[0001] Die Erfindung betrifft eine Andrückwalze für das Andrücken einer ersten laufenden
Warenbahn an eine zweite laufende Warenbahn entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Durch die DT 23 31 125 ist eine gattungsgemäße Andrückwalze bekannt, welche aus einem
drehbar in Tragarmen gelagerten doppelwandigen Rohr besteht, welches an seinem Außenmantel
mit einer Gummiauflage versehen ist. Diese Andrückwalze ist für den Anklebevorgang
in Richtung einer neuen Vorratsrolle bewegbar.
[0003] Nachteilig bei dieser Andrückwalze ist, daß die Kompressibilität der auf dem Rohr
befindlichen Gummiauflage jedoch begrenzt ist, so daß Unebenheiten der sich drehenden
neuen Vorratsrolle beim Anklebevorgang mit der laufenden Bahn einer zu Ende gehenden
Rolle nur ungenügend kompensiert werden können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gut an eine unebene Oberfläche einer
rotierenden Vorratsrolle anpaßbare Andrückwalze leichter Bauart für das Verbinden
einer laufenden Warenbahn mit einem mit Klebemittel versehenen Anfang der Vorratsrolle
zu schaffen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruches 1 gelöst.
[0006] Durch die Erfindung werden insbesondere folgende Vorteile erzielt: infolge der Anordnung
von einer oder mehreren gasgefüllten Zellen zwischen dem Tragrohr und dem elastischen
Andrückmantel ist es möglich geworden, eine gut an eine unebene Oberfläche einer neuen
Vorratsrolle anpaßbare Andrückwalze für das Andrücken zweier laufenden Papierbahnen
zu schaffen. Dabei weist die erfindungsgemäße Andrückwalze eine geringe Masse auf,
was für eine schnelle Anstellbarkeit der Andrückwalze vorteilhaft ist. Darüberhinaus
ist es zumindest bei einer Ausführungsvariante der Andrückwalze möglich, die Kompressibilität
der Andrückwalze sowohl generell als auch über die axiale Länge partiell einstellbar
zu gestalten. Letzteres ist besonders vorteilhaft, wenn über die Papierbahnbreite
ein Abschnitt oder verschiedene Abschnitte mit einer anderen Härte beaufschlagt werden
müssen, z. B. beim Andrücken von sogenannten Klebeetiketten.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- die Vorderansicht eines Endes einer erfindungsgemäßen Andrückwalze, teilweise im Längsschnitt,
- Fig. 2
- einen Schnitt II - II durch den Andrückmantel der Andrückwalze nach Fig. 1 mit der
Darstellung eines Teils des Querschnitts der Andrückwalze,
- Fig. 3
- eine Ansicht A nach Fig. 2 mit Darstellung einer Draufsicht auf die luftgefüllten
Zellen,
- Fig. 4
- eine Vorderansicht entsprechend Fig. 1, jedoch bei einem zweiten Ausführungsbeispiel
einer Andrückwalze,
- Fig. 5
- eine Ausführungsvariante eines elastischen Andrückmantels nach Fig. 4 in ausschnittsweiser
vergrößerter Schnittdarstellung,
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsvariante einer elastischen Andrückmantels nach Fig. 4 in ausschnittsweiser
vergrößerter Schnittdarstellung,
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsvariante mit mehreren gasgefüllten Zellen in ausschnittsweiser
Schnittdarstellung.
[0008] Eine insgesamt mit 1 bezeichnete Andrückwalze besteht aus einem Tragrohr 2, welches
an seinen beiden Enden 6 jeweils ein über ein Kugellager 3 gelagerten Lagerzapfen
4 aufnimmt. Die Lagerzapfen 4 sind in schwenkbaren Armen bzw. in verfahrbaren Klebeschlitten
z. B. nach der DE 41 35 101 A1 bekannten Andrück- und Trenneinrichhtung gelagert.
Auf beiden Enden 6 des Tragrohres 2 ist jeweils ein kreisringförmiger Deckel 7 oder
Endscheibe aufgesetzt, so daß dessen lichte Innendurchmesser auf dem Außendurchmesser
des Tragrohres 2 aufsitzt. Beide Deckel 3 stützen mit ihrem Umfang jeweils die Enden
8 eines elastischen hohlzylinderförmigen Andrückmantels 9 ab, so daß zwischen der
äußeren Mantelfläche 11 des Tragrohres 2 und der inneren Mantelfläche 12 des Mantels
9 ein hohlzylinderförmiger Raum 13 entsteht, welcher eine Vielzahl von luftgefüllten
Zellen - alle mit 14 benannt, jedoch nicht immer bezeichnet - aufnimmt. Die Zellen
14 können jeweils eine Zylinderform aufweisen, aus Folie bestehen sowie flächenhaft
neben - und hintereinander (Fig. 3) auf eine flexibles Trägermaterial 16, z. B. Folie,
luftdicht aufgesetzt sein. Das so mit gas- bzw. luftgefüllten Zellen 14 bestückte
Trägermaterial 16 kann eine Breite aufweisen, die der nutzbaren axialen Länge der
Andrückwalze 1 entspricht. Das Material 14, 16 kann mehrlagig und spiralförmig zur
Rotationsachse 17 der Andrückwalze 1 auf das Tragrohr 2 aufgewickelt sein, so daß
die Seitenränder des Trägermaterials 16 innen an den kreisringförmigen Deckeln 7 anliegen.
Somit ist der Raum 13 mit kompressiblen Material 14, 16 ausgefüllt. Derartiges Material
14, 16 kann aus handelsüblicher Luftpolsterfolie bestehen. Die Teile 2, 3, 4, 6, 7,
8 sind zweifach vorhanden, jedoch nur einem dargestellt. Die Zellen 14 sind in einer
nicht näher bezeichneten Vielzahl vorhanden. Periphere Zellen 14 bilden eine Mantelfläche
28, welche als Lauffläche der Andrückwalze 1 dienen kann. Zweckmäßigerweise ist jedoch
die periphere Mantelfläche 28 der Zellen 14 von einem elastischen Andrückmantel 9
umgeben, so daß dieser die Lauffläche bildet. Es ist jedoch auch möglich, alle Zellen
14 untereinander zu verbinden, z. B. mittels rohrförmiger Verbindungen, so daß zwischen
den Zellen 14 ein definierter Luftausgleich erfolgen kann.
[0009] In einem zweiten Ausführungsbeispiel ist eine insgesamt mit 21 bezeichnete Andrückwalze
dargestellt, deren Tragrohr 2 an seinen beiden Enden 6 jeweils einen Ringflansch 22
aufnimmt. Beide Ringflansche 22 weisen an den einanderzugewandten Flanken 23 jeweils
eine kreisförmige Nut 24 auf, in welcher jeweils das Ende 8 eines elastischen Andrückmantels
9 befestigt ist, so daß sich zwischen der äußeren Mantelfläche 11 des Tragrohres 2
sowie der inneren Mantelfläche 12 des elastischen Andrückmantels 9, begrenzt von den
Ringflanschen 22, ein hohlzylinderförmiger Raum oder Zelle 13 ergibt, in welcher mittels
eines im Ringflansch 22 angeordneten Ventils 26, welches als Rückschlagventil ausgebildet
sein kann, Druckluft eingeleitet werden kann. Somit ist die Zelle 13 ebenfalls mit
kompressiblen Material ausgestattet, wobei der Luftdruck in der Zelle 13 mittels einer
bekannten Druckluftquelle auffüllbar und somit auch einstellbar ist (Fig. 4). Somit
ist sowohl eine Härte der Andrückwalze 21 als auch eine sogenannte "Abplattung", welche
beim Gegendrücken gegen eine Vorratsrolle entsteht, einstellbar. Die Teile 22, 23,
24 sind zweifach vorhanden. Bereits im Ausführungsbeispiel 1 genannte Teile sind nicht
nochmals erwähnt und gleichermaßen ausgebildet.
[0010] Nach einer anderen Ausführungsvariante des zweiten Ausführungsbeispiels können die
Enden 8 des elastischen Andrückmantels 9 auch auf dem äußeren Umfang 27 des Ringflansches
27 aufgeschrumpft sein.
[0011] Zur besseren Stabilität eines anderen elastischen Andrückmantels 29; 36 kann dieser
auf seiner Innenseite 31 oder Außenseite 32 in axialer sowie in peripherer Richtung
voneinander im Abstand a beabstandete Noppen 33; 34 aufweisen. In Fig. 5 sind die
Noppen 33 nur auf der Innenseite 31 des elastischen Andrückmantels 29 und in Fig.
6 sind die Noppen 34 auf der Außenseite 32 des elastischen Andrückmantels 36 dargestellt.
Dabei können die Noppen 33; 34 kegelförmig oder zylinderförmig ausgebildet sein.
[0012] Nach einer anderen Ausführungsvariante der in Fig. 5 und 6 dargestellten elastischen
Andrückmäntel 29; 36 können diese auf ihrer Innenseite 31 oder Außenseite 36 voneinander
im Abstand a beabstandete, in peripherer Richtung der Andrückwalze 21 umlaufende Ringe
37; 38 aufweisen (in Fig. 5 und 6 als zweites Bezugszeichen, getrennt mittels Semikolon,
bezeichnet). Eine Höhe h der Noppen 33, 34 oder der Ringe 37, 38 entspricht mindestens
einer Dicke d des elastischen Andrückmantels 29; 36. Die Ringe 37 (Fig. 5) können
an ihren oberen und unteren Kanten abgerundet sein, so daß diese im Querschnitt eine
etwa kegelige bis kegelstumpfförmige Form einnehmen. Die Ringe 38 sind scharfkantig
dargestellt.
[0013] Nach einer weiteren nichtdargestellten Ausführungsvariante kann der elastische Andrückmantel
36 auf seiner Außenseite statt der Noppen 33 voneinander im Abstand von ca. 0,25 mal
a beabstandete "Stacheln" aus elastischem Material, z. B. Gummi, aufweisen mit einer
Höhe, welche größer ist als die Höhe h der Noppen 33, 34 oder der Ringe 37, 38.
[0014] Es ist auch weiterhin möglich, einen elastischen Andrückmantel 9, im Längsschnitt
gesehen, wellenlinienförmig auszubilden. Das für die elastischen Andrückmäntel 9;
29; 36 verwendete Material kann z. B. aus Gummi bestehen. Das für das Tragrohr 2 verwendete
Material kann aus Metall, glasfaser - oder kohlefaserversträrktem Material bestehen.
[0015] Alle Noppen 33, 34, Ringe 37, 38 oder Stacheln sind stoffschlüssig mit dem jeweils
genannten elastischen Andrückmantel 9, 29, 36 verbunden.
[0016] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine insgesamt mit 39 bezeichnete Andrückwalze
gezeigt, welche auf dem Tragrohr 2 mehrere, z. B. vier in axialer Richtung 17 hintereinander
angeordnete gasgefüllte Zellen 41, 42, 43, 44 aufweist, welche jeweils mittels eines
im elastischen Andrückmantel 46 angeordnetem Ventil 47, 48, 49, 50 separat mit Gas
beaufschlagbar ist. Damit kann, falls erforderlich, für jede Zelle 41 bis 44 ein unterschiedlicher
Gasdruck eingestellt werden.
Teileliste
[0017]
- 1
- Andrückwalze
- 2
- Tragrohr
- 3
- Kugellager
- 4
- Lagerzapfen
- 5
- -
- 6
- Ende (2)
- 7
- Deckel, kreisringförmig (2)
- 8
- Ende (9)
- 9
- Andrückmantel, elastisch (1)
- 10
- -
- 11
- Mantelfläche, äußere (2)
- 12
- Mantelfläche, innere (9)
- 13
- Zelle (11, 12)
- 14
- Zelle, luftgefüllt
- 15
- -
- 16
- Trägermaterial
- 17
- Rotationsachse (1)
- 18
- -
- 19
- -
- 20
- -
- 21
- Andrückwalze
- 22
- Ringflansch
- 23
- Flanke (22)
- 24
- Nut, kreisförmig (22)
- 25
- -
- 26
- Ventil (22)
- 27
- Umfang, äußerer (22)
- 28
- Mantelfläche, peripher (14)
- 29
- Andrückmantel, elastisch
- 30
- -
- 31
- Innenseite (29)
- 32
- Außenseite (29)
- 33
- Noppe
- 34
- Noppe
- 35
- -
- 36
- Andrückmantel, elastisch
- 37
- Ring (29)
- 38
- Ring (36)
- 39
- Andrückwalze
- 40
- -
- 41
- Zelle, luftgefüllt (39)
- 42
- Zelle, luftgefüllt (39)
- 43
- Zelle, luftgefüllt (39)
- 44
- Zelle, luftgefüllt (39)
- 45
- -
- 46
- Andrückmantel, elastisch (39)
- 47
- Ventil (41)
- 48
- Ventil (42)
- 49
- Ventil (43)
- 50
- Ventil (44)
- a
- Abstand (33, 34, 37, 38)
- b
- Abstand (2; 9)
- c
- Abstand (14; 14)
- d
- Dicke (29, 36)
- h
- Höhe (33, 34, 37, 38)
1. Andrückwalze (1; 21; 39) zum Andrücken einer ersten laufenden Warenbahn an den mit
einem Klebemittel versehenen Anfang einer auf einer rotierenden Vorratsrolle aufgewickelten
zweiten Warenbahn, insbesondere Papierbahn, wobei die Länge des aktiven Teils der
Andrückwalze der Breite der Warenbahn entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
einem Tragrohr (2) der Andrückwalze (39) und einem sich koaxial zum Tragrohr (2) erstreckenden
elastischen hohlzylinderförmigen Andrückmantel (9; 29; 36) eine einzige (13) oder
mehrere gasgefüllte Zellen (14; 41, 42, 43, 44) vorgesehen sind.
2. Andrückwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radial außen liegenden
Flächen der Zellen (13; 14; 41, 42, 43, 44) selbst Bestandteil des elastischen Andrückmantels
(9; 28; 29; 36) sind.
3. Andrückwalze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl
von Zellen (14) über die Länge des Tragrohres (2) gesehen nebeneinander angeordnet
sind.
4. Andrückwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen
(14) auf einem flexiblen Trägermaterial (16) angeordnet sind, welches mehrlagig auf
dem Tragrohr (2) angeordnet ist.
5. Andrückwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen
(14) jeweils geschlossen sind.
6. Andrückwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen
(14) untereinander verbunden sind.
7. Andrückwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gasdruck in der einzigen
Zelle (13) über ein im elastischen Andrückmantel (9; 29; 36) angeordnetes Ventil (26)
einstellbar ist.
8. Andrückwalze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Andrückmantel
(29; 36) auf seiner Innenseite (31) oder Außenseite (32) Noppen (33; 34) aufweist.
9. Andrückwalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (33) kegelförmig
ausgebildet sind.
10. Andrückwalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (34) zylinderförmig
ausgebildet sind.
11. Andrückwalze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Andrückmantel
(29; 36) auf seiner Innen- (31) oder Außenseite (32) voneinander beabstandete, in
Umfangsrichtung der Andrückwalze (21) umlaufende Ringe (37; 38) aufweist.
12. Andruckwalze nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringe (37) an ihren
Kanten abgerundet sind.
13. Andrückwalze nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe
h der Noppen (33; 34) oder Ringe (37; 38) mindestens einer Dicke (d) des elastischen
Andrückmantels (29; 36) entspricht.
14. Andrückwalze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Andrückmantel
(36) auf seiner Außenseite (32) Stacheln aufweist.
15. Andrückwalze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Andrückmantel
(9) im Längsschnitt gesehen, wellenlinienförmig ausgebildet ist.
16. Andrückwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasdruck bei mehreren
in axialer Richtung (17) der Andrückwalze (39) hintereinander angeordneten gasgefüllten
Zellen in jeder Zelle (41; 42; 43; 44) separat über jeweils ein im elastischen Andrückmantel
angeordnetes Ventil (47; 48; 49; 50) einstellbar ist.