[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken einer Materialbahn, insbesondere
eine Papierbahn, bei dem eine Farbe auf die Materialbahn aufgetragen, die Materialbahn
danach unter Anwendung von Wärme getrocknet und daran anschließend gekühlt wird. Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Bedrucken einer Materialbahn mit einem
Druckwerk, einem Trocknerabschnitt und einem Kühlabschnitt.
[0002] Beim Bedrucken einer Materialbahn wird die Druckfarbe in der überwiegenden Zahl der
Fälle in flüssiger Form aufgetragen. Bei den heute angewendeten großen Durchlaufgeschwindigkeiten
ist die Farbe normalerweise noch nicht genügend getrocknet, wenn die Papierbahn das
Druckwerk verläßt. Um dennoch unmittelbar an das Drucken eine Nachbearbeitung anschließen
zu können, beispielsweise ein Schneiden, Falten, Zusammenlegen und Heften der bedruckten
Bahn, wird die Bahn durch einen Trocknerabschnitt geführt, bei dem unter Anwendung
von Wärme die Druckfarben getrocknet werden. Im warmen Zustand weisen die Druckfarben
aber eine gewisse Klebrigkeit auf, die beim Zusammenlegen von bedruckten Blättern
nachteilig ist, weil die Blätter dann aneinander anhaften. Aus diesem Grund wird die
Materialbahn nach dem Trocknen gekühlt.
[0003] Es hat sich nun herausgestellt, daß die gekühlte Materialbahn zwar nicht mehr klebt,
jedoch eine Reihe von anderen Eigenschaften aufweist, die ihre Weiterverarbeitung
erschweren oder später bei der Benutzung zu unangenehmen Begleiterscheinungen führen.
So stört beispielsweise ein Knistern oder Knittern des Papiers den Komfort des Betrachters.
Eine Beseitigung dieser Erscheinungen wäre daher wünschenswert. Kritischer sind jedoch
Veränderungen der Papierbahn, die ihre Weiterverarbeitung erschweren. So kann man
nach einer derartigen Behandlung der Papierbahn vielfach beobachten, daß die Bahn
versprödet, was beim Falzen gelegentlich zu einem Falzbruch führt. Auch das Heften
wird erschwert, weil die Heftklammer eine oder mehrere Papierlagen glatt durchschlägt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabbarkeit der Materialbahn nach
dem Bedrucken zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Materialbahn nach dem Kühlen und vor dem Weiterverarbeiten unter gleichzeitiger
Anwendung von Wärme befeuchtet und anschließend ein weiteres Mal gekühlt wird.
[0006] Die Befeuchtung führt dazu, daß sich die Feuchte des Papiers erhöht und damit die
Handhabungseigenschaften verbessert werden. Die Brüchigkeit und Sprödigkeit nimmt
ab. Obwohl dies noch nicht abschließend geklärt ist, nimmt man an, daß die gleichzeitige
Anwendung von Wärme und Feuchtigkeit zum einen einen positiven Effekt auf die Aufnahmefähigkeit
des Papiers für die Feuchtigkeit hat, zum anderen aber auch die Materialbahn selbst
zumindest auf ihrer Oberfläche etwas verändert wird. Wahrscheinlich gehen beide Faktoren
Hand in Hand. Durch das nachfolgende Kühlen wird die relative Feuchtigkeit der Papierbahn
weiter erhöht, was zu einer weiteren Verbesserung der Handhabungseigenschaften beiträgt.
Darüber hinaus wird durch die Kühlung verhindert, daß die durch die Erwärmung möglicherweise
wieder klebrig gewordenen Druckfarben beim Zusammenlegen der Papierbahn zu einem Anhaften
von aufeinanderliegenden Lagen führt.
[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Materialbahn zum Befeuchten mit Dampf
beaufschlagt, der auf der Materialbahn kondensiert wird. Im Gegensatz zu einem Besprühen
mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit hat die Beaufschlagung mit Dampf den Vorteil,
daß keine Tröpfchen entstehen, die zu Markierungen, also einer Unruhe oder Welligkeit
der Oberfläche, führen können. Bei der Bildung einer Kondensatschicht auf der Papierbahn
entsteht vielmehr ein gleichmäßiger Film, der die Bahn entsprechend gleichmäßig ohne
Ausbildung von Markierungen befeuchtet.
[0008] Vorzugsweise wird die Menge des zugeführten Dampfes so begrenzt, daß der Dampf tropfenfrei
auf der Materialbahn kondensiert. Auch wenn diese Tropfen wegen der fehlenden Begrenzung
keine negativen Auswirkungen auf die Materialbahn haben, so wird doch verhindert,
daß sich die Tropfen von der Materialbahn lösen und herunterfallen. Bei einem derartigen
Lösen wird die Flüssigkeitsschicht auf der Oberfläche der Materialbahn verungleichmäßigt,
was im Prinzip vermieden werden soll.
[0009] Mit Vorteil wird der Dampf von unten an die Materialbahn herangeführt. Dies erhöht
den Wirkungsgrad. Der heiße Dampf hat gegenüber der kälteren Luft stets das Bestreben,
nach oben zu steigen. Mit dem Heranführen des Dampfes von unten wird dieser Effekt
vorteilhafterweise mit ausgenutzt.
[0010] Bevorzugterweise erfolgt die Kühlung unmittelbar nach dem Bedampfen. Hierdurch erreicht
man, daß nur die Oberfläche mit einer höheren Temperatur, nämlich der Temperatur von
etwa 100° C beaufschlagt wird. Das Vordringen der Wärme in das Innere der Papierbahn
wird in der Regel durch die Druckfarben oder einen zuvor aufgebrachten Strich erschwert.
Natürlich wird das Vordringen der Wärme nicht vollständig verhindern. Es benötigt
lediglich eine gewisse Zeit. Wenn nun die Kühlung unmittelbar nach dem Bedampfen erfolgt,
wird die Wärme an der Oberfläche wieder abgeführt, bevor sie in das Innere der Materialbahn
vordringen kann und dort zu Veränderungen der Struktur führt.
[0011] Vorteilhafterweise erfolgt die Befeuchtung vor einer Walze, die die Materialbahn
mit ihrer befeuchteten Seite zumindest teilweise umschlingt. Auf diese Weise entsteht
zwischen der Materialbahn und der Walze ein Zwickel, in dem die Feuchtigkeit des an
der Oberfläche der Materialbahn gebildeten Films in die Materialbahn hineingepreßt
wird. Der Umschlingungswinkel kann hierbei relativ klein sein. Man muß nur einen gewissen
Anpreßdruck der Materialbahn an die Walze sicherstellen. Dies kann gegebenenfalls
auch durch eine Andruckwalze erfolgen, wenn der Umschlingungswinkel gegen Null geht.
[0012] Mit Vorzug wird die Materialbahn nacheinander von zwei Seiten befeuchtet. Die beiden
Seiten erfahren damit die gleiche Behandlung. Durch das aufeinanderfolgende Befeuchten
kann jede Seite unter optimalen Bedingungen mit Feuchtigkeit beaufschlagt werden.
[0013] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß in Laufrichtung der Materialbahn anschließend an den Kühlabschnitt ein Befeuchtungsabschnitt
und an diesen anschließend ein Nachkühlabschnitt vorgesehen ist.
[0014] Im Befeuchtungsabschnitt wird die Materialbahn erneut befeuchtet, im Nachkühlabschnitt
wird die während der Befeuchtung aufgetretene Temperaturerhöhung der Materialbahn
wieder rückgängig gemacht. Am Ende des Nachkühlabschnitts steht eine Materialbahn
zur Verfügung, die verbesserte Handhabungseigenschaften aufweist, insbesondere mit
einem geringeren Risiko von Falzbruch und einer verminderten Welligkeit.
[0015] Vorzugsweise weist der Befeuchtungsabschnitt mindestens ein auf die Materialbahn
gerichtetes Dampfsprührohr auf. Das Dampfsprührohr erzeugt einen gerichteten Dampfstrahl,
der in diesem Fall auf mit einem gewissen Druck bzw. einer gewissen Geschwindigkeit
die Materialbahn gerichtet ist. Der Strahl ist in der Lage, die an der Materialbahn
anhaftende Luftschicht zu durchdringen, so daß der Dampf direkt auf der durch den
vorausgegangenen Kühlabschnitt immer noch kälteren Oberfläche der Materialbahn kondensieren
kann. Dort bildet er einen Feuchtigkeitsfilm aus, der relativ gleichmäßig ist. Der
Feuchtigkeitsfilm führt dann unmittelbar zu einer Befeuchtung der Materialbahn, zumindest
auf ihrer Oberseite.
[0016] Vorzugsweise ist das Dampfsprührohr auf die Unterseite der Materialbahn gerichtet.
Hierdurch wird, wie oben bereits ausgeführt, die natürliche Neigung des Dampfes ausgenutzt,
nach oben zu steigen. Es ergibt sich ein verbesserter Transport des Dampfes und damit
ein verbesserter Wirkungsgrad.
[0017] Vorzugsweise ist unterhalb des Dampfsprührohres eine Auffangwanne angeordnet. Für
den Fall, daß sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Tropfen bilden und von der Materialbahn
lösen, etwa beim Anlauf der Vorrichtung, ist mit der Auffangwanne dafür Sorge getragen,
daß das Wasser unmittelbar abtransportiert werden kann, ohne weitere Schäden anzurichten.
Hierdurch wird das Risiko von Korrosionsschäden ganz drastisch vermindert.
[0018] Vorzugsweise weist die Auffangwanne hierbei hochgezogene Seitenwänden auf, die zusammen
mit der Materialbahn und gegebenenfalls mindestens einer Leitwalze einen Bedampfungsraum
einschließen. In diesem Bedampfungsraum kann sich nun eine Dampfatmosphäre ausbilden.
Im wünschenswerten Extremfall kann die Atmosphäre in diesem Bedampfungsraum frei von
Luft sein. Dies verbessert ganz entscheidend den Übergang des Dampfes auf die Materialbahn,
d.h. die Ausbildung des entsprechenden Kondensatfilmes. Dies wiederum hat zur Folge,
daß die Befeuchtung mit der notwendigen Zuverlässigkeit im gewünschten Umfang erfolgt.
[0019] Vorzugsweise ist die in Laufrichtung der Materialbahn auf das Dampfsprührohr folgende
Leitwalze auf der gleichen Seite der Materialbahn angeordnet, auf der auch das Dampfsprührohr
angeordnet ist. Wie oben ausgeführt, ermöglicht diese Anordnung die Ausbildung eines
Zwickels zwischen der Leitwalze und der Materialbahn. In diesem Zwickel wird die auf
der Oberfläche der Materialbahn befindliche Feuchtigkeit durch äußere Kräfte in die
Materialbahn hineingedrückt. Die Zeit zum Befeuchten der Materialbahn wird dadurch
drastisch verkürzt. Auch kann man auf diese Art und Weise eine Materialbahn befeuchten,
die aufgrund der Druckfarben oder eines früher aufgebrachten Striches eine verminderte
Durchlässigkeit für Wasser aufweist.
[0020] Mit Vorteil ist der Befeuchtungsabschnitt mit einer Absaugeinrichtung versehen. Hierdurch
wird überschüssiger Dampf abgesaugt, so daß er sich nicht oder nur in geringem Umfang
auf anderen Vorrichtungsteilen niederschlagen kann. Auch hierdurch wird das Korrosionsrisiko
vermindert.
[0021] Vorzugsweise ist der Befeuchtungsabschnitt oberhalb des Kühlabschnitts angeordnet.
Hier steht bei einer normalen Druckanlage noch ausreichen Platz zur Verfügung. Diese
Anordnung ermöglicht es, auch bestehende Druckanlagen nachzurüsten.
[0022] Bevorzugterweise ist der Nachkühlabschnitt unmittelbar neben dem Befeuchtungsabschnitt
angeordnet. Die durch die Dampfbeaufschlagung eingetretene Temperaturerhöhung, die
zunächst an der Oberfläche auftritt, wird dann sehr schnell wieder beseitigt, so daß
die Wärme praktisch keine oder nur wenig Gelegenheit hat, in das Innere der Materialbahn
vorzudringen.
[0023] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Nachkühlabschnitt
als Teil des Kühlabschnitts ausgebildet ist, aus dem die Materialbahn vor seinem Ende
herausgeführt, durch den Befeuchtungsabschnitt hindurchgeführt und wieder hineingeführt
ist. Damit ist praktisch kein zusätzlicher Nachkühlabschnitt erforderlich. Dieser
wird vielmehr in den bereits vorhandenen Kühlabschnitt integriert. Vielfach ist die
Leistung des vorhandenen Kühlabschnitts ausreichend oder sogar zu hoch dimensioniert,
so daß diese Leistungsreserven genutzt werden können, um die Befeuchtung mit anschließender
nochmaliger Kühlung durchführen zu können.
[0024] Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen beschrieben.
Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise schematisch dargestellte Vorrichtung zum Bedrucken einer Papierbahn
in einer ersten Ausführungsform und
- Fig. 2
- die Vorrichtung in einer zweiten Ausführungsform.
[0025] Eine Vorrichtung 1 zum Bedrucken einer Papierbahn 2 weist einen nur schematisch dargestellten
Druckabschnitt 3 auf, in dem in bekannter Art und Weise eine oder mehrere Farben auf
die Papierbahn 2 aufgetragen werden. Der Druckabschnitt 3 ist gefolgt von einem Trocknerabschnitt
4, in dem die Papierbahn 2 unter Anwendung von Wärme getrocknet wird. An den Trockner
4 schließt sich in Laufrichtung 5 ein Kühlabschnitt 6 an, der in bekannter Art und
Weise Kühlwalzen 7, im dargestellten Fall sechs Stück, aufweist. Die Papierbahn 2
ist mit einem möglichst großen Umschlingungswinkel über diese Kühlwalzen 7 geführt.
Die Kühlwalzen können beispielsweise wassergekühlt sein. Sie dienen dazu, die im Trocknerabschnitt
4 in die Papierbahn 2 eingetragene Wärme wieder zu entfernen und die Temperatur so
herabzusetzen. Hinter dem Kühlabschnitt 6 ist üblicherweise noch ein Verarbeitungsabschnitt
8 vorgesehen, in dem die Papierbahn geschnitten, gefalzt, geheftet oder gebunden oder
auf andere Art und Weise weiterverarbeitet wird.
[0026] Im vorliegenden Beispiel ist die Papierbahn allerdings zwischen dem Kühlabschnitt
6 und dem Verarbeitungsabschnitt 8 noch durch einen Befeuchtungsabschnitt 9 geführt,
dem ein Nachkühlabschnitt 10 nachgeschaltet ist.
[0027] Der Befeuchtungsabschnitt weist eine Bahnführung mit mehreren Leitwalzen 11 bis 16
auf, wobei die Papierbahn 2 zwischen jeweils zwei Leitwalzen 12, 13 bzw. 15, 16 im
wesentlichen horizontal geführt ist. In diesen horizontalen Abschnitten 17, 18 sind
Dampfsprührohre 19, 20 so angeordnet, daß sie einen Dampfstrahl gegen die jeweilige
Unterseite der Papierbahn 2 richten. Da die Papierbahn 2 zuvor durch den Kühlabschnitt
6 geführt worden ist, also eine entsprechend niedrige Temperatur aufweist, kann der
durch den gerichteten Dampfstrahl an die Papierbahn 2 geführte Dampf dort kondensieren.
Er bildet einen Feuchtigkeitsfilm aus, der relativ gleichmäßig ist. Eine Tröpfchenbildung
wird im normalen Betrieb fast vollständig vermieden. Dies kann man insbesondere dadurch
erreichen, daß man die Menge des abgegebenen Dampfes so steuert, daß nur so viel Dampf
abgegeben wird, wie auch tatsächlich auf der Papierbahn kondensieren kann.
[0028] Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind die den Dampfsprührohren 19, 20 folgenden
Leitwalzen 13, 16 so angeordnet, daß die Papierbahn 2 diese Leitwalzen 13, 16 zumindest
teilweise umschlingen. Es bildet sich dadurch ein Zwickel 21, 22 aus, in dem die auf
der Oberfläche der Papierbahn 2 befindliche Feuchtigkeitsschicht in die Papierbahn
2 sozusagen hineingepreßt wird. Dies verbessert die Aufnahme der Feuchtigkeit.
[0029] Unterhalb der Dampfsprührohre 19, 20 ist jeweils eine Auffangwanne 23, 24 angeordnet,
so daß versehentlich doch herunterfallendes Wasser in Form von Tröpfchen aufgefangen
wird und abgeführt werden kann. Derartige Wassertropfen können sich unter ungünstigen
Umständen beim Anfahren oder beim Wiederinbetriebnehmen der Vorrichtung 1 bilden.
[0030] Die Auffangwannen 23, 24 weisen Seitenwände 25, 26 auf, die so hoch gezogen sind,
daß sie zusammen mit der Papierbahn 2, genauer gesagt deren Abschnitten 17, 18, und
den Leitwalzen 12, 13 bzw. 15, 16 jeweils einen Bedampfungsraum 27, 28 einschließen.
Diese Bedampfungsräume 27, 28 können vollständig mit Dampf gefüllt werden, d.h. praktisch
luftfrei sein, so daß die Übertragung der Feuchtigkeit mit Hilfe von Dampf auf die
Papierbahn 2 weiter verbessert wird.
[0031] Der Befeuchtungsabschnitt ist noch mit einer Absaugeinrichtung 29 versehen, durch
die überflüssiger Dampf abgesaugt werden kann, beispielsweise mit Hilfe eines Ventilators
30. Gegebenenfalls kann der abgesaugte Dampf auch wieder zurückgeführt werden.
[0032] An den Befeuchtungsabschnitt schließt sich der Nachkühlabschnitt 10 mit zwei weiteren
Kühlwalzen 31 an, der die im Befeuchtungsabschnitt aufgetretene Temperaturerhöhung
der Bahn 2 wieder rückgängig macht.
[0033] Die Papierbahn 2 läuft dann in üblicher Weise in den Verarbeitungsabschnitt 8, um
dort, wie oben erwähnt, weiterverarbeitet zu werden.
[0034] Der Befeuchtungsabschnitt 9 ist oberhalb des Kühlabschnitts 6 angeordnet. Dort steht
entsprechender Platz zur Verfügung. Der Nachkühlabschnitt 10 ist dem Befeuchtungsabschnitt
unmittelbar benachbart. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist er ebenfalls oberhalb
des Kühlabschnitts 6 angeordnet.
[0035] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Entsprechende Teile sind mit gestrichenen Bezugszeichen versehen.
[0036] Wie ersichtlich ist, ist der Nachkühlabschnitt 10' nunmehr Teil des Kühlabschnitts
6'. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird die Papierbahn 2 im Kühlabschnitt
6' vor dem Eintreten in den Befeuchtungsabschnitt 9 nicht mehr über sechs Kühlwalzen
7, sondern nur noch über vier Kühlwalzen 7 geleitet. Danach wird die Papierbahn 2
aus dem Kühlabschnitt 6 herausgeführt, durch den Befeuchtungsabschnitt 9 hindurchgeführt
und wieder in den Kühlabschnitt 6' zurückgeführt, wo sie weitere zwei Kühlwalzen 7
umschlingt. Auf diese Weise wird eine eigene Baugruppe für das Nachkühlwerk 10 eingespart.
Allerdings stehen im Kühlwerk 6' nur weniger Kühlwalzen 7 zur Verfügung. Dies ist
aber in vielen Fällen unkritisch, weil die Kühlwalzen 7 oft über ausreichende Leistungsreserven
verfügen.
1. Verfahren zum Bedrucken einer Materialbahn, insbesondere eine Papierbahn, bei dem
eine Farbe auf die Materialbahn aufgetragen, die Materialbahn danach unter Anwendung
von Wärme getrocknet und daran anschließend gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn nach dem Kühlen und vor dem Weiterverarbeiten unter gleichzeitiger
Anwendung von Wärme befeuchtet und anschließend ein weiteres Mal gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn zum Befeuchten
mit Dampf beaufschlagt, der auf der Materialbahn kondensiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zugeführten Dampfes
so begrenzt wird, daß der Dampf tropfenfrei auf der Materialbahn kondensiert.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf von unten
an die Materialbahn herangeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung
unmittelbar nach dem Bedampfen erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtung
vor einer Walze erfolgt, die die Materialbahn mit ihrer befeuchteten Seite zumindest
teilweise umschlingt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn
nacheinander von zwei Seiten befeuchtet wird.
8. Vorrichtung zum Bedrucken einer Materialbahn mit einem Druckwerk, einem Trocknerabschnitt
und einem Kühlabschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung (5) der Materialbahn
(2) anschließend an den Kühlabschnitt (6) ein Befeuchtungsabschnitt (9) und an diesen
anschließend ein Nachkühlabschnitt (10) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Befeuchtungsabschnitt
(9) mindestens ein auf die Materialbahn (2) gerichtetes Dampfsprührohr (19, 20) aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Dampfsprührohr (19, 20)
auf die Unterseite der Materialbahn (2) gerichtet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Dampfsprührohres
(19, 20) eine Auffangwanne (23, 24) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangwanne (23, 24)
hochgezogene Seitenwänden (25, 26) aufweist, die zusammen mit der Materialbahn (2)
und gegebenenfalls mindestens einer Leitwalze (12, 13; 15, 16) einen Bedampfungsraum
(27, 28) einschließen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die in
Laufrichtung (5) der Materialbahn (2) auf das Dampfsprührohr (19, 20) folgende Leitwalze
(13, 16) auf der gleichen Seite der Materialbahn (2) angeordnet ist, auf der auch
das Dampfsprührohr (19, 20) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Befeuchtungsabschnitt
(9) mit einer Absaugeinrichtung (29) versehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Befeuchtungsabschnitt
(9) oberhalb des Kühlabschnitts (6) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachkühlabschnitt
(10) unmittelbar neben dem Befeuchtungsabschnitt (9) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachkühlabschnitt
(10') als Teil des Kühlabschnitts (6') ausgebildet ist, aus dem die Materialbahn (2)
vor seinem Ende herausgeführt, durch den Befeuchtungsabschnitt (9) hindurchgeführt
und wieder hineingeführt ist.