(19)
(11) EP 0 701 872 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.03.1996  Patentblatt  1996/12

(21) Anmeldenummer: 95112134.2

(22) Anmeldetag:  02.08.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B21D 43/05, B65G 25/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 13.08.1994 DE 4428772

(71) Anmelder: SCHULER PRESSEN GmbH & Co.
D-73033 Göppingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Dangelmayr, Andreas
    D-73113 Ottenbach (DE)
  • Thudium, Karl
    D-73116 Waschenbeuren (DE)

   


(54) Einrichtung zum dreidimensionalen Antrieb von Greiferschienen


(57) Die Einrichtung zum dreidimensionalen Antrieb von Greiferschienen (3) in einer Mehrständerpresse weist für die Bewegung der Greiferschienen (3) in Spann-Löserichtung (2) in Querschlitten (7) heb- und senkbare Führungen (4) auf wobei die Querschlitten (7) in Spann- und Löserichtung (29) bewegbar sind. Die Bewegung der Greiferschienen (3) in Spann- und Löserichtung bewirkt ein Servo-Motor (18), der in Höhe der Querschlitten (7) befestigt ist und der mit beidseitig herausgeführten, als Spindeln ausgebildeten Wellenteilen mit Schloßmuttern (24, 26) an den Querschlitten (7) zusammenwirkt. Neben dem Vorteil des Direkt-Antriebes für die Spann-Lösebewegung der Greiferschienen (3) wird der durch die Werkzeuge in den Arbeitsstufen ohnehin benötigte Bereich für die Anordnung des Servo-Motors (18) genutzt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum dreidimensionalen Antrieb von Greiferschienen gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] Einrichtungen dieser Art in einer Mehrständerpresse dienen der Umsetzbewegung der Blechteile, dem Einlegen in Werkzeuge, dem Entnehmen aus diesen und dem Transport in die folgende Bearbeitungs- oder Entnahmestufe. Generell besteht hier die Forderung, die Bewegungsantriebe der Greiferschienen in den drei Achsen (dreidimensional) nicht von Kurven abzugreifen. Um bei Werkstück- bzw. Werkzeugwechsel die Presse auf die neuen Bedingungen einstellen zu können, bedurfte es entweder individueller Nocken, oder es wurde von Maximal-Wegen ausgegangen, die von einem einzigen Nockensatz erreicht werden.

[0003] In der DE-C2-33 29 900 ist eine Einrichtung zum dreidimensionalen Transfer beschrieben, bei der die Bewegungen von Greiferschienen in den drei Achsen durch Servo-Motore bewirkt wird. Die Motore befinden sich nicht im unmittelbaren Wirkbereich der Greiferschienen. Es sind Getriebeketten und -gestänge erforderlich, die bei den geforderten hohen Beschleunigungen bei Umsetzbewegungen von z.B. 16 Teilen und mehr je Minute zu Ungenauigkeiten in den Achsen führen. Die Drehbewegung des Servo-Motors für die Spann-Lösebewegung wird über eine Ritzel-Zahnstangenverbindung auf horizontal und quer zur Umsetzbewegung bewegliche Schlitten übertragen. Beschrieben ist ein Antrieb des Spannmechanismus unter Verwendung eines Gleichspannungs-Servo-Motors, der außerhalb des den Schließkasten ausmachenden Gehäuses gelagert ist und dessen Drehbewegung über ein Reduziergetriebe und einen Steuerriemen mit einer Kegelradanordnung verbunden ist. Diese befindet sich an der Unterseite des Gehäuses und weist eine Ausgangswelle auf zum Antrieb des Ritzels der Ritzel-Zahnstangenkombination für die Spann-Lösebewegung.

[0004] In der japanischen Offenlegungschrift 59-197325, Appl. No. 58-71162, ist der Antrieb von Greiferschienen dargestellt, die in zwei Achsen bewegt werden. Die Spann-Lösebewegung der Greiferschienen wird von einem reversiblen Servo-Motor bewirkt, der außerhalb einer horizontal in Umsetzrichtung bewegbaren Konsole angeflanscht ist und zugleich mit dieser in Umsetzrichtung bewegt werden muß. Die Motorwelle ist einseitig aus dem Motor als Spindel herangeführt. Die Spindel weist zum einen Links-, zum anderen Rechtsgewinde auf, die mit den Greiferschienen tragenden, querverschieblichen Schlitten zusammenwirken.

[0005] Auch in der DE-A1-32 38 729 sind gleiche Mittel, wie zuvor beschrieben, dargestellt. Die Servo-Motoren für zwei Bewegungen des dreidimensionalen Bewegungsantriebs der Greiferschienen sind zwar mittig, aber unterhalb der Greiferschienen in einem unteren Teil des Schließkastens angeordnet.

[0006] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, den Motor für die Spann-Lösebewegungen der Greiferschienen zwischen den Greiferschienen und den diese tragenden Schlitten anzuordnen, um so den durch die Größe der Werkzeuge in den Bearbeitungsstufen von den Greiferschienen beim Spannen nicht überfahrbaren Weg zu nutzen.

[0007] Diese Aufgabe ist gelöst durch die Merkmale des Kennzeichens von Anspruch 1. Anspruch 2 kennzeichnet eine vorteilhafte Ausbildung nach der Erfindung.

[0008] Von besonderem Vorteil ist die Anordnung des Motors in Höhe von Greiferschienen und Schlitten, da sich hierdurch ein Direkt-Antrieb für die Spann-Lösebewegung realisieren läßt. Es werden keine Antriebsmittel, Getriebegestänge u. dgl. in den drei Achsen bewegt. Es wurde ein Servo-Motor mit beidseitiger Antriebswelle in den konsolartigen Aufbau integriert. Durch die dadurch bewirkte symmetrische Ausbildung wird die Torsionssteifigkeit erhöht. Der Schließkasten bildet so eine funktionsfähige, komplette Baueinheit.

[0009] Anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung soll im folgenden die Erfindung näher erläutert werden.

[0010] Dabei zeigen
Fig. 1
einen Schließkasten im Schnitt in Umsetzrichtung gesehen mit der Einrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2
eine Schnittdarstellung gemäß Schnittverlauf II-II in Fig. 1 und
Fig. 3
den Schließkasten in Ansicht in Umsetzrichtung gesehen.


[0011] In den Figuren sind gleiche Teile und Baugruppen gleich numeriert. Mit 1 ist ein Schließkasten von mehreren Schließkästen einer Mehrständerpresse positioniert. Von der Presse ist nur ein Ständerpaar mit den Ständern 2 gezeigt. Der Schließkasten 1 ist über Konsolbleche 16 pressentischseitig aufgestellt. In den Konsolblechen 16 befinden sich Stirnräder 21 einer Motorwelle 19 eines Motors 17 für das Heben- und Senken von Greiferschienen 3. Die Stirnräder 21 wirken mit je einem Stirnrad 22 zusammen, das jeweils direkt auf eine in gestellseitigen Lagern 15 geführte Zahhstange 14 und über ein weiteres Stirnrad 22 auf eine zweite in Lagern 15 geführte Zahnstange 14 wirkt. Die Drehbewegung des Motors 17 wird so in eine Hebe-Senkbewegung (Doppelpfeil 28) von Trägerblechen 13 umgesetzt. Auf den Trägerblechen 13 sind Schienen 12 für in diesen quer zur Umsetzrichtung 27 bewegbare Schlitten 11 befestigt. Die Hebe-Senkbewegung des Motors 17 wird so auf die Greiferschienen übertragen. Die Schlitten 11 tragen hierfür Distanzbolzen 9, die nach oben durch Querschlitten 7 hindurchgeführt sind und an den oberen Enden Führungen 4 für die in diesen geführten Greiferschienen 3 tragen. Die Trägerbleche 13 sind durch Ausbalancierzylinder 20 abgestützt.

[0012] Die Konsolbleche 16 tragen im oberen Bereich ein Gestell 6. Das Gestell 6 ist mit Führungen 8 versehen, in denen die Querschlitten 7 in Spann- und Löserichtung 29 verschieblich sind. Die Verschiebebewegungen der Querschlitten 7 werden bewirkt durch einen in diesem Aufbau in Höhe der Querschlitten 7 gelagerten Servo-Motor 18, dessen Welle beidseitig aus diesem herausgeführt ist. Die Wellenteile sind als Spindeln 23 mit Rechtsgewinde bzw. mit Linksgewinde versehen. Die Gewinde wirken mit Schloßmuttern 24, 26, Käfigmuttern od. dgl. Spindelmuttern in bzw. an den Querschlitten 7 zusammen. Der Bewegungsantrieb der Greiferschienen 3 in Umsetzrichtung 27 erfolgt z. B. in der aus dem genannten Stand der Technik genannten Weise. Die Hebe-Senkbewegung der Greiferschienen 3 erfolgt, ausgehend von dem Motor 17, Motorwelle 19 und Stirnrad,. Ritzel-, Zahnstangentrieb 21, 22, 14 und Schlitten 11 vermittels Distanzbolzen 9 auf die Führungen 4, wobei sich hierfür die Führungen 12 für die Schlitten 11 über die Spann-Lösebewegungsstrecke der Greiferschienen 3 erstrecken müssen. In gleicher Weise sind auch die Führungen 8 auszulegen.


Ansprüche

1. Einrichtung zum dreidimensionalen Antrieb von Greiferschienen (3) in einer Mehrständerpresse, die sich horizontal und in parallelem Abstand zueinander erstrecken und die vermittels Antriebsmitteln in sog. Schließkästen (1) in Umsetzrichtung (27) vorund zurück, in Hebe- und Senkrichtung (28) nach oben und unten und in Spann- und Löserichtung (29) aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (4) für die Bewegung der Greiferschienen (3) in der Umsetzrichtung (27) in Querschlitten (7) in Hebe- und Senkrichtung (28) bewegbar gelagert sind, daß die Querschlitten (7) in Spann- und Löserichtung (29) in einer gestellfesten Konsole (6, 16) bewegbar gelagert sind, daß ein in seiner Drehrichtung reversierbarer Servo-Motor (18) in der Konsole (6, 16) befestigt ist, dessen beidseitig herausgeführte Welle (23) als Spindeln einerendes mit einem Links-, anderenendes mit einem Rechtsgewinde versehen ist und der Servo-Motor (18) in Höhe von in den Querschlitten (7) befindlichen Schloßmuttern (24, 26) gelagert ist und mit diesen zusammenwirkt für einen Direktantrieb der Querschlitten (7)
 
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Servo-Motor (18) in Höhe der Querschlitten (7) und zwischen diesen befestigt ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht