[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Herkömmliche Faltmaschinen besitzen in Kulissen geführte Faltmesser, die mittels
Kurvenscheiben relativ zueinander vertikal bewegt und mittels einer Schieberanordnung
angedrückt werden. Für eine Änderung der Faltenhöhe müssen die Faltmesser nach dem
Lösen von Befestigungs- oder Stellschrauben per Hand auf einer Halterungsschiene verstellt
werden. Dies ist sehr zeitaufwendig und kann zu Ungenauigkeiten in der Parallelität
der Falten führen. Zudem ist es erforderlich die Faltmaschine abzustellen. Eine Variierung
der Faltenhöhe während des Betriebes ist daher nicht möglich.
[0003] Es ist ein wichtiges Ziel der Erfindung, eine Faltvorrichtung zu schaffen, die eine
Anpassung der Faltenhöhe während des Betriebes ermöglicht. Auch soll die Handhabung
gegenüber herkömmlichen Faltmaschinen vereinfacht sein.
[0004] Ein Hauptmerkmal der Erfindung ist im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1, 8, 10
und 16 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 7, 9 und 17
bis 20.
[0005] Bei einer Faltvorrichtung mit zwei motorisch angetriebenen Faltmessern, die mittels
auf Wellen gelagerten Kurvenscheiben relativ zueinander vertikal bewegbar sind, mit
einem Einlauftisch für zu faltendes Material und mit einer Gegendruckstrecke sieht
die Erfindung laut Anspruch 1 vor, daß die Wellen mit ihren Antrieben gegeneinander
vertikal verschieblich ausgebildet und synchron gekoppelt sind. Eine Verstellung der
Falten kann rasch und problemlos ohne Werkzeug oder sonstige Hilfsmittel durchgeführt
werden. Ein Nachjustieren der Faltenhöhe ist bei Bedarf jederzeit auch während der
Faltung möglich, so daß ein Abschalten der Faltvorrichtung nicht mehr notwendig ist.
Durch die synchrone Koppelung der Wellen wird eine exakte Parallelität der Falten
unabhängig von der Faltenhöhe gewährleistet.
[0006] Gemäß Anspruch 2 sind die Antriebe elektronisch gekoppelte Motore. Dies gewährleistet
eine außerordentlich gute Synchronität der Wellen und damit der Bewegung der Faltmesser,
was für eine exakte Faltenhöhe von großer Wichtigkeit ist. Zudem ist die Betriebszuverlässigkeit
sehr hoch.
[0007] In der Ausbildung von Anspruch 3 weisen die Antriebe der Wellen T-Getriebe auf, die
einen gemeinsamen Motor haben. Die Anordnung der Faltmaschine kann äußerst platzsparend
ausgeführt werden. Die Verwendung eines gemeinsamen Motors verringert in vorteilhafter
Weise den schaltungstechnischen Aufwand, was zur kostengünstigen Fertigung der Faltvorrichtung
beiträgt.
[0008] Nach den Ansprüchen 4 bis 6 sind die Getriebe der Wellen gekoppelt. Dabei ist die
Verwendung einer Zahnwelle, wie sie Anspruch 4 vorsieht, mechanisch einfach und preisgünstig,
während eine Schmitzkupplung laut Anspruch 5 eine hohe Betriebssicherheit mit geringer
Wartung gewährleistet. Die Koppelung der Getriebe der Wellen durch Zahnriemen oder
Ketten mit geeigneten Getrieben gemäß Anspruch 6 ist sehr robust und verschleißarm.
Eine andere vorteilhafte Koppelungs-Variante geht aus Anspruch 7 hervor, wonach die
Antriebe der Wellen Kardanwellen mit eigenen Getrieben aufweisen, die von wenigstens
einem Motor angetrieben sind.
[0009] Gemäß der wichtigen Ausgestaltung von Anspruch 8, wofür selbständiger Schutz beansprucht
wird, sind die Antriebe und die Wellen mittels eines regelbaren Antriebs gegeneinander
verschiebbar, so daß eine Höhenverstellung der Falten während des Betriebes und gegebenenfalls
automatisch durchgeführt werden kann. Die Handhabung der Faltvorrichtung ist erheblich
vereinfacht. Fehlbedienungen werden wirksam vermieden. Die Verwendung eines Hubspindelantriebs
laut Anspruch 9 ist einfach und wirtschaftlich günstig.
[0010] Vorteilhaft ist auch die Ausführung des unabhängigen Anspruchs 10, wonach die Antriebe
und die Wellen mittels einer Kurvensteuerung, beispielsweise eines Exzenterantriebs,
gegeneinander verschiebbar sind.
[0011] Laut Anspruch 11 ist wenigstens eine Welle mit Antrieb in einem Linearschlitten einer
vertikalen Linearführung gelagert. Die Faltenhöhe ist durch Verfahren der oberen und/oder
unteren Welle rasch und genau einstellbar. Die Verwendung eines Säulengestells oder
einer Schienenführung, wie Anspruch 12 vorsieht, bietet eine sichere und exakte Lagerung,
die zudem sehr zuverlässig und robust ist.
[0012] Bevorzugt sind nach Anspruch 13 jedem Faltmesser wenigstens zwei Kurvenscheiben zugeordnet,
wodurch sich gegenüber herkömmlichen Faltmaschinen mit nur einer Kurvenscheibe ein
wesentlich ruhigerer Lauf ergibt und die Geräuschentwicklung erheblich reduziert ist.
[0013] Konstruktiv ist es von Vorteil, wenn gemäß Anspruch 14 und 15 die Faltmesser jeweils
drehbar an zwei mit je einer Kurvenscheibe gekoppelten Linearschlitten in einer vertikalen
Linearführung, z.B. einem Säulengestell oder einer Schienenführung, gelagert sind.
Auf diese Weise bewegen sich die Faltmesser exakt parallel zueinander, so daß quer
über die gesamte Faltenbreite eine gleichmäßige Faltenhöhe erzielt wird.
[0014] Von besonderem Vorteil ist die Ausgestaltung gemäß dem unabhängigen Anspruch 16,
wonach auf den Wellen zumindest zwei, vorzugsweise drei, Exzenterscheiben angeordnet
sind, die synchron mit den Kurvenscheiben jeweils mit den Faltmessern verbundene Kipphebel
belasten. Ein Durchbiegen der Welle beim Belasten der Faltmesser wird auf zuverlässige
Art und Weise vermieden. Insbesondere das Falten von stärkeren Materialien, wie starke
Pappe, Kunststoffbögen oder Metallbleche, kann sicher und problemlos ausgeführt werden.
[0015] Eine bedeutsame Weiterbildung der Erfindung geht aus Anspruch 17 hervor. Danach ist
der Einlauftisch und eine obere Formplatte bzw. ein Obertisch synchron mit den Faltmessern
vertikal in der Höhe verstellbar, beispielsweise mittels eines regulierbaren Hubspindelantriebs
oder einer Hebelanordnung. Das zugeführte zu faltende Material befindet sich immer
in Höhe der Faltmesser, was sich günstig auf die Gleichmäßigkeit der Falten auswirkt.
[0016] Wenn im Einklang mit Anspruch 18 eine Gegendruckstrecke mit wenigstens einem Druckzylinder
pro Gleitschuh bzw. Andruckplatte vorhanden ist, hat man eine sehr günstige Kraft-
und Druckverteilung.
[0017] Auf vorteilhafte Weise ist laut Anspruch 19 eine Meßeinrichtung hinter den Gleitschuhen
über die gesamte Arbeitsbreite verfahrbar, so daß die aktuelle Faltenhöhe ständig
überwacht und mittels elektronischer Anzeige angezeigt wird. Abweichungen von Sollwerten
werden sofort erkannt und können noch während der Produktion korrigiert werden.
[0018] Anzeigeeinrichtungen zur kontinuierlichen Anzeige der Höhenverstellung der Faltmesser,
des Einlauftisches und der oberen Formplatte bzw. des Obertisches erhöhen gemäß Anspruch
20 den Bedienungskomfort und die Betriebssicherheit.
[0019] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Faltmaschine,
- Fig. 2
- eine schematische Teil-Seitenansicht der Faltmaschine von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Teil-Schnittansicht der Faltmaschine von Fig. 1,
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines höhenverstellbaren Wellen-Antriebs,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Hubspindelantriebs,
- Fig. 6
- eine schematische Schnitt-, bzw. Teil-Seitenansicht einer Messerführung mit Kipphebel,
- Fig. 7
- eine schematische Seitenansicht einer anderen Ausführungsform eines höhenverstellbaren
Wellen-Antriebs,
- Fig. 8a
- eine schematische Frontansicht des Wellen-Antriebs von Fig. 7 mit großer Faltenhöhe
und
- Fig. 8b
- eine schematische Frontansicht des Wellen-Antriebs von Fig. 7 mit geringer Faltenhöhe.
[0020] Die in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Faltvorrichtung 10 besitzt in einem Gestell
11 zwei mittels Kurvenscheiben 40, 41 vertikal bewegbare Faltmesser 20, 21, einen
in Abhängigkeit von den Faltmessern 20, 21 höhenverstellbaren Einlauftisch 60 sowie
eine Gegendruckstrecke 80 als Auslauf für gefaltetes Material M. Ein Bedienungsfeld
90 enthält alle wichtigen Kontrollanzeigen und Bedienelemente wie z.B. Schalter, Regler
und Anzeigefelder zur Drehzahlregulierung oder Einstellung der Faltenhöhe. Es ist
auf dem Gestell 11 beweglich befestigt und vorzugsweise um 180° schwenkbar, so daß
die Anzeigefelder von allen Positionen an der Faltvorrichtung ablesbar sind. Nicht
dargestellte Schalt- und Regelelemente zur elektrischen und pneumatischen Steuerung
sind getrennt in die (nicht gezeigte) Maschinenverkleidung integriert und ebenfalls
leicht zugänglich.
[0021] Die Kurvenscheiben 40, 41 weisen Kurvennuten 42, 43 auf (Fig. 3) und sind jeweils
an den Enden einer unteren und einer oberen Hauptwelle 30, 31 fest montiert. Diese
sind drehbar in Lagern 32, 33 abgestützt, wobei die Lager 32 der oberen Hauptwelle
30 in Seitenteilen 14 des Gestells 11 und die Lager 33 der unteren Hauptwelle 31 an
Linearschlitten 37 eines vertikalen Säulengestells 38 befestigt sind (Fig. 4).
[0022] Die Hauptwellen 30, 31 sind mit T-Getrieben 53, 54 verbunden, von denen das obere
mit einem Seitenteil 14 und das untere mit dem Linearschlitten 37 verschraubt ist.
Beide Getriebe 53, 54 sind vorzugsweise über eine Zahnstange 55 gekoppelt, so daß
für den Antrieb nur ein Elektromotor 52 notwendig ist, der beispielsweise an das untere
Getriebe 54 angeschlossen ist. Auf diese Art und Weise ist mit einfachen und geringen
Mitteln eine exakt synchrone Drehbewegung der Wellen 30, 31 gewährleistet. Die Verwendung
von T-Getrieben 53, 54 und nur einem Elektromotor 52 erlaubt zudem einen äußerst platzsparenden
Aufbau der Faltvorrichtung 10. Die Koppelung der Getriebe 53, 54 kann auch über eine
Schmitzkupplung oder mit Hilfe von Zahnriemen oder Ketten erfolgen.
[0023] Die Faltmesser 20, 21 sind jeweils mit einem Messerbalken 22, 23 verschraubt und
zwischen zwei oberen Linearschlitten 24 bzw. zwei unteren Linearschlitten 25 in Lagern
26 gehaltert. Die oberen Linearschlitten 24 gleiten auf vertikalen Säulengestellen
27, die in den Seitenteilen 14 angeordnet sind, während die unteren Linearschlitten
25 auf vertikalen Säulengestellen 28 sitzen, die zusammen mit der unteren Hauptwelle
31 in dem Linearschlitten 37 angeordnet sind (Fig. 4). Um die Drehbewegung der Wellen
30, 31 bzw. der Kurvenscheiben 40, 41 in eine gleichmäßige, vertikale Faltbewegung
der Faltmesser 20, 21 entlang der Säulengestelle 27, 28 zu übertragen, weisen die
Linearschlitten 26, 27 Gleitnocken 29 auf, die in die Kurvennuten 42, 43 der Kurvenscheiben
40, 41 eingreifen. Die Kreisbewegung der Kurvennuten 42, 43 überträgt sich dadurch
auf die Linearschlitten 24, 25; die Faltmesser 20, 21 werden gleichmäßig vertikal
gegeneinander bewegt.
[0024] Durch Verschieben des Linearschlittens 37 entlang der Säulengestelle 38, z.B. mittels
eines in Fig. 5 dargestellten Hubspindelantriebs 56, wird der Abstand zwischen den
beiden Hauptwellen 30, 31 und somit die Faltenhöhe H der Faltmesser 20, 21 verändert.
Da der Antrieb 51 der unteren Hauptwelle 31 ebenfalls an dem Linearschlitten 37 befestigt
ist, kann eine Justierung der Falthöhenverstellung auch während des Betriebes erfolgen.
Die zwischen den Getrieben 53, 54 angeordnete Zahnstange 55 sorgt für die Kraftübertragung
und einen entsprechenden Längenausgleich. Die eingestellte Faltenhöhe H wird über
ein (nicht gezeichnetes) Längenmeßsystem ermittelt, das den Abstand der Hauptwellen
30, 31 zueinander registriert und auf dem Bedienfeld 90 anzeigt.
[0025] Um den Druck auf die Faltmesser 20, 21 zu erhöhen und um ein Durchbiegen der Messerbalken
22, 23 zu vermeiden, insbesondere beim Falten von stärkeren Materialien, weisen die
Messerbalken 22, 23, wie Fig. 6 zeigt, zusätzlich Kipphebel 45 auf. Diese sind vorzugsweise
außen und in der Mitte auf den Messerbalken 22, 23 verschraubt. An den freien Enden
der Kipphebel 45 greifen Zugfedern 47 an, die jeweils zusammen mit einem schwenkbar
gelagerten Hebelarm 48 an den Seitenteilen 14, den Linearschlitten 37 und in der Mitte
der Faltmesser 20, 21 beispielsweise auf Lagerböcken 18 befestigt sind. Die schwenkbaren
Hebelarme 48 besitzen an ihren freien Enden Rollen oder Kugellager 49. Durch die Federn
47 werden die Kipphebel 45 gegen die Rollen bzw. Kugellager 49 der Hebelarme 48 gezogen,
so daß diese auf den Exzenterscheiben 44 aufliegen. Beim Drehen der Wellen 30, 31
folgen die Rollen 49 den Konturen der Exzenterscheiben 44 und übertragen diese Bewegung
auf die Kipphebel 45. Die Messerbalken 22, 23 werden auf diese Weise synchron zur
Auf- und Abbewegung der Faltmesser 20, 21 zusätzlich belastet, wodurch ein Durchbiegen
der Balken 22, 23 während des Faltvorgangs wirksam vermieden wird.
[0026] In einem anderen Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 sind die Linearschlitten 24, 25
der Faltmesser 20, 21 zusammen mit den Linearschlitten 37 der Hauptwellen 30, 31 auf
einem gemeinsamen Säulengestell 38 geführt (siehe auch Fig. 8a, Fig. 8b). Das an dem
Linearschlitten 37 der unteren Hauptwelle 31 befestigte Getriebe 54 ist mit einem
Hubspindelantrieb 56 verbunden, der den Linearschlitten 37 entlang des Säulengestells
38 verfährt. Die Einstellung der Faltenhöhe H kann somit automatisch erfolgen.
[0027] Zur Idealisierung des Materialeinlaufs über den Einlauftisch 60 ist dieser in Abhängigkeit
von der Höheneinstellung der Faltmesser 20, 21 in der Höhe verfahrbar, so daß das
zu faltende Material M immer mittig zur Faltenhöhe H einläuft. Hierzu wird der Tisch
60 ebenso wie die Linearschlitten 24, 25, 28 in einem (nicht gezeigten) vertikalen
Säulengestell geführt und von einer mit den Linearschlitten 37 gekoppelten Hebelanordnung
61 bewegt. Das Hebel-Übersetzungsverhältnis beträgt vorzugsweise 2:1, so daß bei einer
maximalen Faltenhöhe H von z.B. 50 mm der Einlauftisch um bis zu 25 mm angehoben bzw.
abgesenkt wird. Beiderseits angeordnete Gabelgelenke sind für die horizontale Tischbewegung
außerordentlich vorteilhaft. Eine Zugspannungsregelung des einlaufenden Materials
M erfolgt beispielsweise durch eine leichte S-Umschlingung einer gefederten Tänzerwalze
62. Dabei ist die Vorlast des Tänzers 63 in bekannter Weise z.B. durch Federn feinfühlig
einstellbar. Bei hoher Beschleunigung wird der Zug von dem Tänzer 63 und dann von
der Walze 62 aufgenommen.
[0028] Die obere Formatbegrenzung erfolgt durch einen als Formplatte ausgebildeten Obertisch
65, der von wenigstens zwei Luftdruckzylindern 66 belastet ist und in einem (nicht
gezeichneten) Säulengestell abhängig von der Faltenhöhe H verschiebbar gehaltert ist.
Die Bewegung der Linearschlitten 37 und damit der Hebelanordnung 61 läßt sich auf
einfache Art und Weise auf die Bewegung des Obertisches 65 übertragen, indem z.B.
daran befestigte Spindeln 67 auf der Hebelanordnung 61 aufsetzen. Die Parallelität
des Obertisches 65 kann bei Bedarf durch eine Feinjustierung nachgestellt werden,
wobei die auf beiden Seiten eingestellte Höhe auf dem Bedienfeld 90 ständig angezeigt
wird.
[0029] Die Gegendruckstrecke 80 weist wenigstens vier Luftdruckzylinder 82 auf, die zwei
Gleitschuhe 84 und damit das auslaufende Material M belasten. Die Druckregulierung
erfolgt ebenso wie bei den Druckzylindern 66 des Obertisches 65 über Feindruckminderer.
[0030] In und über dem Einlauftisch 60, im Auslauftisch 70 und in der Formplatte 65 sind
unabhängig voneinander regelbare (nicht dargestellte) Heizungen integriert. Der Regelbereich
liegt bevorzugt zwischen 20 °C und 200 °C. Ein guter thermischer Kontakt zwischen
den Fühlern und den Heizplatten wird durch Befüllen der Einschraubbohrungen mit Thermo-Öl
erreicht. Um eine gleichmäßige Erwärmung der Tische und Platten 60, 65, 70 zu erreichen,
kann die Heizung schon vor Produktionsbeginn mittels einer Zeitschaltuhr eingeschaltet
werden. Eine Lichtschranke kann feststellen, ob sich Material M in der Faltvorrichtung
10 befindet, so daß eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet ist.
[0031] Die tatsächliche Faltenhöhe H wird mit Hilfe einer (nicht gezeichneten) Meßeinheit
ständig überwacht. Diese befindet sich hinter den Gleitschuhen 84 und ist über die
gesamte Arbeitsbreite A verfahrbar. Auftretende Ungenauigkeiten der Faltenhöhe H werden
sofort erkannt und können durch genaues Nachjustieren der Linearschlitten 38 über
den Hubspindelantrieb 56 noch während des Betriebes korrigiert werden. Über einen
induktiven Abgriff an den Messerwellen 30, 31 werden die ausgeführten Falten gezählt
und von einem Zählwerk registriert. Ein weiteres Zählwerk ermittelt die pro Zeiteinheit
gefertigten Elemente. Sämtliche gemessenen Informationen werden auf dem Bedienfeld
90 angezeigt.
[0032] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. Beispielsweise können beide Hauptwellen
30, 31 mit den Antrieben 50, 51 in Linearschlitten 38 gelagert sein, so daß die Faltenhöhe
H durch Verschieben beider Wellen 30, 31 einstellbar ist, was mittels (nicht dargestelltem)
Meßsystem und Endschalter bequem kontrollierbar ist. Der Materialeinlauf und -auslauf
können mit einer zwei- oder mehrbahnigen Führung versehen sein. Soweit - etwa für
Kennzeichnungen - erwünscht läßt sich eine Sprüheinrichtung ohne weiteres im Bereich
des Materialeinlaufs anbringen. Durch ein einstellbares Zeitglied kann beispielsweise
die Länge einer Markierung exakt bestimmt werden.
[0033] Wesentliche Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 - einer automatischen Faltmaschine
für mehrlagige Faltenbälge - beruhen darauf, daß eine gegebenenfalls kontinuierliche
Verstellung der Faltenhöhe H im Bereich von 5 bis 50 mm oder 5 bis 100 mm in kürzester
Zeit erfolgen kann, und zwar ohne Werkzeug, z.B. in weniger als 5 Minuten. Abhängig
vom verarbeiteten Material M können durchaus 150 Falten/min erzeugt werden, bei Arbeitsbreiten
A bis zu 1.000 mm. Die zusätzlichen Kipphebel 45 tragen maßgeblich dazu bei, daß an
den Messerwellen keine Durchbiegungen auftreten.
[0034] Die Erfindung ist nicht auf die erläuterten Ausführungsbeipsiele beschränkt, sondern
vielfach abwandelbar. So lassen sich auch pneumatische oder hydraulische Stellglieder
und -antriebe geeigneter Gestaltung einsetzen. Man erkennt jedoch, daß eine erfindungsgemäße
Faltvorrichtung 10 bevorzugt zwei motorisch angetriebene Faltmesser 20, 21, die mittels
auf Wellen 30, 31 gelagerten Kurvenscheiben 40, 41 relativ zueinander vertikal bewegbar
sind, einen synchron mit den Faltmessern 20, 21 vertikal in der Höhe verstellbaren
Einlauftisch 60 für zu faltendes Material M und eine Gegendruckstrecke 80 mit wenigstens
einem Druckzylinder 82 pro Gleitschuh bzw. Andruckplatte 84 besitzt. Die Wellen 30,
31 sind mit ihren Antrieben 50, 51 gegeneinander vertikal verschieblich ausgebildet
und synchron gekoppelt, z.B. durch zwei elektronisch gekoppelte Motore oder durch
gekoppelte T-Getriebe 53, 54 mit einem gemeinsamen Motor 52. Wenigstens eine Welle
32 ist mit ihrem Antrieb 52 in einem Linearschlitten 37 einer vertikalen Linearführung
38 gelagert und mittels eines regelbaren Antriebs 56 verschiebbar. Die Faltmesser
20, 21 sind drehbar an Linearschlitten 24, 25 gelagert, die in vertikalen Linearführungen
27, 28 laufen und mit den Kurvenscheiben verbunden sind. Auf den Wellen 30, 31 sind
wenigstens zwei Exzenterscheiben 44 angeordnet, die synchron mit den Kurvenscheiben
40, 41 jeweils mit den Faltmessern 20, 21 verbundene Kipphebel 45 belasten. Eine Meßeinrichtung
86 hinter den Gleitschuhen 84 ist über die gesamte Arbeitsbreite A verfahrbar. Anzeigeeinrichtungen
90 dienen zur kontinuierlichen Anzeige der Höhenverstellung der Faltmesser, des Einlauftisches
60 und der oberen Formplatte bzw. des Obertisches 65.
[0035] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen,
können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich
sein.

1. Faltvorrichtung (10) mit zwei motorisch angetriebenen Faltmessern (20, 21), die mittels
auf Wellen (30, 31) gelagerten Kurvenscheiben (40, 41) relativ zueinander vertikal
bewegbar sind, mit einem Einlauftisch (60) für zu faltendes Material (M) und mit einer
Gegendruckstrecke (80), dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (30, 31) mit ihren Antrieben (50, 51) gegeneinander vertikal verschieblich
ausgebildet und synchron gekoppelt sind.
2. Faltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (50, 51) elektronisch gekoppelte Motore sind.
3. Faltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (50, 51) der Wellen (30, 31) T-Getriebe (53, 54) aufweisen, die
einen gemeinsamen Motor (52) haben.
4. Faltvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebe (53, 54) der Wellen (30, 31) über eine Zahnwelle (55) oder eine
Keilnut gekoppelt sind.
5. Faltvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebe (53, 54) der Wellen (30, 31) durch eine Schmitzkupplung miteinander
verbunden sind.
6. Faltvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebe (53, 54) der Wellen (30, 31) durch Zahnriemen oder Ketten mit geeigneten
Getrieben gekoppelt sind.
7. Faltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (50, 51) der Wellen (30, 31) Kardanwellen mit eigenen Getrieben
aufweisen, die von wenigstens einem Motor angetrieben sind.
8. Faltvorrichtung wenigstens nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (50, 51) und die Wellen (30, 31) mittels eines regelbaren Antriebs
(56) gegeneinander verschiebbar sind.
9. Faltvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (56) ein Hubspindelantrieb ist.
10. Faltvorrichtung wenigstens nach einem der Ansprüche Anspruch 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (50, 51) und die Wellen (30, 31) mittels einer Kurvensteuerung,
beispielsweise eines Exzenterantriebs, gegeneinander verschiebbar sind.
11. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Welle (32) mit Antrieb (52) in einem Linearschlitten (37) einer
vertikalen Linearführung (38) gelagert ist.
12. Faltvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearführung (38) ein Säulengestell oder eine Schienenführung aufweist.
13. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Faltmesser (20, 21) wenigstens zwei Kurvenscheiben (40, 41) zugeordnet
sind.
14. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltmesser (20, 21) jeweils drehbar an zwei mit je einer Kurvenscheibe (40,
41) gekoppelten Linearschlitten (24, 25) vertikalen Linearführungen (27, 28) gelagert
sind.
15. Faltvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearführungen (27, 28) Säulengestelle oder Schienenführungen aufweisen.
16. Faltvorrichtung wenigstens nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Wellen (30, 31) zumindest zwei, vorzugsweise drei, Exzenterscheiben
(44) angeordnet sind, die synchron mit den Kurvenscheiben (40, 41) jeweils mit den
Faltmessern (20, 21) verbundene Kipphebel (45) belasten.
17. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlauftisch (60) und eine obere Formplatte bzw. ein Obertisch (65) synchron
mit den Faltmessern (20, 21) vertikal in der Höhe verstellbar ist, beispielsweise
mittels eines regulierbaren Hubspindelantriebs oder einer Hebelanordnung.
18. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gegendruckstrecke (80) mit wenigstens einem Druckzylinder (82) pro Gleitschuh
bzw. Andruckplatte (84) vorhanden ist.
19. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung (86) hinter den Gleitschuhen (84) über die gesamte Arbeitsbreite
(A) verfahrbar ist.
20. Faltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, gekennzeichnet durch Anzeigeeinrichtungen (90) zur kontinuierlichen Anzeige der Höhenverstellung
der Faltmesser, des Einlauftisches (60) und der oberen Formplatte bzw. des Obertisches
(65).