[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfähigen
Sprühgutes.
[0002] Die Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfähigen Sprühgutes gemäß
der vorliegenden Erfindung, im folgenden einfacher als Sprühbeschichtungseinrichtung
bezeichnet, umfaßt im allgemeinen einen Vorratsbehälter für das Sprühgut und eine
Sprühvorrichtung, beispielsweise eine Handsprühpistole oder einen Zerstäubungskopf
in einer Beschichtungsanlage, die über eine Verbindungsleitung mit dem Vorratsbehälter
verbunden ist. Ferner ist ein Hochspannungserzeuger vorgesehen, um das Sprühgut elektrostatisch
aufzuladen.
[0003] Das Sprühgut wird beispielsweise mittels Druckluft vom Vorratsbehälter zur Sprühvorrichtung
gefördert und an der Austrittsöffnung der Sprühpistole zerstäubt und ausgestoßen.
[0004] Solche Sprühbeschichtungseinrichtungen werden allgemein zum elektrostatischen Aufladen,
Zerstäuben und Abgeben von elektrisch leitfähigen, flüssigen Beschichtungsstoffen
eingesetzt.
[0005] Sie eignen sich insbesondere für flüssige Farben und Lacke, welche elektrostatisch
aufgeladen und dann auf ein geerdetes Werkstück gesprüht werden. Sie können jedoch
auch für andere elektrisch leitfähige Beschichtungsflüssigkeiten, wie Öle, Reinigungsflüssigkeiten,
Kunststoff-Beschichtungsmittel und dergleichen, verwendet werden.
[0006] Eine Schwierigkeit, die bei solchen Sprühbeschichtungseinrichtungen auftritt, besteht
darin, die angelegte Hochspannung über das elektrisch leitfähige Sprühgut zu einem
Erdpotential abzuführen. Ferner kann die angelegte Hochspannung zumindest teilweise
von den Komponenten, welche das Sprühgut durchläuft, abgestrahlt werden, so daß Spannungsverluste
entstehen.
[0007] Bei herkömmlichen Sprühbeschichtungseinrichtungen, insbesondere bei elektrostatischen
Beschichtungsvorrichtungen mit handgehaltenen Sprühpistolen, werden diese Schwierigkeiten
häufig dadurch vermieden, daß die Hochspannungselektrode nicht direkten Kontakt mit
dem Beschichtungsstoff hat, um die Verluste gering zu halten. Dadurch wird die Sprühvorrichtung
jedoch relativ schwer bzw. schlechter handhabbar.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum
Aufladen und Abgeben elektrisch leitfähigen Sprühgutes anzugeben, die eine einfach
aufgebaute und leichte Sprühvorrichtung verwendet, um das elektrostatisch aufgeladene
Sprühgut an ein geerdetes Werkstück abzugeben. Spannungsverluste aufgrund einer Abstrahlung
der Hochspannung sollen gering gehalten werden.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfähigen
Sprühgutes mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
[0010] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß
ein Behälter aus elektrisch isolierendem Material, vorzugsweise Kunststoff, das elektrisch
leitfähige Sprühgut aufnimmt und daß der Hochspannungserzeuger am, vorzugsweise im
oder unter dem Behälterboden, angeordnet ist, wobei eine ausreichende Isolation zwischen
dem Behälterkörper und dem Hochspannungserzeuger sichergestellt ist. Der Hochspannungsausgang
des Hochspannungserzeugers ist mit dem Innenraum des isolierten Behälters verbunden,
um das Sprühgut elektrostatisch aufzuladen. Das so erzeugte elektrostatische Potential
wird durch die Flüssigkeitssäule vom Behälter über die Verbindungsleitung zur Sprühvorrichtung
übertragen, so daß elektrostatisch aufgeladenes Sprühgut von der Auslaßöffnung der
Sprühvorrichtung abgegeben werden kann. Außerhalb des Behälters ist der Hochspannungserzeuger
geerdet.
[0011] Die Einrichtung gemäß Anspruch 1 hat den Vorteil, daß die eigentliche Sprühvorrichtung,
beispielsweise eine Handsprühpistole, mit einem vergleichsweise einfachen und wenig
aufwendigen Aufbau realisiert werden kann. Sie benötigt kein Stromversorgungskabel,
sei es für eine Niederspannung, sei es für eine Hochspannung, und sie muß auch nicht
zwingend eine Elektrode zur elektrostatischen Aufladung des Sprühgutes aufweisen,
wie bei bekannten derartigen Einrichtungen. Dadurch kann die Sprühvorrichtung kostengünstig
und unempfindlich gegen Betriebsstörungen hergestellt und benutzt werden. Durch den
Einbau des Hochspannungserzeugers im Boden des Behälters ist dieser gegen mechanische
Einwirkungen geschützt, und das Gesamtsystem wird besonders kompakt und gut handhabbar.
[0012] Um sicherzustellen, daß zum Zeitpunkt des Abschaltens der Hochspannung zuverlässig
das im Gesamtsystem vorhandene elektrostatische Potential innerhalb einer angemessenen
kurzen Zeitspanne abgebaut wird, ist der Kochspannungsausgang des Hochspannungserzeugers
über einen sogenannten Ableitwiderstand zu einem außerhalb des Behälter liegenden
Erdpotential geführt.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird in den Behälter aus dem
elektrisch isolierenden Material ein weiterer, austauschbarer Sprühgutbehälter eingesetzt,
wobei der äußere Behälter und der austauschbare Sprühgutbehälter nur an den Aufstellpunkten
des Sprühgutbehälters in Kontakt stehen und ansonsten durch ein Druckluftpolster voneinander
getrennt sind. Dadurch lassen sich beispielweise bei einer Farbbeschichtungsanlage
Farbwechsel leichter und schneller durchführen, und der Aufwand für eine Zwischenreinigung
wird erheblich verringert.
[0014] Bei einer Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung ist der Hochspannungsausgang
des Hochspannungserzeugers mit einer Stabelektrode verbunden, die in den Innenraum
des Behälters bzw. des Sprühgutbehälters hineinragt. Dabei ist die Stabelektrode beispielsweise
so ausgebildet, daß sie den Behälterboden durchdringt und sich vertikal durch den
Innenraum des Behälters bzw. des Sprühgutbehälters erstreckt.
[0015] Bei einer anderen Ausführungsform weist der innere Sprühgutbehälter einen elektrisch
leitenden Boden auf, vorzugsweise aus einem elektrisch leitenden Kunststoff, und dieser
elektrisch leitende Boden ist mit dem Hochspannungsausgang des Hochspannungserzeugers
verbunden, so daß das Sprühgut in dem Sprühgutbehälter über dessen Boden elektrostatisch
aufgeladen wird.
[0016] Ferner kann ein Netzgerät vorgesehen sein, welches die Netzspannung in einer Niederspannung
transformiert und einem Niederspannungseingang des Hochspannungserzeugers zuführt.
Wenn das Netzgerät zusammen mit dem Hochspannungserzeuger unter dem Behälterboden
angeordnet ist, kann die Beschichtungsvorrichtung mit einem besonders kompakten Aufbau
realisiert werden.
[0017] Vorzugsweise sind sämtliche Komponenten, welche Sprühgut führen, wie die Verbindungsleitung,
die Sprühvorrichtung und Anschlußleitungen für Druckluft, ebenfalls aus einem elektrisch
isolierenden Material hergestellt, um Spannungsverluste aufgrund einer Abstrahlung
der Hochspannung zu vermeiden.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
verschiedener Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Gesamtdarstellung der erfindungsgemäßen Einrichtung zum Aufladen
und Abgeben elektrisch leitfähigen Sprühgutes,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des Behälters zur Aufnahme
des Sprühgutes in der Einrichtung von Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des Behälters zur Aufnahme
des Sprühgutes in der Einrichtung von Fig. 1.
[0019] In Fig. 1 ist beispielhaft eine Sprühbeschichtungseinrichtung 10 dargestellt, welche
in einer Beschichtungskabine 12 vorgesehen ist und ein elektrisch leitfähiges Beschichtungsmittel,
beispielsweise einen Lack, elektrostatisch auflädt und an ein geerdetes Werkstück
14, welches die Beschichtungskabine durchläuft, abgibt. Die Sprühbeschichtungseinrichtung
10 umfaßt einen Druckbehälter 16 mit einem Behälterdeckel 18 und einem Sockel 20,
welcher den Boden des Druckbehälters bildet, eine Sprühpistole 22 und eine Verbindungsleitung
24 vom Druckbehälter 16 zur Sprühpistole 22. Im Innenraum des Druckbehälters 16 ist
ein austauschbarer Sprühgutbehälter 26 vorgesehen. Ein Hochspannungserzeuger 28 und
ein Ableitwiderstand 30 sind im Sockel 20 des Druckbehälters untergebracht. Der Niederspannungseingang
des Hochspannungserzeugers ist über eine Versorgungsleitung 54 mit dem Ausgang eines
Netzteils 32 verbunden, sein Hochspannungsausgang ist einerseits über den Ableitwiderstand
30 gegen Masse geführt und andererseits über eine Stabelektrode 34 mit dem Innenraum
des Sprühgutbehälters 26 verbunden. Druckluftleitungen 36 und 38 sind an den Druckbehälter
16 bzw. an die Sprühpistole 22 angeschlossen. Das Netzteil 32 ist an ein übliches
Stromversorgungsnetz 40 angeschlossen und geerdet. Eine Steuerleitung 56 führt vom
Netzgerät 32 zur Sprühpistole 22.
[0020] Der Druckbehälter 16 besteht aus einem isolierenden Material, beispielsweise Kunststoff,
so daß sein Innenraum zur Umgebung und zu dem im Sockel 20 untergebrachten Hochspannungserzeuger
28 elektrisch isoliert ist. Der Hochspannungserzeuger könnte auch außerhalb des Druckbehälters,
vorzugsweise unter dem Behälterboden, vorgesehen werden, wobei jedoch der Einbau des
Hochspannungserzeugers im Behälterboden zu einem besonders kompakten und leicht handhabbaren
Aufbau der Sprühbeschichtungsanlage beiträgt und zusätzlich einen geschützten Einbau
des Hochspannungserzeugers ermöglicht. In jedem Fall muß gewährleistet sein, daß zwischen
dem Innenraum des Behälters 16, und damit dem Sprühgut, und dem Hochspannungserzeuger
28 eine ausreichende Isolation gegeben ist.
[0021] Der Druckbehälter 16 ist über die Druckluftleitung 36 an eine nicht gezeigte Druckluftquelle
angeschlossen. Dadurch wird das Sprühgut im Druckbehälter 16 unter Druck gesetzt,
um es über die Verbindungsleitung 24 zur Sprühpistole 22 fördern zu können. Andere,
dem Fachmann bekannte Möglichkeiten zur Förderung von flüssigem Sprühgut können anstelle
von Druckluft eingesetzt werden.
[0022] Bei der gezeigten Ausführungsform ist in dem Druckbehälter 16 ein weiterer austauschbarer
Sprühgutbehälter 26 vorgesehen. Der Sprühgutbehälter 26 ist abgesehen von seinen Aufstellpunkten
im Druckbehälter 16 von diesem durch ein Luftpolster getrennt. Dadurch wird einerseits
eine zusätzliche Isolation des Sprühgutes relativ zur Umgebung geschaffen, andererseits
erleichtert der austauschbare Sprühgutbehälter 26 die Reinigung der Anlage und den
Wechsel von Sprühgut, beispielsweise bei einem Farbwechsel in einer Farbbeschichtungsanlage.
[0023] Vom Hochspannungsausgang des Hochspannungserzeugers 28 zweigen funktional zwei Wege
ab. Einerseits führt ein elektrischer Kontakt zu der Stabelektrode 34, welche den
Behälterboden durchdringt und sich vertikal durch den Sprühgutbehälter 26 erstreckt,
so daß unabhängig vom Füllstand des Sprühgutbehälters mit Sprühgut eine konstante,
gleichmäßige Aufladung des Sprühgutes erzielt wird. Der zweite Zweig führt über den
Ableitwiderstand 30 zu einem außerhalb des Behälters liegenden Erdpotential. Der Ableitwiderstand
30 hat einen Widerstandswert in der Größenordnung von einigen GΩ, vorzugsweise 2 bis
10 GΩ, und er gewährleistet, daß beim Abschalten der Hochspannung, welche im Bereich
von wenigen kV bis zu einigen 100 kV liegt, das elektrostatische Potential im Gesamtsystem
schnell und kontrolliert gegen Masse abgeführt wird.
[0024] Bei der gezeigten Sprühbeschichtungsvorrichtung wird zwangsläufig ein Teil des vom
Hochspannungserzeugers 28 erzeugten Potentiales über den Ableitwiderstand 30 gegen
Masse abgegeben. Dadurch daß der Widerstandswert des Ableitwiderstandes sehr hoch
ist, werden jedoch die Verluste gering gehalten. Andererseits wird durch diese Anordnung
sichergestellt, daß zum Zeitpunkt des Abschaltens der Hochspannung zuverlässig das
in der gesamten Einrichtung vorhandene elektrostatische Potential über die Spruhgutsäule
in der Schlauchleitung 24 und das im Sprühgutbehälter 26 befindliche Sprühgut in angemessen
kurzer Zeit gegen Masse abgeleitet wird.
[0025] Außerhalb des Druckbehälters 16 befindet sich das Netzgerät 32, mit dem die Netzspannung
auf eine Niederspannung transformiert wird, welche über die Versorgungsleitung 54
dem Niederspannungseingang des Hochspannungserzeugers 28 zugeführt wird.
[0026] Das Netzgerät speist den eine passive Komponente bildenden Hochspannungserzeuger
mit einem Rechtecksignal von 18 bis 26 kHz.
[0027] Das Netzgerät 32 ist ferner über die Steuerleitung 56 mit einer Schaltvorrichtung
verbunden, beispielsweise einem Reedschalter, welcher durch einen Magneten im Abzugsbügel
der Sprühpistole geschlossen wird. Bei Betätigung des Abzugsbügel wird eine Steuerspannung
an das Netzgerät abgegeben, um die Hochspannung nur dann einzuschalten, wenn sie tatsächlich
benötigt wird.
[0028] Es ist möglich, das Netzgerät 32 zur Steuerung der Hochspannung im Sockel 20 oder
unter dem Behälterboden anzuordnen, um die gesamte Anlage noch kompakter zu gestalten.
[0029] Der elektrisch isolierte Druckbehälter 16 bzw. der Sprühgutbehälter 26 stehen über
die ebenfalls elektrisch isolierte Schlauchleitung 24 mit der Sprühpistole 22 in Verbindung.
Der Aufbau der Sprühpistole 22 entspricht einer üblichen Handsprühpistole, die im
wesentlichen aus einem geerdeten Pistolenkörper, einem Handgriff, einem Anschluß für
das Sprühgut und einem zu einer Ausstoßdüse führenden Sprühgutkanal sowie einem Ventil
und einem Abzugsbügel zum Öffnen und Schließen des Sprühgutkanales durch das Ventil
besteht. Die Sprühpistole muß jedoch nicht wie bei den Einrichtungen nach dem Stand
der Technik eine mit dem Hochspannungsausgang des Hochspannungserzeugers verbundene
Elektrode zum Aufladen des Sprühgutes in der Pistole aufweisen, weil das bereits elektrostatisch
aufgeladene Sprühgut über die Schlauchleitung 24 vom Sprühgutbehälter 26 zur Pistole
gefördert wird. Vorzugsweise bestehen sämtliche Bauteile der Sprühpistole, welche
Sprühgut führen, und insbesondere der Sprühgutkanal aus einem elektrisch isolierenden
Werkstoff, um zu verhindern, daß Spannungsverluste aufgrund elektrostatischer Abstrahlung
entstehen. Die Sprühpistole gibt das elektrisch aufgeladene Sprühgut an das geerdete
Werkstück 14 ab.
[0030] Bei der elektrostatischen Sprüheinrichtung nach der Erfindung ist es unerheblich,
welches Zerstäubungsverfahren zur Abgabe des Sprühgutes an das Werkstück eingesetzt
wird. Es kann eine luftlose (airless), eine luftunterstützte (Aircoat oder Air-Mix)
oder eine Luftzerstäubung in allgemeiner Form oder im Sinne des HVLP (high volume
low pressure)-Verfahrens vorgesehen werden. In Fig. 1 ist ein System mit Luftzerstäubung
dargestellt, bei dem der Druckbehälter 16 über die Druckluftleitung 36 mit Druck beaufschlagt
wird, um so das elektrostatisch aufgeladene Sprühgut zur Sprühpistole 22 zu fördern.
Andererseits wird der Sprühpistole 22 über die Druckluftleitung 38 Druckluft zugeführt,
um die Zerstäubung des geförderten Sprühgutes an der Düse zu bewirken.
[0031] Weiterhin hat es sich für den Auftragswirkungsgrad des elektrisch leitenden Sprühgutes
auf das Werkstück und für einen verbesserten Umgriff als vorteilhaft erwiesen, in
oder im Bereich der Düse in der Sprühpistole 22 zusätzlich eine Nadelelektrode anzuordnen.
Diese Elektrode ist nicht selbst mit einer Spannungsquelle verbunden, sondern sie
wird dadurch, daß das in der Sprühpistole befindliche Ende der Elektrode mit dem Sprühgut
in Kontakt kommt, auf dasselbe Potential wie das Sprühgut gebracht. Dadurch wird eine
Verbesserung der Bündelung und des Abscheidewirkungsgrades des ausgestoßenen Sprühgutes
erreicht.
[0032] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind auch die Druckluftleitungen
36, 38 aus einem isoierenden Material, insbesondere Kunststoff, hergestellt, um eine
Ableitung des elektrostatischen Potentials über diese Leitungen zu verhindern. Besonders
vorteilhaft ist es, sehr trockene Druckluft zu verwenden, so daß elektrostatische
Verluste minimiert werden.
[0033] Für den Fall, daß die Druckluftleitungen 36, 38 und die Schlauchleitung 24 für das
Sprühgut nicht so aus einem isolierenden Werkstoff hergestellt werden können, daß
sie die Abstrahlung von elektrostatischem Potential an die Umgebung sicher verhindern,
kann auch vorgesehen sein, daß diese Leitungen mit einem leitfähigen Drahtgeflecht
oder dergleichen umgeben werden, welches an Erdpotential gelegt wird, um so noch verbleibende
geringfügige elektrostatische Ladungen gezielt gegen Masse abzuführen. Ein ähnliches
leitfähiges Geflecht kann auch als Ummantelung für den Druckbehälter 16 vorgesehen
sein.
[0034] In Fig. 2 ist der Druckbehälter 16 von Fig. 1 mit weiteren Einzelheiten dargestellt.
Sich entsprechende Komponenten sind mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 bezeichnet.
[0035] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind der Hochspannungserzeuger 28 und der Ableitwiderstand
30 im Sockel 20 des Behälters 16 untergebracht. Der Hochspannungsausgang 16 des Hochspannungserzeugers
28 ist mit der Stabelektrode 34 verbunden, die durch den Druckbehälter 16 und von
oben in den Sprühgutbehälter 26 hinein geführt ist und sich vertikal bis zu dessen
Boden erstreckt. Eine Sprühgutleitung 48 führt vom Boden des Sprühgutbehälters 26
durch den Druckbehälter 16 zu einem Sprühgutanschluß 50 im Sockel 20 des Druckbehälters,
der mit der Verbindungsleitung 24 zur Sprühpistole 22 verbindbar ist. Ebenfalls im
Sockel 20 ist ein Anschluß 52 für Druckluft vorgesehen, der in den Innenraum des Druckbehälters
16 führt. Im Deckel 18 des Druckbehälters ist ein Überdruckventil 42 vorgesehen, welches
sich bei Überschreiten eines vorgegebenen Schwellwertes für den Druck im Druckbehälter
öffnet.
[0036] Eine alternative Ausgestaltung des Druckbehälters 16 ist in Fig. 3 gezeigt, wobei
entsprechende Komponenten mit denselben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 bezeichnet
sind.
[0037] Der Druckbehälter von Fig. 3 unterscheidet sich von dem von Fig. 2 dadurch, daß die
Stabelektrode 34 fehlt. Statt dessen ist der Boden 44 des Sprühgutbehälters 26 aus
einem elektrisch leitfähigen Material hergestellt und über einen Kontakt 46 mit dem
Hochspannungserzeuger 28 und dem Ableitwiderstand 30 verbunden. Der übrige Teil des
Sprühgutbehälters 26, also seine Wände, bestehen dagegen wie bei der Ausgestaltung
von Fig. 2 aus elektrisch isolierendem Material und sind vom Druckbehälter 16 und
der Umgebung elektrisch isoliert. Durch diese alternative Ausgestaltung wird einerseits
für jeden Füllstand des Sprühgutbehälters 26 eine gleichmäßige und gute Aufladung
des Sprühgutes gewährleistet, andererseits wird ein sehr einfacher und effizienter
Aufbau des Behälters zur Aufnahme des Sprühgutes erreicht. Vorzugsweise besteht der
Sprühgutbehälterboden 44 aus elektrisch leitfähigen Kunststoff.
[0038] Durch die erfindungsgemäße Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfähigen
Sprühgutes wird ein System geschaffen, bei dem die Sprühpistole leicht ist, weil sie
kein Versorgungskabel für Niederspannung oder Hochspannung und keinen eigenen Hochspannungserzeuger
benötigt. Ein solches System ist preiswert und unempfindlich gegen Betriebsstörungen.
Vorzugsweise bestehen sämtliche Komponenten des Systemes, welche Sprühgut führen,
insbesondere zumindest die Wände des Sprühgutbehälter, der Druckbehälter, die Verbindungsleitung
vom Sprühgutbehälter zur Pistole, die Druckluftleitungen und der Sprühgutkanal in
der Pistole aus elektrisch isolierendem Material, um eine Abstrahlung der Hochspannung
zu verhindern.
[0039] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein.
1. Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfähigen Sprühgutes, mit
einem Behälter (16) aus einem elektrisch isolierenden Material zur Aufnahme des Sprühgutes,
einer Sprühvorrichtung (22) zum Ausbringen des Sprühgutes,
einer Verbindungsleitung (24) für das Sprühgut von dem Behälter (16) zur Sprühvorrichtung
(22) und
einem Hochspannungserzeuger (28) zum elektrostatischen Aufladen des Sprühgutes, der
im Behälterboden (20) vorgesehen und gegenüber dem Behälterkörper elektrisch isoliert
ist und
dessen Hochspannungsausgang (28) mit dem Sprühgut im Behälter (16) elektrisch leitend
in Verbindung steht und über einen Ableitwiderstand (30) zu einem außerhalb des Behälters
(16) liegenden Erdpotential geführt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Behälter (16) und wahlweise an der Sprühvorrichtung (22) Druckluftanschlüsse
vorgesehen sind.
3. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Behälter (16) aus dem elektrisch isolierenden Material ein Sprühgutbehälter
(26) einsetzbar ist, wobei der Behälter (16) aus dem elektrisch isolierenden Material
und der Sprühgutbehälter (26) durch ein Druckluftpolster weitgehend voneinander getrennt
sind.
4. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hochspannungsausgang des Hochspannungserzeugers (28) mit einer Stabelektrode
(34) verbunden ist, die in den Innenraum des Behälters (16) bzw. des Sprühgutbehälters
(26) hineinragt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabelektrode (34) den Behälterboden (20) durchdringt und sich vertikal durch
den Innenraum des Behälters (16) bzw. des Sprühgutbehälters (26) erstreckt.
6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprühgutbehälter (26) einen elektrisch leitenden Boden (44), vorzugsweise
aus einem elektrisch leitenden Kunststoff, aufweist und dieser elektrisch leitende
Boden mit dem Hochspannungsausgang des Hochspannungserzeugers (28) verbunden ist.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Netzgerät (32) vorgesehen ist, welches die Netzspannung in eine Niederspannung
transformiert und dem Niederspannungseingang des Hochspannungserzeugers (28) zuführt
und in oder unter dem Behälterboden (20) angeordnet ist.
8. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (24) vom Behälter (16) zur Sprühvorrichtung (22) aus einem
elektrisch isolierenden Material besteht und daß Druckluftleitungen (36, 38) zum Behälter
(16) und wahlweise zur Sprühvorrichtung (22) vorgesehen sind, welche aus einem elektrisch
isolierenden Material bestehen.
9. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Nadelelektrode im Bereich Auslaßöffnung für das Sprühgut in der Sprühvorrichtung
(22) angeordnet ist.
10. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (16) von einem leitfähigen Schirm umgeben ist, der an das Erdpotential
gelegt ist.