[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Dämpfungsvorrichtung der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Bei einer aus EP-A1-0 499 694 bekannten Dämpfungsvorrichtung in der Steuerdruckleitung
eines hydraulisch aufsteuerbaren Lasthalteventils sperrt das zweite Umgehungsventil
eine die Dämpfdrossel umgehende Leitungsschleife, solange der Druck in der Steuerdruckleitung
höher ist als der Aufsteuerdruck am Lasthalteventil. Fällt der Druck in der Steuerdruckleitung,
dann schaltet das zweite Umgehungsventil auf Durchgang, so daß Druckmittel an der
Dämpfdrossel vorbei in die Steuerdruckleitung zurückströmt. Mit der Dämpfungsvorrichtung
werden Druckschwingungen in der Steuerdruckleitung gedämpft.auch wird die ggfs. streng
eingestellte Dämpfdrossel bei kaltem Druckmittel bei gewollter Druckabsenkung in der
Steuerdruckleitung oder bei einer Notabschaltung umgangen, um das Lasthalteventil
zügig zuzusteuern. Jedoch läßt die Dämpfungsvorrichtung keine strikte Trennung zwischen
den beiden Funktionen: Dämpfen von Druckschwingungen einerseits und zügiges gewolltes
Zusteuern andererseits, zu. Der Durchflußwiderstand oder ein staudruck in der Steuerdruckleitung
hält nämlich beim Zusteuern des Lasthalteventils das zweite Umgehungsventil gesperrt
und verzögert das gewollt rasche Abströmen des Druckmittels,weil dann die Dämpfdrossel
mitwirkt. Bei Druckschwankungen kann das zweite Umgehungsventil kurzfristig öffnen
und die Dämpfdrossel dann ungewollt umgehen.
[0003] Bei einer aus EP-A1-0 503 266 bekannten Dämpfungsvorrichtung in der Steuerdruckleitung
eines hydraulisch aufsteuerbaren Lasthalteventils ist das zweite Umgehungsventil ein
vorgespanntes Rückschlagventil. Wird bei Druckabsenkung das zweite Umgehungsventil
geöffnet, dann strömt das Druckmittel an der Dämpfdrossel vorbei. Die Dämpfungsvorrichtung
ist zwar in der Lage, Druckschwingungen in der Steuerdruckleitung wirksam abzudämpfen,
jedoch behält die Dämpfungsvorrichtung einen störenden Einfluß bei gewollter Druckabsenkung,
z.B. bei erhöhtem Abflußwiderstand oder Staudruck in der Steuerdruckleitung. Ferner
muß das Druckmittel bei einer gewollten Druckabsenkung innerhalb des die Vorspannung
festgelegten Druckbereichs den Weg über die Dämpfdrossel nehmen, oder kann das zweite
Umgehungsventil bei Druckschwingungen ungewollt die Dämpfdrossel umgehen. Eine ähnliche
Dämpfungsvorrichtung wird in EP 0 464 305 A1 beschrieben.
[0004] Bei beiden bekannten Dämpfungsvorrichtungen ist es für bestimmte Anwendungsfälle,
d.h. bei bestimmten Ventileinrichtungen, nachteilig, daß die Dämpfungsvorrichtung
bei einer gewollten Druckabsenkung oder Notabschaltung systembedingt mit der Dämpfungsfunktion
Einfluß nimmt, obwohl bei dieser Druckabsenkung dieser Einfluß unerwünscht ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dämpfungsvorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei Bedarf einer Dämpfungsfunktion dämpfend arbeitet,
bei gewollter Druckabsenkung jedoch funktionell ausgeschaltet ist. Die Dämpfungsvorrichtung
soll systembedingt in der Lage sein, selbsttätig darauf anzusprechen, ob eine Dämpfungsfunktion
oder eine unbeeinflußte pruckabsenkungsfunktion gebraucht wird.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 enthaltenen Merkmalen gelöst.
[0007] Bei dieser Ausbildung und Anordnung des zweiten Umgehungsventils hält der Übersetzungskolben
das Umgehungsventil in der Schließstellung, selbst wenn in der Steuerdruckleitung
nur relativ geringer Druck herrscht. Die Dämpfdrossel wird nicht umgangen, sondern
kommt in der vorbestimmten Weise zur Wirkung (Dämpfungsfunktion). Wird bei einer gewollten
Druckabsenkung oder Notabschaltung der Druck in der Steuerdruckleitung weit abgesenkt
oder vollständig abgebaut, dann läßt der Übersetzungskolben die selbsttätige Umsteuerung
des Umgehungsventils in die Durchgangsstellung zu, in der sich der Druck direkt in
die Ablaßleitung abbaut. Weder der Durchflußwiderstand der Steuerdruckleitung noch
ein Rest- oder Staudruck in der Steuerdruckleitung beeinflussen die Druckabsenkung.
Die Dämpfdrossel wird nur dann umgangen. Die Dämpfungsvorrichtung ist selbsttätig
in der Lage, anzusprechen, wenn eine Dämpfungsfunktion oder wenn eine Druckabsenkungsfunktion
gebraucht wird, wobei die Dämpfungsfunktion die Druckabsenkungsfunktion nicht beeinflußt.
Die Dämpfungsvorrichtung ist besonders geeignet für gegen den Druck in der Steuerdruckleitung
durch eine Feder oder hydraulisch belastete Ventileinrichtungen, bei denen einerseits
eine Abdämpfung von Druckschwingungen im Steuerkreis vorteilhaft ist, eine gewollte
Druckabsenkung in der Steuerdruckleitung hingegen ohne jegliche Beeinflussung von
im Steuerkreis enthaltenen Komponenten durchführbar sein soll.
[0008] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 2 wird durch die größere Beaufschlagungsfläche
des Übersetzungskolbens eine Druckgrenze bestimmt, unterhalb derer die Dämpfungsfunktion
schlagartig abgeschaltet wird. Der Übersetzungskolben gestattet es, die Dämpfungsvorrichtung
genau auf die Amplitudengrößen der zu dämpfenden Druckschwingungen abzustimmen. Ist
die Blockierfunktion des Übersetzungskolbens aufgehoben, dann ist praktisch kein Durchflußwiderstand
mehr zur Ablaßleitung vorhanden. Die Druck- und Strömungsverhältnisse in der Steuerdruckleitung
spielen bei der Druckabsenkung an der Ventileinrichtung keine Rolle.
[0009] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 3 braucht der am Schließglied angreifende
Druck nur den Bewegungswiderstand des Übersetzungskolbens zu überwinden. Es ergibt
sich dadurch eine Schwarz-Weiß-Steuerung des Umgehungsventils.
[0010] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 4 wird alternativ eine Vorspannfeder eingesetzt,
die der Übersetzungskolben für die Dämpfungsfunktion blockiert und ausschließlich
bei der Druckabsenkungsfunktion zur Wirkung kommen läßt. Der Minimalwert der Vorspannung
der Vorspannfeder ist zweckmäßigerweise so gewählt, und vorzugsweise einstellbar,
daß die Druckabsenkungsfunktion für die Ventileinrichtung vorbestimmbar ist.
[0011] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 5 erfolgt die Druckabsenkung trotz schlagartigen
Umschaltens des zweiten Umgehungsventils in die Durchgangsstellung gedämpft.
[0012] Eine weitere, besonders zweckmäßige Ausführungsform geht aus Anspruch 6 hervor. Über
die Beipaßleitung und die Kombination der Drosseldurchgänge strömt bei druckbeaufschlagter
Steuerdruckleitung permanent Druckmittel ab, wobei aufgrund des größeren Drosselquerschnitts
in der Beipaßleitung eine hydraulische Untersetzung eingestellt ist. Die Drosselkombination
mit der Beißaßleitung verbessert die Dämpfungswirkung der Dämpfdrossel erheblich.
Der Übersetzungskolben im zweiten Umgehungsventil ist mit seiner Beaufschlagungsfläche
auf die eingestellte hydraulische Untersetzung abgestimmt, um diese beim Blockieren
des Umgehungsventils zu kompensieren.
[0013] Die Ausführungsform gemäß Anspruch 7 ist baulich einfach und funktionssicher.
[0014] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 8 ist die Vorspannfeder platzsparend untergebracht.
[0015] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 9 wird eine zuverlässige Abdichtwirkung des
Übersetzungskolbens bei gleichbleibend geringem Verschiebewiderstand gewährleistet.
[0016] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 werden Druckschwingungen in der Steuerdruckleitung
für die gegen Druckschwingungen empfindliche Druckwaage oder den Zulaufregler gedämpft.
Die Druckabsenkungsfunktion ist unbeeinflußt von der Dämpfungsfunktion. Es ergibt
sich ein sauberes Regelverhalten der Druckwaage oder des Zulaufreglers.
[0017] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 11 werden Druckschwingungen in der Steuerdruckleitung
des Lasthalteventils wirksam abgedämpft. Bei einer gewollten Druckabsenkung nehmen
jedoch die Komponenten der Dämpfungsvorrichtung keinen unerwünschten Einfluß, weil
die Dämpfungsfunktion vollständig abgeschaltet ist. Dies ist besonders zweckmäßig
bei einem lastdruckausgeglichenen Lasthalteventil, wenn die Last ganz langsam angehalten
wird.
[0018] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform einer Dämpfungsvorrichtung,
- Fig. 2 + 3
- Längsschnitte alternativer Ausführungsformen zweiter Umgehungsventile, wie sie in
den Fig. 1 und 4 bis 6 schematisch gezeigt sind,
- Fig. 4
- eine Blockschaltbild einer weiteren Ausführungform einer Dämpfungsvorrichtung,
- Fig. 5
- ein Blockschaltbild einer hydraulischen Steuerung mit integrierter Dämpfungsvorrichtung
der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1, und
- Fig. 6
- ein Blockschaltbild einer hydraulischen Steuerung mit einer Dämpfungsvorrichtung gemäß
der zweiten Ausführungsform von Fig. 4.
[0019] In Fig. 1 ist an einen Steueranschluß 3 einer Ventileinrichtung 4 eine Steuerdruckleitung
1 angeschlossen, die Teil eines Steuerkreises S der Ventileinrichtung V ist. Die Ventileinrichtung
V steuert oder regelt den Druck, die Menge oder eine Strömungsbewegung in einer Hauptleitung
4. Wie in den linksseitigen P/t-Diagrammen angedeutet ist, wird die Steuerdruckleitung
1 mit einem Steuerdruck p1 beaufschlagt, der nach einer bestimmten Charakteristik
gesteuert wird. Der Verlauf des Steuerdrucks p1 soll am Steueranschluß 3 der Venteileinrichtung
V im wesentlichen ungedämpft wirksam werden, um die Steuer- oder Regelfunktion der
Ventileinrichtung V zu beeinflussen.
[0020] In hydraulischen Systemen von Mobilkränen, Hebevorrichtungen oder ähnlichen Einrichtungen
treten häufig Druckschwingungen im System auf, die gemäß dem unteren linksseitigen
Diagramm zwischen oberen und unteren Grenzen a und b mit mehreren Amplituden ablaufen,
deren Ausmaß bekannt ist. Diese Druckschwingungen sollen zumindest weitgehend vom
Steueranschluß 3 der Ventileinrichtung V ferngehalten werden und werden deshalb mittels
einer Dämpfungsvorrichtung D in der Steuerdruckleitung 1 abgedämpft.
[0021] In der Steuerdruckleitung 1 ist eine, vorzugsweise einstellbare, Dämpfdrossel 2 enthalten,
die in Druckübertragungsrichtung zum Steueranschluß 3 durch ein erstes Umgehungsventil
6, 7 in einer Leitungsschleife 5 der Steuerdruckleitung 1 umgehbar ist. Das erste
Umgehungsventil 6, 7 ist ein zweckmäßigerweise vorgespanntes Rückschlagventil.
[0022] Zwischen einer von der Steuerdruckleitung 1 zwischen der Dämpfdrossel 2 und dem Steueranschluß
3 abzweigenden Leitung 9 und einer zu einem Tank T führenden Ablaßleitung 9' ist ein
zweites Umgehungsventil Z angeordnet, das in der gezeigten Durchgangsstellung die
Dämpfdrossel 2 umgeht und Druckmittel vom Steueranschluß 3 direkt in den Tank T abströmen
läßt. Eine Zweigleitung 8 der Steuerdruckleitung 1 ist an einen Steuerdruckleitungsanschluß
des Umgehungsventils Z angeschlossen. Von der Leitung 9 zweigt eine Vorsteuerleitung
10 zu einem dem Steuerdruckleitungsanschluß gegenüberliegenden Steueranschluß des
Umgehungsventils Z ab.
[0023] Die Dämpfungsvorrichtung D gemäß Fig. 4 entspricht weitgehend der Dämpfungsvorrichtung
von Fig. 1. Zusätzlich ist jedoch eine von der Steuerdruckleitung 1 an einer Abzweigung
12 abzweigende Beipaßleitung 11 zum Tank T vorgesehen, in der ein Stördrosseldurchgang
14 enthalten ist. An der der Dämpfdrossel 2 abgewandten Seite der Abzweigung 12 ist
in der Steuerdruckleitung 1 ein Drosseldurchgang 13 vorgesehen. Der Drosselquerschnitt
des Stördrosseldurchgangs 14 ist größer als der Drosselquerschnitt des Drosseldurchgangs
13. Aus der Steuerdruckleitung 1 kann über die Beipaßleitung 11 ständig Druckmittel
zum Tank abströmen, um die Dämpfungswirkung der Dämpfungsvorrichtung D gegenüber der
der Fig. 1 zu verbessern. Weiterhin ist im Unterschied zur Ausführungsform gemäß Fig.
1 in der Leitung 9 stromauf des zweiten Umgehungsventils Z und parallel zur Dämpfdrossel
2 eine Hilfsdämpfdrossel H vorgesehen, die einen Druckabbau bei schlagartigem Aufsteuern
des zweiten Umgehungsventils Z dämpft bzw. verzögert. Die Hilfsdämpfdrossel H kann
in den Fig. 1 und 4 wahlweise vorgesehen oder weggelassen werden.
[0024] In beiden Dämpfungsvorrichtungen gemäß den Fig. 1 und 4 kann das zweite Umgehungsventil
Z entweder gemäß Fig. 2 oder gemäß Fig. 3 ausgebildet sein.
[0025] Bei dem zweiten Umgehungsventil Z gemäß Fig. 2 ist in einem Gehäuse 15 eine Innenbohrung
16 vorgesehen, in der eine Führungsbuchse 17 mit einem Stopfen 19 festgelegt ist,
die eine innere Kammer 18 definiert. In der Kammer 18 ist ein Übersetzungskolben K
abgedichtet verschieblich geführt. Der mittlere Bereich der Kammer 18 ist über einen
Ventilsitz 20 mit der Leitung 9 verbunden. Die linke Kammerseite ist mit dem Steuerdruckleitungsanschluß
8 verbunden. In der Mitte der Kammer 18 ist seitlich die Ablaßleitung 9' angeschlossen.
Dem Ventilsitz 20 ist ein als Kugel ausgebildetes Schließglied 21 zugeordnet, das
der Übersetzungskolben 21 direkt beaufschlagt. Der Übersetzungskolben K hat eine gegenüber
der Beaufschlagungsfläche d im Ventilsitz 20 größere Beaufschlagungsfläche c und trennt
den Steuerdruckleitungsanschluß 8 von der Ablaßleitung 9'. Das Flächenverhältnis d:c
kann zum Beispiel bei 1:3 liegen.
[0026] Das zweite Umgehungsventil Z gemäß Fig. 3 entspricht weitgehend der Ausführungsform
der Fig. 2. Zusätzlich ist in der Hülse 17 eine Vorspannfeder 22 für das Schließglied
21 vorgesehen, deren Vorspannung durch den Übersetzungskolben K zwischen einem Minimalwert
und einem Maximalwert, vorzugsweise einer totalen Blockierung, des Schließglieds 21,
veränderbar ist.
Funktion in Fig. 1:
[0027] In Fig. 1 ist die Steuerdruckleitung 1 drucklos. Das zweite Umgehungsventil Z steht
in der Durchgangsstellung. Der Steueranschluß 3 ist über die Leitung 9 und die Ablaßleitung
9' zum Tank druckentlastet. Wird gemäß dem linksseitigen oberen Diagramm ein Steuerdruck
p1 eingesteuert, so geht das zweite Umgehungsventil Z durch den Übersetzungskolben
K in die Schließstellung. Das erste Umgehungsventil 6, 7 öffnet ab Erreichen seiner
Vorspannung. Die Druckanhebung wird am Steueranschluß 3 wirksam. Bis zum Ansprechen
der Vorspannfeder des ersten Umgehungsventils 6, 7 passiert das Druckmittel die Dämpfdrossel
2.
[0028] Wird eine Druckabsenkung in der Steuerdruckleitung 1 eingesteuert, dann sperrt das
erste Umgehungsventil 6, 7. Das zweite Umgehungsventil Z geht in die dargestellte
Durchgangsstellung, sobald der Druck in der Steuerdruckleitung 1 so weit gefallen
ist, daß der Druck am Steueranschluß 3 über die Beaufschlagungsfläche d das Schließglied
21 vom Sitz 20 abzuheben vermag. Der Steueranschluß 3 wird über die Leitung 9 und
die Ablaßleitung 9' direkt zum Tank entlastet. Verbleibt in der Steuerdruckleitung
ein Restdruck bzw. baut sich der Steuerdruck p1 nur langsam ab, so hat dies auf die
Druckentlastung des Steueranschlusses keinen Einfluß.
[0029] Treten im Steuerdruck p1 Druckschwingungen gemäß dem linksseitigen unteren Diagramm
auf, dann werden diese bei in der Schließstellung bleibendem zweiten Umgehungsventil
Z über die Dämpfdrossel 2 und das erste Umgehungsventil 6, 7 abgedämpft.
[0030] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 strömt bei Druckbeaufschlagung der Steuerdruckleitung
1 über die Beipaßleitung 11 Druckmittel ab, was sich als hydraulische Untersetzung
am Steueranschluß 3 bemerkbar macht. Die Dämpfdrossel 2 und das erste Umgehungsventil
6, 7, arbeiten beim Dämpfen in der vorerwähnten Weise. Das zweite Umgehungsventil
Z bleibt bei Druckschwingungen in der Schließstellung. Wird hingegen eine Druckabsenkung
eingesteuert, dann öffnet in der vorerwähnten Weise das zweite Umgehungsventil Z zum
Tank. Der Druck am Steueranschluß 3 wird zügig abgesenkt, wobei die gegebenenfalls
vorgesehene Hilfsdämpfdrossel H beim schlagartigen Umsteuern des zweiten Umgehungsventils
Z dämpfend wirkt. Sollte sich der Restdruck in der Steuerdruckleitung 1 nur langsam
absenken oder ein Staudruck entstehen, so hat dies keinen Einfluß auf die Druckabsenkung
am Steueranschluß 3. Ein Restdruck wird über die Beipaßleitung 11 verzögert abgebaut,
so daß schließlich die Steuerdruckleitung 1 ebenfalls drucklos wird.
[0031] Bei Auftreten von Druckschwingungen kooperieren die Dämpfdrossel 2, das erste Umgehungsventil
6, 7 und die Beipaßleitung 11 mit der Drosselkombination 13, 14, so daß die Druckschwingungen
am Steueranschluß 3 kaum oder überhaupt nicht wirksam werden.
[0032] Der auf die Amplituden abgestimmte Übersetzungskolben K hält das zweite Umgehungsventil
Z gesperrt.
[0033] In Fig. 5 ist die Dämpfungsvorrichtung D von Fig. 1 in den Steuerkreis S einer Druckwaage
bzw. eines Zulaufreglers V eines Wegesteuerventils W eingesetzt, und zwar in die Steuerdruckleitung
1, die mit einem vom Lastdruck in einem Hydroverbraucher 27 abgeleiteten Steuerdruck
beaufschlagt wird. Der Zulaufregler oder die Druckwaage V ist in der Hauptleitung
4 angeordnet, die von einer Pumpenleitung 23 abzweigt und zum Wegesteuerventil W führt.
Vom Wegesteuerventil W führen Arbeitsleitungen 25, 26 zum Hydroverbraucher 27. Von
den Arbeitsleitungen 25 und/oder 26 bzw. im Wegesteuerventil W wird der Steuerdruck
bei 28 abgegriffen, der gffs. wie der Lastdruck schwingen kann, und dazu dient, über
den Zulaufregler V aus der Pumpenleitung 23 die Menge abzunehmen, die das Wegesteuerventil
W zum lastdruckunabhängigen Bewegen des Hydroverbrauchers benötigt. Der Zulaufregler
bzw. die Druckwaage V könnte auch zwischen der Druckquelle und der Pumpenleitung 23
angeordnet sein. Der steuerdruck in der Steuerdruckleitung ließe sich auch zur Regelung
einer Regelpumpe benutzen, wobei die Dämpfungsvorrichtung D (gemäß Fig. 1 oder 4)
in der jeweiligen Steuerdruckleitung vorgesehen wird.
[0034] Die Druckwaage oder der Zulaufregler V regelt die dem Wegesteuerventil W zugeführte
Druckmittelmenge in Abhängigkeit von der Relation zwischen dem in einer Vorsteuerleitung
29 ein Regelglied 30 beaufschlagenden Steuerdruck und dem im Steueranschluß 3 eingesteuerten
Steuerdruck, wobei dem Steueranschluß 3 zusätzlich eine Regelfeder 31 zugeordnet sein
kann. Der Zulaufregler oder die Druckwaage V hält dank der gegeneinander wirkenden
Drücke bei 3 und 29 die über den Wegesteuerschieber je nach dessen Auslenkung eingesteuerte
Druckdifferenz konstant, so daß sich die Geschwindigkeit des Hydroverbrauchers 27
unabhängig von der Last steuern läßt.
[0035] In Fig. 6 ist die Dämpfungsvorrichtung D gemäß Fig. 4 in den Steuerkreis S einer
Steuervorrichtung eingesetzt, die zum Steuern des Hydromotors 27 über die beiden Arbeitsleitungen
25, 26 mittels eines Wegesteuerventils W dient. In der Arbeitsleitung 25 ist ein hydraulisch
gegen Federkraft (Feder (34) aufsteuerbares Lasthalteventil 32 angeordnet, das in
der durch einen Pfeil angedeuteten Strömungsrichtung durch die Feder 34 zugesteuert
und durch den in der Steuerdruckleitung 1 aus der anderen Arbeitsleitung 26 abgegriffenen
steuerdruck aufgesteuert wird. In Strömungsrichtung zum Hydroverbraucher 27 wird das
Lasthalteventil 32 mit einem Rückschlagventil 33 umgangen. In der dargestellten Mittelstellung
des Wegesteuerventils W hält das Lasthalteventil 32 die Last des Hydroverbrauchers
27. Zum Bewegen des Hydroverbrauchers 27 unter der Last wird die Arbeitsleitung 26
druckbeaufschlagt, um das Lasthaltventil 32 so weit aufzusteuern, wie es der Auslenkstellung
des Wegesteuerventils entspricht. Druckschwingungen, die aus Lastbewegungen oder aus
einer raschen Aufsteuerung des Lasthalteventils 32 resultieren können, werden von
der Dämpfungsvorrichtung vom Steueranschluß 3 ferngehalten. Um die Last punktgenau
anhalten zu können, wird die Dämpfungsfunktion bei einer gewollten Druckabsenkung
in der Steuerdruckleitung 1 ausgeschaltet und wird Druckanschluß 3 über das Umgehungsventil
Z und die Ablaßleitung 9' direkt zum Tank druckentlastet. Die Dämpfungsvorrichtung
D enthält das erste Umgehungsventil 6, um die Aufsteuerbewegung des Lasthalteventils
32 nicht unzweckmäßig durch die Dämpfdrossel 2 zu dämpfen. Die Hilfsdämpfdrossel H
ist ggfs. vorgesehen, um beim schlagartigen Umschalten des Umgehungsventils Z in die
Durchgangsstellung ein schlagartiges Anhalten der Last zu verhindern. Die Hilfsdämpfdrossel
H könnte gegebenenfalls weggelassen werden.
1. Hydraulische Dämpfungsvorrichtung (D) für Druckschwingungen in einer Steuerdruckleitung
(1) einer druckabhängig gesteuerten Ventileinrichtung (V), die gegen den Druck in
der Steuerdruckleitung stell- oder regelkraftbetätigt ist, mit wenigstens einer Dämpfdrossel
(2) in der Steuerdruckleitung, mit einem in Druckübertragungsrichtung zur Ventileinrichtung
öffnenden ersten Umgehungsventil (6), und mit einem in der Gegenrichtung öffnenden
zweiten Umgehungsventil (Z), jeweils zum Umgehen der Dämpfdrossel (2), dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Umgehungsventil (Z) zwischen einem Steueranschluß (3) der Ventileinrichtung
(V) und einer Ablaßleitung (9') angeordnet ist und in Druckübertragungsrichtung zur
Ablaßleitung (9') in eine Durchgangsstellung schaltbar ist, und daß im Umgehungsventil
(Z) ein aus der Steuerdruckleitung (1) beaufschlagbarer Übersetzungskolben (K) vorgesehen
ist, der das zweite Umgehungsventil (Z) mit der Druckdifferenz zwischen der Steuerdruckleitung
(1) und der Ablaßleitung (9) in Schließrichtung beaufschlagt.
2. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Umgehungsventil (Z) ein in Öffnungsrichtung zur Ablaßleitung (9')
mit Druck am Steueranschluß (3) auf einer ersten Beaufschlagungsfläche (d) belastbares
Schließglied (21) und den am Schließglied (21) in Schließrichtung angreifenden Übersetzungskolben
(K) aufweist, der auf einer zweiten Beaufschlagungsfläche (c) mit dem Druck in der
Steuerdruckleitung (1) beaufschlagbar ist, und daß die zweite Beaufschlagungsfläche
(c) größer ist als die erste Beaufschlagungsfläche (d).
3. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Übersetzungskolben (K) direkt am Schließglied (21) angreift.
4. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Übersetzungskolben (K) an einer Vorspannfeder (22) des Schließgliedes (21)
angreift, und daß die in Schließrichtung das Schließglied (21) belastende Vorspannung
der Vorspannfeder (22) mit dem Übersetzungskolben (K) zwischen vorbestimmten Minimal-
und Maximalwerten variierbar ist.
5. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem zweiten Umgehungsventil (Z) und dem Steueranschluß (3) eine zur
Dämpfdrossel (2) parallele Hilfsdämpfdrossel (H) vorgesehen ist.
6. Dämpfungsvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Steueranschluß (3) abgewandten Seite der Dämpfdrossel (2) eine einen
Stördrosseldurchgang (14) enthaltende Beipaßleitung (11) von der Steuerdurchgangsleitung
abzweigt, und daß an der der Dämpfdrossel (2) abgewandten Seite der Abzweigung (12)
der Beipaßleitung (11) in der Steuerdruckleitung (1) ein Drosseldurchgang (13) vorgesehen
ist, dessen Drosselquerschnitt kleiner als der Drosselquerschnitt des Stördrosseldurchgangs
(14) ist.
7. Dämpfungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Umgehungsventil (Z) eine Steuerkammer (18) für den Übersetzungskolben
(K) aufweist, die axial über einen Ventilsitz (20) mit dem Steueranschluß (3) der
Ventileinrichtung (V), an ihrer dem Ventilsitz (20) abgewandten Kammerseite mit der
Steuerdruckleitung (1), und zwischen dem Ventilsitz (20) und der dem Ventilsitz (20)
abgewandten Kammerseite mit der Ablaßleitung (9') verbunden ist, daß die Kammer (18)
einen der zweiten Beaufschlagungsfläche (d) entsprechenden, gegenüber dem Ventilsitz
(20) größeren Querschnitt aufweist, daß der Übersetzungskolben (K) in der Kammer (18)
abgedichtet verschieblich geführt ist und die Ablaßleitung (9') und den Ventilsitz
(20) von einem Steuerdruckleitungsanschluß (8) trennt, und daß das Schließglied (21)
eine Kugel ist, die an der dem Übersetzungskolben (K) zugewandten Seite des Ventilsitzes
(20) in der Kammer (18) angeordnet ist.
8. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannfeder (22) des Schließgliedes (21) zwischen dem Übersetzungskolben
(K) und dem Schließglied (21) in der Kammer (18) angeordnet ist.
9. Dämpfungsvorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Übersetzungskolben (K) in einer die Kammer (18) begrenzenden Führungsbuchse
(17) angeordnet ist.
10. Dämpfungsvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsvorrichtung (D) in der Steuerdruckleitung (1) einer gegen den Druck
in der Steuerdruckleitung (1) hydraulisch und/oder durch eine Feder stellkraft-betätigten
Druckwaage oder eines Zulaufreglers (V) eines Wegesteuerventils (W) für wenigstens
einen Hydroverbraucher (27) angeordnet ist, und daß die Steuerdruckleitung (1) mit
einem variablen Steuerdruck (P1) beaufschlagbar ist der vom Wegesteuerventil (W) im
im Hydroverbraucher (27) eingesteuerten Lastdruck abgegriffenen wird.
11. Dämpfungsvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungsvorrichtung (D) in der Steuerdruckleitung (1) eines hydraulisch zumindest
gegen Federdruck aufsteuerbaren Lasthalteventils (V) angeordnet ist, das in einer
über ein Wegesteuerventil (W) einen Hydroverbraucher (27) versorgenden Arbeitsleitung
(25) vorgesehen und über die Steuerdruckleitung (1) aus einer anderen Arbeitsleitung
(26) des Hydroverbrauchers (27) aufsteuerbar ist.