[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum hochfrequenten Betrieb einer
oder mehrerer in Reihe zueinander geschalteter niederwattiger Niederdruckentladungslampen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Der Nachteil dieser Schaltungsanordnung ist, daß durch die Halbbrückenschaltung und
dem bei solchen Schaltnetzteilen benötigten Zwischenkreiskondensator parallel zum
Gleichstromausgang des Netzgleichrichters Oberschwingungen im Netz erzeugt werden.
Dieser Netzstrom-Oberwellengehalt muß gemäß IEC-Publikation 555-2 bei Vorschaltgeräten
oder Konvertern größer 25 W Leistungsaufnahme ab 1996 die Klasse C der Vorschriften
und bei Kompaktlampen, Vorschaltgeräten und Adapter kleiner gleich 25 W Leistungsaufnahme
ab 1998 die Klasse D der Vorschriften erfüllen.
[0003] Da die Größe des Zwischenkreiskondensators proportional zur Leistungsaufnahme der
Lampe ist, benötigen Vorschaltgeräte für Lampen größer 25 W Zwischenkreiskondensatoren
mit höheren Kapazitäten. Diese haben jedoch einen hohen Oberwellengehalt zur Folge,
so daß bei diesen Lampen aktive Oberwellenfilterschaltungen in Form von aufwendigen
Pumpschaltungen mit Kondensatoren und Dioden benötigt werden, um die IEC-Vorschriften
der Klasse C erfüllen zu können. Eine solche Schaltungsanordnung wird z.B. in der
DE-OS 36 23 749 beschrieben. Diese aktiven Schaltungen haben außerdem zusätzliche
Funkstörungen zur Folge, die nur mit einem hohen Bauteileaufwand unterbunden werden
können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung zum Betrieb von niederwattigen
Niederdruckentladungslampen, d.h. kleiner gleich 25 W zu schaffen, die den Netzstromoberwellengehalt
unter den in der Klasse D der IEC-Publikationen festgelegten Höchstwerten hält. Der
hierfür benötigte Schaltungsaufwand sollte möglichst Klein und kostengünstig zu realisieren
sein.
[0005] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Ein weiteres
vorteilhaftes Merkmal ist dem Unteranspruch zu entnehmen.
[0006] Der erfindungsgemäße Oberwellenfilter-Schaltkreis aus zwei Dioden und zwei Kondensatoren
bewirkt einen sicheren Betrieb des Halbbrückengenerators im Nulldurchgang der Netz-Sinusspannung.
Der Schaltkreis arbeitet nicht aktiv wie die oben aufgeführten Pumpschaltungen, sondern
passiv, so daß nur geringe Funkstörungen entstehen und der Aufwand an Bauteilen zur
Funkentstörung klein gehalten werden kann. Der Schaltkreis kommt außerdem mit relativ
niedrigen Kapazitätswerten im Gleichstrom-Zwischenkreis aus. Als Zwischenkreiskondensator
können daher kostengünstige Folien-Kondensatoren verwendet werden.
[0007] Aufgrund der geringen Ladekapazität des Zwischenkreiskondensators und der erfindungsgemäßen
Ankopplung einer Lampenseite bzw. der zweiten Lampenseite der letzten Lampe (bei Reihenschaltung
von mehreren Niederdruckentladungslampen) an den erfindungsgemäßen Schaltkreis zur
Oberwellenfilterung ergibt sich ein hoher Power-Faktor (Verhältnis von Wirkleistung
zu Scheinleistung) von größer gleich 0,9.
[0008] Der Oberwellenfilter-Schaltkreis aus den zwei Dioden und den zwei Kondensatoren ist
auf kleinem Raum kostengünstig zu realisieren, da als Kapazitäten ebenfalls Folien-Kondensatoren
verwendet werden können, die zudem (gegenüber Elektrolyt-Kondensatoren) eine höhere
"Temperatur-Langzeit-Stabilität" aufweisen.
[0009] Der Oberwellenfilter-Schaltkreis ermöglicht außerdem die Einsparung des Koppelkondensators
in Reihe zur Resonanzinduktivität im Serienresonanzkreis, da der weitere Kondensator
des Oberwellenfilter-Schaltkreises parallel zu den Dioden die Aufgabe des Koppelkondensators
mit übernimmt.
[0010] Die Erfindung ist anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt das Blockschaltbild einer Schaltungsanordnung mit Oberwellenfilter für eine
niederwattige Niederdruckentladungslampe
- Figur 2
- zeigt das detaillierte Schaltbild einer Schaltungsanordnung gemäß Figur 1
- Figur 3
- zeigt das detaillierte Schaltbild der Lampenanschlüsse und Vorheizkreise für zwei
in Reihe geschaltete niederwattige Niederdruckentladungslampen
Das Blockschaltbild in Figur 1 gibt den Prinzipaufbau einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
für eine niederwattige Niederdruckentladungslampe wieder. Die Schaltungsanordnung
beinhaltet ein Funkentstörfilter 1, einen Netzgleichrichter 2 und eine Halbbrückenschaltung
3 mit Ansteuerschaltung und Resonanzdrossel. Zwischen den Mittenabgriff M1 der beiden
Transistoren der Halbbrückenschaltung 3 und dem Pluspol des Netzgleichrichters 2 ist
die Niederdruckentladungslampe LP1 geschaltet, wobei parallel zur Lampe LP1 der Vorheizkreis
4 gelegt ist.
[0011] Erfindungsgemäß weist die Schaltungsanordnung zusätzlich einen Oberwellenfilter-Schaltkreis
5 auf, wobei in die Verbindung des Pluspols des Netzgleichrichters 2 mit der zweiten
Elektrode E2 der Niederdruckentladungslampe LP1 zwei Dioden D1, D2 in Reihe und in
Gleichstromsperrichtung geschaltet sind. Außerdem ist der Abgriff M2 zwischen den
beiden Dioden D1, D2 über einen Kondensator C1 mit dem Minuspol des Netzgleichrichters
2 verbunden und parallel zu den beiden Dioden D1, D2 ein weiterer Kondensator C2 geschaltet.
[0012] Figur 2 zeigt das genaue Schaltbild der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung mit
Oberwellenfilter-Schaltkreis zum Betrieb einer Niederdruckentladungslampe gemäß dem
Blockschaltbild in Figur 1. Direkt an den Netzeingang ist in jede Zuleitung eine Filterdrossel
FD1, FD2 sowie parallel zur Filterdrossel FD1 ein Widerstand R1 geschaltet. Diesem
Hochfrequenzfilter folgt der Netzgleichrichter mit den Dioden D3 bis D6. Die selbststeuernde
Halbbrückenschaltung besteht aus den beiden Transistoren T1, T2, den Vorschaltwiderständen
R3 bis R6, dem Steuerübertrager und dem Anlaufgenerator mit den Widerständen R2, R7,
dem Startkondensator C4, der Diode D7 sowie dem Diac DC. Der Steuerübertrager arbeitet
nach dem Rückkopplungsprinzip und setzt sich aus der Primärwicklung RKA sowie den
beiden Sekundärwicklungen RKB und RKC zusammen. Die Lampe LP1 ist mit einem Anschluß
der Elektrode E1 mit dem Mittenabgriff M1 zwischen den beiden Transistoren T1, T2
und mit einem Anschluß der anderen Elektrode E2 mit dem Pluspol des Netzgleichrichters
verbunden. Außerdem ist ein Serienresonanzkreis aus Resonanzinduktivität L1 und Resonanzkondensator
C6 vorgesehen, wobei die Resonanzinduktivität L1 zwischen die Primärwicklung RKA des
Steuerübertragers und den entsprechenden Anschluß der Elektrode E1 und der Resonanzkondensator
C6 zwischen die auf der Heizkreisseite liegenden Anschlüsse der Elektroden E1 und
E2 geschaltet sind. Parallel zu den Schaltstrecken der Transistoren T1, T2 liegt außerdem
ein Zwischenkreiskondensator C3. Der Kondensator C5 parallel zur Schaltstrecke des
Transistors T1 dient zur Funkentstörung (Trapezkondensator). Außerdem ist parallel
zum Resonanzkondensator C6 ein Kaltleiter R8 geschaltet, um die Vorheizung zu verbessern.
[0013] Die Funktionsweise einer solchen Schaltungsanordnung mit Halbbrückenschaltung und
Serienresonanzkreis zum Zünden und Betrieb einer Niederdruckentladungslampe kann dem
Buch "Elektronikschaltungen" von W. Hirschmann (SIEMENS AG) 1982, Seite 148, entnommen
werden und soll hier nicht näher ausgeführt werden.
[0014] Der zusätzliche Oberwellenfilter-Schaltkreis besteht aus zwei Dioden D1, D2, die
in Reihe und in Gleichstromsperrichtung zwischen den Pluspol des Netzgleichrichters
und den entsprechenden Anschluß der Elektrode E2 der Niederdruckentladungslampe LP1
geschaltet sind. Der Abgriff M2 zwischen den beiden Dioden D1, D2 ist über einen Kondensator
C1 mit dem Minuspol des Netzgleichrichters verbunden. Außerdem ist parallel zu den
Dioden D1, D2 ein weiterer Kondensator C2 geschaltet.
[0015] Die Diode D2 sorgt für eine Ladung des als Stützkondensator wirkenden Kondensators
C1 über den Lampenstromkreis. Die Ladung des Stützkondensators C1 wird über die Diode
D1 auf den Gleichstrom-Zwischenkreis geleitet und sorgt nun zusammen mit der Ladung
des Zwischenkreiskondensators C3 dafür, daß auch bei Nulldurchgang der Netzwechselspannung
eine ausreichend hohe Versorgungsspannung vorliegt, um die Halbbrückenschaltung in
Betrieb zu halten. Der weitere Kondensator C2 hat die Aufgabe den Lampenstrom in negativer
Richtung zu ermöglichen und wirkt zugleich als Koppelkondensator.
[0016] Im Falle von zwei in Reihe geschalteten Niederdruckentladungslampen LP1', LP2' anstelle
einer Niederdruckentladungslampe ist die Verschaltung der Lampen mit der Schaltungsanordnung,
wie in dem gestrichelten Kästchen A in Figur 2 gezeigt, durch eine Verschaltung, wie
in dem Kästchen A' der Figur 3 dargestellt, zu ersetzen. Die Elektrode E1' der ersten
Lampe LP1' ist weiterhin mit dem Mittenabgriff M1 verbunden, während die zweite Elektrode
E4' der zweiten Lampe LP2' mit dem Pluspol verbunden ist. Parallel zu jeder Lampe
LP1', LP2' ist je ein Resonanzkondensator C6' bzw. C6'' und ein Kaltleiter R8' bzw
R8'' geschaltet.
[0017] In der nachfolgenden Bestückungsliste sind die verwendeten Schaltungselemente für
eine Schaltungsanordnung gemäß Figur 2 zum Betrieb einer 8 W-Leuchtstofflampe LP1
an 230 V-Wechselspannung zusammengestellt:
FD1, FD2 |
1,5 mH, BC |
D3 - D6 |
Gleichrichter-Brückenschältung B250 C800 |
D1, D2, D7 |
1N4005 |
C1 |
1 µF |
C2, C3 |
0,22 µF |
C4 |
0,1 µF |
C5 |
1,5 nF |
C6 |
3,3 nF |
DC |
Diac 1N413M |
R1 |
10 kΩ |
R2, R7 |
820 kΩ |
R3, R4 |
22 Ω |
R5, R6 |
1 Ω |
R8 |
Kaltleiter PTC-C890 |
RKA |
5 Windungen |
RKB, RKC |
3 Windungen |
L1 |
3,5 mH, EF16 |
T1,T2 |
BUD 93 |
1. Schaltungsanordnung zum hochfrequenten Betrieb einer oder mehrerer in Reihe zueinander
geschalteter niederwattiger Niederdruckentladungslampen (LP1; LP1' LP2') an einer
Wechselspannungsquelle, wobei die Schaltungsanordnung folgende Merkmale aufweist:
- einen Netzgleichrichter (2) mit parallel zum Gleichstromausgang geschaltetem Zwischenkreiskondensator
(C3)
- eine an den Gleichstromausgang des Netzgleichrichters (2) angeschlossene Halbbrückenschaltung
(3) mit zwei alternierend schaltenden Transistoren (T1, T2) und einer Ansteuerschaltung,
wobei ein Mittenabgriff (M1) zwischen den beiden Transistoren (T1, T2) vorgesehen
ist
- einen den Niederdruckentladungslampen (LP1; LP1', LP2') zugeordneten Serienresonanzkreis,
bestehend aus einer Resonanzinduktivität (L1) und einer jeder Niederdruckentladungslampe
(LP1; LP1', LP2') zugeordneten Resonanzkapazität (C6; C6', C6'')
- Anschlußleitungen für die Niederdruckentladungslampen (LP1; LP1', LP2'), wobei eine
Leitung die erste Elektrode (E1, E1') der Lampe (LP1) bzw. der ersten Lampe (LP1')
über die Resonanzinduktivität (L1) mit dem Mittenabgriff (M1) zwischen den beiden
Transistoren (T1, T2) und jeweils eine weitere Leitung die zweite Elektrode (E2, E4')
der Lampe (LP1) bzw. der letzten Lampe (LP2') mit dem Plus- oder Minuspol des Netzgleichrichters
(2) verbindet
dadurch gekennzeichnet, daß
- in die Anschlußleitung der zweiten Elektrode (E2, E4') der Lampe (LP1) bzw. der
letzten Lampe (LP2') mit dem Plus- oder Minuspol des Netzgleichrichters (2) zwei Dioden
(D1, D2) in Reihe und in Gleichstromsperrichtung geschaltet sind
- der Abgriff (M2) zwischen den beiden Dioden (D1, D2) über einen Kondensator (C1)
mit dem anderen Pol des Netzgleichrichters (2) verbunden ist und
- parallel zu den beiden Dioden (D1, D2) ein weiterer Kondensator (C2) geschaltet
ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der
Kapazitäten des ersten Kondensators (C1) zum weiteren Kondensator (C2)

ist.