[0001] Die Erfindung betrifft eine zum Trocknen eingerichtete Waschmaschine mit einem Kondensator,
der aus einem im wesentlichen von unten nach oben mit feuchter Prozeßluft durchströmbaren
Hohlkörper besteht und zu Kühlzwecken über ein schaltbares Ventil im Zulauf mit Leitungswasser
bespült wird.
[0002] Ein solcher sogenannter Waschtrockner ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 41
04 760 bekannt. In einem darin angeordneten Kondensator hat sich als Problem erwiesen,
daß sowohl während des Trocknungsabschnittes in der Prozeßluft wie auch während des
Waschgangs in der Lauge mitgetragene Wäscheflusen sich an der Innenwandung des Kondensators
absetzen und nach Ende des Trocknungsabschnitts antrocknen können. Diese Gefahr wird
insb. dadurch begünstigt, daß man aus Gründen der Ersparnis von frischem Kühlwasser
den Durchfluß des Kühlwassers auf einen möglichst kleinen Wert begrenzt. Durch geeignete,
konstruktive Maßnahmen innerhalb des Kondensator-Hohlkörpers wird zwar eine möglichst
breitflächige Verteilung des Kühlwassers angestrebt, jedoch werden dadurch nicht alle
Wandbereiche gleichmäßig benetzt, an denen sich dann noch Flusen absetzen, und außerdem
strömen noch erhebliche Flusenanteile mit der Prozeßluft durch den Kondensator bis
ins Gebläse, in dem sich die Flusen dann schließlich absetzen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene Waschmaschine
so zu verbessern, daß die im Kondensator sowohl beim Waschen wie auch beim Trocknen
sich absetzenden Flusen wieder ausgespült werden können. Dabei soll die für den Kondensationsprozeß
und auch zum Flusenspülen benötigte Wassermenge so klein wie möglich gehalten werden.
Beide Funktionen sollen über denselben Wasserweg realisiert werden.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im Zulauf unmittelbar vor
der Auslauföffnung in den Hohlkörper eine Glocke mit wenigstens annähernd zylindrischer
Innenwandung und mit tangential mündendem Zulaufstutzen geschaltet ist. Dadurch wird
das Zufluß-Wasser in der Glocke schraubenförmig geführt und tritt breit gefächert
aus der Auslauföffnung aus. Es erreicht so alle Wandbereiche des Hohlkörpers und spült
sie frei von Flusen. Die dazu nötige Wassermenge kann dennoch klein gehalten werden.
[0005] In besonders vorteilhafter Weise wird die Erfindung dadurch weitergebildet, daß unmittelbar
unter der Auslauföffnung eine Prallplatte angeordnet ist, die das Spül- bzw. Kühlwasser
glockenförmig nach allen Seiten verteilt. Hierdurch kann eine noch gleichmäßigere
Bespülung der Flächenabschnitte der Innenwände des Kondensator-Hohlkörpers erreicht
werden, an denen sich evtl. Flusen abgesetzt haben könnten. Außerdem bewirkt die glockenförmige
Verteilung einen weitgehend intensiven Kontakt des Kühlwassers mit dem Prozeßluftstrom,
so daß die von der Prozeßluft mitgerissenen Flusen nicht zum Gebläse gelangen.
[0006] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 4 bis 8
und der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
für die Erfindung. Es zeigen
- Fig. 1
- die Seitenansicht und
- Fig. 2
- die Rückansicht eines erfindungsgemäß ausgestatteten, durchsichtigen Kondensator-Hohlkörpers,
- Fig. 3
- eine gemäß Schnittlinie III-III in Fig. 4 geschnitten dargestellte Einzelheit III
in Fig. 1 für den Zulauf und
- Fig. 4
- einen Horizontalschnitt entlang der Linie IV-IV gemäß Fig. 3 für den Zulauf.
[0007] Der Kondensator-Hohlkörper 1 ist entsprechend den in der Waschmaschine verbliebenen
Freiräumen geformt und wird von der unten angeordneten Zuluftöffnung 2 bis zur oben
angeordneten Gebläse-Anschlußöffnung 3 im wesentlichen von unten nach oben mit feuchter
Prozeßluft durchströmt. Dies ist durch die hohl gezeichneten großen Pfeile angedeutet.
Die unten angeordnete Zuluftöffnung 2 ist in nicht dargestellter Weise an einen Laugenbehälter
der Waschmaschine angeschlossen und dient gleichfalls als Abflußöffnung für von oben
zugeführtes und im Hohlkörper als solches verbrauchtes Spül- bzw. Kühlwasser. Aus
dem Laugenbehälter wird es in üblicher Weise durch eine Laugenpumpe abgepumpt.
[0008] Der Zulauf 4 enthält ein nicht dargestelltes Magnetventil und mündet über eine Glocke
11 auf eine Prallplatte 5, die das zulaufende Wasser glockenförmig im Hohlraum des
Kondensators verteilt. Es wird in Form eines Sprühnebels gleichmäßig verteilt und
fließt zum Teil an den Innenwänden des Hohlkörpers 1 zur Zuluft- und Abflußöffnung
2 herab.
[0009] Zum normalen Kondensieren der Prozeßluft-Feuchtigkeit wird das Kühlwasser über den
Zulauf 4 beispielsweise intermittierend zugeführt. Damit in den Zuführungspausen der
Innenraum des Kondensators nicht austrocknet, wodurch weder eine Kondensation noch
ein Flusenauswaschen stattfinden würde, kann im oberen Teil im Zulaufbereich der Wasserzuführung
4 ein Stauraum 8 angeordnet sein, dessen Stauwand 9 Abflußöffnungen 10 aufweist. Die
Abflußöffnungen sind in ihrer Große so bemessen, daß sie den verzögerten Ablauf des
aufgestauten Kühlwassers in einer Zeit gestatten, die etwa der Wasserzuführungs-Pause
entspricht. Dabei können die Abflußöffnungen 10 wie im dargestellten Beispiel an den
Seiten der Stauwand 9 oder nur an der unteren Seite oder in Form von Löchern angeordnet
ein. Der Stauraum 8 kann auch, anders als hier dargestellt, ringförmig oder U-förmig
um den Querschnitt des Hohlkörpers herum angeordnet sein und seine Abflußöffnungen
von drei oder vier Seiten aus in den Prozeßluft-Strom richten. Maßgebend für die Gestaltung
des Hohlkörpers und des Stauraumes sind im wesentlichen die örtlichen Gegebenheiten
in einer Waschmaschine, in der dieser Kondensator angeordnet sein soll.
[0010] Der Frischwasserzulauf mit seinem hier nicht dargestellten Ventil kann beispielsweise
auf eine große Wasserdurchlaufmenge zum Ausspülen der Flusen ausgelegt sein. Da zum
Kondensieren nur eine kleinere Wasserdurchlaufmenge benötigt wird, kann das Ventil
für den Kondensationsprozeß taktweise eingeschaltet werden. Die Prallplatte 5 unter
der Glocke 11 zwingt einen Teil des Frischwassers an den Wänden herabzulaufen. Es
spült die Wände auch während des Kondensationsprozesses von Flusen frei. Durch die
intensive Verwirbelung und Vernebelung eines Teils des Kühlwassers werden Flusen besonders
wirksam aus der Prozeßluft ausgewaschen und der Kondensationseffekt verbessert. In
den Taktpausen der Wasserzufuhr übernimmt der Wasservorrat im Stauraum 8 die Bespülung
der Innenwände des Hohlkörpers 1.
[0011] Der Hohlkörper des Kondensators ist im allgemeinen so ausgebildet, daß das Wasser
von der höchsten Stelle über eine Prallplatte wenigstens teilweise an allen Wänden
herunter läuft. Zweckmäßigerweise wird das während des Flusenspülvorganges anfallende
und durch die Zuluftöffnung 2 in den Laugenbehälter der Waschmaschine abfließende
Wasser sofort mittels der Laugenpumpe abgepumpt, damit keine Flusen an die Wäsche
gelangen können. Diese Flusen werden dann gleichzeitig mit dem abzupumpenden Wasser
entfernt.
[0012] Da auch beim Waschen Flusen aus der Wäsche gelöst werden, die vom Waschmittelschaum
in den Kondensator getragen werden, ist es zweckmäßig, während des Waschabschnitts,
z.B. während der Spülgänge, in Abständen Kondensatorspülungen vorzunehmen. Vorteilhafterweise
sind diese Kondensatorspülungen dann vorzunehmen, wenn im Laugenbehälter ein niedriger
Wasserstand vorhanden ist, der nicht an die Zuluftöffnung 2 des Kondensators heranreicht,
also z.B. am Ende jedes Spülgangs. Vorteilhafterweise kann man während der Zuführung
von Frischwasser das Gebläse und die Pumpe laufen lassen.
[0013] Dadurch wird der obere Teil des Kondensator-Hohlkörpers durch direktes Bespülen der
Wände und der senkrechte Teil des Hohlkörpers durch Verwirbelung des Wassers von Flusen
befreit. Bei regelmäßiger automatischer Anwendung während des Waschprozesses genügt
zum Flusenspülen eine jeweils geringe Wassermenge.
[0014] Die beschriebenen Maßnahmen erfordern nur ein Zulaufventil und einen Schlauch zum
Kondensator-Zulauf 4. Auch sind keine weiteren Bauelemente für etwa ein zweites Ventil
nötig, da die Steuerung der Wasserdurchflußmengen durch unterschiedlich langes bzw.
taktweises Einschalten des Ventils bewerkstelligt werden kann.
[0015] Erfindungsgemäß wird der Effekt einerseits des Kondensierens des Wasserdampfes aus
der Prozeßluft und andererseits des Flusenspülens durch die besondere Ausgestaltung
des Wasserzulaufs 4 in den Kondensator-Hohlkörper 1 erhöht. Fig. 3 und 4 gehen hierauf
genauer ein. Die Glocke 11 hat einen tangentialen Zulaufstutzen 12 und ist in einen
oberen waagerechten Wandungsteil 13 des Hohlkörpers 1 nach unten überstehend eingesetzt.
Sie kann je nach innerer Formung der umgebenden Wandbereiche noch weiter überstehen
oder flächenbündig eingesetzt sein. Die Glocke 11 hat eine zylindrische Innenwandung
14. Die Innenwandung kann sich aber auch, falls sich dadurch irgendwelche Vorteile
ergeben, z.B. Aufhebung der Wasserreibung an der Innenwandung durch Zentrifugal-Beschleunigung,
nach unten leicht konisch erweitern. Unten endet die Glocke 11 in der Auslauföffnung
15, die im Abstand B von der - entlang einer geraden Linie geschnitten dargestellten
- Prallplatte 5 verdeckt ist. Die Prallplatte 5 ist dabei durch eine zentral im Innenraum
der Glocke 11 angebrachte Säule 16 gehalten und so groß im Durchmesser wie die Glocke
11 in Höhe ihrer Öffnung 15.
[0016] Diese Anordnung bewirkt, daß das näher am Boden 17 als an der Öffnung 15 zufließende
Wasser schraubengangförmig verwirbelt wird und mit diesem Drall aus dem Ringspalt
18 zwischen dem unteren Rand der Glocke 11 und der Prallplatte 5 breit gefächert austritt.
Es zerstäubt dabei in unzählige Strahlen 19 von Nebeltröpfchen, die den Innenraum
des Hohlkörpers erfüllen und gegen die Strömung der Prozeßluft verhältnismäßig langsam
absinken. Ihre dadurch maximale Oberfläche ist am effektivsten hinsichtlich der Kondensations-Wirkung
gegenüber der Feuchtigkeit in der Prozeßluft. Außerdem ist diese Form der Wasserverteilung
für den Flusenspül-Vorgang am besten geeignet, weil das Wasser auf diese Weise überall
dorthin verteilt wird, wo sich Flusen überhaupt absetzen können.
[0017] Nur an einer Stelle der Austrittsfläche des Ringspaltes 18 entsteht ein Schattenbereich
S (Fig. 4), der auch von den Grenzstrahlen 20 der Nebeltröpfchen nicht mehr erreicht
wird. Die Lage dieses Schattenbereiches hängt im wesentlichen von der Lage des Zulaufstutzens
12, der Breite B des Ringspaltes 18, dem Durchmesser der Innenwandung 14 und der Größe
der Mündungsfläche des tangentialen Zulaufstutzens 12 ab. Beispielsweise hat sich
als wesentliche Bemessungsregel erwiesen, daß die vom Durchmesser der Prallplatte
5 und der Breite B des Ringspalts 18 bestimmte Austrittsfläche des Ringspalts zwei
bis drei Mal so groß sein sollte wie die Mündungsfläche des Zulaufstutzens 12. Dadurch
ist u.a. auch der Weg des schraubengangförmigen Wasserstrahls 21 innerhalb der Glocke
11 bestimmt und sein jeweiliger Austrittsbereich. Der Schattenbereich S wird vorzugsweise
auf die Gebläseanschluß-Öffnung 3 (Fig. 1) hin gerichtet. Auf diese Weise vermeidet
man eine direkte Einsprühung ins Gebläse, und die Gefahr des Mitreißens von Wassertropfen
ist so gut wie gebannt.
[0018] Damit sich die vorstehend genannten Absichten optimal erfüllen, ist aber auch auf
eine Bemessung des Volumens der Glocke 11 zu achten, bei der sich das Zulaufwasser
aufgrund seiner Abbremsung an der Innenwandung 14 und an den Unstetigkeiten des Ringspaltes
18 im Innenraum der Glocke 11 gerade nicht mehr staut.
1. Zum Trocknen eingerichtete Waschmaschine mit einem Kondensator, der aus einem im wesentlichen
von unten nach oben mit feuchter Prozeßluft durchströmbaren Hohlkörper besteht und
zu Kühlzwecken über ein schaltbares Ventil im Zulauf mit Leitungswasser bespült wird,
dadurch gekennzeichnet, daß im Zulauf (4) unmittelbar vor der Auslauföffnung (15) in den Hohlkörper (1) eine
Glocke (11) mit wenigstens annähernd zylindrischer Innenwandung (14) und mit tangential
mündendem Zulaufstutzen (12) geschaltet ist,
2. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar unter der Auslauföffnung
(15) eine Prallplatte (5) angeordnet ist, die das Spül- bzw. Kühlwasser glockenförmig
nach allen Seiten verteilt.
3. Waschmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (15) mit der
Prallplatte (5) einen Ringspalt (18) mit definierter Breite (B) bildet.
4. Waschmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Durchmesser
der Glocke (11) in Höhe ihrer Öffnung (15) gleich dem äußeren Durchmesser der Prallplatte
(5) ist.
5. Waschmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulaufstutzen
(12) näher am Boden (17) als an der Öffnung (15) der Glocke (11) angekoppelt ist.
6. Waschmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
(B) des Ringspalts (18) so bemessen ist, daß die vom Ringspalt gebildete Austrittsfläche
zwei bis drei Mal so groß ist wie die Mündungsfläche des tangentialen Zulaufstutzens
(12) in den Innenraum der Glocke (11).
7. Waschmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen
des Glockeninnenraums jedenfalls mindestens so groß ist, daß sich das Zulaufwasser
aufgrund seiner Abbremsung durch Umlenkung und Abfluß durch den Ringspalt (18) gerade
nicht innerhalb der Glocke (11) staut.
8. Waschmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
im Austrittsbereich des Zulaufwassers an der Auslauföffnung (15) sich bildender Schattenbereich
(S) wenigstens ungefähr symmetrisch auf eine oben im Hohlkörper (1) seitwärts angeordnete
Abluftöffnung (3) gerichtet ist.