(19)
(11) EP 0 697 572 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.02.1996  Patentblatt  1996/08

(21) Anmeldenummer: 95112189.6

(22) Anmeldetag:  03.08.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F24H 1/28, F23D 14/36, F24H 9/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 16.08.1994 DE 4428944
16.08.1994 DE 4428942

(71) Anmelder: VIESSMANN WERKE GmbH & CO.
D-35107 Allendorf/Eder (DE)

(72) Erfinder:
  • Hofbauer, Peter, Prof. Dr.-Ing.
    D-51503 Rösrath-Hoffnungsthal (DE)

(74) Vertreter: Wolf, Günter, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Amthor u. Wolf, An der Mainbrücke 16
D-63456 Hanau
D-63456 Hanau (DE)

   


(54) Gasheizkessel


(57) Die Erfindung betrifft einen Gasheizkessel, bestehend aus einem mit Vor- und Rücklaufanschlüssen (2, 3) versehenen wasserführenden Gehäuse (1), in dem eine Brennkammer (4) mit Brenner (5) und mit einem spaltartigen, zum Gasabzug (6) führenden Heizgaszug (7) angeordnet ist.
Erfindungsgemäß ist das wasserführende Gehäuse (1) aus zwei der Form des als Gasflächenbrenner (5') ausgebildeten Brenners (5) angepaßten, zueinander im wesentlichen formidentischen, mit Vor- und Rücklaufanschlüssen (2, 3) versehenen Kammern (8, 9) gebildet. Diese Kammern (8, 9) begrenzen den zum Gasabzug (6) führenden Heizgaszug (7), dessen Zugang (10) durch eine Öffnung (11) in der brennerseitigen Kammer (8) gebildet ist. Die Kammern (8, 9) übergreifen die Brennkammer (4) und den darin angeordneten Gasflächenbrenner (5') glockenartig.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Gasheizkessel, bestehend aus einem mit Vor- und Rücklaufanschlüssen versehenen wasserführenden Gehäuse, in dem eine Brennkammer mit Brenner und mit einem im wesentlichen spaltartigen, zum Gasabzug führenden Heizgaszug angeordnet ist.

[0002] Ein derartiger Heizkessel ist bspw. nach der DE-A-29 43 590 bekannt, der nur insofern von der üblichen Kesselbauweise - relativ großvolumiges Gehäuse mit entsprechend großer Brennkammer - abweicht, als hierbei der Konvektionsbereich, d.h., der Heizgaszugbereich, spaltartig ausgebildet ist, und zwar in der Weise, daß entsprechend durchmesserkleine Rohre zur Verwendung kommen, die radial oder axial die Verbindung zwischen Brennkammer und Gasabzug herstellen, oder daß der Konvektionsbereich aus zwei im wesentlichen planparallelen oder konischen, drehsymmetrischen Wänden besteht, die zwischen sich einen spaltförmigen Zwischenraum einschließen, der von den Verbrennungsabgasen auswärts gerichtet durchströmt wird. Zweck einer derartigen Ausbildung ist, den Konvektionsbereich von den Heizgasen laminar durchströmen zu lassen, um unabhängig von der Kesseltemperatur eine Kondensation der Verbrennungsgase an den betroffenen Kesselwänden zu verhindern. Um genügend Wärmeübergangsfläche unterbringen zu können, verlangt dies entsprechend relativ große radiale und/oder axiale Abmessungen des Heizkessels und, sofern der Heizgasabzug rohrförmig ausgebildet ist, eine Vielzahl von durchmesserkleinen Rohren.

[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, insbesondere unter Beibehaltung der vorteilhaften Betriebsweise einen solchen Heizkessel wesentlich kompakter zu bauen, d.h., den Brenner und die gas- und wasserführenden Räume nicht nur so klein wie möglich auszubilden, sondern auch bezüglich ihrer Zuordnung zueinander so dicht wie möglich anzuordnen.

[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Gasheizkessel der eingangs genannten Art nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das wasserführende Gehäuse aus zwei der Form des als Gasflächenbrenner ausgebildeten Brenners angepaßten, zueinander im wesentlichen formidentischen, mit Vor- und Rücklaufanschlüssen versehenen Kammern gebildet ist, die den zum Gasabzug führenden Heizgaszug begrenzen, dessen Zugang durch eine Öffnung in der brennerseitigen Kammer gebildet ist und den darin angeordneten Gasflächenbrenner glockenartig übergreifen.

[0005] Selbst wenn der Gasflächenbrenner ebenflächig oder angenähert ebenflächig ausgebildet sein sollte, so ergibt dies, in bezug auf die Brennerachse und in Draufsicht gesehen, zwar einerseits einen radial großflächigen Heizkessel, der aber andererseits extrem flach baut. Auf Kosten dieser extremen Flachbauweise, aber immer noch räumlich sehr kompakt bleibend, wird jedoch die Ausführungsform bevorzugt, bei der ein halbkugelförmiger bzw. angenähert halbkugelförmiger Gasflächenbrenner zur Verwendung kommt, was mit einer Reduzierung der radialen Abmessungen verbunden ist, ohne daß dabei die wirksame Fläche des Gasflächenbrenners reduziert werden muß, d.h., bei bspw. Beibehaltung des Durchmessers eines ebenflächigen Gasbrenners läßt sich bei Halbkugelform ein Mehr an wirksamer Brenner- und Übertragungsfläche unterbringen.

[0006] Durch die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich ein Heizkessel in raumsparender Lagenbauweise, nämlich aus Gasflächenbrennerlage, Brennkammerlage und zwei Lagen aus den wasserführenden Kammern, die als Zwischenlagen den spaltartigen Heizgaszug einschließen. Mit Rücksicht auf auch in bezug auf die Brennkammerachse geringe radiale Abmessungen wird unter Beibehaltung einer solchen Lagenbauweise, wie vorerwähnt, das Ganze in bevorzugter Ausführungsform glockenartig gewölbt ausgebildet, was zu einem Heizkessel führt, dessen Höhe bzw. Tiefe (bei Wandmontage) in etwa dessen Durchmesser entspricht, und in dem trotz Kompaktbauweise die verfügbare Wärmetauschfläche etwa dem Dreifachen der Brennerfläche entspricht. Etwa ein Drittel der Wärmeübertragungsfläche unterliegt dabei einer Strahlungsübertragung, und der Rest ist Konvektionsfläche im spaltartig ausgebildeten Heizgaszug.

[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen bestehen in Folgendem:
In Anpassung an die Geometrie von Brenner und Brennkammer in gewölbter Form und an das sich reduzierende Verbrennungsgasvolumen ist einerseits der Brennkammerraum zwischen der Brennerfläche und der brennerseitigen Kammer des Gehäuses sich zur den Zugang zum Heizgaszug bildenden Öffnung hin erweiternd ausgebildet und andererseits ist der von beiden Kammern des Gehäuses begrenzte, spaltartige Heizgaszug sich zum Gasabzug hin verengend ausgebildet.
Insbesondere bei vertikaler Orientierung der Brennkammerachse, bei der die aus dem Spalt abströmenden Verbrennungsgase ringsum in Form eines Schlauches austreten, ist vorteilhaft der Gasabzug in Form eines ringförmigen, das Gehäuse umfassenden Abgassammelkanales ausgebildet.
Bei horizontaler Orientierung der Brennkammerachse (Wandmontage des Heizkessels) kann dies zwar auch vorgesehen werden, da aber hierbei die abströmenden Verbrennungsgase eine nach oben gerichtete Tendenz haben, kann hierbei ein oben angeordneter Abzug vorgesehen werden, oder der ringförmige Abgassammelkanal wird etwas nach oben exzentrisch versetzt angeordnet.
Insbesondere bei gewölbter Ausbildung, d.h. bspw. Halbkugelform des Gasflächenbrenners sind das aus beiden Kammern gebildete Gehäuse und der Gasflächenbrenner vorteilhaft miteinander aufschwenkbar verbunden, um leicht und ohne den Brenner direkt abmontieren zu müssen, an die Brennkammer und den Brenner im Bedarfsfall herankommen zu können.
Ferner sind bei vertikaler Anordnung der Brennkammerachse und bei im wesentlichen halbkugelförmiger Ausbildung der beiden Kammern der Vorlaufanschluß der äußeren Kammer und der mindestens eine Vorlaufanschluß der brennkammerseitigen Kammer des Gehäuses jeweils an der höchsten Stelle dieser Kammern angeordnet, und der Vorlaufanschluß der brennkammerseitigen Kammer durchgreift die äußere Kammer.
Bei für eine Wandmontage vorgesehenen Gasheizkesseln sind diese Vorlaufanschlüsse zweckmäßig nach oben und die Durchlaufanschlüsse nach unten zu verlegen, was noch näher erläutert wird. Im übrigen kann der erfindungsgemäße Gasheizkessel sowohl als Tief- und Niedertemperaturkessel als auch als Brennwertkessel betrieben werden, wofür man lediglich den Vorlauf mit dem Rücklauf vertauschen müßte. Für den Fall einer Gegenstromführung wäre dieser Kessel ein Brennwertkessel, für den Fall einer Gleichstromführung, nach Vertausch von Vorlauf und Rücklauf wäre es ein Niedertemperaturkessel.

[0008] Mit Rücksicht auf den engen, spaltartig ausgebildeten Heizgaszug muß der erfindungsgemäße Heizkessel mit einem Gasflächenbrenner betrieben werden, der mit einem Gasfördergebläse ausgestattet ist, das eine ausreichend hohe Pressung liefert und entsprechend Strom verbraucht. Eine diesbezüglich besonders vorteilhafte Weiterbildung, und zwar insbesondere anknüpfend an die bevorzugte Glockenform, besteht darin, daß in der den Zugang zum Heizgaszug bildenden Öffnung eine Abgasturbine angeordnet ist, die als Antrieb mit einem gaszuströmseitig vor der Brennerfläche und hinter dem Gaszufuhranschluß angeordneten Gasverdichter verbunden ist. Dies wird im einzelnen noch näher erläutert.
Abgesehen davon, daß mit einer solchen Abgasturbine, die von den abströmenden Verbrennungsgasen angetrieben wird, kein Strom verbraucht wird, ist hierbei der Freiraum einerseits in und unter der Öffnung der brennerseitigen Kammer und im halbkugelförmigen Gasflächenbrenner ohne weitere sonstige Raumbeanspruchung ausgenutzt, um Turbine und Gasverdichter unterzubringen, d.h., auch diesbezüglich ist die Zielsetzung einer möglichst kompakten Bauweise eingehalten.
Selbst wenn der Heizgaszug zwischen den Kammern nicht spaltartig ausgebildet sein sollte, d.h., einen mehrfach größeren Durchströmquerschnitt hat, so ist damit die Kompaktbauweise nicht verlassen, d.h., ein solcher Kessel kann dann auch mit geringerer Gaspressung betrieben werden, ganz abgesehen davon, daß dann auch weniger anspruchsvolles Brenngas für den Betrieb des Kessels verwendet werden kann.

[0009] Der erfindungsgemäße Gasheizkessel und dessen vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

[0010] Es zeigt schematisch
Fig. 1
einen Schnitt durch den Gasheizkessel bei vertikaler Anordnung der Brennkammerachse;
Fig. 2
einen entsprechenden Schnitt bei horizontaler Anordnung der Brennkammerachse (Wandmontage) und
Fig. 3
im Schnitt den Gasheizkessel im aufgeklappten Zustand.


[0011] Der Heizkessel besteht in bekannter Weise aus einem mit Vor- und Rücklaufanschlüssen 2, 3 versehenen wasserführenden Gehäuse 1, in dem eine Brennkammer 4 mit Brenner 5 und mit einem spaltartigen, zum Gasabzug 6 führenden Heizgaszug 7 angeordnet ist. Für einen solchen Heizkessel ist nun, und zwar unabhängig davon, ob die Brennkammerachse 14 horizontal oder vertikal angeordnet wird, wesentlich, daß das wasserführende Gehäuse 1 aus zwei der Form des als Gasflächenbrenner 5 ausgebildeten Brenners 5 angepaßten, zueinander im wesentlichen formidentischen, mit Vor- und Rücklaufanschlüssen 2, 3 versehenen Kammern 8, 9 gebildet ist, die den zum Gasabzug 6 führenden Heizgaszug 7 begrenzen, dessen Zugang 10 durch eine Öffnung 11 in der brennerseitigen Kammer 8 gebildet ist und die die Brennkammer 4 und den darin angeordneten Gasflächenbrenner 5' glockenartig übergreifen und damit insoweit an die Brennerform angepaßt sind.

[0012] Dargestellt ist ein solcher Gasheizkessel in den Fig. 1, 2 in der bevorzugten Ausführungsform, d.h. halbkugelförmig in Anpassung an den ebenfalls halbkugelförmig ausgebildeten Gasflächenbrenner 5', der im Inneren und in bekannter Weise mit zwei ebenfalls halbkugelförmigen Gasverteilern 17 (bspw. gelochte Bleche) ausgestattet ist, die wie die Brennerfläche F (bspw. engmaschiges Metallgewebe) vom Brennerträger 19 getragen werden, durch den auch die hier nicht dargestellte Gaszufuhr erfolgt. Auf eine zusätzliche Darstellung des Heizkessels ohne den noch zu beschreibenden Turbolader mit Zubehörteilen ist verzichtet, da ohne weiteres vorstellbar.

[0013] Als Brenngas kommt insbesondere Erdgas in Frage, da damit eine weitgehend schadstoff- und insbesondere rückstandsfreie Verbrennung erreichbar ist. Die mögliche Ausführungsform mit einem ebenflächigen Gaflächenbrenner und entsprechend angepaßtem Gehäuse ist nicht dargestellt, da ohne weiteres vorstellbar. Im Vergleich zum dargestellten Heizkessel und bei gleichgroßen Brenner- und Wärmeübertragungsflächen, wurde ein solcher Gasheizkessel zwar flacher bauen, aber einen wesentlich größeren Durchmesser haben.

[0014] Ebenfalls nicht dargestellt ist eine Ausführungsform, bei der der Gasflächenbrenner ein Halbzylinder wäre oder angenähert halbzylindrische Form hätte.

[0015] Nachfolgend wird jedoch auf die bevorzugte und dargestellte rotationssymmetrische Halbkugelform Bezug genommen, in der im übrigen auch alle vorteilhaften Ausgestaltungen, insbesondere was den Turbolader betrifft, mit dargestellt sind.

[0016] Um von der Brennerfläche F aus zur zentrischen Öffnung 11 eine möglichst gleichmäßige Strömungsgeschwindigkeit der Verbrennungsgase zu erreichen, ist die Brennkammer 4 zwischen der Brennerfläche F und der brennerseitigen Kammer 8 des Gehäuses 1 sich zur den Zugang 10 zum Heizgaszug 7 bildenden Öffnung 11 hin erweiternd ausgebildet, während sich umgekehrt, aber aus dem gleichen Grund, der von beiden Kammern 8, 9 des Gehäuses 1 begrenzte Heizgaszug 7 bzw. der Gasabzugsspalt 7' zum Gasabzug 6 hin verengt, um dem sich durch Abkühlung reduzierenden Gasvolumen zu entsprechen. Wie ersichtlich, ist auch wasserseitig durch eine entsprechende Gestaltung der beiden Kammern 8, 9 für eine weitgehende Minimierung des Widerstandes für das Kesselwasser gesorgt, ohne dabei das durchströmbare Volumen extrem zu vergrößern, was einer kompakten Bauweise entgegenstünde. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, bei dem der Gasabzug 6 oben gegenüber einem Kondensatablauf 6'' angeordnet ist, ist beim Gasheizkessel nach Fig. 1 der Abzug 6 als ringförmig das Gehäuse 1 umgebender Gasabzugskanal 6' ausgebildet. Der Gasheizkessel nach Fig. 2 arbeitet in diesem Fall als Brennwertkessel, wobei in der unteren Hälfte die Verbrennungsgase dem rückgeführten Kesselwasser entgegenströmen.

[0017] Bei vertikaler Anordnung der Brennkammerachse 14 und bei halbkugelförmiger Ausbildung der beiden Kammern 8, 9 sind der Vorlaufanschluß 2 der äußeren Kammer 9 und die beiden Vorlaufanschlüsse 2 der brennkammerseitigen Kammer 8 des Gehäuses 1 jeweils an der höchsten Stelle dieser Kammern 8, 9 angeordnet, wobei, wie dargestellt, die Vorlaufanschlüsse 2 der brennkammerseitigen Kammer 8 die äußere Kammer 9 gasdicht durchgreifen (siehe Fig. 1). Um in beiden Fällen die Brennkammer 4 und den Brenner 5 im Bedarfsfall leicht zugänglich zu machen, sind, wie schematisch in Fig. 3 verdeutlicht, das Gehäuse 1 und der Gasflächenbrenner 5' aufschwenkbar miteinander verbunden, wobei mit Rücksicht auf die Vor- und Rücklaufanschlüsse 2, 3 und den Gasabzug 6 das Gehäuse 1 fest vor Ort installiert wird und der Brenner mit seinem Brennerträger 19 ab- bzw. aufschwenkbar zugeordnet ist. Um dabei die nicht dargestellte Gaszufuhrleitung nicht abkoppeln zu müssen, ist diese elastisch ausgebildet.
Sofern der Heizgaszug 7, wie dargestellt, als enger Spalt ausgebildet ist, muß für eine höhere Pressung bei der Gaszufuhr gesorgt werden. Vorteilhaft geschieht dies mit einer Art "Turbolader", der nur während der Anfahrphase eines Startantriebes bedarf, während des Betriebes aber keine Energiezufuhr von außen braucht. Bezüglich dieses "Turboladers" ist in der den Zugang 10 zum Heizgaszug 7 bildenden Öffnung 11 eine Abgaturbine 12 angeordnet, die als Antrieb mit einem gaszuströmseitig vor der Brennerfläche F und hinter dem Gaszufuhranschluß angeordneten Gasverdichter 13 verbunden ist.
Die Zündung des zündfähigen Gemisches erfolgt bei den Ausführungsbeispielen mit einer Zündeinrichtung 26 hinter der Abgasturbine, da nur beim Start der Gasverdichter 13 für das Gasgemisch elektrisch angetrieben wird und die Drehzahl der Turbine noch nicht sehr hoch ist. Das gezündete Gemisch zündet dann durch die Turbine hindurch den Brenner. Dabei wird das brennende Gemisch gleichmäßig in dem engen Raum über der Turbine verteilt, und es wird verhindert, daß unverbranntes Gas in den Abgasspalt F' beim Anfahren des Heizkessels eindringt.
Für den Anfahrvorgang ist der Gasverdichter 13 mit einem Startantrieb 15 versehen, der also nur während der Anfahrphase des Heizkessels Strom aufnimmt. Diesbezüglich ist die Verbindungswelle 16 der Abgasturbine 12 und des Gasverdichters 13 einerseits an der Wand 9' der äußeren Kammer 9 des Gehäuses 1 und an mindestens einem zuströmseitig vor der Brennerfläche F angeordneten Gasverteiler 17 gelagert. In der Nabe 18 des Gasverdichters 13 ist ein stationär am Brennerträger 19 sitzender, mit Stromanschlüssen versehener Anker 21 angeordnet, der den Startantrieb 15 bildet, d.h., die Nabe 18 des Gasverdichters 13 bildet den Läufer.

[0018] Um eine möglichst gleichmäßige Gasverteilung zur Brennerfläche F zu erreichen, ist über dem Gasverdichter 13 eine an die Wölbungsform der Brennerfläche F angepaßte Gasführungshaube 22 angeordnet, die stationär, wie bspw. dargestellt, mit dem inneren Gasverteiler 17 verbunden ist. Da das zu fördernde Gas gegen einen nicht unbeachtlichen Staudruck zu fördern ist und um eine Rückströmung des aus dem Gasverdichter 13 austretenden Brenngases zu unterbinden, ist der Gasverdichter 13 mit rotationssymmetrischen Labyrinthen 23 sowohl gegen die Gasführungshaube 22 als auch den Brennerträger 19 abgedichtet.

[0019] Um ferner für eine strömungsgünstige Zu- und Ausströmung der Verbrennungsgase zur und aus der Abgasturbine 12 zu sorgen, ist die Nabe 24 der Abgasturbine 12 in bezug auf die Verbindungswelle 16 mit einer im Querschnitt konkaven Umfangsfläche 25 versehen.

[0020] Da sich die drei Ausführungsformen im wesentlichen entsprechen, sind in den Fig. 2, 3 nur die wichtigsten Bezugszeichen angegeben.


Ansprüche

1. Gasheizkessel, bestehend aus einem mit Vor- und Rücklaufanschlüssen (2, 3) versehenen wasserführenden Gehäuse (1), in dem eine Brennkammer (4) mit Brenner (5) und mit einem spaltartigen, zum Gasabzug (6) führenden Heizgaszug (7) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wasserführende Gehäuse (1) aus zwei der Form des als Gasflächenbrenner (5') ausgebildeten Brenners (5) angepaßten, zueinander im wesentlichen formidentischen, mit Vor- und Rücklaufanschlüssen (2, 3) versehenen Kammern (8, 9) gebildet ist, die den zum Gasabzug (6) führenden Heizgaszug (7) begrenzen, dessen Zugang (10) durch eine Öffnung (11) in der brennerseitigen Kammer (8) gebildet ist und die die Brennkammer (4) und den darin angeordneten Gasflächenbrenner (5') glockenartig übergreifen.
 
2. Gasheizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasflächenbrenner (5') halbkugelförmig oder angenähert halbkugelförmig ausgebildet ist, dem die beiden Kammern (8, 9) in ihrer Form entsprechend angepaßt sind.
 
3. Gasheizkessel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennkammerraum (4') zwischen der Brennerfläche (F) und der brennerseitigen Kammer (8) des Gehäuses (1) sich zur den Zugang (10) zum Heizgaszug (7) bildenden Öffnung (11) hin erweiternd ausgebildet ist.
 
4. Gasheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der von beiden Kammern (8, 9) des Gehäuses (1) begrenzte Heizgaszug (7) sich zum Gasabzug (6) hin verengend ausgebildet ist.
 
5. Gasheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasabzug (6) in Form eines ringförmigen, das Gehäuse (1) umfassenden Abgassammelkanales (6') ausgebildet ist.
 
6. Gasheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das aus beiden Kammern (8, 9) gebildete Gehäuse (1) und der Gasflächenbrenner (5') miteinander aufschwenkbar verbunden sind.
 
7. Gasheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei vertikaler Anordnung der Brennkammerachse (14) und bei im wesentlichen halbkugelförmiger Ausbildung der beiden Kammern (8, 9) der Vorlaufanschluß (2) der äußeren Kammer (9) und der mindestens eine Vorlaufanschluß (2) der brennkammerseitigen Kammer (8) des Gehäuses (1) jeweils an der höchsten Stelle dieser Kammern (8, 9) angeordnet sind und der Vorlaufanschluß (2) der brennkammerseitigen Kammer (8) die äußere Kammer (9) durchgreift.
 
8. Gasheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der den Zugang (10) zum Heizgaszug (7) bildenden Öffnung (11) eine Abgasturbine (12) angeordnet ist, die als Antrieb mit einem gaszuströmseitig vor der Brennerfläche (F) und hinter dem Gaszufuhranschluß (7) angeordneten Gasverdichter (13) verbunden ist.
 
9. Gasheizkessel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasverdichter (13) mit einem elektrischen Startantrieb (15) versehen ist.
 
10. Gasheizkessel nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungswelle (16) der Abgasturbine (12) und des Gasverdichters (13) einerseits an der Wand (9') der äußeren Kammer (9) des Gehäuses (1) und an mindestens einem zuströmseitig vor der Brennerfläche (F) angeordneten Gasverteiler (17) gelagert und in der Nabe (18) des Gasverdichters (13) ein stationär am Brennerträger (19) sitzender, mit Stromanschlüssen (20) versehener Anker (21) als Startantrieb (15) angeordnet ist.
 
11. Gasheizkessel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß über dem Gasverdichter (13) eine an die Wölbungsform der Brennerfläche (F) angepaßte Gasführungshaube (22) angeordnet und diese stationär mit dem Gasverteiler (17) verbunden ist.
 
12. Gasheizkessel nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasverdichter (13) mit rotationssymmetrischen Labyrinthen (23) sowohl gegen die Gasführungshaube (22) als auch den Brennerträger (19) abgedichtet ist.
 
13. Gasheizkessel nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nabe (24) der Abgasturbine (12) in bezug auf die Verbindungswelle (16) mit einer im Querschnitt konkaven Umfangsfläche (25) versehen ist.
 
14. Gasheizkessel nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zündeinrichtung (26) für den Gasflächenbrenner (5') zwischen der Abgasturbine (12) und dem Zugang (10) zum Gasabzugsspalt (7') angeordnet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht