(19)
(11) EP 0 700 782 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.03.1996  Patentblatt  1996/11

(21) Anmeldenummer: 95113647.2

(22) Anmeldetag:  31.08.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 33/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 06.09.1994 DE 4431646

(71) Anmelder: KOENIG & BAUER-ALBERT AKTIENGESELLSCHAFT
D-97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Laubmann, Gerd
    D-86650 Wemding (DE)

   


(54) Dosierwalze an einem Feuchtwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine


(57) Bei einer Dosierwalze an einem Feuchtwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine soll die Feuchtmitteldosierung druckauftragsgebunden wiederholbar sein. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß eine jeweilige über eine Motor-Getriebeeinheit eingestellte druckauftragsgerechte Stellung der Dosierwalze mittels eines Stellungsanzeigers erfaßt und abrufbereit in einen Speicher eines Rechners aufgenommen wird. Wiederholaufträge können somit mit wenig Aufwand realisiert werden.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Dosierwalze für ein Filmfeuchtwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches.

[0002] Durch die DT 20 54 678 ist ein Feuchtwerk für ein lithografische Druckmaschine mit mindestens einer Feuchtmittelauftragswalze bekannt, mittels welcher das Feuchtmittel auf einen Plattenzylinder aufbringbar ist und einer der Feuchtmittelauftragswalze vorgeschalteten Walze bzw. Feuchtmittelduktor bekanntgeworden. Dabei ist die Dosierwalze gegenüber der Feuchmittelauftragswalze bzw. dem Feuchtmittelduktor zwecks Feuchtmitteldosierung schiefstellbar, wobei der Durchmesser an den Enden der Dosierwalze größer ist als in seinem mittleren Bereich.

[0003] Nachteilig an diesem Feuchtwerk ist jedoch, daß die einmal eingestellten Werte der Feuchtmitteldosierung für einen gleichen Druckauftrag zu einem späteren Zeitpunkt nur mit größerem Aufwand reproduzierbar sind, wobei viel Makulatur erzeugt wird, um die optimale Feuchtmitteldosierung herauszufinden.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dosierwalze für ein Feuchtwerk zu schaffen, deren Feuchtmitteldosierung druckauftragsgebunden wiederholbar ist.

[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches gelöst.

[0006] Durch die Erfindung werden insbesondere folgende Vorteile erzielt: infolge der Speicherung der Daten der Feuchtmitteldosierung jeder Dosierwalze des Feuchtwerkes je Druckauftrag kann jeder Druckauftrag zu einem beliebigen Zeitpunkt mit gleicher Druckqualität und ohne großen Zeitverlust oder Makulaturaufwand wiederholt werden.

[0007] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörige Zeichnung Zeigt eine schematische Seitenansicht eines Feuchtwerkes mit Darstellung von verfahrensnotwendigen Verstell- und Kontrolleinrichtungen.

[0008] Ein Feuchtwerk besteht aus einer mit einem Plattenzylinder 1 zusammenwirkenden Feuchtmittelauftragswalze 2, einem Feuchtmittelduktor 3 und einer an den Feuchtmittelduktor 3 anstellbare Dosierwalze 4. Während der Feuchtmittelduktor 3 über seine Achszapfen 6 seitengestellfest gelagert ist, ist die Dosierwalze 4 in um die Achszapfen 6 des Feuchtmittelduktors 3 schwenkbaren Hebeln 7 gelagert und kann durch Verdrehen von exzentrischen Büchsen 8 in ihrem Abstand a zwischen den Achszapfen 6 des Feuchtmitteldukors 3 sowie Achszapfen 9 der Dosierwalze 4 eingestellt werden. Dazu ist die Büchse 8 formschlüssig mit einem ersten Ende eines Hebels 11 verbunden, während ein zweites Ende des Hebels 11 gelenkig mit einer Motor-Getriebeeinheit 12 mit integriertem Stellungsanzeiger bzw. Potentiometer 13 verbunden ist. Die Motor-Getriebeeinheit 12 ist zwischen einem feuchtmittelduktorfernen Ende des Hebels 7 und dem genannten Hebel 11 gelenkig gelagert. Der Feuchtmittelduktor 3 taucht in einen Feuchtmittelbehälter 15 ein. Durch Betätigen einer zwischen dem feuchtmittelduktorfernen Ende des die Dosierwalze 4 tragenden Hebels 7 und einem Seitengestell 14 gelenkig angeordneter Motor-Getriebeeinheit 16 mit integriertem Stellungsanzeiger bzw. Potentiometer 17 kann jeder Hebel 7 verschwenkt und somit die Dosierwalze 4 gegenüber dem Feuchtmittelduktor 3 schiefgestellt werden. Der Durchmesser beider Enden der Dosierwalze 4 kann größer sein als der Durchmesser des mittleren Bereiches der Dosierwalze 4.

[0009] Jeder der Teile 6 bis 9, 11 bis 14 sowie 16, 17, 19 und 21 ist zweimal vorhanden, d. h. separat für jede Stirnseite des Feuchtmittelduktors 3 bzw. der Dosierwalze 4, jedoch nur einmal in der Zeichnung dargestellt und nur einmal bezeichnet. Jedes Potentiometer 13; 17 der Motor-Getriebeeinheiten 12; 16 ist zwecks Stellungsrückmeldung mit einem z. B. im Maschinenleitstand vorhandenen Computer 18 verbunden, während der Computer 18 mit jeder Motor-Getriebeeinheit 12; 16 über einen Verstärker 19; 21 in Verbindung steht. Ein streifenförmig die Oberfläche des Feuchtmittelduktors 3 in achsparalleler Richtung abtastendes Feuchtmitteldickenkontrollgerät 22 ist mit dem Computer 18 sowie dessen Speicher 23 verbunden und übergibt Informationen über die von der Dosierwalze 4 zur Feuchtmittelauftragswalze 2 mittels des Feuchtmittelduktors 3 übertragenen Feuchtmittelmenge. Der Computer 18 ist weiterhin mit einer übergeordneten Steuerung oder Tastatur 24 zwecks Eingabe von Steuerbefehlen sowie mit einem Monitor 26 verbunden. Zweckmäßigerweise sind jedoch mehrere in achsparalleler Richtung des Feuchtmittelduktors 3 zueinander beabstandete Feuchtmitteldickenkontrollgeräte 22 vorgesehen.

[0010] Ein Erfassen der Meßwerte beim Einstellen einer Dosierwalze läuft wie folgt ab: mittels der Tastatur 24 wird der Abstand a und somit der Anpreßdruck der Dosierwalze 4 an den Feuchtmittelduktor 3 entsprechend den drucktechnischen Erfordernissen voreingestellt. Desgleichen kann eine über die Länge des Feuchtmittelduktors 3 unterschiedliche Feuchtmittelmenge infolge des separaten Schiefstellens der Hebel 7 mittels der Motor-Getreibeeinheit 16 voreingestellt werden. Die in achsparalleler Richtung zum Feuchtmittelduktor 3 angeeordneten Feuchtmitteldickenkontrollgeräte 22 leiten die Meßergebnisse dem Rechner 18 zu, wobei auf dem Monitor 26 die Istwerte mit den Sollwerten verglichen werden und ggf. mittels der Tastatur 18 eine Korrektur eingeleitet werden kann. Sind die Sollwerte der Feuchtmittelmenge erreicht, so werden diese abgespeichert und es erfolgt eine Regelung der Feuchtmittelmenge. Die abgespeicherten Feuchtmittelwerte je Druckauftrag können bei Wiederholaufträgen jederzeit aus dem Speicher 23 des Computers 18 abgerufen und für die Dosierung der Feuchtmittelmenge verwendet werden.

Teileliste



[0011] 
1
Plattenzylinder
2
Feuchtmittelauftragswalze
3
Feuchtmittelduktor
4
Dosierwalze
5
-
6
Achszapfen (3)
7
Hebel (3, 4)
8
Büchse, exzentrisch (9)
9
Achszapfen (4)
10
-
11
Hebel
12
Motor-Getriebeeinheit
13
Potentiometer (12)
14
Seitengestell
15
Feuchtmittelbehälter
16
Motor-Getriebeeinheit
17
Potentiomoter (16)
18
Computer
19
Verstärker (12)
20
-
21
Verstärker (16)
22
Feuchtmitteldickenkontrollgerät
23
Speicher (18)
24
Tastatur (18)
25
-
26
Monitor (18)
a
Abstand (6, 9)



Ansprüche

1. Dosierwalze (4) für ein Feuchtwerk (2; 3; 4; 14) einer Offsetrotationsdruckmaschine, nach welchem die Dosierwalze (4) gegen einen Feuchtmittelduktor (3) anpreßbar sowie schiefstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpressung sowie Schiefstellung der Dosierwalze (4) entsprechend der von Feuchtmitteldickenkontrollgeräten (22) erfaßten Feuchtmitteldicke die kontrolliert wird, daß die jeweilige über eine Motor-Getriebeeinheit (12; 16) eingestellte druckauftragsgerechte Stellung der Dosierwalze (4) jeweils mittels eines Stellungsanzeigers (13; 17) erfaßt und abrufbereit in einen Speicher (23) eines Rechners (18) aufgenommen wird.
 




Zeichnung