[0001] Die Erfindung betrifft ein Urnengrab in der Form eines Bauwerkes mit übereinander
angeordneten Reihen nebeneinander angeordneter Urnenkammern.
[0002] Solche Gräber sind aus anderen Kulturen bekannt z.B. als hohe Urnenwände mit vorspringenden,
übereinander angeordneten Gängen. Im westeuropäischen Raum werden Urnen im wesentlichen
wie Särge in Erd-Grabstätten gesetzt. In der Regel ist dabei Platz für vier Urnen
in waagerechter Reihe hintereinander.
[0003] Nach Vorschrift ist eine Verweilzeit der Urnen in dem Grab von mindestens 20 Jahren
vorgesehen. Nach diesem Zeitraum sind die, aus einem vergänglichen Material bestehenden,
Urnen vergangen; das Grab kann neu belegt werden. Die Vorschrift gilt unabhängig davon,
ob noch Angehörige leben und ob noch Interesse an dem Grab besteht oder ob es gänzlich
aufgegeben ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aufgegebene Urnengräber schneller erneut
belegen zu können.
[0005] Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck vorgesehen, daß die Urnenkammern zum Inneren
des Bauwerkes hin offen sind und das Bauwerk im Inneren eine Gesamtkammer für aufgegebene
Urnen aufweist.
Damit kann eine Urnenkammer beliebig mit einer weiteren Urne besetzt oder aufgegeben
und neu vergeben werden. Die hinterste Urne wird bzw. die Urnen werden dann aus der
Urnenkammer nach hinten herausgeschoben und damit in die Gesamtkammer überführt. Auch
diese ist Grab und erfüllt die Vorschrift, daß ein Grab 20 Jahre erhalten bleiben
muß.
Während sonst auch diejenigen Gräber, an denen kein Interesse mehr besteht, bis zum
Ablauf des zwanzigsten Jahres vollen Platz in Anspruch nehmen, kann hier auf verminderte
Platzbeanspruchung übergegangen werden.
[0006] Die Zeichnungen geben ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
Fig. 1 zeigt ein Urnengrab in Ansicht,
Fig. 2 zeigt das Urnengrab in senkrechtem Mittelschnitt,
Fig. 3 bis 6 zeigen das Urnengrab in waagerechten Schnitten gemäß Linien III-III,
IV-IV, V-V bzw. VI-VI in Fig. 2
Ein ringförmiger, quadratischer Betonsockel 1 umschließt in der Höhe der Erdoberfläche,
über die er etwas hinaussteht, das obere Ende einer an den Seiten ausgemauerten, unten
aus dem gewachsenen Boden bestehenden Erdkammer 2.
[0007] Auf dem Betonsockel 1 ist in acht Lagen eine gestufte Pyramide 3 errichtet.
[0008] Die Pyramide 3 ist aus einen Bausatz darstellenden Betonelementen 4 bis 9 zusammengesetzt.
In Fig. 3 links oben ist eine Variante 10 dargestellt.
[0009] Die Betonelemente 4 bis 7 haben einen U-förmigen Querschnitt. Sie sind 40 cm breit
und 40 cm hoch und haben eine Wanddicke von 5 cm.
Grundelemente sind die Betonelemente 4 mit 100 cm Länge, aus denen die vier Sei tenwände
der Pyramide 3, soweit möglich, aufgebaut sind. In den Eckbereichen sind die Betonelemente
5 mit 80 cm Länge und die Betonelemente 6 mit 40 cm Länge eingesetzt. Die Betonelemente
7 mit 60 cm Länge treten nur in der zweitobersten Lage auf (Fig. 6).
Das Betonelement 8 ist würfelförmig mit offener Unterseite. Wiederum beträgt die Kantenlänge
40 cm und die Wanddicke 5 cm. Dieses Betonelement bildet die oberste Lage.
Die Betonelemente 9 sind würfelförmig mit offener Unterseite und zwei aneinandergrenzenden
offenen Seite. Auch hier beträgt die Kantenlänge 40 cm und die Wanddicke 5 cm. Die
Betonelemente 9 sind ganz an den Ecken der Pyramide eingesetzt. Die Variante 10 faßt
jeweils ein Betonelement 5, 6 und 9 zusammen, wobei die Wanddicke teilweise vergrößert
ist.
[0010] Fig. 3 zeigt die erste Lage der Betonelemente, Fig. 4 die zweite Lage, Fig. 5 die
sechste Lage und Fig. 6 die siebente Lage. Die Betonelemente 4 bis 6 sind mit der
offenen Seite des U-förmigen Querschnitts nach unten verlegt, die Betonelemente 9
mit den offenen Seiten nach unten und nach außen. Im Anschluß an die Betonelemente
9 folgt jeweils auf der einen Seite ein Betonelement 6 und auf der anderen Seite ein
Betonelement 5. Darauf folgt auf beiden Seiten noch einmal ein Betonelement 5, und
daran schließen sich die Betonelemente 4 an. In der sechsten Lage entfällt das letztere,
siehe Fig. 5. Die siebente Lage hat einen gesonderten Aufbau wie aus Fig. 6 ersichtlich.
[0011] Durch Verminderung der Zahl der Betonelemente 4 um zwei von Lage zu Lage ist jeweils
eine Stufe von 40 cm Breite entstanden.
[0012] Die durch die Betonelemente 4 bis 9, auch die Variante 10, gebildeten Urnenkammern
sind, soweit sie nicht in den Eckbereichen aufeinanderstoßen, nach dem Inneren der
Pyramide offen.
Außen sind sie durch nicht gezeichnete, schwere Türen verschlossen, die nach Art von
Grabsteinen beschriftet und ggf. dekoriert sind.
Die Betonelemente bestehen vorzugsweise aus geeignet gefärbtem und/oder oberflächenveredelten
Beton.
In der ersten Lage können die Urnenkammern der Betonelemente 4 mit bis zu vier Urnen
belegt werden. In den weiteren Lagen ist jeweils Platz für zwei Urnen.
[0013] In den zum Inneren der Pyramide hin offenen Urnenkammern können die Urnen so weit
weitergeschoben werden, bis sie herausfallen. Sie werden dadurch in die Erdkammer
2 als Gesamtkammer überführt.
1. Urnengrab in der Form eines Bauwerkes (3) mit übereinander angeordneten Reihen nebeneinander
angeordneter Urnenkammern (4;5),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Urnenkammern (4;5) zum Inneren des Bauwerkes (3) hin offen sind und das Bauwerk
(3) im Inneren eine Gesamtkammer (2) für aufgegebene Urnen aufweist.
2. Urnengrab nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtkammer (2) als Erdkammer (2) vertieft angeordnet ist.
3. Urnengrab nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauwerk (3) gestuft ist, wobei vorzugsweise jeweils nur eine Reihe der Urnenkammern
(4;5) eine Stufe bildet.
4. Urnengrab nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauwerk (3) die Gesamtform einer Pyramide (3) hat.
5. Urnengrab nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauwerk (3) aus Betonelementen (4;5;6;7;9) zusammengesetzt ist, die jeweils
eine Urnenkammer bilden.
6. Urnengrab nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betonelemente (4-7), ggf. mit Ausnahme an den Ecken des Bauwerkes, einen nach
unten offenen, U-förmigen Querschnitt aufweisen.