[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Perforationslinien in Wellpappe,
bei dem mit mindestens einem in Eingriff mit der Wellpappe bringbaren Stanzmesser,
das einzelne Schneiden aufweist, die einen vorgebbaren Abstand voneinander einnehmen
und deren Schneidkanten längs einer ersten Schneidlinie angeordnet sind, die Wellpappe
entlang von durchgehenden, einen Abstand voneinander aufweisenden Trennstellen durchtrennt
wird.
[0002] Bei den bekannten gattungsgemäßen Verfahren wird in dem Wellpappenmaterial eine Perforationslinie
erzeugt, die in definierten Abständen Schnittlinien aufweist, die die Wellpappe vollständig
durchtrennen. Längs dahingehender Perforationslinien läßt sich die Wellpappe zur Formung
von Transportbehältnissen leicht knicken oder umlegen, selbst wenn das Wellpappenmaterial
stärker ausgebildet ist. Soll das angesprochene Transportbehältnis jedoch längs einer
dahingehenden Perforationslinie durch Aufreißen, beispielsweise eines Deckelteiles
des Behältnisses, geöffnet werden, sind hierfür große Öffnungskräfte erforderlich
und häufig kommt es an den Verbindungsstellen des Wellpappenmaterials längs der Perforationslinie
zu einem seitlichen Einreißen der Wellpappe, was den Öffnungsvorgang erschwert oder
gar unmöglich macht, wenn beispielsweise ein Teil des Deckels dabei abreißt. Ferner
entsteht auch bei günstig verlaufendem Aufreißvorgang längs der Perforationslinie
eine sehr ungleich verlaufende Aufreißlinie mit Vorständen und Kerben, die den späteren
Entnahmevorgang des in dem Behältnis aufgenommenen Gutes erschweren und unter Umständen
sogar eine Verletzungsgefahr an dem harten Wellpappenmaterial mit sich bringen.
[0003] Bei einem anderen gattungsgemäßen Verfahren, wie es der Fachwelt bekannt ist, ist
zwar schon vorgeschlagen worden, anstelle eines Stanzmessers mit geradlinigen Schneiden
zum Herstellen einer geradlinigen Perforationslinie Schneiden einzusetzen, die im
Abstand voneinander in eine Richtung gesehen am Ende um 30° oder 45° derart abgewinkelt
sind, daß eine Art wellenförmige Perforationslinie in dem Wellpappenmaterial erzeugt
wird, bei der die einander benachbart gegenüberliegenden und von der Perforationslinie
getrennten Wellpappenteile nur noch über einen sehr kleinen Materialquerschnitt miteinander
verbunden werden, der innerhalb des entstehenden Wellenberges liegt. Obwohl der verbindende
Materialquerschnitt gegenüber der eingangs erwähnten Perforationslinie sehr gering
und damit für eine Trennung des Materials geschwächt ist, was die Aufreißkräfte verringert,
kommt es auch hier über den verbleibenden Materialquerschnitt dennoch zu Hemmnissen
beim Öffnen der Verpackung und zu einer unsauberen Aufreißkante, die neben einem unschönen
Aussehen auch die bereits erwähnte Verletzungsgefahr mit sich bringt. Da die Schneiden
des beim Herstellverfahren verwendeten Stanzmessers mit ihren vorgebogenen Enden außerhalb
der sonstigen Schneid- oder Stanzebene angeordnet sind, kommt es darüber hinaus häufig
zu einem Abbrechen oder Abknicken derselben, was die gesamte Vorrichtung für das Herstellverfahren
unbrauchbar werden läßt, die Perforationslinienerzeugung stört und mithin das Verfahren
unterbricht.
[0004] Durch die DE-PS 671 344 ist ein Verfahren zur Erleichterung des Umbiegens von Wellpappenmaterial
bekannt, bei dem eine Biegekante durch eine größere Anzahl von Ritzungen eines Stanzmessers
in der Weise gebildet wird, daß zwischen je zwei Ritzungen ein kurzer Zwischenraum
verbleibt, in dem der Werkstoff nicht geschwächt wird. Diese nicht geschwächten Stellen
bieten einen genügenden Zusammenhalt der Zuschnitteile, selbst wenn die mittels der
Schneiden des Stanzmessers eingebrachten Ritzeinschnitte im Sinne einer Trennstelle
den Zuschnitt vollkommen durchdringen, was jedoch in der Regel nicht der Fall ist.
Mit diesem gattungsfremden bekannten Verfahren ist eine Aufreißperforation im Sinne
der Erfindung nicht herstellbar.
[0005] Bei anderen bekannten gattungsfremden Verfahren werden zum Herstellen von Verpackungen
oder Behältnissen, die einteilig ausgebildet sind, beispielsweise in Form einer Wellkiste,
die aus Wellpappe bestehenden Boden- und Deckelklappen mit Klebestreifen oder Heißleim
und/oder Metallklammern verschlossen, so daß zum Öffnen Hilfsmittel, wie Messer oder
Schere, notwendig sind, die wiederum entsprechende Verletzungsgefahren mit sich bringen
und darüber hinaus das Öffnen der jeweiligen Verpackung zeitaufwendig gestalten.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein kostengünstiges Verfahren zum Herstellen von Perforationslinien in Wellpappe zu
schaffen, das die oben beschriebenen Nachteile nicht aufweist, insbesondere einen
günstig verlaufenden Aufreißvorgang des Wellpappenmaterials unter Vermeidung einer
etwaigen Verletzungsgefahr erlaubt. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruches 1.
[0007] Dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nach dem Anspruch 1 gemäß den Merkmalen
des kennzeichnenden Teiles mit weiteren, neben den Schneiden vorhandenen Schneiden
des Stanzmessers, deren Schneidkanten längs einer zweiten, von der ersten Schneidlinie
verschiedenen Schneidlinie verlaufen, die zwischen den Trennstellen verbleibende Wellpappe
längs einer Ritzlinie geritzt wird, wird eine neuartige Perforationslinie in der Wellpappe
erzeugt, bei der ein Teil der Wellpappe vollständig durchschnitten wird, der verbleibende
Teil aber nur eingeritzt ist. In Abhängigkeit von der Wellendicke, der Wellenkombination,
der Papierstärke und -qualität der Wellpappe, wird diese neben den vollständig durchtrennten
Stellen derart eingeritzt, daß im wesentlichen nur noch die äußerste Lage der Wellpappe
zwischen den vollständig durchtrennten Stellen längs der Perforationslinie verbleibt.
Es ist überraschend, daß bei einem dahingehenden Verfahren ein Wellpappenerzeugnis
herstellbar ist, das als Behältnis oder Verpackung geformt sich längs der derart erstellten
Perforationslinie mit sehr geringen Öffnungskräften einfachst öffnen läßt, wobei eine
saubere Abrißkante längs der Perforationslinie entsteht, die derart glatt ist, daß
eine Verletzungsgefahr nicht mehr besteht. Trotz des derart geschwächten Wellpappenmaterials
ist aber im geschlossenen Zustand, also bei nicht geöffneter Perforation, eine sichere
Bevorratung von Gütern in den Wellpappenerzeugnissen gewährleistet.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens ist das jeweilige
Stanzmesser in einem auf- und abbewegbaren Stanzwerkzeug zwischen Federelementen angeordnet,
die die Wellpappe als Stanzbogen auf einer Stanzplatte für den Perforationsvorgang
niederhalten. Das durch die Vorrichtung hindurch transportierbare Wellpappenmaterial
läßt sich auf diese Art und Weise in großen Stückzahlen und automatisiert mit der
neuartigen Perforationslinie nach dem Herstellverfahren versehen.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Stanzmesser zum Durchführen des Verfahrens und/oder zum
Einsatz bei der angesprochenen Vorrichtung verlaufen die erste und die zweite Schneidlinie
parallel zueinander und die weiteren Schneiden sind in Richtung der Schneidlinie länger
ausgebildet als die Schneiden und zwischen diesen angeordnet. Hierdurch ist die längs
der einen Schneidlinie hergestellte Ritzlinie gegenüber der längs der anderen Schneidlinie
hergestellten Schnittlinie länger ausgebildet.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stanzmessers sind die
Schneidlinien geradlinig oder einem vorgebbaren Kurvenverlauf folgend angeordnet,
der der zu erzeugenden Perforationslinie entspricht. Hierdurch lassen sich Perforationslinien
oder Aufreißperforationen erzeugen, die nicht geradlinig verlaufen zu brauchen, sondern
vielmehr in der Wellpappenebene einen Bogen oder eine sonstige gekrümmte Kontur aufweisen,
längs der sich dann das eine Wellpappenteil von den benachbart gegenüberliegenden
Wellpappenteilen trennen läßt.
[0011] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stanzmessers
weist dieses mit seinen Schneiden in Stanzrichtung gesehen derart eine Krümmung auf,
daß beim Abrollen des Stanzmessers zum Erzeugen der Perforationslinie immer nur ein
Teil der Schneiden in Eingriff mit der Wellpappe ist. Mit dieser Ausgestaltung ist
es möglich, das Stanzmesser nicht nur auf einer ebenen Platte, sondern vielmehr auf
einer drehbaren Walze anzuordnen und hiermit die Perforationslinie zu erzeugen, so
daß das erfindungsgemäße Stanzmesser bei unterschiedlichsten Maschinentypen ohne weiteres
durch Nachrüsten einsetzbar ist.
[0012] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stanzmessers
weist die jeweilige Schneide mindestens eine Schneidfläche auf und die Schneidflächen
der weiteren Schneiden münden zwischen den Schneidflächen der einzelnen Schneiden
und oberhalb deren Schneidkanten mit ihren Schneidkanten in die Umgebung. Aufgrund
dieser Ausgestaltung ist ein kostengünstiges Herstellen der jeweiligen Schneide des
Stanzmessers mit einer entsprechend ausgebildeten Schleifmaschine möglich, was wiederum
das Herstellverfahren kostengünstig gestaltet, da von Zeit zu Zeit das ein Verschleißteil
darstellende Stanzmesser gegen ein neues auszutauschen ist.
[0013] Bei einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stanzmessers
laufen die Schneidflächen, zumindest eines Teiles der Schneiden, zu den Schneidkanten
hin dachartig zu und/oder der andere Teil der Schneiden weist nur jeweils eine Schneidfläche
auf, die mit der Schneidfläche der jeweils benachbarten Schneide sich quer zu den
Schneidlinien kreuzend überdeckt. Sofern die in Rede stehenden Schneidkanten dachartig
angeordnet sind, lassen sich hohe Schneidkräfte aufbringen und aufgrund der gleichmäßigen
Einleitung der Schneidkräfte in das Stanzmesser ist dessen Standzeit erhöht. Bei der
anderen angesprochenen Schneidflächengeometrie, die alternativ oder zusätzlich zu
den dachartigen Schneidkanten bei dem Stanzmesser vorgesehen sein kann, muß immer
nur eine Schneidfläche einer jeden Schneide bearbeitet werden, was die Herstellkosten
der Vorrichtung senkt. Insbesondere, wenn die Dicke des Wellpappenmaterials schwach
ausgebildet ist, können die Schneidflächen sich auch in einer Richtung orientieren,
so daß die Schneidkanten der Schneiden in einer Ebene mit der Vorder- oder Rückseite
des Stanzmessers liegen.
[0014] Im folgenden sind das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Vorrichtung und das Stanzmesser
anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
- Fig.1
- in Seitenansicht ein Teil des Stanzmessers der Vorrichtung;
- Fig.2a,b
- eine erste Art von Schneidengeometrie, gesehen längs der Linie IIa-IIa, IIb-IIb in
Fig.1;
- Fig.3a,3b und 4
- eine andere Art von Schneidengeometrie längs der Linie IIIa-IIIa, IIIb-IIIb in Fig.1,
wobei die Fig.4 eine Stirnansicht auf das Stanzmesser mit der dahingehenden Schneidengeometrie
darstellt;
- Fig.5 und 6
- eine Seitendarstellung auf die Stanzvorrichtung mit dem im Eingriff mit der Wellpappe
sich befindenden Stanzmesser, betrachtet in den Ebenen IIa-IIa und IIb-IIb in der
Fig.1;
- Fig.7 und 8
- eine Draufsicht auf einen Ausschnitt einer Wellpappe, die mit üblichen Perforationslinien
versehen ist;
- Fig.9a,9b
- eine Vorderansicht bzw. eine Rückansicht auf einen Wellpappenausschnitt mit einer
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzeugten Perforationslinie.
[0016] Zum Herstellen von Perforationslinien 10 in Wellpappe 12 ist mindestens ein in Eingriff
mit der Wellpappe 12 bringbares Stanzmesser 14 vorgesehen, wie es teilweise in einer
Seitendarstellung in der Fig.1 gezeigt ist. Das aus einem flachen Metallzuschnitt
bestehende Stanzmesser 14 weist auf seiner in der Fig.1 gesehen unteren Bearbeitungsseite
einzelne Schneiden 16 auf, die einen vorgebbaren axialen Abstand voneinander einnehmen
und deren Schneidkanten 18 längs einer ersten, zum Teil fiktiv verlaufenden Schneidlinie
20 angeordnet sind. Neben den bereits bezeichneten Schneiden 16 sind weitere Schneiden
22 vorhanden, deren Schneidkanten 24 in Richtung des Eingriffs in einer Ebene zurückversetzt
längs einer zweiten Schneidlinie 26 verlaufen, die von der ersten Schneidlinie 20
verschieden ist und parallel zu dieser verläuft, wie dies insbesondere die Fig.1 und
2a,2b zeigen.
[0017] Wie sich dies aus der Fig.1 ergibt, sind die weiteren Schneiden 22 in Richtung der
Schneidlinien 20 und 26 länger ausgebildet als die Schneiden 16 und zwischen diesen
angeordnet. Die jeweilige Schneide 16,22 weist mindestens eine Schneidfläche 28,30
auf, wobei die Schneidflächen 30 der weiteren Schneiden 22 zwischen den Schneidflächen
28 der einzelnen Schneiden 16 und oberhalb deren Schneidkanten 18 mit ihren Schneidkanten
24 in die Umgebung münden. Bei der Ausführungsform eines Stanzmessers 14 nach den
Fig.2a und 2b weist jede Schneide 16,22 zwei Schneidflächen 28,30 auf, die zu den
Schneidkanten 18 bzw. 24 dachartig vorzugsweise in einem spitzen Winkel aufeinander
zulaufen. Die Schneiden 16,22 sind also in zwei Gruppen 16 bzw. 22 voneinander getrennt
in alternierender Reihenfolge längs den Schneidlinien 20 und 26 angeordnet.
[0018] Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stanzmessers 14 nach den
Fig.3a,3b und 4, die mit denselben Bezugszeichen versehen sind wie die erste Ausführungsform,
weisen die Schneiden 16 und 22 nur jeweils eine schräg verlaufende Schneidfläche 28,30
auf, die mit der Schneidfläche 30 bzw. 28 der jeweils benachbarten Schneide 22 bzw.
18 sich quer zu den Schneidlinien 20,26, wie in Fig.4 stirnseitig dargestellt, kreuzend
überdecken. Bei einer nicht dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform können
auch alle Schneiden 16,22 nach einer Seite hin gleichförmig ausgerichtet sein. Ferner
können insbesondere die Schneidflächen 28,30 von Schneiden 16 und 22 zueinander eine
jeweils andere Neigung einnehmen, sofern die Bearbeitungsaufgabe dies zweckmäßig erscheinen
läßt.
[0019] Die Darstellung in den Fig.5 und 6 zeigt die Aufnahme des Stanzmessers in einem als
ebene Platte ausgebildeten Stanzwerkzeug 32 der erfindungsgemäßen Stanzvorrichtung.
Dem Stanzwerkzeug 32 gegenüberliegend ist als Gegenhalter eine Stanzplatte 34 vorgesehen,
so daß zwischen dem eigentlichen Stanzwerkzeug 32 mit dem jeweiligen Stanzmesser 14
und der darunterliegenden Stanzplatte 34 der Wellpappenzuschnitt 12 taktweise in Abhängigkeit
von der Bewegungsstellung der Vorrichtung hindurchbewegbar ist.
[0020] Der in den Fig.5 und 6 als Stanzbogen teilweise dargestellte Wellpappenzuschnitt
12 weist eine Welle 36 auf sowie zwei Decklagen 38. Im vorliegenden Fall ist das Stanzwerkzeug
32 in Richtung des Doppelpfeiles auf- und abbewegbar; es ist jedoch auch möglich,
das Stanzwerkzeug 32 in Ruhe zu halten und die Stanzplatte 34 auf und ab zu bewegen
oder die dahingehende Bewegung durch eine Relativbewegung von Stanzwerkzeug 32 und
Stanzplatte 34 zu erhalten. Das jeweilige Stanzmesser 14 ist zwischen Federelementen
40 der Vorrichtung geführt, insbesondere in Form von Gummielementen, die die Wellpappe
12 für den Perforationsvorgang auf der Stanzplatte 34 niederhalten und darüber hinaus
die Rückführung des Stanzwerkzeuges 32 mit dem Stanzmesser 14 erleichtern. Die Fig.5
und 6 entsprechen in Richtung der Schnittlinien IIa-IIa,IIb-IIb in Fig.1 gesehen einer
Bearbeitungssituation eines Stanzmessers 14, bei dem die jeweilige Schneide 16 des
Stanzmessers 14 die Wellpappe 12 völlig durchtrennt, wohingegen die in der Reihe jeweils
nachfolgende Schneide 22 nur die obere Decklage 38 sowie die Welle 12 in definierten
Abständen voneinander ritzend durchtrennt, jedoch nicht die untere Decklage 38, so
daß die dahingehenden Schneiden 22 also ausschließlich einen Ritzvorgang im Wellpappenmaterial
12 als Trennschnitt bei dem Herstellverfahren durchführen.
[0021] Bei einem dahingehenden Herstellvorgang entsteht eine Perforationslinie 10, wie sie
in den Fig.9a und b für einen teilweise wiedergegebenen Wellpappenausschnitt 12 dargestellt
ist, wobei die Fig.9a die Vorderseite der Wellpappe und die Fig.9b die Rückseite betrifft,
die in Blickrichtung auf die Fig.5 und 6 gesehen zuoberst und mithin oberhalb der
Vorderseite angeordnet ist. Die in der Fig.9a gezeigten und mittels der Schneiden
16 im Wellpappenmaterial 12 mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten durchgehenden
Trennstellen 42 sind in der Fig.9b rückseitig dargestellt, wobei bedingt durch die
Schneidengeometrie in die Zeichenebene und das Wellpappenmaterial 12 hinein dachartige
Ausnehmungen 44 eingepreßt oder eingeprägt werden. Zwischen diesen Trennstellen 42
und nur von diesen unterbrochen verläuft eine Ritzlinie 46, die mittels der Schneiden
22 erzeugbar ist und die auf jeden Fall zumindest den äußeren Randbereich der unteren
Decklage 38 des Wellpappenmaterials 12 unberührt läßt. Aufgrund dieser Ausgestaltung
ergibt sich ein Wellpappenerzeugnis mit einer Perforationslinie 10, längs der sich
die Wellpappe einfach umknicken oder umbiegen läßt und die darüber hinaus leicht aufreißbar
ist, wobei nur minimale Unebenheiten, die im zehntel Millimeter-Bereich liegen, längs
der Aufreißlinie entstehen. Einer Verletzungsgefahr ist dadurch wirksam begegnet.
[0022] Mit den herkömmlichen Perforationslinien, die mit bekannten Verfahren und Vorrichtungen
erzeugbar sind, nach den Fig.7 und 8 läßt sich ein dahingehendes Perforationsverhalten
nicht erreichen. Zwar weist die Perforationslinie nach der Fig.7 durchgehende Trennstellen
auf, der zwischen den Trennstellen verbleibende Querschnittsrest an Wellpappenmaterial
erlaubt jedoch nicht ein vorteilhaftes Aufreißverhalten. Dasselbe gilt für die verbesserte
Aufreißperforationslinie nach der Fig.8, bei der durch den wellenförmigen Verlauf
der Perforationslinie der verbleibende Materialquerschnitt innerhalb der Wellenbögen
reduziert ist.
[0023] Bei einer weiteren, nicht dargestellten Ausgestaltung der Erfindung können die Schneidlinien
20,26 in parallelen Ebenen zueinander verlaufend auch einem vorgebbaren Kurvenverlauf
oder sonstigen Geometrien folgen, was zu geänderten Perforationslinien führt, die
beispielsweise auch bogenförmig unter Bildung einer Öffnungsklappe im Wellpappenerzeugnis
verlaufen können. Ferner braucht das Stanzmesser nicht Teil der beschriebenen Stanzvorrichtung
nach den Fig.5 und 6 zu sein, sondern kann als Radialwerkzeug auch auf einer umlaufenden
Stanz- oder Drehwalze angeordnet sein, wobei die Krümmung des Stanzmessers dann derart
bemessen ist, daß beim Abrollen der Walze zum Erzeugen der Perforationslinie immer
nur ein Teil der Schneiden 16,22 in Eingriff mit dem Wellpappenmaterial 12 ist.
1. Verfahren zum Herstellen von Perforationslinien (10) in Wellpappe (12), bei dem mit
mindestens einem in Eingriff mit der Wellpappe (12) bringbaren Stanzmesser (14), das
einzelne Schneiden (16) aufweist, die einen vorgebbaren Abstand voneinander einnehmen
und deren Schneidkanten (18) längs einer ersten Schneidlinie (20) angeordnet sind,
die Wellpappe (12) entlang von durchgehenden, einen Abstand voneinander aufweisenden
Trennstellen (42) durchtrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mit weiteren, neben
den Schneiden (16) vorhandenen Schneiden (22) des Stanzmessers (14), deren Schneidkanten
(24) längs einer zweiten, von der ersten Schneidlinie (20) verschiedenen Schneidlinie
(26) verlaufen, die zwischen den Trennstellen (42) verbleibende Wellpappe (12) längs
einer Ritzlinie (46) geritzt wird.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das jeweilige Stanzmesser (14) in einem auf- und abbewegbaren Stanzwerkzeug (32)
zwischen Federelementen angeordnet ist, die die Wellpappe (12) als Stanzbogen auf
einer Stanzplatte (34) für den Perforationsvorgang niederhalten.
3. Stanzmesser zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 und/oder zum Einsatz bei
der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite
Schneidlinie (20,26) parallel zueinander verlaufen und daß die weiteren Schneiden
(22) in Richtung der Schneidlinien (20,26) länger ausgebildet als die Schneiden (16)
und zwischen diesen angeordnet sind.
4. Stanzmesser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidlinien (20,26)
geradlinig oder einem vorgebbaren Kurvenverlauf folgend angeordnet sind, der der zu
erzeugenden Perforationslinie (10) entspricht.
5. Stanzmesser nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß es mit seinen Schneiden
(16,22) in Stanzrichtung gesehen derart eine Krümmung aufweist, daß beim Abrollen
des Stanzmessers (14) zum Erzeugen der Perforationslinie (10) immer nur ein Teil der
Schneiden (16,22) in Eingriff mit der Wellpappe (12) ist.
6. Stanzmesser nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Schneide (16,22) mindestens eine Schneidfläche (28,30) aufweist und daß die Schneidflächen
(30) der weiteren Schneiden (22) zwischen den Schneidflächen (28) der einzelnen Schneiden
(16) und oberhalb deren Schneidkanten (18) mit ihren Schneidkanten (24) in die Umgebung
münden.
7. Stanzmesser nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidflächen (28,30)
zumindest eines Teiles der Schneiden (16,22) zu den Schneidkanten (18,24) hin dachartig
zulaufen und/oder daß der andere Teil der Schneiden (16,22) nur jeweils eine Schneidfläche
(28,30) aufweist, die mit der Schneidfläche (30,28) der jeweils benachbarten Schneide
(22,16) sich quer zu den Schneidlinien (20,26) kreuzend überdecken.
8. Wellpappenerzeugnis, hergestellt mit der Vorrichtung nach Anspruch 2 und/oder mit
einem Stanzwerkzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Erzeugnis mindestens eine Perforationslinie (10), insbesondere in Form einer Aufreißperforationslinie,
aufweist, die in vorgebbaren Abständen mittels den Schneiden (16) im Wellpappenmaterial
(12) erzeugte durchgehende Trennstellen (42) aufweist, zwischen denen das Wellpappenmaterial
(12) mittels der weiteren Schneiden (22) unter Bildung einer Ritzlinie (46) geritzt
ist.