[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneid- und Transportwalze für Materialbahnen, die insbesondere
als Gegenwalze in Vorrichtungen zum Aufwickeln von kontinuierlich über Führungswalzen
zulaufenden Folien-, Papier- und dgl. Materialbahnen Verwendung findet.
[0002] Es sind zahlreiche mit einer Gegenwalze arbeitende Wickelvorrichtungen bekannt, bei
denen als Rollenwechseleinrichtung eine gesonderte Schneidvorrichtung mit einem Trennmesser
vorgesehen ist, die die Materialbahn durchtrennt, wenn die Materialrolle auf einer
gegebenen Wickelwelle fertiggewickelt ist. Schwierigkeiten bereitet es hierbei, das
von der Wickelrolle abgetrennte Bahnende von der Wickelrolle zu lösen und als neuen
Bahnanfang auf einer neuen Wickelwelle bzw. einer darauf als Rollenkern angebrachten
Wickelhülse während des kontinuierlichen Zulaufs der Materialbahn schnell und sicher
festzulegen, ohne daß hohe Bahnverluste entstehen und unerwünschte Falten in der Materialbahn
beim Anwickelvorgang entstehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schneid- und Transportwalze zu schaffen,
die speziell als Gegenwalze bei Wickelvorrichtungen geeignet ist und mit der sich
der Rollenwechsel einfach und schnell durchführen und insbesondere der neue Bahnanfang
zur Vermeidung von Faltenbildungen und Bahnverlusten lagegenau und sicher auf der
neuen Wickelwelle festlegen läßt.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß
dem Anspruch 1 gelöst. Die in dieser Weise ausgebildete Schneid- und Transportwalze
bildet bei ihrem Einsatz in einer Wickelvorrichtung eine Gegenwalze mit integrierter
Rollenwechseleinrichtung, derart, daß das Trennmesser ein Bauteil der Gegenwalze selbst
bildet und so auf kurzem Weg eine sichere Übergabe des abgetrennten Bahnendes als
neuer Bahnanfang an eine Wickelwelle zum Anwickeln erfolgen kann.
[0005] Im einzelnen umfaßt die Rollenwechseleinrichtung das Trennmesser zum Durchtrennen
der Materialbahn bei fertiggewickelter Wickelrolle und den an ihrem Umfang wirksamen
Druckraum zum Festhalten des neuen Bahnanfangs und zu dessen Übergabe an eine neue
Wickelwelle. Dabei ist zum Festhalten des neuen Bahnanfangs mittels des Druckraums
an den Umfang der Gegenwalze ein Unterdruck anlegbar und für die Übergabe des Bahnanfangs
an die neue Wickelwelle der Umfang der Gegenwalze über den Druckraum mit einem den
Bahnanfang vom Walzenumfang abstoßenden Überdruck beaufschlagbar. Hierdurch wird nach
dem Quertrennen der Materialbahn mittels des Trennmessers zunächst der neue Bahnanfang
durch den Unterdruck sicher am Umfang der Gegenwalze festgehalten, während bei Erreichen
der neuen Wickelwelle durch Umschalten des Druckraums auf Überdruck der neue Bahnanfang
vom Umfang der Gegenwalze abgestoßen und dabei gleichzeitig auf die neue Wickelwelle
bzw. deren Wickelhülse aufgewickelt wird.
[0006] Zahlreiche weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren
Ansprüchen und der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in
der mehrere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Schneid- und Transportwalze
schematisch veranschaulicht sind. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen vertikalen Längsschnitt durch eine Wickelvorrichtung während eines laufenden
Wickelvorgangs, wobei die Materialbahn im Uhrzeigersinn aufgewickelt wird,
- Fig. 2
- eine Darstellung entsprechend Fig. 1, wobei jedoch die Wickelrolle in der Fertigwickelstation
fertiggewickelt ist und das Anwickeln in der Anwickelstation kurz bevorsteht,
- Fig. 3
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2 mit der Wickelrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Schneid- und Transportwalze nach einer
ersten Ausführungsform,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch die Walze nach Fig. 4,
- Fig. 6
- einen Längsschnitt durch die Schneid- und Transportwalze nach einem weiteren Ausführungsbeispiel,
beschränkt auf den Bereich eines Stirnendes der Walze, und
- Fig. 7
- einen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Schneid- und Transportwalze,
wiederum beschränkt auf den Bereich eines Walzenstirnendes.
[0007] Die in der Zeichnung dargestellte Wickelvorrichtung dient zum Aufwickeln von Materialbahnen
wie beispielsweise Kunststoffolien, die von einem Extruder kontinuierlich hergestellt
und als flache Bahnen aufgewickelt werden.
[0008] In einem als Ganzes mit 1 bezeichneten Vorrichtungsgestell mit zwei einander gegenüberliegenden
gleichen Seitenwänden 2 ist ein als Ganzes mit 3 bezeichnetes Schwenklager um eine
horizontale Drehachse 4 schwenkbar abgestützt. Das Schwenklager 3 ist von einem Doppelhebel
gebildet, dessen konturengleiche Einzelhebel 5 und 6 jeweils in einer angrenzenden
Seitenwand 2 des Vorrichtungsgestells 1 in innenseitig angebrachten Lagern drehbar
gelagert sind. Die beiden Einzelhebel 5 und 6 sind jeweils von einem zweiarmigen Hebel
gebildet, dessen beide Hebelarme 8 und 9, ausgehend von einem inneren, die Drehachse
4 umfassenden Bereich, jeweils mit einem nach außen offen ausmündenden Führungsschlitz
10 für den jeweiligen Wellenstumpf einer Wickelwelle 12 bzw. 13 versehen sind.
[0009] Jeder Hebelarm 8, 9 ist durch seinen Führungsschlitz 10 in zwei parallele Armteile
14 und 15 geteilt, von denen der Armteil 14 über den Armteil 15 nach außen hin verlängert
ist. In seinem äußeren Verlängerungsbereich bildet jeder Armteil 14 eine Endaufnahme
16 mit einer Anlageschulter 17 für die jeweilige, eine fertiggewickelte Wickelrolle
24 (Fig. 2 und 3) tragende Wickelwelle 12. Die beiden Hebelarme 8 und 9 jedes Einzelhebels
5 bzw. 6 sind gleich ausgebildet. In einer horizontalen Position des Schwenklagers
3, wie sie aus den Figuren 1 bis 3 ersichtlich ist, sind jedoch ihre Armteile 14 und
15 jeweils wechselseitig versetzt oberhalb und unterhalb der die Drehachse 4 des Schwenklagers
3 enthaltenden horizontalen Querebene 18 der Vorrichtung angeordnet.
[0010] Ebenso wie die Wickelwellen 12 und 13 ist eine Schneid- und Transportwalze 19 als
Gegenwalze im Schwenklager 3 um eine horizontale Drehachse 20 drehbar abgestützt,
die mit der Drehachse 4 des Schwenklagers 3 zusammenfällt. Die Gegenwalze wirkt bei
dem dargestellten Beispiel als Kontaktwalze mit den Wickelwellen 12 und 13 bzw. dem
auf diese aufgewickelten Bahnmaterial zusammen, das bei 21 strichpunktiert veranschaulicht
ist und in Richtung des Laufpfeils 22 der Gegenwalze 19 zugeführt wird. Die Anordnung
ist dabei so getroffen, daß die Drehachse 4 des Schwenklagers 3 und die mit dieser
zusammenfallende Drehachse 20 der Gegenwalze 19 in einer vertikalen Teilungsebene
23 gelegen sind, die die Vorrichtung in zwei Arbeitsstationen I und II unterteilt.
Die beiden Arbeitsstationen I und II sind von der horizontalen Position des Schwenklagers
3 definiert, in der die Drehachsen der Wickelwellen 12, 13 und die Drehachse 20 der
Gegenwalze 19 in der gemeinsamen, außerdem die Drehachse 4 des Schwenklagers 3 enthaltenden
horizontalen Querebene 18 der Vorrichtung angeordnet sind.
[0011] Die Gegenwalze 19 ist mit einem drehrichtungsumkehrbaren Antrieb für einen wahlweisen
Umlauf in oder entgegen dem Uhrzeigersinn verbunden, wie auch die Wickelwellen 12
und 13 beidseits der Gegenwalze 19 in den beiden Arbeitsstationen I und II, denen
die Gegenwalze 19 jeweils zur Hälfte zugeordnet ist, jeweils mit einem eigenen drehrichtungsumkehrbaren
Antrieb für einen jeweils zu dem der Gegenwalze 19 gegenläufigen Umlauf verbunden
sind. Diese Maßnahme dient einem wahlweisen Aufwickeln der Materialbahn 21 im oder
entgegen dem Uhrzeigersinn auf die jeweilige Wickelwelle 12. Die in diesem Zusammenhang
zum Einsatz kommenden drehrichtungsumkehrbaren Antriebe sind dem Fachmann in ihrer
Anwendung bekannt und daher hier nicht näher dargestellt.
[0012] Die Materialbahn 21 wird der Wickelvorrichtung über Führungswalzen zugeführt, von
denen in der Zeichnung nur die vorrichtungsnahen dargestellt sind, nämlich zwei obere
Leitwalzen 25 und 26 und zwei untere, an die Gegenwalze 19 angrenzende Umlenkwalzen
27 und 28. Die obere Leitwalze 25 ist in den Seitenwänden 2 des Vorrichtungsgestells
1 nahe der vertikalen Teilungsebene 23 der Vorrichtung frei drehbar gelagert, während
die Leitwalze 26 und die Umlenkwalzen 27 und 28 in einem gesonderten Ausleger 29 im
Inneren des Vorrichtungsgestells 1 frei drehbar gelagert sind.
[0013] In Abhängigkeit von der Wickelrichtung des Bahnmaterials 21 auf der jeweiligen Wickelwelle
12 in oder entgegen dem Uhrzeigersinn ist entweder die erste Umlenkwalze 27 oder die
zweite Umlenkwalze 28 am Wickelprozeß beteiligt, wobei jeweils die andere Umlenkwalze
in eine Ruhestellung verbracht werden kann, die in von der Gegenwalze 19 fortweisender
Richtung aus der gemeinsamen Horizontalebene der Umlenkwalzen 27, 28 versetzt ist.
Dies kann z.B. in nicht näher dargestellter Weise durch eine Verschiebung der jeweiligen
Umlenkwalze 27, 28 in ihrem Lagerschenkel 32 nach oben mit entsprechender, lösbarer
Festsetzung erfolgen.
[0014] Die Gegenwalze 19 enthält als Rollenwechseleinrichtung ein Trennmesser zum Durchtrennen
der Materialbahn 21 bei fertiggewickelter Wickelrolle 24 und umfaßt einen an ihrem
Umfang 34 wirksamen Druckraum zum Festhalten des neuen Bahnanfangs und zu dessen Übergabe
an eine neue Wickelwelle wie die Wickelwelle 13. Zum Festhalten des neuen Bahnanfangs
ist mittels des wirksamen Druckraums an den Umfang 34 der Gegenwalze 19 ein Unterdruck
anlegbar, so daß der Bahnanfang an den Umfang 34 der Gegenwalze 19 angesaugt wird,
was einen lagegenauen Weitertransport des neuen Bahnanfangs mittels der Gegenwalze
19 gewährleistet. Für die Übergabe des Bahnanfangs an die neue Wickelwelle wie die
Wickelwelle 13 erfolgt eine Umschaltung des wirksamen Druckraums auf Überdruck, wodurch
die Saugwirkung aufgehoben und der Bahnanfang statt dessen vom Walzenumfang 34 abgestoßen
wird, um an die neue Wickelwelle 13 bzw. eine auf diese aufgeschobene Wickelhülse,
die ggf. in an sich bekannter Weise mit einem äußeren Klebstoffauftrag versehen sein
kann, angewickelt zu werden.
[0015] Zur Ausübung dieser Funktionen als Gegenwalze umfaßt die Schneid- und Transportwalze
19, wie sie im einzelnen in verschiedenen Ausführungsbeispielen in den Figuren 4 bis
7 näher beschrieben ist, einen den Walzenumfang 34 definierenden hohlzylindrischen
Walzenmantel 35, der an seinen beiden Stirnseiten durch je eine Stirnwand 36 und 37
geschlossen ist, um einen inneren Walzenhohlraum zu bilden. Der Walzenmantel 35 umfaßt
bei dem dargestellten Beispiel einen Metallmantel 38 und einen auf diesen aufgezogenen
Kautschuk- oder Gummimantel 39. Je nach dem Einsatzfall und dem Bahnmaterial, das
von der Walze 19 zu handhaben ist, kann anstelle des Gummimantels 39 eine Beschichtung
des Metallmantels 38 mit anderem Material vorgesehen sein, oder der Metallmantel 38
kann außenseitig verchromt sein.
[0016] In den inneren Walzenhohlraum ist ein Trennkörper 40 eingesetzt, der mit dem Walzenumfang
34 zwei sich im wesentlichen über die gesamte axiale Walzenlänge erstreckende Druckräume
41 und 42 begrenzt. Die beiden Druckräume 41 und 42 stehen über eine Anordnung von
Durchtrittsbohrungen 43 und 44 durch den Walzenmantel 35 hindurch mit der Umgebung
in Verbindung. Bei dem dargestellten Beispiel sind mehrere axiale Reihen von Durchtrittsbohrungen
43 bzw. 44 vorgesehen.
[0017] Außerhalb des Bereichs der Durchtrittsbohrungen 43 und 44 ist der Walzenmantel 35
außerdem mit einem Durchtrittsschlitz 45 versehen, der sich seinerseits im wesentlichen
über die gesamte axiale Walzenlänge erstreckt. Durch den Durchtrittsschlitz 45 hindurch
erstreckt sich ein Trennmesser 46, das seinerseits im inneren Walzenhohlraum, und
zwar bei dem dargestellten Beispiel ebenfalls am Trennkörper 40, abgestützt ist.
[0018] Wie insbesondere die Figuren 4 und 5 zeigen, ist der Trennkörper 40 als Hohlprofilkörper
mit einem Mehrkammerprofil ausgebildet, wobei eine mittlere, die Walzenachse 20 aufnehmende
Kammer eine Zuführkammer 47 bildet, über die ein Druckmedium von einer äußeren Druckmediumquelle
zugeführt und wahlweise in den Druckraum 41 oder 42 eingespeist wird. Im Bereich zwischen
der Zuführkammer 47 und dem Durchtrittsschlitz 45 ist das Trennmesser 46 abgestützt.
[0019] Der Trennkörper 40 hat das insbesondere aus Fig. 5 ersichtliche dreikammerige Querschnittsprofil
mit einem mittleren, die Zuführkammer 47 umgrenzenden kastenförmigen Teil und zwei
diesem gegenüberliegenden, sich trapezförmig zum Walzenmantel 35 hin verjüngenden
Außenteilen 48 und 49. Der Trennkörper 40 erstreckt sich dabei diametral beidseits
einer das Trennmesser 46 und dessen Durchtrittsschlitz 45 enthaltenden Durchmesserebene
50 durch den inneren Walzenhohlraum und ist an seinen radialen Enden mit seinen Außenteilen
48 und 49 jeweils mit dem Innenmantel 38 der Walze 19 sowie mit seinen stirnseitigen
Enden mit den Innenseiten der Stirnwände 36 und 37 der Walze 19 fest verbunden, zum
Beispiel verschweißt.
[0020] Der Trennkörper 40 ist symmetrisch beidseits der Durchmesserebene 50 ausgebildet,
so daß die beiden Druckräume 41 und 42 ihrerseits entsprechend symmetrisch ausgebildet
sind, wobei ihre Durchtrittsbohrungen 43 und 44 einander diametral gegenüberliegend
im Walzenmantel 35 angeordnet sind. Das Muster und die Anordnung der Durchtrittsbohrungen
43 und 44 können jedoch in Abhängigkeit von dem jeweiligen Anwendungsfall gegenüber
dem in Fig. 5 zeichnerisch dargestellten Beispiel verändert werden. Die nur über die
Durchtrittsbohrungen 43 bzw. 44 mit der Umgebung in Verbindung stehenden, im übrigen
abgedichtet ausgebildeten Druckräume 41 und 42 sind mit der äußeren Druckmediumquelle
wahlweise verbindbar.
[0021] Bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Beispiel ist eine Zuführleitung 51 an die
dem Druckraum 41 zugewandte Wand 52 der Zuführkammer 47 angelegt, wobei durch eine
entsprechende Öffnung in der Wand 52 der Druckraum 41 mit dem Druckmedium verbunden
wird, während der andere Druckraum 42 vom Druckmedium abgeschlossen ist. Soll andererseits
der Druckraum 42 mit Druckmedium verbunden werden, so wird die Zuleitung 51, nach
Lösen ihrer Verbindung mit der Wand 52, um 180° verschwenkt und an die der Wand 52
gegenüberliegende Wand 53 angelegt und mit dieser verbunden, wobei dann über eine
entsprechende Öffnung in der Wand 53 der Druckraum 42 mit dem Druckmedium verbunden
wird, während der Druckraum 41 kein Druckmedium erhält, d.h. keinem Unterdruck oder
Überdruck ausgesetzt wird.
[0022] Das Trennmesser 46 ist bei dem in den Figuren 4 und 5 veranschaulichten Ausführungsbeispiel
von einer schmalen hochstehenden Schneidklinge 54 gebildet, die mit einem freien Schneidkantenendbereich
durch den Durchtrittsschlitz 45 vorsteht, so daß sie den Walzenmantel 35, d.h. den
Außenumfang 34 der Walze 19, geringfügig überragt. Zur Durchführung eines Trennschnittes
durch die Materialbahn 21 ist die Schneidklinge 45 von einem Stirnende zum anderen
Stirnende der Walze 19 linear entlang dem Durchtrittsschlitz 45 mit hoher Geschwindigkeit
bewegbar. Dabei besitzt die Schneidklinge 54 in Längsrichtung des Durchtrittsschlitzes
45 einander gegenüberliegende Schneidkanten 55, und ein Trennschnitt durch die Materialbahn
21 kann bei jeder Bewegung der Schneidklinge 54 von Stirnende zu Stirnende der Walze
19 mit der jeweils vorauslaufenden Schneidkante 55 durchgeführt werden.
[0023] Die lineare Bewegung der Schneidklinge 54 entlang dem Durchtrittsschlitz 45 erfolgt
mittels eines Druckmediumantriebs, der von einem doppeltwirkenden druckmediumbetätigten
Arbeitszylinder 56 gebildet ist. Als Druckmedium zur Betätigung des Arbeitszylinders
56 kommt vorzugsweise Druckluft in Betracht. Der Zylinder 56 ist im Außenteil 49 des
dreikammerigen Trennkörpers 40 auf einer Innenwand 57 mit seinen beiden endseitigen
Anschlußteilen 58 und 59 abgestützt. Zwischen den beiden Anschlußteilen 58 und 59
erstreckt sich ein Verbindungsrohr 60. Die Schneidklinge 54 ist von einem kolbenstangenlosen
Kolben (nicht dargestellt) abgestützt und mit diesem über einen schmalen Zwischensteg
61 verbunden, der mit engem Bewegungsspiel in einem dem Durchtrittsschlitz 45 im Walzenmantel
35 gegenüberliegenden Führungsschlitz des Verbindungsrohrs 60 des Arbeitszylinders
56 geführt ist. Der Arbeitszylinder 56 erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte
axiale Länge der Walze 19, wobei für das Verbindungsrohr 60 und den in diesem geführten
Kolben ein ineinanderpassendes Rund- oder Polygonprofil, beispielsweise das aus Fig.
5 ersichtliche Rechteckprofil vorgesehen ist.
[0024] Die Druckluftzufuhr zum Arbeitszylinder 56 erfolgt über eine an sich bekannte Dreheinführung
62 mit zwei Zuführkanälen, die über äußere Anschlüsse 63 und 64 mit einer Druckluftzuleitung
in Verbindung stehen. Über einen Gewindezapfen 65 ist die Dreheinführung 62 mit einem
stirnseitigen Lagerzapfen 66 der Walze 19 fest verschraubt. Der Lagerzapfen 66 hat
in seinem Inneren zwei konzentrische Kanäle 67 und 68, die mit den beiden Druckluftkanälen
der Dreheinführung 62 in Verbindung stehen. Vom Kanal 67 führt eine Leitung 69 zum
Anschlußteil 58 des Arbeitszylinders 56, während vom Kanal 68 eine Leitung 70 zum
Anschlußteil 59 des Arbeitszylinders 56 führt.
[0025] Die mit dem Zylinderkolben verbundene Messerklinge 54 ist in Fig. 4 in einer ihrer
beiden Endpositionen nahe der Stirnwand 36 gezeigt, in der der Zylinderkolben an den
Anschlußteil 58 angrenzt. Zur Duchführung eines Schneidvorgangs wird dem Anschlußteil
58 über die Leitung 69 Druckluft mit hohem Druck zugeführt, so daß sich die kolbengestützte
Schneidklinge 54 schlagartig entlang dem Durchtrittsschlitz 45 zur Stirnwand 37 der
Walze 19 hin bewegt und dabei, ohne ein Zusammenwirken mit einem Gegenmesser, einen
im wesentlichen rechtwinkligen Trennschnitt durch die Materialbahn 21 ausführt. Die
Endstellung der Messerklinge 54 nahe der Stirnwand 37 entspricht der in Fig. 4 gezeigten
Stellung nahe der Stirnwand 36, d.h. der Zylinderkolben mit der Messerklinge 54 befindet
sich kurz vor dem Anschlußteil 59, um bei Druckbeaufschlagung der Verbindungsleitung
70 und damit des Anschlußteils 59 wiederum schlagartig in entgegengesetzter Richtung
entlang dem Durchtrittsschlitz 45 zur Ausführung eines Trennschnittes durch die Materialbahn
21 getrieben zu werden.
[0026] Der Lagerzapfen 66 dient im übrigen, ebenso wie ein weiterer Lagerzapfen 71 in der
Stirnwand 37, in an sich bekannter Weise dem Drehantrieb der Walze 19. Dabei ist der
Lagerzapfen 71 ebenfalls mit einer Dreheinführung versehen, die hier mit 72 bezeichnet
ist. Im Gegensatz zur Dreheinführung 62 besitzt die Dreheinführung 72 nur einen zentralen
Druckmediumkanal, der über einen äußeren Anschluß 73 mit einer Druckmediumzuleitung
verbunden ist. Über einen hohlen Gewindezapfen 74 steht der zentrale Druckmediumkanal
mit einem inneren Druckmediumkanal 75 des Lagerzapfens 71 in Verbindung, von dessen
innerem Ende die Druckmediumleitung 51 für die Versorgung des Druckraums 41 oder 42
mit Luft als Druckmedium ausgeht. Der Druckmediumkanal 75 ist über die Dreheinführung
72 wahlweise mit einer äußeren Unterdruckquelle oder einer Überdruckquelle durch einen
entsprechenden Umschaltungsvorgang im Zuleitungssystem verbindbar.
[0027] Die Verbindung mit einer äußeren Unterdruckquelle bedeutet, daß durch die Durchtrittsbohrungen
43 oder 44 Luft aus der Umgebung angesaugt bzw. eine über den Durchtrittsbohrungen
43 oder 44 liegende Materialbahn in diesem Bereich an den Walzenumfang 34 angesaugt
wird. Bei Umschaltung von der Unterdruckquelle auf die Überdruckquelle wird dem Druckmediumkanal
75 und damit über die Leitung 51 dem Druckraum 41 oder 42 Drucklauft mit einem solchen
Überdruck zugeführt, daß die zuvor im Bereich der Durchtrittsbohrungen 43 oder 44
festgehaltene Materialbahn durch die auf die Durchtrittsbohrungen 43 bzw. 44 wirkende
Druckluft vom Walzenumfang 34 abgestoßen wird, um, bei dem vorstehend beschriebenen
Anwendungsfall, auf der Wickelhülse einer neuen Wickelwelle 13 im Zuge der Durchführung
eines Rollenwechels festgelegt zu werden.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel einer als Gegenwalze eines Wicklers einsetzbaren Schneid-
und Transportwalze 19 gemäß Fig. 6 werden, wie auch im Falle des nachfolgend noch
zu beschreibenden weiteren Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 7, für mit dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren 4 und 5 gleiche bzw. übereinstimmende Bauteile die gleichen Bezugszeichen
ohne nochmalige Beschreibung verwendet.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 ist das Trennmesser 46 von einer Schneidklinge
76 mit einer äußeren Schneidkante 77 gebildet, deren Länge im wesentlichen gleich
der des Durchtrittsschlitzes 45 ist. Die Schneidkante 77, die nach Art eines Zackenmessers
geformt ist, ist normalerweise, wie dies Fig. 6 veranschaulicht, innerhalb des Durchtrittsschlitzes
45 gehalten, ohne den Walzenumfang 34 zu überragen. Zur Durchführung eines Trennschnittes
durch die Materialbahn 21 quer zu deren Laufrichtung wird die Schneidklinge 76 kurzzeitig
mit hoher Geschwindigkeit in radialer Richtung des Walzendurchmessers aus dem Durchtrittsschlitz
45 heraus- und wieder zurückbewegt.
[0030] Hierzu sind doppeltwirkende druckmediumbetriebene Hubzylinder 78, vorzugsweise Druckluftzylinder,
in den beiden Endbereichen der Schneidklinge 76 vorgesehen, die an die jeweilige Walzenstirnwand
36 bzw. 37 angrenzen. Die Hubzylinder 78 sind jeweils auf der Innenwand 57 des Trennkörpers
40 abgestützt. Die Kolbenstange 79 des jeweiligen Hubzylinders 78 ist an der Innenseite
der Schneidklinge 76 befestigt. Für den Vor- und Rückhub des Kolbens der Hubzylinder
78 sind in an sich bekannter Weise beidseits der Stirnseiten des Kolbens einmündende
Druckmediumzuführleitungen 80 und 81 vorgesehen. Die Versorgung der Leitungen 80 und
81 erfolgt über eine Dreheinführung 62 und einem Lagerzapfen 66 gemäß Fig. 4, wie
auch der andere, in Fig. 6 nicht zur Darstellung kommende Lagerzapfen dem Lagerzapfen
71 gemäß Fig. 4 entspricht.
[0031] Sofern ausschließlich thermoplastische Folien zur Verarbeitung kommen, kann die Schneidklinge
76 durch einen beheizbaren Widerstandsdraht mit entsprechender Halterung bei im übrigen
gleicher Betätigungsweise, wie anhand der Fig. 6 erläutert, zur Durchführung eines
Schmelzschnittes verwendet werden.
[0032] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ist das Trennmesser 46, das wiederum als
Zackenmesserklinge 76 mit gezackter Schneidkante 78 ausgebildet ist, über ein im inneren
Hohlraum der Walze 19 angebrachtes Parallelführungsgestänge 82 durch einen äußeren
druckmediumbetriebenen Schubstangenantrieb 83 betätigbar.
[0033] Das Parallelführungsgestänge 82 umfaßt einen Lenker 84, der bei 85 an der Messerklinge
76 und bei 86 an einen Halter 87 angelenkt ist, der seinerseits auf der Innenwand
57 des Trennkörpers 40 befestigt ist. Der Lenker 84 ist durch die Innenwand 57 hindurchgeführt
und an seinem inneren Ende mit einer Schubstange 88 des Schubstangenantriebs 83 verbunden.
Hierzu besitzt die Schubstange 88 an ihrem inneren Ende einen Eingriffsbolzen 89 etwa
in Höhe der Drehachse 20 der Walze 19, der in ein Langloch 90 des Lenkerarms 91 diesseits
der Drehverbindung 86 eingreift. In Fig. 7 ist die Schneidklinge 76 in ihrer Ruhestellung
gezeigt, in der sie mit ihrer Schneidkante 77 innerhalb des Durchtrittsschlitzes 45
liegt. An dem der Stirnwand 36 der Walze 19 zugewandten Ende der Schneidklinge 76
umfaßt das Parallelführungsgestänge 82 eine entsprechende Lenkeranordnung, mit Ausnahme
des inneren Lenkerarms 91, in der in Fig. 7 gezeigten Ausrichtung des Lenkers 84.
[0034] Der Schubstangenantrieb 83 umfaßt ferner einen druckmediumbetriebenen Arbeitszylinder
92, vorzugsweise einen Pneumatikhubzylinder, dessen Kolbenstange 93 durch eine Kupplung
94 fest mit der Schubstange 88 verbunden ist. Die Schubstange 88 ist durch den stirnseitigen
Lagerzapfen 95 der Walze 19 hindurchgeführt, der zu diesem Zweck zugleich als Führungsbuchse
ausgebildet ist. Der andere, in Fig. 7 nicht zur Darstellung kommende Lagerzapfen
ist entsprechend dem Lagerzapfen 71 nach Fig. 4 ausgebildet.
[0035] Für ein kurzzeitiges Ausfahren des Trennmessers 46 in Richtung des Pfeils 96 wird
die Schubstange 88 mittels des Hubzylinders 92 in Richtung des Pfeils 97 nach innen
bewegt, wobei die Lenker 84 entsprechend dem Bewegungspfeil 98 um ihren Drehpunkt
86 verschwenken. Hierdurch wird die Schneidklinge 76 mit einer kombinierten Radial-
und Axialbewegung mit hoher Geschwindigkeit aus dem Durchtrittsschlitz 45 heraus-
und bei der Umsteuerung des Hubzylinders 92 wieder zurückbewegt. Durch diese Art der
Herausbewegung der Schneidklinge 76 entsteht ein sog. ziehender Schnitt, der in Abhängigkeit
von dem zu schneidenden Material vorteilhaft gegenüber anderen Ausführungsformen des
Messers 46 sein kann.
[0036] In Fig. 1 ist die Wickelvorrichtung im laufenden Wickelbetrieb dargestellt, wobei
die zulaufende Materialbahn 21 unter Umschlingung der Umlenkrolle 27 über die Gegenwalze
19 der im Uhrzeigersinn umlaufenden Wickelrolle 24 zugeführt wird. In der Arbeitsstation
I ist bereits eine neue Wickelwelle 13 eingesetzt worden.
[0037] Die. Fig. 2 zeigt die im Uhrzeigerdrehsinn fertiggewickelte Wickelrolle 24, kurz
bevor in der Arbeitsstation I ein neuer Bahnanfang auf die Wickelwelle 13 aufgewickelt
wird. Der Rollenwechsel wird in der Weise eingeleitet, daß bei Erreichen eines bestimmten
Wickeldurchmessers für die Wickelrolle 24 ein Steuersignal gegeben wird, durch das,
beim Aufwickeln im Uhrzeigersinn, der Druckraum 42 von der äußeren Unterdruckquelle
her einen Unterdruck aufbaut, so daß durch die Durchtrittsbohrungen 44 im Walzenmantel
35 die zulaufende Materialbahn 21 an den Walzenumfang 34 der Gegenwalze 19 angesaugt
wird. Der Schneidvorgang mittels des Trennmessers 46 erfolgt durch entsprechende Antriebsansteuerung
während der kontinuierlichen Zuführung der Materialbahn 21 zwischen der Umlenkwalze
27 und der neuen Wickelwelle 13. Die Umlenkwalze 28 befindet sich hierbei in ihrer
Ruhestellung.
[0038] Das mittels des Trennmessers 46 schlagartig abgetrennte Bahnende wird über die Durchtrittsbohrungen
44 des Druckraums 42 aufgrund des herrschenden Unterdrucks weiterhin an den Walzenumfang
34 angepreßt und dadurch von dieser weitertransportiert, bis die nunmehr in Drehbewegung
versetzte neue Wickelwelle 13 erreicht ist. Sobald das abgetrennte Bahnende die Kontaktlinie
zwischen der Gegenwalze 19 und der auf die Wickelwelle 13 aufgeschobenen Wickelhülse
erreicht, wird eine Umsteuerung in der Weise vorgenommen, daß der Druckraum 42 mit
der äußeren Überdruckquelle verbunden wird, so daß der Druckraum 42 mit Überdruck
bzw. Druckluft beaufschlagt wird. Dieses hat zur Folge, daß sich das Bahnende der
Materialbahn 21 von der Gegenwalze 19 löst und als neuer Bahnanfang auf die beispielsweise
mit Klebestreifen bestückte Wickelhülse der neuen Wickelwelle 13 übergeben wird.
[0039] Abgesehen von den Drehrichtungen und dementsprechend der Zuführung der Materialbahn
21 über die Umlenkwalze 28 veranschaulicht die Fig. 3 einen Momentanzustand des Wickelvorgangs
entsprechend Fig. 2. Der Rollenwechsel erfolgt hierbei im Prinzip in der gleichen
Weise wie anhand der Fig. 2 beschrieben, wobei jedoch die Saugwirkung über die Durchtrittsbohrungen
43 des Druckraums 41 entsprechend der Drehrichtung der Gegenwalze 19 an deren Walzenumfang
34 angelegt wird und die Quertrennung mittels des Messers 46 zwischen der Umlenkwalze
28 und der Kontaktlinie zwischen der Gegenwalze 19 und der Wickelrolle 24 erfolgt.
Das abgetrennte angesaugte Bahnende wird sodann in der beschriebenen Weise weitertransportiert
und an die neue Wickelwelle 13 übergeben. Es schließen sich sodann die im Zusammenhang
mit Fig. 2 erläuterten Vorgänge an.
[0040] Während der Entnahme der Wickelrolle 24 aus der Arbeitsstation II besteht ausreichend
Zeit, einem Wickelwellenmagazin eine neue Wickelwelle 13 zu entnehmen, mit einer Wickelhülse,
üblicherweise aus Pappe mit äußerem Klebestreifen, zu versehen und in der Arbeitsstation
I in Position zu bringen, um sie zur Durchführung des Anwickelvorgangs rechtzeitig
in der vorgegebenen Drehrichtung in Drehung zu versetzen. Die Verriegelung der Wickelwellen
12 und 13 in ihrem jeweiligen Führungsschlitz 10 des Schwenklagers 3 kann mit geeigneten
Mitteln, die dem Fachmann auf diesem Gebiet ohne weiteres zur Verfügung stehen, zum
Beispiel mittels einer Klauensicherung, durchgeführt werden.
[0041] Der Rollenwechsel gestaltet sich schnell und problemlos einfach, da mit der erfindungsgemäßen
Schneid- und Transportwalze als Gegenwalze 19 die Materialbahn 21, ohne ihren Zulauf
zu unterbrechen, mit einem Minimum an Zeitaufwand quergetrennt und der neue Bahnanfang
sicher auf die neue Wickelwelle 13 transportiert werden kann.
[0042] Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Schneid- und Transportwalze 19 nicht nur
als Gegenwalze mit einer Rollenwechseleinrichtung in einer Vorrichtung zum Aufwickeln
von kontinuierlich zulaufenden Folien-, Papier- und dgl. Materialbahnen der vorstehend
beschriebenen Art geeignet ist, sie eignet sich vielmehr auch in anderen Anwendungsfällen
zur Erfüllung gleicher oder ähnlicher Aufgaben und insbesondere auch für einen Einsatz
in anderen Wickelvorrichtungen, die insbesondere nicht mit einem eine Anwickelstation
und eine Fertigwickelstation ausbildenden Schwenklager arbeiten, bei denen vielmehr
nur eine Wickelstation vorgesehen ist, die zum An- und Fertigwickeln der jeweiligen
Materialrolle dient.
1. Schneid- und Transportwalze für Materialbahnen, insbesondere Gegenwalze in einer Vorrichtung
zum Aufwickeln von kontinuierlich zulaufenden Folien-, Papier- und dgl. Materialbahnen
(21), dadurch gekennzeichnet, daß im inneren Hohlraum der Walze (19) ein Trennkörper
(40) eingesetzt ist, der mit dem Walzenumfang (34) zumindest einen über Durchtrittsbohrungen
(43;44) im Walzenmantel (35) mit der Umgebung in Verbindung stehenden, sich im wesentlichen
über die gesamte axiale Walzenlänge erstreckenden Druckraum (41;42) begrenzt, und
der Walzenumfang (34) außerhalb des Bereichs der Durchtrittsbohrungen (43,44) außerdem
mit einem sich seinerseits im wesentlichen über die gesamte axiale Walzenlänge erstreckenden
Durchtrittsschlitz (45) für ein im inneren Hohlraum der Walze (19) abgestütztes Trennmesser
(46) versehen ist.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trennkörper (40) als Hohlprofilkörper
mit zumindest einer Zuführkammer (47) für ein von einer äußeren Druckmediumquelle
zugeführtes Druckmedium und dessen Einspeisung in dem Druckraum (41;42) ausgebildet
ist.
3. Walze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlprofilkörper ein Mehrkammerprofil
aufweist, wobei eine mittlere, die Walzenachse (20) umfassende Kammer die Zuführkammer
(47) bildet und im Bereich zwischen dieser und dem Durchtrittsschlitz (45) das Trennmesser
(46) abgestützt ist.
4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Trennkörper
(40) diametral beidseits einer das Trennmesser (46) und dessen Durchtrittsschlitz
(45) enthaltenden Durchmesserebene (50) durch den inneren Hohlraum der Walze (19)
erstreckt und an seinen radialen Enden jeweils mit dem Innenmantel (38) der Walze
(19) fest verbunden ist.
5. Walze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Druckräume (41,42) mit Durchtrittsbohrungen
(43,44) im Walzenmantel (35) beidseits des Trennkörpers (40) gebildet sind, die wahlweise
mit der äußeren Druckmediumquelle verbindbar sind.
6. Walze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche der Durchtrittsbohrungen
(43,44) der beiden Druckräume (41,42) ihrerseits einander diametral gegenüberliegend
im Walzenmantel (35) angeordnet sind.
7. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmesser
(46) von einer schmalen hochstehenden Schneidklinge (54) gebildet ist, die mit einem
freien Schneidkantenendbereich durch den Durchtrittsschlitz (45), den äußeren Walzenumfang
(34) überragend, vorsteht und zur Durchführung eines Trennschnittes von einem Stirnende
zum anderen Stirnende der Walze (19) linear entlang dem Durchtrittsschlitz (45) bewegbar
ist.
8. Walze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidklinge (54) in Längsrichtung
des Durchtrittsschlitzes (45) einander gegenüberliegende Schneidkanten (55) aufweist
zur Durchführung eines Trennschnittes bei jeder Bewegung der Schneidklinge (54) von
Stirnende zu Stirnende der Walze (19) mit der jeweils vorauslaufenden Schneidkante
(55).
9. Walze nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidklinge (54) mittels
eines Druckmediumantriebs entlang dem Durchtrittsschlitz (45) bewegbar ist.
10. Walze nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmediumantrieb von einem
doppeltwirkenden druckmediumbetätigten Arbeitszylinder (56) mit einem kolbenstangenlosen,
die Schneidklinge (54) abstützenden Kolben gebildet ist, der sich im wesentlichen
über die gesamte axiale Länge der Walze (19) erstreckt und Druckmediumanschlüsse (58,59)
nahe den beiden Stirnenden der Walze (19) besitzt.
11. Walze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidklinge (54) mit dem
Kolben über einen schmalen Zwischensteg (61) verbunden ist, der mit engem Bewegungsspiel
in einem dem Durchtrittsschlitz (45) im Walzenmantel (35) gegenüberliegenden Führungsschlitz
des Arbeitszylinders (56) geführt ist.
12. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmesser
(46) von einer Schneidklinge (76) mit einer äußeren Schneidkante (77) gebildet ist,
deren Länge im wesentlichen gleich der des Durchtrittsschlitzes (45) ist, und daß
die Schneidkante (77) normalerweise innerhalb des Durchtrittsschlitzes (45) gehalten
und zur Durchführung für eines Trennschnittes kurzzeitig aus dem Durchtrittsschlitz
(45) herausbewegbar ist.
13. Walze nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidklinge (76) als Zackenmesserklinge
ausgebildet ist.
14. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmesser
(46) von einem beheizbaren Widerstandsdraht gebildet ist, dessen Länge im wesentlichen
gleich der des Durchtrittsschlitzes (45) ist, und daß der Widerstandsdraht normalerweise
innerhalb des Durchtrittsschlitzes (45) gehalten und zur Durchführung eines Schmelzschnittes
kurzzeitig aus dem Durchtrittsschlitz (45) herausbewegbar ist.
15. Walze nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmesser
(46) in radialer Richtung des Walzendurchmessers aus dem Durchtrittsschlitz (45) heraus-
und wieder zurückbewegbar ist.
16. Walze nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmesser (46) durch doppeltwirkende
druckmediumbetriebene Hubzylinder (78) in an die jeweilige Walzenstirnwand (36,37)
angrenzenden Bereichen betätigbar ist.
17. Walze nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie für ihren Drehantrieb
zwei stirnseitige Lagerzapfen (66,71) umfaßt, von denen ein Lagerzapfen (66) mit integrierten
Druckmediumkanälen (67,68) für die Ansteuerung des oder der das Trennmesser (46) betätigenden
Arbeitszylinder(s) (56;78) versehen ist.
18. Walze nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmesser (46) über
ein im inneren Hohlraum der Walze (19) angebrachtes Parallelführungsgestänge (82)
mit einer kombinierten Radial- und Axialbewegung aus dem Durchtrittsschlitz (45) heraus-
und wieder zurückbewegbar ist.
19. Walze nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Parallelführungsgestänge (82)
durch einen äußeren druckmediumbetriebenen Schubstangenantrieb (83) betätigbar ist.
20. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden
stirnseitigen Lagerzapfen (66,71) für den Drehantrieb der Walze (19) ein Lagerzapfen
(71) mit einem integrierten Druckmediumkanal (75) für die Versorgung des Druckraums
(41;42) mit einem Druckmedium versehen ist und daß der Druckmediumkanal (75) wahlweise
mit einer äußeren Unterdruck- oder Überdruckquelle als Druckquelle verbindbar ist.