[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein verfahren zur Zufuhr von Kraftstoffdampf in ein
Saugrohr einer Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und auf
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
2.
[0002] Eine Vorrichtung zur Zufuhr von Kraftstoffdampf in ein Saugrohr einer Brennkraftmaschine
in Kraftfahrzeugen ist beispielsweise aus der DE-OS 26 12 300 bekannt. Bei dieser
bekannten Vorrichtung ist ein eine Drosselklappe enthaltendes Saugrohr zur Zufuhr
eines Luftstromes mit der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges verbunden. Die
bekannte Vorrichtung weist ein steuerbares Ventil mit einem Eingang auf, der mit einem
Kraftstoffdampf aufnehmenden Zwischenspeicher, z. B. einem Aktivkohlefilter, verbunden
ist. Weiterhin weist das steuerbare Ventil einen Ausgang zu einem Saugrohrabschnitt
in Luftstromrichtung hinter der Drosselklappe auf. Über den Eingang und den Ausgang
des Ventils wird Kraftstoffdampf aus dem Zwischenspeicher zum Saugrohr geführt, wobei
die Menge des über das Ventil geführten Kraftstoffdampfes durch eine am Ventil angebrachte
und mit dem Saugrohr in Luftstromrichtung vor der Drosselklappe verbundenen Unterdruckkammer
gesteuert wird. Mit dieser bekannten Vorrichtung kann lediglich Kraftstoffdampf in
einen Saugrohrabschnitt in Luftstromrichtung hinter der Drosselklappe zugeführt werden.
Die Zufuhr des Kraftstoffdampfes an dieser Stelle wirkt sich jedoch bei manchen Betriebszuständen
der Brennkraftmaschine, die insbesondere in Luftstromrichtung hinter der Drosselklappe
starken Unterdruck erzeugen, z. B. im Leerlauf, auf die Regelung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
aufgrund schwerer Dosierbarkeit der Menge des Kraftstoffdampfes besonders negativ
aus. Die Folge sind eine Erhöhung der Abgasemissionen und Fahrfehler, wie z.B. Abschnappen
und Ruckeln.
[0003] Aus der DE 35 02 573 C2 ist ein Verfahren zur Zufuhr von Kraftstoffdampf zu einer
Brennkraftmaschine mittels eines steuerbaren Ventils bekannt, bei dem der Durchlaßöffnungsquerschnitt
des Ventils zur Verbesserung der Dosierbarkeit der Kraftstoffdampfmenge durch elektrische
Taktung in Abhängigkeit vom momentanen Betriebszustand der Brennkraftmaschine kontinuierlich
veränderbar ist. Mit diesem bekannten Verfahren ist ein hoher Rechenaufwand in dem
das Verfahren durchführenden Steuergerät und ein großer Arbeitsaufwand im Vorfeld
zur Erstellung von Kennfeldern verbunden. Die Vorrichtung zur Durchführung dieses
bekannten Verfahrens sieht die Zufuhr von Kraftstoffdampf im Saugrohr der Brennkraftmaschine
in Luftstromrichtung vor der Drosselklappe vor. Diese Vorrichtung löst zwar das Problem
der schlechten Dosierbarkeit der Kraftstoffdampfmenge bei Betriebszuständen, die einen
starken Unterdruck hinter der Drosselklappe erzeugen, weist jedoch wiederum bei anderen
Betriebszuständen weitere Probleme auf. Beispielsweise werden im Vollastbetrieb der
Brennkraftmaschine große Luftmengen angefordert, die bei geringem Unterdruck, insbesondere
in Luftstromrichtung vor der Drosselklappe nur durch große Schlauch- und Ventildurchmesser
für die Zufuhr des Kraftstoffdampfes erbracht werden können.
[0004] Beispielsweise ist es auch bekannt, daß der Ausgang eines steuerbaren Ventils an
einen Bypass angeschlossen ist, der die Saugrohrabschnitte in Luftstromrichtung hinter
und vor der Drosselklappe verbindet. Der Kraftstoffdampf wird bei dieser Vorrichtung
durch den entstehenden Mischunterdruck zugeführt. Dies hat wiederum eine große Leckluftmenge
zur Folge, die bei reibleistungsreduzierten Brennkraftmaschinen unerwünscht ist.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges Kraftstoffdampf
derart zuzuführen, daß sowohl die Abgasemissionen als auch die Leckluft reduziert
werden.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 2 gelöst.
[0007] Nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1 wird ein Verfahren zur Zufuhr von Kraftstoffdampf
in ein eine Drosselklappe enthaltendes und einen Luftstrom führendes Saugrohr einer
Brennkraftmaschine in Kraftfahrzeugen mittels eines steuerbaren Ventils derart verbessert,
daß der Kraftstoffdampf in Abhängigkeit vom momentanen Betriebszustand der Brennkraftmaschine
wahlweise in Luftstromrichtung vor oder hinter der Drosselklappe zugeführt wird.
Vorzugsweise wird erfindungsgemäß bei Betriebszuständen, die insbesondere in Luftstromrichtung
hinter der Drosselklappe Unterdruck erzeugen, wie z. B. im Leerlaufbetrieb, der Kraftstoffdampf
in Luftstromrichtung vor der Drosselklappe zugeführt. Dagegen wird bei Betriebszuständen,
durch die zumindest nur geringer Unterdruck erzeugt wird, wie z. B. im oberen Teillastbetrieb
oder im Vollastbetrieb, der Kraftstoffdampf in Luftstromrichtung hinter der Drosselklappe
zugeführt. Der momentane Betriebszustand der Brennkraftmaschine kann beispielsweise
durch die Messung des Unterdrucks selbst oder durch Signale, die zumindest indirekt
auf das Vorherrschen von Unterdruck schließen lassen, ermittelt werden. Beispielsweise
kann durch das Signal, das die Stellung des Fahrpedals oder der Drosselklappe wiedergibt,
zwischen Leerlaufbetrieb und Vollastbetrieb unterschieden werden.
[0008] Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren wird eine gute Dosierbarkeit der Kraftstoffdampfmenge
und somit eine gute Abgasemissionsregelung unabhängig vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine
gewährleistet. Darüber hinaus wird das Auftreten von Problemen an anderer Stelle,
wie z. B. die Erhöhung der Leckluftmenge, verhindert. Weiterhin wird die Sättigung
des als Kraftstoffdampf-Zwischenspeicher üblicherweise verwendeten Aktivkohlefilters
vermieden.
[0009] Nach den Merkmalen des Patentanspruchs 2 weist bei einer besonders vorteilhaften
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem eine Drosselklappe
enthaltenden Saugrohr einer Brennkraftmaschine und einem steuerbaren Ventil mit mindenstens
einem Eingang zur Zufuhr von Kraftstoffdampf das steuerbare Ventil einen ersten Ausgang
zu einem ersten Saugrohrabschnitt in Luftstromrichtung vor der Drosselklappe und einen
zweiten Ausgang zu einem zweiten Saugrohrabschnitt in Luftstromrichtung hinter der
Drosselklappe auf. Diese erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht auf besonders einfache
Weise die wahlweise Zufuhr des Kraftstoffdampfes vor oder hinter der Drosselklappe.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik, die den Nachteil einer großen Leckluftmenge
aufweist und
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße verbesserte Vorrichtung gegenüber einem Stand der Technik nach
Fig. 1.
[0011] In Fig. 1 und Fig. 2 sind gleiche Komponenten mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist ein einen Luftstrom (Pfeil) führendes Saugrohr dargestellt, das eine
die Luftstrommenge im Saugrohr wesentlich beeinflussende Drosselklappe 3 enthält.
Das Saugrohr besteht aus einem ersten Saugrohr-Abschnitt 1 in Luftstromrichtung vor
der Drosselklappe 3 und aus einem zweiten Saugrohr-Abschnitt 2 in Luftstromrichtung
hinter der Drosselklappe 3. Das Saugrohr ist am Ende des zweiten Saugrohr-Abschnitts
2 mit einer Brennkraftmaschine 4 verbunden.
[0012] Ein Bypass 9 zwischen dem ersten Saugrohr-Abschnitt 1 und dem zweiten Saugrohr-Abschnitt
2 geht in den Ausgang eines steuerbaren Ventils 7 über. Das steuerbare Ventil 7 ist
über eine Eingangsleitung 8 mit einem Aktivkohlefilter 5 verbunden. Der Aktivkohlefilter
5 weist einen Frischlufteingang 6 auf.
[0013] Der in dem Aktivkohlefilter 5 gespeicherte Kraftstoffdampf wird in Verbindung mit
der durch den Frischlufteingang 6 zugeführten Frischluft wieder flüchtig und kann
über die Eingangsleitung 8 bei geöffnetem Ventil 7 über die Ausgangsleitung und den
Bypass 9 den Saugrohr-Abschnitten 1 und 2 zugeführt werden. Über den Saugrohr-Abschnitt
2 wird anschließend der Kraftstoffdampf an die Brennkraftmaschine 4 weitergegeben.
[0014] Bei dieser Vorrichtung entsteht im Bypass ein Mischunterdruck, der eine Erhöhung
der Leckluftmenge zur Folge hat und somit die Leerlaufdrehzahl der Brennkraftmaschine
4 erhöht.
[0015] In Fig. 2 ist anstelle des Bypasses 9 ein erster Ausgang 10 des steuerbaren Ventils
7 mit dem Saugrohr-Abschnitt 1 und ein zweiter Ausgang 11 des Ventils 7 mit dem Saugrohr-Abschnitt
2 verbunden. Durch das steuerbare Ventil 7 wird die Eingangsleitung 8 wahlweise mit
dem ersten Ausgang 10 oder dem zweiten Ausgang 11 verbunden.
[0016] Das steuerbare Ventil 7 kann beispielsweise elektromagnetisch oder durch im Saugrohr
entstehenden Unterdruck betätigt werden. Herrscht beispielsweise im Saugrohr-Abschnitt
2 Unterdruck vor oder wird durch ein elektrisches Signal, z. B. vom Drosselklappenstellungsgeber,
Leerlaufbetrieb angezeigt, sorgt das Ventil 7 für eine Verbindung der Eingangsleitung
8 mit dem ersten Ausgang 10. Ist das Saugrohr jedoch nahezu unterdruckfrei oder wird
durch ein elektrisches Signal Vollastbetrieb erkannt, verbindet das Ventil 7 die Eingangsleitung
8 mit dem zweiten Ausgang 11.
[0017] Mit diesem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist eine einfache und kostengünstige
Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens geschaffen, mit dem sowohl eine optimale
Abgasemissionsregelung als auch eine Leckluftminimierung erreicht wird.
1. Verfahren zur Zufuhr von Kraftstoffdampf in ein eine Drosselklappe enthaltendes und
einen Luftstrom führendes Saugrohr einer Brennkraftmaschine in Kraftfahrzeugen mittels
eines steuerbaren Ventils , dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftstoffdampf in Abhängigkeit vom momentanen Betriebszustand der Brennkraftmaschine
(4) wahlweise in Luftstromrichtung vor oder hinter der Drosselklappe (3) zugeführt
wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1 mit einem eine Drosselklappe
enthaltenden Saugrohr einer Brennkraftmaschine und einem steuerbaren Ventil mit einem
Eingang zur Zufuhr von Kraftstoffdampf, dadurch gekennzeichnet, daß das steuerbare Ventil (7) einen ersten Ausgang (10) zu einem ersten Saugrohr-Abschnitt
(1) in Luftstromrichtung vor der Drosselklappe (3) und einen zweiten Ausgang (11)
zu einem zweiten Saugrohr-Abschnitt (2) in Luftstromrichtung hinter der Drosselklappe
(3) aufweist.