[0001] Die Erfindung betrifft eine Auflage für eine Sitz- oder Liegevorrichtung, insbesondere
für Betten, Rollstühle, etc., zur Verhinderung des Wundliegens von bewegungsbehinderten
Personen, mit einer Vielzahl von unabhängig voneinander befüllbaren dicht nebeneinander
angeordneten Zellen, wobei die Zellen als etwa quer zur Auflagefläche auslenkbare,
mit hydraulischem oder pneumatischem Druck beaufschlagbare in ihrer Längsrichtung
verformbare Druckbehälter ausgebildet sind, deren Längsache etwa normal zur Auflagefläche
angeordnet und jede Zelle einzeln über zumindest ein durch eine Steuereinheit betätigbares
Ventil pro Zelle ansteuerbar ist.
[0002] Insbesonders bei teilweise oder ganz gelähmten Patienten, aber auch bei durch eine
andere Krankheit an das Bett gebundene Peronen besteht nach längerer die Gefahr des
Wundliegens (Dekubitus) . Dekubituserscheinungen treten besonders dann auf, wenn der
Körperauflagedruck für längere Zeit auf einer relativ kleinen Körperoberfläche, beispielsweise
herausragenden Körperstellen wie etwa Beckenknochen, Steißbein, etc konzentriert ist.
[0003] Die US 4 542 547 A zeigt eine Auflage der eingangs genannten Art mit mehreren großflächigen
Mattenelementen, von denen jedes Mattenelement für sich normal zur Auflageebene auslenkbar
ist. Eine punktuelle und selektive Steuerung des Körperauflagedruckes ist allerdings
wegen der Größe der Mattenelemente nicht möglich.
[0004] Eine ähnliche Auflage ist aus der WO 88/09651 A1 bekannt. Dabei sind mehrere unabhängig
voneinander pneumatisch mit Druck beaufschlagbare Zellengruppen vorgesehen, welche
normal zur Auflagefläche auslenkbar sind, wobei die Zellen einer Zellengruppe jeweils
über einen Luftverteiler miteinander verbunden sind. Durch Druckbeaufschlagung bestimmter
Zellengruppen kann das Umlagern des Patienten erleichtert werden. Auf Grund der Luftverteiler
können allerdings nur Gruppen, nicht aber einzelne Zellen angesprochen werden. Eine
selektiv punktförmige Druckveränderung ist auch hier nicht möglich.
[0005] Aus der GB 2 149 655 A ist eine Auflage bekannt, welche eine Vielzahl von unabhängig
voneinander aufblasbaren Zellen aufweist. Die Zellen sind dabei langgestreckt, wobei
die Länge einer Zelle der Auflagenbreite entspricht. Durch Aufblasen bzw. Entlüften
einer Zelle kann die Auflagefläche zeilenweise beeinflußt werden. Es ist somit nur
eine grobe Beeinflussung des Körperauflagedruckes möglich.
[0006] Aus der GB 2 212 058 A ist eine Auflage bekannt, welche im wesentlichen aus einer
vier verschiedene Zellen aufweisenden aufblasbaren Luftmatratze besteht, wobei zwei
der Zellen im Zick-Zack-Muster über die Liegefläche verteilt angeordnet sind und Luftdüsen
aufweisen, welche die liegende Person massieren und gegebenenfalls die Trocknung der
Haut und der Kleidung des Patienten beschleunigen. Die Zellen selbst können auf verschiedene
Weise abwechselnd aufgeblasen werden. Derartige Auflagen bringen zwar eine gewisse
Erleichterung, haben aber den ebenfalls den genannten Nachteil, daß der Körperauflagedruck
nur recht grob beeinflußt werden kann. Eine computergesteuerte Entlastung des Patienten
ist kaum möglich.
[0007] Dies gilt auch für eine aus der WO 91/03971 A1 bekannte Auflage. Durch diagonale
im Zick-Zack-Muster verlaufende Schweißnähte ist die Auflage in zwei schachbrettartig
angeordnete Gruppen von quadratischen Zellen unterteilt, wobei jede Gruppe für sich
mit einem Fluid gefüllt werden kann. Eine ähnliche Auflage mit zwei Gruppen voneinander
unabhängig befüllbaren schachbrettartig angeordneten quadratischen Zellen zeigt auch
die FR 2 700 950 A1. Mit diesen bekannten Auflagen werden zeilenförmige Kontaktbereiche
mit dem Körper der liegenden Person vermieden. Obwohl die quadratischen Zellen eine
etwa punktförmige Auflage erlauben, ist eine Beeinflussung des Auflagedruckes nur
jeweils über eine ganze Gruppe von Zellen möglich.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Auflage für eine Liegevorrichtung zu schaffen,
bei der eine feine punktförmige Steuerung des Körperauflagedruckes in einem weiten
Umfang und eine genaue Anpassung an die Körperform möglich ist. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung ist es, eine punktförmige Massagebehandlung zu ermöglichen.
[0009] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß jede Zelle für sich in zumindest
einer Normalebene auf die Auflagefläche verbiegbar ist. Dies wird in sehr einfacher
Weise dadurch ermöglicht, daß jede Zelle zumindest zwei sich über die Länge der Zelle
erstreckende voneinander abgetrennte und unabhängig ansteuerbare Kammern aufweist
und die Biegung durch unterschiedliche Druckbeaufschlagung der Kammern erfolgt. Die
Biegung erfolgt dabei in einer Normalebene auf die Auflagefläche.
[0010] Durch Druckerhöhung bzw. Druckverminderung wird die Gesamtlänge jeder Zelle vergrößert
bzw. verkleinert, wodurch die Auflagefläche Erhöhungen bzw. Vertiefungen bekommt.
Über die beispielsweise durch einen Computer gebildete Steuereinheit werden im Strömungsweg
zu den Zellen bzw. von diesen wegführende Ventile gesteuert. Durch geeignete Programme
kann die Steuerung der Ventile individuell auf die Körpergröße, -form und -gewicht
des jeweiligen Patienten angepaßt erfolgen.
[0011] Eine besonders genaue Kontrolle der Länge sowie der Biegung jeder Zelle ist besonders
dann möglich, wenn pro Kammer mindestens ein Sensorelement zur Erfassung des Kammerdruckes
vorgesehen ist.
[0012] Vorteilhafterweise weist jede Zelle einen Balgbereich auf, welcher vorzugsweise in
der der Auflagefläche näher liegenden Zellenhälfte angeordnet ist. Damit wird sowohl
die Längenänderung, als auch die Biegebewegung der Zelle auf sehr einfache und verschleißarme
Weise ermöglicht.
[0013] Durch einen wabenförmigen Querschnitt der Zellen wird einerseits der zur Verfügung
stehende Platz optimal ausgenützt und andererseits jeder Punkt der Auflage von einer
Zelle erfaßt.
[0014] Bevorzugt ist im Bereich der Auflagefläche an jeder Zelle ein auswechselbares Polsterelement
angebracht. Das elastische Polsterelement dient als Druckübertragungselement zwischen
dem Körper der liegenden Person und den Zellen.
[0015] Mit der erfindungsgemäßen Auflage ist neben der reinen Entlastung des Körperdruckes
auch eine massierende Behandlung, etwa zur neurologischen Behandlung möglich. Die
Auflage gestattet somit auch die Durchführung von Reflexzonenmassagebehandlungen.
Dabei ist vorgesehen, daß durch zyklische Druckerhöhung und Druckverminderung jede
Zelle in eine oszillierende Schwingung bringbar ist. Der Streck- und Stauchbewegung
der Zellen kann dabei die Biegebewegung überlagert werden.
[0016] Eine einfache Handhabung wird dadurch erreicht, daß mehrere Zellen, vorzugsweise
ein Bündel aus 21 Zellen, jeweils zu einem vorzugsweise sechseckigen Zellenblock zusammengefaßt
sind. Innerhalb eines modulartigen Zellenblockes können dabei die Biegeebenen der
fingerartigen Zellen verschieden ausgerichtet sein, um gezielt Bewegungs- und Massagemuster
durchführen zu können.
[0017] Um die Auflage auch für Sitzvorrichtungen verwenden zu können ist es vorteilhaft,
wenn mehrere nebeneinander angeordnete Zellenblöcke durch Gelenke miteinander schwenkbar
verbunden sind. Damit können zwei Bereiche von Zellenblöcken gegeneinander verschwenkt
werden, wodurch beispielsweise mit ein und derselben Auflage sowohl eine Sitzfläche,
als auch eine Rückenfläche formbar ist.
[0018] In einer besonder bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Zellen eines Zellenblockes steuerungsmäßig zu einem Steuerungblock der Steuereinheit
zusammengefaßt sind. Dies erlaubt einerseits die Anzahl der Bauteile auf ein Mindestmaß
zu beschränken und andererseits eine rasche Ansteuerung der Zellenblöcke. Das Ansprechverhalten
der Zellen und die sensorische Datenübertragung wird dabei insbesonders dann entscheident
verkürzt, wenn mehrere Steuerungsblöcke jeweils zu einem übergeordneten Steuerungsknoten
der Steuereinheit zusammengefaßt sind, welche über eine Adreßcodiereinheit mit einem
Steuer- und Anzeigecomputer der Steuereinheit verbunden sind. Dies ermöglicht eine
Echtzeitanzeige und sowie verzögerungslose Bewegungsvorgabe durch die Steuereinheit.
[0019] Die Erfindung wird an Hand der Fig. näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1 und 2 die erfindungsgemäße Auflage in einer Seitenansicht,
Fig.3 die Auflage von oben,
Fig.4 die Auflage in einer weiteren Seitenansicht,
Fig.5 eine Zelle der Auflage schematisch in ausgelenktem Zustand,
Fig.6 eine Frontalansicht der Zelle,
Fig.7 die Zelle aus Fig.6 von oben,
Fig.8 eine Zelle im Längsschnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig.9,
Fig.9 eine Zelle im Querschnitt nach der Linie IX-IX in Fig.8,
Fig.10 und 11 die Zelle in einer anderen Ansicht,
Fig.12, 13 und 14 verschwenkbare Zellenblöcke in verschiedenen Ansichten,
Fig.15 ein Blockdiagramm eines Steuerungsblockes,
Fig.16 ein Blockdiagramm eines Steuerungsknotens und
Fig.17 ein Blockdiagramm einer Anzeige- und Knotensteuerung der Steuereinheit.
[0020] In den Fig.1 bis 3 ist eine Anwendung der erfindungsgemäßen Auflage 1 bei einer Liegevorrichtung
2 dargestellt. Die Liegevorrichtung 2 ist auf einem um eine Längs- 3 und eine Querachse
4 schwenkbaren und/oder fahrbaren Rahmen 5 befestigt, wodurch die Auflage 1 sowie
eine auf der Auflage sich befindliche Person 6', 6" verschiedenste Lagen einnehemen
kann, wie insbesondere aus den Fig.2 und 4 hervorgeht. Die Neigung um die Querachse
4 ist in Fig.4 durch β symbolisiert. Die Auflage 1 weist etwa im Knie- 6a, Hüft- 6b
und Halsbereich 6c einer liegenden Person 6', 6" - welche von unterschliedlichstem
Körperbau und Körpergröße sein kann, wie durch die Bezugszeichen 6' und 6" angedeutet
ist - Gelenke 7 auf, wodurch eine Nackenunterstützung, wie in Fig.1 gezeigt ist, oder
eine Sitzposition gemäß Fig.2 realisiert werden kann. Die Gelenke 7 der Auflage 1
gestatten es, die Auflage 1 nicht nur bei Liegevorrichtungen 2, sondern auch bei hier
nicht weiter dargestellten Sitzvorrichtungen einzusetzen. Wie in Fig.3 ersichtlich
ist, besteht die Auflage 1 aus nebeneinander angeordneten Zellenblöcke 25a, 25b, 25c,
25d, welche wiederum jeweils aus einer Vielzahl einzelner Zellen 15 gebildet sind.
Über die Gelenke 7 können jeweils die Zellenblöcke 25a gegenüber den Zellenblöcken
25b und diese wiederum gegenüber den Zellenblöcken 25c und diese schließlich bezüglich
der Zellenblöcke 25d bis zu einem Winkel von etwa 90° abgewinkelt werden.
[0021] Wie aus Fig.4 hervorgeht, ist die erfindungsgemäße Auflage 1 über Steuerleitungen
8 und Sensorleitungen 9 mit einer Steuereinheit 10 verbunden, welche an Hand der Fig.15
bis 17 noch näher erläutert wird. Weiters ist die Auflage 1 über zumindest eine Druckleitung
11 und gegebenenfalls über eine Rückführleitung 12 und einen Behälter 13 mit einer
Pumpe 14 verbunden, welche das flüssige oder gasförmige Druckmedium der Auflage 1
zuführt. Wenn als Druckmedium Luft verwendet wird, so kann die Rückführleitungleitung
12 und der Behälter 13 entfallen.
[0022] Die Auflage 1 selbst besteht aus einzelnen fingerförmigen, befüllbaren Zellen 15,
welche in Richtung ihrer Längsachse 16 gesehen, einen wabenförmigen, sechseckigen
Grundriß aufweisen, wie in den Fig.5 bis 11 dargestellt ist. Die Auflagefläche 17
wird durch ein am Kopf 18 der Zelle 15 lösbar befestigtes Polsterelement 19 gebildet.
In der der Auflagefläche 17 näheren Hälfte weist die Zelle 15 einen Balgbereich 20
auf, in welchem die Zelle 15 verbiegbar ist. Dadurch wird eine Verbiegung der durch
die Längsachse 16 gebildeten neutralen Faser der Zelle 15 in zwei Richtungen einer
Normalebene 17" auf die Auflageebene 17' um einen Winkel α von etwa 20° bis 50°, vorzugsweise
um 35°, sowie eine oszillierende Bewegung der Zelle 15 ermöglicht.
[0023] Jede Zelle weist zumindest zwei längliche, voneinander getrennte Kammern 21a und
21b auf. Jede Kammer 21a, 21b weist jeweils einen Anschluß 22a, 22b für das Druckmedium
auf, wobei zur Steuerung des Druckes in den Kammern 21a, 21b mit der Druckleitung
11 und der Pumpe 14, sowie gegebenenfalls mit der Rückführleitung 12 und dem Behälter
13 strömungsverbindbare Ventile 23a, 23b vorgesehen sind, welche über Steuerleitungen
8 von der Steuereinheit 10 geregelt werden. Die Sensorelemente 24a, 24b liefern ein
Istwertsignal des in den Kammern 21a, 21b vorhandenen Druckes, worauf bei einer Abweichung
zwischen Ist- und Sollwert ein Regelimpuls an die Ventile 23a, 23b geschickt wird.
Die Ventile 23a, 23b können selbstverständlich auch als Einheit ausgebildet und direkt
an der Zelle 15 angebracht sein.
[0024] Die oszillierende Bewegung einer Zelle 14 wird dadurch erreicht, daß beide Kammern
20a, 20b gleichzeitig unter Druck gesetzt und gleichzeitig wieder entlastet werden.
Die Biegebewegung wird verursacht durch eine unterschiedliche Druckbeaufschlagung
der beiden Kammern 21a, 21b einer Zelle 15, wodurch die Zelle 15 auf der Seite der
mit mehr Druck beaufschlagten Kammer 21b zu einer Expansion, auf der Seite der mit
weniger Druck beaufschlagten Kammer 21a zu einer Kontraktion kommt.
[0025] Die Zellen 15 sind durch die Steuereinheit 10 taktilisch gesteuert und werden vorzugsweise
pneumatisch lage- und druckreguliert. Die Zellen 15 sind jeweils modulartig zu Bündel
von 21 Stück zu einem wabenförmigen Zellenblock 25a, 25b, 25c, 25d zusammengefaßt.
Diese Zellenblöcke sind in Fig.3, vor allem aber in den Fig.12 bis 14 ersichtlich.
[0026] Fig 13 zeigt eine Draufsicht auf mehrere nebeneinanderangeordnete aus einzelnen Zellen
15 bestehende Zellenblöcke 25a , 25b der Auflage 1. Beispielsweise im Knie- 6a, Hüft-
6b und Halsbereich 6c einer auf der Auflage 15 liegend gedachten Person sind die Zellenblöcke
25a und 25b über Gelenke 7 schwenkbar miteinander verbunden, wobei im Überlappungsbereich
der Wände 26 der Zellenblöcke 25a, 25b Ausnehmungen 27 vorgesehen sind. In Fig.13
sind die Zellenblöcke 25a, 25b unverschwenkt in einer Ebene liegend dargestellt. Fig.
12 zeigt eine seitliche Ansicht von links auf die Zellenblöcke 25a und 25b, wobei
die Zellenblöcke 25b in drei verschieden Verschwenkungsstellungen 25b, 25b', 25b''
dargestellt sind. Fig.14 zeigt die Zellenblöcke 25a und 25b'' in einer Ansicht von
vorne in einer maximalen Schwenkstellung.
[0027] Durch eine gezielt gerichtete Montage der einzelnen Zellen 15 - welche aus Kunstoff,
beispielsweise aus Teflon, bestehen - auf den Zellenblöcken 25a, 25b, 25c, 25d können
verschiedene Bewegungsmuster der Zellen 15 realisiert werden. Dabei kann jede Zelle
15 von der einen Computer aufweisenden Steuereinheit direkt angesteuert werden, wodurch
eine Massage der Person, nach vom Therapeuten vorgegebenen Mustern und Bewegungsrichtungen
ausgeführt werden kann, welche über die Computertastatur eingegeben und am Monitor
dargestellt werden können.
[0028] Nach dem Einbringen einer bettlägrigen Person in das durch die Liegevorrichtung gebildete
Bett stellt der Computer den Körperauflagedruck auf Grund der Körpergröße, der Körperform
und des Körpergewichtes ein. Dadurch ist gewährleistet, daß das Gewicht der Person
gleichmäßig über die ganze aufliegende Körperfläche verteilt ist.
[0029] Die Steuereinheit 10 weist eine Anzeige- und Knotenansteuerung 47 mit einem Computer
50 für die Echtzeit-Anzeige und einem Steuercomputer 51 zum Programmieren des Bewegungsablaufes,
sowie eine Anzahl von Steuerungsknoten 40 auf, welche jeweils eine Anzahl von Steuerungsblöcken
39 sensorisch und motorisch gruppenweise zusammenfassen. Dies ist in den Fig.15 bis
17 schematisch in Blockdiagrammen dargestellt. Die Aufgaben der Echtzeit-Anzeige und
der Steuerung können gegebenenfalls auch von ein und demselben Computer wargenommen
werden.
[0030] In Fig.15 ist gezeigt wie jeder aus einundzwanzig Zellen 15 bestehende Zellenblock
steuerungsmäßig zu einem Steuerungsblock 39 zusammengefaßt ist. Die Signale der Sensoren
24a und 24b der Zellen 15 werden über Sensorleitungen 9 einer Druckaufnehmer-Auswerteschaltung
28 zugeführt und gelangen weiter in einen 2x21-kanaligen Analog-Multiplexer 29, von
welchem die codierten Sensorsignale einem A/D-Wandler 30 zugeführt werden. Der Analog-Multiplexer
29 steht direkt und über den A/D-Wandler 30 mit einem Steuerteil bzw. Makrobefehlsinterface
31 in Verbindung, welches einerseits Informationen zur Codierung an den Analog-Multiplexer
29, andererseits Ist-Wert-Daten an eine Sendeeinheit 35 für den sensorische Daten
übermittelnden Datenbus A weitergibt. Der Steuerteil bzw. Makrobefehlsinterface 31
liefert eine Sollwertvorgabe 32 für den Ist/Sollwert-Vergleich 33, dessen Ergebnis
als Regelgröße an einen 2x21-kanaligen digitalen Demultiplexer 34 weitergegeben wird,
welcher über den Steuerteil bzw. das Makrobefehlsinterface 31 direkt auch mit einer
Emfangseinheit 36 für den Makrobefehle übermittelnden Datenbus B in Verbindung steht.
Die vom digitalen Demultiplexer 34 decodierten Befehle werden kanalisiert zu der jeweiligen
Ansteuerungsschaltung 37 für die Ventileinheit 23, geleitet, welche Ventileinheit
23 die beiden Ventile 23a und 23b zur Ansteuerung der Anschlüsse 22a und 22b für die
Kammern 21a, 21b jeweils einer Zelle 15 aufweist. Die durch die Bezugszeichen 29 bis
36 symbolisierten Funktionen und Bauteile können jeweils in einem integrierten Schaltkreis
IC1 zusammengefaßt sein.
[0031] Jeweils 10 bis 20 Steuerungsblöcke 39 sind, wie in Fig.16 ersichtlich, jeweils zu
einem Steuerungsknoten 40 zusammengefaßt. Innerhalb eines Steuerungsknotens 40 steht
ein alle sensorischen Daten der Steuerungsblöcke 39 übertragender gemeinsamer Datenbus
A bzw. ein alle motorischen Daten der Steuerungsblöcke 39 übertragender gemeinsamer
Datenbus B mit einem Sammelknoten 41 bzw. einem Verteilerknoten 42 in Verbindung.
Nach Hinzufügen 43 der jeweiligen Knotenadresse werden die sensorischen Daten einem
Bussendeinterface 45 zugeführt, von wo sie dem sensorischen Knotendatenbus KA zugeführt
werden. Analog dazu gelangen Makrobefehle des motorischen Datenbuses KB in ein Busempfangsinterface
46, von welchem sie nach Entfernen 44 der Knotenadresse dem Verteilerknoten 42 für
den gemeinsamen Makrobefehlsbus B der Steuerungsblöcke 39 zugeführt werden. Die Funktionen
41 bis 46 können wieder auf einer integrierten Baugruppe IC2 zusammengefaßt sein.
[0032] Wie aus Fig.17 ersichtlich ist, sind sämtliche sensorischen Datenbuse KA und motorischen
Datenbuse KB aller Steuerknoten 40 mit einer Adreßcodierungeinheit 48 für die Sensordaten
und Makrobefehle verbunden. Die Sensordaten werden in einem Speicherarray 49 gesammelt
und an einen Computer oder Computerteil 50 für die Echtzeit-Anzeige weitergeleitet.
Der Steuercomputer 51 zum Programmieren des Bewegungsablaufes der Zellen 15 gibt -
in Interaktion mit dem Computer oder Computerteil 50 für die Anzeige und einer die
Steuereinheit 10 bedienenden Person - Makrobefehle an die Adresscodiereinheit 48 für
die Makrobefehle weiter, von wo sie über die motorischen Datenbuse KB der Steuerungsknoten
40 und die motorischen Datenbuse B der Steuerungsblöcke 39 den Zellenblöcken 25 und
schließlich als Einzelbefehle zu den Ansteuerschaltungen 37 für die Ventileinheiten
23 der einzelnen Zellen 15 gelangen. Die Adreßcodiereinheit 48 sowie das Speicherarray
49 ist vorteilhafterweise in einer Baugruppe IC3 untergebracht.
[0033] Über den Steuercomputer 51 der Steuereinheit 10 können die Zellen 15 einzeln nachjustiert
werden, sodaß an herausragenden Körperstellen, wie Beckenknochen, Steißbein, etc.
eine vollkommene Entlastung erreicht werden kann.
1. Auflage für eine Sitz- oder Liegevorrichtung, insbesondere für Betten, Rollstühle,
etc., zur Verhinderung des Wundliegens von bewegungsbehinderten Personen, mit einer
Vielzahl von unabhängig voneinander befüllbaren dicht nebeneinander angeordneten Zellen
(15), wobei die Zellen (15) als etwa quer zur Auflagefläche (1) auslenkbare, mit hydraulischem
oder pneumatischem Druck beaufschlagbare in ihrer Längsrichtung verformbare Druckbehälter
ausgebildet sind, deren Längsache (16) etwa normal zur Auflagefläche (17) angeordnet
und jede Zelle (15) einzeln über zumindest ein durch eine Steuereinheit (10) betätigbares
Ventil (23a, 23b) pro Zelle (15) ansteuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zelle (15) für sich in zumindest einer Normalebene (17'') auf die Auflagefläche
(17') verbiegbar ist.
2. Auflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zelle (15) zumindest zwei sich über die Zellänge erstreckende voneinander
abgetrennte und unabhängig ansteuerbare Kammern (21a, 21b) aufweist und die Biegung
durch unterschiedliche Druckbeaufschlagung der Kammern (21a, 21b) erfolgt.
3. Auflage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß pro Kammer (15) mindestens ein Sensorelement (24a, 24b) zur Erfassung des Kammerdruckes
vorgesehen ist.
4. Auflage nach einem der Ansprüch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, zeichnet, daß jede Zelle (15) einen Balgbereich (20) aufweist, welcher vorzugsweise
in der der Auflagefläche (17) näher liegenden Zellenhälfte angeordnet ist.
5. Auflage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen (15) einen wabenförmigen Querschnitt aufweisen.
6. Auflage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Auflagefläche (17) an jeder Zelle (15) ein auswechselbares Polsterelement
(19) angebracht ist.
7. Auflage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch zyklische Druckerhöhung und Druckverminderung jede Zelle (15) in eine oszillierende
Schwingung bringbar ist.
8. Auflage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Zellen (15), vorzugsweise ein Bündel aus 21 Zellen, jeweils zu einem
vorzugsweise sechseckigen Zellenblock (25a, 25b, 25c, 25d; 25) zusammengefaßt sind.
9. Auflage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere nebeneinander angeordnete Zellenblöcke (25a, 25b, 25c, 25d) durch Gelenke
(7) miteinander schwenkbar verbunden sind.
10. Auflage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen eines Zellenblockes (25) steuerungsmäßig zu einem Steuerungblock (39)
der Steuereinheit (10) zusammengefaßt sind.
11. Auflage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Steuerungsblöcke (39) jeweils zu einem übergeordneten Steuerungsknoten
(40) der Steuereinheit (10) zusammengefaßt sind, welche über eine Adreßcodiereinheit
(48) mit einem Steuer- und Anzeigecomputer (50, 51) der Steuereinheit (10) verbunden
sind.