[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einwirkung auf Bogen in einem Bogenausleger
einer Druckmaschine, in der Bogen wahlweise einseitig oder beidseitig bedruckt werden
können, wobei ein Bogenglätter zur Entrollung der Bogen bei einseitigem Druck und
eine Leitvorrichtung zur berührungsfreien Führung der Bogen bei beidseitigem Druck
vorgesehen sind.
[0002] Bei einer aus der DD-225 409 A1 bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art
ist der Bogenglätter an einem Hebel befestigt, der schwenkbar am Maschinengestell
gelagert ist und über ein eine Kurve, eine Antriebsschwinge und eine Koppel umfassendes
Getriebe mit einem Leitelement verbunden ist. Das Leitelement ist verschiebbar an
einer Gradführung gelagert und läßt sich mit Hilfe des Getriebes im Schön- und Widerdruck
in den im Schöndruck vom Bogenglätter eingenommenen Raum bewegen, wobei gleichzeitig
der Bogenglätter unter die Bogenlaufbahn geschwenkt wird. Auf diese Weise wird im
beidseitigen Druck ein Abschmieren der Farbe beim Transport der Bogen zum Auslegerstapel
vermieden. Im einseitigen Druck, bei dem die Bogen zum Rollen neigen, wird das Leitelement
längs der Bogenlaufbahn verschoben und der Bogenglätter in die Bogenlaufbahn geschwenkt,
wobei er über die Leitbleche und Leitstäbe hinausragt, damit die Bogen angesaugt und
entrollt werden können.
[0003] Aus der DD 22 5411 A1 ist eine weitere Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt,
bei der der Bogenglätter und das Leitelement zu einem Bauteil miteinander verbunden
sind, das um eine zur Bogenlaufbahn parallele Achse drehbar im Maschinengestell gelagert
ist. Der Bogenglätter und das Leitelement befinden sich auf entgegengesetzten Längsseiten
des Bauteils und können durch eine Drehung des Bauteils um 180° jeweils in den Wirkungsbereich
der Bogenlaufbahn geschwenkt werden. Das Leitelement ist an eine Luftversorgungseinrichtung
anschließbar, die Austrittsöffnungen mit Blasluft beaufschlagt, so daß die Bogen unter
der Wirkung der Blasluft berührungsfrei im Bogenausleger zum Bogenstapel transportiert
werden können.
[0004] Die bekannten Vorrichtungen sind aufwendig in der Herstellung, da der Bogenglätter
und das Leitelement mit Hilfe geeigneter Getriebe bei der Umstellung von einseitigem
auf beidseitigen Druck bewegt werden müssen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die sich durch einen einfachen Aufbau und einen geringen Bauaufwand
auszeichnet.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bogenglätter ortsfest am
Maschinengestell in einer in Bezug auf die Führungsbahn der Leitvorrichtung zurückgesetzten
Position angebracht ist und daß ein Leitelement in Form einer Platte vorgesehen ist,
die zur Abdeckung des Bogenglätters bei beidseitigem Druck in den Freiraum zwischen
Bogenlaufbahn und Bogenglätter bewegbar ist.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein aufwendiges Getriebe zur Koordinierung
der Bewegung von Bogenglätter und Leitelement nicht erforderlich. Der Bogenglätter
ist ortsfest eingebaut und benötigt daher keine bewegliche Lagerung und keine beweglichen
Anschlüsse für die Zuführung von Saug- und gegebenenfalls Blasluft. Die Bewegbarkeit
des plattenförmigen Leitelements läßt sich mit einfachen baulichen Maßnahmen erreichen.
So kann nach einem Vorschlag der Erfindung vorgesehen sein, daß die Platte an einem
dem Bogenglätter benachbarten Abschnitt der Leitvorrichtung befestigt ist, wobei dieser
Abschnitt in einer Gradführung längs der Führungsbahn der Leitvorrichtung bewegbar
ist. Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die Platte um eine zum Bogenglätter
parallele Achse schwenkbar am Maschinengestell gelagert sein, wobei die beiderseits
des Bogenglätters liegenden Abschnitte der Leitvorrichtung ebenfalls ortsfest am Maschinengestell
befestigt sein können. In beiden Fällen läßt sich das plattenförmige Leitelement mit
einfachen Antriebsmitteln in die jeweils gewünschte Betriebsstellung bewegen.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dadurch
erreicht, daß die Abdeckplatte an den Luftspalt des Bogenglätters anschließbare Öffnungen
hat und der Bogenglätter im Schön- und Widerdruck an eine Blasluftzufuhr anschließbar
ist. Durch Umstellen des Bogenglätters von Saugen auf Blasen läßt sich hierdurch auf
einfache Weise bei beidseitigem Druck im Bereich des Leitelements zusätzlich Tragluft
zuführen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgestalteten Bogenauslegers,
- Figur 2
- eine vergrößerte Darstellung des Bogenglätters und des plattenförmigen Leitelements
des Bogenauslegers gemäß Figur 1 und
- Figur 3
- eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit schwenkbar gelagertem Leitelement.
[0010] Die Darstellung in Figur 1 zeigt einen Bogenausleger mit einem Kettenkreis 1, an
dem Greifer 2 angeordnet sind, die Bogen von einem Druckwerk 3 zu einem Bogenstapel
4 transportieren. Längs der Greiferbahn ist eine aus drei Abschnitten 5, 6, 7 bestehende
Leitvorrichtung angeordnet. Die Abschnitte der Leitvorrichtung bestehen aus Hohlkörpern
in der Art von flachen Kästen, deren Hohlraum mit einer Blasluftzufuhr verbindbar
ist. In ihren der Greiferbahn zugekehrten Fläche sind die Abschnitte 5, 6, 7 mit Luftaustrittsöffnungen
8 versehen.
[0011] Zwischen den Abschnitten 5, 6 befindet sich in einem Zwischenraum ein Bogenglätter
9, der aus zwei in einem parallelen Abstand zueinander angeordneten Rohren 10 und
einem Luftkasten 11 besteht, der die Rohre 10 miteinander verbindet. Der Luftkasten
11 ist wahlweise mit einer Blasluft- oder Saugluftquelle verbindbar. Der Abschnitt
5 der Leitvorrichtung ist in einer Gradführung 12 in Längsrichtung zur Greiferbahn
bewegbar gelagert und kann mittels einer nicht näher dargestellten Betätigungseinrichtung
wahlweise von Hand, pneumatisch oder elektrisch zwischen zwei Endstellungen hin- und
herbewegt werden. An dem Abschnitt 5 der Leitvorrichtung ist auf der dem Bogenglätter
9 zugekehrten Seite ein durch eine Platte 13 mit Luftöffnungen 14 gebildetes Leitelement
befestigt.
[0012] Figur 1 zeigt den Abschnitt 5 in der für beidseitigen Druck (Schön- und Widerdruck)
vorgesehenen Position. Die Platte 13 deckt in dieser Position des Abschnitts 5 den
Bogenglätter 9 vollständig ab, wobei sich die Öffnungen 14 über dem Luftspalt 15 zwischen
den Rohren 10 befinden, vgl. strichpunktierte Darstellung in Figur 2. Die Bogenbahn
der Leitvorrichtung ist dadurch geschlossen. Zusätzlich wird dem Bogenglätter 9 Blasluft
zugeführt, die durch den Luftspalt 12 und die Öffnungen 14 austritt und die Bogen
beaufschlagt, um die berührungsfreie Bogenführung zu unterstützen.
[0013] In der für einseitigen Druck (Schöndruck) vorgesehenen Position des Abschnitts 5
befindet sich die Platte 13 seitlich neben dem Bogenglätter 9. Diese Position ist
in Figur 2 gezeigt und in Figur 1 mit strichpunktierten Linien veranschaulicht. Hierbei
liegt der Bogenglätter 9 frei und kann bei Bedarf eingesetzt werden, indem er an eine
Saugluftquelle angeschlossen wird. Dadurch werden die an dem Bogenglätter 9 entlanggeführten
Bogen angesaugt, zwischen die Rohre 10 gezogen und durch die dabei bewirkte Verformung
entrollt.
[0014] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Abschnitte 5 und 6
der Leitvorrichtung und der dazwischen liegende Bogenglätter 9 ortsfest zueinander
am Maschinengestell befestigt. Die als Leitelement dienende Platte 13 ist an ihren
Schmalseiten an Armen 16 befestigt, die um eine unterhalb des Bogenglätters 9 und
zu diesem parallele Achse drehbar im Machinengestell gelagert sind. An einem der Arme
16 ist die Kolbenstange 17 eines pneumatischen Hubzylinders 18 befestigt, durch den
das Leitelement aus seiner in Figur 3 dargestellten Position für einseitigen Druck
in die strichpunktiert dargestellte Position geschwenkt werden kann, in der die Platte
13 den Bogenglätter 9 abdeckt und dadurch die Bogenbahn schließt.
1. Vorrichtung zur Einwirkung auf Bogen in einem Bogenausleger einer Druckmaschine, in
der Bogen wahlweise einseitig oder beidseitig bedruckt werden können, wobei ein Bogenglätter
zur Entrollung der Bogen bei einseitigem Druck und eine Leitvorrichtung zur berührungsfreien
Führung der Bogen bei beidseitigem Druck vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Bogenglätter (9) ortsfest am Maschinengestell in einer in Bezug auf die
Führungsbahn der Leitvorrichtung (5, 6, 7) zurückgesetzten Position angebracht ist
und daß ein Leitelement in Form einer Platte (13) vorgesehen ist, die zur Abdeckung
des Bogenglätters (9) bei beidseitigem Druck in den Freiraum zwischen Bogenlaufbahn
und Bogenglätter (9) bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (13) an einem
dem Bogenglätter (9) benachbarten Abschnitt (5) der Leitvorrichtung befestigt ist,
wobei dieser Abschnitt in einer Gradführung (12) längs der Führungsbahn der Leitvorrichtung
(5, 6, 7) bewegbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(13) um eine zum Bogenglätter (9) parallele Achse schwenkbar am Maschinengestell gelagert
ist, wobei die beiderseits des Bogenglätters (9) liegenden Abschnitte (5, 6) der Leitvorrichtung
ebenfalls ortsfest am Maschinengestell befestigt sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckplatte (13) an den Luftspalt (15) des Bogenglätters (9) anschließbare Öffnungen
(14) hat und der Bogenglätter (9) im beidseitigen Druck an eine Blasluftzufuhr anschließbar
ist.