[0001] Die Erfindung betrifft ein Urnengrab in der Form eines Bauwerkes mit übereinander
angeordneten Reihen nebeneinander angeordneter Urnenkammern.
[0002] Solche Gräber sind aus anderen Kulturen bekannt z.B. als hohe Urnenwände mit vorspringenden,
übereinander angeordneten Gängen. Im westeuropäischen Raum werden Urnen im wesentlichen
wie Särge in Erd-Grabstätten gesetzt. In der Regel ist dabei Platz für vier Urnen
in waagerechter Reihe hintereinander.
[0003] Der Platzmangel der Friedhöfe führt zu dem Bestreben, möglichst kompakte, auch die
Höhe erschließende Grabanlagen zu schaffen. Dein ist jedoch durch das aus der Tragtion
des Erdgrabes gewachsene Empfinden Grenzen gesetzt. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein möglichst gedrängtes Urnengrab zu schaffen, das noch möglichst viel
Anklang an ein freies Erdgrab besitzt.
[0004] Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck ausgehend von einem Urnengrab der eingangs
genannten Art durch ein Bauwerk erfüllt, das gestuft ist.
[0005] Die Eigenschaft, Bauwerk zu sein, tritt hier in den Hintergrund. Bei geeigneter Gestaltung,
vorzugsweise in der Gesamtform einer Pyramide, besteht eine Parallele zu dem Erdhügel
eines vorgeschichtlichen Hügelgrabes. Man sieht das besuchte Grab nicht in einem Gebäude
mit Gängen darüber. Das Grab liegt frei.
[0006] Vorzugsweise bildet jeweils nur eine Reihe der Urnenkammern eine Stufe, etwa von
35 bis 45 cm Höhe.
Damit tritt, obwohl auch eine Mehrzahl von Reihen senkrecht übereinander noch tragbar
wäre, nicht einmal eine niedrige Gebäudewand in Erscheinung. Es besteht, an den Umständen
gemessen, ein Höchstmaß an Individualität.
[0007] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Bauwerk aus Betonelementen
zusammengesetzt, die jeweils eine Urnenkammer bilden.
[0008] Eine Pyramide läßt sich durch bloßes Aufeinandersetzen solcher Betonelemente errichten.
Die bei der versetzten Anordnung für die Stabilität erforderliche Länge der jeweils
eine Urnenkammer bildenden Betonelemente ist insofern vorgegeben, als man ohnehin
Platz für bis zu vier Urnen hintereinander haben möchte wie in dem Erdgrab.
[0009] Zweckmäßigerweise haben die Betonelemente mit Ausnahme an den Ecken des Gebäudes
einen nach unten offenen, U-förmigen Querschnitt. Für die Ecken selbst ist eine dreiseitig
offene Gestaltung und für die angrenzenden Betonelemente sind kürzere Formate vorgesehen.
[0010] Die Zeichnungen geben ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
Fig. 1 zeigt ein Urnengrab in Ansicht,
Fig. 2 zeigt das Urnengrab in senkrechtem Mittelschnitt,
Fig. 3 bis 6 zeigen das Urnengrab in waagerechten Schnitten gemäß Linien III-III,
IV-IV, V-V bzw. VI-VI in Fig. 2.
[0011] Ein ringförmiger, quadratischer Betonsockel 1 umschließt in der Höhe der Erdoberfläche,
über die er etwas hinaussteht, das obere Ende einer an den Seiten ausgemauerten, unten
aus dem gewachsenen Boden bestehenden Erdkammer 2.
[0012] Auf dem Betonsockel 1 ist in acht Lagen eine gestufte Pyramide 3 errichtet.
[0013] Die Pyramide 3 ist aus einen Bausatz darstellenden Betonelementen 4 bis 9 zusammengesetzt.
In Fig. 3 links oben ist eine Variante 10 dargestellt.
[0014] Die Betonelemente 4 bis 7 haben einen U-förmigen Querschnitt. Sie sind 40 cm breit
und 40 cm hoch und haben eine Wanddicke von 5 cm.
[0015] Grundelemente sind die Betonelemente 4 mit 100 cm Länge, aus denen die vier Seitenwände
der Pyramide 3, soweit möglich, aufgebaut sind. In den Eckbereichen sind die Betonelemente
5 mit 80 cm Länge und die Betonelemente 6 mit 40 cm Länge eingesetzt. Die Betonelemente
7 mit 60 cm Länge treten nur in der zweitobersten Lage auf (Fig. 6).
Das Betonelement 8 ist würfelförmig mit offener Unterseite. Wiederum beträgt die Kantenlänge
40 cm und die Wanddicke 5 cm. Dieses Betonelement bildet die oberste Lage.
Die Betonelemente 9 sind würfelförmig mit offener Unterseite und zwei aneinandergrenzenden
offenen Seiten. Auch hier beträgt die Kantenlänge 40 cm und die Wanddicke 5 cm. Die
Betonelemente 9 sind ganz an den Ecken der Pyramide eingesetzt. Die Variante 10 faßt
jeweils ein Betonelement 5, 6 und 9 zusammen, wobei die Wanddicke teilweise vergrößert
ist.
[0016] Fig. 3 zeigt die erste Lage der Betonelemente, Fig. 4 die zweite Lage, Fig. 5 die
sechste Lage und Fig. 6 die siebente Lage. Die Betonelemente 4 bis 6 sind mit der
offenen Seite des U-förmigen Querschnitts nach unten verlegt, die Betonelemente 9
mit den offenen Seiten nach unten und nach außen. Im Anschluß an die Betonelemente
9 folgt jeweils auf der einen Seite ein Betonelement 6 und auf der anderen Seite ein
Betonelement 5. Darauf folgt auf beiden Seiten noch einmal ein Betonelement 5, und
daran schließen sich die Betonelemente 4 an. In der sechsten Lage entfällt das letztere,
siehe Fig. 5. Die siebente Lage hat einen gesonderten Aufbau wie aus Fig. 6 ersichtlich.
[0017] Durch Verminderung der Zahl der Betonelemente 4 um zwei von Lage zu Lage ist jeweils
eine Stufe von 40 cm Breite entstanden.
Die durch die Betonelemente 4 bis 9, auch die Variante 10, gebildeten Urnenkammern
sind, soweit sie nicht in den Eckbereichen aufeinanderstoßen, nach dem Inneren der
Pyramide offen.
Außen sind sie durch nicht gezeichnete, schwere Türen verschlossen, die nach Art von
Grabsteinen beschriftet und ggf. dekoriert sind.
Die Betonelemente bestehen vorzugsweise aus geeignet gefärbtem und/oder oberflächenveredelten
Beton.
In der ersten Lage können die Urnenkammern der Betonelemente 4 mit bis zu vier Urnen
belegt werden. In den weiteren Lagen ist jeweils Platz für zwei Urnen.
[0018] In den zum Inneren der Pyramide hin offenen Urnenkammern können die Urnen so weit
weitergeschoben werden, bis sie herausfallen. Sie werden dadurch in die Erdkammer
2 als Gesamtkammer überführt.
1. Urnengrab in der Form eines Bauwerkes (3) mit übereinander angeordneten Reihen nebeneinander
angeordneter Urnenkammern (4;5;6;7;9),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauwerk (3) gestuft ist.
2. Urnengrab nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils nur eine Reihe der Urnenkammern (4;5;6;7;9) eine Stufe bildet, vorzugsweise
von 35 bis 45 cm Höhe.
3. Urnengrab nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stufenbreite gleich der Stufenhöhe ist.
4. Urnengrab nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe der Urnenkammern (5;6), ggf. mit Ausnahme an den Ecken des Bauwerkes,
für 2 bis 4 Urnen ausreicht.
5. Urnengrab nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauwerk (3) aus Betonelementen (4-9) zusammengesetzt ist, die jeweils eine
Urnenkammer bilden.
6. Urnengrab nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betonelemente (4-7), ggf. mit Ausnahme an den Ecken des Bauwerkes (3), einen
nach unten offenen, U-förmigen Querschnitt aufweisen.
7. Urnengrab nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Ecken des Bauwerkes (3) und für die Spitze Betonelemente (9;8) vorgesehen
sind, die einen quaderförmigen Gesamtumriß mit quadratischer Grundfläche aufweisen,
vorzugsweise einen würfelförmigen Gesamtumriß.
8. Urnengrab nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschluß an die Ecken (9) auf der einen Seite ein weiteres Betonelement (6)
mit einem solchen Gesamtumriß folgt und auf der anderen Seite ein Betonelement (5)
mit einem Grundriß von der Form zweier aneinandergesetzter Quadrate.
9. Urnengrab nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß darauf auf beiden Seiten noch einmal ein Betonelement (5) mit einem Grundriß von
der Form zweier aneinandergesetzter Quadrate folgt und sich daran Betonelemente (4)
größerer Länge anschließen.
10. Urnengrab nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauwerk (3) die Gesamtform einer Pyramide hat.