[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Spulengatter für Spulen mit fadenförmigem Gut,
insbesondere Garnspulen, von denen der Faden seitlich mit einer Aufwickelmaschine
abgezogen wird, mit einer Bremsvorrichtung, die für jede Spule ein separat am Gatter
gelagertes Bremselement hat, das gegen einen Spulenkörper oder ein damit drehfestes
Teil mit einer Verstelleinrichtung preßbar ist, die das Bremselement über eine zwischengeschaltete
Feder beaufschlagt.
[0002] Ein Spulengatter mit den vorgenannten Merkmalen ist allgemein bekannt.
[0003] Spulen von Spulengattern bzw. Rollgattern mit tangentialem Abzug, bei denen das fadenförmige
Gut also nicht überkopf abgezogen wird, können Gewichte bis zu 20 kg aufweisen. Derartige
Gewichte sind mit herkömmlichen Bremseinrichtungen, wie z.B. der vorbeschriebenen,
nicht schnell genug abzubremsen, also derart, daß das Fadenende des aufgewickelten
Fadens noch zwischen dem Gatter und der Wickelmaschine erreicht werden kann, wenn
die Fadenschar gespannt gehalten werden soll. Bei schneller Stillsetzung der Wickelmaschine,
die also ein Erreichen des Endes des gebrochenen aufgewickelten Fadens garantiert,
sind die Bremseinrichtungen nicht in der Lage, die schweren Spulen so zu bremsen,
daß die Fadenschar gespannt bleibt. Infolgedessen muß die Abzugsgeschwindigkeit gesenkt
werden, damit beide vorbeschriebenen Kriterien erfüllt werden können und daher können
bei derartigen Gattern lediglich Abzugsgeschwindigkeiten von 80 bis 120 m/min erreicht
werden.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Produktion des Spulengatters
dadurch zu erhöhen, daß die Abzugsgeschwindigkeiten gesteigert werden, wobei aber
im Falle eines Fadenbruchs sowohl das Ende des gerissenen aufgewikkelten Fadens noch
vor der Wickelmaschine erreicht werden muß, um den Fadenbruch durch Fadenverknoten
beheben zu können, wie auch die Fadenschar gespannt gehalten werden kann, um Fadenwirrwarr
vor dem Wiederanlauf der Wickelmaschine zu vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Verstelleinrichtung einen Verstellanschlag
hat, der auf das Bremselement dann starr einwirkt, wenn es von der Feder mit vorbestimmter
Kraft beaufschlagt ist.
[0006] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß ein parallel wirkender Verstellanschlag
der Verstelleinrichtung vorhanden ist, der unabhängig von der zwischengeschalteten
Feder der Verstelleinrichtung wirkt. Dabei ist die Abstimmung derart, daß der Verstellanschlag
erst dann zur Wirkung kommt, wenn das Bremselement von der Feder mit vorbestimmter
Kraft beaufschlagt ist. Hierdurch kann gewährleistet werden, daß die Verstelleinrichtung
über das Bremselement in einem vorbestimmten Kraftbereich zur Spannung des Fadens
beiträgt, wobei der Bereich so bestimmt werden kann, daß der normale Aufwikkelbetrieb
beherrscht wird. Der starr wirkende Verstellanschlag kommt erst zum Einsatz, wenn
die der normalen Fadenspannungserzeugung dienende Kraft überschritten werden muß,
indem der starr wirkende Verstellanschlag der Verstelleinrichtung unter Ausschaltung
der Wirkung der Feder zu einer schnellen Abbremsung der Spulen führt. Der starr wirkende
Verstellanschlag kann auch dann zur Wirkung gebracht werden, wenn die der normalen
Fadenspannungserzeugung dienende Kraft der Feder noch nicht erreicht ist, z.B. beim
Anfahren der Wickelmaschine. Im normalen Betrieb kann die Ablaufgeschwindigkeit von
80 bis 120 m/min auf 160 bis 200 m/min gesteigert werden, wie Versuche ergeben haben.
[0007] Zweckmäßigerweise wird das Spulengatter so ausgebildet, daß das Bremselement einen
flächigen Bremsbelag hat, der tangential an eine das drehfeste Teil bildende Bremsscheibe
der Spulen anliegt. Die tangentiale Anlage des Bremsbelages ergibt definierte Reibungsverhältnisse,
die zu einem einwandfreien Abbremsen der Spule führen.
[0008] Das Spulengatter kann so ausgebildet werden, daß das Bremselement aus einem starren
Lagerstück und einem daran elastischen Bremsbelag besteht. Mit Hilfe des starren Lagerstücks
kann das Bremselement von darauf abgestimmten Bauteilen der Verstelleinrichtung sicher
eingespannt werden und der elastische Bremsbelag sorgt für eine fein dosierbare bzw.
von Einstelltoleranzen weitgehend unabhängige Einstellung der Bremskraft während des
normalen Wickelbetriebs.
[0009] Es ist vorteilhaft, das Spulengatter so auszubilden, daß das Bremselement von einem
am Gatter schwenkbaren starren Hebel gelagert ist, dessen Lagerstelle unmittelbar
neben dem Bremselement liegt. Mit Hilfe des schwenkbaren starren Hebels und der Anordnung
seiner Lagerstelle unmittelbar neben dem Bremselement kann auf einen weiteren Gelenkhebel
zur Beaufschlagung des Bremselements verzichtet werden. Es ergibt sich eine kleinbauende
Vorrichtung präziser Wirkung.
[0010] Im vorgenannten Sinne wird das Spulengatter so weitergebildet, daß der das Bremselement
lagernde Hebel ein zweiarmiger Hebel ist, an dessen einem Arm das Bremselement sitzt
und an dessen anderem Arm die Feder angreift. Die Bemessung der Armlängen kann so
abgestimmt werden, daß mit einer vergleichsweise schwachen und infolgedessen gut einstellbaren
Feder eine starke Bremswirkung erreicht wird, wenn also der Arm für das Bremselement
kurz und der Arm für die Feder lang ist. In diesem Fall kann auch mit dem Verstellanschlag
infolge des einen langen und des anderen kurzen Arms eine sehr starke Bremswirkung
erreicht werden.
[0011] Wenn am Ende des anderen Arms des zweiarmigen Hebels eine Fadenumlenkrolle angeordnet
ist, erfolgt eine Doppelnutzung dieses Hebelarms, was zu einer vereinfachten Ausbildung
des Spulengatters bzw. seiner Bremsvorrichtungen beiträgt.
[0012] Eine optimale Hebelübersetzung im Sinne einer großen Bremskraft bei kleiner Federkraft
ergibt sich dadurch, daß die Feder nahe der Umlenkrolle am anderen Arm des zweiarmigen
Hebels angreift.
[0013] Da das Spulengatter eine Vielzahl von Bremsvorrichtungen aufweist, die jeweils für
eine der vielen Spulen eingesetzt wird, kann das Spulengatter dadurch vorteilhaft
weitergebildet werden, daß die Feder von einer Stellstange beaufschlagt ist, an der
Federn weiterer Bremsvorrichtungen anderer Spulen, jeweils bedarfsweise verstellbar,
befestigt sind. Es ist infolgedessen möglich, das Spulengatter zentral zu steuern,
also beispielsweise durch einen einzigen hydraulischen Betätigungszylinder, der an
der Stellstange angreift. Um Bau- oder Wirkungstoleranzen der einzelnen Bremsvorrichtungen
auszugleichen, sind die Federn jeweils verstellbar an der Stellstange befestigt, so
daß durch Veränderung der Befestigungsstellen erreicht werden kann, daß alle Spulen
mit derselben Bremskraft beaufschlagt werden.
[0014] Eine wesentliche bauliche Vereinheitlichung und Vereinfachung des Spulengatters ergibt
sich dadurch daß der Verstellanschlag an der Stellstange angebracht ist und an dem
anderen Arm des zweiarmigen Hebels nach einem vorbestimmten Ausziehen oder Zusammendrücken
der Feder zur Anlage kommt oder daß der Verstellanschlag an einer die Feder nicht
beaufschlagenden Stopstange für mehrere Bremseinrichtungen angebracht ist. Da die
Stellstange zur Beaufschlagung der Feder in der Nähe der Bremseinrichtung bzw. in
der Nähe des freien Endes des zweiten Arms des zweiarmigen Hebels angeordnet werden
wird, kann diese Stellstange vorteilhafterweise auch der Verstellanschlag aufweisen.
Wenn aber dafür gesorgt werden soll, daß die Wirkung des Verstellanschlags zur Stopbremsung
unabhängig von der Bremswirkung der Bremseinrichtung zur normalen abwickelbedingten
Fadenspannungserzeugung zum Einsatz kommen soll, wird eine für mehrere Bremseinrichtungen
bestimmte Stopstange vorgesehen, die den Verstellanschlag unabhängig von der Wirkung
der Feder zum Einsatz bringt, beispielsweise um optimal schnelle Abbremsung der Spulen
zu erreichen.
[0015] Um die Bremseinrichtung mit konstruktiv einfachen Mitteln beaufschlagen zu können,
wird das Spulengatter so ausgebildet, daß die Stellstange und/oder die Stopstange
mit einem gatterfesten Verstellhandrad oder einem gatterfesten Steuerzylinder gekoppelt
sind. Mit Hilfe des Verstellhandrads kann eine von Hand erfolgende individuelle Einstellung
der Bremswirkung für den normalen Wickelbetrieb erreicht werden. Auch der Steuerzylinder
kann in diesem Sinne eingesetzt werden, wenn er die Stellstange beaufschlagt. Der
Steuerzylinder kann aber darüberhinaus auch für einen Schnellstop eingesetzt werden,
wenn die Feder durch die zylinderbeaufschlagte Stellstange überfahren wird, oder wenn
die Stopstange vom Steuerzylinder beaufschlagt wird.
[0016] Das Spulengatter kann konstruktiv vorteilhaft dadurch ausgestaltet werden, daß die
Spulen an vertikalen Gatterstangen gelagert sind, und daß die Lagerstelle der starren
Hebel an diesen Gatterstangen angebracht sind. Es genügt eine einfache vertikale Gatterstange,
um sowohl mehrere Spulen, als auch die dazugehörigen Bremseinrichtungen zu lagern.
Zugleich wird dadurch eine hohe Stabilität des Spulengatters bzw. eine Konstruktion
erreicht, in der das Zusammenwirken der Bremseinrichtung und der Spule nur geringfügig
von Toleranzen und Elastizitäten von Konstruktionsteilen beeinflußt wird.
[0017] Damit das Spulengatter in zentrale Steuerungen von Fertigungsstraßen eingebunden
werden kann, bzw. um die Bedienung zu erleichtern, sind alle Stellstangen und/oder
Stopstangen zentral gesteuert.
[0018] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigt:
- Fig.1 bis 3
- Seitenansichten einer Bremsstelle eines Spulengatters in schematischer Darstellung,
jeweils mit unterschiedlicher Wirkungsstellung der zugehörigen Bremsvorrichtung, und
- Fig.4
- eine Aufsicht auf eine Doppelspulstelle in schematischer Darstellung.
[0019] Das Spulengatter besteht aus einer Vielzahl von Spulstellen mit Spulen 10. Der konstruktive
Aufbau des Spulengatters im einzelnen ist nicht dargestellt und kann weitgehend beliebig
sein. Es sind jedoch vertikale Gatterstangen 24 vorhanden, die beispielsweise als
Vierkanthohlrohre ausgebildet sind. An diesen Gatterstangen 24 sind Tragachsen 27
angeordnet. Gemäß Fig.4 erstreckt sich eine Tragachse 27 horizontal beidseitig der
Gatterstange 24 und bildet eine Doppelspulstelle. Es erfolgt eine Befestigung der
Tragachse 27 durch Verschraubung an der Gatterstange 24 mittels einer Halteklammer
28 und Befestigungsschrauben 29. Jede Tragachse 27 ist gatterstangennah mit einer
ein mit einer Spule 10 ein drehfestes Teil 14 bildenden Bremsscheibe versehen, die
auf der Tragachse 27 rotierbar gelagert ist. Es ist ein Rotationslager 30 radial innerhalb
des Teils 14 und ein weiteres Rotationslager 31 am äußeren Ende der Tragachse 27 innerhalb
einer Achshülse 32 angeordnet, mit dem diese Achshülse 32 am freien Ende der Tragachse
27 rotierbar abgestützt ist. Das innere, gatterstangennahe Ende der Achshülse 32 ist
mit dem Teil 14 fest verbunden.
[0020] Das Teil 14 besitzt ein Aufsteckende 14', welches sich tragachsenparallel erstreckt.
Auf das Aufsteckende 14' wird ein Ende einer Spulenhülse 10' einer Spule 10 aufgesteckt,
deren anderes Ende von einer Aufsteckkappe 33 gehalten ist, die mit dem äußeren Ende
der Achshülse 32 fest verbunden ist.
[0021] Die Spule 10 hat den aus Fig.4 im Querschnitt ersichtlichen Wickel, von dem ein Faden
11 tangential abgezogen wird, wie aus den Fig.1 bis 3 zu ersehen ist. Dabei erfolgt
eine Umlenkung des Fadens 11 um eine Fadenumlenkrolle 21, die sich gemäß Fig.4 über
die gesamte Breite bzw. Länge der Spule 10 und jeweils etwas über deren Enden hinaus
erstreckt, so daß der Faden 11 über die Länge des Spulenwickels oszillieren kann und
trotzdem rollend geführt ist.
[0022] Jeder Spulstelle ist eine Bremsvorrichtung zugeordnet, die ein Bremselement 12 hat,
das mit einer Verstelleinrichtung 13 gegen das Teil 14 preßbar ist. Das Bremselement
12 hat einen elastischen Bremsbelag 17, der am Außenumfang des Teils 14 bzw. der Bremsscheibe
tangential anliegt. Zum Anpressen des Bremselements 12 hat die Verstelleinrichtung
13 einen starren Hebel 18, der an der Lagerstelle 19 schwenkbar an der vertikalen
Gatterstange 24 gelagert ist. Der Hebel 18 ist ein zweiarmiger Hebel mit einem sehr
kurzen, das Bremselement 12 lagernden Arm 25. Der Arm 25 ist topfartig ausgebildet,
um das starre Lagerstück 12' des Bremselements 12 zu fassen und zu halten, beispielsweise
formschlüssig. Am Lagerstück 12' ist der flächige Bremsbelag 17 befestigt und beispielsweise
als elastisches Kissen ausgebildet. Der Hebel 18 hat einen zweiten, langen Arm 20,
an dessen äußerem Ende 20' die Fadenumlenkrolle 21 angeordnet ist. Infolge der Anordnung
der Lagerstelle 19 unterhalb der Tragachse 27 an der Gatterstange 24 erstreckt sich
der Arm 20 praktisch über dem gesamten Durchmesser der Spule 10, jedoch kaum darüber
hinaus. Infolgedessen ergibt sich eine kompakte Bauform, bei der der maximale Außendurchmesser
der Spule 10 bzw. der Außendurchmesser des Spulenwickels die maximale Erstreckung
der Bremsvorrichtung bzw. ihrer Verstelleinrichtung 13 in der Darstellungsebene bestimmt.
[0023] In der Nähe der Fadenumlenkrolle 21 greift eine Feder 15 mit einem Ende an, deren
anderes Ende z.B. mit einem Klemmring 34 einer Stellstange 22 befestigt ist, die sich
quer zur Gatterstange 24 horizontal erstreckt. Die Stellstange 22 ist praktisch parallel
zur Feder 15 angeordnet, welche als Zugfeder ausgebildet ist und bei Beaufschlagung
durch die Stellstange 22 den um die Lagerstelle 19 schwenkbaren Hebel 18 z.B. aus
der in Fig.1 dargestellten Stellung in die in Fig.2 dargestellte Stellung zu ziehen
vermag. Dementsprechend wird der Bremsbelag 17 gegen den Außenumfang des Teils 14
gepreßt und die sich infolge des Abzugs des Fadens 11 drehende Spule 10 wird abgebremst,
da das Teil 14 mit der Spulenhülse 10' hinreichend kraftschlüssig über einen Klemmring
35 verbunden ist. Mit Hilfe der Feder 15 kann eine Feinbremsung der Spule 10 erfolgen,
so daß die Fadenzugkraft im Faden 11 in gewünschter Weise erreicht wird. Damit alle
Spulstellen des Spulengatter in gleicher Weise beaufschlagt werden, kann der Klemmring
34 auf der Stellstange 21 solange verstellt werden, bis beispielsweise eine Messung
der Fadenzugkraft des Fadens 11 aller Spulstellen die korrekte Vorjustierung ergibt.
[0024] Die Einstellung der Fadenspannung über die Stellstange 22 kann manuell erfolgen.
Fig.4 zeigt ein Verstellhandrad 23, das mit einer Gewindebüchse 35 mit einer Gewindestange
36 gekoppelt ist, die an einem Kupplungsstück 37 angreift, an dem zwei Stellstangen
22 befestigt sind. Je nach Verdrehrichtung des Verstellhandrades 23 wird die Gewindestange
36 entgegen der Kraft der Federn 15 angezogen, so daß also die Bremswirkung auf die
Spulen 10 erhöht wird, oder die Gewindestange 36 wird freigegeben, so daß die Federn
15 die Stangen 22 im Sinne einer geringeren Abbremsung der Spulen 10 verstellen können.
[0025] Es versteht sich, daß das Verstellhandrad 23 gattergestellfest aber drehbar ist,
wie sich aus der Tragkonstruktion 38 ergibt. An dieser Tragkonstruktion 38 ist ein
Steuerzylinder 26 befestigt, dessen Kolbenstange 26' über eine Gewindestange 39 mit
der Gewindehülse 35 verbunden ist. Eine Beaufschlagung des Steuerzylinders 26 ergibt
daher eine entsprechende Verstellung des Kupplungsstücks 37 und eine dementsprechende
Beaufschlagung der Federn 15, die also gespannt oder entspannt werden können, um mit
der Verstelleinrichtung 13 die Spulen 10 mehr oder weniger stark abzubremsen.
[0026] Entsprechend den Fig.1 bis 3 ist an der Steuerstange 22 ein Verstellanschlag 16 befestigt,
z.B. durch Verschraubung gemäß Fig.4. Der Verstellanschlag 16 ist winkelförmig und
hintergreift mit seinem einen Winkelschenkel den langen Arm 20 des Hebels 18 in der
Nähe der Fadenumlenkrolle 21 bzw. der Anlenkstelle der Feder am Ende 20' des langen
Arms 20. Der Verstellanschlag 16 ist starr ausgebildet und kommt dann zur Wirkung,
wenn die auf die Spule 10 einwirkende Bremskraft stärker sein soll, als sie durch
die Feder 15 zum normalen Abbremsen bzw. zum Erzeugen der Spannung im Faden 11 benötigt
wird. Es ist dann zwar denkbar, die Feder 15 durch entsprechende Verstellung der Stellstange
22 stärker zu beaufschlagen, jedoch ist die damit zu erzielende Spulenabbremsung wegen
der flachen Federkennlinie vergleichsweise gering und es ist nachteilig, daß die Stellstange
wegen dieser flachen Kennlinie der Feder 15 einen großen Verstellhub durchführen muß.
Infolge der Wirkung des Verstellanschlags 16, die sich durch Vergleich der Fig.2,3
ergibt, kann der Hebel 18 durch eine geringe Bewegung der Stellstange 22 sehr stark
beaufschlagt und das Bremselement 12 entsprechend stark gegen das Teil 14 gedrückt
werden, was eine entsprechende starke Verzögerung der Drehbewegung der Spule 10 zur
Folge hat. Infolgedessen kann die Wickelmaschine entsprechend schnell stillgesetzt
werden, die Fadenschar wird dabei straffgehalten und das Ende des gebrochenen, aufgewickelten
Fadens liegt in Abzugsrichtung vor der Wickelmaschine.
[0027] Bei dem vorbeschriebenen Schnellstop kann die Beaufschlagung der Stellstange 22 durch
den Steuerzylinder 26 erfolgen, mit dem auch die Bremskraft bei normalem Fadenabzug
erzeugt wird.
[0028] Um den Schnellstop durchzuführen, ist es also erforderlich, die Feder 15 praktisch
vollständig auszuziehen bzw. bis zu derjenigen Länge auszuziehen, die benötigt wird,
um mit ihr vorbestimmte Bremskräfte an der Spule zu erzeugen. Das kann im Sinne eines
kurzzeitigen Schnellstops unerwünscht sein, weil für diese Bewegung Zeit benötigt
wird, während der sich die Spulen 10 praktisch ungebremst weiterbewegen und bei hohen
Fadenabzugsgeschwindigkeiten entsprechende Fadenlängen unerwünschterweise abgewickelt
werden. Es kann daher erforderlich sein, parallel zu der Stellstange 22 eine nicht
dargestellte Stopstange einzusetzen, an der der Verstellanschlag 16 befestigt ist.
Der Verstellanschlag 16 wird dann bei allen Stellungen der Stellstange 22 in unmittelbarer
Nähe des Arms 20 des Hebels 18 angeordnet. Die Stopstange wird also parallel zur Stellstange
22 in gleichem Maße wie diese beaufschlagt, wenn das Spulengatter normal betrieben
wird. Wird die Wickelmaschine infolge der Fadenbruchmeldung schnell stillgesetzt,
kann die Stopstange unabhängig von der Stellstange 22 beaufschlagt werden und sofort
eine entsprechend schnelle Verstellung des Hebels 18 mit entsprechend starker Abbremsung
der Spule 10 bewirken, ohne daß dazu erst die Feder 15 voll ausgezogen werden müßte.
Die Stopstange ist daher besonders beim Anfahren der Wickelmaschine vom Vorteil.
1. Spulengatter für Spulen (10) mit fadenförmigem Gut, insbesondere Garnspulen, von denen
der Faden (11) seitlich mit einer Aufwickelmaschine abgezogen wird, mit einer Bremsvorrichtung,
die für jede Spule (10) ein separat am Gatter gelagertes Bremselement (12) hat, das
gegen einen Spulenkörper oder ein damit drehfestes Teil (14) mit einer Verstelleinrichtung
(13) preßbar ist, die das Bremselement (12) über eine zwischengeschaltete Feder (15)
beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (13) einen Verstellanschlag (16) hat, der auf das Bremselement
(12) dann starr einwirkt, wenn es von der Feder (15) mit vorbestimmter Kraft beaufschlagt
ist.
2. Spulengatter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremselement (12) einen flächigen Bremsbelag (17) hat, der tangential an
eine das drehfeste Teil (14) bildende Bremsscheibe der Spule (10) anliegt.
3. Spulengatter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremselement (12) aus einem starren Lagerstück (12') und einem daran elastischen
Bremsbelag (17) besteht.
4. Spulengatter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremselement (12) von einem am Gatter schwenkbaren starren Hebel (18) gelagert
ist, dessen Lagerstelle (19) unmittelbar neben dem Bremselement (12) liegt.
5. Spulengatter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der das Bremselement (12) lagernde Hebel (18) ein zweiarmiger Hebel ist, an
dessen einem Arm (25) das Bremselement (12) sitzt und an dessen anderem Arm (20) die
Feder (15) angreift.
6. Spulengatter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende (20') des anderen Arms (20) des zweiarmigen Hebels (18) eine Fadenumlenkrolle
(21) angeordnet ist.
7. Spulengatter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (15) nahe der Umlenkrolle (21) am anderen Arm (20) des zweiarmigen
Hebels (18) angreift.
8. Spulengatter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (15) von einer Stellstange (22) beaufschlagt ist, an der Federn (15)
weiterer Bremsvorrichtungen anderer Spulen (10), jeweils bedarfsweise verstellbar,
befestigt sind.
9. Spulengatter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellanschlag (16) an der Stellstange (22) angebracht ist und an dem
anderen Arm (20) des zweiarmigen Hebeis (18) nach einem vorbestimmten Ausziehen oder
Zusammendrücken der Feder (15) zur Anlage kommt oder daß der Verstellanschlag (16)
an einer die Feder (15) nicht beaufschlagenden Stopstange für mehrere Bremseinrichtungen
angebracht ist.
10. Spulengatter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellstange (22) und/oder die Stopstange mit einem gatterfesten Verstellhandrand
(23) oder einem gatterfesten Steuerzylinder (26) gekoppelt sind.
11. Spulengatter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen (10) an vertikalen Gatterstangen (24) gelagert sind und daß die Lagerstellen
der starren Hebel (18) an diesen Gatterstangen (24) angebracht sind.
12. Spulengatter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß alle Stellstangen (23) und/oder Stopstangen zentralgesteuert sind.