(19)
(11) EP 0 700 121 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.1996  Patentblatt  1996/10

(21) Anmeldenummer: 95113504.5

(22) Anmeldetag:  28.08.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01R 9/09, H01R 43/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 05.09.1994 DE 9414371 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Zell, Karl, Dipl.-Ing.
    D-82343 Niederpöcking (DE)
  • Seibold, Jürgen, Dipl.-Ing.
    D-82065 Baierbrunn (DE)

   


(54) Wiederverwendbare hochpolige Steckverbindung


(57) Um eine Wiederverwendbarkeit zu gewährleisten, sind alle Elemente, die zur mechanischen Befestigung der einzelnen Leisten und zur mechanisch-elektrischen Kontaktierung dienen, von elastischen Einpreßzonen umgeben, so daß sie mit einfachen Werkzeugen herausdrückbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine wiederverwendbare hochpolige Steckverbindung, bestehend aus einer mit einer Rückwandleiterplatte verbundenen Messerleiste und einer mit einer Baugruppenleiterplatte verbundenen Federleiste, welche in die Messerleiste einsteckbar ist.

[0002] Bisher erfolgt die Montage von Federleisten bzw. Messerleisten auf Leiterplatten in Löttechnik oder Einpreßtechnik, d.h. anzuschließende Kontaktelemente werden in Durchkontaktierungen eingelötet oder eingepreßt. Dabei kann die mechanische Befestigung der Leistenkörper geschraubt, genietet oder auch eingepreßt sein. Bei diesen Montagetechniken ist eine zerstörungsfreie Demontage, welche eine Voraussetzung für eine Wiederverwendbarkeit ist, nicht gewährleistet. Zum Beispiel können durch die beim Entlöten auftretende Wärmebelastung Qualitäts- bzw. Zuverlässigkeitsminderungen bei den Steckverbindungen durch Kontaktverschmutzungen oder Verformungen am Kunststoffkörper und anderes auftreten. Befestigungsniete oder massive Einpreßzapfen müssen ausgebohrt werden.

[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, hochpolige und damit teure Feder- bzw. Messerleisten anzugeben, die bei Baugruppenträgeraufbauten eingesetzt werden, und welche kostensparend demontiert und wiederverwendet werden können, wenn wegen anderer defekter Bauteile Baugruppen bzw. Rückwandleiterplatten ersetzt werden müssen.

[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Steckverbindung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß alle Elemente, die zur mechanischen Befestigung der einzelnen Leisten und zur mechanisch-elektrischen Kontaktierung dienen, derart von elastischen Einpreßzonen umgeben sind, daß sie mit einfachen Werkzeugen herausdrückbar sind.

[0005] Dadurch, daß alle Elemente, die zur Befestigung bzw. zur Kontaktierung dienen, mit elastischen Befestigungs- bzw. Einpreßzonen versehen sind, wird sichergestellt, daß die mechanischen und elektrischen Anforderungen an die Funktionen der Feder- bzw. Messerleisten auch bei mehrmaligem Ein- und Auspressen unverändert bleiben.

[0006] Ein Werkzeug zum Auspressen der Messer aus der Rückwandleiterplatte ist dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Messerleiste abgewandten Seite der Rückwandleiterplatte eine Druckplatte mit an die Messerformen angepaßtem Druckstempel, welcher von einem die freien Enden der Messer umgebenden Druckstück geführt ist, angeordnet ist, während auf der Messerleistenseite eine gegen die Leiterplatte drückende feste Unterlage als Gegenlager angeordnet ist, wobei innerhalb der Unterlage eine federnd auf die Messerleiste drückende und die in die Messerleiste hineinragenden Messerteile umschließende Unterstützungsform angeordnet ist.

[0007] Ein Werkzeug zum Auspressen des Federleistenkörpers und der Kontaktfedern aus der Baugruppenleiterplatte ist dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Federleiste abgewandten Seite der Baugruppenleiterplatte eine feste Unterlage mit einem an die Kontaktfedern und Einpreßzapfen des Federleistenkörpers angepaßten Druckstempel angeordnet ist, wobei der Druckstempel durch eine federnd gegen die Baugruppenleiterplatte und den Federleistenkörper drückende Führungsform geführt ist, und daß auf der Federleistenseite der Baugruppenleiterplatte ein auf die Baugruppenleiterplatte wirkendes Druckstück angeordnet ist, in welchem eine Unterstützungsform geführt ist, welche federnd den Federleistenkörper sowie die Kontaktfedern und ihre Einpreßschultern umschließt.

[0008] Aufgrund dieser Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können mittels einfacher an die Feder- bzw. Messerleisten angepaßter Werkzeuge bzw. Vorrichtungen die Feder- bzw. Messerleisten aus den Leiterplatten zerstörungsfrei ausgepreßt werden. Anschließend können sie wiederverwendet werden. Beim Auspressen sowie auch beim Wiedereinpressen sind Verschmutzungen und Veränderungen an den Kontaktstellen ausgeschlossen.

[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.

[0010] Es zeigen
FIG 1
eine teilweise geschnittene Explosionsansicht einer Steckverbindung gemäß der vorliegenden Erfindung,
FIG 2
ein Werkzeug zum Auspressen der Messer aus der Rückwandleiterplatte gemäß der vorliegenden Erfindung,
FIG 3
ein Werkzeug zum Auspressen des Federleistenkörpers und der Kontaktfedern aus der Baugruppenleiterplatte gemäß der vorliegenden Erfindung,
FIG 4
einen Querschnitt durch ein Kontaktmesser innerhalb einer elastischen Einpreßzone, und
FIG 5
einen Querschnitt durch eine Kontaktfeder innerhalb der elastischen Einpreßzone.


[0011] In FIG 1 ist eine Steckverbindung dargestellt, bei welcher die vorliegende Erfindung angewendet wird. Die dargestellte Steckverbindung besteht im wesentlichen aus der auf die Rückwandleiterplatte 2 aufgesteckte Messerleiste 1 und die auf die Baugruppenleiterplatte 8 aufgesteckte Federleiste 7. In Einpreßzonen 5 für die Kontaktmesser 3 innerhalb der Rückwandleiterplatte 2 sind die Kontaktmesser 3 herausdrückbar gehalten. Die Verbindung der Kontaktmesser 3 mit der Messerleiste 1 erfolgt über Haltezonen 4. Die Kontaktmesser 3 werden, wenn sie wiederverwendet werden sollen, in einer mit AR gekennzeichneten Auspreßrichtung aus der Rückwandleiterplatte 2 herausgedrückt. FIG 4 zeigt einen Querschnitt 6 durch ein Kontaktmesser 3 innerhalb der elastischen Einpreßzone 5, welche in der Rückwandleiterplatte 2 liegt.

[0012] Der eigentliche Federleistenkörper der Federleiste 7 ist über Einpreßzonen 9 für den Federleistenkörper mit der Baugruppenleiterplatte 8 verbunden. Die Kontaktfedern 10 sind ähnlich wie die Kontaktmesser 3 innerhalb von Einpreßzonen 11 für die Kontaktfedern mit der Baugruppenleiterplatte 8 verbunden. FIG 5 zeigt einen Querschnitt durch eine elastische Einpreßzone 11 für die Kontaktfeder 10 innerhalb der Baugruppenleiterplatte 8, wobei mit 12 der Querschnitt der Kontaktfeder gekennzeichnet ist. Auch für die Federleiste 7 ist die Auspreßrichtung mit AR gekennzeichnet.

[0013] FIG 2 zeigt ein Werkzeug zum Auspressen der Kontaktmesser 3 aus der Rückwandleiterplatte 2. Die Auspreßkraft F wird auf eine Druckplatte 13 ausgeübt, welche federnd mit einem die freien Enden der Kontaktmesser 3 umgebenden Druckstuck 14 verbunden ist. Gleichzeitig ist mit der Druckplatte 13 ein an die Messerformen angepaßter Druckstempel fest verbunden. Druckplatte 13 und Druckstück 14 stützen sich über die Rückwandleiterplatte 2 und eine Unterlage 15 fest ab. Innerhalb der Unterlage 15 wird eine Unterstützungsform 16, welche an ihrem unteren Teil federnd mit der Unterlage 15 verbunden ist, geführt. Diese Unterstutzung 16 schützt die Kontaktmesser und verhindert, daß die Kontaktmesser aus der Messerleiste 1 herausgedrückt werden.

[0014] FIG 3 zeigt ein Werkzeug zum Auspressen des Federleistenkörpers und der Kontaktfedern aus der Baugruppenleiterplatte. Bei diesem Werkzeug befindet sich eine feste Unterlage 17 auf der der Federleiste 7 abgewandten Seite der Baugruppenleiterplatte 8. Die feste Unterlage 17 ist mit einem an die Kontaktfedern 10 und die Einpreßzapfen des Federleistenkörpers 7 angepaßten Druckstempel fest verbunden. Dabei wird der Druckstempel durch eine federnd gegen die Baugruppenleiterplatte 8 und den Federleistenkörper 7 drückende Führungsform 18 geführt. Auf der Federleistenseite der Baugruppenleiterplatte 8 ist ein auf die Baugruppenleiterplatte 8 wirkendes Druckstück 19 angeordnet, auf welches die Auspreßkraft F aufgebracht wird. Innerhalb des Druckstücks 19 ist eine federnd mit diesem verbundene Unterstützungsform 20 geführt, welche federnd den Federleistenkörper 7 sowie die Kontaktfedern 10 und deren Einpreßschultern umschließt.


Ansprüche

1. Wiederverwendbare hochpolige Steckverbindung, bestehend aus einer mit einer Rückwandleiterplatte verbundenen Messerleiste und einer mit einer Baugruppenleiteplatte verbundenen Federleiste, welche in die Messerleiste einsteckbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Elemente, die zur mechanischen Befestigung der einzelnen Leisten (9) und zur mechanisch-elektrischen Kontaktierung (5, 11) dienen, von elastischen Einpreßzonen umgeben sind, so daß sie mit einfachen Werkzeugen herausdrückbar sind.
 
2. Werkzeug zum Auspressen der Messer aus der Rückwandleiterplatte,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der der Messerleiste (1) abgewandten Seite der Rückwandleiterplatte (2) eine Druckplatte (13) mit an die Messerformen angepaßtem Druckstempel, welcher von einem die freien Enden der Messer umgebenden Druckstück (14) geführt ist, angeordnet ist, während auf der Messerleistenseite eine gegen die Leiterplatte (2) drückende feste Unterlage (15) als Gegenlager angeordnet ist, wobei innerhalb der Unterlage (15) eine federnd auf die Messerleiste (1) drückende und die in die Messerleiste (1) hineinragenden Messerteile umschließende Unterstützungsform (16) angeordnet ist.
 
3. Werkzeug zum Auspressen des Federleistenkörpers und der Kontaktfedern aus der Baugruppenleiterplatte,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der der Federleiste (7) abgewandten Seite der Baugruppenleiterplatte (8) eine feste Unterlage (17) mit einem an die Kontaktfedern (10) und Einpreßzapfen des Federleistenkörpers (7) angepaßten Druckstempel angeordnet ist, wobei der Druckstempel durch eine federnd gegen die Baugruppenleiterplatte (8) und den Federleistenkörper (7) drückende Führungsform (18) geführt ist, und daß auf der Federleistenseite der Baugruppenleiterplatte (8) ein auf die Baugruppenleiterplatte (8) wirkendes Druckstück (19) angeordnet ist, in welchem eine Unterstützungsform (20) geführt ist, welche federnd den Federleistenkörper (7) sowie die Kontaktfedern (10) und ihre Einpreßschultern umschließt.
 




Zeichnung