(19)
(11) EP 0 694 672 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.01.1996  Patentblatt  1996/05

(21) Anmeldenummer: 95111423.0

(22) Anmeldetag:  20.07.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 9/165
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR IT

(30) Priorität: 25.07.1994 DE 4426297

(71) Anmelder: KARL ACHENBACH GmbH
D-66117 Saarbrücken (DE)

(72) Erfinder:
  • Achenbach, Karl
    D-66117 Saarbrücken (DE)

(74) Vertreter: Vièl, Georg, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte VIEL & VIEL Weinbergweg 15
D-66119 Saarbrücken
D-66119 Saarbrücken (DE)

   


(54) Rolladenstab


(57) Die Erfindung betrifft einen Rolladenstab, im wesentlichen bestehend aus einem zentralen Hohlraum (2), einem Haken (7) und einer Kammer (9) zur Aufnahme eines solchen Hakens (7) eines weiteren Profils.
Der Rolladenstab wurde in seinen Abmessungen derart optimiert, daß bei großer Deckbreite (3) ein relativ kleiner Wickeldurchmesser des Rolladenpanzers gegeben ist. Durch die erfindungsgemäße Formgebung eines Rolladenstabs ist weniger Materialaufwand erforderlich (geringere Blechbreite), was insbesondere dann zu Buche schlägt, wenn der Rolladenstab aus Aluminiumband gerollformt ist. Auch kann durch die neue Form des Rolladenstabs die Wandung (1) des Hohlkammerprofils (2) (aus Aluminium) dünner gewählt werden bei gleicher Steifigkeit wie früher. Auch wurde bei dem neuen Profil die Schulterschräge (5) (Innenseite des Profils) stark vergrößert, was beim Aufwickeln ein Einklemmen des Nachbarprofils verhindert. Diesem Ziel dient auch die Abstimmung der Deckbreite (3) und des Krümmungsradius des außenliegenden Hauptabschnitts (4). Durch eine abgestimmte Hakenstielneigung gegenüber der Kammerneigung ergibt sich beim Zusammenschieben des Rolladenpanzers eine absolute Lichtundurchlässigkeit; die obere Hakenschulter wird hierbei gegen die Tropfnase des Nachbarprofils gezogen, die untere Hakenschulter gegen die geneigte Außenwand der Kammer (9).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betriffl einen Rolladenstab, bestehend aus einem auf die Rolladenbreite abgelenkten Hohlkammerprofil mit zwei gleichsinnig gekrümmten, nach außen gewölbten Hauptabschnitten, die an ihren einen Enden erst aufeinander zu nach einwärts und dann gegeneinander nach auswärts unter anschließender Bildung eines doppelwandigen Hakens umgebogen sind, an dessen zum außenseitig konkaven Längsabschnitt hin umgebogenen Ende die Bandkanten einander umfassen, und die an ihren anderen Enden unter Ausbildung einer zum Profilende hin offenen und am Grund hablkreisförmig ausgerundeten Kammer zur Aufnahme des Hakens am nächsten Rolladenstab miteinander verbunden sind, wobei die im wesentlichen parallel zueinanderverlaufenden Seitenwände der Kammer durch scharfkantiges Rückbiegen der Profilhauptabschnitte gebildet sind und die Rückbiegung an dem einen Hauptabschnitt an dem in die Kammer hinein umgebogenen Ende eines doppelwandigen Gegenhakens für den Haken des nächsten Rolladenstabes gelegen ist.

[0002] Bei Rolläden, die aus solchen Rolladenstäben zusammengesetzt sind, ergibt sich unter anderem das Problem, daß die Deckbreite groß sein soll, was aber bekanntennaßen den Nachteil mit sich bringt, daß der Durchmesser des aufgewickelten Rolladenpanzers relativ groß ist.

[0003] Mit dieser Frage beschäftigt sich unter anderem die Druckschrift EP 0 167 137 B1, die sich allerdings ausschließlich mit der Entwicklung eines sogenannten Mini-Profils beschäftigt, d.h. einem Hohlkammerprofil das ca. 31 bis 33 mm Deckbreite hat. Dieses Profil ist nur begrenzt einsetzbar, so für kleinere Fenster-Öffnungen oder andere Öffnungen an Gebäuden.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rolladenstab der eingangs näher bezeichneten Art zu schaffen, der bei großer Deckbreite gewährleistet, daß trotzdem der aufgewickelte Rolladenpanzer einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser aufweist.

[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die folgenden Profilabmessungen unter Einbeziehung der angegebenen Toleranzen vorgesehen sind:
  • die Wandstärke des Hohlkammerprofils beträgt ca. 0,36 mm;
  • die Deckbreite beträgt 55,5 mm;
  • der Krümmungsradius des außenseitigen Hauptabschnittes beträgt 59 mm;
  • der Krümmungsradius des innenliegenden Hauptabschnittes beträgt 46 mm;
  • der Abstand zwischen den Hauptabschnitten beträgt an der engsten Stelle 5,6 mm;
  • der Haken hat eine Länge von 8,35 mm und eine äußere Breite am Hakenkopf von 4,34 mm und ist mit seinem geraden Schaft gegenüber der Längserstreckung um 3 ° in Richtung außenliegender Hauptabschnitt geneigt;
  • die Kammer hat zwischen den Seitenwänden eine Weite von 4,8 mm und eine Länge, gemessen von der Rückbiegung des außenliegenden Hauptabschnittes bis zum Kammerboden, von 9 mm und der Gegenhaken ist gegenüber der Längserstreckung um 6 ° in Richtung des außenliegenden Hauptabschnittes geneigt;
  • die Profilhöhe beträgt 13,5 mm.


[0006] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Hohlkammerprofil aus Metall besteht.

[0007] Erfindungsgemäß ist es, daß das Hohlkammerprofil aus Aluminium, Stahl oder Kunststoff bestehen kann.

[0008] Gemäß der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß die aus Metall bestehenden Hohlkammerprofile mit Kunststoff ausgeschäumt sind.

[0009] Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, daß der Gegenhaken um 25 ° zur Vertikalen in Richtung der Kammer angeordnet ist.

[0010] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß bei großer Deckbreite ein relativ kleiner Wickeldurchmesser des Rolladenpanzers gegeben ist. Durch die erfindungsgemäße Formgebung eines Rolladenstabs ist weniger Materialaufwand erforderlich (geringere Blechbreite), was insbesondere dann zu Buche schlägt, wenn der Rolladenstab aus Aluminiumband gerollformt ist. Auch kann durch die neue Form des Rolladenstabs die Wandung des Hohlkammerprofils (aus Aluminium) dünner gewählt werden bei gleicher Steifigkeit wie früher. Auch wurde bei dem neuen Profil die Schulterschräge (Innenseite des Profils) stark vergrößtert, was beim Aufwickeln ein Einklemmen des Nachbarprofils verhindert. Diesem Ziel dient auch die Abstimmung der Deckbreite und des Krümmungsradius des außenliegenden Hauptabschnitts. Durch eine abgestimmte Hakenstielneigung gegenüber der Kammerneigung ergibt sich beim Zusammenschieben des Rolladenpanzers eine absolute Lichtundurchlässigkeit; die obere Hakenschulter wird hierbei gegen die Tropfnase des Nachbarprofils gezogen, die untere Hakenschulter gegen die geneigte Außenwand der Kammer.

[0011] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher beschrieben.
- Rolladenstäbe dieser Art und aus solchen Rolladenstäben hergestellte Rolladenpanzer sind an sich bekannt, weshalb hier auf die Darstellung weiterer Details verzichtet wurde. Insofern wird ausdrücklich Bezug genommen auf die einleitend genannte Druckschrift.

[0012] In der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil 2 in Stirnansicht dargestellt unter Angabe der für die Erfindung charakteristischen Profilabmessungen und deren zulässigen Toleranzen.

[0013] Durch die Optimierung der Abmessungen des Hohlkammerprofils 2 gemäß dem Patentanspruch kann die Wandstärke 1 des Hohlkammerprofils 2 geringer als bei bisher bekannten Profilen gewählt werden: während bei der Erfindung die Wandstärke 1 ca. 0,36 mm beträgt, ist die Wandstärke bei einem vergleichbaren bekannten Profil 0,47 mm. Das ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn, wie heute in großem Umfang praktiziert, das Hohlkammerprofil aus gerollformtem Aluminiumband besteht.

[0014] Die erfindungsgemäße Optimierung der Abmessungen des Hohlkammerprofils 2 hat auch zur Folge, daß bei Aluminium in Bandform zum Rollformen des Hohlkammerprofils 2 eine geringere Blechbreite als bisher gewählt werden kann, was neben der geringeren Materialstärke (Wandstärke 1) einer zusätzlichen Materialersparnis gleichkommt.

[0015] Das Hohlkammerprofil 2 hat einen zentralen Hohlraum 12, an dessen einem Ende der Haken 7 und an dessen anderem Ende eine nach außen offene Kammer 9 mit einem Gegenhaken 10 angeordnet ist. Der zentrale Hohlraum 12 befindet sich zwischen einem außenseitigen Hauptabschnitt 4, dessen Krümmungsradius 59 mm beträgt und einem innenliegenden Hauptabschnitt 5, dessen Krümmungsradius 46 mm beträgt.

[0016] Die Deckbreite 3 beträgt 55,5 mm, was eine Verbesserung gegenüber einem herkömmlichen Profil bedeutet, wo die Deckbreite 55 mm beträgt.

[0017] Und trotz dieser großen Deckbreite 3 ergibt sich ein relativ kleiner Wickeldurchmesser eines Rolladenpanzers, der aus erfindungsgemäßen Profilen zusammengesetzt ist: gegenüber einem Rolladenpanzer aus einem vergleichbaren bekannten Profil mit vorgegebener Höhe des Panzers (2500 mm) ergibt sich bei Verwendung des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 2 ein Minus von ca. 20 mm des aufgewickelten Rolladenpanzers, was eine erhebliche Verringerung in der Praxis bedeutet.

[0018] Der Abstand zwischen den Hauptabschnitten 4 und 5 beträgt an der engsten Stelle 5,6 mm.

[0019] Der Haken 7 hat eine Länge von 8,35 mm und eine äußere Breite am Hakenkopf von 4,34 mm und ist mit seinem geraden Schaft gegenüber der Längserstreckung 8 um 3 ° in Richtung außenliegender Hauptabschnitt 4 geneigt.

[0020] Die Kammer 9 hat zwischen den Seitenwänden eine Weite von 4,8 mm und eine Länge, gemessen von der Rückbiegung des außenliegenden Hauptabschnittes 4 bis zum Kammerboden, von 9 mm und der Gegenhaken 10 ist gegenüber der Längserstreckung 8 um 6 ° in Richtung des außenliegenden Hauptabschnittes 4 geneigt. Erfindungsgemäß kann der Gegenhaken 10 um 25 ° zur Vertikalen in Richtung der Kammer 9 angeordnet sein.

[0021] Die Profilhöhe 11 des Hohlkammerprofils 2 beträgt 13,5 mm.

[0022] Bemerkenswert ist die erfindungsgemäße Abstimmung der Deckbreite 3 und des Krümmungsradius des außenliegenden Hauptabschnittes 4, wodurch beim Aufwickeln ein Einklemmen der aufeinanderliegenden Profile ausgeschlossen ist. Die beschriebene Neigung des Hakens 7 im Verhältnis zur Neigung des Gegenhakens 10 führt bei zusammengeschobenem Rolladen zur Lichtundurchlässigkeit.

[0023] Das Optimieren der Abmessungen eines Hohlkammerprofils 2 gemäß der Erfindung führt zu den angegebenen Vorteilen, wozu auch noch gehört, daß das übliche Knacken beim Aufwikkeln des Rolladenpanzers, das durch Einsetzen der Tropfnase in den Zwischenraum zweier benachbarter Profile entsteht, bei Verwendung des erfindungsgemäßen Profils entfällt.


Ansprüche

1. Rolladenstab, bestehend aus einem auf die Rolladenbreite abgelenkten Hohlkammerprofil mit zwei gleichsinnig gekrümmten, nach außen gewölbten Hauptabschnitten, die an ihren einen Enden erst aufeinander zu nach einwärts und dann gegeneinander nach auswärts unter anschließender Bildung eines doppelwandigen Hakens umgebogen sind, an dessen zum außenseitig konkaven Längsabschnitt hin umgebogenen Ende die Bandkanten einander umfassen, und die an ihren anderen Enden unter Ausbildung einer zum Profilende hin offenen und am Grund hablkreisförmig ausgerundeten Kammer zur Aufnahme des Hakens am nächsten Rolladenstab miteinander verbunden sind, wobei die im wesentlichen parallel zueinanderverlaufenden Seitenwände der Kammer durch scharfkantiges Rückbiegen der Profilhauptabschnitte gebildet sind und die Rückbiegung an dem einen Hauptabschnitt an dem in die Kammer hinein umgebogenen Ende eines doppelwandigen Gegenhakens für den Haken des nächsten Rolladenstabes gelegen ist,
gekennzeichnet durch
die folgenden Profilabmessungen unter Einbeziehung der angegebenen Toleranzen:

- die Wandstärke (1) des Hohlkammerprofils (2) beträgt ca. 0,36 mm;

- die Deckbreite (3) beträgt 55,5 mm;

- der Krümmungsradius des außenseitigen Hauptabschnittes (4) beträgt 59 mm;

- der Krümmungsradius des innenliegenden Hauptabschnittes (5) beträgt 46 mm;

- der Abstand zwischen den Hauptabschnitten (4, 5) beträgt an der engsten Stelle (6) 5,6 mm;

- der Haken (7) hat eine Länge von 8,35 mm und eine äußere Breite am Hakenkopf von 4,34 mm und ist mit seinem geraden Schaft gegenüber der Längserstreckung (8) um 3 ° in Richtung außenliegender Hauptabschnitt (4) geneigt;

- die Kammer (9) hat zwischen den Seitenwänden eine Weite von 4,8 mm und eine Länge, gemessen von der Rückbiegung des außenliegenden Hauptabschnittes (4) bis zum Kammerboden, von 9 mm und der Gegenhaken (10) ist gegenüber der Längserstreckung (8) um 6 ° in Richtung des außenliegenden Hauptabschnittes (4) geneigt;

- die Profilhöhe (11) beträgt 13,5 mm.


 
2. Rolladenstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlkammerprofil (2) aus Metall besteht.
 
3. Rolladenstab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlkammerprofil (2) aus gerollformtem Aluminiumband besteht.
 
4. Rolladenstab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlkammerprofil (2) aus Stahl besteht.
 
5. Rolladenstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlkammerprofil (2) aus Kunststoff besteht.
 
6. Rolladenstab nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlkammerprofil (2) mit Kunststoff ausgeschäumt ist.
 
7. Rolladenstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenhaken (10) um 25 ° zur Vertikalen in Richtung der Kammer (9) geneigt angeordnet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht