[0001] Die Erfindung betrifft einen stapelbaren Transportbehälter mit Führungsmitteln an
seinem unteren und/oder oberen Rand.
[0002] Unter Transportbehälter sind sowohl Kästen aus Kunststoff für den Transport von Lebensmitteln,
wie Fleisch, Gemüse und dergleichen, und Flaschen, sowie Kisten aus anderem Material,
beispielsweise Kartonbehälter, zu verstehen.
[0003] Bei derartigen Transportbehältern versucht man seit langem, eine Lösung zu finden,
um derartige Behälter unterschiedlicher Bauart übereinander stapeln zu können. Ein
Problem, das dabei auftritt, ist anhand der Fig. 1A und 1B zu erkennen. Wenn man versucht,
unterschiedliche Behälter 2, 4 mit unterschiedlich dimensionierten, nach unten vorstehenden
Böden 6, 8 und unterschiedlich starken Seitenwänden 7,9 übereinander zu stapeln, bestehen
zwei Probleme. Wenn man den Behälter 2 auf den Behälter 4 setzt, besteht die Gefahr,
daß der Behälter 2 in den Behälter 4 hineinfällt (Fig. 1B), wenn der Behälter 2 seitlich
gegen den Behälter 4 verschoben wird. Wenn der Behälter 4 auf den Behälter 2 gesetzt
wird, besteht die Gefahr, daß der Behälter 4 seitlich gegenüber dem Behälter 2 verrutscht,
weil der Boden 8 nicht in den oberen Rand des Behälters 2 paßt, so daß der Stapel
nicht stabil ist (Fig. 1A). Wenn man den Boden 8 des Behälters 4 so kurz macht, daß
er in den oberen Rand des Behälters 2 paßt, besteht wieder das in Fig. 1B gezeigte
Problem. Mit anderen Worten sind die unterschiedlichen Wandstärken der Behälterseiten
und die unterschiedlichen Ausdehnungen der hervorstehenden Böden Grund für die mangelhafte
Stapelbarkeit.
[0004] Man hat versucht, daß Problem dadurch zu lösen, daß man den Behälter 4 modifiziert
hat, wie in Fig. 2 mit dem Behälter 10 gezeigt ist. Der Behälter 10 hat an seinem
oberen Rand an seinen Seitenwänden 11 nach innen ragende Ansätze 12, mit denen die
unterschiedliche Wandstärke der Seitenwände 11 des Behälters 10 und Seitenwände 7
des Behälters 2 ausgeglichen werden soll. Der Boden 14 des Behälters 10 ist dem Boden
6 des Behälters 2 angepaßt. Bei dieser Lösung ergibt sich jedoch der Nachteil, daß
der Behälter 10 nicht mehr automatisch befüllt werden kann, weil die Ansätze 12 stören.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Transportbehälter, insbesondere
Kunststoffkästen oder Kartonbehälter, mit unterschiedlicher Stärke der Seitenwandkonstruktion
und/oder unterschiedlicher Stärke am oberen Behälterrand und/oder unterschiedlichen
Bodenformen so auszugestalten, daß sie kompatibel übereinander stapelbar sind.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist der erfindungsgemäße Transportbehälter so ausgeführt,
daß die Führungsmittel Führungsvorsprünge am unteren Außenrand des Transportbehälters
und/oder Führungsausnehmungen am oberen Außenrand des Transportbehälters aufweisen,
wobei beim Aufeinanderstapeln von Transportbehältern die Führungsvorsprünge eines
aufgestapelten Transportbehälters bzw. sein vorstehender Boden in die Führungsausnehmungen
bzw. den oberen Rand des darunterliegenden Transportbehälters einandergreifen. Der
Transportbehälter weist mindestens Führungsausnehmungen am oberen Rand auf, so daß
auf einen solchen Behälter, dessen Boden eine Seitenführung in einem darunterliegenden
Behälter ergiebt, ein Behälter mit nicht-passendem Boden aber mit Führungsvorsprüngen
aufstapelbear ist. Vorteilhaft in Bezug auf die Stapelbarkeit ist jedoch ein Behälter,
der sowohl mit Führungsausnehmungen als auch mit Führungsvorsprüngen versehen ist.
[0007] Weierhin ist es vorteilhaft, wenn die Führungsausnehmungen am oberen Außenrand des
Transportbehälters nahe bei dem Außenrand aber zur Innenseite des Transportbehälters
hin versetzt angeordnet sind, wobei ein durchgehender oberer Rand gebildet ist. Damit
ist ein gleitendes Abziehen des oberen Transportbehälters vom unteren Transportbehälter
möglich.
[0008] Ferner ist vorteilhaft, daß unterschiedliche Wandstärken der Behälter kein Problem
darstellen, da die Führungsmittel nahe an der Außenrändern der Behälter angeordnet
sind.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Transportbehälters ergeben sich aus den Unteransprüchen
3 und 4.
[0010] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Transportbehälters liegen darin, daß die Ausgestaltung
des Bodens und/oder des oberen Randes nicht auf Kunststoffkästen beschränkt ist, sondern
auch bei Transportbehältern aus anderem Material, z.B. aus Karton, anwendbar ist.
Es ist unproblematisch, bei Transportbehältern aus Karton die erfindungsgemäßen Merkmale
mit geringsten herstellungstechnischen Mitteln zu verwirklichen. Auch bei Kunststoffkästen
können die erfindungsgemäßen Merkmale durch geringfügige Zusätze an den Spritzgußformen
für die Kästen verwirklicht werden, so daß die Erfindung bei den unterschiedlichsten
Kastenherstellern mit geringen Kosten umgesetzt werden kann.
[0011] Ein zusätzliches, mit der Boden- bzw. Randgestaltung der Behälter zusammenhängendes
Problem ergibt sich bei den Paletten, auf denen Transportbehälter gestapelt werden
sollen. Für eine Reihe von Behältern, beispielsweise Kartonbehältern oder Kunststoffkästen
mit flachem Boden, sollen die Paletten keine nach oben stehenden Vorsprünge haben,
weil diese beispielsweise bei Kartonbehältern dazu führen, daß der Behälter deformiert
wird. Dieses Problem kann im Zusammenhang mit einer vorteilhaften Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Transportbehälters durch eine Palette gelöst werden, wie sie in
Anspruch 4 charakterisiert ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Palette sind in den
Ansprüchen 6 und 8 angegeben.
[0012] Die Palette ist besonders vorteilhaft bei erfindungsgemäßen Transportbehältern mit
Führungsvorsprüngen am Boden, die über die untere Fläche des Bodens vorstehen. Bei
Transportbehältern mit konventionellen Böden, die einen nach unten vorstehenden Boden
aufweisen, der in die Abmessungen des oberen Randes des gleichen Behälters paßt, um
diese zu stapeln, ist keine geringere Rutschgefahr gegeben als mit bisherigen Paletten.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand der beiliegenden Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1A und 1B
- schematische Darstellungen herkömmlicher Kunststoffkästen, wobei die Probleme beim
Stapeln dargestellt sind;
- Fig. 2
- einen herkömmlichen Lösungsversuch zur Stapelbarkeit von Kästen mit unterschiedlichen
Böden und Wandstärken;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht von drei Kunststoffkästen nach Ausführungsbeispielen der Erfindung;
- Fig. 4
- schematische Schnitte durch die Seitenwände der Kunststoffkästen von Fig. 3;
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung eines Kunststoffkastens nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung; und
- Fig. 6
- eine Palette zum Aufstapeln von Transportbehälternnach einer Ausführungsform der Erfindung.
[0014] In den Fig. 3 und 4 sind zwei gleiche Kunststoffkästen 20 und ein unterschiedlicher
Kunststoffkasten 22 dargestellt, wie sie übereinander stapelbar sind (auseinandergezogene
Darstellung). Der Kasten 20 hat an seinem oberen Rand 21 eine Führungsausnehmung 24
mit einer nach außen abgeschrägten Führungsfläche 26 und einer Bodenfläche 28. Am
unteren Rand 29 hat der Kasten 20 eine Führungsvorsprung 30 mit einer nach außen abgeschrägten
Führungsfläche 32 und einem Rücken 34. Der Kasten 22 hat an seinem oberen Rand 23
eine Führungsausnehmung 36 mit einer schräg nach außen geneigten Führungsfläche 38
und einem Boden 40. An seinem Boden 41 hat der Kasten 22 einen Führungsvorsprung 42,
der dem Führungsvorsprung 30 des Kastens 20 entspricht. Wie aus Fig. 4 zu ersehen
ist, passen die Führungsausnehmungen 24, 36 jeweils mit den Führungsvorsprüngen 30,
42 zusammen, wenn die Kästen übereinander gestapelt werden, da die Führungsflächen
auf einer senkrechten Linie liegen. Da die Führungsmittel nahe am Außenrand der oberen
und unteren Ränder des Kastens liegen, spielt es offensichtlich keine Rolle, wie breit
die Wandkonstruktion bzw. der obere Rand des Kastens ist, solange das Zusammenwirken
der Führungsvorsprünge mit den Führungsausnehmungen eine hinreichende seitliche Führung
der Kästen gegen eine Bewegung entsprechend dem Pfeil P in Fig. 4 gewährleistet.
[0015] Gemäß Fig. 3 haben auch die anderen Seitenwände der Kunststoffkästen 20, 22 Führungsausnehmungen
42,44 an den Innenseiten der oberen Ränder 21,23 und Führungsvorsprünge 46 bzw. 48
an den unteren Rändern 29,41 der Kästen 20 bzw. 22. Je zwei Führungsausnehmungen bzw.
Führungsvorsprünge an einander gegenüberliegenden Seiten des oberen bzw. unteren Randes
des Transportbehälters sind spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet. Schließlich
sind in Fig. 3 vorstehende Böden 50, 52 an den Kästen 20 bzw. 22 gezeigt, die bei
den erfindungsgemäßen Transportbehältern im Prinzip nicht erforderlich sind, da die
Seitenführung durch die Führungsvorsprünge und Führungsvertiefungen gewährleistet
ist. Andererseits zeigt Fig. 3, daß die Bodengestaltung bei den konventionellen Kunststoffkästen
nicht geändert werden muß, um die Erfindung zu verwirklichen. Mit anderen Worten muß
die Bodengestaltung bei herkömmlichen Kästen nicht geändet werden, solange die vorstehenden
Boden eines Kastens in den den oberen Rand des Kastens paßt, auf den er aufgestapelt
werden soll.
[0016] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Transportbehälters
anhand eines Kunststoffkastens. Der Kunststoffkasten 60 hat auf der Innenseite seiner
kurzen Seiten seines oberen Randes 62 Führungsausnehmungen 64, 66 und auf der Innenseite
seiner langen Seiten seines oberen Randes 62 Führungsausnehmungen 68, 70. Je zwei
Führungsausnehmungen bzw. Führungsvorsprünge an einander gegenüberliegenden Seiten
des oberen bzw. unteren Randes des Transportbehälters sind spiegelsymmetrisch zueinander
angeordnet. Zwischen den beiden Führungsausnehmungen 68,70 sind jeweils Stege 72,
74 angeordnet. Die Stege 72 haben den Zweck, daß auch sogenannte halbe Kästen auf
dem Kasten 60 seitengeführt gestapelt werden können, wobei die halben Kästen die Hälfte
der Grundfläche des Kastens 60 umfassen und an ihren Böden jeweils Führungsvorsprünge
aufweisen, die zu den Führungsausnehmungen, beispielsweise 64, 66, 68, 70, passen.
Falls ein Kasten im Bereich der Stege 74 eine Ausschneidung (ein Teil der Seitenwand
ist nach unten gezogen oder ausgeschnitten) haben sollte, ist dies unerheblich, weil
die Seitenführung im wesentlichen durch die Endbereiche der Führungsausnehmungen 64,
66 gewährleistet ist, die nahe bei den Ecken des Kastens liegen.
[0017] An seinem Boden 78 nahe bei dem Rand des Bodens hat der Kasten 60 Führungsvorsprünge
80, 82 (im Bereich der kurzen Seiten) und 84, 86 (im Bereich der langen Seiten). Die
Führungsvorsprünge 80, 82 bzw. 84, 86 passen respektive in die Führungsausnehmungen
64, 66 bzw. 68, 70, wenn zwei Kästen übereinander gestapelt werden. Dadurch ist eine
hinreichende Seitenführung der Kästen beim Stapeln gewährleistet.
[0018] In Fig. 6 ist eine Palette 90 gezeigt, auf der besonders vorteilhaft zwei x vier
Kästen nach Fig. 5 aufgestellt werden können. Dabei greifen die Führungsvorsprünge
80, 82, 84, 86 in Vertiefungen 92 ein, die jeweils ein rechteckiges Feld 94 umgeben.
Der obere Seitenrand 96 der Palette liegt auf derselben Höhe wie der Oberseite der
Felder 94, und die Ausnehmungen 92 sind durch Stege 98 voneinander getrennt, deren
Oberfläche ebenfalls auf dem Niveau der Oberfläche der Felder 94 liegt. Damit ergibt
sich eine Palette, die zwar Führungsausnehmungen für die erfindungsgemäßen Transportbehälter,
beispielsweise den Kasten nach Fig. 5, aufweist, ansonsten jedoch eben ist, so daß
eine unbehinderte Stapelung auch von Behältern möglich ist, deren Bodengestaltung
eine ebene Palette erfordert, wie beispielsweise von Kartonkisten. Wenn die Palette
90 mit Kästen nach Fig. 5 belegt wird, ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß ein
seitliches Verrutschen zwischen den Kästen und der Palette verhindert wird.
1. Stapelbarer Transportbehälter mit Führungsmitteln an seinem unteren und/oder oberen
Rand, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel Führungsvorsprünge (30, 42; 80, 82, 84, 86) am unteren Außenrand
des Transportbehälters und/oder Führungsausnehmungen (24, 36; 64, 66, 68, 70) am oberen
Außenrand des Transportbehälters aufweisen, wobei beim Aufeinanderstapeln von Transportbehältern
die Führungsvorsprünge eines aufgestapelten Transportbehälters bzw. sein vorstehender
Boden in die Führungsausnehmungen bzw. den oberen Rand des darunterliegenden Transportbehälters
einandergreifen.
2. Transportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Führungsausnehmungen (24, 36; 64, 66, 68, 70) am oberen Außenrand des Transportbehälters
nahe bei dem Außenrand aber zur Innenseite des Transportbehälters hin versetzt angeordnet
sind, wobei ein durchgehender oberer Rand gebildet ist.
3. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei Führungsausnehmungen bzw. Führungsvorsprünge an einander gegenüberliegenden
Seiten des oberen bzw. unteren Randes des Transportbehälters spiegelsymmetrisch zueinander
angeordnet sind.
4. Transportbehälter nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je zwei der Führungsvertiefungen (68, 70) der langen Seiten des Transportbehälters
Stege (72) liegen.
5. Palette zum Stapeln von Transportbehältern nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche der Palette (90) Vertiefungen (94) vorgesehen sind, die zur Verankerung
von Führungsvorsprüngen der Unterseite des Transportbehälters angeordnet sind.
6. Palette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (92) um Felder (94) auf der Palettenoberfläche verlaufen.
7. Palette nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Palettenrand (96) und die Felder (94) auf dem gleichen Niveau liegen.
8. Palette nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (92) durch Stege (98) voneinander getrennt sind, deren Oberseite
auf dem Niveau der Felder (94) liegt.