[0001] Die Erfindung betrifft einen Gehäuseverschlußdeckel mit einer im Einbauzustand durch
den Deckel sich erstreckenden Welle, insbesondere für Kurbelwellen- oder Getriebegehäuse
von Kfz-Motoren, bestehend aus einem profilgezogenen Blechkörper mit einer Bodenfläche
zur dichten Verbindung mit dem abzudichtenden Gehäuse und einer Umfangsfläche zur
Aufnahme einer Dichtung für die Welle.
[0002] Die DE 36 34 735 C2 offenbart einen gattungsgemäßen Verschlußdeckel. Der aus einem
gezogenen Blechteil herausgeformte Verschlußdeckel weist einen im wesentlichen topfförmigen
Querschnitt auf, mit drei in unterschiedlichen axialen Ebenen liegenden Radialflächen,
welche stufenförmig zueinander versetzt sind.
[0003] Die statische Dichtung ist auf der zweiten Radialfläche angeordnet und mit dieser
durch Vulkanisation verbunden. Im Einbauzustand wird der topfförmige Blechkörper mit
der als Bodenfläche dienenden Radialfläche gegen das abzudichtende Gehäuse mit Hilfe
von durch Löcher steckbare Schrauben verspannt.
[0004] Der mit der zweiten Radialfläche verbundene Dichtstreifen aus elastomeren Werkstoff
steht zunächst axial so weit vor, daß die erste Radialfläche überragt wird. Beim Verspannen
des Gehäuseverschlußdeckels wird der Dichtstreifen axial gegen das abzudichtende Gehäuse
gepreßt. Damit der inkompressible Elastomer-Werkstoff ausweichen kann, muß ein Freiraum
vorhanden sein. Dieser Freiraum wird durch die stufenförmige Versetzung der ersten
und zweiten Radialfläche geschaffen, der Dichtstreifen kann sich somit radial nach
innen ausdehnen. Bei der Montage des Gehäuseverschlußdeckels kann auf diese Weise
die erste Radialfläche (Bodenfläche) fest an das abzudichtende Gehäuse angeschraubt
werden, ohne daß die statische Dichtung zerstört wird. Der im Tiefziehverfahren hergestellte
Blechkörper muß zur Anbringung der statischen und dynamischen Dichtung in ein Vulkanisierwerkzeug
eingebracht werden. Dieser Arbeitsgang erweist sich als sehr kostspielig.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung des erfindungsgemäßen Gehäuseverschlußdeckels
im Hinblick auf die Dichtungen zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Blechkörper mindestens
im Bereich der Kontaktstelle mit dem abzudichtenden Gehäuse eine Beschichtung aufweist,
welche als statische Dichtung zwischen Gehäue und Gehäuseverschlußdeckel fungiert,
und daß die Dichtung für die Welle als separates Bauteil ausgebildet ist.
[0007] Auf diese Weise braucht der Blechkörper nicht mehr in ein Vulkanisierwerkzeug eingelegt
zu werden. Die statische und die dynamische Dichtung können unabhängig voneinander
hergestellt werden und darüber hinaus auch aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
[0008] Die Beschichtung des Blechkörpers sollte eine Dicke im Bereich von 0,01 bis 0,2 mm
aufweisen und kann aus elastomerem Werkstoff oder aus einem Lack bestehen.
[0009] Überdies kann die gesamte Oberfläche des Blechkörpers beschichtet sein. Auf diese
Weise können beispielsweise vorgefertigte, d. h. mit einer Beschichtung versehene
Blechbänder verwendet werden, aus denen die Blechkörper herausgeformt werden. Die
separat hergestellten Dichtungen für die Welle brauchen dann nur noch mit dem Blechkörper
verbunden zu werden. Dies können vorgefertigte Polytetrafluorethylen-Dichtscheiben
oder Wellendichtringe sein.
[0010] Zur Erhöhung der Dichtpressung weist der Blechkörper eine umlaufende Sicke auf, die
in Abhängigkeit vom Abstand der Löcher eine unterschiedliche Tiefe aufweist.
[0011] Der Blechkörper kann auch als Schutzlippe für die dynamische Dichtung wirken, indem
ein radial gerichteter Schenkel sich etwa bis zur abzudichtenden Welle erstreckt.
[0012] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Figur 1
- Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Gehäuseverschlußdeckels
- Figur 2
- einen Schnitt II - II gemäß Figur 1
- Figur 3
- einen Schnitt III - III gemaß Figur 1.
[0014] Der in der Figur 1 dargestellte Gehäuseverschlaßdeckel 1 dient zur Abdichtung eines
Kurbelwellengehäuses eines Kraftfahrzeugmotors. Der Deckel besteht aus einem topfförmigen
Blechkörper 2 mit einer Bodenfläche 3 zur dichten Verbindung mit dem Kurbelwellengehäuse
(nicht dargestellt.). Zur Befestigung sind durch Löcher 4 steckbare Schrauben 5 vorgesehen
(Figur 2).
[0015] Erfindungsgemäß ist der Deckel mit einer Beschichtung 6 versehen. Die Beschichtung
ist auf der in Kontakt mit dem abzudichtenden Gehäuse kommenden Fläche des Gehäuseverschlußdeckels
1 angeordnet. Sie kann darüber hinaus auch auf der gesamten Oberfläche des Deckels
1 angeordnet sein. Die Dicke der Beschichtung beträgt je nach Beschichtungsart, ob
es sich um einen Dichtlack oder um eine Elastomerschicht handelt, zwischen 0,01 bis
0,2 mm. Darüber hinaus ist auf der Bodenfläche 3 des Blechkörpers 2 eine umlaufende
Sicke 7 vorgesehen, um so die Dichtpressung lokal zu erhöhen.
[0016] Zur dynamischen Abdichtung einer durch den Deckel 1 sich erstreckenden Welle 8 ist
eine Dichtscheibe 9 aus einem PTFE-Werkstoff vorgesehen. Diese kann beispielsweise
mit Hilfe eines Klemmringes 10 am Gehäuseverschlußdeckel 1 befestigt sein.
[0017] Überdies weist der Deckel 1 einen radial gerichteten Schenkel 11 auf, der sich etwa
bis zur Oberfläche der Welle 8 erstreckt. Auf diese Weise ist eine Schutzlippenfunktion
geschaffen, die den Schmutzanfall von außen verringert.
[0018] Zur Erhöhung der statischen Dichtpressung ist die Tiefe der Sicke (7) abhängig vom
Abstand der Löcher (4) (Figur 3). Um eine gleichmäßige Pressungsverteilung zu erzeugen,
ist bei einem großen Lochabstand eine große Sickentiefe anzustreben.
1. Gehäuseverschlußdeckel mit einer im Einbauzustand durch den Deckel sich erstreckenden
Welle, insbesondere für Kurbelwellen- oder Getriebegehäuse von Kfz-Motoren, bestehend
aus einem profilgezogenen Blechkörper mit einer Bodenfläche zur dichten Verbindung
mit dem abzudichtenden Gehäuse und einer Umfangsfläche zur Aufnahme einer Dichtung
für die Welle, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechkörper 2 mindestens im Bereich
der Kontaktstelle mit dem abzudichtenden Gehäuse eine Beschichtung 6 aufweist, welche
als statische Dichtung zwischen Gehäuse und Gehäuseverschlußdeckel 1 fungiert, und
daß die Dichtung 9 für die Welle 8 als separates Bauteil ausgebildet ist.
2. Gehäuseverschlußdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der
Beschichtung 6 im Bereich von 0,01 bis 0,2 mm liegt.
3. Gehäuseverschlußdeckel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung 6 aus einem elastomeren Werkstoff besteht.
4. Gehäuseverschlußdeckel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung 6 aus einem Lack besteht.
5. Gehäuseverschlußdeckel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Oberfläche des Blechkörpers 2 eine Beschichtung 6 aufweist.
6. Gehäuseverschlußdeckel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erhöhung der statischen Abdichtung der Blechkörper 2 eine umlaufende Sicke
7 aufweist.
7. Gehäuseverschlußdeckel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe der Sicke (7) zwischen den Löchern (4) unterschiedlich ist.
8. Gehäuseverschlußdeckel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Blechkörper 2 einen radial gerichteten Schenkel 11 aufweist, der sich etwa
bis zur abzudichtenden Welle 8 erstreckt.