[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zum Legen einer
Stoffbahn.
[0002] Es ist üblich, zum Legen einer Stoffbahn auf eine Legefläche eine Vorrichtung mit
einem Legewagen (Fahrgestell) vorzusehen, der einen Stoffvorrat, beispielsweise in
Form einer Stoffrolle, trägt und über der Legefläche hin- und herfahrbar ist. Wenn
Stoffabschnitte der Stoffbahn übereinandergelegt werden sollen, wird der Legewagen
in eine Endstellung gefahren und während des Fahrens des Legewagens in Legerichtung
in die zweite Endstellung von einer Stirnseite des Legewagens die Stoffbahn ausgegeben.
Wenn der Legewagen die zweite Endstellung erreicht hat, wird die Stoffbahn abgeschnitten,
und der Legewagen entgegen der Legerichtung wieder zurück in die erste Endstellung
bewegt, ohne daß von dem Legewagen Stoff ausgegeben wird. Um ein falten- und spannungsloses
Auslegen der Stoffbahn zu erreichen, ist es notwendig, daß das Ausgeben der Stoffbahn
beim Bewegen des Legewagens in Legerichtung exakt synchron zu der Bewegung des Legewagens
erfolgt, d.h., daß die Ausgabegeschwindigkeit der Stoffbahn an der Stirnseite des
Legewagens von der Fahrgeschwindigkeit des Legewagens in Legerichtung abhängt und
die Stoffbahn von dem Stoffvorrat spannungsfrei abgenommen wird.
[0003] Die Erfindung hat zur Aufgabe, eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zum Auslegen von
Stoff vorzusehen, durch die/das auf einfache Weise ein spannungsloses Abnehmen der
Stoffbahn von der Rolle und ein falten- und spannungsloses Auslegen der Stoffbabn
erreicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 12 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß ist also eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zum Legen einer Stoffbahn
vorgesehen, wobei die Vorrichtung ein Fahrgestell aufweist, das einen Stoffvorrat,
beispielsweise in Form einer Stoffrolle trägt und über eine Legefläche zwischen zwei
Endstellungen hin- und herfahrbar ist. Um zu erreichen, daß das Ausgeben der Stoffbahn
mit der Fahrgeschwindigkeit des Legewagens (Fahrgestell) erfolgt, wird die Stoffbahn
über eine Vorgabewalze zu einer Schneidevorrichtung an der Stirnseite des Legewagens
geführt. Die Umfangsgeschwindigkeit der Vorgabewalze ist dabei so bemessen, daß diese
exakt der Fahrgeschwindigkeit des Legewagens entspricht. Die Stoffbahn wird von der
Stoffrolle über eine Antriebswalze zu der Vorgabewalze geführt. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Antriebswalze ist dabei so bemessen, daß sie etwas größer als die Umfangsgeschwindigkeit
der Vorgabewalze bzw. die Fahrgeschwindigkeit des Fahrgestelles ist. Durch diese Differenzgeschwindigkeit
bildet sich zwischen der Antriebswalze und der Vorgabewalze eine Stoffschlaufe aus.
Eine Tänzerstab-Anordnung, die zwischen Antriebswalze und der Vorgabewalze vorgesehen
ist, tastet nun die Größe der Stoffschlaufe ab und abhängig von der Lage eines Tänzerstabs
wird der Antrieb der Antriebswalze ein- oder ausgekuppelt.
[0006] Die Unteransprüche stellen Weiterbildungen des Erfindungsgedankens dar.
[0007] Für ein faltenfreies und spannungsloses Auslegen der Stoffbahn ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Stoffrolle auf der Antriebswalze aufliegt und die Antriebswalze somit durch
diesen Umfangsantrieb den Stoffvorrat abnimmt. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn
die Stoffrolle mit einer konstanten Auflagekraft, d.h. unabhängig von Größe und Gewicht
der Stoffrolle, an der Antriebswalze aufliegt.
[0008] Dies läßt sich beispielsweise dadurch erreichen, daß die Stoffrolle mittels einer
Abrollstange auf einer gekrümmten Fläche gelagert ist, wodurch erreicht wird, daß
die Position der Abrollstange auf der gekrümmten Fläche gelagert ist, so daß die Position
der Abrollstange auf der gekrümmten Fläche von dem Durchmesser der Stoffrolle abhängt,
wobei die Krümmung der gekrümmten Fläche so bemessen ist, daß die Auflagekraft der
Stoffrolle auf die Antriebswalze unabhängig von dem Durchmesser der Stoffrolle ist.
[0009] Soll die Stoffrolle mit einem beliebigen Einhebegerät (z.B. mit einem Armlift) in
die Vorrichtung ein- und ausgehoben werden, so ist zur Bewerkstelligung dieses Vorgangs
mit einfachen Mitteln eine durchmesserunabhängige, stets gleiche Ein- und Aushebeposition
an der Vorrichtung erforderlich. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden,
daß die Abrollstange mit einem Winkelhebel auf der gekrümmten Fläche in einer stets
gleichen Position fixiert werden kann. Dies geschieht durch eine Arretierung für den
Winkelhebel.
[0010] Zum Übereinanderlegen von Stoffabschnitten auf der Legefläche werden die Antriebswalze
und die Vorgabwalze nur einer ersten Richtung der Hin- und Herbewegung des Fahrgestells
zu der ersten Endstellung hin angetrieben, während sie in der Zurückbewegung des Fahrgestells
entgegengesetzt zur Legerichtung nicht angetrieben sind, beispielsweise durch einen
Freilauf. Eine Schneidevorrichtung schneidet dabei die von dem Fahrgestell ausgegebene
Stoffbahn nach dem Ende der Legebewegung ab.
[0011] Für das Ausschneiden von Fehlern in der Stoffbahn muß die Stoffbahn synchron zur
Legebewegung zurückgewickelt werden. Dies läßt sich erfindungsgemäß dadurch erreichen,
daß die Vorgabewalze in einer Richtung angetrieben ist, während die Antriebswalze
wahlweise in beiden Richtungen der Hin- und Herbewegung des Fahrgestells angetrieben
werden kann. Somit läßt sich ein Zurückwickeln der Stoffbahn durch Rückwärtsfahren
der Vorrichtung innerhalb der beiden Endstellungen bewerkstelligen, wobei das Zurückrollen
der Stoffbahn auf den Stoffvorrat hierbei voll automatisch ohne jeglichen zusätzlichen
Handgriff erfolgt.
[0012] Für ein erleichtertes Einfädeln der Stoffbahn über die Vorgabewalze in eine Schneidevorrichtung
kann eine Einfädelvorrichtung vorgesehen sein. Die Einfädelvorrichtung besteht aus
einer klappbaren Leiste und mit einer Lippe. In einer Stellung ist die Leiste mit
der Lippe während des Legevorganges nach rechts geklappt. Soll eingefädelt werden,
so wird die Leiste mit der Lippe nach links geklappt und am Umfang der Antriebswalze
angelegt, wobei die Anlage der Lippe gegen die Antriebswalze tangential ist. Zum Einfädeln
wird nun über eine Kupplung die Antriebswalze vom Fahrantrieb abgekuppelt und von
Hand gedreht, bis das Stoffbahnende durch die Lippe der Einfädelvorrichtung von der
Antriebswalze abgehoben wird und über den Tänzerstab gleitet.
[0013] Hierbei wird die Stoffbahn soweit über den Tänzerstab bewegt, daß beim Bewegen des
Tänzerstabes um etwa 180° nach rechts über dessen Drehpunkt das Stoffbahnende vom
Tänzerstab abgestreift wird und sich über die Vorgabewalze legt.
[0014] Durch Drehen der Antriebswalze wird nun die Stoffbahn weiter nach unten bis in eine
bestimmte Position in der Schneidevorrichtung bewegt. Danach wird der Tänzerstab über
den Drehpunkt um etwa 180° halbkreisförmig zurückgeschwerkt, wodurch die Arbeitsstellung
(Legestellung) des Tänzerstabes erreicht wird. Die Einfädelvorrichtung ist während
des Legens der Stoffbahn von dem Umfang der Antriebswalze weggeschwerkt.
[0015] Für ein korrektes Übereinanderlegen von Stoffabschnitten können die Stoffrollen,
die Antriebswalze und die Vorgabewalze auf einem Querwagen angebracht sein, der zur
Kantensteuerung der Stoffbahn auf dem Fahrgestell quer zur Stofflegerichtung verschiebbar
ist.
[0016] Zur Kantensteuerung der Stoffbahn können am Fahrgestell Fotozellen vorgesehen sein,
die mit einem am Querwagen angebrachten Reflektor zusammenwirken.
[0017] Um einen mit der Bewegung des Fahrgestells synchronen Antrieb der Vorgabewalze und/oder
der Antriebswalze zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn die Vorgabewalze und/oder
die Antriebswalze mit den Laufrädern des Fahrgestells gekoppelt sind/ist.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung weitere durch sie erzielbare Vorteile anhand eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels und einer Zeichnung näher erläutert:
- Fig. 1
- zeigt eine Gesamtseitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- zeigt detailliert eine Stoffrolle und eine Antriebswalze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 3A
- zeigt eine erste Einfädelstellung einer Einfädelvorrichtung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Fig. 3B
- zeigt eine zweite Einfädelstellung einer Einfädelvorrichtung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, und
- Fig. 4
- zeigt eine Legestellung der Einfädelvorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0019] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum Legen einer Stoffbahn S weist ein Fahrgestellt
1 mit Seitenteilen und einen quer zur Fahrtrichtung (Legerichtung) verschiebbaren
Querwagen 2 auf. Das Fahrgestellt 1 weist zwei Quertraversen 3 und der Querwagen 2
zwei Quertraversen 5 auf. Auf den Quertraversen 3 des Fahrgestells 1 ist der Querwagen
2 mittels vier Laufrollen 4 querverfahrbar. Der Querwagen 2 wird beispielsweise durch
eine nichtgezeichnete Antriebsverbindung quer zur Laufrichtung des Fahrgestelles 1
(Legerichtung) zur Kantensteuerung der Stoffbahn 1 hin- und herbewegt. Diese Kantensteuerung
wird durch zwei Fotozellen 18 ausgelöst, die verstellbar am Seitenteil des Fahrgestells
1 befestigt sind. Die Fotozellen 18 wirken mit einem Reflektor 19 zusammen, der am
Seitenteil des Querwagens 2 befestigt ist.
[0020] Jedes der Seitenteile des Fahrgestelles 1 weist zwei Laufräder 6,7 auf. die Laufräder
6 sind mit zwei Zahnrädern 6' verbunden. Die Zahnräder 6' können beispielsweise in
weitere Zahnräder eingreifen, die auf einer Antriebswelle sitzen, die in den Seitenteilen
des Fahrgestelles gelagert ist. Somit werden die Laufräder 6 der Seitenteile des Fahrgestelles
1 synchron miteinander angetrieben.
[0021] Das Fahrgestell 1 kann zum Stofflegen entweder von Hand geschoben werden oder beispielsweise
durch einen Antrieb 17 über eine Zahnrad- oder Kettenverbindung über die Antriebswelle
angetrieben sein.
[0022] In den Seitenteilen des Querwagens 2 ist eine Antriebswalze 10 für eine Stoffrolle
14 gelagert. Die Antriebswalze 10 kann beispielsweise durch eine Zahnradverbindung
7' und 9 angetrieben sein. Durch eine Kupplung 8 kann die Antriebswalze 10 ein- und
ausgekuppelt werden. Wenn die Vorrichtung zum Auslegen der Stoffbahn S in dem dargestellten
Beispiel von rechts nach links bewegt wird, ist die Kupplung 8 eingeschaltet und die
Antriebswalze 10 nimmt die Stoffbahn von der Stoffrolle 14 ab und transportiert die
Stoffbahn weiter. In der linken Endstellung des Fahrgestells 1 wird die Stoffbahn
S durch ein Schneidaggregat 27 mit einem Schneidmesser 28 abgeschnitten, worauf sich
die Vorrichtung ohne Stoff zu legen von links nach rechts in ihre Ausgangsposition
zurückbewegt. Hierbei ist die Kupplung 8 ausgeschaltet, wodurch bei der Zurückbewegung
der Vorrichtung die Antriebswalze 10 nicht angetrieben ist und dieses somit die Stoffbahn
S nicht transportiert.
[0023] Eine Vorgabewalze 23 ist ebenfalls in den Seitenteilen des Querwagens 2 gelagert.
Die Vorgabewalze 23 ist beispielsweise übre die Zahnradverbindung 7' und 9, die mit
den Laufrädern 7 des Fahrgestelles 1 gekoppelt ist, und eine nicht gezeigte Antriebsriemenscheibe
und eine ebenfalls nicht gezeigte betriebene Riemenscheibe antreibbar. Die Übersetzung
von den Laufrädern 7 des Fahrgestelles 1 über die Zahnradverbindung 7' und 9, sowie
die Riemenscheibenübersetzung ist dabei so berechnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Vorgabewalze 23 exakt der Fahrgeschwidnigkeit des Fahrgestelles 1 bzw. der Vorrichtung
entspricht.
[0024] Alternativ zu der Riemenübersetzung mit Riemenscheiben kann ein Regelgetriebe verwendet
werden (z.B. Simplerbild-Regelscheiben), um die Umfangsgeschwindigkeit der Vorgabewalze
23 exakt einstellen zu können, oder aber um die Vorgabewalze 23 zur Einstellung einer
Stoffspannung der Stoffbahn S oder vor- oder nacheilen lassen zu können.
[0025] Die Umfangsgeschwindigkeit der Antriebswalze 10 hingegen ist so bemessen, daß sie
etwas mehr als die Fahrgeschwindigkeit des Fahrgestelle 1 (Legegeschwindigkeit) bzw.
die Umfangsgeschwindigkeit der Vorgabewalze 23 beträgt.
[0026] Durch die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der Umfangsgeschwindigkeit der Antriebswalze
10 und der Umfangsgeschwindigkeit der Vorgabewalze 23 bildet sich beim Fahren der
Vorrichtung, wenn die Antriebswalze 10 und die Vorgabewalze 23 angetrieben sind, eine
Schlaufe zwischen der Antriebswalze 10 und der Vorgabewalze 23 aus. Diese Schlaufe
wird von einem Tänzerstab 20 einer Tänzerstabanordnung abgetastet. Der Tänzerstab
20 ist beispielsweise auf der Achse der Vorgabewalze 23 gelagert. Die Gewichtsbelastung
des Tänzerstabes 20 kann durch ein einstellbares Gegengewicht 24 eingestellt werden.
Wenn der Tänzerstab 20 eine festgelegte untere Stellung erreicht hat, schaltet sich
über einen nicht gezeichneten Endschalter über die Kupplung 8 die Antriebswalze 10
aus. Da die Vorgabewalze 23 über das Riemenscheibengetriebe synchron zur Fahrbewegung
angetrieben bleibt, wird somit infolge des Stillstandes die Antriebswalze 10 die Stoffschlaufe
verbraucht und der Tänzerstab wandert nach oben.
[0027] Wenn der Tänzerstab 20 eine festgelegte obere Endstellung erreicht hat, wird einen
zweiten, nicht gezeichneten Endschalter die Kupplung der Antriebswalze 10 wieder eingeschaltet.
Infolge der größen Umfangsgeschwindigkeit der Antriebswalze 10 gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit
der Vorgabewalze 23 bzw. der Legeschwindigkeit bildet sich nun wieder eine Schlaufe
aus, und der oben beschriebene Vorgang wiederholt sich.
[0028] Durch diesen Vorgang wird auf einfache Weise ein spannungsloses Auslegen der Stoffbahn
S erreicht und gleichzeitig die Stoffbahn S spannungsfrei und synchron zur Fahrgeschwindigkeit
des Fahrgestells 1 ausgelegt.
[0029] Da die Vorgabewalze 23 wie die Antriebswalze 10 nur beim Stofflegen, also in dem
dargestellten Fall bei Bewegen der Vorrichtung von rechts nach links angetrieben ist,
bei der Rückfahrt jedoch stillstehen soll, besitzt die Vorgabewalze 23 einen Freilauf,
der in Verbindung mit dem Riemengetriebe verhindert, daß sich die Vorgabewalze 23
beim Bewegen der Vorrichtung von links nach rechts dreht.
[0030] Das Schneidaggregat 27 ist in einer Führung 26 vertikal verstellbar um beispielsweise
durch einen Aufzug 25 motorisch oder von Hand entsprechend der Legehöhe verstellbar.
[0031] Die Vorrichtung bzw. das Fahrgestell läuft mit seinen vier Laufrädern 6,7 in üblicher
Weise auf der Tischplatte 29 eines Tischgestelles 30.
[0032] Wie in Fig. 2 gezeigt ist, liegt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Stoffrolle
14 umfangsmäßig auf der Antriebwalze 10 auf, die die Stoffbahn S abnimmt und weitertransportiert.
Um zu erreichen, daß die Stoffrolle 14 mit einer konstanten Auflagekraft auf der Antriebswalze
10 aufliegt, kann beispielsweise durch eine Papphülse 13 der Stoffrolle 14 eine sogenannte
Abrollstange 12 (beispielsweise ein einfaches Rohr) gesteckt werden, ohne daß die
Abrollstange 12 in der Papphülse 13, zum beispielsweise durch Klemmkonen fixiert werden
muß. Die Abrollstange 12 liegt auf einer gekrümmten Fläche 11 auf. Die gekrümmte Fläche
11 ist so ausgeformt, daß die Auflagekraft der Stoffrolle 14 gegen die Antriebswalze
10 unabhängig von dem sich beim Abrollen der Stoffrolle 14 proportional ändernden
Durchmesser und Gewicht der Stoffrolle 14 stets gleich bleibt.
[0033] Dies ist für das gleichmäßige und synchrone Abrollen der Stoffrolle 14 vorteilhaft.
Bei einer sich ändernden Auflagekraft kann sich an der Berührungsstelle der Stoffrolle
14 mit der Antriebswalze 10 der effektive Durchmesser, über dem die Stoffbahn 11 transportiert
wird, ändern. Dies würde ein zur Bewegung des Fahrgestelles 1 synchrones Abrollen
beeinträchtigen.
[0034] Weiterhin können sich bei zu starker Auflagekraft, infolge derer die Stoffrolle 14
eingedrückt werden kann, Quetschfalten ausbilden (s. strichlinierte Darstellung in
Fig. 2), die eine synchrone Abrollung der Stoffrolle 14 weiter beeinträchtigen können.
[0035] Durch den oben beschriebenen Umfangsantrieb der Stoffrolle 14 ist die Position der
Abrollstange 10 lageabhängig vom Durchmesser der Stoffrolle 14. Soll die Stoffrolle
14 jedoch mit einem beliebigen einhebegerät in die Vorrichtung ein- und ausgehoben
werden, so ist zur Bewerkstelligung dieses Vorgangs mit einfachen Mitteln eine durchmesserunabhängige,
stets gleiche Ein- und Aushebeposition der Stoffrolle 14 an der Vorrichtung erforderlich.
[0036] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Abrollstange 12 beispielsweise
mit dem Winkelhebel 15 auf der gekrümmten Fläche 11 in einer stets gleichen Position
fixiert werden kann. Dies geschieht durch die Arretierung 15' für den Winkelhebel
15.
[0037] In den Fig. 3A, 3B und 4 ist eine Einfädelvorrichtung 21 dargestellt, die zum erleichterten
Einfädeln der Stoffbahn S über die Vorgabewalze 23 in das Schneidaggregat 27 dient.
Die Einfädelvorrichtung besteht aus einer klappbaren Leiste L mit einer Lippe, die
schwenkbar an dem Tänzerstab 20 vorgesehen ist. In der in Fig. 4 gezeichneten Stellung
ist die Leiste mit Lippe während dem Legen einer Stoffbahn S nach rechts geklappt.
[0038] Wie in Fig. 3A gezeigt ist, wird zum Einfädeln einer Stoffbahn S zuerst die Leiste
L mit Lippe nach links geKlappt und somit am Umfang der Antriebswalze 10 angelegt,
wobei die Anlage der Lippe gegen die Antriebswalze tangential ist. Über die Kupplung
8 wird nun die Antriebswalze 10 vom Fahrantrieb abgekuppelt und von Hand gedreht,
bis das Ende der Stoffbahn S durch die Lippe der Einfädelvorrichtung 21 von der Antriebswalze
10 abgehoben wird und über den Tänzerstab 20 gleitet. Hierbei wird die Stoffbahn S
soweit über den Tänzerstab 20 bewegt, daß beim Bewegen des Tänzerstabs 20 um etwa
180° nach rechts über dessen Drehpunkt 22 in eine zweite Einfädelstellung, die in
Fig. 3B dargestellt ist, das Stoffbahnende vom Tänzerstab 20 abgestreift wird und
sich über die Vorgabewalze 23 legt.
[0039] Durch Drehen der Antriebswalze 10 wird nun die Stoffbahn weiter nach unten bis in
eine bestimmte Position im Schneidaggregat bewegt. Danach wird der Tänzerstab 20 über
den Drehpunkt 22 um 180° zurückgeschwenkt und die Leiste L der Einfädelvorrichtung
21 nach rechts geschwenkt, wodurch die in Fig. 4 gezeigte Arbeitsstellung des Tänzerstabs
erreicht wird.
[0040] Das der Erfindung zugrunde gelegte Antriebsprinzip des Umfangsantriebs der Stoffrolle
14 durch die Antriebswalze 10 eignet sich besonders gut für das Ausschneiden von Fehlern
in der Stoffbahn S, da zu diesem Zweck die Stoffbahn S synchron zur Bewegung des Fahrgestelles
1 zurückgewickelt werden muß.
[0041] Da dieses Zurückwickeln durch Rückwärtsfahren der Vorrichtung innerhalb der rechten
und linken Endstellung geschieht, erfolgt das Zurückrollen der Stoffbahn voll automatisch,
wenn bei diesem Vorgang der Antrieb der Antriebswalze 10 über die Kupplung 8 eingekuppelt
ist, jedoch die Vorgabewalze 23 frei läuft.
1. Vorrichtung zum Legen einer Stoffbahn (S), aufweisend ein Fahrgestell (1), das eine
Stoffrolle (14) trägt und über eine Legefläche (F) zwischen zwei Endstellungen hin-
und herfahrbar ist, wobei
- eine Vorgabewalze (23) auf dem Fahrgestell (1) drehbar angeordnet und so antreibbar
ist, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit und somit die Ausgabegeschwindigkeit der Stoffbahn
(S) gleich der Fahrgeschwindigkeit des Fahrgestells (1) ist,
- die Stoffbahn (S) von der Stoffrolle (14) zu der Vorgabewalze (23) über eine Antriebswalze
(10) geführt ist, die ebenfalls auf dem Fahrgestell (1) drehbar angeordnet und mit
einer Umfangsgeschwindigkeit antreibbar ist, die etwas größer als die Umfangsgeschwindigkeit
der Vorgabewalze (23) bzw. die Fahrgeschwindigkeit des Fahrgestells (1) ist, und
- eine Tänzerstab-Anordnung zwischen der Antriebswalze (10) und der Vorgabewalze (23)
vorgesehen ist und der Antrieb der Antriebswalze (10) abhängig von der Lage wenigstens
eines Tänzerstabs (20) der Tänzerstab-Anordnung ein oder ausgekuppelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffrolle (14) mit einer
konstanten Auflagekraft an der Antriebswalze (10) aufliegt und diese die Stoffbahn
abnimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffrolle (14) mittels
einer Abrollstange (12) auf einer gekrümmten Fläche (11) gelagert ist, so daß die
Position der Abrollstange (12) auf der gekrümmten Fläche (11) von dem Durchmesser
der Stoffrolle (14) abhängig ist,
wobei die Krümmung der gekrümmten Fläche (11) so bemessen ist, daß die Auflagekraft
der Stoffrolle (14) auf die Antriebswalze (10) unabhängig von dem Durchmesser der
Stoffrolle (14) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erleichterung des Einsetzens
und des Herausnehmens der Stoffrolle (14) in bzw. aus der Vorrichtung eine lösbare
Arretiereinrichtung (15) vorgesehen ist, mittels der die Position der Abrollstange
(12) auf der gekrümmten Fläche (11) festlegbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Aufeinanderlegen von Stoffbahnabschnitten
- die Antriebswalze (10) und die Vorgabewalze (23) nur in einer ersten Richtung der
Hin- und Herbewegung des Fahrgestells (1) zu der ersten Endstellung hin angetrieben
sind und in der zweiten Richtung nicht angetrieben sind, und
- eine Schneidevorrichtung (27) vorgesehen ist, die die von dem Fahrgestell (1) ausgegebene
Stoffbahn (S) beim Erreichen der ersten der beiden Endstellungen abschneidet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswalze
(10) in beiden Richtungen der Hin- und Herbewegung des Fahrgestells (1) angetrieben
ist, während die Vorgabewalze (23) nur in einer Richtung angetrieben ist, so daß durch
ein Zurückfahren des Fahrgestells (1) innerhalb der beiden Endstellungen die Stoffbahn
(S) auf die Stoffrolle (14) zurückwickelbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tänzerstab (20) halbkreisförmig um die Vorgabewalze (23) schwenkbar ist und eine Einfädelvorrichtung
(21) mit einer Leiste (L) schwenkbar an dem Tänzerstab angebracht ist, wobei die Leiste
(L) zur Überbrückung des Abstands zwischen dem Tänzerstab (20) und der Antriebswalze
(10) an den Umfang der Antriebswalze (10) tangential anlegbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stoffrolle (14), die Antriebswalze (10) und die Vorgabewalze (23) auf einem Querwagen
(2) angebracht sind, das zur Kantensteuerung der Stoffbahn (S) auf dem Fahrgestell
(1) quer zur Stofflegerichtung verschiebbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kantensteuerung der Stoffbahn
am Fahrgestell (1) zwei einstellbare Fotozellen (18) vorgesehen sind, die mit einem
am Querwagen (2) angebrachten Reflektor (19) zusamenwirken.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb der Vorgabewalze (23) mit den Laufrädern (7) des Fahrgestells (1) koppelbar
ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb der Antriebswalze (10) mit den Laufrädern (7) des Fahrgestells (1) koppelbar
ist.
12. Verfahren zum Legen von Stoff mit Hilfe eines Fahrgestells (1), das eine Stoffrolle
(14) in umfangsmäßiger Anlage an einer Antriebswalze (10) trägt und über einer Legefläche
zwischen zwei Endstellungen hin und her gefahren wird, mit folgenden Schritten:
- Wahlweises Antreiben der Antriebswalze (10) mit einer Umfangsgeschwindigkeit, die
etwas größer als die Fahrgeschwindigkeit des Fahrgestells (1) ist,
- Übergreifen der von der Antriebswalze (10) kommenden Stoffbahn auf eine Vorgabewalze
(23), die mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird, die genau der Fahrgeschwindigkeit
des Fahrgestells (1) entspricht,
- Regelung des Antriebs der Antriebswalze (10) mittels einer Tänzerstab-Anordnung
zwischen der Antriebswalze (10) und der Vorgabewalze (23) abhängig von der Lage eines
Tänzerstabs (20), und
- Legen der Stoffbahn (S) über die Vorgabewalze (23) von der Stirnseite des Fahrgestells
(1).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffrolle (14) mittels
einer Abrollstange (12) auf einer gekrümmten Fläche (11) gelagert wird und die Position
der Abrollstange (12) auf der gekrümmten Fläche (11) mit verringerndem Durchmesser
der Stoffrolle (14) auf der gekrümmten Fläche (11) wandert, deren Krümmung so bemessen
ist, daß die Auflagekraft der Stoffrolle (10) auf die Antriebswalze (10) unabhängig
vom Durchmesser der Stoffrolle (14) ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswalze
(10) und die Vorgabewalze (23) nur in einer ersten Bewegungsrichtung der Hin- und
Herbewegung des Fahrgestells (10) angetrieben werden und die Stoffbahn (S) beim Erreichen
einer ersten Endstellung von einer Schneidevorrichtung (27) abgeschnitten wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswalze
(10) in beiden Richtungen der Hin- und Herbewegung des Fahrgestells (1) angetrieben
wird, während die Vorgabewalze (23) nur in einer Richtung angetrieben wird, so daß
die Stoffbahn (14) durch ein Zurückfahren des Fahrgestells (1) innerhalb der beiden
Endstellungen auf die Stoffrolle zurückgewickelt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einfädelung
der Stoffbahn (S)
- die Stoffbahn (S) über eine mit dem Tänzerstab (20) verbundene Leiste (L) einer
Einfädelvorrichtung (21) gelegt wird, wobei in der Einfädelstellung die Leiste tangential
an dem Umfang der Antriebswalze (10) anliegt,
- der Tänzerstab (20) mit der Einfädelvorrichtung (21) um etwa 180 Grad um die Vorgabewalze
(23) geschwenkt wird, wobei das Ende der Stoffbahn (S) zwischen die Vorgabewalze (23)
und den Tänzerstab (20) rutscht,
- der Tänzerstab (20) wieder in seine Stellung zwischen der Antriebswalze (10) und
der Vorgabewalze (23) zurüchkgeschwenkt wird, und
- die Leiste (L) der Einfädelvorrichtung (21) außer Anlage mit der Antriebswalze (10)
gebracht wird.