[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steuervorrichtung, insbesondere für ein
Hebezeug.
[0002] Bei Lasthebemechanismen wie Mobilkränen lassen sich Schwingbewegungen der Last und
des die Last bewegenden Hydromotors nicht vermeiden, die zu Druckschwingungen im System
und in der Aufsteuerdruckleitung des Lasthalteventils der Steuervorrichtung führen
(EP-A1-0 499 694 (Fig. 4) und EP-A1-0 503 266). Wird ferner das Lasthalteventil rasch
aufgesteuert, dann entsteht in der Aufsteuerdruckleitung eine erste Druckwelle mit
hoher Amplitude, bis der Hydromotor unter der Last losfährt. Dadurch fallt der Druck
in der Aufsteuerdruckleitung ab, so daß das Lasthalteventil etwas zusteuert, ehe eine
neue Druckwelle entsteht. Es folgen dann weitere allmählich abnehmende Druckwellen.
Druckschwingungen sollen jedoch an der Aufsteuerseite des Lasthalteventils so gedämpft
werden, daß eine gleichförmige Bewegung des Hydromotors erfolgt. Die Amplituden der
Druckschwankungen sind ihrer Größe nach bekannt. Die Dämpfdrossel, die beiden gegensinnig
unter bestimmten Betriebszuständen jeweils die Dämpfdrossel umgehenden Rückschlagventile
sowie die Beipaßleitung mit ihrer Drosselkombination dämpfen diese Druckschwingungen
an der Aufsteuerseite des Lasthalteventils rasch ab. Bei einem lastdruckabhängig arbeitenden
Lasthalteventil wirkt der Lastdruck in Öffnungsrichtung am Ventilschließelement. Je
gröβer die Last ist desto kleiner wird der Aufsteuerdruck für das Lasthalteventil.
Der Aufsteuerdruck kann über den Lastbereich mit einer Zehnerpotenz variieren. Über
das in Zusteuerrichtung öffnende vorgespannte Rückschlagventil zur Umgehung der Dämpfdrossel
und/oder die Dämpfdrossel kann speziell bei hohem Lastdruck der Aufsteuerkolben nicht
schnell genug entlastet werden. Es tritt eine gefährliche Nachlaufbewegung des Hydromotors
auf. Diese Gefahr herrscht besonders bei kaltem, zähem Druckmittel und hohem oder
mittlerem Lastdruck, bei einer Notabschaltung, wie sie z.B. an einer Lastgrenze von
außen eingesteuert wird, und beim langsamen Bewegen einer großen Last zu einem bestimmten
Punkt mit wenig aufgesteuertem Wegesteuerventil. Das Erfordernis der Dämpfung und
die Vorgabe, auch große Lasten punktgenau anhalten zu können, stehen sich im Weg.
Bei Mobilkränen, z.B. zum Aufbau von Fertigteilbauwerken sind Bauwerkskomponenten
jedoch punktgenau, schwingungsarm und rasch zu positionieren.
[0003] Bei einem aus DE 25 59 029 A1 bekannten, aus Lastehalteventilen nutzbaren Bremsventilen
wirkt der Lastdruck in Öffnungsrichtung auf das Ventilschließglied ein, was bedeutet,
daß der Aufsteuerdruck des Bremsventils mit zunehmendem Lastdruck geringer wird.
[0004] Weitere Ventilkonstruktionen für ähnliche Funktionen sind zu entnehmen aus DE-U-85
10 560, DE-A-32 16 580, DE-A-32 34 496 und US-A-46 24 445.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Steuervorrichtung zu
schaffen, bei der zwar Druckschwingungen in ihrer Auswirkung auf das Lasthalteventil
rasch abgedämpft, jedoch beim gewollten Anhalten der Last Nachlaufbewegungen des Hydromotors
auch unter ungünstigen Betriebsbedingungen vermieden werden.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit einer hydraulischen Steuervorrichtung mit der Merkmalskombination
gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0007] Überraschenderweise ergibt sich mit der Kombination eines bezüglich des Lastdrucks
druckentlasteten Lasthalteventils, bei dem der Aufsteuerdruck unabhängig von der Last
ist, und der Dämpfungsvorrichtung ein einwandfreies Arbeiten der Steuervorrichtung.
Druckschwingungen klingen an der Aufsteuerseite des Lasthalteventils und auch im Gesamtsystem
rasch ab. Nachlaufbewegungen treten bei gewolltem Anhalten der Last auch unter extremen
Betriebsbedingungen nicht mehr auf. Es läßt sich das Ansprechverhalten der Dämpfungsvorrichtung
genau auf die bekannten Amplituden der Druckschwingungen abstimmen. Trotzdem läßt
das Zuhalteventil bei kritischen Betriebszuständen das Druckmittel unter Umgehung
der die Zusteuerbewegung dämpfenden Dämpfdrossel abströmen, um das Lasthalteventil
bei Bedarf gewollt zuverlässig zuzusteuern, und zwar auch bei einer Notabschaltung
des Systems oder bei kaltem Druckmittel. Die vom Lastdruck unbeeinflußte Federbelastung
des Ventilschließelementes des Lasthalteventils öffnet dann entweder das nur zum Dämpfen
gebrauchte Zuhalteventil direkt oder das Zuhalteventil wird mittels des Kolbens entlastet,
um die Last punktgenau anzuhalten. Die Dämpfungsvorrichtung weist sozusagen eine eingebaute
Intelligenz auf, die es ihr ermöglicht, zu erkennen, ob gedämpft oder zugesteuert
werden muß, um jeweils entsprechend zu reagieren.
[0008] Bezüglich des Lastdrucks druckentlastete Lasthalteventile sind zwar bekannt aus DE-A1-32
37 103 und DE-A1-35 09 952. Jedoch hat in diesen Lasthalteventilen der Aufsteuerkolben
die gleiche Beaufschlagungsfläche wie das Ventilschließelement, so daß sich nur eine
Dämpfungsvorrichtung mit einer in Aufsteuerrichtung umgehbaren Dämpfdrossel verwenden
läßt, deren Dämpfwirkung unzureichend ist, und die bei Druckschwingungen, kaltem Druckmittel
oder bei einer Notabschaltung das Zusteuern des Lasthalteventils verzögert.
[0009] Um beim raschen Ansprechen des Zuhalteventils ein schlagartiges Anhalten der Last
zu vermeiden, das erneut Druckschwingungen hervorrufen könnte, ist die Hilfsdämpfdrossel
vorgesehen. Sie ist zweckmäßigerweise einstellbar, um eine Feinanpassung an die Betriebsbedingungen
zu ermöglichen.
[0010] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 3 wird der am Aufsteuerkolben wirkende Druck
bei einer zum Zusteuern des Lasthalteventils vorgenommenen Druckabsenkung in der Aufsteuerdruckleitung
über die Umgehungsleitung direkt zum Tank abgebaut, wobei der Kolben des Zuhalteventils
nach Art eines Druckfühlers wirkt. Das Zuhalteventil läßt keinen Druckmittelstrom
aus der Aufsteuerdruckleitung zum Aufsteuerkolben zu, sondern steuert nur die Entlastung
des Aufsteuerkolbens, um die Last punktgenau anzuhalten. Das Zuhalteventil zwingt
in der Absperrstellung die Dämpfungsvorrichtung zum Arbeiten. In der Durchgangsstellung
bringt es die Dämpfungsvorrichtung im Hinblick auf ein exaktes Zusteuern des Lasthalteventils
außer Funktion.
[0011] Die Ausführungsform gemäß Anspruch 4 ist baulich einfach und funktionssicher. Die
gegenüber der Beaufschlagungsfläche des Schließgliedes größere Beaufschlagungsfläche
des Kolbens sorgt dafür, daß das Zuhalteventil auch bei den Druckschwingungen in der
Sperrstellung bleibt und die Dämpfungsvorrichtung wie vorgesehen zum Arbeiten zwingt.
Das Flächenverhältnis wird im Hinblick auf die bekannte Größe der Amplituden der Druckschwingungen
gewählt, um sicherzustellen, daß das Zuhalteventil im wesentlichen nur dann die Umgehungsleitung
zum Tank öffnet, wenn der Druckabfall in der Aufsteuerdruckleitung (über das Wegeventil
oder bei einer Sicherheitsabschaltung) die zu erfordernde Bedingung eines Anhaltens
der Last repräsentiert. Wenn beispielsweise das Lasthalteventil zum Senken der Last
aufgesteuert wird, und am Kolben einerseits und am Schließglied andererseits der gleiche
Druck herrscht, bleibt das Zuhalteventil dennoch in der Absperrstellung, und auch
bei Druckschwankungen mit den vorbestimmten Amplituden. Ist das Lasthalteventil zuzusteuern,
dann geht das Zuhalteventil in die Durchgangsstellung. Das Druckmittelvolumen, das
durch den Aufsteuerkolben verdrängt wird, gelangt widerstandslos zum Tank, so daß
kein störender Stau eintritt. Um den bekannten Bereich der Amplituden der Druckschwingungen
so abdecken zu können, daß das Zuhalteventil bei den Druckschwingungen nicht in die
Durchgangsstellung gelangt, ist ein Flächenverhältnis von beispielsweise 1:3 zugunsten
des Kolbens zweckmäßig.
[0012] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 5 ist das Zuhalteventil ein federvorgespanntes
Rückschlagventil, das ähnlich wie das Zuhalteventil mit dem Kolben bei kritischen
Betriebsbedingungen die Druckentlastung des Aufsteuerkolbens ermöglicht. Allerdings
muß stets die Vorspannung überwunden werden, so daß gegebenenfalls am Aufsteuerkolben
ein Restdruck verbleibt, der über die Dämpfdrossel abgebaut wird.
[0013] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 6 reicht der geringe Öffnungsüberdruck aus,
das Lasthalteventil in kritischen Situationen gewollt zuzusteuern.
[0014] Mit den Maßnahmen gemäß Anspruch 7 läßt sich die hydraulische Steuervorrichtung sehr
feinfühlig an die jeweiligen Einsatzbedingungen des Hebezeugs anpassen. Der Hersteller
braucht keine Einstellbarkeit der Federbelastung vorzusehen, sondern wird von vornherein
die Federbelastung auf ein optimales Arbeiten der Steuervorrichtung einjustieren.
Mit dem gewählten hydraulischen Aufsteuerverhältnis wird die rasche und zügige Aufsteuerung
des Lasthalteventils erreicht, ohne mit dem Wegesteuerventil einen extrem hohen Aufsteuerdruck
einzustellen. Ferner ergibt sich bei der großen Beaufschlagungsfläche des Aufsteuerkolbens
ein für die schnelle Dämpfung der Druckschwingungen günstig großes bewegtes Steuervolumen.
[0015] Ein bauliche einfache und kompakte Ausführungsform geht aus Anspruch 8 hervor. Ein
Sitzventil nimmt in der Schließstellung auch große Lastdrücke leckagefrei auf. Da
die Federbelastung ohne Berücksichtigung des jeweiligen Lastdrucks gewählt ist, ergeben
sich ein sauberes Auf- und Zusteuerverhalten mit wirksamer Dämpfung für das Lasthalteventil.
Die Mengenregelung des abströmenden Druckmittels erfolgt feinfühlig über die Zumeßbohrungen,
da der Schieberkolben mit der Passbohrung und dem Ventilsitz zusammenarbeitet. Der
Aufsteuerkolben liegt außerhalb des Strömungsweges des Arbeitsdruckmittels und kooperiert
mit dem Schieberkolben, der beim Aufsteuern die Bewegung und Kraft des Aufsteuerkolbens
überträgt.
[0016] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 9 ist das Ventilschlieβelement des Lasthalteventils
bezüglich des vom Wegesteuerventil eingesteuerten Drucks druckausgeglichen. Mit dem
Druckausgleich des Ventilschließelementes bezüglich des Lastdrucks und bezüglich des
vom Wegesteuerventil eingesteuerten Drucks ergibt sich für den Aufsteuerkolben ein
Aufsteuerdruck, der nur mehr in einem sehr engen Bereich variiert, z.B. abhängig davon,
wie weit das Ventilschließelement jeweils vom Ventilsitz abgehoben wird bzw. welche
Federcharakteristik die das Ventilschließelement in Schließrichtung beaufschlagende
und die Federbelastung erzeugende Feder hat. Eine kleine Variationsbreite des Aufsteuerdrucks
ist günstig, weil sich unter allen Betriebsbedingungen leicht beherrschbare Druckverhältnisse
ergeben, und der Einfluß der Dämpfungsvorrichtung genau vorbestimmbar ist. Die Entlastung
zum Tank vermeidet ggfs. störende Einflüsse eines Staudrucks auf die Zusteuerfunktion
des Lasthalteventils.
[0017] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 wird eine saubere Regelung des abströmenden
Druckmittels erreicht, wenn die unterschiedlich großen Zumeßbohrungen im Kolbenschieber
hubabhängig freigegeben werden und einen exakt vorbestimmten Verlauf der Vergrößerung
der Durchflußfläche bestimmen.
[0018] Eine baulich einfache, und kompakte Ausführungsform geht aus Anspruch 11 hervor.
Für das Rückschlagventil wird der in der Gehäusekammer zur Verfügung stehende Raum
benutzt. Im Einsatz ist genügend Platz für großzügig bemessene Durchgangsöffnungen,
die eine verlustarme Durchströmung des geöffneten Rückschlagventils gewährleisten.
Der Schieberkolben hat eine Zusatzfunktion, weil er zur Führung des Kreisringes in
der Gehäusekammer benutzt wird. Es kann auf baulich einfache Weise dem Umstand Rechnung
getragen werden, daß das bezüglich des Lastdrucks druckausgeglichene Lasthalteventil
keine Schockventil-Funktion ausführen kann. Ein zusätzliches Schockventil umgeht dann
bei Bedarf das zugesteuerte Lasthalteventil zum Tank. Die Beipaßleitung und ggfs.
die Umgehungsleitung ist an die vom Schockventil zum Tank führende Leitung angeschlossen.
[0019] Zusammengefaßt ist das lastdruckausgeglichene Lasthalteventil mit der Dämpfungsvorrichtung,
dem hydraulischen Aufsteuerverhältnis und dem geometrischen Flächenverhältnis zwischen
dem Aufsteuerkolben und dem Ventilschließelement sowie dem Ansprechverhalten des Zuhalteventils
präzis auf die bekannten Druckwerte der Druckschwingungen in der Aufsteuerdruckleitung
auslegbar. Aus dem Zusammenspiel der einzelnen Komponenten ergibt sich eine rasche
Abdämpfung der Druckschwingungen. Andererseits wird bei gewollter Zusteuerung das
Nachlaufen des Hydromotors zuverlässig verhindert.
[0020] Anhand der Zeichnung werden eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Blockschaltbild einer hydraulischen Steuervorrichtung mit einem im Längsschnitt
dargestellten Lasthalteventil,
- Fig. 2
- einen Teil des Blockschaltbildes von Fig. 1 mit symbolhaft dargestelltem Lastehalteventil,
und mehreren Druckabgriffsstellen,
- Fig. 3
- eine Druck/Zeit-Diagramm zur Verdeutlichung des Arbeitsverhaltens der Steuervorrichtung
gemäß den Fig. 1 und 2, bei einer bestimmten Einstellung,
- Fig. 4
- ein Druck/Zeit-Diagramm für die Steuervorrichtung bei optimierter Einstellung,
- Fig. 5
- ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform, und
- Fig. 6
- einen Schnitt einer Detailvariante von Fig. 5.
[0021] Eine hydraulische Steuervorrichtung S für einen als doppelt wirkenden Zylinder ausgebildeten
Hydromotor Z wird von einer Druckquelle P aus einem Tank T mit Druckmittel versorgt,
um im Hydromotor V einen Kolben 1 zu verstellen. Die Steuervorrichtung S enthält ein
Wegesteuerventil W, z.B. ein 4/3-Wegesteuerventil mit druckentlasteter Mittelstellung,
ein Lasthalteventil L und eine Dämpfungsvorrichtung D. Das Wegesteuerventil W ist
über Arbeitsleitungen 4, 5 an Arbeitsräume 3, 4 des Hydromotors V angeschlossen. Die
Arbeitsleitung 5 ist in Abschnitte 5a, 5b unterteilt, zwischen denen das Lasthalteventil
L eingeordnet ist. Das Lasthalteventil L weist in einem Gehäuse 7 eine Aufsteuerseite
6 auf, an die eine Aufsteuerdruckleitung 8 angeschlossen ist, die von der Arbeitsleitung
4 abzweigt.
[0022] Die Dämpfungsvorrichtung D ist in der Aufsteuerdruckleitung 8 zwischen Abschnitten
8a und 8b angeordnet. Sie umfaßt eine, vorzugsweise einstellbare, Dämpfdrossel 9,
ein in Strömungsrichtung zur Aufsteuerseite 6 öffnendes Rückschlagventil 10, ein in
Strömungrichtung von der Aufsteuerseite 6 zur Arbeitsleitung 4 öffnendes Zuhalteventil
Z auf, z.B. ein Rückschlagventil 11, das mit einer Feder 12 vorgespannt ist, und eine
zwischen den Abschnitten 8a und 8b von der Aufsteuerdruckleitung 8 zum Tank T abzweigende
Beipaßleitung 13. Im Abschnitt 8a ist ein Drosseldurchgang 15 vorgesehen, der mit
einem Stördrosseldurchgang 14 in der Beipaßleitung 13 zusammenwirkt. Der Stördrosseldurchgang
14 ist geringfügig größer als der Drosseldurchgang 15 (Flächenverhältnis z.B. 0,6:0,5mm).
Vom Abschnitt 5a der Arbeitsleitung 5 zweigt eine Leitung 16 zum Tank ab, in der ein
als Schockventil arbeitendes, druckvorgesteuertes Druckbegrenzungsventil 17 enthalten
ist. Die Beipaßleitung 13 ist stromab des Druckbegrenzungsventils 17 an die Leitung
16 angeschlossen.
[0023] Im Lasthalteventil L ist eine Federkammer 18 durch einen Ventilsitz 20 mit einer
Gehäusekammer 19 verbunden. An die Federkammer 18 ist der Leitungsabschnitt 5b angeschlossen,
an die Gehäusekammer 19 hingegen der Leitungsabschnitt 5a. Ein in der Federkammer
18 angeordnetes Ventilschließelement C mit einer kegeligen oder kugeligen Sitzfläche
21 arbeitet mit dem Ventilsitz 20 zusammen. Dieser befindet sich in einem Einsatz
27, der mittels eines Federgehäuses 45 herausnehmbar festgelegt ist. Das Ventilschließelement
C wird von einer Feder 44 in Schließrichtung auf den Ventilsitz 20 beaufschlagt. Teil
des Ventilschließelementes C ist ein hohler Schieberkolben 22, der in einer Passbohrung
26 des Einsatzes 27 verschiebbar geführt und mit seinem freien, eine Gehäusekammerwand
31 abgedichtet durchsetzenden Ende 23 in eine Aufsteuerkammer 32 ragt. Im Schieberkolben
22 sind nahe der Sitzfläche 21 Zumeßbohrungen 24 unterschiedliche Größe angeordnet,
derart, daß mehrere kleinere Zumeßbohrungen 24 näher an der Sitzfläche 21 positioniert
sind als mehrere größere Zumeßbohrungen 24. Innerhalb der Gehäusekammer 19 sind im
Mantel des Kolbenschiebers 22 Durchgänge 25 eingeformt.
[0024] In der Gehäusekammer 19 ist ein in Strömungsrichtung von der Federkammer 18 in die
Gehäusekammer 19 öffnendes Rückschlagventil R enthalten. Dieses besteht aus mehreren
Durchgängen 28 und einer kreisringförmigen Scheibe 29, die auf dem Schieberkolben
22 geführt ist und von einer Feder 30 in Schließrichtung beaufschlagt wird.
[0025] In der Aufsteuerkammer 32 ist ein Aufsteuerkolben 35 abgedichtet verschieblich geführt,
der mit dem freien Ende 23 des Schieberkolbens 22 zusammenarbeitet. Ein Teil der Aufsteuerkammer
32 ist entweder über einen Kanal 33 mit der Federkammer 18 oder über einen Kanal 33'
mit dem Tank verbunden. Der untere, durch einen Stopfen 36 verschlossene Teil der
Aufsteuerkammer 32, ist über einen Kanal 34 mit der Aufsteuerseite 6 und dem Abschnitt
8b der Aufsteuerdruckleitung 8 verbunden.
[0026] Das Ventilschließelement C ist sowohl bezüglich des in der Gehäusekammer 19 herrschenden
Lastdrucks des Arbeitsraums 2 druckausgeglichen, weil der Lastdruck radial am Außenumfang
des Schieberkolbens 22 wirkt, als auch über den Kanal 33 bezüglich des in der Federkammer
18 herrschenden Drucks, bzw. über den Kanal 33' zum Tank T.
[0027] In Fig. 1 steht der Hydromotor V. Der Lastdruck im Arbeitsraum 3 wird vom Rückschlagventil
R, vom durch die Feder 44 auf den Ventilsitz 20 gedrückten Ventilschließelement C
und vom Druckbegrenzungsventil 17 aufgenommen. Ist der Kolben 1 zu heben (s. auch
Fig. 2), dann wird das Wegesteuerventil W in die rechte Stellung umgeschaltet. Die
Arbeitsleitung 5 ist mit der Druckquelle P verbunden, während die Arbeitsleitung 4
mit dem Tank T verbunden ist. Der Druck hebt den Kreisring 29 von den Durchgängen
28 ab, das Druckmittel strömt im wesentlichen ungedrosselt zum Arbeitsraum 3. Der
Kolben 1 wird gehoben. Druckmittel wird aus dem Arbeitsraum 2 über die Arbeitsleitung
4 und das Wegesteuerventil W in den Tank T gedrückt. Zum Anhalten des Kolbens 1 wird
das Wegesteuerventil W in die Mittelstellung verstellt.
[0028] Ist der Kolben 1 unter einer Last V abzusenken, dann wird das Wegesteuerventil W
in die linke Stellung geschaltet, in der die Arbeitsleitung 4 mit der Druckquelle
und die Arbeitsleitung 5 mit dem Tank verbunden ist. Das Rückschlagventil R sperrt.
Aus dem in die Arbeitsleitung 4 gespeisten Druck wird in der Aufsteuerdruckleitung
8 ein Aufsteuerdruck abgeleitet, der den Aufsteuerkolben 35 hebt und über den Kolbenschieber
22 die Sitzfläche 21 vom Ventilsitz 20 gegen die Federbelastung der Feder 44 abhebt.
Von den Zumeßöffnungen 24 überfahren einige den Ventilsitz 20. Das Druckmittel strömt
durch die Durchgänge 25 und die freigelegten Zumeßöffnungen 24 in die Federkammer
18 und über den Abschnitt 5b der Arbeitsleitung 5 zum Tank.
[0029] Um den Kolben 1 mit der Last V anzuhalten, wird das Wegesteuerventil W in die dargestellte
Mittelstellung zurückgestellt. Der Aufsteuerdruck am Aufsteuerkolben 35 wird über
die Dämpfdrossel 9 abgebaut, sofern die Druckdifferenz der Dämpfdrossel 9 unterhalb
der Vorspannkraft der Feder 12 bleibt. Die Feder 44 drückt die Sitzfläche 21 auf den
Ventilsitz 20, so daß der Kolben 1 angehalten und der Lastdruck gehalten wird. Übersteigt
beim Zusteuern die Druckdifferenz über die Dämpfdrossel 9 die Vorspannung der Feder
12, dann öffnet das Rückschlagventil 11 in Strömungsrichtung zur Beipaßleitung 13
und der Arbeitsleitung 4, damit das Lasthalteventil L ordnungsgemäß zusteuert.
[0030] Überschreitet der Lastdruck einen voreingestellten, kritischen Wert, dann öffnet
bei gesperrtem Rückschlagventil R und auf dem Ventilsitz 20 aufsitzender Sitzfläche
21 das Druckbegrenzungsventil 17, bis der kritische Druckwert abgebaut ist (Schockventilfunktion).
[0031] Beim Aufsteuern des Lasthalteventils strömt permanent Druckmittel über die Beipaßleitung
13 zum Tank T. Im Zusammenspiel zwischen dem Drosseldurchgang 15, dem Stördrosseldurchgang
14 in der Beipaßleitung, der Dämpfdrossel 9 und den beiden Rückschlagventilen 10,
11 werden Druckschwingungen in der Aufsteuerdruckleitung 8 so abgedämpft, daß sie
an der Aufsteuerseite 6 kaum oder gar nicht wirksam werden. Zwischen der Arbeitsleitung
4 und der Aufsteuerseite 6 liegt z.B. ein hydraulisches Aufsteuerverhältnis von ca.
1:3 vor, und zwar aufgrund des Drosseldurchgangs 15 und des Stördrosseldurchgangs
14. Die Beaufschlagungsfläche B des Aufsteuerkolbens 35 ist ein Mehrfaches der Beaufschlagungsfläche
A des Ventilschließelementes C. Beispielsweise liegt hier ein geometrisches Flächenverhältnis
von ca. 9:1 vor. Dies bedeutet, daß dank des großen Aufsteuerkolbens 35 auch bei relativ
kleinem Hub des Ventilschließelementes C eine beträchtliche Steuerdruckmittelmenge
in der Aufsteuerdruckleitung 8 bewegt wird, was für die Dämpfung wichtig ist.
[0032] Die durch die Feder 12 aufgebrachte Vorspannung des Rückschlagventils 11 ist kleiner
als der durch die Federbelastung der Feder 44 am Aufsteuerkolben 35 erzeugbare Druck,
und zwar um einen Wert von ca. 2 bis 15 bar, vorzugsweise bei etwa 3 bar.
[0033] Das Rückschlagventil 11 kann beispielsweise öffnen bei kaltem und zähem Druckmittel,
falls bei einer Druckabsenkung im Abschnitt 8a die Druckdifferenz über die Dämpfdrossel
9 die Vorspannung der Feder 12 übersteigt, ferner bei einer sogenannten Notabschaltung,
bei der trotz voll geöffneten Wegesteuerventils W der Druck im Abschnitt 8a schlagartig
fällt und gegebenenfalls auch bei Druckschwankungen, wie sie sich typischerweise bei
Bewegungsaufnahme des Kolbens 1 in Senkrichtung unter einer Last in der Aufsteuerdruckleitung
8 und im gesamten System ergeben.
[0034] Zur Verdeutlichung des Verhaltens der Steuervorrichtung unter Druckschwankungen ist
auf die Fig. 2, 3 und 4 verwiesen. In Fig. 2 ist die Steuervorrichtung als Blockschaltbild
dargestellt, wobei der Hydromotor V mit einer Last V₁ belastet ist. An Schnittstellen
37, 38 und 39 werden die Drücke beim Einsteuern einer Bewegung des Kolbens in Fig.
2 nach links abgegriffen, die im Druck/Zeit- Diagramm der Fig. 3 und 4 gezeigt sind.
An der Schnittstelle 37 wird der stangenseitige Druck p
sta in der Arbeitsleitung 4 abgegriffen. An der Schnittstelle 38 wird der zwischen dem
Drosseldurchgang 15 und der Dämpfdrossel 9 herrschende Steuerdruck p
d abgegriffen. An der Schnittstelle 39 wird schließlich der am Aufsteuerkolben 35 wirksame
Aufsteuerdruck p
stk abgegriffen.
[0035] Im Diagramm der Fig. 3 ist als ausgezogene Kurve der Verlauf des stangenseitigen
Drucks p
sta über der Zeit gezeigt. Die obenliegende Strich-Punkt-Punkt-Strich-Kurve verdeutlicht
Schwankungen des Lastdrucks und der Last V₁. Die gestrichelte Kurve repräsentiert
den Verlauf des Steuerdrucks p
d. Die strichpunktierte Kurve verdeutlicht schließlich den Verlauf des Aufsteuerdrucks
p
stk bei einer Einstellung der Feder 12 auf eine Vorspannung von 15 bar.
[0036] Beim vollen Öffnen des Wegesteuerventils W steigt der Druck p
sta zunächst steil bis auf ca. 80 bar, um innerhalb ca. 2 Sek. wieder bis auf ca. 22
bar abzufallen. An diese erste Amplitude schließen sich innerhalb ca. 4 Sek. weitere
schwächere Druckwellen, zunächst bis ca. 52 bar mit einem Abfall bis auf 45 bar, dann
erneut bis auf ca. 62 bar mit einem Abfall bis auf 30 bar, an. Dank des mit dem Stördrosseldurchgang
14 in der Beipaßleitung 13 kooperierenden Drosseldurchgangs 15 in der Aufsteuerdruckleitung
18 werden diese Druckwellen an der Schnittstelle 38 bereits deutlich gedämpft und
gemindert wirksam. Der Steuerdruck p
d steigt nämlich innerhalb ca. einer halben Sekunde steil bis auf 32 bar, um dann innerhalb
von ca. 2 Sek. auf 10 bar abzufallen. An diese erste Amplitude schließen sich weitere,
kleinere Amplituden zunächst bis auf 20 bar und dann bis auf 25 bar an, die deutlich
gegenüber der Kurve p
sta gedämpft ausklingen. Der Aufsteuerdruck p
stk folgt dem Steuerdruck p
d zunächst bis ca. 32 bar. Das Lasthalteventil wird aufgesteuert. Der Kolben 1 beginnt
seine Bewegung. Bei der Bewegungsaufnahme bricht der stangenseitige Druck Psta zusammen,
und auch der Steuerdruck p
d fällt dadurch ab. Die Dämpfdrossel 9 wird wirksam, während das Rückschlagventil 11
durch die Feder 12 geschlossen bleibt. Bis zu einem Bereich 40 fällt der Aufsteuerdruck
p
stk durch die Einflußnahme der Dämpfdrossel 9 sanft ab.
[0037] Im Bereich 40 übersteigt die Druckdifferenz über die Dämpfdrossel 9 die Vorspannung
der Feder 12. Zwischen dem Bereich 40 und dem Bereich 41 der strichpunktierten Kurve
des Aufsteuerdrucks p
stk öffnet das Rückschlagventil 11, der Aufsteuerdruck p
stk fällt auf ca. 23 bar. Im Bereich 41 schließt das Rückschlagventil 11, so daß nur
die Dämpfdrossel 9 wirkt und den Aufsteuerdruck p
stk bis zum Bereich 42 leicht abfallen läßt. Ab dem Bereich 42 gibt es einen neuerlichen
Anstieg des Aufsteuerdrucks p
stk von ca. 20 bar bis auf 25 bar im Bereich 43, weil der Steuerdruck p
d ebenfalls bis auf ca. 25 bar ansteigt. Ab dem Bereich 43 sinkt der Aufsteuerdruck
p
stk nur mehr geringfügig.
[0038] Beim Vergleich des stangenseitigen Drucks p
sta mit dem Steuerdruck p
d (strichlierte Kurve) und dem Aufsteuerdruck p
stk (strichpunktierte Kurve) ist erkennbar, daß Druckschwankungen am Aufsteuerkolben
stark gedämpft wirksam werden, so daß das Lasthalteventil die Senkbewegung der Last
V sauber steuert. Die Schwankungen des Lastdrucks V nehmen von anfangs ca. 20 bar
relativ gleichförmig ab. Bei der Schwingungsdämpfung arbeitet das Rückschlagventil
11 mit. Seine Vorspannung (in Fig. 3 15 bar) ist nicht nur kleiner eingestellt als
die von der Feder 44 am Aufsteuerkolben 35 erzeugbare Kraft, sondern auch kleiner
als die Druckdifferenz (ca. 20 bar) der ersten Druckschwingungsamplitude des Steuerdrucks
p
d.
[0039] Im Diagramm der Fig. 4 ist ein optimiertes Arbeitsverhalten der Steuervorrichtung
mit auf ca. 25 bar vorgespannten Rückschlagventil 11 dargestellt. Da die Vorspannung
des Rückschlagventils 11 größer ist als die Druckdifferenz der ersten Amplitude des
Steuerdrucks p
d, spricht das Rückschlagventil 11 nicht an. Es dämpft die Dämpfdrossel 9 den Verlauf
des Aufsteuerdrucks p
stk ab Aufsteuern des Lasthalteventils. Der stangenseitige Druck p
sta und der Steuerdruck p
d schwanken annähernd wie in Fig. 3. Der Verlauf des Aufsteuerdrucks p
stk (strichpunktiert) ist ideal, so daß die Druckschwankungen das Aufsteuern des Lasthalteventils
nicht beeinflussen. Auch die Lastdruckschwankungen V₁ klingen in Fig. 4 rascher ab
als in Fig. 3. Die Vorspannung des Rückschlagventils 11 gemäß Fig. 4 ist jedoch geringer
als der durch die Federbelastung der Feder 44 mit dem Aufsteuerkolben 35 erzeugbare
Druck, damit die Feder 44 das Lasthalteventil auch bei kritischen Betriebsbedingungen
(kaltes und zähes Druckmittel, Notabschaltung und dgl.), bei denen die Dämpfdrossel
9 alleine überfordert wäre, so zusteuert, daß ein Nachlaufen des Hydromotors V unter
Last ausge- schlossen ist.
[0040] Da der Lastdruck keinen Einfluß auf das Auf- und Zusteuern des Lasthalteventils L
hat, läßt sich die Federbelastung der Feder 44 auf die Vorspannung des Rückschlagventils
11 bzw. umgekehrt in Kenntnis des Verlaufes der Druckschwankungen des Steuerdrucks
p
d sehr genau einstellen, um eine optimale Abdämpfung einerseits und trotzdem das zuverlässige
Zusteuern des Lasthalteventils andererseits zu gewährleisten. Dazu kommt, daß das
hydraulische Aufsteuerverhältnis mittels der Drosseldurchgänge 15 und 14 und das geometrische
Flächenverhältnis zwischen dem Aufsteuerkolben 35 und dem Ventilschließelement C ebenfalls
im Hinblick auf eine optimale Dämpfung von Druckschwingungen und auf das Auf- und
Zusteuern des Lasthalteventils wählbar sind. Durch die Trennung zwischen dem Ventilschließelement
C und dem Aufsteuerkolben 35 ergeben sich bauliche Vereinfachungen. Ferner kann der
Aufsteuerkolben 35 so groß sein, daß sich im Hinblick auf die Dämpfung eine große
Steuerdruckmittelmenge in der Aufsteuerleitung 8 bewegt, und daß das Lasthalteventil
trotzdem mit moderatem Druck in der Arbeitsleitung 4 aufsteuerbar ist.
[0041] Bei den gezeigten Ausführungsformen ist jeweils nur ein Lasthalteventil in einer
Arbeitsleitung vorgesehen. Es ist aber möglich, in beiden Arbeitsleitungen ein Lasthalteventil
mit einer Dämpfungsvorrichtung vorzusehen.
[0042] Das Diagramm der Fig. 4 gilt auch für die Ausführungsform der Steuervorrichtung gemäß
den Fig. 5 und 6, bei der als Zuhalteventil Z ein Ablaßventil 11' vorgesehen ist,
das bei dem in Fig. 4 gezeigten Senkvorgang nicht zum Ansprechen kommt, sondern in
einer Sperrstellung gehalten wird, und zwar mittels des Druckes p
d.
[0043] Das Zuhalteventil Z, 11' der Fig. 5 sitzt in einer Umgehungsleitung 44 von der Aufsteuerseite
6 bzw. dem Leitungsabschnitt 8b zum Tank T. Der Detailaufbau dieses Zuhalteventils
Z ist in Fig. 6 gezeigt. Der weitere Aufbau der Steuervorrichtung entspricht der von
Fig. 1 bzw. 2.
[0044] Das Zuhalteventil 11' weist in einem Gehäuse 45 eine Kammer 47 auf, in der in einer
Buchse 48 ein Kolben 50 verschiebbar und abgedichtet geführt ist. Der Kolben 50 hat
eine Beaufschlagungsfläche Y, auf der der Druck der Aufsteuerdruckleitung 8 (Leitungsabschnittes
8a) oder der Beipaßleitung 13 lastet. Die andere Seite des Kolbens 50 und der Kammer
47 ist über einen Ventilsitz 51 mit der Aufsteuerseite 6 bzw. dem Leitungsabschnitt
8b und gleichzeitig mit der Umgehungsleitung 44 zum Tank verbunden. Dem Ventilsitz
51 ist ein als Kugel ausgebildetes Schließglied 52 zugeordnet, dessen dem Druck am
Aufsteuerkolben 35 ausgesetzte Beaufschlagungsfläche mit X angedeutet ist. Das Schließglied
52 ist mittels des Kolbens 50 in der in Fig. 6 gezeigten Sperrstellung des Zuhalteventils
Z gegen den Ventilsitz 51 preßbar, und wird in der nicht gezeigten Durchgangsstellung
vom Druck auf der Beaufschlagungsfläche X vom Ventilsitz 51 abgehoben. Die Beaufschlagungsfläche
Y ist ein Mehrfachesder Beaufschlagungsfläche X, so daß die Absperrstellung des Zuhalteventils
aufrechterhalten bleibt, selbst wenn die Drücke auf den beiden Beaufschlagungsflächen
X, Y gleich sind. Beispielsweise beträgt das Flächenverhältnis Y : X ca. 3 : 1, was
bedeutet, daß der Druck in der Aufsteuerdruckleitung 8a bis auf ein Drittel des Drucks
im Leitungsabschnitt 8b abfallen kann, ohne daß die Absperrstellung aufgegeben wird.
Sinkt hingegen der Druck im Leitungsabschnitt 8a weiter, dann wird die Absperrstellung
aufgegeben und die Durchgangsstellung eingestellt, in der das Druckmittel von der
Aufsteuerseite 6 praktisch ohne Widerstand über die Umgehungsleitung 44 zum Tank abströmt.
Dem Zuhalteventil Z ist zweckmäßigerweise die Hilfsdämpfdrossel 46 vorgeschaltet,
um ein schlagartiges Anhalten der Last zu vermeiden, wenn das Zuhalteventil Z bei
schlagartigem Druckabbau im Leitungsabschnitt 8a (z.B. bei einer Sicherheitsabschaltung)
schlagartig aus der Absperr- in die Durchgangsstellung geht.
[0045] Gemäß Fig. 5 wird der Kolben 50 mit dem in der Beipaßleitung 13 zwischen den Drosselstellen
15 und 14 herrschenden Druck beaufschlagt, also dem im Leitungsabschnitt 8a stromab
des Drosseldurchganges herrschenden Druck. Im Diagramm der Fig. 4 würde das Zuhalteventil
Z mit den Fig. 5 und 6 erst dann in die Durchgangsstellung umgeschaltet (bei einem
Flächenverhältnis Y : X von 3 : 1), wenn der Druck p
d nach zwei Sekunden unter 10 bar bewußt abgesenkt würde, d.h. auf einen Wert, auf
den der Druck p
d unter den Druckschwingungen im System nicht absinkt. Deshalb bleibt das Zuhalteventil
Z gemäß den Fig. 5 und 6 während der Druckschwankungen in der Absperrstellung, um
die Dämpfungsvorrichtung D wie gewünscht zur Wirkung kommen zu lassen. Hingegen wird
bei einer bewußten starken Druckabsenkung oder vollständigen Entlastung der Aufsteuerdruckleitung
8, über das Wegesteuerventil oder bei einer Sicherheitsabschaltung in die Durchgangsstellung
gezwungen, in der der Aufsteuerkolben 35 durch die Feder 44 in die Stellung gedrückt
wird, in der das Lasthalteventil L zugesteuert ist und die Last hält.
1. Hydraulische Steuervorrichtung (S) für einen aus einer Druckquelle (P) über ein Wegesteuerventil
(W) doppelseitig beaufschlagbaren Hydromotor (V), insbesondere in einem Hebezeug,
mit einem in zumindest einer Arbeitsleitung (5) zum Hydromotor (V) angeordneten, in
Zuströmrichtung zum Hydromotor (Z) durch ein Rückschlagventil (R) umgehbaren, in Rückströmrichtung
gegen Federbelastung hydraulisch aufsteuerbaren Lasthalteventil (L),
das einen zum Abheben eines mit einem Ventilsitz (20) zusammenarbeitenden Ventilschließelements
(C) vorgesehenen Aufsteuerkolben (35) aufweist, der in Abheberichtung des Ventilschließelementes
auf seiner gegenüber der Fläche (A) des Ventilsitzes (20) größeren Beaufschlagungsfläche
(B) aus einer Aufsteuerdruckleitung (8) druckbeaufschlagbar und zum Zusteuern des
Lasthalteventils unter der Federbelastung druckentlastbar ist,
wobei das Ventilschließelement (C) im Lasthalteventil (L) bezüglich des Rückströmdrucks
vom Hydromotor (Z) druckausgeglichen ist,
und mit einer in der Aufsteuerdruckleitung (8) angeordneten Dämpfungsvorrichtung (D),
die eine in Aufsteuer-Strömungsrichtung zum Aufsteuerkolben (35) durch ein Rückschlagventil
(10) und in Zusteuer-Strömungsrichtung vom Aufsteuerkolben (35) weg mittels eines
druckabhängig zu öffnenden Zuhalteventils (Z, 11, 11') umgehbare Dämpfdrossel (9)
und eine permanent Druckmittel ablassende, an der dem Aufsteuerkolben (35) abgewandten
Seite der Dämpfdrossel (9) von der Aufsteuerdruckleitung (8) abzweigende Beipaßleitung
(13) aufweist, in der ein mit einem in der Aufsteuerdruckleitung (8) vorgesehenen
Drosseldurchgang (15) zusammenwirkender, gegenüber dem Drosseldurchgang (15) größerer
Stördrosseldurchgang (14) enthalten ist,
wobei das Zuhalteventil (Z, 11, 11') ein in Öffnungsrichtung vom Druck am Aufsteuerkolben
(35) beaufschlagtes Schließglied aufweist, das in Schließrichtung mit dem Druck in
der Aufsteuerdruckleitung (8, 8a) und einer Vorspannfeder (12) oder mit einem den
Druck in der Aufsteuerdruckleitung (8, 8a) übersetzenden Kolben (50) belastbar ist.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Aufsteuerkolben (35) und dem Schließglied des Zuhalteventils (Z,
11, 11') parallel zur Dämpfdrossel (9) eine Hilfsdämpfdrossel (46) vorgesehen ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuhalteventil (Z, 11') in einer vom Aufsteuerkolben (35) zum Tank (T) verlaufenden
Umgehungsleitung (44) angeordnet ist, und daß das Zuhalteventil (Z, 11') mittels des
auf die Differenz zwischen dem Druck am Aufsteuerkolben (35) und dem am Schließglied
(52) wirkenden Druck in der Aufsteuerdruckleitung (8, 8a) bzw. der Beipaßleitung (13)
ansprechenden Kolben (50) zwischen einer Absperrstellung und einer Durchgangsstellung
der Umgehungsleitung (44) umschaltbar ist.
4. Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuhalteventil (Z, 11') eine den Kolben (50), das auf den Aufsteuerkolben
(35) zugewandten Seite des Kolbens (50) liegende Schließglied (52) und einen auf der
dem Aufsteuerkolben (35) zugewandten Seite des Schließgliedes (52) liegenden Ventilsitz
(51) für das Schließglied (52) enthaltende Kammer (47) enthält, die zwischen dem Ventilsitz
(51) und dem Kolben (50) an den Tank (T) angeschlossen ist, daß die dem Schließglied
(52) abgewandte Beaufschlagungsfläche (Y) des Kolbens (50) mit dem Druck in der Aufsteuerdruckleitung
(8, 8a) bzw. der Beipaßleitung (13) beaufschlagbar ist, und daß die Beaufschlagungsfläche
(Y) des Kolbens (50) größer ist als die Beaufschlagungsfläche (X) des auf dem Ventilsitz
(51) aufliegenden Schließgliedes (52), vorzugsweise ein Mehrfaches davon ist.
5. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuhalteventil (Z, 11) ein mit Federbelastung (12) in Schließrichtung vorgespanntes
Rückschlagventil ist, das in Strömungsrichtung vom Aufsteuerkolben weg öffnet.
6. Steuervorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Federbelastung des Ventilschließelementes (C) so viel stärker ist als die
Vorspannfeder (12), daß mit der Federbelastung über das Ventilschließelement (C) und
den vom Ventilschließelement getrennten Aufsteuerkolben (35) Zuhalteventil (11) ein
Öffnungsüberdruck zwischen 1,0 und 10,0 bar, vorzugsweise zwischen 2,0 bis 5,0 bar,
erzeugbar ist.
7. Steuervorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Stördrosseldurchgang(14) und dem Drosseldurchgang (15) ein hydraulisches
Aufsteuerverhältnis von ca. 2:1 bis ca. 4:1, vorzugsweise von aber 3:1 (in der Arbeitsleitung
herrschender Druck zum am Aufsteuerkolben (35) wirksamen Druck) eingestellt ist, und
daß das geometrische Flächenverhältnis (A:B) zwischen dem Ventilsitz (20) und der
Beaufschlagungsfläche des Aufsteuerkolbens (35) bei ca. 1:6,5 bis 1:10,0, vorzugsweise
bei ca. 1:8 bis 1:9, liegt.
8. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (20) im Gehäuse (7) des Lasthalteventils (L) an der einer an das
Wegeventil (W) angeschlossenen Federkammer (18) zugewandten Mündung einer zylindrischen
Passbohrung (26) angeordnet ist, daß das Ventilschließelement (C) eine kegelige oder
kugelige Sitzfläche (21) und im Anschluß an die Sitzfläche (21) einen hohlen Schieberkolben
(22) aufweist, der mit kontinuierlichem Außendurchmesser ausgebildet und mit einem
Gleitsitz in der Passbohrung (26) geführt ist, eine mit einem Arbeitsraum (3) des
Hydromotors (Z) verbundene Gehäusekammer (19) und eine der Passbohrung (26) abgewandte
Gehäusekammerwand (31) durchsetzt, die eine den Aufsteuerkolben (35) enthaltende Aufsteuerkammer
(32) von der Gehäusekammer (19) trennt, und daß im Mantel des Schieberkolbens (22)
angrenzend an die Sitzfläche (21) mehrere Zumeßbohrungen (24) und innerhalb der Gehäusekammer
(19) wenigstens eine Auslaßöffnung (25) vorgesehen sind.
9. Steuervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufsteuerkammer (32) an der Eintrittsseite des freien und verschlossenen
Schieberkolbenendes (23) durch einen Kanal (33) zur Federkammer (18) oder zum Tank
(T) druckentlastet und an der dem freien Schieberkolbenende (23) abgewandten Seite
des Aufsteuerkolbens (35) an die Aufsteuerdruckleitung (8) angeschlossen ist.
10. Steuervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zumeßbohrungen (24) im Mantel des Schieberkolbens (22) unterschiedliche Größen
aufweisen, und daß kleinere Zumeßbohrungen näher an der Sitzfläche (21) liegen als
größere Zumeßbohrungen.
11. Steuervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 und 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Passbohrung (26) mittig und axial in einem im Gehäuse (7) des Lasthalteventils
(2) herausnehmbar angeordneten Einsatz (27) angeordnet ist, daß der Einsatz (27) außermittige
Durchgänge (28) aufweist, und daß an der dem Ventilsitz (20) abgewandten Seite des
Einsatzes (27) ein federbelasteter Kreisring (29) auf dem Schieberkolben (22) verschiebbar
geführt ist, der mit den Durchgängen (28) das Rückschlagventil (R) bildet.