[0001] Die Erfindung betrifft einen Elektromagnetantrieb, insbesondere für Elektromagnetventile
als Stellglieder für Fluide gemäß den Gattungsmerkmalen des Patentanspruches 1.
[0002] Eine ähnliche Bauweise, jedoch ohne einen zentrischen, festen und einen zentrischen,
koaxialen, beweglichen Magnetanker, ist bekannt (DE 35 39 145 A1). Auch dort wird
bei unterschiedlichen Werten des Erregerstroms zusammen mit der Kraftkennlinie einer
Biegefeder ein Arbeitspunkt der Hubkraftkennlinie des beweglichen Magnetankers festgelegt.
Es ist allerdings nicht beschrieben, welcher Bauteil mit einem Dichtungselement bzw.
einem Dichtungssitz eines Medienleitungsanschlusses zusammenwirkt.
[0003] Bekannterweise wird der Verlauf der Anzugskraft eines Gleichstrommagneten in Abhängigkeit
eines Luftspaltes zwischen Anker und Magnetkern bei unterschiedlichen Werten des Erregerstromes
zusammen mit der Kraftkennlinie einer linearen Gegendruckfeder sowie die gekrümmte
Kennlinie einer Gegendruckfeder dargestellt. Die gekrümmte Kennlinie der Gegendruckfeder
wird hierbei durch eine Variation des äußeren Umrisses einer ansonsten flachen Feder,
beginnend bei Rechteck, Kreis, Tonnenform, Trapezform bis zur Konkav- und Doppelkonus-Form
erzeugt.
[0004] Das bekannte Prinzip setzt neben der Biegefeder eine keilförmig abgeschrägte oder
gekrümmte Stützfläche als Teil eines Trägers voraus, wobei mit zunehmendem Hub des
einzelnen Magnetankers weiterhin eine sehr schnell wachsende Stromstärke an der Elektromagnetspule
erforderlich ist, um auch bei weichen Biegefedern den gewünschten Verlauf der Federkennlinie
herbeizuführen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftlich günstig
herstellbares Schaltventil, dessen Einzelteile bisher schon in der Fertigung sind,
dahingehend abzuwandeln, daß bei dessen Stetigverhalten eine bessere Auflösung in
Strom- und Kraftrichtung erzielt wird, so daß das System feinfühliger auf den Ansteuerstrom
reagiert. Gleichzeitig soll der Elektromagnetantrieb auch bei hohem Druckniveau einsetzbar
sein, und es soll eine höhere Lebensdauer der Biegefeder erzielt werden.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine etwa topfförmig
und zugleich konusförmig ausgebildete Kronenfeder außerhalb des Luftspaltes vorgesehen
ist und zwischen dem festen und dem beweglichen Magnetanker eingespannt angeordnet
ist, und zwar in Achsrichtung zwischen einer ersten festen Auflage und einer am beweglichen
Magnetanker ringförmigen zweiten Auflage. Vorteilhafterweise wird hier der Luftspalt
nicht beeinflußt und könnte sogar gegen Null gehen. Die erfindungsgemäße Kronenfeder
ist überwiegend auf Knickbelastung im Sinne eines Euler schen Knickfalls beansprucht
und besitzt aus diesem Grund eine höhere Lebensdauer. Vorteilhaft ist außerdem, daß
der Einbauraum für die Kronenfeder nicht auf den Ankerdurchmesser begrenzt ist.
[0007] Nach weiteren Merkmalen ist vorgesehen, daß die Kronenfeder über den kreisförmig
geschlossenen Umfang zwei oder mehr mit gleichen Abständen angeformte, von einer niedrigen
Niveaulinie auf eine höhere Niveaulinie verlaufende Kuppen aufweist. Über die Form
der Kuppen und deren Übergänge ist das Biegeverhalten der Kronenfeder und damit der
Verlauf der Kraftkennlinie günstig zu beeinflussen.
[0008] In diesem Sinne ist die Erfindung dahingehend weitergebildet, daß ausgehend von der
niedrigen Niveaulinie ein progressiv mit Wendepunkt geformter Übergang zwischen den
Kuppen angeformt ist. Dadurch werden die angestrebten Kraftkennlinienverläufe stabilisiert.
[0009] Vorteilhaft ist außerdem, daß die erste feste Auflage als zylindrischer Hohlraum
mit ringförmigem Absatz angeordnet ist und die zweite, bewegliche Auflage an einem
ringförmigen Absatz des beweglichen Magnetankers vorgesehen ist.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- einen axialen Querschnitt durch ein Elektromagnetventil mit dem Elektromagnetantrieb,
- Fig. 2
- ein Strom-Hub-Diagramm, das den Verlauf verschiedener Bestromungskurven und der Kraftkennlinienfeder
zeigt,
- Fig. 3a
- eine Abwicklung der Kronenfeder,
- Fig. 3b
- die Kronenfeder im Kreis geschlossen,
- Fig. 4a
- eine alternative Ausführung der Kronenfeder in abgewickeltem Zustand und
- Fig. 4b
- die Kronenfeder gemäß Fig. 4a im kreisgeschlossenen Zustand.
[0011] Der Elektromagnetantrieb ist als Elektromagnetventil mit einem Elektromagnetgehäuse
1 und einem Ventilsitzgehäuse 2 ausgebildet (Fig. 1). Innerhalb des Elektromagnetgehäuses
2 ist ein Ankerrohr 3 gegen das jeweilige fluidische Medium mittels Ankerrohrdichtungen
4 und 5 abgedichtet. Im Ankerrohr 3 selbst ist ein Ankerrohrdichtelement 6 eingebaut,
das nach oben mit einem Medienauslaß zusammenwirkt. Im unteren Teil des Ankerrohrs
3 wirkt ein mit Hinterschnitt eingelassenes Ventildichtelement 7 mit dem eigentlichen
Ventilsitz 8 zusammen, der den Medienfluß zu einem rechten Medienleitungsanschluß
9 mit einem ersten Dichtring 10, einer Spannhülse 11 und/oder zu einem linken Medienleitungsanschluß
12 mit einem zweiten Dichtring 13 und einer Spannhülse 14 steuert.
[0012] Das Ankerrohr 3 ist in einer Lagerbuchse 15 gelagert. Im Elektromagnetgehäuse 1 befinden
sich wie üblich ein Magnetjoch 16, die Elektromagnetspule 17 mit einem Stromanschluß
17a. Zentrisch und koaxial liegen sich innerhalb der Elektromagnetspule 17 ein fester
Magnetanker 18 mit einem Ankerdichtring 18a und ein beweglicher Magnetanker 19 gegenüber
und bilden zwischen sich einen Luftspalt 20. Abgehende Medienströmung (z.B. Entlüftung
oder Druckentlastung) verlaufen durch das Innere des feststehenden Magnetankers 18
und durch einen Schalldämpfer 21.
die in Fig. 2 dargestellte Schar aus Stromverlaufskurven und einem maximalen Strom
I
max und der erzeugten Kraft F führt bei der Anwendung einer Biegefeder 22 in Form einer
Kronfeder 22a mit einem kreisförmig geschlossenen Umfang 22b in Achrichtung 23 zu
der dick gezeichneten Kraftfederkennlinie. Wie ersichtlich, verläuft diese Kraftfederkennlinie
mit ähnlicher Progression wie der Strom I. Daher wird durch die Kronenfeder 22a ohne
Luftspaltbeeinflussung eine bessere Auflösung des Stroms I und der Hubkraft F und
damit ein feinfühligeres System der Ansteuerung erzielt, ohne daß der Einbauraum der
Biegefeder 22 auf den Ankerdurchmesser begrenzt wäre. Der Nutzbereich (

) wird dadurch ebenfalls erhöht.
[0013] Die etwa topfförmig und zugleich konusförmig ausgebildete Kronenfeder 22a, die außerhalb
des Luftspaltes 20 vorgesehen ist, liegt zwischen dem festen Magnetanker 18 und dem
beweglichen Anker 19 eingespannt. In Achsrichtung 23 befindet sich die Kronenfeder
22a zwischen einer ersten festen Auflage 24 und einer am beweglichen Magnetanker 19
zweiten ringförmigen Auflage 25.
[0014] In den Fig. 3a, 3b, 4a und 4b sind solche Kronenfedern 22a dargestellt. Die Kronenfeder
22a weist jeweils über den kreisförmig geschlossenen Umfang 22b zwei oder mehrere
mit gleichen Abständen angeformte (ausgestanzte), von einer niedrigen Niveaulinie
26 ausgehend auf eine höhere Niveaulinie 27 verlaufende Kuppen 29 auf. Ausgehend von
der niedrigeren Niveaulinie 27 ist von einem Wendepunkt 28 progressiv ein Übergang
30 zwischen den Kuppen 29 gestaltet. Die erste feste Auflage 24 ist als zylindrischer
Hohlraum 31 mit einem ringförmigen Absatz 31a gebildet und die zweite bewegliche Auflage
25 ist an einem ringförmigen Absatz 32 des beweglichen Magnetankers 19 abgestützt.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Elektromagnetgehäuse
- 2
- Ventilsitzgehäuse
- 3
- Ankerrohr
- 4
- Ankerrohrdichtung
- 5
- Ankerrohrdichtung
- 6
- Ankerrohrdichtelement
- 7
- Ventildichtelement
- 8
- Ventilsitz
- 9
- Medienleitungsanschluß, rechts
- 10
- erster Dichtring
- 11
- Spannhülse
- 12
- Medienleitungsanschluß, links
- 13
- zweiter Dichtring
- 14
- Spannhülse
- 15
- Lagerbuchse
- 16
- Magnetjoch
- 17
- Elektromagnetspule
- 17a
- Stromanschluß
- 18
- fester Magnetanker
- 18a
- Ankerdichtung
- 19
- beweglicher Magnetanker
- 20
- Luftspalt
- 21
- Schalldämpfer
- 22
- Biegefeder
- 22a
- Kronenfeder
- 22b
- kreisförmig geschlossener Umfang
- 23
- Achsrichtung
- 24
- erste, feste Auflage
- 25
- zweite, bewegliche Auflage
- 26
- niedrige Niveaulinie
- 27
- höhere Niveaulinie
- 28
- Wendepunkt
- 29
- Kuppen
- 30
- Übergang
- 31
- zylindrischer Hohlraum
- 31a
- ringförmiger Absatz
- 32
- ringförmiger Absatz
1. Elektromagnetantrieb, insbesondere für Elektromagnetventile als Stellglieder für Fluide,
mit einer Elektromagnetspule und einem Magnetjoch, einem zur Elektromagnetspule zentrischen,
festen und einem zentrischen, koaxialen beweglichen Magnetanker, zwischen denen ein
veränderlicher Luftspalt besteht, wobei der Verlauf der Anzugskraft des Elektromagneten
in Abhängigkeit der Luftspalteinstellung zwischen dem festen und dem beweglichen Magnetanker
bei unterschiedlichen Werten des Erregerstroms zusammen mit der Kraftkennlinie einer
Biegefeder als Arbeitspunkt der Hubkraftkennlinie des beweglichen Magnetankers festlegbar
ist und der bewegliche Magnetanker, an dem der Elektromagnetspule abgewandten Ende
eine Ventildichtung trägt, die mit einem Ventilsitz eines Medienleitungsanschlusses
zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine etwa topfförmig und zugleich konusförmig ausgebildete Kronenfeder (22a),
außerhalb des Luftspaltes (20) vorgesehen ist und zwischen dem festen und dem beweglichen
Magnetanker (18,19) eingespannt angeordnet ist, und zwar in Achsrichtung (23) zwischen
einer ersten festen Auflage (24) und einer am beweglichen Magnetanker (19) ringförmigen
zweiten Auflage (25).
2. Elektromagnetantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kronenfeder (22a) über den kreisförmig geschlossenen Umfang (22b) zwei oder
mehrere mit gleichen Abständen angeformte, von einer niedrigen Niveaulinie(26) auf
eine höhere Niveaulinie (27) verlaufende Kuppen (29) aufweist.
3. Elektromagnetantrieb nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von der niedrigen Niveaulinie (27) ein progressiv mit Wendepunkt (28)
geformter Übergang (30) zwischen den Kuppen (29) angeformt ist.
4. Elektromagnetantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste feste Auflage (24) als zylindrischer Hohlraum (31) mit ringförmigem
Absatz (31a) angeordnet ist und die zweite, bewegliche Auflage (25) an einem ringförmigen
Absatz (32) des beweglichen Magnetankers (19) vorgesehen ist.