[0001] Die Erfindung betrifft einen Hülsenanker für Betonteile , bestehend aus einer mit
Innengewinde versehenen Anschlaghülse und einem Ankerschaft mit angeformtem Ankerfuß,
wobei der Ankerschaft mit seinem dem Ankerfuß abgekehrten Verbindungsende in einen
Verbindungsabschnitt der Anschlaghülse ragt, der mit dem Verbindungsende verpreßt
ist.
[0002] Derartige Hülsenanker dienen als Transportanker zum Anschlagen von Betonteilen, insbesondere
Betonfertigteilen, an Hebezeuge und Transporteinrichtungen. Die Hülsenanker werden
beim Herstellen der Betonteile so eingebettet, daß die Anschlaghülse von außen Zuganglich
ist. In das Innengewinde der Anschlaghülse kann ein beispielsweise mit einem Ankerkopf
oder einer Drahtseilschlaufe verbundener Gewindezapfen eingeschraubt werden, um das
Betonteil anzuheben und zu transportieren.
[0003] Bei einem bekannten Hülsenanker ist der aus einem glatten, zylindrischen Stab hergestellte
Ankerschaft an seinem Verbindungsende mit einem Außengewinde versehen, das in die
mit durchgehendem Innengewinde versehene Anschlaghülse eingeschraubt ist. Diese Schraubverbindung
ist durch eine radiale Verpressung an einer Umfangsstelle des Verbindungsabschnitts
der Anschlaghülse gesichert. Die Herstellung dieser Hülsenanker mit aufgeschraubter
Anschlaghülse ist verhältnismäßig aufwendig, weil das Verbindungsende des Ankerschaftes
mit dem Außengewinde versehen werden muß. Außerdem stellt der Übergang von diesem
Außengewinde zum glatten Abschnitt des Ankerschaftes unvermeidbar eine Schwachstelle
dar.
[0004] Bei einem bekannten Hülsenanker der eingangs genannten Gattung (DE-A-33 12 458) besteht
der Ankerschaft aus Betonrippenstahl. Der Verbindungsabschnitt der Anschlaghülse ist
mit zylindrischer Innenwand ohne Gewinde ausgeführt und ist mit dem Verbindungsende
des Ankerschaftes durch Verpressen verbunden. Dabei umschließt der verformte Verbindungsabschnitt
der Anschlaghülse die mit Rippen versehene Außenkontur des Ankerschaftes. Die durch
die Rippen des Ankerschaftes verursachten Materialschwächungen im Bereich des Verbindungsabschnitts
der Anschlaghülse stellen bei der bestimmungsgemäßen Zugbeanspruchung des Hülsenankers
Schwachstellen dar, die die Zulässige Belastbarkeit begrenzen. Eine Erhöhung der Zulässigen
Belastbarkeit kann nur durch die Wahl eines größeren Durchmessers des Ankerschaftes
und damit auch der Anschlaghülse erreicht werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Hülsenanker der eingangs genannten Gattung
so auszubilden, daß mit einfachen fertigungstechnischen Maßnahmen eine hochbelastbare
Verbindung der Anschlaghülse mit dem Ankerschaft erreicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Verbindungsabschnitt der
Anschlaghülse mit Innengewinde versehen ist, daß unter bleibender Verformung des zylindrischen
Verbindungsendes des Ankerschaftes in dieses radial eingepreßt ist.
[0007] Durch das radiale Verpressen eines Innengewindes der Anschlaghülse mit einem im Ausgangszustand
glatten zylindrischen Verbindungsende des Ankerschaftes entsteht am Verbindungsende
durch bleibende Verformung eine gewindeähnliche Oberfläche, die dem aufgepreßten Innengewinde
angepaßt ist. Es versteht sich, daß das Innengewinde der Anschlaghülse beim radialen
Verpressen ebenfalls einer Verformung unterworfen ist. Die Gewindespitzen der einzelnen
Gewindegänge werden abgerundet, so daß im Verbindungsbereich im verpreßten Zustand
zwei Gewinde mit jeweils abgerundeten Gewindespitzen ineinandergreifen und unter der
durch den Umformvorgang erzeugten radialen Vorspannung stehen. Dadurch wird eine formschlüssige,
hochbelastbare Verbindung des ursprünglich glatt zylindrischen Ankerschaftes mit der
Anschlaghülse erreicht, wobei durch die sich bei der Verformung einstellenden Gewindeformen
eine die Belastbarkeit herabsetzende Kerbwirkung weitestgehend vermieden wird.
[0008] Die zulässige Belastbarkeit des so beschaffenen Hülsenankers ist vergleichsweise
hoch, so daß unter Beibehaltung des Schaftdurchmessers und des Gewindedurchmessers
eine höhere Laststufe als bei herkömmlichen vergleichbaren Hülsenankern erreicht werden
kann.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0010] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, das in der
Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 einen Hülsenanker, teilweise im Längsschnitt, und
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Schnittdarstellung der Fig. 1 an der
mit II bezeichneten Stelle.
[0011] Der in der Zeichnung dargestellte Hülsenanker ist dazu bestimmt, in ein Betonteil
eingebettet zu werden. Der Hülsenanker weist eine Anschlaghülse 1 auf, die mit Innengewinde
2 versehen ist. Ein mit zylindrischer Oberfläche ausgeführter Ankerschaft 3 ist an
seinem einen Ende mit einem als Tellerfuß ausgeführten Ankerfuß 4 versehen.
[0012] Mit seinem dem Ankerfuß 4 abgekehrten Verbindungsende 5 ragt der Ankerschaft 3 in
einen Verbindungsabschnitt 6 der Anschlaghülse 1. Im Bereich Ihres Verbindungsabschnitts
6 ist die Anschlaghülse 1 mit dem Verbindungsende 5 des Ankerschaftes 3 durch allseitiges
radiales Verpressen verbunden.
[0013] Da die Anschlaghülse 1 mit über ihre gesamte Länge durchgehenden Innengewinde 2 versehen
ist, wird dieses Innengewinde 2 unter bleibender Verformung des im Ausgangszustand
zylindrischen Verbindungsendes 5 des Ankerschaftes 3 radial in dieses Verbindungsende
5 eingepreßt, wie man aus dem vergrößerten Teilschnitt in Fig. 2 erkennt. Die einzelnen
Gewindegänge 2a des Innengewindes 2 erhalten dabei eine abgerundete Form. Zugleich
entsteht auf der ursprünglich zylindrischen Oberfläche des Verbindungsendes 5 durch
bleibende Verformung beim Verpressen ein Außengewinde 7, in das das Innengewinde 2
eingreift. Dadurch entsteht eine formschlüssige Verbindung der Anschlaghülse 1 mit
dem Ankerschaft 3 nach Art einer Gewindeverbindung, die aber zugleich durch die nach
dem Verpreßvorgang verbleibende Vorspannung gegen ein Aufdrehen gesichert ist.
[0014] Vorzugsweise besteht die Anschlaghülse 1 aus weicherem Material als der Ankerschaft
3; gleichwohl wird die zylindrische Oberfläche des Ankerschaftes 3 durch das aufgepreßte
Innengewinde 2 verformt.
1. Hülsenanker für Betonteile , bestehend aus einer mit Innengewinde (2) versehenen Anschlaghülse
und einem Ankerschaft (3) mit angeformtem Ankerfuß, wobei der Ankerschaft mit seinem
dem Ankerfuß (4) abgekehrten Verbindungsende in einen Verbindungsabschnitt (6) der
Anschlaghülse (1) ragt, der mit dem Verbindungsende (5) verpreßt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungsabschnitt (6) der Anschlaghülse (1) mit Innengewinde (2) versehen
ist, daß unter bleibender Verformung des zylindrischen Verbindungsendes (5) des Ankerschaftes
(3) in dieses radial eingepreßt ist.
2. Hülsenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaghülse (1) über
ihre gesamte Länge mit durchgehendem Innengewinde (2) versehen ist.
3. Hülsenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerschaft (3) mit zylindrischer
Oberfläche ausgeführt ist.
4. Hülsenanker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerfuß (4) als Tellerfuß
ausgeführt ist.
5. Hülsenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaghülse (1) aus
weicherem Material besteht als der Ankerschaft (3).