.
[0025] Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, können die Mittelachsen 25 der Bodenöffnungen
23 zusätzlich zur Ausrichtung zu den Schmalseitenwänden 6 der Stranggießkokille 4
auch in Richtung zu den Breitseitenwänden 7 der Stranggießkokille 4 geneigt angeordnet
sein. Die Projektion von Mittelachse 26 und der Mittelachsen 25 der Bodenöffnungen
23 auf eine Ebene parallel zu den Schmalseiten 8 zeigt einen Winkel ε zwischen -20°
und +20°. Auch in diesem Fall können die Mittelachsen 25 der aus den Bodenöffnungen
23 austretenden Gießstrahlen 24 einander schneiden oder einander windschief kreuzen,
so daß die Gießstrahlen 24 einander nur mehr mit einem Teil ihrer Querschnittsflächen
überschneiden.
[0026] Die Querschnitte der Bodenöffnungen 23 weisen einen Flächenanteil zwischen 10 und
70 % der Summe aller Querschnitte der Seiten- 18 und Bodenöffnungen 23 auf.
[0027] Die Funktion des Tauchgießrohres 1 ist folgende:
[0028] Die Kombination von Seitenöffnungen 18, bei denen keine sich kreuzenden oder schneidenden
Gießstrahlen 22 austreten, und Bodenöffnungen 23 mit einander schneidenden oder windschief
kreuzenden Gießstrahlachsen 25 ist speziell für das Gießen von Strängen 5 mit Dünnbrammen-Querschnittsformat
mit hohen Gießraten wesentlich.
[0029] Infolge der Seitenöffnungen 18 bilden sich die wünschenswerten oberen Wirbel 27 aus,
die für ein zufriedenstellendes Aufschmelzen des auf der Badoberfläche 10 aufgebrachten
Gießpulvers 12 sorgen, wobei aufgrund der verminderten seitlichen Ausströmimpulse
geringe Höhen der dabei entstehenden Randwelle 28 verzeichnet werden können.
[0030] Die vertikale Eindringtiefe der nach unten gerichteten Gießstrahlen 24 ist gering,
da sie sich entweder zu einem stark auffächernden und dissipativen Mischstrahl 29
vereinigen oder, im Falle des windschiefen Kreuzens der Mittelachsen der Gießstrahlen,
Energie an die sich ergebende Drehbewegung abgeben. Zusätzlich treffen die nach unten
gerichteten Gießstrahlen 24 auf die Aufwärtsbewegung der durch die seitlichen Gießstrahlen
22 erzeugten unteren Wirbel, wodurch ein Strömungsbild mit großen Wirbeln im unteren
Kokillenbereich, das sich ergeben würde, wenn nur Seitenöffnungen vorhanden wären,
in ein Strömungsbild mit kleinwirbeligen Turbulenzen zerfällt. Dies bedeutet über
die Breite der Stranggießkokille 4 gesehen eine gleichmäßige Verteilung der Strömungsgeschwindigkeiten
und damit auch der Wärmeübertragung an die bereits erstarrte Strangschale 13, so daß
ein Aufschmelzen derselben durch frische, in die Stranggießkokille 4 gelangende Metallschmelze
11 vermieden wird. Zudem ist der Auftreffimpuls auf die Strangschale 13 viel kleiner,
wodurch das Aufschmelzen der Strangschale 13 des Stranges 5 ebenfalls reduziert wird.
[0031] Das bislang häufig beobachtete periodische Wandern einer Oberflächenwelle von einer
Kokillenhälfte zur gegenüberliegenden wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung des
Tauchgießrohres 1 erheblich verringert, weil die sich unterhalb des Tauchgießrohres
1 einstellenden kleinwirbeligen Strukturen stärker dissipieren und dadurch einen großräumigen
Energieaustausch abschwächen.
[0032] Durch die einander windschief kreuzenden bzw. schneidenden Gießstrahlen 24, die aus
dem Bodenteil 3 des Tauchgießrohres 1 austreten, wird erreicht, daß kein weit nach
unten dringender Gießstrahl entsteht, so daß weder die Stahlüberhitzung noch nichtmetallische
Partikel weiter in das Stranginnere gelangen als bei einem Tauchgießrohr ohne Bodenöffnungen.
Da die beiden Seitenöffnungen 18 einen erheblichen Volumenanteil in Richtung zu den
Schmalseiten 8 des Stranges 5 befördern, bilden sich die beiden üblichen, von Tauchgießrohr,
Badoberfläche, Schmalseite und seitlichem Gießstrahl umgrenzten Wirbel aus, die ein
ausreichendes Gießpulver-Aufschmelzen gewährleisten.
[0033] Gemäß der in den Fig. 5 bis 8 dargestellten Ausführungsform eines Tauchgießrohres
1 kreuzen einander die Mittelachsen 25 der aus dem Bodenbereich 3 austretenden Gießstrahlen
24 windschief, so daß die Gießstrahlen 24 einander unterhalb des Bodenbereiches 3
nur mit ihren Umfangs-Randbereichen schneiden bzw. berühren. Der zwischen den Bodenöffnungen
23 vorhandene Mittelteil 30 des Bodenteiles 3 bildet im Innenraum 16 des Tauchgießrohres
1 eine keilförmig gestaltete Vertiefung 31.
[0034] Gemäß der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform eines Bodenbereiches eines Tauchgießrohres
ist der zwischen den beiden Bodenöffnungen 23 angeordnete Mittelteil 30 des Bodenbereiches
3 nach oben hin keilförmig verlängert, wodurch die Umlenkung der im Innenraum 16 des
Tauchgießrohres 1 abwärts strömenden Metallschmelze 11 zu den Seitenöffnungen 18 und
auch zu den Bodenöffnungen 23 verbessert wird. Hierdurch können Stauverluste weitgehend
vermieden werden.
[0035] Gemäß der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform schneiden einander die beiden
aus dem Bodenbereich 3 austretenden Gießstrahlen 24 bereits teilweise innerhalb des
Bodenbereiches 3, wodurch für bestimmte Gießbedingungen der Ausbreitungsbereich des
entstehenden Mischstrahles unterhalb des Bodenbereiches vorteilhaft eingestellt werden
kann.
[0036] Auch bei einem Tauchgießrohr mit Bodenöffnungen 23 mit einander windschief schneidenden
Mittelachsen 25, wie es z.B. Fig. 5 zeigt, kann anstelle der mittigen Vertiefung 31
ein nach oben hin keilförmig verlängerter Teil 32 angebracht sein, um die Strömung
verlustlos zu führen (vgl. Fig. 11).
1. Tauchgießrohr (1) zum Einleiten von Metallschmelze (11), insbesondere Stahlschmelze,
in eine Breitseitenwände (7) und Schmalseitenwände (6) aufweisende und einen Strang
(5) mit Breitseiten (9) und Schmalseiten (8) bildende Stranggießkokille (4), insbesondere
eine Dünnbrammen-Stranggießkokille, wobei das Tauchgießrohr (1) einen mit Seitenöffnungen
(18) für die Metallschmelze (11) versehenen Rohrteil (15), deren Mittelachsen (21)
im wesentlichen gegen die Schmalseiten (8) des Stranges (5) gerichtet sind, und einen
Bodenteil (3) aufweist, der mit einer Bodenöffnung (23) für die Metallschmelze (11)
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Bodenteil (3) mindestens zwei schräg
gegen die Schmalseiten (8) des Stranges (5) gerichtete Bodenöffnungen (23) zur Bildung
mindestens zweier Gießstrahlen (24) aufweist, deren Strömungsrichtungen einander -
in Blickrichtung senkrecht zu den Breitseiten (9) des Stranges (5) - kreuzen.
2. Tauchgießrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Bodenöffnungen
(23) austretenden Gießstrahlen (24) einander - u.zw. in Blickrichtung senkrecht zu
den Breitseiten (9) des Stranges (5) - schneiden.
3. Tauchgießrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Bodenöffnungen
(23) austretenden Gießstrahlen (24) einander im Bereich des Bodenteiles (3) schneiden.
4. Tauchgießrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Bodenöffnungen
(23) austretenden Gießstrahlen (24) einander im Abstand unterhalb des Bodenteiles
(3) schneiden.
5. Tauchgießrohr nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Bodenöffnungen
(23) austretenden Gießstrahlen (24) einander nur mit einem Teilbereich ihres Querschnitts
schneiden.
6. Tauchgießrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Bodenöffnungen
(23) austretenden Gießstrahlen (24) einander windschief kreuzen.
7. Tauchgießrohr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Bodenöffnungen
(23) austretenden Gießstrahlen (24) einander im Bodenbereich (3) windschief kreuzen.
8. Tauchgießrohr nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Bodenöffnungen
(23) austretenden Gießstrahlen (24) einander unterhalb des Bodenbereiches (3) windschief
kreuzen.
9. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittelachsen (25) der Bodenöffnungen (23) in Blickrichtung senkrecht zu den
Breitseiten miteinander einen Winkel (γ) zwischen 5 und 120° einschließen.
10. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnitte der Bodenöffnungen (23) einen Flächenanteil zwischen 10 und 70
% der Summe aller Querschnitte der Seiten- (18) und Bodenöffnungen (23) aufweisen.
11. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittelachsen (21) der Seitenöffnungen (18) gegenüber der Horizontalen mit
einem Winkel (Ω) zwischen -10° und 50° nach abwärts geneigt sind.
12. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der Seitenöffnungen (18) in Strömungsrichtung zunimmt.
13. Tauchgießrohr nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Begrenzungsflächen
(19) der Seitenöffnungen (18) mit einem Winkel (α) zwischen -20° ≦ α ≦ 35° und die
unteren Begrenzungsflächen (20) der Seitenöffnungen (18) mit einem Winkel (β) zwischen
-30° ≦ β ≦ 60° gegenüber der Horizontalen geneigt sind.
14. Tauchgießrohr nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Begrenzungsflächen
(20) länger ausgebildet sind als die oberen Begrenzungsflächen (19) der Seitenöffnungen
(18) und sich mit der Verlängerung in den Innenraum (16) des Tauchgießrohres (1) erstrecken.
15. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittelachsen (25) der Bodenöffnungen (23) zusätzlich zur Ausrichtung zu den
Schmalseiten (8) des Stranges (5) in Richtung zu den Breitseiten (9) des Stranges
(5) geneigt angeordnet sind und in dieser Richtung mit der Mittelachse (26) des Tauchgießrohres
(1) einen Winkel (ε) zwischen -20° und +20° einschließen.
16. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Querschnitt des Innenraumes (16) des Rohrteiles (15) des Tauchgießrohres
(1) in Strömungsrichtung (17) und in Richtung zu den Schmalseiten (8) des Stranges
(5) vergrößert und in Richtung zu den Breitseiten (9) des Stranges (5) verringert.
17. Tauchgießrohr nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche
des Innenraumes (16) des Rohrteiles (15) des Tauchgießrohres (1) in Strömungsrichtung
(17) konstant ist.
18. Tauchgießrohr nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche
des Innenraumes (16) des Rohrteiles (15) des Tauchgießrohres (1) in Strömungsrichtung
(17) zunimmt.
19. Tauchgießrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Summe der Austrittsquerschnittsflächen sämtlicher Seiten- und Bodenöffnungen
(18 und 23) gleich oder größer ist als das 1,1-fache des Querschnittes des Innenraumes
(16) dies Tauchgießrohres (1) in Höhe der Oberkanten der Seitenöffnungen (18).