[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Luftleitvorrichtung im Heckbereich eines Kraftfahrzeuges,
insbesondere eines Personenkraftwagens, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Aus der DE-OS 28 51 639 ist es bekannt, im Heckbereich eines Fahrzeuges eine flügelartige
Luftleitvorrichtung vorzusehen, die mittels einer Verstelleinrichtung von einer eingefahrenen,
etwa außenhautbündigen Ruhestellung nach hinten und oben in eine ausgefahrene Betriebsstellung
bewegbar ist.
[0003] Zur Aufnahme der flügelartigen Luftleitvorrichtung am Aufbau ist - in Fahrzeuglängs-
und Fahrzeugquerrichtung gesehen - ein verhältnismäßig großer Aufnahmeraum erforderlich,
wodurch die freie Gestaltung des angrenzenden Aufbaus stark eingeschränkt wird. Ferner
weist die aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen Heben zusammengesetzte Verstelleinrichtung
einen aufwendigen Aufbau auf.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, eine hochwirksame Luftleitvorrichtung zur Reduzierung
des Auftriebs im Bereich der Hinterachse und zur Verbesserung des Luftwiderstandsbeiwertes
zu schaffen, die in der Ruhestellung einen geringen Bauraum, insbesondere in Fahrzeuglängsrichtung
und Höhenrichtung, beansprucht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere, die Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestaltende Merkmale enthalten die
Unteransprüche.
[0006] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß die
in Hochrichtung des Kraftfahrzeuges ein- und ausfahrbare Luftleitvorrichtung, insbesondere
in Fahrzeuglängsrichtung und Höhenrichtung gesehen, einen geringen Bauraum zur Aufnahme
in der versenkten Ruhestellung beansprucht und daß aufgrund des luftundurchlässigen
Anschlusses an den darunterliegenden Aufbau eine gute Funktion der Luftleitvorrichtung
in der ausgefahrenen Betriebsstellung erzielt wird.
[0007] Der querverlaufende, sich in aufrechter Richtung erstreckende Luftleitkörper wird
von zwei beabstandeten Verstelleinrichtungen getragen und in einfacher Weise von der
eingefahrenen Ruhestellung in die ausgefahrene Betriebsstellung bewegt und umgekehrt.
[0008] Durch das Ausfahren des plattenförmigen Luftleitkörpers wird quasi ein höheres Heck
am Fahrzeug simuliert, wodurch der Auftrieb an der Hinterachse reduziert wird. Die
definierte heckseitige Abrißkante für den Luftstrom reduziert das heckseitige Totwassergebiet,
was eine Verbesserung des Luftwiderstandsbeiwertes zur Folge hat.
[0009] Insbesondere bei zweiteiliger teleskopartiger Ausbildung des Luftleitkörpers wird
der aufbauseitige Aufnahmeraum in Höhenrichtung zur Unterbringung der Luftleitvorrichtung
in der eingefahrenen Ruhestellung weiter reduziert.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert:
Es zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht von schräg vorne auf einen Heckbereich eines Personenwagens
mit einer Luftleitvorrichtung in der ausgefahrenen Betriebsstellung
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1 etwa in einer Fahrzeuglängsmittelebene
mit der heckseitigen Luftleitvorrichtung
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Luftleitvorrichtung und den angrenzenden Aufbau im Bereich
einer Verstelleinrichtung bei eingefahrener Luftleitvorrichtung entlang der Linie
III-III der Fig. 5
- Fig. 4
- einen Schnitt gemäß Fig. 3 bei ausgefahrener Luftleitvorrichung
- Fig. 5
- eine Teilansicht von hinten auf den Heckbereich des Personenwagens mit der eingefahrenen
Luftleitvorrichtung
Im Heckbereich 1 eines Personenkraftwagens ist benachbart eines den Fahrzeugendbereich
bildenden elastischen Verkleidungsteiles 2 eine Luftleitvorrichtung 3 vorgesehen,
die mittels zumindest einer Verstelleinrichtung 4 von einer etwa außenhautbündig verlaufenden
Ruhestellung A in eine ausgefahrene Betriebsstellung B verlagerbar ist und umgekehrt.
[0011] Das Verkleidungsteil 3 ist an den beiden seitlich außenliegenden Bereichen bis zu
den angrenzenden hinteren Radhäusern 5 weitergeführt und begrenzt diese abschnittsweise.
[0012] Die lediglich in Hochrichtung D-D des Kraftfahrzeuges (Personenkraftwagen) ein- und
ausfahrbare Luftleitvorrichtung 3 ist in ihrer ausgefahrenen Betriebsstellung B vorzugsweise
über ihre gesamte Quererstreckung luftundurchlässig an den darunterliegenden Aufbau
6 angeschlossen und überragt diesen nach oben hin um ein Maß "C".
[0013] Die Luftleitvorrichtung 3 wird durch einen querverlaufenden, sich in aufrechter Richtung
erstreckenden Luftleitkörper 7 gebildet, der vorzugsweise von zwei in Fahrzeugquerrichtung
mit Abstand zueinander angeordneten Verstelleinrichtungen 4 getragen ist.
[0014] Beide Verstelleinrichtungen 4 erstrecken sich zumindest abschnittsweise innerhalb
eines Hohlraumes 8 eines heckseitigen Querträgers 9 und sind an diesem in Lage gehalten.
[0015] Jede Verstelleinrichtung 4 umfaßt ein feststehendes, am Querträger 9 befestigtes
Gehäuse 10. Ferner weist jede Verstelleinrichtung 4 ein in Hochrichtung D-D bewegbares
Ausstellorgan 11 auf, das im Ausführungbeispiel durch ein rohrförmiges Teil gebildet
wird. Das Ausstellorgan 11 ragt durch eine Öffnung 12 des Querträgers 9 hindurch und
ist im Bereich seines oberen Endes mit dem Luftleitkörper 7 der Luftleitvorrichtung
3 durch Schrauben fest verbunden. Die Betätigung des Ausstellorganes 11 kann mechanisch,
elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen.
[0016] Der Luftleitkörper 7 ist in der eingefahrenen Ruhestellung A in einem relativ kleinvolumigen,
nischenförmigen Aufnahmeraum 13 angeordnet, der durch einen vorgelagerten, schwenkbaren
Deckel 14, das heckseitige Verkleidungsteil 2, durch Seitenteile 15 und den heckseitigen
Querträger 9 begrenzt ist.
[0017] Der Luftleitkörper 7 weist gemäß Fig. 1 in der Draufsicht gesehen einen gebogenen,
der Heckkontur angepaßten Formverlauf auf. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß
der Luftleitkörper 7 in der Draufsicht gesehen geradlinig ausgebildet ist.
[0018] Die Ein- und Ausfahrbewegung der Luftleitvorrichtung 7 erfolgt im Ausführungsbeispiel
linear. Sie kann aber auch leicht bogenförmig (großer Radius) ausgebildet sein.
[0019] Der plattenförmige Luftleitkörper 7 ist gemäß einer ersten nicht näher dargestellten
Ausführungsform einteilig ausgebildet und weist, in Fahrzeuglängsrichtung gesehen,
eine geringe Längserstreckung auf.
[0020] Bei dieser Anordnung ist jedes Ausstellorgan 11 mit einem unteren Randbereich des
plattenförmigen Luftleitkörpers 7 fest verbunden.
[0021] Auf den oberen Rand des Luftleitkörpers 7 ist eine eine Abrißkante bildende Kappe
16 aufgesetzt, die in Fahrzeuglängsrichtung gesehen breiter ausgebildet ist als der
plattenförmige Luftleitkörper 7 und diesen nach hinten hin überragt. Zur Halterung
der Kappe 16 ist vom Luftleitkörper 7 zumindest ein nach hinten ragender Steg 17 weggeführt.
[0022] Gemäß einer zweiten Auführungsform besteht der plattenförmige Luftleitkörper 7 aus
zwei teleskopartig ineinandergesteckten Teilen 18, 19 (Fig. 2 bis 4). Im Mittelschnitt
(Fig. 2) gesehen ist das obere äußere Teil 18 nach Art einer Zündholzschachtel auf
das innere untere Teil 19 aufgeschoben. Das innere Teil 19 ist abschnittsweise etwa
H-förmig profiliert. Das obere Teil 18 ist örtlich nach oben hin geschlossen.
[0023] Im Bereich der Verstelleinrichtungen 4 umgibt das obere äußere Teil 18 das innere
Teil 19 jeweils beidseitig (außen und innen).
[0024] Am oberen außenliegenden Teil 18 greifen bei zweiteiliger Ausbildung des Luftleitkörpers
7 die beiden Verstelleinrichtungen 4 an. Bei zweiteiliger Ausbildung kann der Aufnahmeraum
13 in Höhenrichtung gesehen noch kleiner ausgebildet sein, weil in der Ruhestellung
der Luftleitvorrichtung 3 die beiden Teile 18, 19 platzsparend ineinandergeschoben
sind.
[0025] Zwischen den beiden Teilen 18, 19 des Luftleitkörpers 7 sind örtlich Federelemente
20 vorgesehen, die beim Ausfahren der Luftleitvorrichtung 3 das untere Teil 19 des
Luftleitkörpers 7 selbsttätig vom oberen Teil 19 weg nach unten hin bewegen. In der
Betriebsstellung B weisen die beiden Teile 18, 19 eine wesentlich größere Höhe auf
als in der zusammengeschobenen Ruhestellung A.
[0026] Ein Ende des Federelementes 20 ist mit dem oberen Teil 18 verbunden, wogegen das
andere Ende des Federelementes 20 mit dem unteren Teil 19 zusammenwirkt. Auf das obere
Teil 18 des Luftleitkörpers 7 ist ebenfalls eine eine Abrißkante bildende Kappe 16
aufgesetzt, die den schmalen plattenförmigen Luftleitkörper 7 nach hinten hin überragt.
Das Federelement 20 wird durch eine mehrere übereinanderliegende Windungen aufweisende
Druckfeder gebildet (Fig. 5).
[0027] Die Kappe 16 und der nach hinten ragende Steg 17 des oberen Teils 18 erstrecken sich
in der Ruhestellung A der Luftleitvorrichtung 7 außerhalb eines randseitigen Flansches
21 des heckseitigen Verkleidungsteiles 2 (Fig. 2).
[0028] Bei ausgefahrener Luftleitvorrichtung 3 wird der Auftrieb an der Hinterachse wesentlich
reduziert und gleichzeitig wird der Luftwiderstandbeiwert des Fahrzeuges verringert.
[0029] Der aufrechte, plattenförmige Luftleitkörper 7 wird vorzugsweise durch Hohlteile
gebildet und ist in der Betriebsstellung B etwa rechtwinkelig zum darunterliegenden,
angrenzenden Aufbau 6 ausgerichtet.
[0030] Die Kappe 16 umgreift bereichsweise mit einem U-förmigen Randbereich 22 den nach
hinten ragenden Haltesteg 17 des oberen Teils 18 und ist mit einem vorderen Randbereich
23 durch Kleben oder dgl. mit dem oberen Teil 18 verbunden. Das Maß "C", um welches
die Luftleitvorrichtung 3 den Aufbau 6 nach oben hin überragt, wird je nach Karosserieform
empirisch ermittelt.
1. Luftleitvorrichtung im Heckbereich eines Kraftfahrzeuges, insbesondere eines Personenkraftwagens,
die mittels einer Verstelleinrichtung von einer eingefahrenen Ruhestellung in eine
ausgefahrene Betriebsstellung verlagerbar ist und umgekehrt, gekennzeichnet durch
eine in Hochrichtung D-D des Kraftfahrzeuges ein- und ausfahrbare Luftleitvorrichtung
(3), die in der ausgefahrenen Betriebsstellung (B) vorzugsweise über ihre gesamte
Quererstreckung luftundurchlässig an den darunterliegenden Aufbau (6) angeschlossen
ist und diesen nach oben hin überragt.
2. Luftleitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftleitvorrichtung
(3) durch einen querverlaufenden, sich in aufrechter Richtung erstreckenden Luftleitkörper
(7) gebildet wird, der von zwei in Fahrzeugquerrichtung beabstandeten Verstelleinrichtungen
(4) getragen ist, wobei die Verstelleinrichtungen (4) an einem aufbauseitigen Querträger
(9) in Lage gehalten sind.
3. Luftleitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Luftleitkörper
(7) in der eingefahrenen Ruhestellung (A) in einem nischenförmigen Aufnahmeraum (13)
befindet, der durch den heckseitigen Querträger (9), einen vorgelagerten schwenkbaren
Deckel (14) und ein den Fahrzeugendbereich bildendes heckseitiges Verkleidungsteil
(2) definiert ist.
4. Luftleitvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftleitkörper
(7) in der Draufsicht gesehen geradlinig ausgebildet ist.
5. Luftleitvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftleitkörper
(7) in der Draufsicht gesehen einen gebogenen Formverlauf aufweist.
6. Luftleitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Hochrichtung
verlaufende Ein- und Ausfahrbewegung der Luftleitvorrichtung (3) zumindest annähernd
linear erfolgt.
7. Luftleitvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der plattenförmige Luftleitkörper (7) einteilig ausgebildet ist
und in Fahrzeuglängsrichtung gesehen relativ schmal ist.
8. Luftleitvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der plattenförmige Luftleitkörper (7) aus zwei teleskopartig ineinandergeschobenen
Teilen (18, 19) besteht.
9. Luftleitvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen, außenliegenden
Teil (18) des Luftleitkörpers (7) die Verstelleinrichtungen (4) angreifen.
10. Luftleitvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden
ineinandergesteckten Teilen (18, 19) des Luftleitkörpers (7) örtlich Federelemente
(20) vorgesehen sind, die beim Ausfahren der Luftleitvorrichtung (3) das untere Teil
(19) des Luftleitkörpers (7) vom oberen Teil (18) weg nach unten hin bewegen.
11. Luftleitvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den oberen Randbereich des einoder mehrteilig ausgebildetenen
plattenförmigen Luftleitkörpers (7) eine eine Abrißkante bildende Kappe (16) aufgesetzt
ist, die den schmalen plattenförmigen Luftleitkörper (7) nach hinten hin überragt.
12. Luftleitvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche , dadurch
gekennzeichnet, daß der aufrechte, plattenförmige Luftleitkörper (7) - in der Betriebsstellung
(B) - vorzugsweise etwa rechtwinkelig zum darunterliegenden Aufbau (6) ausgerichtet
ist.
13. Luftleitvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine obere Begrenzungsfläche der Kappe (16) in der eingefahrenen
Ruhestellung (A) etwa außenhautbündig zur angrenzenden Außenhautkontur des Aufbaues
(6) verläuft.