[0001] Die Erfindung betrifft eine Baueinheit bestehend aus einem Abgabeventil für die Abgabe
von unter Druck stehenden Flüssigkeiten, Schäumen, Gelen od. dgl. und einem damit
verschweißten Beutel aus flexiblem Folienmaterial gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine derartige Baueinheit ist aus der WO 90/10583 bekannt. Bei dieser Baueinheit
erstreckt sich ein Teil eines Abgabeventils durch einen Beutel, welcher mit dem Ventilkörper
des Abgabeventils dicht verschweißt ist. Ein Austreten des Beutelinhalts durch einen
Zwischenraum zwischen Beutel und Abgabeventil ist damit verhindert und ein guter Halt
gewährleistet.
[0003] Herkömmlicherweise wird ein Beutel verwendet, der aus einem flexiblen Folienmaterial
besteht, welches aus mehreren Schichten aufgebaut ist. Die innerste Schicht ist meist
Polyethylen oder Polypropylen.
[0004] Die Materialien Polyethylen oder Polypropylen haben unter anderem die Eigenschaft,
daß sie lediglich mit sich selbst oder miteinander, also wiederum mit Polyethylen
oder Polypropylen, gut verschweißbar sind. Eine Verschweißung mit einem anderen Material
hat sich als nicht haltbar erwiesen. Da der Beutel unmittelbar an dem Abgabeventil
angeschweißt wird, mußte somit bisher auch das Abgabeventil aus Polyethylen oder Polypropylen
hergestellt werden. Diese Materialien haben jedoch den Nachteil, daß sie zum einen
leicht brechen und zum anderen gegenüber organischen Medien permeabel sind. Somit
ist es leicht möglich, daß das Abgabeventil innerhalb des Behälters dann bricht, wenn
der Behälter zu Boden fällt.
[0005] Auch die Permeabilität gegenüber organischen Medien ist äußerst nachteilig. Zum einen
kann beispielsweise ein im Beutel abgefülltes Gel Isopentan enthalten, welches unter
Druck gehalten werden muß und bei etwa 34° C aufschäumt. Wird mit der Baueinheit ein
organisches Medium, beispielsweise das gut umweltverträgliche Butan, als Druckmittel
verwendet, so kommt es bei der Verwendung von Polyethylen oder Polypropylen für das
Abgabeventil vor, daß das Butan langsam durch das Abgabeventil hindurch diffundiert
und ein Druckausgleich zwischen Beutel und Behälterinnenraum stattfindet. Ebenso kann
auch ein im Gel enthaltenes Medium, insbesondere ein Lösungsmittel, aus dem Beutel
herausdiffundieren.
[0006] Versuche haben ergeben, daß beispielsweise bei der Verwendung von Polyethylen für
das Abgabeventil und Butan als Druckmittel in einer Sprüh- oder Aufschäumdose, bei
einer Lagerzeit von etwa 6 bis 7 Monaten ein solcher Druckausgleich zwischen Beutel
und Behälter stattfindet, daß keine Garantiezeit von 2 bis 3 Jahren, wie sie heutzutage
verlangt wird, gewährleistet werden kann. Weit vor Ablauf einer solchen Garantiezeit
wäre die Sprüh- oder Aufschäumdose funktionsunfähig. Auch wird durch die erwähnte
Diffusion der Inhalt der Dose verändert und ggf. sogar unbrauchbar.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Baueinheit der eingangs genannten Art zu
schaffen, die bruchsicher ist, bei der ein Austausch einzelner Stoffe, insbesondere
organischer Medien, zwischen Beutelinnenraum und Umgebung wirksam verhindert wird,
und bei der dennoch eine gute Verschweißung zwischen Beutel und Abgabeventil sichergestellt
ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
[0009] Gemäß der Erfindung ist ein Austragsröhrchen eines Abgabeventils, welches innerhalb
eines Beutels angeordnet ist, durch die Beutelfolie hindurchtritt und mit einem Ventilkörper
des Abgabeventils verbindbar ist, mit einer Oberfläche oder mit einem Belag versehen,
die bzw. der eine gute Verschweißung zwischen Beutelfolie und Austragsröhrchen erlaubt.
Um die eingangs beschriebenen Nachteile zu beseitigen, wird zum einen das Austragsröhrchen
aus einem Material hergestellt, welches bruchsicher und insbesondere gegenüber organischen
Medien nicht permeabel ist; und zum anderen besteht die Oberfläche oder der Belag
aus einem Material, welches mit der Beutelfolie gut verschweißbar ist. Somit sind
Lagerzeiten von drei und mehr Jahren ohne weiteres möglich. Entsprechende Garantiezeiten
können gegeben werden.
[0010] Eine fertigungstechnisch einfache Möglichkeit, einen Belag an dem Austragsröhrchen
vorzusehen, ist durch eine auf das Austragsröhrchen aufschieb- oder aufsteckbare Hülse
gegeben. Das Austragsröhrchen kann somit vollständig aus einem Material hergestellt
werden, welches bruchsicher und gegenüber organischen Medien nicht permeabel ist.
Die Hülse ist ebenfalls einfach herzustellen und besteht aus einem Material, welches
mit der Innenseite der Beutelfolie gut verschweißt werden kann.
[0011] Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das Austragsröhrchen
eine scheiben-, insbesondere zylinderkappenartige Verbreiterung aufweist, die sich
innerhalb des Beutels unmittelbar an den Beutel anschließt und einen in Richtung zum
Beutelinneren hin offenen Ringraum um das Austragsröhrchen herum begrenzt. Durch diese
Verbreiterung wird die Stabilität des Austragsröhrchens erhöht. Des weiteren erhält
man durch diese Maßnahme eine vergrößerte Schweißfläche mit der Beutelfolie, so daß
diese nicht bereits bei kleinster Beanspruchung ausreißt.
[0012] Bei Verwendung einer kappenartigen Verbreiterung wird der äußere Umfang dieser Verbreiterung
mit einem Belag versehen bzw. mit einer Oberfläche ausgebildet, die mit der Innenseite
der Beutelfolie gut verschweißbar ist.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Austragsröhrchen einen
sich durch eine Öffnung des Beutels hindurch erstreckenden Röhrchenabschnitt auf,
der innerhalb einer zugeordneten Öffnung des Ventilkörpers des Abgabeventils einrastbar
ist, und zwar derart, daß der Ventilkörper mit dem Inneren des Beutels fluiddicht
gegenüber dem Innenraum des äußeren Behälters fluidverbindbar ist. Durch eine derartige
Konstruktion lassen sich das Austragsröhrchen sowie der Ventilkörper gesondert herstellen.
Beim Zusammenfügen der Baueinheit werden in der noch offenen und nicht zusammengeschweißten
Beutelfolie eine Öffnung vorgesehen, der Röhrchenabschnitt des Austragsröhrchen durch
diese Öffnung gesteckt und in dem Ventilkörper rastend eingeführt. Wird dann die Beutelfolie
unter Ausbildung des Beutels an ihren Rändern zusammengeschweißt, ist die Baueinheit
fertiggestellt. Bei der Bildung der Randschweißnähte wird der Beutel auch am Austragsröhrchen
angeschweißt.
[0014] Vorzugsweise wird an das Austragsröhrchen eine sich bis nahe zum Boden des Beutels
hin erstreckende Steigleitung angeschlossen. Damit kann der sich am Boden des Beutels
befindliche Inhalt ausgebracht und eine bessere Entleerung des Beutels erzielt werden.
Ferner verleiht die Steigleitung dem Beutel eine zusätzliche Stabilität.
[0015] Das Austragsröhrchen weist vorzugsweise eine seitliche Öffnung auf, die sich in den
durch die zylinderkappenartige Verbreiterung definierten Ringraum erstreckt, welcher
zum Beutel hin geöffnet ist. Dadurch ist eine weitere, im Beutel oben angeordnete
Fluidverbindung zwischen Beutelinnenraum und Ventilkörper geschaffen, mittels der
der Beutelinhalt über das Abgabeventil ausgebracht werden kann. Dies verhindert, daß
bei Einschnürung des Beutels im Mittenbereich der obere Teil desselben nicht mehr
entleert werden kann.
[0016] Vorteilhafte Materialien für den Ventilkörper und das Austragsröhrchen sind Polyacetal;
die mit der Beutelfolie verschweißte Hülse besteht aus Polyethylen, Polypropylen,
Polyamid oder dergleichen Material. Das für den Ventilkörper und Austragsröhrchen
verwendete Material Polyacetal ist bruchsicher und gegenüber organischen Medien nicht
permeabel. Demgegenüber lassen sich die für die Hülse verwendbaren Materialien gut
mit der inneren Schicht der Beutelfolie verschweißen.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile,
anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer in einem Behälter befindlichen Baueinheit, wobei die Behälterwand
teilweise weggebrochen ist;
- Fig. 2
- eine Ansicht wie Fig. 1, wobei auch der Beutel teilweise weggebrochen und das Abgabeventil
im Schnitt dargestellt ist;
- Fig. 3
- eine vergrößerte schematische Detail-Schnittansicht, wobei unter anderem der Ventilkörper
vergrößert im Schnitt dargestellt und eine Befüllkappe für die Befüllung des Behälterinnenraums
auf dem Abgabeventil aufgesetzt ist;
- Fig. 4
- eine vergrößerte schematischen Detail-Schnittansicht ähnlich wie Fig. 3, wobei auch
das Austragsröhrchen im Beutelinneren im Schnitt dargestellt und auf dem Abgabeventil
eine Befüllvorrichtung für die Befüllung des Beutels angeordnet ist;
- Fig. 5 und 6
- ähnliche schematische Darstellungen wie in den Figuren 3 bzw. 4, wobei der Strömungsweg
der jeweiligen Medien nochmals deutlich dargestellt ist.
[0018] In den Figuren 1 bis 6 ist eine Baueinheit bestehend aus einem Abgabeventil 12 und
einem damit verschweißten Beutel 24 dargestellt. Ein äußerer Behälter 22, der beispielsweise
aus Weißblech oder Kunststoff bestehen kann, umgibt den Beutel 24 derart, daß ein
Aufnahmeraum zwischen diesen beiden Bauteilen definiert ist. Der Behälter 22 weist
an seinem oberen Ende eine Öffnung 23 auf, durch die der Beutel 24 in den Behälter
22 eingeführt ist bzw. im eingeführten Zustand das Abgabeventil 12 über den Behälter
22 vorsteht. Die Öffnung 23 ist mittels eines Deckels 25 in der üblichen Weise verschlossen.
Im Deckel 25 wiederum ist eine Deckelöffnung 26 ausgebildet. In dieser Deckelöffnung
26 ist von derem Rand 21 ein Ventilkörper 14 des Abgabeventils 12 derart gehalten,
daß das Abgaberöhrchen 18 durch die Deckelöffnung 26 hindurchtritt. Das Abgaberöhrchen
18 kann somit von außen betätigt werden.
[0019] Beutel 24 und Behälter 22 stellen somit eine Zweikammerpackung dar, wobei im Beutel
24 (im vorliegenden Ausführungsbeispiel) ein flüssiges oder pastöses Füllgut und im
Behälter 22 ein Druckmedium, wie beispielsweise Luft oder Butan, eingefüllt bzw. einfüllbar
ist.
[0020] Zunächst können - wie nachfolgend noch im einzelnen erläutert wird - die oben erwähnten
Beutel- oder Behälterinhalte über das Abgabeventil 12 in den Beutel bzw. den Behälter
eingefüllt werden. Dabei dehnt sich der Beutel 24 im Behälter 22 aus und nimmt einen
wesentlichen Teil des Behältervolumens ein. Beim Entleeren des Beutels ist der Beutelinhalt
unter entsprechender Expansion des Druckmittels im Behälter 22 über das Abgabeventil
12 auspreßbar, und zwar durch das Abgaberöhrchen 18 hindurch.
[0021] Der Beutel 24 besteht aus einem flexiblen Folienmaterial, welches aus mehreren Schichten
aufgebaut ist. Im vorliegenden Fall umfaßt die Folie drei Schichten, nämlich eine
äußere Polyamid- oder Polyesterschicht, eine mittlere Aluminiumschicht und eine innere
Polyethylen- oder Polypropylenschicht.
[0022] Der Beutel 24 erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Innenraums
des Behälters 22. Konkret ist er durch die übereinandergefaltete und randseitig miteinander
verschweißte bzw. versiegelte Folie der oben genannten Art gebildet.
[0023] Wie später noch im Detail erläutert wird, ist der Beutel 24 an einem Abschnitt des
Abgabeventils 12 fluiddicht verschweißt und gehalten.
[0024] Im Ventilkörper 14 ist das in Axialrichtung aus einer Schließ- in eine Offenstellung
und umgekehrt verschieblich gelagertes Abgaberöhrchen 18 aufgenommen, das entgegen
der Wirkung einer Schraubendruckfeder 20 aus seiner Schließstellung heraus bewegt
werden kann. Die Schraubendruckfeder 20 stützt sich zum einen an einem Sitz im unteren
Bereich des Ventilkörpers 14 und zum anderen am Abgaberöhrchen 18 selbst ab.
[0025] Zwischen dem Rand 21 der Deckelöffung 26 und dem Ventilkörper 14 ist eine Ringdichtung
28, beispielsweise aus Gummi, vorgesehen, die auch das Abgaberöhrchen 18 fluiddicht
umschließt. Diese Ringdichtung 28 schließt den zylinderförmigen und oben offenen Ventilkörper
14 nach oben ab. Sie besitzt also Doppelfunktion. Zum einen verhindert sie, daß ein
Stoff aus dem Beutel, über den Ventilkörperinnenraum unbeabsichtigt austritt; zum
anderen kann auch kein Medium aus dem Behälterinnenraum unbeabsichtigt in die äußere
Umgebung gelangen. Die Ringdichtung 28 dient ferner dazu, in Schließstellung des Abgaberöhrchens
18 einen seitlichen Zugang 54 zu einem im Abgaberöhrchen 18 ausgebildeten Austragskanal
56 zu schließen. Durch Beaufschlagen des Abgaberöhrchens 18 in Richtung entgegen der
Wirkung der Schraubendruckfeder 20 wird der Zugang 54 - wie insbesondere aus Fig.
4 hervorgeht - freigegeben. In diesem Fall ist eine Fluidverbindung zwischen dem Austragskanal
56 im Austragsröhrchen 18 und dem Ventilkörperinnenraum geschaffen, der - wie später
noch erläutert wird - wiederum mit dem Beutelinneren fluidverbunden ist.
[0026] Der Ventilkörper 14 weist an seinem - in den dargestellten Figuren - unteren Ende
eine Bohrung 64 auf, die einen Zugang zum inneren Hohlraum des Ventilkörpers 14 definiert.
Durch diese Bohrung 64 ist ein Röhrchenabschnitt 44 eines Austragsröhrchens 56 einführbar,
der im vollständig eingeführten Zustand einrastet. Die Rastwirkung wird dadurch erreicht,
daß am abgabeventilseitigen Ende des Röhrchenabschnitts 44 ein radial nach außen vorspringender
Ringflansch ausgebildet ist, der im montierten Zustand die Bohrung 64 innerhalb des
Ventilkörpers 14 hintergreift.
[0027] Der Röhrchenabschnitt 44 ist vor dem Einführen in die Bohrung 64 des Ventilkörpers
14 durch eine Öffnung der Beutelfolie hindurch gesteckt worden, so daß der Beutel
24 unter Zwischenschaltung eines weiteren Dichtrings 32 zwischen dem Austragsröhrchen
58 sowie dem Ventilkörper 14 eingeklemmt ist. Durch den zwischengeschalteten Dichtring
32 wird eine vollständige Abdichtung gegenüber dem Behälterinnenraum erreicht.
[0028] Das Austragsröhrchen 58, welches sich im Beutelinneren befindet, umfaßt unmittelbar
an den Beutel 24 anschließend eine zylinderkappenartige Verbreiterung 38, die eine
ringscheibenartigen Auflagefläche 40 für die zwischen dem Austragsröhrchen 58 und
dem Ventilkörper 14 eingeklemmte Beutelfolie definiert. Dadurch ist die Gefahr eines
Ausreißens des Beutels an dieser Stelle erheblich reduziert.
[0029] Zwischen der zylinderkappenartigen Verbreiterung 38 und dem sich in den Beutel 24
fortsetzenden Austragsröhrchen 58 ist ein Ringraum 60 definiert, der sich (in Fig.
4 nach unten) zum Beutelinneren 52 hin öffnet. Am freien Ende der zylinderkappenartigen
Verbreiterung 38 ist ein radial nach außen vorspringender Umfangsrand 37 vorgesehen.
[0030] Auf die zylinderkappenartige Verbreiterung 38 ist eine Hülse 36 aufgeschoben, die
sich im voll aufgeschobenen bzw. aufgesteckten Zustand am Umfangsrand 37 abstützt.
[0031] Bei zusammengefügter Baueinheit ist die Hülse 36 nach oben hin vom Beutel 24 gehalten.
[0032] An der Hülse 36 ist - wie insbesondere in den Figuren 1 und 3 zu erkennen ist - der
Beutel 24 fluiddicht verschweißt oder versiegelt.
[0033] Das Abgabeventil 12, nämlich der Ventilkörper 14, das Abgaberöhrchen 18 und das Austragsröhrchen
58 sind aus einem Material hergestellt, das sowohl bruchfest als auch für organische
Medien nicht permeabel ist. Dafür eignet sich beispielsweise Polyacetal.
[0034] Dagegen besteht die Hülse 36 aus einem Material, welches sich gut mit dem Beutel
24 bzw. der Innenseite der Beutelfolie versiegeln läßt. Als Materialien dafür kommen
Polyethylen, Polypropylen oder dergleichen Materialien in Frage.
[0035] Insgesamt wird mit der beschriebenen Konstruktion eine hohe Bruchsicherheit sichergestellt.
Ferner ist verhindert, daß ein Medienaustausch zwischen Behälter und Beutel stattfindet.
Außerdem läßt sich eine dauerhafte Versiegelung des Beutels am Abgabeventil 12 uns
somit eine entsprechend dauerhafte Verbindung zwischen Beutel und Abgabeventil erzielen.
[0036] Am unteren Ende des Austragsröhrchens 58 ist eine Steigleitung 42 angeschlossen,
die sich bis nahe zum Boden des Beutels 24 hin erstreckt. Diese Steigleitung 42 hat
auch Stabilisierungsfunktion für den Beutel 24.
[0037] Im folgenden wird kurz erläutert, wie der Zwischenraum zwischen Beutel 24 und Behälter
22 bzw. das Innere 52 des Beutels 24 befüllt werden kann.
[0038] Gemäß Fig. 3 wird eine Befüllkappe 67 auf das Abgabeventil 12 bzw. das obere Ende
des Behälters 22 aufgesteckt, die sich zum Befüllen des Behälters 22 eignet. Dabei
sind Abdichtungen in Form von O-Ringdichtungen zwischen der Befüllkappe 67 und dem
Deckel 25 einerseits sowie der Befüllkappe 67 und dem Abgaberöhrchen 18 andererseits
wirksam. Innerhalb der Befüllkappe 67 ist ein Strömungsweg derart ausgebildet, daß
ein Medium in den Bereich eingeleitet werden kann, in dem das Abgaberöhrchen 18 aus
der Deckelöffnung 26 heraus ragt. Wird nun über die in der Befüllkappe 67 ausgebildeten
Strömungswege ein Medium unter Druck zugeführt, so wird die Ringdichtung 28, wie der
Fig. 3 und auch der Fig. 5 zu entnehmen ist, nach unten gedrückt bzw. vom Deckelrand
21 weg in das Behälterinnere gedrückt, so daß sich ein Strömungsweg zwischen Ringdichtung
28 und Deckel 25 sowie anschließend zwischen Ventilkörper 14 und Deckel 25 ausbildet.
Über diesen Strömungsweg ist eine Fluidverbindung zwischen der Befüllkappe 67 sowie
dem Behälterinnenraum definiert, so daß das über die Befüllkappe 67 bereitgestellte
Medium in den Behälter 22 eingeleitet werden kann. Im vorliegenden Fall wird in den
Behälterinnenraum ein Treibmittel oder Gas eingeleitet, wobei vorzugsweise Luft, Butan
oder ein anderes umweltfreundliches Treibmittel verwendet wird.
[0039] Beim Befüllen des Beutels 24 wird eine in den Figuren 4 und 6 dargestellte Befüllkappe
69 verwendet, die zur Abdichtung zwischen Abgaberöhrchen 18 und Befüllkappe 69 eine
O-Ringdichtung aufweist. Beim Aufsetzen der Befüllkappe 69 wird das Abgaberöhrchen
18 entgegen der Richtung der Druckfeder 20 aus seiner Schließstellung in eine Offenstellung
bewegt. In dieser Stellung ist der Austragskanal 56 über den Zugang 54 mit dem Innenraum
des Ventilkörpers 14 fluidverbunden, der wiederum über eine durchgehende Axialbohrung
im Röhrchenabschnitt 44 und dem Austragsröhrchen 58 in das Innere des Beutels 24 mündet.
Die Mündung erfolgt zum einen am unteren Ende der Steigleitung 42, also im unteren
Bereich des Beutels, und zum anderen an der seitlichen Öffnung 65 des Austragsröhrchens
im Bereich des Ringraums 60 im oberen Teil des Beutels 24.
[0040] Wird nun im Zwischenraum zwischen dem Beutel 24 und Behälter Butan eingefüllt bzw.
ist im Beutel beispielsweise ein Gel mit Isopentan aufgenommen, so findet bei der
vorgenannt beschriebenen Baueinheit kein Austausch der organischen Medien statt. Es
kann also auch kein Druckausgleich mehr stattfinden, welcher zu einer Funktionsunfähigkeit
der gesamten Vorrichtung führen würde.
[0041] Beim Entleeren des Beutels wird das Abgaberöhrchen 18 entgegen der Wirkung der Schraubendruckfeder
20 nach unten gedrückt, so daß der Beutelinhalt unter Expansion des Druckgases im
Behälter 22 ausgepreßt wird.
[0042] Mit dieser Baueinheit ist eine Vorrichtung geschaffen, die bruchfest ist, einen Austausch
von organischen Medien zwischen Beutel- und Behälterinnenraum verhindert und darüber
hinaus eine gute und dauerhafte Verschweißung zwischen Beutel und Ventilkörper sicherstellt.
[0043] Zum anderen wird durch die Verbreiterung 38 ein schnelles Ausreißen des Beutels 24
verhindert.
[0044] Bei einer vereinfachten Ausführungsform ist die zylinderkappenartige Verbreiterung
38 durch eine einfache Scheibe ersetzt, die sich quer zum Austragsröhrchen 58 unter
Ausbildung einer ringscheibenförmigen Auflagefläche entsprechend der Auflagefläche
40 für den Beutel erstreckt.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 10
- Baueinheit
- 12
- Abgabeventil
- 14
- Ventilkörper
- 18
- Abgaberöhrchen
- 20
- Druckfeder
- 21
- Rand
- 22
- Behälter
- 23
- Behälteröffnung
- 24
- Beutel
- 25
- Deckel
- 26
- Deckelöffnung
- 28
- Ringdichtung
- 32
- Dichtring
- 34
- Abschnitt
- 36
- Hülse/Fixierröhrchen
- 37
- Röhrchensitz
- 38
- zylinderkappenartige Verbreiterung
- 40
- ringscheibenartige Auflagefläche
- 42
- Steigleitung
- 44
- Röhrchenabschnitt
- 46
- Verschweißung
- 48
- Pfeil (Befüllen des Beutels)
- 50
- Pfeil (Befüllen des Behälters)
- 52
- Beutelinnenraum
- 54
- Zugang
- 56
- Austragskanal
- 58
- Austragsröhrchen
- 60
- Ringraum
- 62
- Beutelöffnung
- 64
- untere Ventilkörperöffnung
- 65
- seitliche Öffnung
- 67
- Befüllkappe für Behälterbefüllung
- 69
- Befüllkappe für Beutelbefüllung
1. Baueinheit bestehend aus einem Abgabeventil (12) für die Abgabe von unter Druck stehenden
Flüssigkeiten, Schäumen, Gelen oder dergleichen und einem damit verschweißten Beutel
(24) aus flexiblem Folienmaterial, der durch eine mit einem Deckel (25) verschließbare
Öffnung (23) eines äußeren Behälters (22) hindurch in diesem plazierbar ist, wobei
das Abgabeventil (12) einen fluiddicht am Rand (21) einer im Behälterdeckel (25) ausgebildeten
Deckelöffnung (26) befestigbaren Ventilkörper (14), ein im Ventilkörper (14) axial
verschieblich gelagertes, aus einer Schließstellung heraus entgegen der Wirkung eines
elastischen Elements, insbesondere einer Schraubendruckfeder (20), bewegbares Abgaberöhrchen
(18) und eine zwischen dem Rand (21) der Deckelöffnung (26) und dem Ventilkörper (14)
das Abgaberöhrchen (18) eng umschließend angeordnete Ringdichtung (28) aus Gummi oder
dergleichen elastischem Dichtmaterial umfaßt, derart, daß diese in Schließstellung
des Abgaberöhrchens (18) bzw. Abgabeventils (12) den Zugang (54) zu einem im Abgaberöhrchen
(18) ausgebildeten Austragskanal (56) schließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Beutels (24) ein Austragsröhrchen (58) angeordnet ist, welches durch
die Beutelfolie hindurch sowie unter Zwischenschaltung eines Dichtringes (32) mit
dem Ventilkörper (14) des Abgabeventils (12) verbindbar ist, derart, daß zwischen
dem Beutelinneren (52) und dem Ventilkörper (14) des Abgabeventils (12) eine Fluidverbindung
erhalten wird, wobei das Austragsröhrchen (58) und/oder der Ventilkörper (14) aus
bruchsicherem und insbesondere gegenüber organischen Medien nicht permeablem Material
besteht und der sich unmittelbar an den Beutel (24) anschließende Abschnitt (34) des
Austragsröhrchens (58) mit einer Oberfläche, insbesondere einem Belag (36) aus mit
der Beutelfolie gut verschweißbaren Material versehen ist.
2. Baueinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gut verschweißbare Oberfläche oder der gut verschweißbare Belag durch eine
aufschieb- oder aufsteckbare Hülse (36) gebildet ist.
3. Baueinheit, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Austragsröhrchen (58) eine scheiben-, insbesondere jedoch zylinderkappenartige
Verbreiterung (38) aufweist, die sich innerhalb des Beutels (24) unmittelbar an den
Beutel (24) anschließt, und einen in Richtung zum Beutelinneren hin offenen Ringraum
(60) um das Austragsröhrchen (58) herum begrenzt.
4. Baueinheit nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich zumindest über der äußeren Umfang der kappenartigen Verbreiterung (38) eine
Oberfläche oder ein Belag, insbesondere eine Hülse (36) aus gut mit der Beutelfolie
verschweißbarem Material ersteckt.
5. Baueinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Austragsröhrchen (58) einen sich durch eine Öffnung (62) des Beutels (24)
hindurch erstreckenden Röhrchenabschnitt (44) aufweist, der innerhalb einer zugeordneten
Öffnung (64) des Ventilkörper (14) des Abgabeventils (12) einrastbar ist, derart,
daß der Ventilkörper (14) mit dem Inneren des Beutels (24) fluiddicht gegenüber dem
Innenraum des äußeren Behälters (22) fluidverbindbar ist.
6. Baueinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an das Austragsröhrchen (58) eine sich bis nahe zum Boden des Beutels (24) hin
erstreckende Steigleitung (42) angeschlossen ist.
7. Baueinheit nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des sich um das Austragsröhrchen (58) herum erstreckenden, durch die
zylinderkappenartige Verbreiterung (38) begrenzten Ringraums (60) das Austragsröhrchen
(58) eine seitliche Öffnung (65) aufweist, durch die hindurch eine weitere Fluidverbindung
zum Beutelinneren (52) hin definiert ist.
8. Baueinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper (14) des Abgabeventils (12) sowie das Austragsröhrchen (58) samt
Verbreiterung (38) aus Polyacetal besteht, während der mit der Beutelfolie gut verschweißbare
Belag oder die Hülse (36) aus Polyethylen, Polypropylen oder dgl. hergestellt ist.