[0001] Die Erfindung betrifft eine Dosierwalze für ein Filmfeuchtwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches.
[0002] Durch die DT 20 54 678 ist ein Feuchtwerk für ein lithografische Druckmaschine mit
mindestens einer Feuchtmittelauftragswalze bekannt, mittels welcher das Feuchtmittel
auf einen Plattenzylinder aufbringbar ist und einer der Feuchtmittelauftragswalze
vorgeschalteten Walze bzw. Feuchtmittelduktor bekanntgeworden. Dabei ist die Dosierwalze
gegenüber der Feuchmittelauftragswalze bzw. dem Feuchtmittelduktor zwecks Feuchtmitteldosierung
schiefstellbar, wobei der Durchmesser an den Enden der Dosierwalze größer ist als
in seinem mittleren Bereich.
[0003] Nachteilig an diesem Feuchtwerk ist jedoch, daß die einmal eingestellten Werte der
Feuchtmitteldosierung für einen gleichen Druckauftrag zu einem späteren Zeitpunkt
nur mit größerem Aufwand reproduzierbar sind, wobei viel Makulatur erzeugt wird, um
die optimale Feuchtmitteldosierung herauszufinden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dosierwalze für ein Feuchtwerk zu
schaffen, deren Feuchtmitteldosierung druckauftragsgebunden wiederholbar ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruches gelöst.
[0006] Durch die Erfindung werden insbesondere folgende Vorteile erzielt: infolge der Speicherung
der Daten der Feuchtmitteldosierung jeder Dosierwalze des Feuchtwerkes je Druckauftrag
kann jeder Druckauftrag zu einem beliebigen Zeitpunkt mit gleicher Druckqualität und
ohne großen Zeitverlust oder Makulaturaufwand wiederholt werden.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die
zugehörige Zeichnung Zeigt eine schematische Seitenansicht eines Feuchtwerkes mit
Darstellung von verfahrensnotwendigen Verstell- und Kontrolleinrichtungen.
[0008] Ein Feuchtwerk besteht aus einer mit einem Plattenzylinder 1 zusammenwirkenden Feuchtmittelauftragswalze
2, einem Feuchtmittelduktor 3 und einer an den Feuchtmittelduktor 3 anstellbare Dosierwalze
4. Während der Feuchtmittelduktor 3 über seine Achszapfen 6 seitengestellfest gelagert
ist, ist die Dosierwalze 4 in um die Achszapfen 6 des Feuchtmittelduktors 3 schwenkbaren
Hebeln 7 gelagert und kann durch Verdrehen von exzentrischen Büchsen 8 in ihrem Abstand
a zwischen den Achszapfen 6 des Feuchtmitteldukors 3 sowie Achszapfen 9 der Dosierwalze
4 eingestellt werden. Dazu ist die Büchse 8 formschlüssig mit einem ersten Ende eines
Hebels 11 verbunden, während ein zweites Ende des Hebels 11 gelenkig mit einer Motor-Getriebeeinheit
12 mit integriertem Stellungsanzeiger bzw. Potentiometer 13 verbunden ist. Die Motor-Getriebeeinheit
12 ist zwischen einem feuchtmittelduktorfernen Ende des Hebels 7 und dem genannten
Hebel 11 gelenkig gelagert. Der Feuchtmittelduktor 3 taucht in einen Feuchtmittelbehälter
15 ein. Durch Betätigen einer zwischen dem feuchtmittelduktorfernen Ende des die Dosierwalze
4 tragenden Hebels 7 und einem Seitengestell 14 gelenkig angeordneter Motor-Getriebeeinheit
16 mit integriertem Stellungsanzeiger bzw. Potentiometer 17 kann jeder Hebel 7 verschwenkt
und somit die Dosierwalze 4 gegenüber dem Feuchtmittelduktor 3 schiefgestellt werden.
Der Durchmesser beider Enden der Dosierwalze 4 kann größer sein als der Durchmesser
des mittleren Bereiches der Dosierwalze 4.
[0009] Jeder der Teile 6 bis 9, 11 bis 14 sowie 16, 17, 19 und 21 ist zweimal vorhanden,
d. h. separat für jede Stirnseite des Feuchtmittelduktors 3 bzw. der Dosierwalze 4,
jedoch nur einmal in der Zeichnung dargestellt und nur einmal bezeichnet. Jedes Potentiometer
13; 17 der Motor-Getriebeeinheiten 12; 16 ist zwecks Stellungsrückmeldung mit einem
z. B. im Maschinenleitstand vorhandenen Computer 18 verbunden, während der Computer
18 mit jeder Motor-Getriebeeinheit 12; 16 über einen Verstärker 19; 21 in Verbindung
steht. Ein streifenförmig die Oberfläche des Feuchtmittelduktors 3 in achsparalleler
Richtung abtastendes Feuchtmitteldickenkontrollgerät 22 ist mit dem Computer 18 sowie
dessen Speicher 23 verbunden und übergibt Informationen über die von der Dosierwalze
4 zur Feuchtmittelauftragswalze 2 mittels des Feuchtmittelduktors 3 übertragenen Feuchtmittelmenge.
Der Computer 18 ist weiterhin mit einer übergeordneten Steuerung oder Tastatur 24
zwecks Eingabe von Steuerbefehlen sowie mit einem Monitor 26 verbunden. Zweckmäßigerweise
sind jedoch mehrere in achsparalleler Richtung des Feuchtmittelduktors 3 zueinander
beabstandete Feuchtmitteldickenkontrollgeräte 22 vorgesehen.
[0010] Ein Erfassen der Meßwerte beim Einstellen einer Dosierwalze läuft wie folgt ab: mittels
der Tastatur 24 wird der Abstand a und somit der Anpreßdruck der Dosierwalze 4 an
den Feuchtmittelduktor 3 entsprechend den drucktechnischen Erfordernissen voreingestellt.
Desgleichen kann eine über die Länge des Feuchtmittelduktors 3 unterschiedliche Feuchtmittelmenge
infolge des separaten Schiefstellens der Hebel 7 mittels der Motor-Getreibeeinheit
16 voreingestellt werden. Die in achsparalleler Richtung zum Feuchtmittelduktor 3
angeeordneten Feuchtmitteldickenkontrollgeräte 22 leiten die Meßergebnisse dem Rechner
18 zu, wobei auf dem Monitor 26 die Istwerte mit den Sollwerten verglichen werden
und ggf. mittels der Tastatur 18 eine Korrektur eingeleitet werden kann. Sind die
Sollwerte der Feuchtmittelmenge erreicht, so werden diese abgespeichert und es erfolgt
eine Regelung der Feuchtmittelmenge. Die abgespeicherten Feuchtmittelwerte je Druckauftrag
können bei Wiederholaufträgen jederzeit aus dem Speicher 23 des Computers 18 abgerufen
und für die Dosierung der Feuchtmittelmenge verwendet werden.
Teileliste
[0011]
- 1
- Plattenzylinder
- 2
- Feuchtmittelauftragswalze
- 3
- Feuchtmittelduktor
- 4
- Dosierwalze
- 5
- -
- 6
- Achszapfen (3)
- 7
- Hebel (3, 4)
- 8
- Büchse, exzentrisch (9)
- 9
- Achszapfen (4)
- 10
- -
- 11
- Hebel
- 12
- Motor-Getriebeeinheit
- 13
- Potentiometer (12)
- 14
- Seitengestell
- 15
- Feuchtmittelbehälter
- 16
- Motor-Getriebeeinheit
- 17
- Potentiomoter (16)
- 18
- Computer
- 19
- Verstärker (12)
- 20
- -
- 21
- Verstärker (16)
- 22
- Feuchtmitteldickenkontrollgerät
- 23
- Speicher (18)
- 24
- Tastatur (18)
- 25
- -
- 26
- Monitor (18)
- a
- Abstand (6, 9)
1. Dosierwalze (4) für ein Feuchtwerk (2; 3; 4; 14) einer Offsetrotationsdruckmaschine,
nach welchem die Dosierwalze (4) gegen einen Feuchtmittelduktor (3) anpreßbar sowie
schiefstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpressung sowie Schiefstellung
der Dosierwalze (4) entsprechend der von Feuchtmitteldickenkontrollgeräten (22) erfaßten
Feuchtmitteldicke die kontrolliert wird, daß die jeweilige über eine Motor-Getriebeeinheit
(12; 16) eingestellte druckauftragsgerechte Stellung der Dosierwalze (4) jeweils mittels
eines Stellungsanzeigers (13; 17) erfaßt und abrufbereit in einen Speicher (23) eines
Rechners (18) aufgenommen wird.