[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verriegeln einer Tür beim Scharfschalten
einer Einbruchmeldeanlage (EMA), wobei der Zustand der Tür durch elektrisch arbeitende
Vorrichtungen von der Einbruchmeldeanlage überwachbar ist, für die Scharfschaltung
der Einbruchmeldeanlage die Tür geschlossen und abgeschlossen sein muß und wobei zur
Verriegelung der geschlossenen und abgeschlossenen Tür in der Türzarge eine von der
Einbruchmeldeanlage elektrisch steuerbare Verriegelungsvorrichtung ausgebildet ist,
welche das Öffnen der nach dem Scharfschalten der Einbruchmeldeanlage nicht abgeschlossenen
Tür solange verhindert, bis die von der Einbruchmeldeanlage elektrisch steuerbare
Verriegelung nach Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage wieder aufgehoben ist.
[0002] Das dabei im Türrahmen befindliche Sperrelement, welches zusätzlich zu den in einer
Tür vorhandenen Schließsystemen (Falle, Schloßriegel) vorgesehen ist, gewährt eine
weitere Sicherung der Türe. Eine derartige Vorrichtung ist insbesondere in bindung
mit Einbruchmeldeanlagen (EMA) notwendig. Mit diesem zusätzlichen Sperrelement soll
beim Einsatz in derartigen Anlagen erreicht werden, daß die mechanische Zwangsläufigkeit
von Einbruchmeldeanlagen gewährleistet wird.
[0003] Dies bedeutet, daß die Türe zusätzlich mechanisch arretiert sein muß, solange die
Einbruchmeldeanlage scharf geschaltet ist. Damit wird sichergestellt, daß man nicht
in den eigenen Alarm läuft.
[0004] Bekannte Maßnahmen für eine derartige Anlagen sind die zusätzliche Anbringung von
Blockschlössern, Türöffnern oder z.B. von Motorriegeln und ähnlich aufwendigen Vorrichtungen.
[0005] Zusätzlich zu Sicherungen der Tür mittels Falle und Riegel kann die Tür durch eine
von der Einbruch-Meldeanlage aus angesteuerte Verriegelung gesichert werden, um das
Auslösen eines Fehlalarms z.B. durch den Benutzer selbst zu verhindern.
[0006] Aus der DE 37 38 097 C1 ist eine gattungsgemäße derartige zusätzliche Sicherung bekannt.
Bei dieser bekannten Vorrichtung wird die Falle mittels eines elektromagnetisch betätigbaren
Schiebers beim Scharfschalten der Einbruchmeldeanlage verriegelt. Diese Verriegelung
kann durch Zurückschließen des Riegels des Einsteckschlosses aufgehoben werden. Dabei
wir auch die Scharfschaltung der Einbruchmeldeanlage aufgehoben.
[0007] All diesen Anordnungen ist gemeinsam, daß die Verriegelungsvorrichtung und das Sperrelement
für die Funktion der Zwangsläufigkeit der Einbruchmeldeanlage zusätzlich zum Türschloß
installiert werden und/oder im allgemeinen auch Energie für den Türverschluß und für
die Türverriegelung benötigen.
[0008] Es ist
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine besonders einfache und weitestgehend elektrisch
unabhängige Vorrichtung zum Verriegeln einer Tür beim Scharfschalten einer Einbruchmeldeanlage
anzugeben.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine im Türrahmen befindliche
Sperreinrichtung vorgesehen ist, welche durch eine Umlenkeinrichtung betätigbar ist,
wobei die Umlenkeinrichtung durch das Ausschließen eines in einem Schloß befindlichen
Schloßriegels derart betätigbar ist, daß die Sperreinrichtung in eine in der Tür befindliche
Aussparung einfährt und die Tür beim Abschließen zusätzlich verriegelbar ist, und
daß die Sperreinrichtung in ausgefahrener Position beim Scharfschalten der Einbruchmeldeanlage
durch die von der Einbruchmeldeanlage elektrisch steuerbare Verriegelungseinrichtung
verriegelbar ist.
[0010] Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Es ist ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung, daß die Verriegelungseinrichtung
als Rückkehrsperre mit einem Elektromagneten ausgebildet ist, durch welchen ein den
Rückweg der Sperreinrichtung blockierender Anker betätigbar ist.
[0012] Weiterhin vorteilhaft ist, daß als eine Überwachungseinrichtung eine Sensor-Einrichtung
vorgesehen ist, welche das Einfahren der Falle in die Türzarge an die Einbruchmeldeanlage
übermittelt.
[0013] Als ein weiterer Vorteil wird angesehen, daß als eine Überwachungseinrichtung eine
Sensor-Einrichtung vorgesehen ist, welche das Einfahren des Schloßriegels aus der
Tür in die Türzarge und damit das Einfahren der Sperreinrichtung aus dem Türrahmen
in die Tür an die Einbruchmeldeanlage übermittelt.
[0014] Es ist dabei besonders vorteilhaft, daß die Sensor-Einrichtungen als Rückmeldekontakte
ausgebildet sind, welche durch die Umlenkeinrichtung bzw. durch die Falle betätigbar
sind.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand einer einzigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeigenden Figur näher beschrieben.
[0016] Die Figur zeigt eine Schnittansicht des Aufbaus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Verriegeln einer Tür beim Scharfschalten einer Einbruchmeldeanlage.
[0017] Mit 2 ist ein Türrahmen bezeichnet, innerhalb dessen ein zusätzliches Sperrelement,
hier in Form eines Sperrbolzens 9, angebracht ist. Dieser Sperrbolzen 9 ist mit einem
Umlenkhebel 1 über eine Kinematik 10 gekoppelt. Eine Rückholfeder 11 ist vorgesehen,
um den Umlenkhebel 1 in eine definierte Ausgangsstellung zu bewegen. In dem dem Sperrbolzen
gegenüberliegenden Hebelarm ist in Richtung zur Tür ein Gewinde zur Aufnahme einer
Stellschraube 13 vorgesehen. Diese Stellschraube 13 ist an ihrer Kopfseite mit einer
Gegendruckplatte 12 verbunden. Mit 15 ist ein Sensor zur Erfassung der Stellung des
Umlenkhebels 1 vorgesehen, der als einfacher Schalter mit Schließfunktion ausgebildet
sein kann und dessen Anschlußkontakte mit der Einbruchmeldeanlage in Verbindung stehen.
Die Anordnung wird im Türrahmen 2 mit einem Schließblech 3 verschraubt, welches auch
die gesamte Verriegelungsvorrichtung aufnehmen kann.
[0018] Des weiteren ist ein Elektromagnet 16 vorgesehen, welcher durch die Einbruchmeldeanlage
ansteuerbar ist. Dieser Elektromagnet 16 weist einen Anker 17 auf, der den Sperrbolzen
in ausgefahrener Stellung blockieren kann.
[0019] Mit 4 ist die Tür bezeichnet, welche ein übliches Schloß 5 mit einer Falle 7 und
dem Schloßriegel 8 sowie einen Knauf und/oder eine Klinke 6 aufweist. Schließlich
weist die Tür noch eine weitere Aussparung 14 auf, welche dazu dient, den Sperrbolzen
9 in der Schließfunktion aufzunehmen.
[0020] Im Sinne der mechanischen Sicherheit, das heißt, wenn die Tür abgeschlossen wird,
muß der Schloßriegel 8 mit z.B. 20 mm ausgefahren werden. Je nach Schloß 5 kann dies
ein- oder zweitourig erfolgen. Vorzugsweise wird beim Einsatz in Einbruchmeldeanlagen
die zweitourige Ausführung verwendet. Dies ermöglicht zusätzlich den mechanischen
Verschluß der Tür 4 nach der ersten Umdrehung ohne nachfolgende Scharfschaltung der
Einbruchmeldeanlage. Diese wird erst bei einer zweiten Umdrehung scharf geschaltet.
[0021] Durch diese zweite Umdrehung wird der Schloßriegel 8 ausgeschlossen und es erfolgt
eine Betätigung des Umlenkhebels 11 über die Gegendruckplatte 12 und den sich anschließenden
Hebelarm. Der Umlenkhebel 1 lenkt die Schließbewegung des Schloßriegels 8 über die
Kinematik 10 in eine entgegengesetzte Bewegung des Sperrbolzens 9 um. Dadurch wird
der Sperrbolzen 9 parallel zum Schloßriegel, aber in entgegengesetzter Richtung ausgefahren.
Der Weg des Sperrbolzens 9 kann dabei 1:1 zum Schloßriegelweg erfolgen oder kürzer
oder länger sein, je nach entsprechender Kniehebel-Umsetzung in der Kinematik 10.
In der Figur ist die ausgefahrene Schließstellung des Sperrbolzens und die dabei wirksame
Stellung des Umlenkhebels 1 gestrichelt dargestellt.
[0022] Wird der Schloßriegel 8 wieder eingefahren, erfolgt auch der Rücktransport des Sperrbolzens
9. Der Rücktransport erfolgt durch die Blattfeder 11. Durch entsprechende mechanische
Ausführung des Sperrbolzens 9 kann z.B. erreicht werden, daß die Betätigung des Sperrbolzens
9 erst während der zweiten Umdrehung des Schlosses 5, das heißt bei einem Schloßriegelausschluß
von bis zu 20 mm, wirksam wird. Die Gegendruckplatte 12 kann in ihrer Lage durch die
Stellschraube 12 kontinuierlich verändert werden. Damit kann der Einsatz für den Ausschluß
des Sperrbolzens 9 individuell bei der Montage verändert bzw. eingestellt werden.
[0023] Nachfolgend wird die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung mit
einer Einbruchmeldeanlage beschrieben.
[0024] Wird der Schloßriegel 8 ausgeschlossen, so wird bei einem Riegelweg von 10-20 mm
parallel hierzu die Gegendruckplatte 12 betätigt und der Sperrbolzen wie zuvor näher
erläutert ausgefahren. Wird während dieses Vorgangs der Schloßriegel 8 wieder eingefahren,
so erfolgt automatisch der Rücktransport des Sperrbolzens 9 über die Rückholfeder
11. Wird jedoch der Schloßriegel 8 komplett ausgefahren, d.h. ca. 20 mm, so wird zum
einen der Sperrbolzen 9 ebenso komplett ausgefahren und der Sperrbolzen 9 befindet
sich dann in der als Gegenstück ausgebildeten Aussparung 14 im Türblatt. Das Gegenstück
14 kann z.B. eine einfache Rundhülse sein, die in bekannter Weise in das Türblatt
4 eingebaut werden kann. Nach dem kompletten Ausschluß des Sperrbolzens 9 wird über
den einen Hebelarm des Umlenkhebels 1 der Rückmeldekontakt 15 aktiviert. Dadurch erhält
die Einbruchmeldeanlage die Statusinformation, daß der Schloßriegel 8 ausgefahren
ist und sich der Sperrbolzen 9 im Gegenstück 14 befindet.
[0025] Ist die Zwangsläufigkeit erfüllt, d.h., daß die Tür zu ist, was mit einem zusätzlichen
Kontakt 18 erfaßt wird, daß die Tür verschlossen ist, wobei der Schloßriegel 8 komplett
ausgeschlossen wurde, was über den Schaltkontakt 15 erfaßt wird und daß schließlich
keine weiteren Störungen an der Einbruchmeldeanlage anstehen, so kann die Einbruchmeldeanlage
scharf geschaltet werden.
[0026] Mit der Scharfschaltung der Anlage wird z.B. der Elektromagnet 16 angesteuert und
dieser fährt in vertikaler Aufwärtsrichtung den Anker 17 aus. Dadurch wird der Sperrbolzen
9 in der ausgefahrenen Position blockiert. Beim Aufschließen wird zwar der Schloßriegel
8 mechanisch ausgefahren, der Sperrbolzen 9 bleibt jedoch weiterhin in der ausgefahrenen
Position. Die Tür kann also nicht geöffnet werden.
[0027] Wird die Einbruchmeldeanlage unscharf geschaltet, so wird der Stromfluß durch den
Elektromagneten 16 unterbrochen und der Sperrbolzen 9 wird wieder freigegeben. Durch
die Rückholfeder 11 wird der Sperrbolzen 9 dann wieder selbsttätig in die Ausgangsstellung
zurückgefahren und die Tür kann wieder geöffnet werden.
[0028] Die durch den Elektromagneten 16 gebildete Blockiereinrichtung kann auch so ausgebildet
werden, daß lediglich zum Entblocken der Vorrichtung eine Bestromung des Elektromagneten
16 erfolgt. Hierzu müßte der Anker 17 z.B. mit einer geeigneten Federvorrichtung (nicht
dargestellt) automatisch nach dem Ausfahren des Sperrbolzens 9 in eine Blockierposition
gebracht werden. Durch Bestromung des Elektromagneten 16 könnte die Blockierung dann
wieder aufgehoben werden und der Sperrbolzen 9 würde in seine Ausgangsstellung zurückkehren.
Diese Anordnung hätte den Vorteil, daß der Elektromagnet 16 jeweils nur kurz bestromt
werden müßte, solange bis der Sperrbolzen 9 wieder in seine Ausgangsstellung zurückgekehrt
ist, was über den Schaltkontakt 15 erfaßt werden könnte.
1. Vorrichtung zum Verriegeln einer Tür (4) beim Scharfschalten einer Einbruchmeldeanlage
(EMA), wobei der Zustand der Tür (4) durch elektrisch arbeitende Vorrichtungen (15,
18) von der Einbruchmeldeanlage überwachbar ist, für die Scharfschaltung der Einbruchmeldeanlage
die Tür (4) geschlossen und abgeschlossen sein muß und wobei zur Verriegelung der
geschlossenen und abgeschlossenen Tür (4) in der Türzarge (2, 3) eine von der Einbruchmeldeanlage
elektrisch steuerbare Verriegelungsvorrichtung (16, 17) ausgebildet ist, welche das
Öffnen der nach dem Scharfschalten der Einbruchmeldeanlage nicht abgeschlossenen Tür
(4) solange verhindert, bis die von der Einbruchmeldeanlage elektrisch steuerbare
Verriegelung (16, 17) nach Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage wieder aufgehoben
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine im Türrahmen (2) befindliche Sperreinrichtung (9) vorgesehen ist, welche
durch eine Umlenkeinrichtung (1, 10) betätigbar ist, wobei die Umlenkeinrichtung (1,
10) durch das Ausschließen eines in einem Schloß (5) befindlichen Schloßriegels (8)
derart betätigbar ist, daß die Sperreinrichtung (9) in eine in der Tür befindliche
Aussparung (14) einfährt und die Tür (4) beim Abschließen zusätzlich verriegelbar
ist, und daß die Sperreinrichtung (9) in ausgefahrener Position bei Scharfschaltung
der Einbruchmeldeanlage durch die von der Einbruchmeldeanlage elektrisch steuerbare
Verriegelungseinrichtung (16, 17) verriegelbar ist.
2. Vorrichtung zum Verriegeln einer Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungseinrichtung als Rückkehrsperre (16, 17) mit einem Elektromagneten
(16) ausgebildet ist, durch welchen ein den Rückweg der Sperreinrichtung (9) blockierender
Anker (17) betätigbar ist.
3. Vorrichtung zum Verriegeln einer Tür nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als eine Überwachungseinrichtung (18) eine Sensor-Einrichtung (18) vorgesehen
ist, welche das Einfahren der Falle (7) in die Türzarge (2,3) an die Einbrucbmeldeanlage
übermittelt.
4. Vorrichtung zum Verriegeln einer Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als eine Überwachungseinrichtung (15) eine Sensor-Einrichtung (15) vorgesehen
ist, welche das Einfahren des Schloßriegels (8) aus der Tür (4) in die Türzarge (2,
13) und damit das Einfahren der Sperreinrichtung (9) aus dem Türrahmen (2) in die
Tür (4, 14) an die Einbruchmeldeanlage übermittelt.
5. Vorrichtung zum Verriegeln einer Tür nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensor-Einrichtungen (15, 18) als Rückmeldekontakt (15, 18) ausgebildet sind,
welche durch die Umlenkeinrichtung (1, 10) bzw. durch die Falle (7) betätigbar sind.