[0001] Die Erfindung betrifft eine Kniehebelspannvorrichtung zum Festspannen von Werkstücken,
bestehend aus einem Antriebsglied mit Betätigungsstange, deren mit einem Rollenzapfen
versehenes Ende mit Rollen in Führungsschlitze eines auf das Antriebsglied aufgesetzten
Kopfstückes mit eingreift und über ein Zwischenglied mit einem am Kopfstück gelagerten
Spannhebels gelenkig verbunden ist.
[0002] Derartige Kniehebelspannvorrichtungen sind bspw. nach der US-A-521 295 und GB-A-12
81 598 bekannt. Die in den Seitenflanken des Kopfstückes eingearbeiteten Führungsschlitze
sind stark beanspruchte Teile, die entsprechend gehärtet sein müssen. Bei Verschleiß
muß entweder das ganze Kopfstück ausgetauscht werden, oder, wenn dieses zweiteilig
ausgebildet sein sollte, müssen die Seitenteile ausgetauscht werden. Außerdem müssen
die Führungsschlitze mit seitlich angebrachten Verschlußblechen abgedeckt werden,
um ein Verschmutzen der Führungsrollen und der Führungsbahnen zu verhindern.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kniehebelspannvorrichtung der gattungsgemäßen
Art dahingehend zu verbessern, daß bei vereinfachter Gesamtkonstruktion und bei Verschleiß
der Führungsbahnen davon nicht unmittelbar das Kopfstück betroffen ist und an diesem
selbst auch nicht die notwendigen Härtungsmaßnahmen durchzuführen sind, wobei im Falle
eingetretenen Führungsbahnverschleißes diese Führungsbahnen einer einfachen Austauschbarkeit
zugänglich sind und dies verbunden mit der Maßgabe, gleichzeitig einen von außen leicht
zugänglichen Bereich zu schaffen, der für die Unterbringung von Endstellungssensoren
geeignet ist, sofern solche Sensoren gewünscht und erforderlich sein sollten.
[0004] Diese Aufgabe ist an einer Kniehebelspannvorrichtung der eingangs genannten Art nach
der Erfindung dadurch gelöst, daß an den Außenflanken des Kopfstückes, dessen Führungsschlitzbereiche
überdeckend, je eine zu den Außenflanken hin offene Schale lösbar angeordnet ist,
in die die Führungsrollen einragen, wobei von den Rollen tangierte Innenflächen der
Schalen in Form verschleißfest gehärteter Führungsbahnen ausgebildet sind.
[0005] Die bisherigen Führungsschlitze verlieren damit an sich ihre Führungs- und Stützfunktion,
d.h., es handelt sich dabei letztlich nur noch um Durchgriffsschlitze für den Rollenträgerzapfen,
der mit dem Ende der Kolbenstange in Verbindung steht. Bei der Herstellung dieser
Durchgriffsschlitze ist demgemäß am Kopfstück selbst auch keine Härtung des Kopfstückmaterials
vorzunehmen.
[0006] Vorteilhaft werden die an den Kopfstückflanken paßgenau anzubringenden Schalen auch
noch dafür ausgenutzt, um den Rollenträgerzapfen in seiner mittigen Position zum Kolbenstangenende
zu halten. Dies wird dadurch erreicht, daß die den Enden des Rollentragzapfens benachbarten
Innenwände der Schalen in Anordnung am Kopfstück zueinander eine Distanz aufweisen,
die im wesentlichen der Länge des Rollentragzapfens entspricht. Der Rollentragzapfen
und letztlich auch die Rollen bedürfen damit keiner Festlegung mehr, d.h., der Rollentragzapfen
ist gegen Querverschiebung zur Kolbenstangenachse durch die aufgesetzten Schalen festgelegt,
und auch die Rollen bedürfen am Rollentragzapfen keiner Festlegung mehr, was bisher
relativ aufwendig mit Sprengringen erfolgte, da diese zwischen den Flankenflächen
des Kopfstückes einerseits und den Innenwänden der beiden außen aufgesetzten Schalen
andererseits gehalten werden. Insofern ist ein etwa notwendig werdender Rollenaustausch
ebenfalls wesentlich vereinfacht.
[0007] Es stünde nichts entgegen, die beiden Schalen als metallische Guß- oder Preßteile
auszubilden und die Führungsbahnbereiche zu härten.
[0008] Als wesentlich günstiger hat sich jedoch erwiesen, die Schalen aus einem geeigneten
Kunststoff zu bilden und in dieser die bereits formangepaßt und gehärtet vorgefertigten
Führungsbahnen einzusetzen bzw. einzubinden, was zweckmäßig und vorteilhaft auch für
die Innenwände der Schalen dadurch praktiziert wird, daß man die Innenwände der Schalen,
die den Rollenträgerzapfen gegen Querversatz sichern sollen, mit gehärteten Blechplatinen
belegt. Da die seitlich aufgesetzten Schalen genügend Raum bieten, können in diesen
problemlos Endstellungssensoren angeordnet und an diesen Anschlußstecker für die Stellungssensoren
vorgesehen werden.
[0009] Insgesamt sind mit diesen seitlich paßgenau aufgesetzten Schalen folgende Vorteile
verbunden:
Am Kopfstück selbst sind keine Härtungsmaßnahmen zu treffen, und die sonst maßgenau
am Kopfstück anzubringenden Führungsschlitze sind lediglich als Durchgriffsschlitze
auszubilden. Die Schalen sind separate Einzelteile und können unabhängig vom Kopfstück
vorgefertigt werden. Die Schalen haben eine Dreifachfunktion, nämlich Führung der
Rollen, Sperrung des Rollentragzapfens gegen Querversatz und Aufnahme von Endstellungssensoren,
falls solche vorgesehen werden müssen. Da alle diese Funktionen, die sonst am Kopfstück
berücksichtigt werden müssen, in die Schalen verlegt sind, sind sowohl Montage, Demontage
und damit auch Auswechselbarkeit der einem Verschleiß unterworfenen Teile wesentlich
vereinfacht.
[0010] Die erfindungsgemäße Kniehebelspannvorrichtung wird nachfolgend anhand der zeichnerischen
Darstellung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0011] Es zeigt
- Fig. 1
- die Kniehebelspannvorrichtung in Seitenansicht;
- Fig. 2
- die Spannvorrichtung gemäß Fig. 1 teilweise geschnitten;
- Fig. 3
- eine Ansicht der Spannvorrichtung gemäß Fig. 1, 2 in Pfeilrichtung A;
- Fig. 4
- eine der Schalen in Schnittdarstellung;
- Fig. 5
- schematisch eine der Schalen in Vorderansicht;
- Fig. 6
- eine der Schalen in Seitenansicht und
- Fig. 7
- schematisch die Zuordnung der Schalen zu den Führungsrollen, den Rollentragzapfen
und der Betätigungsstange.
[0012] Unter Verweis auf Fig. 2 besteht die Kniehebelspannvorrichtung wie bisher aus einem
Antriebsglied 1 (bspw. Pneumatikzylinder) mit Betätigungsstange 2, deren mit einem
Rollentragzapfen 4 versehenes Ende 4' mit Rollen 3 in Führungsschlitze 5 eines auf
das Antriebsglied 1 aufgesetzten Kopfstückes 6 eingreift und über ein Zwischenglied
7 mit einem am Kopfstück 6 gelagerten Spannhebel 8 gelenkig verbunden ist.
[0013] Für eine Spannvorrichtung dieser Art ist nun wesentlich, daß an den Außenflanken
9 des Kopfstückes 6, dessen Führungsschlitzbereiche 5' überdeckend, je eine zu den
Außenflanken 9 hin offene Schale 10 lösbar angeordnet ist, in die die Rollen 3 einragen,
wobei die von den Rollen 3 tangierte Innenfläche 11 der Schalen 10 in Form verschleißfest
gehärteter Führungsbahnen 12 ausgebildet sind.
[0014] Hierzu wird insbesondere auf Fig. 5, 7 verwiesen, aus denen die Zuordnung des Rollentragzapfens
4 mit den Rollen 3 zur gehärteten Führungsbahn und zu den an den Außenflanken 9 des
Kopfstückes 6 angeordneten Schalen 10 ersichtlich ist. Die den Enden 4' des Rollentragzapfens
4 benachbarten Innenwände 11' der Schalen 10 weisen dabei in Anordnung am Kopfstück
6 zueinander eine Distanz D auf, die im wesentlichen der Länge L des Rollentragzapfens
4 entspricht. Die Rollen 3 sitzen auf geringfügig durchmesserreduzierten Enden 4'
des Rollentragzapfens. Dadurch sind keinerlei zusätzliche Elemente erforderlich, den
Rollentragzapfen 4 zum Stangenkopfstück 2' zentrisch zu halten, was auch für die Rollen
3 selbst gilt. Montage und Demontage sind also, wie ohne weiteres vorstellbar denkbar
einfach durchzuführen, d.h., die Schalen 10 sind lediglich an- bzw. abzuschrauben.
[0015] Wie ebenfalls aus der Fig. 7 ersichtlich, sind die gehärteten Führungsbahnen 12 der
Schalen 10 vorteilhaft bezüglich ihrer Breite B zum Teil in die Führungsschlitze 5
des Kopfstückes 6 eingreifend angeordnet, d.h., die lagegenaue Positionierung der
Schalen 10 ist dadurch sichergestellt, und die Befestigungsbohrungen 16 können durchaus
etwas Spiel haben.
[0016] Die Schalen 10 sind zweckmäßig aus einem geeigneten Kunststoff gebildet, und in diesen
sind die Führungsbahnen 12 und metallische, die Innenwände 11' der Schalen 10 bildende
Platinen 13, in geeigneter Weise fest mit dem Kunststoff verbunden, angeordnet.
[0017] Die Konstruktion dieser Spannvorrichtung ist insofern vergleichsweise vereinfacht,
als die Schalen 10, wie dies insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, auch noch zur
Unterbringung von Endstellungssensoren 14 ausgenutzt sind, für die sonst auch besondere
Gestaltungen am Kopfstück 6 erforderlich sind, um solche Sensoren, wenn gewünscht,
einbauen zu können. Eine der Schalen 10, in der die Sensoren mit entsprechenden Stromleitern
angeordnet sind, dient dabei gleichzeitig als Träger für einen Anschlußstecker 15.
Obgleich dafür immer nur eine Schale 10 in Anspruch genommen werden muß, werden aus
Gründen der Serienfertigung beide Schalen identisch ausgebildet, wobei an der nicht
in Anspruch genommenen Schale die betreffenden Freistellen für die Aufnahme der Sensoren
und des Anschlußsteckers 15 einfach unbesetzt und offen bleiben, was insbesondere
für die Sensorenplätze gilt, da diese nach Anbringung der betreffenden Schale durch
die betreffende Flankenwand 9 des Kopfstückes 6 verschlossen werden. Im übrigen steht
natürlich nichts entgegen, die Anschlußöffnung für den Anschlußstecker 15 mit einem
Stöpsel zu verschließen.
[0018] Insbesondere bei Ausbildung der Schalen 10 aus Kunststoff sind die Durchgriffsschlitze
5' in den Kopfstückflanken so genau einzuarbeiten, daß deren betroffene Flankenflächen
als Stützflächen für die eingreifenden, gehärteten Führungsbahnen 12 dienen.
1. Kniehebelspannvorrichtung zum Festspannen von Werkstücken, bestehend aus einem Antriebsglied
(1) mit Betätigungsstange (2), deren mit einem Rollentragzapfen (4) versehenes Ende
(4') mit Rollen (3) in Führungsschlitze (5) eines auf das Antriebsglied (1) aufgesetzten
Kopfstückes (6) eingreift und über ein Zwischenglied (7) mit einem am Kopfstück (6)
gelagerten Spannhebel (8) gelenkig verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Außenflanken (9) des Kopfstückes (6), dessen Führungsschlitzbereiche überdeckend,
je eine zu den Außenflanken (9) hin offene Schale (10) lösbar angeordnet ist, in die
die Rollen (3) einragen, wobei von den Rollen (3) tangierte Innenflächen (11) der
Schalen (10) in Form verschleißfest gehärteter Führungsbahnen (12) ausgebildet sind.
2. Kniehebelspannvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Enden (4') des Rollentragzapfens (4) benachbarten Innenwände (11') der
Schalen (10) in Anordnung am Kopfstück (6) zueinander eine Distanz (D) aufweisen,
die im wesentlichen der Länge (L) des Rollenlagerzapfens (4) entspricht.
3. Kniehebelspannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalen (10) aus Kunststoff gebildet und in diesen die Führungsbahnen (12)
und metallische, die Innenwände (11') der Schalen (10) bildende Platinen (13) angeordnet
sind.
4. Kniehebelspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gehärteten Führungsbahnen (12) der Schalen (10) bezüglich ihrer Breite (B)
zum Teil in die Führungsschlitze (5) des Kopfstückes (6) eingreifend angeordnet sind.
5. Kniehebelspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß gegenüberstehend zur Führungsbahn (12) in einer der Schalen (10) an den Endbereichen
des Rollenstellweges Stellungssensoren (14) angeordnet sind und diese Schalen (10)
mit einem Anschlußstecker (15) für die Stellungssensoren (14) versehen ist.