(19)
(11) EP 0 699 529 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.1996  Patentblatt  1996/10

(21) Anmeldenummer: 95112820.6

(22) Anmeldetag:  16.08.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 23/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT SE

(30) Priorität: 02.09.1994 DE 4431252

(71) Anmelder: V.I.B. Apparatebau GmbH
D-63477 Maintal (DE)

(72) Erfinder:
  • Winheim, Stefan
    D-60388 Frankfurt (DE)

(74) Vertreter: Knoblauch, Andreas, Dr.-Ing. et al
Kühhornshofweg 10
D-60320 Frankfurt
D-60320 Frankfurt (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Bedrucken einer Materialbahn


(57) Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedrucken einer Materialbahn angegeben, bei denen in einem Druckwerk (3) Farbe auf die Materialbahn (2) aufgetragen wird, die Materialbahn danach unter Anwendung von Wärme in einem Trocknerabschnitt (4) getrocknet und daran anschließend in einem Kühlabschnitt (6) gekühlt wird.
Durch diese Behandlung ergeben sich teilweise ungünstige Handhabungseigenschaften, wie Falzbruchgefahr oder eine erhöhte Welligkeit der Materialbahn.
Um die Handhabbarkeit zu verbessern, wird die Materialbahn nach dem Kühlen unter gleichzeitiger Anwendung von Wärme in einem Befeuchtungsabschnitt (9) befeuchtet und anschließend ein weiteres Mal in einem Nachkühlabschnitt (10) gekühlt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken einer Materialbahn, insbesondere eine Papierbahn, bei dem eine Farbe auf die Materialbahn aufgetragen, die Materialbahn danach unter Anwendung von Wärme getrocknet und daran anschließend gekühlt wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Bedrucken einer Materialbahn mit einem Druckwerk, einem Trocknerabschnitt und einem Kühlabschnitt.

[0002] Beim Bedrucken einer Materialbahn wird die Druckfarbe in der überwiegenden Zahl der Fälle in flüssiger Form aufgetragen. Bei den heute angewendeten großen Durchlaufgeschwindigkeiten ist die Farbe normalerweise noch nicht genügend getrocknet, wenn die Papierbahn das Druckwerk verläßt. Um dennoch unmittelbar an das Drucken eine Nachbearbeitung anschließen zu können, beispielsweise ein Schneiden, Falten, Zusammenlegen und Heften der bedruckten Bahn, wird die Bahn durch einen Trocknerabschnitt geführt, bei dem unter Anwendung von Wärme die Druckfarben getrocknet werden. Im warmen Zustand weisen die Druckfarben aber eine gewisse Klebrigkeit auf, die beim Zusammenlegen von bedruckten Blättern nachteilig ist, weil die Blätter dann aneinander anhaften. Aus diesem Grund wird die Materialbahn nach dem Trocknen gekühlt.

[0003] Es hat sich nun herausgestellt, daß die gekühlte Materialbahn zwar nicht mehr klebt, jedoch eine Reihe von anderen Eigenschaften aufweist, die ihre Weiterverarbeitung erschweren oder später bei der Benutzung zu unangenehmen Begleiterscheinungen führen. So stört beispielsweise ein Knistern oder Knittern des Papiers den Komfort des Betrachters. Eine Beseitigung dieser Erscheinungen wäre daher wünschenswert. Kritischer sind jedoch Veränderungen der Papierbahn, die ihre Weiterverarbeitung erschweren. So kann man nach einer derartigen Behandlung der Papierbahn vielfach beobachten, daß die Bahn versprödet, was beim Falzen gelegentlich zu einem Falzbruch führt. Auch das Heften wird erschwert, weil die Heftklammer eine oder mehrere Papierlagen glatt durchschlägt.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabbarkeit der Materialbahn nach dem Bedrucken zu verbessern.

[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Materialbahn nach dem Kühlen und vor dem Weiterverarbeiten unter gleichzeitiger Anwendung von Wärme befeuchtet und anschließend ein weiteres Mal gekühlt wird.

[0006] Die Befeuchtung führt dazu, daß sich die Feuchte des Papiers erhöht und damit die Handhabungseigenschaften verbessert werden. Die Brüchigkeit und Sprödigkeit nimmt ab. Obwohl dies noch nicht abschließend geklärt ist, nimmt man an, daß die gleichzeitige Anwendung von Wärme und Feuchtigkeit zum einen einen positiven Effekt auf die Aufnahmefähigkeit des Papiers für die Feuchtigkeit hat, zum anderen aber auch die Materialbahn selbst zumindest auf ihrer Oberfläche etwas verändert wird. Wahrscheinlich gehen beide Faktoren Hand in Hand. Durch das nachfolgende Kühlen wird die relative Feuchtigkeit der Papierbahn weiter erhöht, was zu einer weiteren Verbesserung der Handhabungseigenschaften beiträgt. Darüber hinaus wird durch die Kühlung verhindert, daß die durch die Erwärmung möglicherweise wieder klebrig gewordenen Druckfarben beim Zusammenlegen der Papierbahn zu einem Anhaften von aufeinanderliegenden Lagen führt.

[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Materialbahn zum Befeuchten mit Dampf beaufschlagt, der auf der Materialbahn kondensiert wird. Im Gegensatz zu einem Besprühen mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit hat die Beaufschlagung mit Dampf den Vorteil, daß keine Tröpfchen entstehen, die zu Markierungen, also einer Unruhe oder Welligkeit der Oberfläche, führen können. Bei der Bildung einer Kondensatschicht auf der Papierbahn entsteht vielmehr ein gleichmäßiger Film, der die Bahn entsprechend gleichmäßig ohne Ausbildung von Markierungen befeuchtet.

[0008] Vorzugsweise wird die Menge des zugeführten Dampfes so begrenzt, daß der Dampf tropfenfrei auf der Materialbahn kondensiert. Auch wenn diese Tropfen wegen der fehlenden Begrenzung keine negativen Auswirkungen auf die Materialbahn haben, so wird doch verhindert, daß sich die Tropfen von der Materialbahn lösen und herunterfallen. Bei einem derartigen Lösen wird die Flüssigkeitsschicht auf der Oberfläche der Materialbahn verungleichmäßigt, was im Prinzip vermieden werden soll.

[0009] Mit Vorteil wird der Dampf von unten an die Materialbahn herangeführt. Dies erhöht den Wirkungsgrad. Der heiße Dampf hat gegenüber der kälteren Luft stets das Bestreben, nach oben zu steigen. Mit dem Heranführen des Dampfes von unten wird dieser Effekt vorteilhafterweise mit ausgenutzt.

[0010] Bevorzugterweise erfolgt die Kühlung unmittelbar nach dem Bedampfen. Hierdurch erreicht man, daß nur die Oberfläche mit einer höheren Temperatur, nämlich der Temperatur von etwa 100° C beaufschlagt wird. Das Vordringen der Wärme in das Innere der Papierbahn wird in der Regel durch die Druckfarben oder einen zuvor aufgebrachten Strich erschwert. Natürlich wird das Vordringen der Wärme nicht vollständig verhindern. Es benötigt lediglich eine gewisse Zeit. Wenn nun die Kühlung unmittelbar nach dem Bedampfen erfolgt, wird die Wärme an der Oberfläche wieder abgeführt, bevor sie in das Innere der Materialbahn vordringen kann und dort zu Veränderungen der Struktur führt.

[0011] Vorteilhafterweise erfolgt die Befeuchtung vor einer Walze, die die Materialbahn mit ihrer befeuchteten Seite zumindest teilweise umschlingt. Auf diese Weise entsteht zwischen der Materialbahn und der Walze ein Zwickel, in dem die Feuchtigkeit des an der Oberfläche der Materialbahn gebildeten Films in die Materialbahn hineingepreßt wird. Der Umschlingungswinkel kann hierbei relativ klein sein. Man muß nur einen gewissen Anpreßdruck der Materialbahn an die Walze sicherstellen. Dies kann gegebenenfalls auch durch eine Andruckwalze erfolgen, wenn der Umschlingungswinkel gegen Null geht.

[0012] Mit Vorzug wird die Materialbahn nacheinander von zwei Seiten befeuchtet. Die beiden Seiten erfahren damit die gleiche Behandlung. Durch das aufeinanderfolgende Befeuchten kann jede Seite unter optimalen Bedingungen mit Feuchtigkeit beaufschlagt werden.

[0013] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß in Laufrichtung der Materialbahn anschließend an den Kühlabschnitt ein Befeuchtungsabschnitt und an diesen anschließend ein Nachkühlabschnitt vorgesehen ist.

[0014] Im Befeuchtungsabschnitt wird die Materialbahn erneut befeuchtet, im Nachkühlabschnitt wird die während der Befeuchtung aufgetretene Temperaturerhöhung der Materialbahn wieder rückgängig gemacht. Am Ende des Nachkühlabschnitts steht eine Materialbahn zur Verfügung, die verbesserte Handhabungseigenschaften aufweist, insbesondere mit einem geringeren Risiko von Falzbruch und einer verminderten Welligkeit.

[0015] Vorzugsweise weist der Befeuchtungsabschnitt mindestens ein auf die Materialbahn gerichtetes Dampfsprührohr auf. Das Dampfsprührohr erzeugt einen gerichteten Dampfstrahl, der in diesem Fall auf mit einem gewissen Druck bzw. einer gewissen Geschwindigkeit die Materialbahn gerichtet ist. Der Strahl ist in der Lage, die an der Materialbahn anhaftende Luftschicht zu durchdringen, so daß der Dampf direkt auf der durch den vorausgegangenen Kühlabschnitt immer noch kälteren Oberfläche der Materialbahn kondensieren kann. Dort bildet er einen Feuchtigkeitsfilm aus, der relativ gleichmäßig ist. Der Feuchtigkeitsfilm führt dann unmittelbar zu einer Befeuchtung der Materialbahn, zumindest auf ihrer Oberseite.

[0016] Vorzugsweise ist das Dampfsprührohr auf die Unterseite der Materialbahn gerichtet. Hierdurch wird, wie oben bereits ausgeführt, die natürliche Neigung des Dampfes ausgenutzt, nach oben zu steigen. Es ergibt sich ein verbesserter Transport des Dampfes und damit ein verbesserter Wirkungsgrad.

[0017] Vorzugsweise ist unterhalb des Dampfsprührohres eine Auffangwanne angeordnet. Für den Fall, daß sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Tropfen bilden und von der Materialbahn lösen, etwa beim Anlauf der Vorrichtung, ist mit der Auffangwanne dafür Sorge getragen, daß das Wasser unmittelbar abtransportiert werden kann, ohne weitere Schäden anzurichten. Hierdurch wird das Risiko von Korrosionsschäden ganz drastisch vermindert.

[0018] Vorzugsweise weist die Auffangwanne hierbei hochgezogene Seitenwänden auf, die zusammen mit der Materialbahn und gegebenenfalls mindestens einer Leitwalze einen Bedampfungsraum einschließen. In diesem Bedampfungsraum kann sich nun eine Dampfatmosphäre ausbilden. Im wünschenswerten Extremfall kann die Atmosphäre in diesem Bedampfungsraum frei von Luft sein. Dies verbessert ganz entscheidend den Übergang des Dampfes auf die Materialbahn, d.h. die Ausbildung des entsprechenden Kondensatfilmes. Dies wiederum hat zur Folge, daß die Befeuchtung mit der notwendigen Zuverlässigkeit im gewünschten Umfang erfolgt.

[0019] Vorzugsweise ist die in Laufrichtung der Materialbahn auf das Dampfsprührohr folgende Leitwalze auf der gleichen Seite der Materialbahn angeordnet, auf der auch das Dampfsprührohr angeordnet ist. Wie oben ausgeführt, ermöglicht diese Anordnung die Ausbildung eines Zwickels zwischen der Leitwalze und der Materialbahn. In diesem Zwickel wird die auf der Oberfläche der Materialbahn befindliche Feuchtigkeit durch äußere Kräfte in die Materialbahn hineingedrückt. Die Zeit zum Befeuchten der Materialbahn wird dadurch drastisch verkürzt. Auch kann man auf diese Art und Weise eine Materialbahn befeuchten, die aufgrund der Druckfarben oder eines früher aufgebrachten Striches eine verminderte Durchlässigkeit für Wasser aufweist.

[0020] Mit Vorteil ist der Befeuchtungsabschnitt mit einer Absaugeinrichtung versehen. Hierdurch wird überschüssiger Dampf abgesaugt, so daß er sich nicht oder nur in geringem Umfang auf anderen Vorrichtungsteilen niederschlagen kann. Auch hierdurch wird das Korrosionsrisiko vermindert.

[0021] Vorzugsweise ist der Befeuchtungsabschnitt oberhalb des Kühlabschnitts angeordnet. Hier steht bei einer normalen Druckanlage noch ausreichen Platz zur Verfügung. Diese Anordnung ermöglicht es, auch bestehende Druckanlagen nachzurüsten.

[0022] Bevorzugterweise ist der Nachkühlabschnitt unmittelbar neben dem Befeuchtungsabschnitt angeordnet. Die durch die Dampfbeaufschlagung eingetretene Temperaturerhöhung, die zunächst an der Oberfläche auftritt, wird dann sehr schnell wieder beseitigt, so daß die Wärme praktisch keine oder nur wenig Gelegenheit hat, in das Innere der Materialbahn vorzudringen.

[0023] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Nachkühlabschnitt als Teil des Kühlabschnitts ausgebildet ist, aus dem die Materialbahn vor seinem Ende herausgeführt, durch den Befeuchtungsabschnitt hindurchgeführt und wieder hineingeführt ist. Damit ist praktisch kein zusätzlicher Nachkühlabschnitt erforderlich. Dieser wird vielmehr in den bereits vorhandenen Kühlabschnitt integriert. Vielfach ist die Leistung des vorhandenen Kühlabschnitts ausreichend oder sogar zu hoch dimensioniert, so daß diese Leistungsreserven genutzt werden können, um die Befeuchtung mit anschließender nochmaliger Kühlung durchführen zu können.

[0024] Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1
eine teilweise schematisch dargestellte Vorrichtung zum Bedrucken einer Papierbahn in einer ersten Ausführungsform und
Fig. 2
die Vorrichtung in einer zweiten Ausführungsform.


[0025] Eine Vorrichtung 1 zum Bedrucken einer Papierbahn 2 weist einen nur schematisch dargestellten Druckabschnitt 3 auf, in dem in bekannter Art und Weise eine oder mehrere Farben auf die Papierbahn 2 aufgetragen werden. Der Druckabschnitt 3 ist gefolgt von einem Trocknerabschnitt 4, in dem die Papierbahn 2 unter Anwendung von Wärme getrocknet wird. An den Trockner 4 schließt sich in Laufrichtung 5 ein Kühlabschnitt 6 an, der in bekannter Art und Weise Kühlwalzen 7, im dargestellten Fall sechs Stück, aufweist. Die Papierbahn 2 ist mit einem möglichst großen Umschlingungswinkel über diese Kühlwalzen 7 geführt. Die Kühlwalzen können beispielsweise wassergekühlt sein. Sie dienen dazu, die im Trocknerabschnitt 4 in die Papierbahn 2 eingetragene Wärme wieder zu entfernen und die Temperatur so herabzusetzen. Hinter dem Kühlabschnitt 6 ist üblicherweise noch ein Verarbeitungsabschnitt 8 vorgesehen, in dem die Papierbahn geschnitten, gefalzt, geheftet oder gebunden oder auf andere Art und Weise weiterverarbeitet wird.

[0026] Im vorliegenden Beispiel ist die Papierbahn allerdings zwischen dem Kühlabschnitt 6 und dem Verarbeitungsabschnitt 8 noch durch einen Befeuchtungsabschnitt 9 geführt, dem ein Nachkühlabschnitt 10 nachgeschaltet ist.

[0027] Der Befeuchtungsabschnitt weist eine Bahnführung mit mehreren Leitwalzen 11 bis 16 auf, wobei die Papierbahn 2 zwischen jeweils zwei Leitwalzen 12, 13 bzw. 15, 16 im wesentlichen horizontal geführt ist. In diesen horizontalen Abschnitten 17, 18 sind Dampfsprührohre 19, 20 so angeordnet, daß sie einen Dampfstrahl gegen die jeweilige Unterseite der Papierbahn 2 richten. Da die Papierbahn 2 zuvor durch den Kühlabschnitt 6 geführt worden ist, also eine entsprechend niedrige Temperatur aufweist, kann der durch den gerichteten Dampfstrahl an die Papierbahn 2 geführte Dampf dort kondensieren. Er bildet einen Feuchtigkeitsfilm aus, der relativ gleichmäßig ist. Eine Tröpfchenbildung wird im normalen Betrieb fast vollständig vermieden. Dies kann man insbesondere dadurch erreichen, daß man die Menge des abgegebenen Dampfes so steuert, daß nur so viel Dampf abgegeben wird, wie auch tatsächlich auf der Papierbahn kondensieren kann.

[0028] Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind die den Dampfsprührohren 19, 20 folgenden Leitwalzen 13, 16 so angeordnet, daß die Papierbahn 2 diese Leitwalzen 13, 16 zumindest teilweise umschlingen. Es bildet sich dadurch ein Zwickel 21, 22 aus, in dem die auf der Oberfläche der Papierbahn 2 befindliche Feuchtigkeitsschicht in die Papierbahn 2 sozusagen hineingepreßt wird. Dies verbessert die Aufnahme der Feuchtigkeit.

[0029] Unterhalb der Dampfsprührohre 19, 20 ist jeweils eine Auffangwanne 23, 24 angeordnet, so daß versehentlich doch herunterfallendes Wasser in Form von Tröpfchen aufgefangen wird und abgeführt werden kann. Derartige Wassertropfen können sich unter ungünstigen Umständen beim Anfahren oder beim Wiederinbetriebnehmen der Vorrichtung 1 bilden.

[0030] Die Auffangwannen 23, 24 weisen Seitenwände 25, 26 auf, die so hoch gezogen sind, daß sie zusammen mit der Papierbahn 2, genauer gesagt deren Abschnitten 17, 18, und den Leitwalzen 12, 13 bzw. 15, 16 jeweils einen Bedampfungsraum 27, 28 einschließen. Diese Bedampfungsräume 27, 28 können vollständig mit Dampf gefüllt werden, d.h. praktisch luftfrei sein, so daß die Übertragung der Feuchtigkeit mit Hilfe von Dampf auf die Papierbahn 2 weiter verbessert wird.

[0031] Der Befeuchtungsabschnitt ist noch mit einer Absaugeinrichtung 29 versehen, durch die überflüssiger Dampf abgesaugt werden kann, beispielsweise mit Hilfe eines Ventilators 30. Gegebenenfalls kann der abgesaugte Dampf auch wieder zurückgeführt werden.

[0032] An den Befeuchtungsabschnitt schließt sich der Nachkühlabschnitt 10 mit zwei weiteren Kühlwalzen 31 an, der die im Befeuchtungsabschnitt aufgetretene Temperaturerhöhung der Bahn 2 wieder rückgängig macht.

[0033] Die Papierbahn 2 läuft dann in üblicher Weise in den Verarbeitungsabschnitt 8, um dort, wie oben erwähnt, weiterverarbeitet zu werden.

[0034] Der Befeuchtungsabschnitt 9 ist oberhalb des Kühlabschnitts 6 angeordnet. Dort steht entsprechender Platz zur Verfügung. Der Nachkühlabschnitt 10 ist dem Befeuchtungsabschnitt unmittelbar benachbart. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist er ebenfalls oberhalb des Kühlabschnitts 6 angeordnet.

[0035] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Entsprechende Teile sind mit gestrichenen Bezugszeichen versehen.

[0036] Wie ersichtlich ist, ist der Nachkühlabschnitt 10' nunmehr Teil des Kühlabschnitts 6'. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird die Papierbahn 2 im Kühlabschnitt 6' vor dem Eintreten in den Befeuchtungsabschnitt 9 nicht mehr über sechs Kühlwalzen 7, sondern nur noch über vier Kühlwalzen 7 geleitet. Danach wird die Papierbahn 2 aus dem Kühlabschnitt 6 herausgeführt, durch den Befeuchtungsabschnitt 9 hindurchgeführt und wieder in den Kühlabschnitt 6' zurückgeführt, wo sie weitere zwei Kühlwalzen 7 umschlingt. Auf diese Weise wird eine eigene Baugruppe für das Nachkühlwerk 10 eingespart. Allerdings stehen im Kühlwerk 6' nur weniger Kühlwalzen 7 zur Verfügung. Dies ist aber in vielen Fällen unkritisch, weil die Kühlwalzen 7 oft über ausreichende Leistungsreserven verfügen.


Ansprüche

1. Verfahren zum Bedrucken einer Materialbahn, insbesondere eine Papierbahn, bei dem eine Farbe auf die Materialbahn aufgetragen, die Materialbahn danach unter Anwendung von Wärme getrocknet und daran anschließend gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn nach dem Kühlen und vor dem Weiterverarbeiten unter gleichzeitiger Anwendung von Wärme befeuchtet und anschließend ein weiteres Mal gekühlt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn zum Befeuchten mit Dampf beaufschlagt, der auf der Materialbahn kondensiert wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zugeführten Dampfes so begrenzt wird, daß der Dampf tropfenfrei auf der Materialbahn kondensiert.
 
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf von unten an die Materialbahn herangeführt wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung unmittelbar nach dem Bedampfen erfolgt.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtung vor einer Walze erfolgt, die die Materialbahn mit ihrer befeuchteten Seite zumindest teilweise umschlingt.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn nacheinander von zwei Seiten befeuchtet wird.
 
8. Vorrichtung zum Bedrucken einer Materialbahn mit einem Druckwerk, einem Trocknerabschnitt und einem Kühlabschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung (5) der Materialbahn (2) anschließend an den Kühlabschnitt (6) ein Befeuchtungsabschnitt (9) und an diesen anschließend ein Nachkühlabschnitt (10) vorgesehen ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Befeuchtungsabschnitt (9) mindestens ein auf die Materialbahn (2) gerichtetes Dampfsprührohr (19, 20) aufweist.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Dampfsprührohr (19, 20) auf die Unterseite der Materialbahn (2) gerichtet ist.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Dampfsprührohres (19, 20) eine Auffangwanne (23, 24) angeordnet ist.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangwanne (23, 24) hochgezogene Seitenwänden (25, 26) aufweist, die zusammen mit der Materialbahn (2) und gegebenenfalls mindestens einer Leitwalze (12, 13; 15, 16) einen Bedampfungsraum (27, 28) einschließen.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die in Laufrichtung (5) der Materialbahn (2) auf das Dampfsprührohr (19, 20) folgende Leitwalze (13, 16) auf der gleichen Seite der Materialbahn (2) angeordnet ist, auf der auch das Dampfsprührohr (19, 20) angeordnet ist.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Befeuchtungsabschnitt (9) mit einer Absaugeinrichtung (29) versehen ist.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Befeuchtungsabschnitt (9) oberhalb des Kühlabschnitts (6) angeordnet ist.
 
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachkühlabschnitt (10) unmittelbar neben dem Befeuchtungsabschnitt (9) angeordnet ist.
 
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachkühlabschnitt (10') als Teil des Kühlabschnitts (6') ausgebildet ist, aus dem die Materialbahn (2) vor seinem Ende herausgeführt, durch den Befeuchtungsabschnitt (9) hindurchgeführt und wieder hineingeführt ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht