TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entleeren von Müllbehältern in ein Müllsammelfahrzeug
hinein. Eine derartige Einrichtung beinhaltet beispielsweise eine Aufnahmevorrichtung
an der Hub-Kippvorrichtung eines Müllsammelfahrzeuges, die zum Aufnehmen und Transportieren
eines oder mehrerer auch unterschiedlich großer Behälter in das Müllsammelfahrzeug
hinein ausgebildet ist. Entsprechend der jeweilig unterschiedlichen Position der Hub-Kippvorrichtung
bezüglich eines Müllsammelfahrzeuges werden sogenannte Heck-, Front- oder Seitenlader
unterschieden. Die Aufnahmevorrichtung muß den jeweils zu entleerenden Müllbehältern
konstruktiv angepaßt sein. Das bedeutet, daß die Einrichtung neben der Aufnahmevorrichtung
an der Hub-Kippvorrichtung auch entsprechend angepaßte Aufnahmeeinrichtungen am Mullbehälter
enthalten muß.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der DE-PS 21 46 653 ist eine Einrichtung der eingangs genannten Art bekannt.
Die Aufnahmevorrichtung der am Müllsammelfahrzeug angeordneten Kippvorrichtung besitzt
mehrere nach oben ragende Klauen und dazwischen befindliche Ausnehmungen, die an einer
Aufnahmeleiste alternierend angebracht sind. Diese Aufnahmeleiste greift von unten
in eine im Querschnitt im wesentlichen als nach unten offene U-Profilleiste ausgebildete
Mitnahmeleiste. Diese Mitnahmeleiste ist am jeweils zu entleerenden Müllbehälter entlang
einer Seitenwand am oder nahe seinem Öffnungsrand nach außen wegstehend vorhanden.
Die Klauen der Aufnahmevorrichtung können dann diese Mitnahmeleiste unterfassen. Auf
der Aufnahmeleiste sind eine Vielzahl derartiger Klauen vorhanden, so daß unterschiedlich
große Müllbehälter in ungebundener Reihenfolge an der Aufnahmeleiste angesetzt und
entleert werden können.
[0003] Aus der DE-PS 25 15 929 ist es darüberhinaus bekannt, durch Unterteilen der Mitnahmeleiste
in zwei gleichartige, nebeneinander angeordnete Aufnahmeleisten auch größere Müllbehälter
zu entleeren, die dann auf beiden Aufnahmeleisten gleichzeitig anhängen. Zum Entleeren
von diesen größeren Müllbehältern werden die beiden Aufnahmeleisten und damit die
beiden Kippvorrichtungen synchron bewegt.
[0004] Bei allen diesen bekannten Einrichtungen besitzen die Aufnahmevorrichtungen neben
den Klauen, auf denen der oder die Behälter angehängt werden können, untere Abstützeinrichtungen
zum Abstützen des oder der jeweiligen Behälterrümpfe.
[0005] Bei diesen Entleereinrichtungen sind die Klauen fest an der Aufnahmeeinrichtung positioniert.
Bei ihrem Eintauchen von unten nach oben in die jeweilige U-Profilleiste des Müllbehälters
ziehen sie den Müllbehälter zu sich heran, sofern der Müllbehälter mit seiner U-Profilleiste
nicht exakt oberhalb der Klauen positioniert sein sollte. Da die Klauen in etwa plattenförmig,
mit etwa senkrecht ausgerichteten Außenflächen ausgebildet sind, ist die seitliche
Relativbewegung zwischen Behälter und Klaue, die zum Eintauchen der Klaue in die U-Profilleiste
erforderlich sein sollte, äußerst gering. Dadurch ist die Belastung auf die Außenwand
der U-Profilleiste, die bei einer außermittigen Anlage der Klaue an der U-Profilleiste
auftreten kann, nicht sehr groß.
[0006] Wesentlich größere Belastungen der in Form einer nach unten offenen Tasche ausgebildeten
Mitnahmeleiste treten bei dem aus der EP-B1-235 784 bekannten Müllbehälter auf. Diese
Aufnahmetasche bildet die einzige Haltemöglichkeit des Behälters an der Aufnahmevorrichtung.
Dadurch muß die Aufnahmetasche relativ groß ausgebildet sein, was wiederum bedeutet,
daß nur eine einzige Aufnahmetasche an der Vorderwand des Müllbehälters vorhanden
ist. Diese Aufnahmetasche muß den Behälter in allen seinen Hub-Kippbewegungen halten,
da eine untere Abstützeinrichtung zum Abstützen des Behälterrumpfes nicht vorhanden
ist. Die Aufnahmetasche muß daher nicht nur die Last des gefüllten Müllbehälters tragen,
sondern außerdem noch die Rüttelbewegungen in der Endphase der Kippstellung aushalten.
Die zum Eintauchen in diese Tasche ausgebildete Aufnahmeklaue ist beweglich an einem
Schwenkarm der Aufnahmevorrichtung befestigt. Dadurch läßt sich die Aufnahmeklaue
von unten durch entsprechendes mehr oder weniger Ausschwenken beziehungsweise Ausfahren
des Schwenkarmes passend in die Aufnahmetasche einfahren. Bei Belastung der Aufnahmeklaue
durch den auf ihr aufsitzenden Müllbehälter wird die Klaue vertikal nach unten verschoben
und dadurch in ihrer jeweiligen Ausrichtung lagefixiert. Die Klaue selber besitzt
die Form einer parallel zu der die Aufnahmetasche tragenden Behälterwand ausgerichteten
gleichschenkeligen, dreieckigen Platte, deren obere beiden Dreieckskanten auf der
dem Müllbehälter abgewandten Seite nach innen hin abfallende, abgeschrägte Greifkanten
bilden. Die Aufnahmetasche besitzt entsprechend komplementär hinterschnittene Flächenbereiche.
Diese Flächenbereiche sind an einem den Randbereich der Öffnungsseite des Müllbehälters
verstärkenden Profil vorgesehen. Aufgrund der Anordnung einer einzigen Tasche an einem
Müllbehälter und dem Weglassen von den Behälterrumpf zusätzlich abstützenden Abstützeinrichtungen
ist die auf den Taschenrand des Müllbehälters einwirkende Belastung sowohl beim Entleeren
des Behälters als auch bereits beim außermittigen Eintauchen der Aufnahmeklaue in
die Tasche sehr hoch.
[0007] Um Beschädigungen an einer derartigen Aufnahmetasche möglichst zu vermeiden, ist
es aus der DE-PS 37 03 034 bekannt, die Aufnahmetasche aus parallel zueinander verlaufenden
mehreren Wandabschnitten zusammenzusetzen, wobei diese Wandabschnitte durch Verstrebungen,
wie beispielweise Rauten, miteinander in der Art eines Gewölbes miteinander verbunden
sind.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine verbesserte Einrichtung zum Entleeren von Müllbehältern anzugeben,
mit der die Belastung auf die Mitnahmeleiste des Müllbehälters möglichst gering ist,
wobei trotzdem eine problemlose Aufnahme von Müllbehältern an der Hub-Kippvorrichtung
eines Müllsammelfahrzeuges möglich sein soll.
[0009] Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen
dieser Einrichtung sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Die erfindungsgemäße Einrichtung
beinhaltet konstruktive Maßnahmen an der Hub-Kippvorrichtung und erfordert einen mit
seiner Mitnahmeleiste entsprechend angepaßten Müllbehälter.
[0010] Die erfindungsgemäße Einrichtung geht von der im Stand der Technik bekannten, mit
mehreren Klauen ausgestatteten Mitnahmeleiste aus und zeichnet sich dadurch aus, daß
die einzelne Klaue aus einem ortsfest an der Aufnahmevorrichtung befestigten Unterteil
und einem beweglich am Unterteil befestigten Oberteil zusammengesetzt ist. Das Oberteil
kann sich sowohl in Richtung zum Unterteil als auch in dazu rechtwinkligen Richtungen
bewegen. Dabei läßt sich das Oberteil in vom Unterteil entfernten Positionen relativ
zum Unterteil in Richtung zum Behälter hin und vom Behälter weg frei bewegen, während
es in seiner vom Unterteil minimal entfernten anderen extremen Stellung relativ zum
Unterteil nicht beweglich ist. Dabei ist nur eine einzige minimal entfernte Position
zwischen Oberteil und Unterteil vorhanden.
[0011] Mit dieser Ausbildung kann die Klaue gleichsam selbstzentrierend in die nach unten
offene Mitnahmeleiste eines Müllbehälters eingeführt werden. Dabei wird allerdings
lediglich das Oberteil selbstzentrierend eingeführt. Das Unterteil bleibt in seiner
zur Längsachse der Mitnahmeleiste beispielsweise außermittigen Position. Das bedeutet,
daß beim Einfahren der Klaue von unten in die Mitnahmeleiste eines Müllbehälters die
Klaue nicht exakt unterhalb der Mitnahmeleiste positioniert zu sein braucht. Es muß
nur sichergestellt sein, daß das Oberteil in den Mündungsbereich der Mitnahmeleiste
gelangt. Beim Hochschieben der Aufnahmeklaue kann sich das Oberteil in Richtung zum
Behälter hin beziehungsweise vom Behälter weg verschieben, so daß es freischwimmend,
vollflächig in die Mitnahmeleiste eintauchen kann. Nachdem das Oberteil voll in der
Mitnahmeleiste einsitzt und damit vollflächig im Inneren der Mitnahmeleiste an deren
Anlageflächen anliegt, wird beim weiteren Hochfahren der Klaue das Oberteil in Richtung
Unterteil bewegt. Der vertikale Abstand zwischen Oberteil und Unterteil verringert
sich und gleichzeitig wird das Oberteil mit seiner Ausrichtung in die vertikale Ebene
des Unterteils quer verschoben. Damit wird auch der Müllbehälter in Richtung zum Unterteil
und damit in seine zum Entleeren vorbestimmte Entleerstellung gezogen. Dieses Ziehen
erfolgt aber nicht mit einer lediglich teilweise am beispielsweise unteren Randbereich
der Tasche angreifenden Klaue, sondern erst in der Stellung, in der die Klaue beziehungsweise
deren Oberteil vollflächig in der Aufnahmetasche des Müllbehälters positioniert ist.
Der Behälter wird also zur Aufnahmeklaue hingezogen. Dies ist auch erforderlich, da
der Behälter in vorgegebener Ausrichtung zur Kippvorrichtung, was seinen Abstand von
der Aufnahmeleiste betrifft, vorhanden sein muß. Die seitliche Ausrichtung an der
Aufnahmeleiste kann variabel sein, so wie dies bei der erwähnten DE-PS 21 46 653 bereits
bekannt ist. Die erfindungsgemäße Einrichtung erlaubt damit eine schonende Aufnahme
von zu entleerenden Müllbehältern mit einer gleichsam selbstzentrierenden Aufnahmevorrichtung,
wobei trotzdem die exakte Ausrichtung des Müllbehälters an der Hub-Kippvorrichtung
während derer Hub-Kippbewegung vorhanden ist.
[0012] Das Oberteil kann quer zur Längserstreckung der Aufnahmeleiste oder auch in Längsrichtung
der Aufnahmeleiste, d.h. bei am Heck des Müllsammelfahrzeuges positionierter Kippvorrichtung
in Querrichtung des Müllsammelfahrzeuges, relativ zum Unterteil beweglich ausgebildet
sein. Die Aufnahmetasche kann daher in Längsrichtung der Mitnahmeleiste als eine im
wesentlichen durchgehende Nut ausgebildet sein oder in Längsrichtung mit mehreren
in Reihe hintereinander angeordneten taschenartigen Vertiefungen versehen sein. In
beiden Fällen ist eine längs der Aufnahmeleiste versetzte Anlage von Müllbehältern
möglich. Dadurch können auch unterschiedlich breite Müllbehälter beliebig an der Aufnahmeleiste
angesetzt werden. Außerdem kann auch ein Müllbehälter auf die Klauen von zwei nebeneinander
positionierten Aufnahmeleisten angehängt werden. Dabei ist es bei alle diesen Behältern
möglich, den Behälter lediglich in ungefährem Abstand zur Aufnahmeleiste zu positionieren
und die Klauen der Aufnahmeleiste von unten in die gegebenenfalls nicht exakt ausgerichtete
Mitnahmeleiste des Müllbehälters zu fahren. Bei der im Stand der Technik bekannten,
mit mehreren Klauen versehenen Aufnahmeleiste ist dies praktisch nur bei exakt ausgerichtetem
Behälter möglich. Daher wird oftmals der Müllbehälter von der Bedienperson auch gleich
an den Aufnahmeklauen angehängt, um sicherzustellen, daß der Müllbehälter auch exakt
zur Aufnahmeleiste ausgerichtet ist.
[0013] Spezielle Ausbildungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind den in den Unteransprüchen
aufgeführten Merkmalen sowie dem nachstehenden Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- zwei nebeneinander angeordnete, mit nach oben ragenden Klauen versehene Kammleisten
von zwei Hub-Kippvorrichtungen eines Müllsammelfahrzeuges,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine Klaue entlang der Linie 2-2 von Fig. 1, mit einer Klaue,
deren Oberteil sich in einer ersten extremen Stellung befindet, und
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 2, bei der das Oberteil der Klaue sich in einer anderen
extremen Stellung befindet.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0015] Von zwei nebeneinander an einem Müllsammelfahrzeug vorhandenen Aufnahmevorrichtungen
10 sind deren Kammleisten 12 schematisch in Fig. 1 dargestellt. Von jeder Kammleiste
12 kragen ihre im folgenden als Klauen 14 bezeichneten Zähne nach oben aus. Zwischen
benachbarten Klauen 14 sind Ausnehmungen 15 an der Kammleiste 12 ausgebildet. Auf
zwei oder mehreren dieser Klauen 14 wird der jeweils zu entleerende Müllbehälter mit
seiner Mitnahmeleiste aufgehängt. Außer der Kammleiste 12 ist an der Aufnahmevorrichtung
10 noch eine untere Abstützung vorhanden, mit der der an der Kammleiste 12 hängende
Müllbehälter in seinem unteren Bereich abgestützt wird.
[0016] Jede Klaue 14 besteht aus einem an der Kammleiste 12 fest angebrachten Unterteil
16. Das Unterteil hat seitlich nach oben wegkragende Stützwände 20, 22, die einen
sich nach oben verjüngenden Querschnitt und in diesem Zusammenhang eine nach oben
schräg nach außen verlaufende Innenwand 24 an jeder Stützwand 20, 22 besitzen. Unten
sind die Innenwände 24 durch eine im vorliegenden Fall ebene Grundfläche 26 miteinander
verbunden.
[0017] In der Grundfläche 26 ist ein sich nach unten verjüngender Durchbruch 28 vorhanden.
Dieser Durchbruch endet in einem Einschnitt 30 unter Bildung einer rückspringenden
Schulter 32. Die Schulter 32 bildet eine Abstützfläche für die über eine Mutter 34
an einem Bolzen 36 befestigte Unterlagscheibe 38. Der Bolzen 36 ragt nach oben durch
den Durchbruch 28 hindurch und liegt mit seinem endseitigen Kugelkopf 40 an einer
dachförmigen zentralen Fläche 42 von unten an, die in einem Oberteil 44 eingeformt
vorhanden ist.
[0018] Dieses Oberteil 44 besitzt eine seitlich und oben umlaufende Oberfläche 46, die im
Querschnitt als Kegelstumpf ausgebildet ist. Dieser Querschnitt ist in parallelen
Ebenen, längs der Kammleiste 12, bei einer Klaue 14 gleichgroß und bei allen Klauen
14 in gleicher Weise vorhanden. Es ist allerdings auch möglich, die Oberfläche 46
radialsymmetrisch und damit beispielsweise kegelförmig auszubilden.
[0019] Eine der Oberfläche 46 entsprechende Ausbildung ist in der Mitnahmeleiste der aufzunehmenden
Müllbehälter vorhanden, die auf den Klauen 14 aufgehängt werden sollen. Die innere
Oberfläche der Mitnahmeleiste ist dabei so geformt, daß die Klauen 14 vollflächig
mit ihren Oberflächen 46 in die Mitnahmeleiste eintauchen und dort an entsprechenden
Innenwänden der Mitnahmeleiste und/oder Stirnflächen von Querstegen, die in der Mitnahmeleiste
vorhanden sind, anliegen können.
[0020] Vom Oberteil 44 stehen seitlich nach unten auskragende Seitenwände 50 ab. Diese Seitenwände
sind bei zentrisch über dem Unterteil 16 positioniertem Oberteil 44 im Abstand 52
von der Außenwand 54 der Stützwände 20, 22 positioniert. Die Abstände 52 sind dabei
gleich groß. Im von den Stützwänden 20, 22 eingeschlossenen inneren Bereich besitzt
das Oberteil 44 einen nach unten zentral wegstehenden Vorsprung 56, in dem die dachförmige
zentrale Fläche 42 eingeformt vorhanden ist.
[0021] An dem Vorsprung 56 ist über eine von unten zugängliche Verschraubung 58 ein Formteil
60 befestigt, das ein Klemmteil darstellt, mit dem der Kugelkopf 40 an der zentralen
Fläche 42 angedrückt gehalten werden kann. Relativ zum Kugelkopf 40 läßt sich das
Oberteil 44 verschwenken.
[0022] Zwischen dem Vorsprung 56 beziehungsweise seinen Außenflächen 57 und den Stützwänden
20, 22 sind ebenfalls Abstände 62 vorhanden, die bei zentrisch über dem Unterteil
16 vorhandenem Oberteil 44 gleich groß sind.
[0023] Zwischen dem Formteil 60 und der Grundfläche 26 ist eine Schraubenfeder 64 positioniert,
die das Formteil 60 und damit das Oberteil 44 von der Grundfläche 26 und damit von
dem Unterteil nach oben wegdrückt.
[0024] Die in Fig. 2 dargestellte Situation des Oberteils 44 stellt den unbelasteten Zustand
der Klaue 14 dar. Sobald das Unterteil 16 und damit die Kammleiste 12 von unten in
die nach unten offene Mitnahmeleiste eines Müllbehälters einfährt, muß die Kammleiste
12 nur so weit unter der Mitnahmeleiste positioniert werden, daß das Oberteil 44 mit
seinem oberen Bereich 65 in die Mitnahmeleiste eintauchen kann. Beim weiteren Hochfahren
des Unterteils 16 kann sich das bezüglich des Unterteils 16 um das Maß 62 frei bewegliche
Oberteil 44 der jeweiligen Position des Müllbehälters und damit der vorhandenen Position
seiner Mitnahmeleiste anpassen. Das Oberteil 44 kann so voll und unbelastet, ohne
Zwänge auf die Mitnahmeleiste auszuüben, in dieselbe eintauchen.
[0025] Sobald das Oberteil 44 voll in der Mitnahmeleiste eingetaucht vorhanden ist, kommt
beim weiteren Hochfahren des Unterteils 16 der Vorsprung 56 entweder an der Innenwand
24 der Stützwand 20 oder an der Innenwand 24 der Stützwand 22 zur Anlage. Beim weiteren
Hochfahren des Unterteils 16 wird das Oberteil 44 an der schrägen Innenwand 24 nach
unten entlanggedrückt, wodurch es eine zur Längsachse 66 senkrechte Querbewegung (Doppelpfeil
68) vollführt. Im Endzustand gelangt das Oberteil 44 in seine in Fig. 3 gezeichnete
Position, in der es zentral und genau oberhalb des Unterteils 16 positioniert ist.
[0026] Bei seiner Querbewegung (Doppelpfeil 68) nimmt das Oberteil 44 die voll auf ihm aufsitzende
Mitnahmeleiste und damit den entsprechenden Müllbehälter bewegungsmäßig mit. Die dabei
auf den Müllbehälter ausgeübte Krafteinwirkung kann von der Mitnahmeleiste gut aufgenommen
werden, da das Oberteil 44 voll in der Aufnahmeleiste einsitzt und zur Kraftübertragung
entsprechend große Anlageflächen zwischen Müllbehälter und Oberteil 44 vorhanden sind.
Der im allgemeinen aus Kunststoff, bestehende Müllbehälter kann daher die auf ihn
einwirkende Belastung zerstörungsfrei aufnehmen. Die zwischen Oberteil 44 und Unterteil
16 auftretenden Kräfte wirken lediglich auf einen kleinen Flächenbereich. Diese Kräfte
können aber von den im allgemeinen aus ausreichend widerstandsfähigem Werkstoff, wie
beispielsweise Metall, hergestellten Klauen und Kammleiste 12 problemlos aufgenommen
werden.
[0027] Die Seitenwände 50 sind über eine Gummimatte oder sonstige flexible Matte 70 an dem
Unterteil beispielsweise über Schraubverbindungen 72, 74 verbunden. Dadurch ist der
durch den Abstand 52 vorgegebene Spalt 76 zwischen Oberteil 44 und Unterteil 16 staubdicht
abgedeckt. Die Verschraubungen 72, 74 sind gegebenenfalls versenkt anzubringen, damit
keine nach außen störend wegstehenden Teile vorhanden sind.
[0028] Um die Auslenkung des in Fig. 2 dargestellten Oberteils 44 zu ermöglichen, muß sich
auch der Bolzen 36 aus seiner in Fig. 2 dargestellten senkrechten, zentralen Ausrichtung
auslenken können. Um diese Auslenkung zu ermöglichen, besitzt der Durchbruch 28 die
in der Zeichnung dargestellte nach unten sich verjüngende Form. Der Bolzen 36 dient
im übrigen dazu, ein vollständiges Abheben des Oberteils 44 vom Unterteil 16 zu verhindern.
Dieses Abheben ist erst nach Lösen der Mutter 34 und der Verschraubung 72 oder 74
möglich. Das Oberteil 44 kann dann zusammen mit dem Bolzen 36 nach oben vom Unterteil
16 weggenommen werden. Durch Lösen der Verschraubung 58 kann dann das Formteil 60
vom Oberteil 44 entfernt und dadurch der Bolzen 36 vom Oberteil 44 entfernt werden.
[0029] Statt der Schraubenfeder 64 könnten auch andere elastische Formkörper, wie beispielsweise
Stoßdämpfer angeordnet werden. Die Stoßdämpfer könnten auch ganz allgemein als hydraulisch
oder pneumatisch beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Anordnungen vorgesehen werden. Es
könnte durch die Beaufschlagung des Kolbens mit unterschiedlich vielem Druckmedium
die Größe der das Oberteil 44 nach oben, vom Unterteil 16 wegdrückenden Kraft variabel
gestaltet werden. So könnte auch beispielsweise der Gefahr eines Verkippens des Oberteils
44 aus seiner senkrechten Ausrichtung heraus durch entsprechende Einwirkung auf die
Größe dieser Druckkräfte entgegengewirkt werden. Dieses Verkippen könnte in manchen
Fällen beim Zentrieren des Oberteils 44 am Unterteil 16 auftreten.
1. Einrichtung zum Entleeren von Müllbehältern in ein Müllsammelfahrzeug hinein, mit
- einer an der Hub-Kippvorrichtung des Müllsammelfahrzeuges vorhandenen Aufnahmevorrichtung
(12) für die Müllbehälter,
- mehreren nach oben ragenden Klauen (14) und dazwischen befindlichen Ausnehmungen
(15) an der Aufnahmevorrichtung (12) zum Unterfassen einer im Querschnitt als im wesentlichen
nach unten offene U-Profilleiste ausgebildeten Mitnahmeleiste, die am jeweiligen Müllbehälter
entlang einer Seitenwand am oder nahe seinem Öffnungsrand nach außen wegsteht, und
- einer unteren Abstützeinrichtung für den an der Aufnahmevorrichtung (12) anhängenden
Müllbehälter,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Klaue (14) mit einem Unterteil (16) ortsfest an der Aufnahmevorrichtung (12)
befestigt ist,
- ein Oberteil (44) der Klaue (14) beweglich am Unterteil (16) befestigt ist, derart,
daß
- das Oberteil (44) in vom Unterteil (16) entfernten Positionen relativ zum Unterteil
in Richtung (68) zum Behälter hin und vom Behälter weg frei beweglich ist und daß
- das Oberteil (44) in einer vom Unterteil (16) minimal entfernten Position relativ
zum Unterteil (16) nicht beweglich ist,
- eine einzige minimal entfernte Position zwischen Oberteil (44) und Unterteil (16)
vorhanden ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- das Oberteil (44) in vom Unterteil (16) entfernten Positionen relativ zum Unterteil
(16) in allen Richtungen frei beweglich ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- zwischen Oberteil (44) und Unterteil (16) zumindest ein Abstandshalter (64) vorhanden
ist, der bestrebt ist, das Oberteil (44) in extremen Abstand zum Unterteil zu bringen.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- der Abstandshalter (64) ein elastisch verformbarer Körper ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- daß der Abstandshalter (64) ein Federkörper ist.
6. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- der Abstandshalter eine Kolben-Zylinder-Vorrichtung ist.
7. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- der Abstandshalter eine hydraulisch oder pneumatisch ansteuerbare Kolben-Zylinder-Vorrichtung
ist.
8. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- das Oberteil (44) zumindest in einem Querschnitt nach unten schräg aufeinander zulaufende
Anlageflächen (57) aufweist,
- das Unterteil (16) diesen Anlageflächen (57) entsprechende Innenflächen (24) aufweist,
derart, daß in der minimal entfernten Position zwischen Unterteil (16) und Oberteil
(44) die Anlageflächen (57) vollflächig an den Innenflächen (24) anliegen und daß
in den sonstigen Positionen ein unterschiedlich großer gegenseitiger Abstand (62)
zwischen diesen Flächen (24, 57) vorhanden ist, wobei dieser Abstand (62) in der maximal
entfernten Position des Oberteils (44) vom Unterteil (16) am größten ist,
- ein Halteglied (36) vorhanden ist, mit dem die maximale Entfernung des Oberteils
(44) vom Unterteil (16) begrenzbar ist,
- das Halteteil (36) beweglich am Unterteil (16) und Oberteil (44) befestigt ist,
- eine Schraubenfeder (64) zwischen Oberteil (44) und Unterteil (16) vorhanden ist,
mit der das Oberteil (44) in Richtung weg vom Unterteil (16) drückbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- das Halteteil (36) ein stabförmiges Glied ist, das längsverschieblich und aus seiner
Längsrichtung auslenkbar am Unterteil (16) gehalten ist.
10. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- das Halteteil (36) einen kugelkopfartigen Endbereich (40) besitzt, mit dem es von
unten in einer Einformung (42) im Oberteil (44) anliegt,
- klammerartige Befestigungsteile (60) am Oberteil (44) befestigt sind, mit denen
der kugelkopfartige Endbereich (40) am Oberteil (44) festlegbar ist.
11. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- eine den Überlappungsbereich von Oberteil (44) und Unterteil (16) außen überdeckende
Schutzmatte (70) vorhanden ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- die Schutzmatte (70) am Oberteil (44) und Unterteil (16) jeweils befestigt (72,
74) ist.
13. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- das Oberteil (44) in Richtung der vorhandenen mehreren Klauen (14) jeweils parallel
zueinander ausgerichtete gleiche Querschnitte aufweist.
14. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- das Oberteil (44) radialsymmetrisch ausgebildet ist.
15. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- die nach unten im wesentlichen als offene U-Profilleiste ausgebildete Mitnahmeleiste
des Müllbehälters so der Außenfläche (46) des Oberteils (44) der Klaue (14) angepaßt
ist, daß bei in der Profilleiste voll eingetauchtem Oberteil (44) keine Relativbewegung
zwischen Oberteil (44) und Müllbehälter in Richtung (68) zum Behälter hin und vom
Behälter weg möglich ist, daß bei in der Profilleiste nicht voll eingetauchtem Oberteil
(44) eine derartige Relativbewegung (68) zwischen Oberteil (44) und Behälter dagegen
möglich ist.
16. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- die innere Oberfläche der Profilleiste über flächige Innenwandbereiche und/oder
über Stirnflächen von im Inneren der Profilleiste angeformten Stegen an der Außenfläche
(46) des Oberteils (44) anlegbar ist.