[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umreifen von Packgut nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei Umreifungsmaschinen derjenigen Art, von denen die Erfindung ausgeht, wird das
Umreifungsmittel, bei modernen Maschinen nahezu ausschließlich verschweißbares, thermoplastisches
Kunststoffband, mittels einer Fördereinrichtung durch den das auf einem Packtisch
oder Rollengang bereitgestellte Packgut umrundenden Führungsrahmen mittels einer Fördereinrichtung
eingeschossen. Dies geschieht, je nach Maschinentyp, entweder nahe dem Umreifungsmittel-Vorrat
oder im Bereich des Umreifungsmittel-Verschlußaggregats, wobei diese Fördereinrichtungen
in der Regel aus walzenförmigen Rollenpaaren mit mindestens einer angetriebenen Rolle
bestehen, wobei das zwischen den Rollen gefaßte Umreifungsmittel vorgeschoben wird.
Mit zunehmender Umreifungsmittel-Förderung nimmt der freie, geschobene Umreifungsmittelabschnitt
an Länge stetig zu, und die Sicherheit des Umreifungsmittelumlaufs innerhalb des Umreifungsmittel-Führungsrahmens
ist entsprechend zunehmend von der Qualität des Bandes, insbesondere von dessen Knicksteifigkeit
abhängig. Andererseits weisen Umreifungsmittel-Führungsrahmen in der Regel vier zwar
abgerundete Eckbereiche auf, die jedoch auch bei sorgfältiger Fertigung dem voreilenden
Umreifungsmittelende einen besonderen Widerstand entgegensetzen können. Bei großen
Maschinen, so insbesondere bei sogenannten 'Verpackungspressen' beträgt die Länge
des Umreifungsmittel-Führungsrahmens, in den das Umreifungsmittel geladen werden muß,
12 Meter und mehr. Hieraus wird ersichtlich, daß das Einschießen von Umreifungsmittel
in einen Umreifungsmittel-Führungsrahmen durchaus problematisch sein und zu erheblichen
Betriebsstörungen führen kann.
[0003] Man hat deshalb zusätzlich zu der dem Umreifungsmittel-Vorrat bzw. dem Verschlußaggregat
zugeordneten Fördereinrichtung noch einen Zwischenförderer angeordnet, und zwar an
einer Position innerhalb des Umreifungsmittel-Führungsrahmens, an der das mit der
Fördereinrichtung transportierte Umreifungsmittel etwa 2/3 seines gesamten Umlaufweges
zurückgelegt hat.
[0004] Bei einer durch offenkundige Vorbenutzung bekannten Umreifungsvorrichtung bestehen
die beiden Rollen dieses Zusatzförderers aus Walzen, deren Achsen quer zur Umlaufbahn
des Umreifungsmittels ausgerichtet sind und wobei eine Rolle hinter und die andere
Rolle vor dem Umreifungsmittel an diesem angreift. 'Hinter dem Umreifungsmittel' ist
gleichbedeutend mit der zur Außenseite des Umreifungsmittel-Führungsrahmens weisenden
Seite des Umreifungsmittels. Die hier angeordnete Walze kann um eine stationäre Achse
drehen, während die auf der Innenseite des Umreifungsmittel-Führungsrahmens am Umreifungsmittel
angreifende Rolle dadurch lüftbar vorgesehen ist, daß sie an einem schwenkbaren Arm
angebracht ist, der mittels eines Hubmagneten derart weit ausschwenkbar ist, daß das
Umreifungsmittel, wenn es vom Umreifungsmittel-Führungsrahmen freikommt, um gegen
das bereit gehaltene Packgut gestrafft zu werden, nicht an der gelüfteten Walze hängen
bleiben kann.
[0005] Diese Steuerung der lüftbaren Rolle des Zusatzförderers mittels eines Hubmagneten
und dessen erforderlicher Ansteuerung ist natürlich aufwendig. Problematisch ist es
außerdem, das durch die (erste) Fördereinrichtung dem Zusatzförderer zugeführte Umreifungsmittel
zwischen die beiden Walzen des Walzenpaares des Zusatzförderers zu bringen, ohne daß
das vorlaufende Ende sich im Walzenspalt verfängt. Andererseits wird natürlich gefordert,
daß die Walzen des Zusatzförderers das ankommende Umreifungsmittelende zuverlässig
greifen können. Um diese einander widersprüchlichen Zielsetzungen zu beherrschen,
ist bei dem vorbekannten Zusatzförderer die stationär drehende Rolle in aufwendiger
Weise mit in Umfangsrichtung ihres Mantels abwechselnd glatten, im Durchmesser kleineren
und geriffelten, im Durchmesser größeren Teilabschnitten versehen. Die im Durchmesser
kleineren Abschnitte bilden einen Einführspalt zum Eintreten des Umreifungsmittels
zwischen die beiden Walzen, während die aufgerauhten Abschnitte dem Umreifungsmittel-Transport
dienen. Die lüftbare, gegenüberliegende zweite Walze ist eine Kunststoffwalze mit
glattem, leicht kompressiblem Mantel. Die Ausgestaltung insbesondere der metallischen
Walze ist sehr aufwendig und führt zu einem inhomogen Transport des Umreifungsmittels,
welches sich in einem nachteiligen 'Rupfen' äußert.
[0006] Stehen die Achsen der beiden Walzen des Rollenpaares des Zusatzförderers nicht exakt
parallel zueinander, besteht darüber hinaus noch bei Verwendung der üblichen thermoplastischen
Kunststoffbänder mit flachrechteckigem Querschnitt als Umreifungsmittel die Gefahr,
daß das Umreifungsmittel keilförmig komprimiert wird, was sich dahingehend äußert,
daß auf das vom Zusatzförderer vorgeschobene Bandabschnitt Zwangskräfte ausgeübt werden,
die zu einem bogenförmigen Verlauf des voreilenden Umreifungsmittels führen können.
[0007] Hiervon ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
im Oberbegriff des Anspruches 1 näher umrissenen Art bereitzustellen, bei der der
Zusatzförderer erhebliche einfacher ausgestaltet ist. Ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft eine vereinfachte Möglichkeit zum Lüften mindestens einer Rolle des Zusatzförder-Rollenpaares.
Des weiteren sollen die von den Rollen des Zusatzförderers auf das Umreifungsmittel
ausgeübten Kräfte möglichst gering sein, in keinem Falle aber zu Betriebsstörungen
führen können.
[0008] Die Erfindung löst Aufgabe in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 durch dessen kennzeichnenden Merkmale. Danach ist vorgesehen, daß die Achsen der
Rollen seitlich neben der Umlaufbahn die von dieser definierte Ebene durchdringen
und die wenigstens eine lüftbare Rolle gegen Wirkung einer diese gegen das Umreifungsmittel
und somit dieses gegen die zweite Rolle belastenden Feder aus der Umreifungsmittel-Bewegungsbahn
zur Seite ausschwenkbar ist.
[0009] Wie beim Stand der Technik liegen auch beim Zusatzförderer der Erfindung die Achsen
der Rollen des Zusatzförderer-Rollenpaares quer, insbesondere lotrecht, zur Umlaufbahn
des Umreifungsmittels. Sie liegen jedoch nicht, wie beim Stand der Technik, in zur
Umlaufbahn parallelen Ebenen, sondern durchdringen die von der Umlaufbahn bzw. dem
Umreifungsmittel definierte Ebene. Daraus resultiert, daß im Falle des Lüftens mindestens
einer Rolle die betreffende Rolle nicht um einen großen Winkelweg von bis zu 90
o verschwenkt zu werden braucht, sondern lediglich um eine nur sehr geringe Wegstrecke.
Dies rührt daher, daß die Rolle nicht vor und hinter der Umlaufbahn am Umreifungsmittel
angreifen, sondern die Umlaufbahn an den Umreifungsmittel-Längsseiten tangieren. Ist
es aber nicht erforderlich, die lüftbare Rolle weit zu verschwenken, kann man nach
der Erkenntnis der Erfindung das Lüften der Rolle auf sehr vereinfachte Weise allein
dem Umreifungsmittel-Zug überlassen, wenn das Umreifungsmittel durch das übliche Straffen
infolge Reversierung des Antriebs der Fördereinrichtung von den Umreifungsmittel-Führungsrahmen
freikommt, um eng um das Packstück herumgestrafft zu werden. Das nunmehr zu beiden
Schmalseiten und nicht an der Vorderseite und der Rückseite des Umreifungsmittels
angreifende Rollenpaar ist nicht mehr in der Lage, das Umreifungsmittel nachteilig
zu verformen. Zudem hat sich überraschend gezeigt, daß der sehr kleinflächige Angriff
der Rollen an den Längsseiten des Umreifungsmittels völlig ausreicht, das Umreifungsmittel
sicher vorzuschieben, andererseits dazu aber erstaunlich geringe Kräfte erforderlich
sind, die deshalb dem Umreifungsmittel keine Knickung aufzwingen.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sowie zweckmäßige und vorteilhafte Merkmale
sind in den Unteransprüchen angegeben und ergeben sich auch aus der nachfolgenden
Beschreibung der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer als 'Verpackungspresse' ausgestatteten Umreifungsmaschine,
- Fig. 2
- die wesentlichen Teile eines Zusatzförderers entsprechend der Erfindung in der Umreifungsmittel-Förderphase,
- Fig. 3
- eine Stirnansicht in Richtung des Ansichtspfeiles III der Fig. 2,
- Fig. 4
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, wobei nun die Rollen des Zusatzförderers
zur Freigabe des Umreifungsmittels gelüftet sind,
- Fig. 5
- eine der Fig. 3 entsprechende Stirnansicht auf Fig. 4,
- Fig. 6 bis 9
- im wesentlichen den Fig. 2 bis 5 entsprechende Darstellung, wobei im Bereich des Zusatzförderers
zusätzliche, das Umreifungsmittel während des Förderns rückhaltende Klappen vorgesehen
sind, und
- Fig. 10 und 11
- Darstellungen zur Erläuterung des Standes der Technik.
[0011] Die in Fig. 1 insgesamt mit 10 bezeichnete Vorrichtung dient zum Umreifen von insbesondere
kompressiblem Packgut 11 wie Wellpappelagen o.dgl. umfaßt zunächst einen bodennah
angeordneten Umreifungsmittelvorrat 12 mit auf einer Trommel 13 aufgewickeltem Umreifungsmittel
14, insbesondere thermisch verschweißbarem Kunststoffband.
[0012] An Pfosten 15, 15' ist ein Querträger 16 in Richtung des Doppelpfeils 17 vertikal
verfahrbar angeordnet. Der Querträger 16 bildet eine Pressplatte zum Komprimieren
des Packguts 11 aus bzw. ist deren Bestandteil und lagert auf seiner Oberseite ein
nur grob angedeutetes, an sich bekanntes Umreifungsmittel-Verschlußaggregat 18, welches
der Ausbildung eines Verschlusses einander überlappender Umreifungsmittel-Enden des
später um das Packgut 11 gestrafften Umreifungsmittels dient. Dem Verschlußaggregat
18 ist ein Umreifungsmittelspeicher 19 zugeordnet, der wie das Verschlußaggregat 18
bewegungseinheitlich und somit synchron mit der Pressplatte 16 angetrieben und geführt
ist.
[0013] Sowohl den Pfosten 15, 15' als auch dem Querträger 16 sind Umreifungsmittelführungen
20 bis 23 in Gestalt von geraden Kanälen bzw. Kanalabschnitten bekannter Bauart zugeordnet.
Ebenfalls bekannt ist es, das portalartige Umreifungsmittelführungskanalgebilde 20
bis 23 dadurch zu einem in sich geschlossenen Umreifungsmittel-Führungsrahmen auszubilden,
daß bodenseitig eine das Packgut 11 oder die Palette, auf dem es lagert, unterfahrende
Lanze bzw. ein Bajonett 24, das ebenfalls einen geradlinigen Umreifungsmittelführungskanal
enthält.
[0014] Damit das Umreifungsmittel 14 um das Packgut 11 geführt werden kann, muß es zunächst
einmal dem Verschlußaggregat 18 zugeführt werden. Hierzu ist eine Umreifungsmittel-Einschußvorrichtung
25 unmittelbar hinter dem Umreifungsmittelvorrat 13 vorgesehen, die mittels Umreifungsmittel-Förderrollen
26, von denen wenigstens eine maschinell angetrieben und die andere mit dieser zwangsgekuppelt
ist, an der mit 27 bezeichneten Umreifungsmittel-Einspeisung das Umreifungsmittel
14 in eine Umreifungsmittelführung 28 vorschieben, die neben der pfostenartigen Umreifungsmittelführung
21 und zu ihr Parallel (bezüglich der Zeichnung hinter ihr) angeordnet ist. An dieser
Umreifungsmittelführung 28 ist eine Umreifungsmittel-Umlenkung 29 vertikalbeweglich
angeordnet, die die Aufgabe hat, das Umreifungsmittel 14 jeweils an der Stelle, an
der sich die Umreifungsmittel-Umlenkung 29 befindet, an eine horizontal angeordnete
Umreifungsmittel-Überleitung 30 zu übergeben, die es zum Verschlußaggregat 18 weiterführt.
Beim Ausführungsbeispiel geschieht dies durch den Umreifungsmittelspeicher 19 hindurch.
Sobald das führende freie Umreifungsmittelende eine Sollposition im Verschlußaggregat
18 erreicht hat, ist die Ausgangsstellung für eine erste Umreifung eines Packguts
11 erreicht.
[0015] Senkrecht zur Zeichenebene ist das zu umreifende Packgut 11 in die Umreifungszone
gefördert worden. Das Umreifungsmittel 14 wird mittels einer wiederum zwei Förderrollen
aufweisenden sowie dem Verschlußaggregat 18 zugeordneten Fördereinrichtung 32 vorgeschoben,
und zwar bezüglich Fig. 1 entgegen dem Uhrzeigersinn durch die Umreifungsmittelführungen
20, 21, 24, 22, und 23 sowie durch die jeweils dazwischen in der Umreifungsmittel-Bahn
befindlichen Umreifungsmittel-Umlenkungen 33 bis 36, bis das vordere Ende des Umreifungsmittels
14 wieder in das Verschlußaggregat 18 gelangt.
[0016] Schon während dieses Herumführens des Umreifungsmittel oder sofort danach, senken
sich Pressplatte 16, Verschlußaggregat 18 und Bandspeicher 19 nach unten auf die Oberseite
des Packguts 11, welches nun je nach Beschaffenheit und Anforderung entsprechend stark
komprimiert wird. Um sodann das Umreifungsmittel 14 um das komprimierte Packgut 11
zu straffen, wird der Antrieb der Umreifungsmittel-Förderrollen 32 reversiert, so
daß diese das vom Umreifungsmittelvorrat 12 herangeführte Umreifungsmittel 14 zurückziehen,
während das andere Umreifungsmittelende mittels einer Klemme am Verschlußaggregat
18 festgehalten wird. Aufgrund des Umreifungsmittelrückzugs wird das Umreifungsmittel
14 innen aus sämtlichen Umreifungsmittelführungen herausgezogen, die dazu in bekannter
Weise ausgebildet sind, beispielsweise also flexible Lippen oder gegen Federwirkung
öffnende Klappen aufweisen.
[0017] Aus vorstehender Beschreibung ist ersichtlich, daß der aus den Umreifungsmittelführungen
20-23 sowie den Umreifungsmittel-Umlenkungen 33-36 ausgebildete Umreifungsmittel-Führungsrahmen
31 eine sehr lange Umlaufbahn für das Umreifungsmittel darstellt.
[0018] Es ist daher verständlich, daß Schwierigkeiten in der Umreifungsmittelzuführung auftreten
können, wenn man es ausschließlich der Fördereinrichtung 32 überläßt, das Umreifungsmittel
in einer das Packgut 11 umrundenden Art und Weise durch den Umreifungsmittel-Führungsrahmen
31 zu schießen. Aus diesem Grunde ist es bereits bekannt, zusätzlich zu der Fördereinrichtung
33 einen mit 37 bezeichneten Zusatzförderer dem Umreifungsmittel-Führungsrahmen 31
zuzuordnen bzw. in die Umlaufbahn des Umreifungsmittels 14 zu integrieren. Dabei hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, den Zusatzförderer 37 an einer Stelle des Umreifungsmittel-Führungsrahmens
31 anzuordnen, an der das von der Fördereinrichtung 32 transportierte Umreifungsmittel
14 etwa 2/3 seiner Wegstrecke für eine vollständige Umreifungsmittel-Führungsrahmen-Füllung
zurückgelegt hat. Folgerichtig ist daher bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Zusatzförderer 37 hinter der dritten Umreifungsmittel-Umlenkung 35 im Bereich
des zweiten vertikalen Rahmenabschnitts 22 vorgesehen.
[0019] Bevor die wesentlichen Bauelemente und Eigenschaften des Zusatzförderers 37 anhand
der Fig. 2 bis 5 einerseits und der Fig. 6 bis 9 andererseits näher beschrieben und
dargestellt werden, soll zunächst ein Blick auf den Stand der Technik geworfen werden,
wie er in den Fig. 10 und 11 schematisch gezeigt ist. Als wesentliche Bauelemente
weist der bekannte Zusatzförderer 37' zwei als Walzen ausgebildete Rollen 38' und
39' auf. Die raumfest gehaltene drehbare Rolle 38' ist dabei der Außenseite des Umreifungsmittel-Führungsrahmens
31 zugeordnet und mittels seines nicht dargestellten Motors rotierend antreibbar.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Umreifungsmittels 14 greift die zweite Walze
39' an, die folglich der Innenseite des Umreifungsmittel-Führungsrahmens 31 zugeordnet
ist. In Förderposition liegen die Achsen 40' und 41' der beiden Walzen 38' und 39'
zueinander parallel sowie parallel zu der durch den Längsvorschub des Umreifungsmittels
14 definierten Umlaufbahn, und zwar einerseits vor und andererseits hinter der Umlaufbahn.
Damit das Umreifungsmittel 14 von seiner Ladeposition innerhalb des Umreifungsmittels-Führungsrahmens
31 auf den Umfang des Packstücks eingezogen werden kann, ist es erforderlich, die
zum Führungsrahmen-Innern weisend angeordnete Walze 39' zu lüften. Diese lüftbare
Rolle 39' ist deshalb an einem Schwenkarm 42 gelagert, der mittels eines Hubmagneten
43 von der Position nach Fig. 10 in die Position nach Fig. 11 ausschwenkbar ist, was
der mit 44 bezeichnete Pfeil andeutet. Wie ersichtlich, muß die Rolle 39' so weit
ausgeschwenkt werden, daß sie praktisch nicht mehr in Überdeckung zur Rolle 38' steht,
damit das Umreifungsmittel 14 ungehindert zum Packgut 11 hinschnellen kann. Die Steuerung
des Hubmagneten 43' muß in Abhängigkeit vom Maschinenarbeitszyklus getaktet werden.
Da andererseits in der Stellung entsprechend Fig. 10 das Walzenpaar 38'/39' auch in
der Lage sein muß, das ankommende Ende des Umreifungsmittels 24 im Walzenspalt fassen
zu können, sind die eingangs erläuterten besonders aufwendigen Maßnahmen an der Walze
38' erforderlich gewesen.
[0020] Entsprechend Fig. 2, anhand der ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert
wird, weist der Zusatzförderer 37 - zunächst in Übereinstimmung mit dem Stand der
Technik - wiederum zwei Rollen 38 und 39 zur Förderung des Umreifungsmittels 14 auf,
doch sind deren Achsen nicht vor und hinter der durch die Bewegung des Umreifungsmittels
14 definierten Umlaufbahn angeordnet, sondern zu den beiden Seiten der Umlaufbahn,
und die Achsen 40 und 41 sind nicht parallel zur Umlaufbahn orientiert, sondern durchsetzen
diese im wesentlichen lotrecht. Die Folge davon ist, daß das dargestellte, im Querschnitt
flachrechteckige Band als Umreifungsmittel 14 nicht mit seinen Breitseiten, sondern
mit den schmalen Längskanten 14' von den Rollen 38 und 39 kontaktiert wird, die hier
nicht als breite Walzen, sondern als flache scheibenförmige Räder ausgebildet sind.
[0021] Im einzelnen ist die Anordnung so getroffen, daß die Rolle 38 von einem Motor 45
drehantreibbar ist und daß auf dem der Rolle 38 entfernten Ende der Achse 40 ein Zahnritzel
46 drehfest angebracht ist, das mit einem Zahnritzel 47 kämmt, welches am zugeordneten
Ende der Achse 41 sitzt, deren anderes Ende die zweite Rolle 39 trägt.
[0022] Zur Halterung der beschriebenen Teile dienen zwei Aufnahmen 48 und 49, die jeweils
um eine zur Zeichenebene senkrecht und somit zur Längsrichtung des Umreifungsmittels
14 bzw. zur Umlaufbahn des Umreifungsmittels 14 parallele Achse 50 bzw. 51 in Richtung
der in Fig. 4 der gestellten Pfeile 52 und 53 schwenkbar sind. Die Anordnung der Schwenkachsen
50 und 51 ist bewußt nahe an den Zahnrädern 46 und 47 vorgenommen, damit diese stets,
d.h. auch im Falle der auseinandergeschwenkten Position nach Fig. 4 ihren kämmenden
Eingriff nicht verlieren.
[0023] Die beiden Rollen 38 und 39 sind mittels einer Feder 54 kraftschlüssig gegeneinander
gespannt. Die Feder 54 ist als Zugfeder ausgebildet und über von gegenüberliegenden
Seiten erreichbaren Stellspindeln 55 in ihrer Federkraft einstellbar.
[0024] Der Walzenspalt wird begrenzt durch unabhängig voneinander einstellbare Anschläge
56, die ebenfalls als Schraubspindeln ausgebildet sind und an einer zentralen Aufnahme
57 lagern, die mit einer in den Fig. 2 und 4 nicht dargestellten, in Fig. 1 jedoch
mit 58 angedeuteten maschinenfesten Konsole verbunden ist. Die freien Enden der verstellbaren
Anschlagspindeln 56 dienen als Anschläge für die Zentralstege der Halter 48 und 49,
wie aus Fig. 2 und auch aus Fig. 4 ersichtlich ist. Da jeder Aufnahme 48 und 49 eine
eigene Stellspindel 56 zugeordnet ist, kann eine Seitenjustierung des Walzenspaltes
vorgenommen werden, d.h. die Rollen 38 und 39 können in ihrer exakten Querlage zum
Umreifungsmittel 14 ausgerichtet werden.
[0025] Im übrigen ist die Konstruktion ergänzend noch so ausgeführt, daß mittels einer nicht
im einzelnen dargestellten Hebelmechanik 59 das Ausschwenken z.B. der Rolle 38 in
Richtung des Pfeiles 52 zwangsweise dazu führt, daß die zweite Rolle 39 entsprechend
in Richtung des Pfeiles 53 ausgeschwenkt wird, auch wenn auf diese selbst keine diesbezügliche
Kraft unmittelbar einwirkt.
[0026] Die das Umreifungsmittel 14 an dessen Längskanten reibschlüssig antreibenden Umfangsflächen
der Rollen 38 und 39 sind, wie es die Fig. 2 und 4 deutlich veranschaulichen, konkav
ausgebildet, insbesondere V-förmig gepfeilt. Dadurch wird eine exakte Zentrierung
des Umreifungsmittels 14 im Rollenspalt gewährleistet und andererseits auch das Ausweichen
der Rollen 38 und 39 nach außen (Pfeile 52 und 53) begünstigt, wenn das Umreifungsmittel
14 in Richtung des Pfeiles 60 abgezogen wird. Diese Situation ist schematisch in Fig.
4 dargestellt, und Fig. 5 gibt die zugehörige Ansicht wieder.
[0027] Während beim Ausführungsbeispiel entsprechend den Fig. 2 und 5 das Lüften der Rollen
38 und 39 durch Zug am Umreifungsmittel 14 in Richtung des Pfeiles 16 unmittelbar
erfolgt, ist in den Fig. 6 bis 9 noch eine weitere Ausführungsform dargestellt, die
sich von der erstbeschriebenen dadurch unterscheidet, daß zusätzlich klappbare Umreifungsmittel-Rückhaltebleche
61 bzw. 62 vorhanden sind, die den Umreifungsmittel-Führungskanal 31 auch im Bereich
des Zusatzförderers 37 zur Innenseite des Rahmens 31 abdecken. Der wesentliche Unterschied
zur ersten Ausführungsform besteht darin, daß im Falle des Abzugs des Umreifungsmittels
14 in Richtung des Pfeiles 60 das Umreifungsmittel 14 sich aus den Klappen herausschält,
wobei es die Klappen öffnet. Da die Klappen 61 und 62 bewegungseinheitlich mit den
Rollen 38 und 39 verbunden sind, indem sie beim Ausführungsbeispiel ebenfalls an den
Haltern 48 und 49 angebracht sind, führt dies dazu, daß die Rollen 38 und 39 bereits
gelüftet sind, wenn das sich aus den Klappen 61 herausschälende Umreifungsmittel 14
die Position der Rollen 38 und 39 erreicht. Erst dann, wenn das Umreifungsmittel 14
auch aus dem Bereich der Klappen 62 herausgezogen ist, gehen die Rollen 38 und 39
von ihrer Freigabeposition (Fig. 8 und 9) wieder in die Position entsprechend den
Fig. 6 und 7 zurück, in der sie ein neu ankommendes Umreifungsmittel 14 fassen und
fördern können.
[0028] Beiden beschriebenen Ausführungsformen ist dieselbe Wirkungsweise gemeinsam. Das
Lüften mindestens einer Rolle 38 oder 39, beim Ausführungsbeispiel das synchrone Lüften
beider Rollen 38 und 39 zugleich, geschieht entweder unmittelbar durch Zugangriff
des Umreifungsmittels 14 an den Umfangsflächen der Rollen 38 und 39 (Fig. 2 bis 5)
oder mittelbar dadurch, daß das Umreifungsmittel 14 unmittelbar an den Klappen 61
öffnend angreift, die ihrerseits die Rollen 38 und 39 in Lüftstellung überführen.
[0029] Wie insbesondere aus einem Vergleich der Fig. 3 mit der Fig. 5 (bzw. der Fig. 7 mit
der Fig. 9) hervorgeht, sind zur Freigabe des Umreifungsmittels 14 nur sehr geringe
Verschwenkwege erforderlich. Die vom Band 14 ausgeübte Kraft, die notwendig ist, um
aus dem Antrieb des Zusatzförderers 37 freizukommen, wird im wesentlichen durch die
einstellbare Kraft der Feder 54 bestimmt. Diese Kraft ist in jedem Falle so groß,
daß ein zuverlässiges, reibschlüssiges Fördern des Umreifungsmittels 14 durch die
Rollen 38 und 39 möglich ist, andererseits so niedrig, daß die Pressung 38 und 39
an den schmalen Längskanten 14' des Umreifungsmittels 14 nicht ausreicht, um nachteilige
Längsknickungen oder - wellungen des insbesondere bandförmigen Umreifungsmittels hervorzurufen.
[0030] Soweit die Beschreibung der Erfindung anhand eines vorzugsweise im Querschnitt flachrechteckigen
Bandes beschrieben worden ist, versteht es sich nach nunmehr umfassender Kenntnis
der Erfindung und ihrer Eigenschaften von selbst, daß auch schnurförmiges Umreifungsmittel
ohne weiteres mit Hilfe des Zusatzförderers 37 verwendet werden könnte. Auch dann
unterscheidet sich die Erfindung in der beschriebenen vorteilhaften Weise vom Stand
der Technik entsprechend den Fig. 10 und 11.
1. Vorrichtung zum Umreifen von Packgut mittels eines schnur- oder bandförmigen Umreifungsmittels,
insbesondere thermoplastischen Kunststoffbandes, mit einem Umreifungsmittel-Führungsrahmen,
durch den mittels einer Umreifungsmittel-Fördereinrichtung das Umreifungsmittel zur
Umrundung des Packguts längs einer Umlaufbahn vorgeschoben wird, und mit einem Verschlußaggregat
für die Enden des aus dem Umreifungsmittel-Führungsrahmen befreiten, um das Packstück
gestrafften Umreifungsmittels, wobei dem Umreifungsmittel-Führungsrahmen ein der Umreifungsmittel-Fördereinrichtung
nachgeschalteter Umreifungsmittel-Zusatzförderer zugeordnet ist, der den voreilenden
Bandbereich unterstützend durch den Umreifungsmittel-Führungsrahmen schiebt und ein
vornehmlich reibschlüssig am Umreifungsmittel angreifendes Rollenpaar mit quer zur
Umlaufbahn ausgerichteten Drehachsen umfaßt, wobei wenigstens eine Rolle zur Freigabe
des Umreifungsmittels lüftbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (40, 41) der Rollen (38, 39) seitlich neben der Umlaufbahn die von
dieser definierte Ebene durchdringen und die wenigstens eine lüftbare Rolle (38) gegen
Wirkung einer diese gegen das Umreifungsmittel (14) und somit dieses gegen die zweite
Rolle (39) belastenden Feder (57) aus der Umreifungsmittel-Bewegungsbahn zur Seite
ausschwenkbar ist.
2. Vorrichtung zur Umreifung von Packgut nach Anspruch 1 mittels eines im Querschnitt
flachrechteckigen Bandes als Umreifungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen
(38, 39) des Zusatzförderers (37) an den Schmalseiten bzw. Längskanten (14') des Umreifungsmittels
(14) angreifen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen
scheibenförmigen Rollen (38, 39) ein hohlkehlenartiges bis konkav gepfeiltes Umfangsprofil
aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch selbsttätiges seitliches
Ausschwenken der mindestens einen lüftbaren Rolle (38) lediglich infolge Querzugs
(Pfeil 60) des aus dem Umreifungsmittel-Führungsrahmen (31) freikommenden Umreifungsmittels
(14).
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Zusatzförderer (37) wenigstens eine den Umreifungsmittel-Führungsrahmen (31) nach
innen abdeckende, ausschwenkbare Klappe (61, 62) zugeordnet ist, die lüftbare Rolle
(38) bewegungseinheitlich mit der Klappe (61, 62) verbunden ist und die Rolle (38)
infolge Querzugs (Pfeil 60) des Umreifungsmittels (14) an der Klappe (61) lüftet.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
beide Rollen (38, 39) bzw. beide Klappen (61) gegeneinander abgefedert sowie in symmetrischer
Anordnung zur Längsmitte der Führungsbahn bzw. des Umreifungsmittels (14) schwenkbar
aufeinander zu bzw. voneinander weg (Pfeile 52, 53) gelagert sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rollen (38, 39) mittels einer krafteinstellbaren Zugfederanordnung (54, 55) gegeneinander
gespannt sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den
Rollen (38, 39) verstellbare Anschlagmittel (56, 57) zur Einstellung der Rollen-Spaltweite
sowie ggf. zur Seitenjustierung des Rollenspalts zugeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Rolle (38, 39) an dem einen Ende einer Rollenachse (40, 41) angeordnet ist, welche
von einer entfernt von der Rolle (38, 39) schwenkgelagerten Aufnahme (48, 49) gehalten
ist, und die Rollen (38, 39) mittels am jeweils anderen Ende der Rollenachse (40,
41) angebrachten Reib- oder Zahnrädern (46, 47) zwangsgekuppelt sind.