[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe von Kraftstoffen an Fahrzeuge
mit einem Gehäuse und mindestens einem, mit einem Zapfventil versehenen Zapfschlauch,
der in der Ausgangsstellung bei im Gehäuse eingehängtem Zapfventil zwischen dem Zapfventil
und der im oberen Teil des Gehäuses angeordneten Befestigung seines Schlauchanfangs
in einer Schlaufe verläuft und der für den Betankungsvorgang nach Abnahme des Zapfventils
mit dem größten Teil seiner Länge durch eine Öffnung aus dem Gehäuse herausziehbar
ist.
[0002] Derartige Vorrichtungen zur Abgabe von Kraftstoffen an Fahrzeuge sind in verschiedenen
Ausführungen bekannt. So zeigt die EP 0 369 089 B1 eine Abgabevorrichtung, bei der
der Zapfschlauch über eine Rolle geführt wird, die in der Ruhestellung durch ein Gewicht
nach oben gezogen wird. Wird der Zapfschlauch zum Betanken eines Fahrzeuges aus dem
Gehäuse herausgezogen, verlagert sich die Rolle entgegen der Kraft des Gewichtes nach
unten. Aus dem DE-U-87 08 333 ist eine weitere Abgabevorrichtung bekannt, bei der
der Zapfschlauch im Inneren des Gehäuses über eine unterhalb der Gehäusehaube angeordnete
ortsfeste Rolle geführt ist und zwischen dieser Führung und seinem befestigten Ende
eine Schlaufe bildet. In dieser Schlaufe ruht eine über Hebelarme höhenbeweglich angeordnete
Rolle, die durch ihr Gewicht zugleich die Rückzugskraft für den Zapfschlauch erzeugt.
[0003] Bei diesen bekannten Vorrichtungen muß der Benutzer eine gewisse Kraft aufwenden,
um den Zapfschlauch für den Betankungsvorgang entgegen einer Rückzugskraft aus dem
Gehäuse herauszuziehen. Dieser Kraftaufwand kann dabei recht groß sein, wenn das zu
betankende Fahrzeug weit von der Zapfsäule entfernt steht, so daß der Zapfschlauch
mit seiner gesamten Länge aus dem Gehäuse herausgezogen werden muß.
[0004] Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen ist darin zu sehen, daß der konstruktive
Aufwand für die Führung und Rückzugsbewegung des Schlauches in die Ausgangsstellung
verhältnismäßig groß ist, so daß die bekannten Vorrichtungen teuer sind.
[0005] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden,
daß der Zapfschlauch ohne nennenswerten Kraftaufwand vom Benutzer aus dem Gehäuse
herausgezogen werden kann und dennoch mit Hilfe einer einfachen und preiswert herzustellenden
Konstruktion sichergestellt ist, daß der Zapfschlauch nach Beendigung des Tankvorganges
wieder selbsttätig in das Gehäuse zurückgezogen wird, so daß Beschädigungen des unbenutzten
Zapfschlauches und - beim Vorhandensein mehrerer Zapfschläuche - gegenseitige Behinderungen
ausgeschlossen sind.
[0006] Die
Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfschlauch
durch eine ihn in Richtung seiner Ausgangsstellung innerhalb des Gehäuses ziehende
Rückholfeder belastet ist, die über einen Ausleger am Zapfschlauch angreift.
[0007] Durch die Verwendung einer derartigen, über einen Ausleger am Zapfschlauch angreifenden
Rückholfeder ergibt sich eine besonders einfache Konstruktion, wobei die Rückholfeder
lediglich dafür ausgelegt wird, daß sie den Zapfschlauch nach Einhängen des Zapfventils
in seine Ausgangsstellung innerhalb des Gehäuses zurückzieht. Da sowohl Umlenkrollen
und Kraftspeicher als auch motorische Antriebe für die Rückholung des Zapfschlauches
entfallen, ergibt sich eine preiswerte und dennoch sicher funktionierende Konstruktion,
die auch an vorhandenen Zapfstellen nachgerüstet werden kann.
[0008] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Rückholfeder innerhalb des Gehäuses
angeordnet und der Ausleger durch die für die Entnahme des Zapfschlauches vorgesehene
Öffnung aus dem Gehäuse ausschwenkbar ausgebildet. Das freie Ende des Auslegers umgreift
bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mittels einer ovalförmigen Führungsöffnung
den Zapfschlauch, so daß dieser innerhalb der Führungsöffnung längsbeweglich geführt
ist.
[0009] Bei einer erfindungsgemäßen Weiterbildung ist die Rückholfeder als Schenkelfeder
ausgebildet, die mit ihrer Längsachse waagerecht liegend angeordnet, mit ihrem einen
Ende befestigt und mit ihrem anderen Ende mit dem Ausleger verbunden ist. Hierdurch
ergibt sich eine besonders einfache Konstruktion sowohl für die Rückholfeder als auch
für den aus der Zapfschlauch-Entnahmeöffnung herausschwenkbaren Ausleger. Eine weitere
Verbesserung kann dadurch erreicht werden, daß erfindungsgemäß die als Schenkelfeder
ausgebildete Rückholfeder mit dem Ausleger und der als Öse ausgebildeten Führungsöffnung
einstückig aus Federstahl hergestellt wird.
[0010] Um eine besonders einfache Befestigung der Rückholfeder innerhalb des Gehäuses zu
schaffen, ist die Rückholfeder gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung auf einer
waagerecht innerhalb des Gehäuses angeordneten Tragstange angeordnet und befestigt.
Die Tragstange wird vorzugsweise in mittlerer Höhe innerhalb des Gehäuses angeordnet.
[0011] Sofern die Vorrichtung zur Abgabe von Kraftstoffen an Fahrzeuge mit einer Mehrzahl
von Zapfschläuchen ausgestattet ist, wird mit der Erfindung weiterhin vorgeschlagen,
die Rückholfedern zumindest der nach derselben Seite aus den Gehäusen herausziehbaren
Zapfschläuche auf einer gemeinsamen Tragstange anzuordnen.
[0012] Bei einer Vorrichtung mit einer Mehrzahl von Zapfschläuchen, die jeweils nach einer
der beiden Seiten aus dem Gehäuse herausziehbar sind, werden die Rückholfedern der
nach jeweils einer Seite herausziehbaren Zapfschläuche erfindungsgemäß auf einer gemeinsamen
Tragstange angeordnet, so daß insgesamt zwei Tragstangen vorgesehen sind.
[0013] Mit der Erfindung wird schließlich vorgeschlagen, bei Vorrichtungen mit mindestens
einem jeweils nach einer Seite aus dem Gehäuse herausziehbaren Zapfschlauch zwischen
diesen Zapfschläuchen im unteren Teil des Gehäuses eine Trennstange anzuordnen, so
daß sich die mittels der erfindungsgemäßen Rückholfedern in die Ausgangsstellung innerhalb
des Gehäuses zurückgezogenen Zapfschläuche nicht hintergreifen und damit ein Herausziehen
behindern können.
[0014] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Abgabe von Kraftstoffen an Fahrzeuge dargestellt, und zwar zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Stirnansicht der Vorrichtung mit jeweils fünf auf beiden Seiten
angeordneten Zapfschläuchen,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 und
- Fig. 3
- einen waagerechten Schnitt durch die Vorrichtung gemäß der Schnittlinie III - III,
jedoch mit herausgezogenem mittleren Zapfschlauch.
[0015] Die anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellte Vorrichtung zur Abgabe von Kraftstoffen
an Fahrzeugen umfaßt ein auf einem Sockel 1 stehendes Gehäuse 2, das auf seinen beiden
gegenüberliegenden Seiten jeweils mit fünf Zapfschläuchen 3 versehen ist, die in der
Ausgangsstellung gemäß der Darstellung in der linken Hälfte der Fig. 1 mit etwa 2/3
ihrer Länge innerhalb des Gehäuses 2 verlaufen. Jeder Zapfschlauch 3 ist mit seinem
Schlauchanfang im oberen Teil des Gehäuses 2 an einem Anschlußstutzen 4 befestigt.
Am anderen Ende jedes Zapfschlauches 3 ist ein Zapfventil 5 angeordnet, das in der
Ruhestellung in eine Aufnahme 2a des Gehäuses 2 eingehängt ist.
[0016] Für den jeweiligen Betankungsvorgang kann der jeweils ausgewählte Zapfschlauch 3
nach Abnehmen des Zapfventils 5 mit dem größten Teil seiner Länge durch eine Öffnung
2b im Gehäuse 2 herausgezogen werden. Diese senkrecht verlaufenden, schlitzförmigen
Öffnungen 2b sind in der Seitenansicht in Fig. 2 und im Schnitt der Fig. 3 zu erkennen.
[0017] Damit die Zapfschläuche 3 nach dem Betankungsvorgang wieder in ihre Ausgangsstellung
zurückgeführt werden, in der sie eine Schlaufe bilden, die zu etwa 2/3 der Schlauchlänge
innerhalb des Gehäuses 2 verläuft, ist jeder Zapfschlauch 3 durch eine Rückholfeder
6 belastet, die am besten in Fig. 3 zu erkennen ist und über einen Ausleger 7 am jeweiligen
Zapfschlauch 3 angreift. Der Angriff erfolgt durch eine ovalförmige Führungsöffnung
8, die den Zapfschlauch 3 derart umgreift, daß dieser in Längsrichtung durch die Führungsöffnung
8 gleiten kann.
[0018] Beim Ausführungsbeispiel ist jede Rückholfeder 6 als Schenkelfeder ausgeführt, die
einstückig mit dem Ausleger 7 und der als Öse gebogenen Führungsöffnung 8 aus Federstahl
hergestellt ist. Sämtliche Rückholfedern 6 der insgesamt fünf auf jeweils einer Seite
des Gehäuses 2 angeordneten Zapfschläuche 3 sind auf einer gemeinsamen Tragstange
9 angeordnet.
[0019] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist jeweils ein Ende der als Schenkelfeder ausgebildeten
Rückholfedern 6 an der Tragstange 9 befestigt. Bei einem Herausziehen des Zapfschlauches
3 erfolgt somit eine Ausschwenkbewegung des Auslegers 7, der als Verlängerung des
freien Endes der Rückholfeder 6 ausgeführt ist. Der Ausleger 7 kann hierbei seinerseits
Biegekräften oder Torsionskräften ausgesetzt werden, wenn der Zapfschlauch 3 nicht
nur rechtwinklig aus dem Gehäuse 2 ausgeschwenkt, sondern gleichzeitig in Längsrichtung
der Tragstange 9 seitlich bewegt wird.
[0020] Nach Beendigung des Betankungsvorganges wird das Zapfventil 5 des Zapfschlauches
3 wieder in die Aufnahme 2a des Gehäuses 2 eingehängt. Die auf den Zapfschlauch 3
mittels der Führungsöffnung 8 über den Ausleger 7 einwirkende Rückholfeder 6 sorgt
hierbei dafür, daß der Zapfschlauch 3 wieder in die in der linken Hälfte der Fig.
1 dargestellte Ausgangsstellung zurückbewegt wird. Die rechte Hälfte der Fig. 1 zeigt
eine Situation, in der sich der Ausleger 7 in der am weitesten ausgeschwenkten Stellung
befindet, da der Zapfschlauch 3 mit maximaler Länge aus dem Gehäuse 2 herausgezogen
worden ist. Die Darstellung läßt erkennen, daß der Ausleger 7 zwischen den beiden
Extremstellungen um die Längsmittelachse der Tragstange 9 verschwenkt wird und hierbei
zugleich einer zunehmenden Kraft durch die Rückholfeder 6 ausgesetzt ist. Die Fig.
3 läßt erkennen, daß während der Ausschwenk- und Rückzugsbewegung der Zapfschlauch
3 innerhalb der Führungsöffnung 8 des Auslegers 7 gleiten kann.
[0021] Um zu verhindern, daß sich die Zapfschläuche 3 in der Ausgangsstellung innerhalb
des Gehäuses 2 hintereinanderlegen und damit ein Herausziehen behindern, ist gemäß
Fig. 1 im unteren Teil des Gehäuses 2 eine Trennstange 10 angeordnet, die ein zu tiefes
Einführen der Zapfschläuche 3 in das Gehäuse 2 und damit eine gegenseitige Behinderung
ausschließt.
Bezugszeichenliste:
[0022]
- 1
- Sockel
- 2
- Gehäuse
- 2a
- Aufnahme
- 2b
- Öffnung
- 3
- Zapfschlauch
- 4
- Anschlußstutzen
- 5
- Zapfventil
- 6
- Rückholfeder
- 7
- Ausleger
- 8
- Führungsöffnung
- 9
- Tragstange
- 10
- Trennstange
1. Vorrichtung zur Abgabe von Kraftstoffen an Fahrzeuge mit einem Gehäuse (2) und mindestens
einem, mit einem Zapfventil (5) versehenen Zapfschlauch (3), der in der Ausgangsstellung
bei im Gehäuse (2) eingehängtem Zapfventil (5) zwischen dem Zapfventil (5) und der
im oberen Teil des Gehäuses (2) angeordneten Befestigung seines Schlauchanfanges in
einer Schlaufe verläuft und der für den Betankungsvorgang nach Abnahme des Zapfventils
(5) mit dem größten Teil seiner Länge durch eine Öffnung (2b) aus dem Gehäuse (2)
herausziehbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zapfschlauch (3) durch eine ihn in Richtung seiner Ausgangsstellung innerhalb
des Gehäuses (2) ziehende Rückholfeder (6) belastet ist, die über einen Ausleger (7)
am Zapfschlauch (3) angreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückholfeder (6) innerhalb
des Gehäuses (2) angeordnet und der Ausleger (7) durch die für die Entnahme des Zapfschlauches
(3) vorgesehene Öffnung (2b) aus dem Gehäuse (2) ausschwenkbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des
Auslegers (7) mittels einer ovalförmigen Führungsöffnung (8) den Zapfschlauch (3)
umgreift.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückholfeder (6) als Schenkelfeder ausgebildet ist, die mit ihrer Längsachse waagerecht
liegend angeordnet, mit ihrem einen Ende befestigt und mit ihrem anderen Ende mit
dem Ausleger (7) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die als Schenkelfeder ausgebildete Rückholfeder (6) mit dem Ausleger (7) und der als
Öse ausgebildeten Führungsöffnung (8) einstückig aus Federstahl hergestellt ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückholfeder (6) auf einer waagerecht innerhalb des Gehäuses (2) angeordneten
Tragstange (9) angeordnet und befestigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstange (9) in mittlerer
Höhe innerhalb des Gehäuses (2) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7 mit einer Mehrzahl von Zapfschläuchen (3) , dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückholfedern (6) zumindest der nach derselben Seite aus dem
Gehäuse (2) herausziehbaren Zapfschläuche (3) auf einer gemeinsamen Tragstange (9)
angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7 mit einer Mehrzahl von Zapfschläuchen (3), die
jeweils nach einer der beiden Seiten aus dem Gehäuse (2) herausziehbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückholfedern (6) der nach jeweils einer Seite herausziehbaren
Zapfschläuche (3) auf einer gemeinsamen Tragstange (9) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 mit mindestens einem jeweils
nach einer Seite aus dem Gehäuse (2) herausziehbaren Zapfschlauch (3), dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Zapfschläuchen (3) im unteren Teil des Gehäuses (2) eine Trennstange
(10) angeordnet ist.