[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine lithographische Druckmaschine zum Bedrucken
von bogen- oder bahnförmigem Material.
[0002] Die französische Patentanmeldung FR 2,431,371 offenbart einen Druckwerkzylinder mit
einem sich axial erstreckenden Spalt für das Aufspannen von Druckplatten oder herkömmlichen
Gummitüchern auf dessen Umfang. Wegen des Spaltes hat der Druckwerkzylinder während
der Rotation um seine Achse ein Ungleichgewicht. Es wird versucht, diesen Ungleichgewichtszustand
zu beseitigen, indem eine Flüssigkeit in eine innere Kammer des Druckwerkzylinders
gefüllt wird.
[0003] Die Lösung in FR 2, 431,371 sieht keine zusätzliche Druckluftkammer für das Auswechseln
eines Gummituchs oder einer Druckplatte auf dem Umfang des Druckwerkzylinders vor.
Ferner kann keine gleichmäßige Temperaturverteilung erzielt werden, da der Umfang
des Zylinders durch einen sich axial erstreckenden Spalt unterbrochen ist, in welchem
sich Klemmelemente zum Klemmen der Platten- oder Gummituchkante befinden. Infolge
des sich in dem Zylinder erstreckenden Spaltes findet eine ungleichmäßige Verteilung
der im Druckbetrieb erzeugten Wärme statt. Eine ungleichmäßige Wärmeverteilung ergibt
eine ungleichmäßige Temperaturverteilung.
[0004] Das europäische Patent EP 0 421 145 offenbart eine Druckmaschine zum Bedrucken von
bogen- oder bahnförmigem Material mit Druckwerken, die jeweils einen Zylinder aufweisen,
von welchem eine spaltlose, rohrförmige Hülse durch radiale Dehnung derselben entfernt
werden kann. Es sind Druckluftkammern nur zu dem Zweck vorgesehen, die spaltlose,
rohrförmige Hülse von dem Umfang des jeweiligen Druckwerkzylinders mittels Druckluft
zu entfernen. Es ist kein Mechanismus vorgesehen, wodurch die ungleichmäßige Temperaturverteilung
um den Umfang des Druckwerkzylinders egalisiert werden kann.
[0005] In dem U.S. Patent Nr. 4,183,298 ist eine wassergekühlte Farbwalze für Druckmaschinen
beschrieben. In dem hohlen Walzenkörper ist eine konisch geformte zylindrische Unterteilung
vorgesehen. Infolge der konischen Form der zylindrischen Unterteilung und der ungleichen
Massenverteilung in der Farbwalze kann sich eine ungleichmäßige Wärmeverteilung ergeben.
[0006] In dem U.S. Patent Nr. 4,534,289 ist eine Kühlwalze mit verschiedenen vorwählbaren
Kühlzonen beschrieben. Um die Farbtemperatur während des Maschinenbetriebs weitgehend
konstant zu halten, ist in der Farbwalze ein Verschiebekörper plaziert.
[0007] Bei Druckwerkzylindern mit einem im Verhältnis zur Zylinderlänge kleinen Zylinderdurchmesser
kann eine ungleichmäßige Temperaturverteilung auf des Zylinderumfang ein Biegen des
Zylinders verursachen. Ungleichmäßige Temperaturverteilung auf dem Umfang von Druckwerkzylindern
kann bei hohen Frequenzen im Druckspalt, die bei hohen Maschinengeschwindigkeiten
entstehen, noch verstärkt werden. Je kleiner der Zylinderdurchmesser im Vergleich
zu seiner axialen Länge ist, je mehr neigt der Druckwerkzylinder dazu, sich rechtwinklig
zu seiner Achsrichtung zu biegen. In diesem Zusammenhang ist das absolute Temperaturniveau
von geringerer Bedeutung als eine gleichmäßige Temperaturverteilung an Druckwerkzylinderumfang.
[0008] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Druckwerkzylinder zu schaffen,
bei dem eine effiziente Verteilung von ungleichmäßig erzeugter Wärme stattfindet,
um so Temperaturunterschiede zu egalisieren.
[0009] Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, durch Temperaturunterschiede
am Umfang eines Druckwerkzylinders verursachte Verformungen zu minimieren.
[0010] Es ist eine zusätzliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Druckwerkzylinder
zu schaffen, der jeweils voneinander isolierte hülsendehnende und einer durch Wärme
bedingten Verformung entgegenwirkende Einrichtungen aufweist.
[0011] Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Druckwerkzylinder derart
auszustatten, daß Temperaturunterschiede, die während der Rotation des Druckwerkzylinders
entstehen, automatisch egalisiert werden.
[0012] Die vorliegende Erfindung sieht einen Druckwerkzylinder für eine lithographische
Druckmaschine vor, welcher eine austauschbare rohrförmige Hülse tragen kann und in
vermindertem Maße einer wärmebedingten Verformung ausgesetzt ist. Der Druckwerkzylinder
umfaßt einen Zylinderkörper mit einer Außenfläche und einer Längsachse. Der Zylinderkörper
enthält mindestens einen sich parallel zur Längsachse erstreckenden Druckluftkanal,
mindestens eine Drucklufteinlaßöffnung, welche den Druckluftkanal mit der Außenfläche
des Zylinderkörpers verbindet. Ferner umfaßt der Zylinderkörper eine innere, von dem
Druckluftkanal hermetisch isolierte Kammer, die eine Flüssigkeit enthält. Die Flüssigkeit
dient dazu, ein weitgehend gleichmäßiges und konstantes Temperaturniveau rund um den
Umfang des Zylinders aufrechtzuerhalten. Eine Öffnung in der Außenfläche des Zylinderkörpers
führt in eine innere Kammer des Zylinderkörpers, so daß diese mit Flüssigkeit gefüllt
werden kann. Der Zylinderkörper weist ferner eine Hülsendehnungsöffnung in seiner
Außenfläche auf, die mit dem Druckluftkanal verbunden ist. Diese Hülsendehnungsöffnung
dient dazu, die Druckluft auf die Außenfläche des Zylinderkörpers zu leiten, um das
Anbringen und Entfernen der rohrförmigen Hülse auf den und von dem Zylinderkörper
zu erleichterh.
[0013] Der Druckwerkzylinder umfaßt ferner eine Isolierung, die sich in dem Zylinderkörper
zwischen dem Druckluftkanal und der inneren Kammer befindet, um diese hermetisch voneinander
zu isolieren.
[0014] Mit der Lösung gemäß vorliegender Erfindung kann ein gleichmäßiges Temperaturniveau
am Umfang eines Druckwerkzylinders aufrechterhalten werden. Eine Ausführung der Erfindung
sieht einen sich axial erstreckenden Druckluftkanal vor, der mit Öffnungen für das
Dehnen der rohrförmigen Hülse verbunden ist. Der Druckluftkanal erstreckt sich durch
mindestens eine mit einer Flüssigkeit gefüllten Kammer in dem Druckwerkzylinderkörper.
Die in dem Druckwerkzylinderkörper enthaltene Flüssigkeit kann entweder eine isolierte
oder eine zirkulierende Flüssigkeit sein. Es ist auch denkbar, daß das Flüssigkeitsvolumen
den Druckwerkzylinderkörper zu 90 bis 95% füllt. Der Druckluftkanal, durch welchen
Druckluft für das Dehnen der rohrförmigen Hülse geleitet wird, ist von der die Flüssigkeit
enthaltenden Kammer isoliert.
[0015] Eine weitere Ausführung der vorliegenden Erfindung sieht zwei sich parallel zur Zylinderachse
erstreckende Druckluftkanäle vor. Beide Druckluftkanäle sind hermetisch von der mindestens
einen eine Flüssigkeit enthaltenden Kammer isoliert, und zwar mittels eines an der
einen Seite des Druckwerkzylinders angebrachten Rings und mittels zweier an der anderen
Seite des Druckwerkzylinders die Druckluftkanäle abdichtende Pfropfen. Somit sind
auch bei dieser Ausführung der Erfindung sind die Druckluftkanäle für das Dehnen einer
rohrförmigen Hülse von der eine Flüssigkeit enthaltenden Kammer hermetisch isoliert.
[0016] Es sollte verstanden werden, daß die vorliegende Erfindung in einer Reihe lithographischer
Druckmaschinen Verwendung finden kann, entweder als Druckzylinder und/oder als Transferzylinder
in einer Offsetdruckmaschine. Ein Beispiel einer Offsetdruckmaschine, welche ein hülsenförmiges
Gummituch für den Transferzylinder aufweist, ist in dem U.S. Patent Nr. 5,241,905
beschrieben, das hiermit als Bezugspatent integriert ist.
[0017] Die vorliegende Erfindung wird durch die folgende Beschreibung im Zusammenhang mit
den beigefügten, nachstehend erläuterten Zeichnungen weiter verdeutlicht.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Druckwerkzylinders mit einem sich parallel zur
Zylinderlängsachse erstreckenden Druckluftkanal;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung der Antriebsseite des Druckwerkzylinders;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung der Bedienerseite des Druckwerkzylinders;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung der Bedienerseite einer alternativen Ausführung des Druckwerkzylinders;
und
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung der Antriebsseite der alternativen Ausführung des Druckwerkzylinders.
[0019] In Fig. 1 ist ein Druckwerkzylinder gemäß vorliegender Erfindung schematisch dargestellt.
Ein Zylinderkörper 1 mit einem im Verhältnis zu seiner Länge kleinen Durchmesser hat
eine Antriebsseite 2 und eine Bedienerseite 3. In dem Zylinderkörper 1 erstreckt sich
entlang dessen Längsachse ein Druckluftkanal 5. Durch eine sich in dem Zylinderkörper
1 an seiner Antriebsseite 2 befindlichen Drucklufteinlaßöffnung 7 wird Druckluft in
den Druckluftkanal 5 geleitet. Der Zylinderkörper 1 enthält mindestens eine innere
Kammer 10, die durch eine oder mehrere sich in dem Zylinderkörper 1 an der Bedienerseite
3 befindliche Flüssigkeitseinleitöffnungen 8 mit Flüssigkeit gefüllt wird. Die innere
Kammer 10 ist mit Scheiben 4 ausgestattet, welche den Luftkanal 5 stützen und das
Eindringen der Flüssigkeit in den Zylinderkörper ermöglichen. Das Flüssigkeitsvolumen
kann die innere Kammer 10 des Zylinderkörpers 1 zu 90 bis 95% füllen. Die Flüssigkeit
in der Kammer 10 ist eine isolierte oder druckdichte Flüssigkeit. Es ist jedoch auch
eine zirkulierende Flüssigkeit in der mindestens einen Kammer 10 denkbar. Außerdem
ist es möglich, die Zylinderkammer 10 mit einer Mischung von Flüssigkeit und Gas zu
füllen. Ebenso ist es denkbar, Flüssigkeit durch zwei oder mehrere separate Kanäle
in dem Zylinderkörper zu leiten.
[0020] Fig. 2 zeigt die Antriebsseite 2 eines Druckwerkzylinders 1. Die Drucklufteinlaßöffnung
7 ist über den Druckluftkanal 5 mit einer zylindrischen Druckluftleitung 22, die innerhalb
der mindestens einen Kammer 10 an Scheiben 4 befestigt ist, verbunden. Die Scheiben
4 sind durch Verschweißungen 6 an der einen Seite mit der Druckluftleitung 22 und
an der anderen Seite mit dem Zylinderkörper 1 verbunden. Der Druckluftkanal 5 und
die zylindrische Druckluftleitung 22 erstrecken sich in dem Zylinderkörper 1 koaxial
zu dessen Längsachse. Die Bezugsziffer 12 stellt ein Lagerteil dar, auf welchem ein
Zylinderlager 9 (siehe Fig. 3) lagert. Das Lagerteil 12 hat eine Lagernut 19 mit einer
umfänglichen Orientierung, um ein Lager auswechseln zu können. Wie durch die gestrichelte
Linie in Fig. 2 angedeutet, kann für das Entfernen einer rohrförmigen Hülse von einem
Gummituchzylinder oder einem Druckplattenzylinder durch eine Bohrung 13 Druckluft
in den Druckwerkzylinder geleitet werden. Durch eine Hülsendehnungsöffnung 15 in dem
Zylinderkörper 1 wird Druckluft auf die Oberfläche des Zylinderkörpers 1 geleitet,
wodurch die rohrförmige Hülse in der Form eines Gummituchs oder einer Druckplatte
auf dem Zylinderkörper 1 gedehnt wird (siehe auch Fig. 3). Der Druckwerkzylinderkörper
1 weist an seinem Umfang mehrere voneinander beabstandete Öffnungen 15 auf, sodaß
sich ein Druckluftpolster bilden kann und dadurch die rohrförmige Hülse gedehnt wird,
was deren axiale Entnahme erleichtert.
[0021] Fig. 3 zeigt die Bedienerseite 3 eines Druckwerkzylinders 1. Der Druckluftkanal 5
an der Bedienerseite 3 des Druckwerkzylinderkörpers 1 ist durch Verschweißungen 6
an den Scheiben 11 befestigt. Der Druckwerkzylinderkörper 1 hat eine mit Flüssigkeit
33 gefüllte Kammer 10. Die Kammer 10 wird durch Einlaßöffnungen 21 mit Flüssigkeit
33 gefüllt, und die Einlaßöffnungen 21 werden mittels Pfropfen 14 abgedichtet. Der
Druckluftkanal 22 erstreckt sich durch den Flüssigkeitsinhalt 33 hindurch in eine
sich an der Bedienerseite 3 des Druckwerkzylinderkörpers 1 befindliche mittige Bohrung
16. Die mittige Bohrung 16 wird mittels einer zusammenpreßbaren Dichtung 24 von der
Flüssigkeit 33 isoliert. Die zusammenpreßbare Dichtung 24 befindet sich zwischen einem
Ring 23 und einer Druckhülse 25. Die Druckhülse 25 kann in axialer Richtung auf der
Druckluftleitung 22 bewegt werden und hat an ihrem Umfang eine Öffnung 29. Die Druckhülse
25 wird durch einen in dem Gewinde 27 der Druckluftleitung 22 vorgesehenen Druckbolzen
26 zusammengepreßt. Ferner ist die Druckluftleitung 22 mit einer Auslaßbohrung 28
versehen.
[0022] Wenn der Luftkanal 5 mit Druckluft zur Dehnung einer rohrförmigen Hülse beaufschlagt
wird, so wird durch das Luftvolumen die Druckluftleitung 22 unter Druck gesetzt. Dann
strömt die Druckluft über die Auslaßbohrung 28 und die öffnung 29 in eine Druckluftkammer
30. Die jeweiligen Hülsendehnungsöffnungen 15 in dem Druckwerkzylinderkörper 1 sind
mit der Druckluftkammer 30 verbunden.
[0023] Die Druckluftkammer 30 ist wiederum durch ein in einem Gewinde 17 des Druckwerkzylinderkörpers
1 vorgesehenes gehärtetes Mittelstück 18 gegen die umgebende Atmosphäre abgedichtet.
Für das Auswechseln der Dichtung 24 wird das Mittelstück 18 aus der mittigen Bohrung
16 des Druckwerkzylinderkörpers 1 entfernt, der Druckbolzen 26 wird aus dem Ende der
Druckluftleitung 22 genommen, und die Druckhülse 25 ist mittels eines Werkzeugs, welches
an dem Schraubgewinde der Druckhülse 25 angesetzt wird, zu entfernen. Dann kann das
Auswechseln der Dichtung 24 erfolgen.
[0024] Auf der Bedienerseite 3 des Zylinderkörpers 1 ist das Lager 9 mittels einer Sicherheitsmutter
32 in seiner Position fixiert. Das Lager 9 ist auf einer konischen Welle plaziert,
die eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Nut aufweist. Das Lager 9 liegt in seiner
fixierten Position an einem Ring 20 an, welcher die Halterung des Lagers 9 auf seinem
konischen Sitz bildet.
[0025] Fig. 4 zeigt die Bedienerseite eines Druckwerkzylinderkörpers gemäß einer alternativen
Ausführung der Erfindung. In dieser alternativen Ausführung ist der Druckwerkzylinderkörper
40 mit mindestens einer Kammer 43 ausgestattet, die symmetrisch zur Längsachse des
Zylinderkörpers 40 angeordnet ist. Die Kammer 43 enthält eine Flüssigkeit 58 und hat
einen konischen Abschnitt 44, der mit einer mittigen Bohrung 45 verbunden ist, die
sich aus einer sich auf der Bedienerseite 3 befindlichen Einlaßöffnung 48 erstreckt.
Die Einlaßöffnung 48 wird mittels eines in ein Gewinde 47 eingreifenden Schließbolzens
46 verschlossen. Die mindestens eine Kammer 43 wird durch die mittige Bohrung 45 mit
einer Flüssigkeit gefüllt. Das Flüssigkeitsvolumen kann 90 bis 95% der Kammer 43 einnehmen.
Die Flüssigkeit kann entweder normal, also nicht unter Druck, oder unter Druck zugeführt
werden. Alternativ kann auch eine Zirkulation der Flüssigkeit erfolgen, was nicht
nur der Vorbeugung einer Zylinderverformung infolge ungleichmäßiger Wärmeerzeugung
dienen würde, sondern auch das Temperaturniveau des Druckwerkzylinderkörpers 40 senken
könnte. Wie in Fig. 4 ersichtlich, ist die Flüssigkeit 58 vollkommen isoliert von
einem ersten Druckluftkanal 41 und einem zweiten Druckluftkanal 42.
[0026] Auf der Bedienerseite 3 des Zylinderkörpers 40 ist ein Lager 9 auf einem konischen
Teil der Zylinderwelle angebracht und mittels einer Sicherungsmutter 32 fixiert. Der
konische Teil der Zylinderwelle weist eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Nut
19 auf.
[0027] In dem Druckwerkzylinder 40 sind zwei Druckluftkanäle 41, 42 vorgesehen, die sich
parallel zur Längsachse des Zylinderkörpers 40 erstrecken. Die Druckluftkanäle 41,
42 werden durch einen Ring 49 abgedichtet, welcher mittels Befestigungsschrauben 51
an dem Zylinderkörper 40 angebracht ist. Der Ring 49 ist mit zwei Dichtungen 50 ausgestattet,
welche die Druckluftkanäle 41, 42 gegen die umgebende Atmosphäre abdichten.
[0028] Fig. 5 ist eine vergrößerte Darstellung des Druckwerkzylinderkörpers 40 auf der Antriebsseite
gemäß der alternativen Ausführung der Erfindung. Darin ist ersichtlich, daß die durch
die Druckluftkanäle 41, 42 geleitete Druckluft über ein Leitungssystem mit einem Drucklufteinlaß
56, einer Druckluftleitung 53 und einer Abzweigung 53.1 zugeführt wird. Wie ferner
der Fig. 5 entnommen werden kann, hat die mindestens eine Kammer 43 überhaupt keinen
Kontakt mit dem Druckluftleitungssystem 53, 53.1, 41, 42. Auf der Antriebsseite 2
ist ein Keil 54 für ein Antriebsgetriebe (nicht gezeigt) und ein übereinstimmendes
Gewinde 55 vorgesehen, so daß das Antriebsgetriebe mittels einer Sicherheitsmutter
(siehe Fig. 3 und 4) befestigt werden kann. Durch Pfropfen 52, 57 werden die Druckluftkanäle
41 und 42 jeweils gegen die umgebende Atmosphäre abgedichtet.
[0029] In den Fig. 4 und 5 ist dargestellt, daß die oben beschriebene Einrichtung zur Dehnung
einer rohrfömigen Hülse von der Einrichtung zur Verformungsminimierung eines Zylinders
während seiner Rotation hermetisch isoliert ist. Die in der mindestens einen Kammer
43 enthaltene Flüssigkeit 58 kann eine Egalisierung von Temperaturunterschieden auf
dem Umfang eines Druckwerkzylinderkörpers bewirken. Das Druckluftleitungssystem, durch
welches die Druckluft zum Dehnen der rohrförmigen Hülse fließt, wird nicht belastet,
da durch ein separates Leitungssystem die Druckluft auf die Dehnungsöffnungen 15 in
dem Zylinderumfang verteilt werden kann. Des weiteren ist es denkbar, die Kammer 43
mit einer inneren spiralförmigen Röhre auszustatten, durch welche die Flüssigkeit
zirkuliert. Die Zirkulation der Flüssigkeit könnte entweder durch ein mit der Einlaßöffnung
48 verbundenes Zirkulationssystem oder durch eine in der Kammer 43 plazierte Pumpe
erzielt werden. Im Vergleich dazu erstreckt sich die Einrichtung zum Dehnen einer
rohrförmigen Hülse gemäß der in den Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführung durch die die
Flüssigkeit 33 enthaltende Kammer 10 hindurch, somit ist eine zusammenpreßbare Dichtung
24 vorgesehen, um den Luftkanal 5 und die mittige Bohrung 16 von der Flüssigkeit 33
zu isolieren. Folglich können in dieser Ausführung eines Druckwerkzylinders eine Flüssigkeit
als zylinderverformungshemmendes Mittel und Druckluft als Dehnungsmittel einer rohrförmigen
Hülse angewandt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0030]
- 1
- Druckwerkzylinderkörper
- 2
- Antriebsseite
- 3
- Bedienerseite
- 4
- Scheiben
- 5
- Druckluftkanal
- 6
- Verschweißungen
- 7
- Einlaßöffnung für Druckluft
- 8
- Einführöffnung für Flüssigkeit
- 9
- Zylinderlager
- 10
- Kammer
- 11
- Scheiben
- 12
- Lagerteil
- 13
- Bohrung
- 14
- Pfropfen
- 15
- Hülsendehnungsöffnung
- 16
- mittige Bohrung
- 17
- Gewinde des Zylinderkörpers 1
- 18
- hartes Mittelstück
- 19
- Nut in der Zylinderwelle
- 20
- Ring
- 21
- Einlaßöffnungen
- 22
- Druckluftleitung
- 23
- Ring
- 24
- zusammenpreßbare Dichtung
- 25
- Druckhülse
- 26
- Druckbolzen
- 27
- Gewinde
- 28
- Auslaßbohrung
- 29
- Öffnung der Druckhülse 25
- 30
- Druckluftkammer
- 32
- Sicherheitsmutter
- 33
- Flüssigkeit
- 40
- Druckwerkzylinderkörper
- 41
- erster Druckluftkanal
- 42
- zweiter Druckluftkanal
- 43
- Kammer
- 44
- konischer Abschnitt
- 45
- mittige Bohrung
- 46
- Schließbolzen
- 47
- Gewinde
- 48
- Einlaßöffnung
- 49
- Ring
- 50
- Dichtungen
- 51
- Befestigungsschrauben
- 52
- Pfropfen
- 53
- Druckluftleitung
- 53.1
- Abzweigung
- 54
- Keil
- 55
- Gewinde
- 56
- Drucklufteinlaß
- 57
- Pfropfen
- 58
- Flüssigkeit
1. Druckwerkzylinder für eine lithographische Druckmaschine, auf welchem eine austauschbare
rohrförmige Hülse anbringbar ist und welcher vermindert wärmebedingter Verformung
ausgesetzt ist und die folgenden Merkmale umfaßt:
einen Zylinderkörper (1) mit einer Außenfläche und einer Längsachse;
einen Druckluftkanal (5), welcher sich in dem Zylinderkörper (1) im wesentlichen parallel
zu seiner Längsachse erstreckt;
eine Drucklufteinlaßöffnung (7) in dem Zylinderkörper (1), durch welche der Druckluftkanal
(5) mit der Außenfläche des Zylinderkörpers (1) verbunden ist;
eine von dem Druckluftkanal (5) isolierte innere Kammer (10), welche eine Flüssigkeit
(33) enthält, wodurch ein im wesentlichen gleichmäßiges und konstantes Temperaturniveau
um den Umfang des Zylinderkörpers aufrechterhalten wird;
eine öffnung (8) in dem Zylinderkörper (1), durch welche die innere Kammer (10) mit
der Außenfläche des Zylinderkörpers (1) verbunden ist und die innere Kammer (10) mit
Flüssigkeit versehen wird; und mindestens eine Hülsendehnungsöffnung (15) in der Außenfläche
des Zylinderkörpers (1), welche mit dem Druckluftkanal (5) verbunden ist, um durch
das Leiten von Druckluft auf die Außenfläche des Zylinderkörpers (1) das Anbringen
und Entfernen einer rohrförmigen Hülse auf und von dem Zylinderkörper (1) zu erleichtern.
2. Druckwerkzylinder gemäß Anspruch 1, welcher ferner eine in dem Zylinderkörper (1)
zwischen dem Druckluftkanal (5) und der inneren Kammer (10) angebrachte Dichtung (24)
umfaßt, die den Luftdruckkanal (5) hermetisch von der inneren Kammer (10) isoliert.
3. Druckwerkzylinder gemäß Anspruch 1, welcher ferner eine Bohrung (13) in der Außenfläche
des Zylinderkörpers (1) umfaßt, die mit der Hülsendehnungsöffnung (15) verbunden ist.
4. Druckwerkzylinder gemäß Anspruch 1, welcher ferner mindestens eine in der inneren
Kammer (10) angebrachte Scheibe (4) zur Unterteilung der inneren Kammer (10) umfaßt.
5. Druckwerkzylinder gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Kammer (10) ein vorgewähltes Volumen an Flüssigkeit enthält.
6. Druckwerkzylinder gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Kammer (10) eine zirkulierende Flüssigkeit enthält.
7. Druckwerkzylinder gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Inhalt der inneren Kammer (10) eine Flüssigkeit oder ein Gas ist.
8. Druckwerkzylinder gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckluftkanal (5) sich koaxial zur Längsachse des Zylinderkörpers (1) erstreckt.
9. Lithographische Druckmaschine zum Bedrucken von bogen- oder bahnförmigem Material,
welche die folgenden Merkmale umfaßt:
einen Plattenzylinder (1) zum Aufspannen einer Druckform;
einen Gummituchzylinder (1) zum Anbringen eines spaltlosen, hülsenförmigen Gummituchs,
wobei der Gummituchzylinder an den Plattenzylinder anstellbar ist und mindestens eine
Kammer (10) zur Verminderung wärmebedingter Zylinderverformung aufweist;
eine in dem Gummituchzylinder geschaffene Zylinderdehnungseinrichtung zum Dehnen des
hülsenförmigen Gummituchs, um das Installieren und Entfernen desselben zu erleichtern.
10. Druckmaschine gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Plattenzylinder (1) eine Dehnungseinrichtung zum Dehnen einer rohrförmigen
Hülse aufweist, um das Installieren und Entfernen desselben zu erleichtern, und mindestens
eine Kammer (10) aufweist, welche eine Flüssigkeit (33) zur Verminderung wärmebedingter
Plattenzylinderverformung enthält.
11. Druckmaschine gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Kammer (10) mit Flüssigkeit (33) gefüllt ist.
12. Druckmaschine gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit (33) unter Druck gesetzt ist.
13. Druckmaschine gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit (33) eine zirkulierende Flüssigkeit ist.
14. Druckmaschine gemäß Anspruch 13, welche ferner ein externes Zirkulationssystem umfaßt,
und in welcher der Zylinderkörper (1) eine innere spiralförmige Röhre aufweist, die
mit einem externen Zirkulationssystem verbunden ist.
15. Druckmaschine gemäß Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderkörper (1) eine innere, geschlossene spiralförmige Röhre mit einer
darin angebrachten Zirkulationspumpe aufweist.
16. Druckmaschine gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinderdehnungseinrichtung von der mindestens einen Kammer (10) isoliert
ist.
17. Druckmaschine gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gummituchzylinderkörper (1) mindestens eine mittige Bohrung (16) mit einem
sich mittig erstreckenden Druckluftkanal (5) und einer sich mittig erstreckenden Druckluftleitung
(22) aufweist.
18. Druckmaschine gemäß Anspruch 17, welche Druckelemente (25, 26) umfaßt, die auf dem
Druckluftkanal (5) und der Druckluftleitung (22) beweglich angebracht ist.
19. Druckmaschine gemäß Anspruch 18, welche ferner eine Dichtung (24) umfaßt, die auf
dem Druckluftkanal (5) und der Druckluftleitung (22) angebracht und mit den Druckelementen
(25, 26) beaufschlagt ist.
20. Druckmaschine gemäß Anspruch 19, welche ferner ein Mittelstück (18) umfaßt, das in
der mittigen Bohrung (16) herausnehmbar angebracht ist und eine Druckluftkammer (30)
zwischen den Druckelementen (25, 26) und dem Mittelstück (18) bildet.