[0001] Die Erfindung betrifft eine Einzugsvorrichtung für Schubladen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Eine derartige Einzugsvorrichtung ist dem Prinzip nach aus der WO 92/04843 A bekannt.
Sie soll gewährleisten, daß die Schublade ab einer bestimmten Einschiebestellung selbsttätig
in die Schließlage gezogen und in dieser Schließlage durch die Federn festgehalten
wird. Die Federn werden beim Ausziehen der Schublade vorgespannt.
[0003] Bei dieser bekannten Einzugsvorrichtung gehen die Linearführungen gegen das Auszugsende
hin in eine Verbreiterung über, die eine Kulissenführung für das als Gleitstein ausgebildete
Verbindungselement, an dem die Feder seitlichmittig angreift, darstellen. Für das
abgerundete Vorderende des Mitnehmers weist diese Kulissenführung zunächst abgeschrägt
nach außen, geht dann in einen parallel zur Linearführung verlaufenden geraden Teil
über und schließt mit einer Anschlagwand ab. Für das abgeschrägte Hinterende des Verbindungselementes
geht seine Linearführung in einen nach außen gerichteten Bogen und dann in einen wieder
linearen Führungsteil über. Eine Ecke zwischen Bogen und linearem Führungsteil der
Kulissenführung soll einen Rastanschlag für dieses abgeschrägte Ende des Verbindungselementes
bilden. Beim Ausziehen kippt das Verbindungselement in eine Schräglage zwischen den
beiden Linearteilen der Kulissenführung und liegt mit seiner hinteren Schrägseite
am erwähnten Bogen an.
[0004] Nachteilig bei der bekannten Konstruktion sind das aufwendige, wegen der Kulissenführung
breite Führungsgehäuse, was den Einbau erschwert und eine nicht eindeutig definierte
Gesamtfunktion, wobei sowohl die Möglichkeit gegeben ist, daß am Ende des Auszugsweges
keine ordnungsgemäße Verrastung stattfindet und dadurch das Verbindungselement nach
Freigabe der Lade durch die Feder in die Ausgangslage zurückgezogen wird, also die
Einzugsvorrichtung ihre Funktion verliert, als auch nach der anderen Möglichkeit über
den auflaufenden Mitnehmer beim Schlieen der Lade ein beträchtlicher Durck zum Lösen
der Verrastung ausgeübt werden muß, so daß schließlich das Verbindungselement unter
starker Geräuschentwicklung aus der Verrastung gelöst wird. Wegen der möglichen Fehlfunktion
ist im Halteteil eine Fangvorrichtung vorgesehen, mit deren Hilfe das Verbindungselement
dann, wenn keine ordnungsgemäße Verrastung mit dem Mitnehmer stattgefunden hat, neuerlich
in der voll eingezogenen Stellung mit dem Mitnehmer gekuppelt und ausgezogen werden
kann.
[0005] Eine aus der EP-B 0 386 731 bekannte Einzugsvorrichtung sieht innerhalb des Gehäuses
eine Kulissenführung für das Verbindungselement vor, die am einzugsseitigen Ende einen
Anschlag für einen Führungsbolzen des Verbindungselementes aufweist und am anderen
Ende eine Krümmung besitzt, die das Verbindungselement am Ende des Auszugsweges in
die den Mitnehmer freigebende Kipplage leitet. Die Konstruktion ist zwar betriebssicher,
im Gesamtaufbau aber sehr aufwendig und hat ein relativ großes Bauvolumen, wodurch
die Unterbringung an den Korpusschienen erschwert wird. Nachteilig ist auch, daß bei
dieser Einzugsvorrichtung eine Montage mit hochgestelltem Führungsgehäuse notwendig
ist, wodurch sich die Lage des Mitnehmers zur Rast je nach Belastung der Lade verändern
kann und sogar die Gefahr besteht, daß der Mitnehmer beim Einfahren der Lade die Verrastung
verfehlt. Bei Weiterbildungen dieser Konstruktion hat man danach getrachtet, das Bauvolumen
zu verinngern und die Anordnung so zu treffen, daß auch eine liegende Montage des
Gehäuses möglich wird, wobei zur Vereinfachung des Gesamtaufbaues ein rinnenförmiges
Gehäuse vorgesehen wird, das mit zur Korpusschiene weisender Profilöffnung montiert
wird. Bei einer Ausführung der Einzugsvorrichtung nach der EP-A 391 221 wird das Verbindungselement
über zwei Zapfen in einer von einer Nut oder Rille gebildeten Führungsbahn des Führungsgehäuses
geführt, wobei auch hier die Führungsbahn am ausziehseitigen Ende in einen Bogen übergeht,
um den Halteteil in die Ausziehkipplage zu leiten.
[0006] Nach der DE-A 41 24 512 wird angestrebt, mit einer einfachen Linearführung des Führungsgehäuses
das Auslangen zu finden. Um dies zu erreichen, wird allerdings im rinnenförmigen Führungsgehäuse
lediglich ein mit der Feder verbundener Schlitten gelagert und an diesem Schlitten
erst ein Kippsegment angebracht, das die Aufnahmerast für den Mitnehmer besitzt und
sich mit einem Fühler an einem eigenen Führungssteg abstützt, der es am Ende des Auszugsweges
so weit freigibt, daß der Mitnehmer aus der Rast austreten kann. Auch hier ergibt
die mehrteilige Ausbildung einen aufwendigen Aufbau. Die schwenkbare Lagerung des
Kippsegmentes am Schlitten ist nicht betriebssicher und das Gesamtbauvolumen ist so
groß, daß fallweise der Einbau erschwert wird.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist demnach die Schaffung einer Einzugsvorrichtung der eingangs
genannten Art, die bei einfachstem Aufbau leicht montierbar ist, ein geringes Bauvolumen
aufweist und bei der trotzdem eine hohe Betriebs- sicherheit und ein geräuscharmer
Betrieb gewährleistet bleibt.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmalskombination des Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Das Führungsgehäuse besitzt nur einfache Linearführungen und das Verbindungselement
kann trotzdem einfach und einteilig ausgebildet werden. Es ergibt sich eine geringe
Gesamtbauhöhe und die Teile können problemlos zusammengesetzt und montiert werden,
wobei man wieder eine Montage mit zur Korpusschiene weisender Rinnenöffnung vorsehen
wird, so daß die wesentlichen Teile der Einzugsvorrichtung und insbesondere die Führungen
vor Verschmutzung geschützt bleiben. Entscheidend für die Erfindung ist die Erkenntnis,
daß man durch die entsprechende Konstruktion des Rastvorsprunges und die Anordnung
der Rastvertiefung bzw. Rast-Öffnung auf die bisherigen aufwendigen Kulissenführungen
verzichten kann, obwohl das Verbindungselement einteilig hergestellt ist und sowohl
als Mitnehmer für die Feder als auch als Verrastungseinrichtung in beiden Kipplagen
dient. Neben der hohen Betriebssicherheit ist auch ein sehr geräuscharmer Betrieb
gewährleistet.
[0010] Durch eine Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 wird jede der beiden Kippstellungen eindeutig
definiert und eine ordnungsgemäße Funktion gewährleistet. Der in die Aufnahmerast
eingreifende Zapfen erzeugt selbst beim Ausziehen der Lade ein auf den Mitnehmer wirkendes
Kippmoment, so daß er den Mitnehmer beim Erreichen der Rastöffnung oder -vertiefung
entsprechend in die Freigabelage kippt.
[0011] Um einen im Verhältnis zu dem vom Mitnehmer auf die Rast erzeugten Hub größeren Verstellweg
des Rastvorsprunges zu erzielen, kann eine Ausführung nach Anspruch 3 gewählt werden,
bei der das Verbindungselement praktisch am kürzeren Schenkelteil eines einarmigen
Hebels angreift, der um die Kippachse schwenkbar ist und am längeren Schenkel den
Rastvorsprung bildet.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden
Zeichnungsbeschreibung.
[0013] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es
zeigen
- Fig. 1
- in teilweise schematisierter Darstellungsweise eine errindungsgemäße Einzugsvorrichtung
bei teilweise geschnittenem Führungsgehäuse in der Einzugsstellung in Ansicht,
- Fig. 2
- einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
- Fig. 3
- in der Fig. 1 entsprechender Darstellungsweise die Einzugsvorrichtung in der maximalen
Auszugsstellung und
- Fig. 4
- einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
[0014] Die Einzugsvorrichtung besitzt ein Führungsgehäuse 1, das einen rinnenförmigen, beim
Ausführungsförmig ungleichschenkelig U-förmigen Querschnitt aufweist, an den Enden
durch Querwände 2, 3 abgeschlossen ist und mit zu einer nur in den Fig. 2 und 4 angedeuteten
Korpusschiene 4 weisender Gehäuseöffnung an dieser Korpusschiene, wie dargestellt,
stehend oder auch unterseitig an einer solchen Korpusschiene anliegend, also liegend,
in Längsrichtung der Korpusschiene befestigt werden kann. Das Gehäuse 1 reicht nur
über einen Teil der Länge der Korpusschiene. Der breitere obere Flansch 5 und der
schmälere untere Flansch 6 des Gehäuses 1 bilden mit ihrer Innenseite Linearführungen
für ein Verbindungselement 7, das seinerseits für die wechselweise Anlage an diesen
Linearführungen bestimmte Führungsflächen 8 und 9 aufweist und mit einem neben dem
verkürzten Flansch 6 aus dem Gehäuse 1 herausragenden Halteteil 10 versehen ist. In
diesem Halteteil ist eine Verrastungsvertiefung 11 vorgesehen, die ausziehseitig von
einer kürzeren Nase 12 und einschubseitig von einer längeren Nase 13 begrenzt ist.
In der Stellung nach den Fig. 1 und 2 greift ein Zapfen 14 der nicht dargestellten
Lade in die Verrastungsvertiefung 11 ein. Innerhalb des Gehäuses 1 ist eine mit dem
Verbindungselement 7 verbundene Zugfeder 15 angebracht, die beim Ausziehen der Lade
über Zapfen 14 und Verbindungselemet 7 vorgespannt wird.
[0015] Mit Längsabstand von der Verrastungsvertiefung 11 trägt das Verbindungselement 7
einen hakenförmigen Rastvorsprung 16, der in der Stellung nach Fig. 1 mit seinem Ende
an der Innenseite des Flansches 5 anliegt und gemeinsam mit der Führungsfläche 8 und
einer von der Fläche 9 ausgehenden Rundung das Verbindungselement 7 an den Flanschen
5, 6 führt.
[0016] Das Ende des möglichen Auszugsweges ist durch eine Verrastungsöffnung 17 im Flansch
5 bestimmt, in die der Verrastungshaken 16, wie in Fig. 3 dargestellt, eintreten kann.
Dabei ist festzuhalten, daß der Zapfen 14 durch seine Anlage an der Nase 12 während
des Ausziehvorganges ein Kippmoment auf den Halteteil 17 ausübt, das den Haken 16
zunächst gegen die Innenseite des Flansches 5 drückt und beim Erreichen der Rastöffnung
17 das Ausschwenken des Hakens 16 unter Kippung des gesamten Verbindungselementes
7 bewirkt. In der Stellung nach Fig. 3 gibt die Nase 12 und damit die Rastöffnung
11 den Zapfen 14 frei, so daß die Lade nun frei ausgezogen werden kann. Der hakenförmige
Rastvorsprung 16 verrastet mit dem Rand der Öffnung 17 und hält dadurch das Verbindungselement
7 und die vorgespannte Feder 15 in der Lage nach Fig. 3.
[0017] Beim Einfahren der Lade trifft der Zapfen 14 auf die Nase 13 auf und erzeugt dadurch
ein Rückkippmoment, wodurch sich der Haken 16 aus seiner Verrastung mit dem Rand der
Öffnung 17 löst und wieder unter den Flansch 5 eintritt, so daß die Relativlage der
Rastöffnung 11 und des Zapfens 14 erreicht wird, wie sie in Fig. 1 dargestellt wurde.
Die Feder 15 hat nun das Bestreben, die Lade in die Schließstellung zu ziehen und
bewirkt den entsprechenden Einzug nach Freigabe der Lade.
1. Einzugsvorrichtung für Schubladen, für die eine Auszugsführung mit den beiden Schubladenseiten
zugeordneten Korpusschienen (4) vorgesehen ist, bestehend aus je einem einen rinnenförmigen
Querschnitt aufweisenden und an der zugeordneten Korpusschiene befestigbaren Führungsgehäuse
(1) für ein mit einer Zugfeder (15) verbundenes Verbindungselement (7) mit einem aus
dem Führungsgehäuse herausragenden Halteteil (10) mit Aufnahmerast (11), das über
einen mit der Schublade verbundenen, z.B. als Zapfen (14) ausgebildeten und in die
Aufnahmerast (11) eingreifenden Mitnehmer in einer Auszieh-Kipplage über einen vorbestimmten
Auszugsweg mit der Schublade ausziehbar ist, wobei die gegenüberliegenden Rinnenflansche
(5, 6) des Führungsgehäuses (1) Linearführungen für das in der Auszugskipplage befindliche
Verbindungselement bilden und das Führungsgehäuse (1) am Ende dieses Auszugsweges
eine Leiteinrichtung (17) bildet, die das Verbindungselement (7) in eine Freigabe-Kippstellung
leitet, in der es unter Freigabe des Mitnehmers (14) mit vorgespannter Feder (15)
eine Warteposition einnimmt, aus der es über den Mitnehmer (14) der einfahrenden Lade
unter neuerlicher Verrastung mit dem Mitnehmer und Rückkehr in die andere Kipplage
lösbar ist, so daß die Feder (15) die Schublade in die Schließstellung ziehen kann,
dadurch gekennzeichnet, daß der eine Rinnenflansch (6) als Linearführung über den
gesamten Verstellbereich des Verbindungselementes (7) durchläuft und daß das Verbindungselement
an der vom Halteteil (10) abweisenden Seite einen z.B. hakenförmigen Rastvorsprung
(16) aufweist, der am Ende des Auszugsweges unter Kippung des Verbindungselementes
in die Freigabe-Kippstellung in eine die Leiteinrichtung bildende Rastöfnung (17)
oder -vertiefung des zugeordneten, ebenfalls linearen Rinnenflansches (5) eintritt.
2. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastvorsprung
(16) in der Auszieh-Kipplage des Verbindungselementes (7) dieses am Rinnenflansch
(5) anliegend führt und das Verbindungselement eine dabei am anderen Rinnenflansch
(6) anliegenden Führungsfläche (8) sowie eine in der zweiten Kippstellung am ersten
Rinnenflansch anliegende Stützfläche (9) aufweist.
3. Einzugsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastvorsprung
(16) vom Halteteil (10) und dessen Rastvertiefung (11) mit Längsabstand nach der Ausziehseite
hin angeordnet ist.