[0001] Die Erfindung betrifft eine Zahnradpumpe zur Lackförderung, insbesondere zur Förderung
von Lackfarben für die Beschichtung von Fahrzeugteilen und -karosserien, mit einem
Gehäusekörper, in welchem wenigstens zwei Zahnräder angeordnet sind und welcher auf
gegenüberliegenden Flachseiten von einer ersten und zweiten Abdeckplatte verschlossen
ist, welche Abdeckplatten Ausnehmungen aufweisen, die als Führung für Wellen für die
Zahnräder dienen, sowie weitere Ausnehmungen, welche zur Verbindung des Innenraums
des Gehäusekörpers mit dem Raum außerhalb des Gehäusekörpers dienen.
[0002] Zahnradpumpen für die Förderung von Flüssigkeiten sind bekannt. Hierbei stehen Zahnräder
mit geringem Spiel miteinander im Eingriff, wobei durch das Ineinandergreifen der
Zahnräder die Flüssigkeit aus dem Saugraum in den Druckraum gedrückt wird. Die jeweilige
Fördermenge pro Zeit richtet sich dabei nach der Drehzahl und der Zahnbreite der Zahnräder.
[0003] Bei der Verwendung von Zahnradpumpen zur Lackförderung ist zu beachten, daß es sich
nicht vermeiden läßt, daß Lackfarbe in die Spaltflächen zwischen den Stirnseiten der
Zahnräder und den Abdeckplatten des Gehäuses gelangt und sich dort festsetzt, weil
trotz intensiver Spülvorgänge im Gehäuse sich die dort angelagerte Farbe nicht oder
nur teilweise entfernen läßt. Dies aber ist von erheblichem Nachteil für die Benutzung
solcher Zahnradpumpen für die Lackförderung in Lackiereinrichtungen für Kraftfahrzeugteile
und -Karosserien, weil dort häufige Farbwechsel erforderlich sind. Vor der Zuführung
einer neuen Farbe muß der gesamte Lackförderweg von Farbstoffresten der bisherigen
Farbe befreit werden, um Verunreinigungen zu verhindern. Aufgrund der geometrischen
Bedingungen in bekannten Zahnradpumpen läßt sich aber nicht sicher ausschließen, daß
Rückstände in den genannten Spalten sowie auch teilweise in dem Ringspalt zwischen
der Zentralbohrung des betreffenden Zahnrades und der diese Bohrung durchgreifenden
Steckachse beziehungsweise Welle Rückstände bilden, die bei den Spülvorgängen nicht
erfaßt und beseitigt werden.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung eine Zahnradpumpe
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß bei Spülvorgängen auch bislang schwer
oder nicht erreichbare Bereiche im Inneren der Zahnradpumpe mit Spülmittel durchsetzt
werden und von Farbresten befreit werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Danach ist vorgesehen, daß in den zwischen den Zentralbohrungen der Zahnräder einerseits
und den diese durchgreifenden Wellen andererseits gebildeten Ringspalten axial durchlaufende
Ausnehmungen gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet sind und daß jede Welle
wenigstens eine Radialbohrung aufweist, welche jeweils mit einer in jeder Welle vorgesehenen
Axialbohrung in Verbindung steht für die Durchströmung mit Reinigungsfluid.
[0007] Aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen Radial- und Axialbohrungen in der Führungswelle
beziehungsweise -achse für das zugeordnete Zahnrad sowie durch die erfindungsgemäß
vorgesehene örtliche Erweiterung des Ringspaltes in Form gleichmäßig über den Umfang
verteilt angeordneter axialer Ausnehmungen, welche allesamt von Reinigungsfluid beaufschlagbar
sind, ist entsprechend der angestrebten erfindungsgemäßen Lösung gewährleistet, daß
derartige Nebenräume, in welchen sich Farbauftragfluid, vornehmlich Lack, in unterschiedlicher
Menge während des Pumpbetriebes anlagert, zeitsparend und vollständig entfernt werden
kann.
[0008] Entsprechend der erfindungsgemäßen Gestaltung der Zahnradpumpe begrenzen das Gehäuse
sowie die darin angeordneten Zahnräder mit ihren Zähnen einen Arbeitsraum. Der Ringspalt
mit den darin angeordneten axialen Ausnehmungen sowie die in jeder Welle vorgesehene
wenigstens eine Radialbohrung und die hiermit verbundene wenigstens eine Axialbohrung
bilden hierbei die erwähnten Nebenräume.
[0009] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Arbeitsraum, wie vorstehend definiert, und die Nebenräume, ebenfalls wie vorstehend
definiert, durch wenigstens eine in jedem Zahnrad vorgesehene Radialbohrung miteinander
verbunden sind.
[0010] Mit dieser Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, zum Beispiel in dem Ringspalt
angelagerte Reste des Farbauftragsfluids, welches insbesondere durch die stirnseitig
vorhandenen Spalten zwischen den Stirnflächen der Zahnräder und den Abdeckplatten
in den Ringspalt eindringen kann, problemlos zu entfernen.
[0011] Vorteilhafterweise ist die wenigstens eine Axialbohrung in jeder Welle als Zentralbohrung
vorgesehen. Hierdurch werden Einflüsse infolge von Fliehkräften der sich drehenden
Welle auf den Strömungsweg des die Axialbohrung durchströmenden Reinigungsfluids vermieden.
[0012] Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine Ausnehmung
in der Abdeckplatte zur Führung einer Welle mit einer Durchgangsöffnung versehen,
die vorzugsweise als Bohrung ausgeführt ist. Diese Durchgangsöffnung kann einen Querschnitt
entsprechend der Axialbohrung aufweisen, sie kann aber auch an den Wellenquerschnitt
der zugeordneten Welle angepaßt sein.
[0013] Zweckmäßigerweise ist jede Abdeckplatte mit wenigstens einer Durchgangsöffnung für
die zugeordnete Welle versehen, wobei entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung die Durchgangsöffnung jeweils mit der Zentralbohrung in der zugeordneten
Welle fluchtet.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jeweils das die
Axialbohrung aufweisende Wellenende der zugeordneten Welle in die mit Durchgangsöffnung
versehene Ausnehmung in der Abdeckplatte eingesetzt, die ihrerseits in zweckmäßiger
Weiterbildung der Erfindung mit einer außerhalb des Gehäuses angeordneten Spüleinrichtung
verbunden sein kann. Entsprechend dieser Ausgestaltung ist vorgesehen, daß über die
Durchgangsöffnung Spülfluid von der Spüleinrichtung in den Spülraum und von dort über
die wenigstens eine Radialbohrung in den Zahnrädern in den Arbeitsraum zuströmt und
dort abgelagerte Farbmittelreste löst und ausschwemmt.
[0015] Bezüglich der in den Ringspalten vorgesehenen axialen Ausnehmungen kann es vorteilhaft
sein, diese in die Zentralbohrung des zugeordneten Zahnrades einzuformen. Gemäß einer
anderen Ausführungsform kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die axialen Ausnehmungen
im Ringspalt in die zugeordnete Führungswelle eingeformt sind.
[0016] Entsprechend einer weiteren alternativen Ausführungsform kann auch eine Kombination
zweckmäßig sein, bei welcher sowohl die Welle als auch die Zentralbohrung des Zahnrades
jeweils mit darin eingeformten axialen Ausnehmungen vorgesehen sind.
[0017] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0018] Anhand eines in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels der
Erfindung sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen sowie
besondere Vorteile der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Zahnradpumpe
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch ein Zahnrad der erfindungsgemäßen Zahnradpumpe
In Fig. 1 ist eine Zahnradpumpe 10 im Längsschnitt gezeigt, welche ein Gehäuse 12
aufweist, das aus einem Gehäusekörper 14 und jeweils dessen Flachseiten überdeckenden
Abdeckplatten 16, 18 zusammengesetzt ist.
[0020] In dem Gehäusekörper 14, der quaderförmige Gestalt besitzt, sind zwei Zahnräder 20,
22 nebeneinander in einer Ausnehmung 24 angeordnet. Die Ausnehmung 24, deren Querschnitt
aus Fig. 3 ersichtlich ist, folgt der Umfangskontur der Zahnräder 20, 22 und besitzt
demgemäß einen etwa ovalen Querschnitt, wobei beiderseits der Eingriffebene der beiden
Zahnräder 20, 22 Arbeitsräume 26, 28 gebildet sind. Die Arbeitsräume 26, 28 sind über
nicht näher dargestellte, durch eine der Abdeckplatten 16, 18 in bekannter Weise geführte
Fluidkanäle mit dem Außenraum verbunden, durch welche die Zu- und Abfuhr des Farbauftragsfluids
erfolgt. Diese Fluidkanäle münden jeweils in einen der Arbeitsräume 26, 28. Hierbei
wird das Fluid durch die miteinander im Eingriff befindlichen, sich drehenden Zahnräder
20, 22 von dem einen Arbeitsraum 26 in den Arbeitsraum 28 gefördert.
[0021] Wie der schematischen Darstellung in Fig. 1 ferner zu entnehmen ist, sind die Zahnräder
20, 22 jeweils mittels Wellen 30, 32 geführt, wobei jede Welle in eine in der hier
gezeigten oberen Abdeckplatte 16 angeordnete Ausnehmung 34, 36 eingreift.
[0022] Während die Ausnehmungen 34, 36 in der oberen Abdeckplatte 16 als Sackbohrungen ausgeführt
sind, in welchen die Wellenenden der Wellen 30, 32 radial und axial geführt sind,
ist in der unteren Abdeckplatte 18 nur eine durchgehende Ausnehmung 37 zur Führung
der zum Antrieb vorgesehenen Welle 32 vorgesehen.
[0023] Jede der Wellen 30, 32 ist mit einer Axialbohrung 38, 40 sowie mit einer Radialbohrung
39, 41 versehen, welche die Axialbohrung 38, 40 mit der Wellenoberfläche verbindet.
[0024] Die Axialbohrungen 38, 40, die als Zentralbohrungen ausgeführt sind, und die Radialbohrungen
39, 41 dienen als Strömungskanäle für Reinigungsfluid, welches beispielsweise über
die mit dem Außenraum in Verbindung stehende Axialbohrung 38 in der ersten Welle 30
aus einer hier nicht näher dargestellten Spüleinrichtung eingespeist wird. Das über
die Axialbohrung 38 und die Radialbohrung 39 zuströmende Reinigungsfluid gelangt zunächst
in einen zwischen der ersten Welle 30 und dem zugeordneten Zahnrad 20 gebildeten Ringspalt
42, und von hier durch eine im zugeordneten Zahnrad 20 vorgesehene Radialbohrung 44.
Eine gleichartige Radialbohrung 46 ist in dem benachbarten zweiten Zahnrad 22 vorgesehen.
[0025] Das zweite Zahnrad 22, das über eine Passfeder-Nut-Verbindung 45 drehfest mit der
zugeordneten zweiten Welle 32 verbunden ist, die als Antriebswelle dient und zu diesem
Zweck mit einem hier nicht näher dargestellten Antriebsmotor verbunden ist, wird ebenfalls
bei Durchführung eines Farbwechsels zunächst mit Reinigungsfluid gespült. Hierbei
gelangt das zugeführte Reinigungsfluid über die in der zweiten Welle 32 angeordnete
Axialbohrung 40 und Radialbohrung 41 in den zwischen dem zugeordneten zweiten Zahnrad
22 und der zweiten Welle 32 gebildeten Ringspalt und von dieser über die Radialbohrung
46 im Zahnrad 22 schließlich in einen den Arbeitsräume 26, 28 und von hier über die
nicht gezeigten Fluidkanäle wieder in den Außenraum. Um den Strömungswiderstand für
das Reinigungsfluid zu verringern, ist der Ringspalt zwischen der jeweiligen Welle
30, 32 und dem zugeordneten Zahnrad 20, 22 durch regelmäßig am Umfang eingeformte
axiale Ausnehmungen 48 vergrößert.
[0026] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, die eine Stirnansicht des Zahnrades 20 wiedergibt,
sind die axialen Ausnehmungen 48 in gleichmäßiger Anordnung in dessen Zentralbohrung
21 eingeformt. In entsprechender Weise, jedoch nicht näher dargestellt, ist auch das
zweite Zahnrad 22 ausgebildet, wobei hier zusätzlich noch die Axialnut für die Passfeder
45 vorgesehen ist.
[0027] Anstelle der Einformung an der Zentralbohrung 21 des Zahnrades 20 können die axialen
Ausnehmungen 48 auch an der die Zentralbohrung 21 durchgreifenden Welle 30 eingeformt
sein.
1. Zahnradpumpe (10) zur Förderung von Lackfarben für die Beschichtung von Gegenständen,
insbesondere von Fahrzeugkarosserien und -teilen, mit einem Gehäuse (12), in welchem
wenigstens zwei Zahnräder (20, 22) angeordnet sind und welches aus einem Gehäusekörper
(14) und zwei auf dessen Flachseiten anliegenden Abdeckplatten (16, 18) gebildet ist,
welche Abdeckplatten (16, 18) Ausnehmungen (34, 35, 36, 37) aufweisen, welche als
Führung für Wellen (30, 32) für die Zahnräder (20, 22) dienen, sowie weitere Ausnehmungen,
welche zur Verbindung des Innenraums des Gehäuses (12) mit dem Außenraum dienen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zwischen den Zentralbohrungen (21, 23) der Zahnräder (20, 22) einerseits
und den diese durchgreifenden Wellen (30, 32) andererseits gebildeten Ringspalt axial
durchlaufende Ausnehmungen (48) gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet sind
und daß jede Welle (30, 32) wenigstens eine Radialbohrung (39, 41) aufweist, welche
jeweils mit einer in jeder Welle vorgesehenen Axialbohrung (38, 40) in Verbindung
steht für die Durchströmung mit Reinigungsfluid.
2. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (12) und die
darin angeordneten Zahnräder (20, 22) mit ihren Zähnen einen Arbeitsraum (26, 28)
begrenzen, daß der Ringspalt mit den darin angeordneten axialen Ausnehmungen (48)
und die in jeder Welle (30, 32) vorgesehene wenigstens eine Radialbohrung (39, 41)
sowie die hiermit verbundene wenigstens eine Axialbohrung (38, 40) einen Spülraum
bilden und daß der Arbeitsraum und der Spülraum durch wenigstens eine in jedem Zahnrad
(20, 22) vorgesehene Radialbohrung (44, 46) miteinander verbunden sind.
3. Zahnradpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
wenigstens eine Axialbohrung (38, 40) in jeder Welle (30, 32) als Zentralbohrung vorgesehen
ist.
4. Zahnradpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Ausnehmung (37) zur Führung einer Welle (32) in der Abdeckplatte (18) eine Durchgangsöffnung,
vorzugsweise eine Bohrung, aufweist.
5. Zahnradpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abdeckplatte (18) wenigstens
eine Durchgangsbohrung (37) für die zugeordnete Welle (32) aufweist.
6. Zahnradpumpe nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsbohrung
(37) mit der Zentralbohrung (40) in der zugeordneten Welle (32) fluchtet.
7. Zahnradpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
die Axialbohrung (38, 40) aufweisende Wellenende der zugeordneten Welle (32) in die
mit Durchgangsöffnung versehene Ausnehmung (37) in der Abdeckplatte (18) eingesetzt
ist.
8. Zahnradpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
axialen Ausnehmungen (48) im Ringspalt in die Zentralbohrung (21, 23) des betreffenden
Zahnrades (20, 22) eingeformt sind.
9. Zahnradpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die axialen
Ausnehmungen im Ringspalt in die Welle (30, 32) eingeformt sind.
10. Zahnradpumpe nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die axialen Ausnehmungen
(48) sowohl in die Welle (30, 32) als auch in die Zentralbohrung (21, 23) des betreffenden
Zahnrades (20, 22) eingeformt sind.