[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überprüfung mindestens eines Aufnahmeteils
und eines von diesem teilweise aufgenommenen und durch Materialverformung mit dem
Aufnahmeteil verbindbaren Werkstücks, wobei das Werkstück über eine Oberseite des
Aufnahmeteils um ein bestimmtes Überstandsmaß übersteht. Eine derartige Vorrichtung
ist insbesondere für die maschinelle mechanische Materialverformung gedacht.
[0002] Bei der Automatisation von maschinell vorgenommenen Materialverformungen, wie dies
beispielsweise bei der Herstellung von Nietverbindungen mittels einer Nietmaschine
der Fall ist, sollten zu Zwecken der Qualitätssicherung und -verbesserung Mechanismen
zum Überprüfen, ob die durch Materialverformung miteinander zu verbindenden Teile
auch tatsächlich vorliegen, vorgesehen werden. Dies ist umso wichtiger in dem Fall,
in dem die zu verbindenden Teile automatisch zugeführt werden, was zur Erzielung eines
hohen Automatisationsgrades zwangsläufig ist. Die Überprüfung, ob die zu verbindenden
Teile auch tatsächlich vorhanden sind, erfolgt zweckmäßigerweise unmittelbar vor dem
Materialverformungsvorgang.
[0003] Aus DE 37 15 905 C2 ist ein Verfahren zur maschinellen Herstellung von Nietverbindungen
bekannt. Gemäß diesem Verfahren wird vor der Durchführung der Materialverformung mittels
des Nietwerkzeuges (sogenannter Döpper) überprüft, ob der Niet, also das zu verformende
Werkstück, vorhanden ist und, wenn ja, ob seine Länge innerhalb eines vorgegebenen
Toleranzbereichs liegt. Bei diesem bekannten Verfahren wird vorausgesetzt, daß das
mindestens eine Aufnahmeteil, durch das sich der Niet hindurch erstreckt, um an dessen
Oberseite überzustehen, ebenfalls vorhanden ist. Eine Überprüfung dieses mindestens
einen Aufnahmeteils erfolgt bei dem bekannten Verfahren nicht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, mit der eine verbesserte Qualitätssicherung, was die miteinander durch
Materialverformung zu verbindenden Teile betrifft, erzielbar ist.
[0005] Mit der Erfindung wird zur Lösung der obigen Aufgabe eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art geschaffen, die versehen ist mit
- einem Tragrahmen (12), der eine Auflagefläche (14) für das Werkstück (48) sowie das
mindestens eine Aufnahmeteil (56) und einen Tragarm (16) aufweist,
- einem in Richtung (94) auf die Auflagefläche (14) bewegbar geführten ersten Tastorgan
(62),
- einem in Richtung (94) auf die Auflagefläche (14) bewegbar an dem Tragarm (16) geführten
zweiten Tastorgan (38),
- einer Weggeberanordnung (78,76) zum Messen der Relativ-Wegstrecke, um die sich die
beiden Tastorgane (62,38) im Vergleich zu ihren Ausgangspositionen zu Beginn einer
Vorbewegung in Richtung (94) auf das Aufnahmeteil (56) und das Werkstück (48) bis
zum Stillstand relativ zueinander bewegt haben,
- einer Auswerteschaltung (82), die mit der Weggeberanordnung (76,78) verbunden ist
und die anhand eines Vergleichs der Relativ-Wegstrecke mit einem das Soll-Überstandsmaß
repräsentierenden Sollwert unter Berücksichtigung eines Toleranzbereichs ermittelt,
ob die Relativ-Wegstrecke um den Toleranzbereich von dem Sollwert abweicht und, wenn
dies der Fall ist, ein Fehleranzeigesignal erzeugt, und
- einer mit der Auswerteschaltung (82) verbundenen Anzeigevorrichtung (86) zur insbesondere
akustischen und/oder visuellen Anzeige des Fehleranzeigesignals.
[0006] Nach der Erfindung werden das zu verformende Werkstück und das mindestens eine Aufnahmeteil,
das das zu verformende Werkstück aufnimmt bzw. das von dem zu verformenden Werkteil
durchdrungen ist, mittels separater Tastorgane detektiert. Dabei bewegt sich ein erstes
Tastorgan ausgehend aus einer Ausgangsposition in Richtung auf das Aufnahmeteil zu,
um nach Zurücklegen einer ersten Wegstrecke das Aufnahmeteil zu kontaktieren. In diesem
Augenblick ist die weitere Vorbewegung des ersten Tastorgans unterbunden. Die Antriebskraft,
mit der das erste Tastorgan vorbewegt wird, ist bei weitem nicht ausreichend, um bei
der Kontaktierung das erste Aufnahmeteil zu deformieren oder zu beschädigen. Mittels
eines zweiten Tastorgans wird das zu verformende Werkstück abgetastet. Das zweite
Tastorgan bewegt sich ebenfalls ausgehend aus einer Ausgangsposition in Richtung auf
das Werkstück zu, um dieses nach Zurücklegen einer zweiten Wegstrecke zu kontaktieren.
Auch für die Antriebskraft, mit der das zweite Tastorgan vorbewegt wird, gilt, daß
es zu keiner Verformung oder Beschädigung des Werkstücks bei der Kontaktierung kommt.
Sobald festgestellt ist, daß sich beide Tastorgane nicht mehr vorbewegen lassen, wird
die Relativposition beider Tastorgane ermittelt. Bei Kenntnis der Ausgangspositionen
beider Tastorgane und durch Messen der von beiden Tastorganen zurückgelegten Wegstrecken
kann die Wegdifferenz zwischen den zurückgelegten Wegstrecken der beiden Tastorgane
ermittelt werden. Die auf diese Weise festgestellte Wegdifferenz wird mit dem Überstandsmaß
verglichen, um das zu verformende Werkstück über das mindestens eine Aufnahmeteil
oder, bei mehreren Aufnahmeteilen über das den Tastorganen nächstliegende oberste
Aufnahmeteil übersteht; denn mit den beiden Tastorganen ist ja gerade die den beiden
Tastorganen zugewandte Oberseite der Anordnung aus zu verformendem Werkstück und Aufnahmeteil
bzw. Aufnahmeteilen angefahren worden. Die ermittelte Wegdifferenz stellt also das
Ist-Überstandsmaß dar. Wird die Wegdifferenz mit dem vorgegebenen (Soll-)Überstandsmaß
verglichen, kann unter Berücksichtigung eines Toleranzbereichs entschieden werden,
ob das Ist-Überstandsmaß um mehr als der Toleranzbereich vom Soll-Überstandsmaß abweicht.
[0007] Besteht die Gefahr eines Auslenkens oder Kippens der Tastorgane beim Aufsetzen auf
das Aufnahmeteil und das Werkstück, z.B. wegen unebener Oberseiten (Kontaktierungsflächen)
derselben, kann es sinnvoll sein, die Bewegung eines oder beider Tastorgane mittels
jeweils mehrerer Weggeber zu messen, um anschließend eine Mittelwertbildung bezüglich
der Meßwerte vorzunehmen. Auf diese Art und Weise können Unregelmäßigkeiten des Werkstücks
und/oder des Aufnahmeteils eliminiert werden.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich also sowohl die Anwesenheit des zu
verformenden Werkstücks (beispielsweise Niet) als auch die Anwesenheit des mindestens
einen Aufnahmeteils detektieren, wobei darüber hinaus nach der Erfindung eine Aussage
dahingehend getroffen wird, ob es sich bei den detektierten Teilen um solche handelt,
die relativ zueinander betrachtet (unter Berücksichtigung von Toleranzen) Soll-Abmessungen
in Bewegungsrichtung der Tastorgane aufweisen.
[0009] Wie bereits oben dargelegt, kann die Wegdifferenz dadurch ermittelt werden, daß die
von beiden Tastorganen ausgehend von deren Ausgangspositionen bis zum Stillstand zurückgelegten
Wegstrecken jeweils gemessen werden und anschließend die Differenz der zurückgelegten
Wegstrecken ermittelt wird, wozu die relative Lage ihrer Ausgangspositionen bekannt
sein müssen. Eine alternative Vorgehensweise zur Ermittlung der Wegdifferenz besteht
darin, lediglich diejenige Wegstrecke zu messen, um die sich die beiden Tastorgane
im Vergleich zu ihren Ausgangspositionen bewegt haben, bis sie stillstehen. Ist beispielsweise
der Abstand beider Tastorgane in Richtung ihrer Bewegung bekannt (Relativlage ihrer
Ausgangspositionen), so kann durch einen Wegmesser, der die Relativbewegung des einen
Tastorgans zum anderen Tastorgan mißt, die Wegdifferenz direkt gemessen werden. Vorteilhaft
insofern ist es, daß das vorauseilende (erste) Tastorgan, das bei Vorhandensein von
Werkstück und Aufnahmeteil zuerst kontaktiert, in Richtung auf Aufnahmeteil und Werkstück
federnd am zweiten Tastorgan und/oder an einem dieses haltenden Halteelement gelagert
ist und daß das zweite Tastorgan angetrieben ist. Gelangt dann das erste Tastorgan
in Berührung mit dem Aufnahmeteil, so wird es bei relativ zum weiter sich vorbewegenden
ersten Tastorgan, welches das Werkstück noch nicht erreicht hat, zurückbewegt. Diese
Wegstrecke wird dann durch den Weggeber meßtechnisch erfaßt. Unter Berücksichtigung
der Relativlage der Ausgangspositionen der beiden Tastorgane (Abstand derselben in
Bewegungsrichtung in Ausgangsposition) und der Zurückbewegung des ersten Tastorgans
relativ zum zweiten kann dann das Ist-Überstandsmaß des Werkstücks über das Aufnahmeteil
ermittelt werden.
[0010] Zweckmäßigerweise wird der Stillstand eines Tastorgans dadurch ermittelt, daß sich
das Ausgangssignal eines die Vorbewegung des betreffenden Tastorgans messenden Weggebers
nicht mehr verändert. Alternativ dazu kann der Stillstand eines Tastorgans auch durch
Messen mechanischer Spannungen des die Tastorgane haltenden und verschiebbar lagernden
Maschinenrahmens ermittelt werden. Trifft nämlich ein mit einer bestimmten Kraft vorbewegtes
Tastorgan auf das von ihm zu kontaktierende Teil (Werkstuck oder Aufnahmeteil) auf,
so führt die Antriebskraft zu detektierbaren mechanischen Spannungen in der Gesamtkonstruktion.
Übersteigt die gemessene mechanische Spannung einen Schwellwert, so läßt dies darauf
schließen, daß das betreffende Tastorgan aufgesetzt hat. Pro Tastorgan ist ein separater
Detektor zu Messung mechanischer Spannungen vorzusehen, wenn beide Tastorgane angetrieben
in Richtung auf Werkstück und Aufnahmeteil vorbewegt werden. Wird, wie oben erläutert,
ein Tastorgan gegen eine Federkraft relativ zum anderen Tastorgan bewegbar an diesem
anderen Tastorgan geführt, so reicht ein Detektor zur Ermittlung mechanischer Spannungen
aus, wenn der Abstand, um den das federnd gelagerte Tastorgan dem anderen in Bewegungsrichtung
betrachtet voreilt, größer ist als der zu erwartende Überstand des Werkstücks relativ
zu dem Aufnahmeteil.
[0011] Der ganz entscheidende Vorzug der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß
sich die Erfindung unmittelbar in einer Verformungsmaschine, beispielsweise einer
Nietmaschine realisieren läßt. Dabei übernimmt das Verformungs- bzw. Nietwerkzeug
die Funktion des (zweiten) Tastorgans zur Detektion des zu verformenden Werkstücks
bzw. Niets. An dem das Nietwerkzeug tragenden Nietkopf ist dann relativ zu diesem
in Bewegungsrichtung verschiebbar gelagert das andere (erste) Tastorgan angeordnet.
Die Kontaktierungsfläche des ersten Tastorgans eilt dabei der Seite, mit der das Nietwerkzeug
auf den Niet auftrifft, vor, und zwar um mehr als das zu erwartende Überstandsmaß.
Die eigentliche Verformung des Niets insbesondere erfolgt bei sich bewegendem Nietwerkzeug,
wobei dieses entweder eine Taumelbewegung (Taumelnietverfahren) vollführt oder sich
entlang einer Trochoiden, insbesondere einer Hypotrochoiden (Radialnietverfahren)
bewegt. Die Vorschubkraft, mit der das Nietwerkzeug bis zur Anlage an dem Niet vorbewegt
wird, kann gleich der Andrückkraft sein, mit der das sich bewegende Nietwerkzeug gegen
den Niet gedrückt wird. Das Nietwerkzeug kann aber auch mit einer geringeren Kraft
bis zur Anlage an dem Niet vorbewegt werden. Es ist aber auch möglich, ohne Bewegung
des Nietwerkzeuges, d.h. bei stillstehendem Nietwerkzeug, durch einen reinen Preßvorgang
den Niet zu verformen. Auch in diesem Fall ist die Erfindung anwendbar.
[0012] Um neben der Relativabmessung von Werkstück und Aufnahmeteil in Bewegungsrichtung
der Tastorgane (Überstandsmaß) auch die Absolutdimensionen von Werkstück und von Aufnahmeteil
in Bewegungsrichtung der Tastorgane (Werkstücklänge in Bewegungsrichtung der Tastorgane
und Dicke des oder der Aufnahmeteile) ermitteln zu können, werden zwei Weggeber eingesetzt.
Jeder Weggeber mißt dabei die zurückgelegte Gesamtwegstrecke des ihm zugeordneten
Tastorgans. Bei Kenntnis der Ausgangsposition kann dann anhand des bis zum Stillstand
zurückgelegten Weges die Erstreckung des von dem betreffenden Tastorgan kontaktierten
Teils (Werkstück oder Aufnahmeteil) in Bewegungsrichtung der Tastorgane ermittelt
werden.
[0013] Bei Vorgabe entsprechender Toleranzbereiche werden dann Fehlersignale für den Fall
ausgegeben, daß das Werkstück bzw. das oder die Aufnahmeteile eine außerhalb der Toleranzen
liegende Erstreckung in Bewegungsrichtung dei Tastorgane aufweisen.
[0014] Statt des Einsatzes zweier Weggeber, die jeweils die Gesamtwegstrecke der beiden
Tastorgane messen, kann auch ein Weggeber zur Ermittlung der Gesamtstrecke eines Tastorgans
und der andere Weggeber zur Ermittlung der Relativ-Wegstrecke beider Tastorgane eingesetzt
werden. Bekannt dabei sind die Ausgangsposition des einen Tastorgans, dessen Gesamtwegstrecke
gemessen wird, sowie der Versatz beider Tastorgane in Bewegungsrichtung und in der
Ausgangsposition beider Tastorgane. Anhand der gemessenen Gesamtwegstrecke des einen
Tastorgans kann die Erstreckung des von diesem kontaktierten Teils (Werkstück oder
Aufnahmeteil) ermittelt werden, während unter zusätzlicher Berücksichtigung der von
beiden Tastorganen bei Stillstand zurückgelegten Relativ-Wegstrecke und der gemessenen
Wegstrecke die Erstreckung des anderen Teils (Aufnahmeteil oder Werkstück) in Bewegungsrichtung
der Tastorgane ermittelt werden kann.
[0015] Zweckmäßigerweise verbleibt das das Werkstück abtastende Tastorgan auch während der
mechanischen Verformung des Werkstücks in Kontakt mit diesem. Von Beginn der mechanischen
Verformung an wird dann die Zusatzwegstrecke gemessen, die das weiterhin mit einer
bestimmten Andrückkraft an dem Werkstück anliegende zweite Tastorgan infolge der Stauchung
des Werkstücks in Bewegungsrichtung der Tastorgane zurücklegt. Wird eine vorgegebene
Soll-Zusatzwegstrecke vor Ablauf einer ebenfalls vorgegebenen Minimalzeitspanne erreicht
oder bis zum Ablauf einer Maximalzeitspanne, welche größer ist als die Minimalzeitspanne,
nicht erreicht, so wird eine Fehleranzeige ausgegeben. Diese Fehleranzeige besagt,
daß das Material des zu verformenden Werkstücks zu weich (Zurücklegen der Zusatzwegstrecke
vor Ablauf einer Mindestzeit - Minimalzeitspanne) oder zu hart ist (auch bei Ablauf
einer Maximalzeitspanne ist die Soll-Zusatzwegstrecke von dem zweiten Tastorgan nicht
zurückgelegt worden). Mit dieser Überprüfung lassen sich also Aussagen über die Güte
des Materials des Werkstücks machen.
[0016] Die obigen im Zusammenhang mit bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung beschriebenen
Maßnahmen lassen sich gleichermaßen sowohl auf eine nach der Erfindung arbeitende
Vorrichtung als auch auf ein Überprüfungsverfahren anwenden. Im übrigen wird, was
die Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung betrifft, auf die Unteransprüche
verwiesen.
[0017] Nachfolgend wird anhand der Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- einen Teillängsschnitt durch eine Nietmaschine als ein Beispiel für eine Vorrichtung
zum maschinellen Durchführen einer mechanischen Verformung, bei der die beiden das
Werkstück und das bzw. die Aufnahmeteile abtastenden Tastorgane in ihrer Ausgangsposition
dargestellt sind,
- Fig. 2
- einen Teillängsschnitt durch die Maschine gemäß Fig. 1 in dem Augenblick, in dem das
voreilende erste Tastorgan auf das Aufnahmeteil aufsetzt, und
- Fig. 3
- einen Teillängsschnitt durch die Nietmaschine gemäß Fig. 1 in dem Zustand, in dem
beide Tastorgane stillstehen, d.h. das eine Tastorgan das Werkstück und das andere
Tastorgan das Aufnahmeteil kontaktiert.
[0018] In Fig. 1 ist im Längsschnitt als Beispiel für eine Vorrichtung zur maschinellen
Vornahme von mechanischen Kaltverformungsvorgängen eine Nietmaschine 10, teilweise
im Längsschnitt, dargestellt. Die Nietmaschine 10 weist einen Tragrahmen 12 bzw. ein
Gestell auf, das eine Auflagefläche 14 und einen Vertikal-Tragarm 16 aufweist, der
mit der Auflagefläche 14 verbunden ist und rechtwinklig von dieser nach oben absteht.
Am Tragarm 16 ist ein Maschinengehäuse 18 angebracht. In dem Maschinengehäuse 18 ist
ein pneumatischer Kolben 20 verschiebbar gelagert. Der Kolben 20 ist parallel zur
Erstreckung des Tragarms 16 rechtwinklig in Richtung auf die Auflagefläche 14 und
umgekehrt dazu axial bewegbar. Der Kolben 20 weist einen radial nach außen abstehenden
Flansch 22 auf, der sich in einem Hohlraum 24 des Maschinengehäuses 18 bewegt, wenn
der Kolben 20 verfahren wird. Der Hohlraum 24 ist mit einer pneumatischen Druckleitung
26 und einer pneumatischen Entlüftungsleitung 28 verbunden. Bei Zuführung von Druckluft
über die Druckleitung 26 wird der Kolben 20 gegen die Kraft einer (nicht dargestellten)
Feder in Richtung auf die Auflagefläche 14 vorbewegt.
[0019] Der Kolben 20 ist hohl ausgebildet und weist an seinen axialen Enden innenliegende
Drehlager 30,32 für eine drehend antreibbare Antriebswelle 34 auf. Die Antriebswelle
34, die sich durch den Kolben 20 axial hindurch erstreckt, trägt an ihrem zur Auflagefläche
14 zugewandten unteren überstehenden Ende einen Werkzeughalter oder Nietkopf 36, der
ein Nietwerkzeug 38 (Döpper) hält. Der Döpper ist an dem der Antriebswelle 34 abgewandten
unteren Ende des Werkzeughalters 36 eingespannt gehalten. Das nach oben über den Kolben
20 überstehende Ende 40 der Antriebswelle 34 ist als Mehrkantprofil ausgebildet und
von einer querschnittsgleichen Hülse 42 aufgenommen. Das obere Ende 40 ist gleitend
verschiebbar von der Hülse 42 aufgenommen. Die Hülse 42 ist drehbar gelagert und von
einem bei 34 angedeuteten Elektromotor angetrieben.
[0020] Bei angesteuertem Elektromotor 44 treibt dieser die Hülse 42 an. Damit dreht sich
der Werkzeughalter 36 und mit diesem das Nietwerkzeug 38. Eine Verformung bei sich
drehendem Nietwerkzeug 38 wird durch Bewegen des Kolbens 20 in Richtung auf die Auflagefläche
14 bewirkt. Die axiale Länge der Hülse 42 und des Antriebswellenendes 40 ist derart
bemessen, daß Hülse 42 und Antriebswelle 34 auch in der am weitesten ausgerückten
untersten Stellung des Kolbens 20 noch in Eingriff miteinander sind. Bei der hier
beschriebenen Nietmaschine 10 handelt es sich um eine Taumel- oder um eine Radialnietmaschine,
bei der die Kaltverformung eines zu verformenden Werkstücks durch Aufbringen einer
Andrückkraft, mit der das Nietwerkzeug 38 gegen das zu verformende Werkstück andrückt,
und gleichzeitiger Taumel- oder Drehbewegung des Nietwerkzeuges 38 erfolgt.
[0021] In Fig. 1 ist bei 46 eine Aufnahme dargestellt, die auf der Auflagefläche 14 aufliegt
und dort befestigt ist. Die Aufnahme 46 trägt ihrerseits die miteinander zu vernietenden
Teile. In dem hier dargestellten Beispiel handelt es sich bei dem zu verformenden
Werkstück um einen Gewindestehbolzen 48, der ein verjüngtes dem Nietwerkzeug 38 gegenüberliegendes
Bolzenende 50 und einen eine Innengewindebohrung 52 tragenden Gewindeabschnitt 54
aufweist. Der verjüngte Abschnitt 50 erstreckt sich durch eine Öffnung in einem bei
56 angedeuteten Aufnahmeteil 56. Der zum Werkzeughalter 36 bzw. zum Nietwerkzeug 38
überstehende Teil des verjüngten Gewindebolzenabschnitts 50 (Überstand) wird durch
Kaltverformung mittels des Nietwerkzeuges zum sogenannten Schließkopf verformt, der
radial über die Öffnung in dem Aufnahmeteil 56 übersteht und dieses radial überragt.
Die dem Werkzeughalter 36 und dem Nietwerkzeug 38 zugewandte Oberseite 58 der zu vernietenden
Anordnung aus Gewindestehbolzen 48 und Aufnahmeteil 56 weist den für die Materialverformung
erforderlichen Überstand 60 auf.
[0022] In dem hier dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel ist lediglich ein
Aufnahmeteil 56 (in Form einer Platte) dargestellt, mit dem der Gewindestehbolzen
48 (Werkstück) verbunden werden soll. Die Nietverbindung sorgt in diesem Fall für
eine Halterung des Gewindestehbolzens 48 an dem Aufnahmeteil 56, bei dem es sich beispielsweise
um eine Platte handelt. Im herkömmlichen Sinne werden Nieten dazu verwendet, um mehrere
Teile miteinander zu verbinden. Bei einem solchen Anwendungsfall würde ein Niet z.B.
zwei plattenförmige Aufnahmeteile miteinander verbinden, wobei der Kopf des Niets
an dem einen Aufnahmeteil anliegt und sich der Nietschaft durch miteinander fluchtende
Öffnungen in beiden oder den mehreren Aufnahmeteilen hindurch erstreckt.
[0023] Am unteren Ende des Kolbens 20 ist eine den Werkzeughalter 36 sammt Nietwerkzeug
38 mit Abstand radial umgebende Tasthülse 62 angeordnet. Die Tasthülse 62 ist in einer
Ringnut 64 des Kolbens 20 unverlierbar aufgenommen. Die Ringnut 64 ist an dem unteren
Ende des Kolbens 20 radial nach außen versetzt angeordnet. Im Bereich der Ringnut
64, in dem der Kolben 20 einen vergrößerten Durchmesser aufweist, ist der Kolben 20
außerhalb des Maschinengehäuses 18 angeordnet. Die Tasthülse 62 erstreckt sich in
axialer Verlängerung des Kolbens 20 bis über das Nietwerkzeug 38 hinaus. An ihrem
dem Kolben 20 abgewandten unteren Ende verjüngt sich die Tasthülse 62 und weist eine
ringförmige Stirnfläche 66 auf. Zwischen dem in die Ringnut 64 eingetauchten Ende
68 der Tasthülse 62 und dem Grund 70 der Ringnut 64 ist eine Schraubendruckfeder 72
angeordnet. Diese Schraubendruckfeder 72 spannt die Tasthülse 62 in Richtung auf die
Auflagefläche 14 des Tragrahmens 12 vor.
[0024] Wie in der Ausgangsposition der Nietmaschine gemäß Fig. 1 zu erkennen ist, ragt die
ringförmige Stirnfläche 66 der Tasthülse 62 über die Stirnfläche 74 des Nietwerkzeuges
38 vor. Der axiale Abstand a dieser beiden Flächen, d.h. der Abstand dieser beiden
Flächen in Bewegungsrichtung des Kolbens 20, ist größer als der (Ist-)Überstand b,
um den der verjüngte Abstand 50 des Gewindestehbolzens 48 über die Oberseite 58 des
Aufnahmeteils 56 übersteht.
[0025] Die Nietmaschine 10 ist ferner mit einem Weggeber 76 versehen, der die Verschiebung
des Kolbens 20 relativ zum Maschinengehäuse 18 mißt. Das Maß, um das sich die Tasthülse
62 gegen die Kraft der Schraubendruckfeder 72 relativ zum Kolben 20 bewegen kann,
wird meßtechnisch mittels eines Weggebers 78 ermittelt. Schließlich weist die Maschine
10 noch einen in Form eines Dehnmeßstreifens vorliegenden Detektor 80 zur Messung
mechanischer Spannungen des Tragrahmens 12 auf. Auf die Funktion dieses Detektors
80 wird weiter unten noch eingegangen werden. Die beiden Weggeber 76 und 78 sowie
der Detektor 80 sind mit einer Auswerteschaltung 82 verbunden, die die Ausgangssignale
der Weggeber und des Detektors empfängt. Die Auswerteschaltung 82 ist darüber hinaus
elektrisch mit dem Motor 44 verbunden, um diesen anzusteuern, insbesondere ein- und
auszuschalten. Mit der Auswerteschaltung 82 ist ferner eine Anzeige-/Dateneingabevorrichtung
84 verbunden, die einen Anzeigeteil 86 und ein Tastenfeld 88 für die Dateneingabe
aufweist. Schließlich ist die Auswerteschaltung 82 mit Steuerventilen 90,92 für die
Druckleitung 26 und die Entlüftungsleitung 28 verbunden, um diese Leitungen freizugeben
bzw. zu sperren.
[0026] Mit der hier beschriebenen Nietmaschine 10 läßt sich in der Phase unmittelbar vor
dem Kaltverformungsvorgang überprüfen, ob die miteinander zu vernietenden Teile sich
auf der Auflagefläche 14 bzw. in der Aufnahme 46 der Auflagefläche 14 befinden, ob
der (Ist-)Überstand b unter Berücksichtigung von Toleranzen einem vorgegebenen Sollwert
entspricht und ob die zu vernietenden Teile die geforderten Sollabmessungen aufweisen.
Zur Überprüfung all dieser Vorgaben arbeitet die Nietmaschine 10 wie folgt.
[0027] Ausgehend aus der Ausgangsposition gemäß Fig. 1 werden durch entsprechende Ausgangssignale
der Auswerteschaltung 82 die Steuerventile 90 und 92 geöffnet, womit der Kolben 20
in Richtung des Pfeils 94 auf die Auflagefläche 14 zubewegt wird. Mit dem Kolben 20
bewegen sich folglich auch das Nietwerkzeug 38 in Richtung auf den Gewindestehbolzen
48 und die Tasthülse 62 in Richtung auf das Auflageteil 56. Während dieser Phase der
Vorbewegung steht das Nietwerkzeug 38 still.
[0028] Diese Vorbewegung des Kolbens 20 bei stillstehendem Nietwerkzeug 38 hält an, bis
sowohl die ringförmige Stirnfläche 66 der Tasthülse 62 das Aufnahmeteil 56 als auch
die Stirnfläche 74 des Nietwerkzeuges 38 den Gewindestehbolzen 48 kontaktiert hat.
Die Situation bei Kontaktierung der Tasthülse 62 und des Aufnahmeteils 56 ist in Fig.
2 dargestellt. Da der axiale Versatz zwischen der ringförmigen Stirnfläche 66 der
Tasthülse 62 und der Stirnfläche 74 des Nietwerkzeuges 38 größer ist als der zu erwartende
Überstand des verjüngten Abschnitts 50 des Gewindestehbolzens 48 über das Aufnahmeteil
56, verbleibt bei bereits durch die Tasthülse 62 kontaktiertem Aufnahmeteil 56 zwischen
dem Nietwerkzeug 38 und dem oberen Ende des Gewindestehbolzens 48 noch ein Abstand
c, der gleich der Differenz der in Fig. 1 eingezeichneten Abstände a und b ist. Die
Tasthülse 62 läßt sich nun nicht mehr weiter vorbewegen, wenn der Kolben 20 sich in
Richtung des Pfeils 94 weiterbewegt. Daher kommt es zu einer Relativbewegung zwischen
dem Kolben 20 und der Tasthülse 62 unter Komprimierung der Schraubendruckfeder 72;
anders ausgedrückt bewegt sich also die Tasthülse 62 in Bezug auf den Kolben 20 zu
dessen rückwärtigen Ende hin. Auch während dieser Phase der Vorbewegung des Kolbens
20 steht das Nietwerkzeug 38 still.
[0029] Die Vorbewegung des Kolbens 20 findet in dem Augenblick ihr (vorläufiges) Ende, in
dem die Stirnfläche 74 auf den Gewindestehbolzen 48 aufsetzt. Dieses Aufsetzen wird
in der Auswerteschaltung 82 erkannt. Es wird sich nämlich zwischen dem Maschinengehäuse
18 und dem Tragarm 16 eine mechanische Spannung als Reaktion auf die weiterhin auf
den Kolben 20 wirkende Antriebskraft bei an dem Gewindestehbolzen 48 anliegendem Nietwerkzeug
38 einstellen. Der zwischen dem Maschinengehäuse 18 und dem Tragarm 16 angeordnete
Detektor 80 mißt diese ansteigende mechanische Spannung. In der Auswerteschaltung
82 wird das Meßsignal des Detektors 80 mit einem Schwellwert verglichen. Übersteigt
das Ausgangssignal des Detektors 80 den Schwellwert, so interpretiert die Auswerteschaltung
82 dies als ein Aufsetzen des Nietwerkzeuges 38 auf den Gewindestehbolzen 48. In diesem
Zustand befindet sich die Nietmaschine 10 in der in Fig. 3 zeichnerisch dargestellten
Situation. Sowohl die ringförmige Stirnfläche 66 der Tasthülse 62 als auch die Stirnfläche
74 des Nietwerkzeuges 38 liegen an dem Aufnahmeteil 56 bzw. dem Gewindestehbolzen
48 an. Mittels des Weggebers 78, dessen Ausgangssignal der Auswerteschaltung 82 zugeführt
ist, kann nun ermittelt werden, um welchen Betrag ausgehend von der Ausgangsposition
sich die Tasthülse 62 relativ zum Kolben 20 bewegt hat. Da der Abstand a der beiden
Flächen 66 und 74 in der Ausgangsposition bekannt ist und die Verschiebung der Tasthülse
62 relativ zum Kolben 20 meßtechnisch erfaßt ist, kann nun der Abstand der Flächen
66 und 74 ermittelt werden. Dieser Abstand entspricht exakt dem Ist-Überstand b (s.
Fig. 3). Durch Vergleich mit einem Soll-Überstand, der zuvor über das Tastenfeld 88
in die Auswerteschaltung 82 eingegeben worden ist, kann nun überprüft werden, ob der
Ist-Überstand b größer oder kleiner als oder gleich dem Soll-Überstand ist. Unter
Berücksichtigung eines ebenfalls in die Auswerteschaltung 82 eingegebenen Toleranzbereichs
kann damit die Aussage getroffen werden, ob sich der Ist-Überstand b innerhalb der
vorgegebenen Toleranz befindet. Sofern dies nicht der Fall ist, erzeugt die Auswerteschaltung
ein diesen Zustand anzeigendes Fehlersignal, das an der Anzeige 86 eine entsprechende
optische Anzeige erzeugt; zusätzlich kann auch eine akustische Anzeige erfolgen. Im
übrigen wird der Arbeitszyklus der Nietmaschine 10 abgebrochen.
[0030] Liegt der Ist-Überstand b innerhalb des vorgegebenen Toleranzbereichs, so kann je
nach Ausführung der Nietmaschine in einem nächsten Schritt überprüft werden, ob der
Gewindestehbolzen 48 und das Aufnahmeteil 56 die vorgegebenen Erstreckungen in Bewegungsrichtung
des Kolbens 20 aufweisen. Dazu wird zunächst anhand des Ausgangssignals des Weggebers
76 die zurückgelegte Gesamtwegstrecke d des Kolbens 20 ermittelt (s. Fig. 3). Bei
bekannter Ausgangsposition des Kolbens 20 relativ zur Auflagefläche 14 bzw. zur Aufnahme
46 kann dann anhand des zurückgelegten Gesamtweges d festgestellt werden, welche axiale
Länge der Gewindestehbolzen 48 aufweist. Durch Vergleich mit einem Sollwert kann unter
Berücksichtigung eines ebenfalls vorgegebenen Toleranzbereichs entschieden werden,
ob der Gewindestehbolzen 48 eine innerhalb der Toleranz liegende axiale Länge aufweist.
Anhand der von dem Weggeber 76 erfaßten Gesamtwegstrecke d und der von dem Weggeber
78 gemessenen Relativ-Wegstrecke kann bei definierter Ausgangsposition von Kolben
20 und Tasthülse 62 relativ zueinander sowie in Bezug auf die Auflagefläche 14 bzw.
die Aufnahme 46 die Stärke bzw. Dicke (Erstreckung in Bewegungsrichtung 94) des Aufnahmeteils
56 ermittelt werden. Der so ermittelte Wert wird unter Berücksichtigung von ebenfalls
vorgegebenen Toleranzen mit einem Sollwert verglichen, um zu überprüfen, ob die Dicke
des Aufnahmeteils 56 innerhalb der Toleranz liegt. Ist dies nicht der Fall, erzeugt
die Auswerteschaltung 82 ein diesen Zustand anzeigendes optisches und/oder akustisches
Fehlersignal. Ferner wird der Arbeitszyklus der Nietmaschine 10 abgebrochen.
[0031] Erst wenn die obige Überprüfung der Höhendifferenz zwischen Niet- und Aufnahmeteil
und die Überprüfung der Absolutlänge des Niets (sofern ausgeführt) positiv verlaufen
ist, schaltet die Auswerteschaltung 82 den Elektromotor 44 zur Rotation des Nietwerkzeuges
38 ein. Infolge der Anpreßkraft, mit der der Kolben 20 gegen den Gewindestehbolzen
48 gedrückt gehalten wird, kommt es zu einer Kaltverformung und Stauchung des überstehenden
verjüngten Abschnitts 50 des Gewindestehbolzens 48. Der zusätzliche Verschiebungsweg
des Kolbens 20, den dieser infolge der Kaltverformung des Gewindestehbolzens 48 zurücklegt,
kann, wenn dies gewünscht wird, meßtechnisch über den Weggeber 76 erfaßt werden. Ferner
kann mit Beginn der Einschaltung des Elektromotors 44 in der Auswerteschaltung 82
eine Zeitmessung erfolgen. Benötigt der Kolben 20 zum Zurücklegen einer Soll-Zusatzwegstrecke
länger als eine vorgegebene Minimalzeit und weniger als eine vorgegebene Maximalzeit,
so ist die Vernietung ordnungsgemäß erfolgt und die Nietmaschine 10 wird ohne jede
weitere Informationsanzeige bzw. mit der Informationsanzeige "Nietung in Ordnung"
deaktiviert. Erfolgt dagegen die Verformung innerhalb einer kürzeren Zeit der Minimalzeit,
d.h. erreicht der Kolben 20 die Soll-Zusatzwegstrecke schneller als durch die Minimalzeit
vorgegeben, so läßt das darauf schließen, daß das Material des Gewindestehbolzens
48 zu weich ist. Umgekehrt kann auf zu hartes Materials des Gewindestehbolzens 48
geschlossen werden, wenn der Kolben 20 bis zum Ablauf der Maximalzeit seine Soll-Zusatzwegstrecke
noch nicht zurückgelegt hat. In beiden diesen Fällen wird der Verformungsvorgang mit
einer Fehleranzeige abgebrochen.
[0032] Mit der hier beschriebenen Nietmaschine 10 ist ein Weg aufgezeichnet, mit dem sich
vor Ort, d.h. unmittelbar vor dem Verformungsvorgang überprüfen läßt, ob die zu verbindenden
Teile ordnungsgemäße Relativabmessungen und ordnungsgemäße Absolutabmessungen aufweisen.
Damit ist ein weiterer Schritt in Richtung Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung
von durch Kaltverformung erfolgten Verbindungen gemacht.
1. Vorrichtung zur Überprüfung mindestens eines Aufnahmeteils und eines von diesem teilweise
aufgenommenen und durch Materialverformung mit dem Aufnahmeteil verbindbaren Werkstücks,
wobei das Werkstück über eine Oberseite des Aufnahmeteils um ein bestimmtes Soll-Überstandsmaß
übersteht, mit
- einem Tragrahmen (12), der eine Auflagefläche (14) für das Werkstück (48) sowie
das mindestens eine Aufnahmeteil (56) und einen Tragarm (16) aufweist,
- einem in Richtung (94) auf die Auflagefläche (14) bewegbar geführten ersten Tastorgan
(62),
- einem in Richtung (94) auf die Auflagefläche (14) bewegbar an dem Tragarm (16) geführten
zweiten Tastorgan (38),
- einer Weggeberanordnung (78,76) zum Messen der Relativ-Wegstrecke, um die sich die
beiden Tastorgane (62,38) im Vergleich zu ihren Ausgangspositionen zu Beginn einer
Vorbewegung in Richtung (94) auf das Aufnahmeteil (56) und das Werkstück (48) bis
zum Stillstand relativ zueinander bewegt haben,
- einer Auswerteschaltung (82), die mit der Weggeberanordnung (76,78) verbunden ist
und die anhand eines Vergleichs der Relativ-Wegstrecke mit einem das Soll-Überstandsmaß
repräsentierenden Sollwert unter Berücksichtigung eines Toleranzbereichs ermittelt,
ob die Relativ-Wegstrecke um den Toleranzbereich von dem Sollwert abweicht und, wenn
dies der Fall ist, ein Fehleranzeigesignal erzeugt, und
- einer mit der Auswerteschaltung (82) verbundenen Anzeigevorrichtung (86) zur insbesondere
akustischen und/oder visuellen Anzeige des Fehleranzeigesignals.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weggeberanordnung mindestens
einen ersten Weggeber (78) für das erste Tastorgan (62) und mindestens einen zweiten
Weggeber (76) für das zweite Tastorgan (38) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (82)
anhand eines Vergleichs des bei Stillstand des ersten Tastorgans (62) vorliegenden
Ausgangssignals des mindestens einen ersten Weggebers (78) mit einem Sollwert unter
Berücksichtigung der Ausgangsposition des ersten Tastorgans (62) ermittelt, ob die
Erstreckung des Aufnahmeteils (56) in Bewegungsrichtung (94) des ersten Tastorgans
(62) außerhalb eines Toleranzbereichs liegt und, wenn dies der Fall ist, an die Anzeigevorrichtung
(86) ein dieses Ergebnis anzeigendes Signal ausgibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung
(82) anhand eines Vergleichs des bei Stillstand des zweiten Tastorgans (38) vorliegenden
Ausgangssignals des mindestens einen zweiten Weggebers (76) mit einem Sollwert unter
Berücksichtigung der Ausgangsposition des zweiten Tastorgans (38) ermittelt, ob die
Erstreckung des Werkstücks (48) in Bewegungsrichtung des zweiten Tastorgans (38) außerhalb
eines Toleranzbereichs liegt, und, wenn dies der Fall ist, an die Anzeigevorrichtung
(86) ein dieses Ergebnis anzeigendes Signal ausgibt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Tastorgan (62)
in Richtung (94) auf das Aufnahmeteil (56) bewegbar an dem zweiten Tastorgan (62)
und/oder einem das zweite Tastorgan (62) haltenden Halteelement (Kolben 20) geführt
ist und daß die Weggeberanordnung mindestens einen ersten Weggeber (78) zum Messen
der Bewegung des ersten Tastorgans (62) relativ zum zweiten Tastorgan (38) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Weggeberanordnung mindestens
einen zweiten Weggeber (76) zum Messen der Bewegung des zweiten Tastorgans (38) relativ
zum Tragarm (16) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (82)
anhand eines Vergleichs des bei Stillstand des zweiten Tastorgans (38) vorliegenden
Ausgangssignals des mindestens einen zweiten Weggebers (76) mit einem Sollwert unter
Berücksichtigung der Ausgangsposition des zweiten Tastorgans (38) ermittelt, ob die
Erstreckung des Werkstücks (48) in Bewegungsrichtung des zweiten Tastorgans (38) außerhalb
eines Toleranzbereichs liegt, und, wenn dies der Fall ist, an die Anzeigevorrichtung
(86) ein dieses Ergebnis anzeigendes Signal ausgibt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung
(82) anhand der Ausgangssignale der beiden Weggeber (76, 78) bei Stillstand beider
Tastorgane (62,38), der Ausgangspositionen der beiden Tastorgane (62,38) und einem
Sollwert ermittelt, ob die Erstreckung des Aufnahmeteils (56) in Bewegungsrichtung
(94) des ersten Tastorgans (62) außerhalb eines Toleranzbereichs liegt, und, wenn
dies der Fall ist, an die Anzeigevorrichtung (86) ein dieses Ergebnis anzeigendes
Signal ausgibt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
Tastorgan (62) federnd in Richtung auf das Aufnahmeteil (56) vorgespannt relativ zu
dem zweiten Tastorgan (38) gelagert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Tastorgan (38) ein Verformungswerkzeug zum mechanischen Verformen des Werkstücks (48)
ist und daß das Verformungswerkzeug an einem drehbaren Werkzeugkopf (36) angeordnet
ist, der an dem Tragarm (16) verschiebbar geführt und in Richtung auf die Auflagefläche
(14) antreibbar, und zwar insbesondere pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch antreibbar
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Tragrahmen
(12) ein Detektor (80) zur Ermittlung mechanischer Spannungen vorgesehen ist, der
mit der Auswerteschaltung (82) verbunden ist, und daß die Auswerteschaltung (82) zur
Ermittlung des Aufsetzens des zweiten Tastorgans (38) auf das Werkstück (48) das Ausgangssignal
des Detektors (80) mit einem Schwellwert vergleicht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung
(82) das Veränderungssignal der Weggeberanordnung (76,78) ermittelt und zur Ermittlung
des Aufsetzens des zweiten Tastorgans (38) auf das Werkstück (48) das Veränderungssignal
mit einem Schwellwert vergleicht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein
mehrerer erster und mehrerer zweiter Weggeber (78,76) die Auswerteschaltung (82) die
von den ersten Weggebern (78) und von den zweiten Weggebern (76) jeweils gelieferten
Meßwerte mittelt.