[0001] Die Erfindung betrifft eine optische Druckkrafterfassungsvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Eine derartige Druckkrafterfassungsvorrichtung ist aus dem
DE GM 9 111 359 bekannt.
[0002] Optische Druckkrafterfassungsvorrichtungen mit einem in einer Kontaktmatte angeordneten
Lichtwellenleiter dienen u.a. als optische Alarmeinrichtungen, die eine Änderung einer
an der Kontaktmatte liegenden Druckkraft, beispielsweise das Betreten der Kontaktmatte
durch eine Person oder das Entfernen eines auf der Kontaktmatte stehenden Gegenstandes
wahrnehmen und ein dementsprechendes Alarmsignal auslösen, aber auch als Druckmeßvorrichtungen,
z.B. Wiegevorrichtungen, mit denen das Gewicht eines auf der Kontaktmatte angeordneten
Gegenstandes bestimmt werden kann.
[0003] Derartige Druckkrafterfassungsvorrichtungen arbeiten nach einem physikalischen Prinzip,
das beispielsweise in Thomas G. Giallorenzi et al. "Optical Fiber Sensor Technology"
in IEEE Journal of Quantum Electronics, Band QE-18, Nr. 4, April 1982 beschrieben
ist. Nach diesem physikalischen Prinzip bewirkt eine an der Kontaktmatte liegende
Druckkraft oder ggfs. das Abnehmen einer an der Kontaktmatte liegenden Druckkraft
eine Änderung im Krümmungszustand des Lichtwellenleiters, was wiederum zu einer Änderung
in der Transmission des Lichtes von der Lichtquelle zum Lichtdetektor führt. Diese
Änderung in dem durch den Lichtwellenleiter hindurchgehenden Licht, die vom Lichtdetektor
erfaßt wird, wird ausgewertet und je nach Anwendungsgebiet in ein Alarmsignal oder
ein Meßsignal umgewandelt.
[0004] Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine derartige Krümmung des Lichtwellenleiters
zu erreichen. Eine Möglichkeit, die auch bei der Druckkrafterfassungsvorrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 vorgesehen ist, besteht darin, die Kontaktmatte
innen an wenigstens einer Seite des Lichtwellenleiters in Druckkraftrichtung periodisch
zu strukturieren, so daß die an der Kontaktmatte liegende Druckkraft an periodisch
beabstandeten Stellen auf den Lichtwellenleiter übertragen wird und dieser dadurch
periodisch gekrümmt wird.
[0005] Eine weitere Möglichkeit der periodischen Krümmung des Lichtwellenleiters, die beispielsweise
in der EP 0 131 474 B1 beschrieben ist, besteht darin, den Lichtwellenleiter mit einer
metallischen Wendel zu umwickeln, die spiralförmig mit einer konstanten Ganghöhe um
den Lichtwellenleiter geführt ist. Bei dieser Ausführungsform wird die an der Kontaktmatte
liegende Druckkraft über die Wendel auf den Lichtwellenleiter übertragen, wodurch
dieser periodisch gekrümmt wird.
[0006] Den bekannten Druckkrafterfassungsvorrichtungen ist es gemeinsam, daß die bei einer
Krümmung des Lichtwellenleiters, der in der Regel aus einer optischen Faser besteht,
auftretenden Verluste im durchgehenden Licht erfaßt und ausgewertet werden. Dabei
ist die jeweilige Empfindlichkeit von dem Maß an Verformung des Lichtwellenleiters
und des daraus resultierenden Verlustes des im Lichtwellenleiter wandernden Lichtes
bestimmt.
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine optische Druckkrafterfassungsvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so auszugestalten, daß sie eine höhere
Empfindlichkeit hat.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Ausbildung gelöst, die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegeben ist.
[0009] Der erfindungsgemäßen Ausbildung liegt der Gedanke zugrunde, daß eine höhere Empfindlichkeit
dann erzielbar ist, wenn zur Erfassung der Druckkraft die Modenkopplung genutzt wird,
die darin besteht, daß sich bei einer Krümmung des Lichtwellenleiters die Lichtenergie
von Moden niedriger Ordnungszahl auf Moden höherer Ordnungszahl übergeht, ohne daß
eine Änderung der gesamten übertragenen Lichtenergie, d.h. ein echter Verlust auftritt.
Die Modenkopplung hat nun zur Folge, daß sich die Fernfeldverteilung des aus dem Lichtwellenleiter
austretenden Lichtes bei einer anliegenden Druckkraft an der Kontaktmatte verbreitert.
Da die Gesamtenergie erhalten bleibt, würde somit eine Auswertung des gesamten Modenfeldes
zu keiner Unterscheidung zwischen einer Belastung und Entlastung des Lichtwellenleiters
führen. Erfindungsgemäß ist aber der Lichtdetektor so ausgebildet und angeordnet,
daß nur das Strahlungsfeld in der Umgebung der Moden niedriger Ordnungszahl ausgewertet
wird, so daß die erhebliche Änderung der Teilenergie in diesem Bereich in Abhängigkeit
von dem Anliegen einer Druckkraft an der Kontaktmatte und damit am Lichtwellenleiter
festgestellt und ausgewertet werden kann.
[0010] Da die Modenkopplung ein Effekt ist, der sich bereits bei sehr schwachen Belastungen
und Krümmungen des Lichtwellenleiters zeigt, hat die Druckkrafterfassungsvorrichtung
mit der erfindungsgemäßen Ausbildung die gewünschte hohe Empfindlichkeit.
[0011] Besonders bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Druckkrafterfassungsvorrichtung
sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 13.
[0012] Im folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnung besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1a in einer Schnittansicht die Anordnung des Lichtwellenleiters in einer Kontaktmatte
bei einem ersten Ausführungsbeispiel der Druckkrafterfassungsvorrichtung,
Fig. 1b die Anordnung des Lichtwellenleiters in einer Kontaktmatte bei einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Druckkrafterfassungsvorrichtung,
Fig. 2a die Fernfeldverteilung des am Ausgang des Lichtwellenleiters austretenden
Lichtes im unbelasteten Zustand des Lichtwellenleiters,
Fig. 2b die Fernfeldverteilung des am Ausgang des Lichtwellenleiters austretenden
Lichtes im belasteten Zustand,
Fig. 3 die Differenz des vom Lichtdetektor im belasteten und unbelasteten Zustand
des Lichtwellenleiters empfangenen Lichtes in Abhängigkeit vom Halbwertsöffnungswinkel
des Lichtdetektors,
Fig. 4 schematisch die Anordnung des Lichtdetektors gegenüber dem Ende des Lichtwellenleiters,
Fig. 5 das Maß der Änderung in der vom Lichtdetektor erfaßten Lichtenergie bei einer
gegebenen Belastung und bei gegebener Größe des Lichtdetektors in Abhängigkeit vom
Abstand des Lichtdetektors vom Lichtwellenleiterende und
Fig. 6 ein weiteres Beispiel der Anordnung des Lichtwellenleiters in einer Kontaktmatte.
[0013] Die in der Zeichnung dargestellte optische Druckkrafterfassungsvorrichtung stellt
insbesondere eine optische Alarmvorrichtung mit einem optischen Berührungssensor in
Form eines Lichtwellenleiters aus einer optischen Faser 1 dar, die in eine Kontaktmatte
2 beispielsweise aus einem Gummi- oder Kunststoffmaterial eingebettet ist. Die optische
Faser 1 kann schleifenförmig über einen gegebenen Flächenbereich in der Kontaktmatte
2 angeordnet sein, so daß dann, wenn diese auf einer zu sichernden Bodenfläche verlegt
ist, bei einem Betreten der Kontaktmatte eine Druckkraft auf die optische Faser 1
ausgeübt wird.
[0014] Wie es in Fig. 1a dargestellt ist, ist die Kontaktmatte 2 an einer Seite der optischen
Faser 1 in Richtung der anliegenden Druckkraft in diesem Fall an der Unterseite der
optischen Faser 1 periodisch strukturiert, d.h. mit einem Wellenprofil 3 versehen,
so daß eine an der Kontaktmatte liegende Druckkraft zu einer entsprechenden periodischen
Krümmung der optischen Faser 1 führt. Wie es in Fig. 1b dargestellt ist, kann die
Kontaktmatte 2 innen auch auf beiden gegenüberliegenden Seiten in Richtung der Druckkraft
mit entsprechenden Profilen 3, 4 versehen sein, was die Empfindlichkeit weiter erhöht.
Zweckmäßigerweise besteht die Kontaktmatte 2 zu diesem Zweck aus zwei Mattenteilen,
zwischen denen die optische Faser 1 verlegt ist. Diese Ausbildung ist einfach herzustellen
und mit geringen Kosten verbunden. Periodische Druckpunkte an der optischen Faser
können auch durch eine entsprechende Lage, beispielsweise eine gitterförmige Lage,
gebildet sein, auf der die optische Faser z.B. durch Aufnähen angeordnet ist. Jede
Druckpunkte erzeugende Lage ist geeignet. Eine derartige Lage kann wiederum zwischen
zwei planen Matten angeordnet werden.
[0015] Die in den Figuren 1a und 1b dargestellte Anordnung ist zwischen einer Lichtquelle
beispielsweise einer Leuchtdiode oder einer Laserdiode und einem Lichtdetektor angeordnet,
so daß das von der Lichtquelle ausgesandte Licht beispielsweise in Form von Lichtimpulsen
durch die optische Faser 1 hindurchgeht und vom Lichtdetektor am Ausgang der optischen
Faser 1 erfaßt wird. Die Ausgangssignale des Lichtdetektors liegen an einer Auswerteeinrichtung.
[0016] Zur Linearisierung der Kennlinie Signalspannung-Gewichtsbelastung kann die Oberseite
einer der Matten aus einem gummiartigen Material mit einer Vielzahl von kleinen Platten
zur Druckübertragung auf die optische Faser belegt sein, wobei jede Platte das auf
ihr lastende Teilgewicht auf eine Strecke der Faser verteilt, deren Länge durch die
Plattengröße bestimmt ist. Je kleiner daher die Plattenfläche ist, umso geringer ist
bei gleicher Gewichtsbelastung die vom Lichtdetektor gelieferte Signalspannung, da
diese Belastung auf eine kürzere Faserstrecke einwirkt. Setzt sich die Gesamtgewichtsbelastung
G aus einzelnen Teilgewichten G
i zusammen, wie es z.B. bei einer Belastung durch mehrere Personen der Fall ist, dann
ist die durch ein Teilgewicht entstehende Signalspannung bei der Plattenanordnung
geringer, als wenn dieses Teilgewicht auf der gesamten Mattenfläche lasten würde.
Das führt zu einer vorteilhaften Linearisierung und Verlängerung der Kennlinie Signalspannung-Belastung.
[0017] Die optische Faser 1 ist eine Multimodenfaser mit Stufenprofil, d.h. eine optische
Faser, deren Brechungsindex sich zwischen Kern und Mantel stufenartig ändert, im Unterschied
zu einer optischen Faser mit Gradientenprofil, die bei bekannten Druckkrafterfassungsvorrichtungen
üblicherweise verwandt wird und bei der sich der Brechungsindex kontinuierlich ändert.
Das hat den Vorteil, daß bei der Ausbildung der periodischen Strukturierung, d.h.
bei dem in Fig. 1a und 1b dargestellten Wellenprofil 3, 4 größere Toleranzen zulässig
sind, da es für die Empfindlichkeit keine scharf ausgeprägte Resonanz gibt, die nur
bei genauer Einhaltung einer bestimmten Periodenlänge erreichbar ist, wie es bei der
Verwendung einer Multimodenfaser mit Gradientenprofil der Fall ist.
[0018] Das läßt sich in der folgenden Weise zeigen:
Durch die periodische Krümmung des Lichtwellenleiters, d.h. der optischen Faser
1, kommt es zu einer Leistungskopplung, nämlich der Modenkopplung zwischen benachbarten
Moden. Dieser Effekt ist besonders ausgeprägt, wenn bei einer mechanischen Periodenlänge
l
p der die Krümmung der optischen Faser 1 bewirkenden Struktur 3 oder 3, 4 zwischen
benachbarten Moden mit der Ordnungszahl m und m+1 für die Phasendifferenz folgendes
gilt:

wobei β
m die Phasenkonstante für die Mode mit der Ordnungszahl m ist.
[0019] Bei einer optischen Faser mit Stufenprofil ergibt sich nach Gleichung (1):

wobei Δ die relative Brechzahldifferenz, a den Kernradius und M die Gesamtzahl aller
Moden bezeichnet.
[0020] Bei einer Faser mit Gradientenprofil ergibt sich demgegenüber:

Aus den Gleichungen (2) und (3) ist ersichtlich, daß bei einer Faser mit Stufenprofil
die Phasendifferenz und damit die Modenkopplung von der Modenzahl m abhängig ist,
während sie bei einer Faser mit Gradientenprofil davon unabhängig ist. Das bedeutet,
daß es bei einer Faser mit Gradientenprofil nur eine einzige Periodenlänge l
p gibt, für die die maximale Modenkopplung auftritt. Dafür gilt:

Somit ergibt sich in der Empfindlichkeit bei einer Faser mit Gradientenprofil eine
scharf ausgeprägte Resonanz, die genau eingehalten werden sollte, was hinsichtlich
der Kosten bei der Herstellung der periodischen Struktur 3,4 mit Problemen verbunden
ist.
[0021] Bei einer Faser mit Stufenprofil ergibt sich aus den Gleichungen (1) und (2) nach
Einführung der Numerischen Apertur der Faser

, daß die Kopplung benachbarter Moden eintritt für:

Gleichung (5) zeigt, daß bei einer vollständigen Modenkopplung für jede Mode m
eine andere Periodenlänge l
p erforderlich ist, die umso größer ist, je niedriger die Ordnungszahl der betreffenden
Mode ist.
[0022] Vorzugsweise wird die Periodenlänge l
p bei Verwendung einer optischen Faser mit Stufenprofil so gewählt, daß M/m etwa gleich
2 ist, so daß die Modenkopplung hauptsächlich bei Moden niedriger Ordnungszahl auftritt,
da auch in der Nachbarschaft der Mode

eine teilweise Kopplung vorhanden ist. Wenn beispielsweise eine optische Faser mit
Stufenprofil verwandt wird, bei der a=0,1mm, A
n=0,3 und der Brechungsindex des Faserkernes n=1,5 ist, dann ergibt sich eine Periodenlänge
l
p nach Gleichung (5) von etwa 5 mm.
[0023] Als optische Fasern mit Stufenprofil können handelsübliche unter der Bezeichnung
HCS (Hard Cladding Silica) bekannte Fasern verwandt werden, die neben den erforderlichen
optischen Eigenschaften auch die notwendigen mechanischen Eigenschaften zur Verwendung
in der Kontaktmatte besitzen. Die o.a. Periodenlänge l
p der Profile 3,4 ist weiterhin bei handelsüblichen, kostengünstigen Gummiprofilmatten
erhältlich, die ohne weiteres eingesetzt werden können, da keine hohen Anforderungen
an eine genau einzuhaltende Periodenlänge gegeben sind, wie es bei Verwendung von
Fasern mit Gradientenprofil der Fall wäre. Die Ausbildung ist daher insgesamt kostengünstig.
[0024] Im folgenden wird die Arbeitsweise der oben beschriebenen Druckkrafterfassungsvorrichtung
im einzelnen erläutert:
Wenn die Lichtquelle, beispielsweise eine Laserdiode, einen Lichtimpuls an den
Lichtwellenleiter, nämlich die optische Faser 1 abgibt, dann wandert dieser Lichtimpuls
durch die optische Faser 1 bis zum Ausgang der optischen Faser 1, an dem als Lichtdetektor
beispielsweise eine Photodiode angebracht ist.
[0025] Das aus der optischen Faser 1 austretende Licht hat eine Fernfeldverteilung P (γ),
die in Fig. 2 dargestellt ist. Die Darstellung von Fig. 2 bezieht sich auf einen bestimmten
Belastungszustand der Kontaktmatte, d.h. der optischen Faser, der beispielsweise der
unbelastete Zustand sein kann. Wenn aufgrund einer zunehmenden Belastung, d.h. einer
zunehmenden Druckkraft an der Kontaktmatte eine Krümmung der optischen Faser 1 bewirkt
wird, dann tritt die oben beschriebene Modenkopplung auf, die dazu führt, daß sich
die Fernfeldverteilung P (γ) so ändert, wie es in Fig. 2b dargestellt ist. Fig. 2b
zeigt, daß sich das Feld bei gleichzeitiger Abnahme seines Maximalwertes verbreitert
hat, wobei jedoch die Gesamtleistung aller Moden konstant bleibt.
[0026] Eine Auswertung des gesamten Modenfeldes, beispielsweise eine Differenzbildung zwischen
den vom Lichtdetektor empfangenen Lichtleistungen gemäß Fig. 2a und Fig. 2b, würde
daher zu keinem Unterschied führen, so daß auch keine Unterscheidung zwischen einer
Belastung und einer Entlastung der optischen Faser möglich wäre.
[0027] Ein Unterschied ergibt sich jedoch dann, wenn nur das Strahlungsfeld in der Umgebung
des Maximums, d.h. das Strahlungsfeld der Moden mit niedriger Ordnungszahl ausgewertet
wird. Die dann erfaßte Teilleistung zeigt in Abhängigkeit vom Belastungszustand erhebliche
Änderungen und umfaßt 40 % bis 80 %, vorzugsweise etwa 60 % der Moden. Der Erfassungsbereich
kann bei etwa 20 % der Moden des Gesamtstrahlungsfeldes beginnen.
[0028] Fig. 3 zeigt die Differenz der vom Lichtdetektor, d.h. der Photodiode empfangenen
Leistung bei Belastung und Entlastung der optischen Faser 1 in Abhängigkeit von einem
Winkelγo, der durch die vom Abstand d der Photodiode vom Ende der optischen Faser
1 bestimmte Apertur gegeben ist. Aus Fig. 4 ergibt sich dazu:

Wie es in Fig. 3 dargestellt ist, ist die Photodiode 5 so ausgebildet und angeordnet,
daß sie einen Öffnungswinkel 2 γo abdeckt, der die Moden niedriger Ordnungszahl einschließt.
Das kann durch eine entsprechende Einstellung des Abstandes d zum Faserende sowie
eine entsprechende Wahl der Breite D der Photodiode 5 erreicht werden.
[0029] Da es gemäß Fig. 3 für die erfaßte Änderung in der Lichtleistung ein Maximum gibt,
das bei einem Halbwertsöffnungswinkel zwischen 12° und 18° insbesondere bei 15° liegt,
gibt es bei gegebener Breite der Photodiode 5 auch einen optimalen Abstand d, wie
es in Fig. 5 dargestellt ist. Durch die entsprechende Anordnung der Photodiode 5 in
der in Fig. 5 dargestellten optimalen Position wird die maximale Empfindlichkeit hinsichtlich
der Druckkrafteinwirkung auf die optische Faser 1 erhalten.
[0030] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit HCS-Fasern gemäß Fig. 3 liegt der halbe
Öffnungswinkel γo bei etwa 15°, woraus sich bei einem Durchmesser D der Photodiode
5 von D=1mm ein optimaler Abstand zum Faserende nach Gleichung (6) von d=2mm ergibt.
[0031] Allgemein läßt sich sagen, daß die Apertur der Empfangseinrichtung von der Numerischen
Apertur A
N des Lichtwellenleitersystems abhängig ist. Der optimale Wert ergibt sich dann, wenn
gemäß Fig. 4 gilt:

Daraus ergibt sich für den optimalen Abstand der Photodiode 5 vom Ende der optischen
Faser 1:

Eine ausreichende Empfindlichkeit der Anordnung wird dann erhalten, wenn γo etwa
im Bereich von 0,8 bis 1,2 arc sin A
N, d.h. entsprechend im Abstandsbereich

liegt.
[0032] Dann ist z.B. bei A
N = 0,25 mm und D = 1 mm γo ∼ 12° bis 18° und d ∼ 1,7 bis 2,5 mm.
[0033] Die Verwendung einer Laserdiode als Lichtquelle mit der entsprechend schmalen Strahlungscharakteristik
ist insbesondere bevorzugt, da dabei nur Moden relativ niedriger Ordnungszahl angeregt
werden, wodurch die Strahlungsleistung im Fernfeld auf einen schmalen Winkelbereich
konzentriert wird. Dadurch vergrößert sich der Unterschied in der Verteilung des Fernfeldes
bei Be- und Entlastung und wird die Empfindlichkeit der Vorrichtung weiter erhöht.
[0034] Die periodische Krümmung der optischen Faser 1 bei einer Belastung, d.h. einer an
der Kontaktmatte 2 liegenden Kraft kann auch dadurch erzielt werden, daß die optische
Faser 1 in der Kontaktmatte 2 so verlegt ist, daß sie sich an periodisch beabstandeten
Stellen kreuzt, wie es in Fig. 6 dargestellt ist. In diesem Fall wird die an der Kontaktmatte
2 liegende Belastung an den Kreuzungspunkten von einem sich kreuzenden Faserteil auf
das andere Faserteil übertragen, wodurch dieses in der gewünschten Weise gekrümmt
wird. Die Kontaktmatte 2 selbst kann in diesem Fall unprofiliert sein.
[0035] Die oben beschriebenen Druckkrafterfassungsvorrichtungen können nicht nur dazu benutzt
werden, das Betreten der Kontaktmatte durch eine Person zu signalisieren, es ist gleichfalls
möglich, durch einen entsprechenden Abgleich der Auswerteeinrichtung in einem belasteten
Zustand das Abnehmen einer Druckkraftbelastung, beispielsweise das Entfernen eines
Gegenstandes von der Kontaktmatte, zu erfassen und ein entsprechendes Ausgangssignal
zu liefern. Die Druckkrafterfassungsvorrichtung kann auch in Museen und Galerien an
den Wänden angeordnet werden, an denen Gemälde aufgehängt sind, so daß die Abnahme
eines Gemäldes und damit die Abnahme des sonst anliegenden Druckes ein entsprechendes
Ausgangssignal, beispielsweise ein Alarmsignal, auslöst. Die Empfindlichkeit ist derart,
daß bereits Druckkraftänderungen von etwa 1 g pro 1 m Faserlänge erfaßbar sind. Somit
eignet sich eine derartige Vorrichtung als Diebstahlsschutz, Objektschutz und ähnliches.
Sie kann aber auch zur Bestimmung des Gewichtes eines Gegenstandes verwandt werden,
der auf der Kontaktmatte angeordnet wird.
1. Optische Druckkrafterfassungsvorrichtung mit
- einem Multimoden-Lichtwellenleiter, der an einer periodische Druckpunkte bildenden
Lage angeordnet ist, an der die Druckkraft liegt, und der durch die an der Lage liegenden
Druckkraft periodisch gekrümmt wird,
- einer Lichtquelle und einem Lichtdetektor, zwischen denen der Lichtwellenleiter
angeordnet ist, und
- einer Auswerteeinrichtung, die die in Abhängigkeit von der Druckkraft variierenden
Ausgangssignale des Lichtdetektors auswertet, dadurch gekennzeichnet, daß
- der Lichtdetektor (5) einen Öffnungswinkel am Ausgang des Lichtwellenleiters (1)
abdeckt, der den Teil des Strahlungsfeldes der Moden mit niedriger Ordnungszahl einschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil des Strahlungsfeldes,
den der Lichtdetektor (5) abdeckt, 40 % bis 80 % der Moden des Gesamtstrahlungsfeldes
umfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil des Strahlungsfeldes,
den der Lichtdetektor (5) abdeckt, 60 % der Moden des Gesamtstrahlungsfeldes umfaßt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil des Strahlungsfeldes,
den der Lichtdetektor (5) abdeckt, bei etwa 20 % des Gesamtstrahlungsfeldes beginnt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der halbe Öffnungswinkel
(γo) des Lichtdetektors (5) zwischen etwa 0,8 und 1,2 arc sin AN liegt, wobei AN die Numerische Apertur des Lichtwellenleiters ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der halbe Öffnungswinkel
(γo) des Lichtdetektors (5) zwischen etwa 12° und etwa 18° liegt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,dadurch gekennzeichnet, daß der halbe Öffnungswinkel (γo)
bei 15° liegt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontaktmatte (2) innen an wenigstens einer Seite des Lichtwellenleiters (1) in Druckkraftrichtung
in Längsrichtung des Lichtwellenleiters (1) eine periodische Struktur (3,4) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter (1)
eine Lichtfaser mit Stufenprofil seines Brechungsindex ist und die Periodenlänge der
periodischen Struktur so gewählt ist, daß eine Modenkopplung im Bereich der Moden
mit niedriger Ordnungszahl auftritt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Periodenlänge so gewählt
ist, daß eine Modenkopplung im Bereich der Moden

auftritt, wobei M die Gesamtanzahl der Moden bezeichnet.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die
Lichtquelle eine Laserdiode mit schmaler Strahlungscharakteristik ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
periodische, Druckpunkte bildende Lage gitterförmig ausgebildet ist und der Lichtwellenleiter
auf die gitterförmige Lage aufgenäht ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die
Seite der Lage, an der die Druckkraft liegt, mit einer Vielzahl von kleinen Platten
zur Druckübertragung belegt ist.