[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum dreidimensionalen Antrieb von Greiferschienen
gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Einrichtungen dieser Art in einer Mehrständerpresse dienen der Umsetzbewegung der
Blechteile, dem Einlegen in Werkzeuge, dem Entnehmen aus diesen und dem Transport
in die folgende Bearbeitungs- oder Entnahmestufe. Generell besteht hier die Forderung,
die Bewegungsantriebe der Greiferschienen in den drei Achsen (dreidimensional) nicht
von Kurven abzugreifen. Um bei Werkstück- bzw. Werkzeugwechsel die Presse auf die
neuen Bedingungen einstellen zu können, bedurfte es entweder individueller Nocken,
oder es wurde von Maximal-Wegen ausgegangen, die von einem einzigen Nockensatz erreicht
werden.
[0003] In der DE-C2-33 29 900 ist eine Einrichtung zum dreidimensionalen Transfer beschrieben,
bei der die Bewegungen von Greiferschienen in den drei Achsen durch Servo-Motore bewirkt
wird. Die Motore befinden sich nicht im unmittelbaren Wirkbereich der Greiferschienen.
Es sind Getriebeketten und -gestänge erforderlich, die bei den geforderten hohen Beschleunigungen
bei Umsetzbewegungen von z.B. 16 Teilen und mehr je Minute zu Ungenauigkeiten in den
Achsen führen. Die Drehbewegung des Servo-Motors für die Spann-Lösebewegung wird über
eine Ritzel-Zahnstangenverbindung auf horizontal und quer zur Umsetzbewegung bewegliche
Schlitten übertragen. Beschrieben ist ein Antrieb des Spannmechanismus unter Verwendung
eines Gleichspannungs-Servo-Motors, der außerhalb des den Schließkasten ausmachenden
Gehäuses gelagert ist und dessen Drehbewegung über ein Reduziergetriebe und einen
Steuerriemen mit einer Kegelradanordnung verbunden ist. Diese befindet sich an der
Unterseite des Gehäuses und weist eine Ausgangswelle auf zum Antrieb des Ritzels der
Ritzel-Zahnstangenkombination für die Spann-Lösebewegung.
[0004] In der japanischen Offenlegungschrift 59-197325, Appl. No. 58-71162, ist der Antrieb
von Greiferschienen dargestellt, die in zwei Achsen bewegt werden. Die Spann-Lösebewegung
der Greiferschienen wird von einem reversiblen Servo-Motor bewirkt, der außerhalb
einer horizontal in Umsetzrichtung bewegbaren Konsole angeflanscht ist und zugleich
mit dieser in Umsetzrichtung bewegt werden muß. Die Motorwelle ist einseitig aus dem
Motor als Spindel herangeführt. Die Spindel weist zum einen Links-, zum anderen Rechtsgewinde
auf, die mit den Greiferschienen tragenden, querverschieblichen Schlitten zusammenwirken.
[0005] Auch in der DE-A1-32 38 729 sind gleiche Mittel, wie zuvor beschrieben, dargestellt.
Die Servo-Motoren für zwei Bewegungen des dreidimensionalen Bewegungsantriebs der
Greiferschienen sind zwar mittig, aber unterhalb der Greiferschienen in einem unteren
Teil des Schließkastens angeordnet.
[0006] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, den Motor für die Spann-Lösebewegungen
der Greiferschienen zwischen den Greiferschienen und den diese tragenden Schlitten
anzuordnen, um so den durch die Größe der Werkzeuge in den Bearbeitungsstufen von
den Greiferschienen beim Spannen nicht überfahrbaren Weg zu nutzen.
[0007] Diese Aufgabe ist gelöst durch die Merkmale des Kennzeichens von Anspruch 1. Anspruch
2 kennzeichnet eine vorteilhafte Ausbildung nach der Erfindung.
[0008] Von besonderem Vorteil ist die Anordnung des Motors in Höhe von Greiferschienen und
Schlitten, da sich hierdurch ein Direkt-Antrieb für die Spann-Lösebewegung realisieren
läßt. Es werden keine Antriebsmittel, Getriebegestänge u. dgl. in den drei Achsen
bewegt. Es wurde ein Servo-Motor mit beidseitiger Antriebswelle in den konsolartigen
Aufbau integriert. Durch die dadurch bewirkte symmetrische Ausbildung wird die Torsionssteifigkeit
erhöht. Der Schließkasten bildet so eine funktionsfähige, komplette Baueinheit.
[0009] Anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung soll im folgenden die Erfindung
näher erläutert werden.
[0010] Dabei zeigen
- Fig. 1
- einen Schließkasten im Schnitt in Umsetzrichtung gesehen mit der Einrichtung nach
der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittverlauf II-II in Fig. 1 und
- Fig. 3
- den Schließkasten in Ansicht in Umsetzrichtung gesehen.
[0011] In den Figuren sind gleiche Teile und Baugruppen gleich numeriert. Mit 1 ist ein
Schließkasten von mehreren Schließkästen einer Mehrständerpresse positioniert. Von
der Presse ist nur ein Ständerpaar mit den Ständern 2 gezeigt. Der Schließkasten 1
ist über Konsolbleche 16 pressentischseitig aufgestellt. In den Konsolblechen 16 befinden
sich Stirnräder 21 einer Motorwelle 19 eines Motors 17 für das Heben- und Senken von
Greiferschienen 3. Die Stirnräder 21 wirken mit je einem Stirnrad 22 zusammen, das
jeweils direkt auf eine in gestellseitigen Lagern 15 geführte Zahhstange 14 und über
ein weiteres Stirnrad 22 auf eine zweite in Lagern 15 geführte Zahnstange 14 wirkt.
Die Drehbewegung des Motors 17 wird so in eine Hebe-Senkbewegung (Doppelpfeil 28)
von Trägerblechen 13 umgesetzt. Auf den Trägerblechen 13 sind Schienen 12 für in diesen
quer zur Umsetzrichtung 27 bewegbare Schlitten 11 befestigt. Die Hebe-Senkbewegung
des Motors 17 wird so auf die Greiferschienen übertragen. Die Schlitten 11 tragen
hierfür Distanzbolzen 9, die nach oben durch Querschlitten 7 hindurchgeführt sind
und an den oberen Enden Führungen 4 für die in diesen geführten Greiferschienen 3
tragen. Die Trägerbleche 13 sind durch Ausbalancierzylinder 20 abgestützt.
[0012] Die Konsolbleche 16 tragen im oberen Bereich ein Gestell 6. Das Gestell 6 ist mit
Führungen 8 versehen, in denen die Querschlitten 7 in Spann- und Löserichtung 29 verschieblich
sind. Die Verschiebebewegungen der Querschlitten 7 werden bewirkt durch einen in diesem
Aufbau in Höhe der Querschlitten 7 gelagerten Servo-Motor 18, dessen Welle beidseitig
aus diesem herausgeführt ist. Die Wellenteile sind als Spindeln 23 mit Rechtsgewinde
bzw. mit Linksgewinde versehen. Die Gewinde wirken mit Schloßmuttern 24, 26, Käfigmuttern
od. dgl. Spindelmuttern in bzw. an den Querschlitten 7 zusammen. Der Bewegungsantrieb
der Greiferschienen 3 in Umsetzrichtung 27 erfolgt z. B. in der aus dem genannten
Stand der Technik genannten Weise. Die Hebe-Senkbewegung der Greiferschienen 3 erfolgt,
ausgehend von dem Motor 17, Motorwelle 19 und Stirnrad,. Ritzel-, Zahnstangentrieb
21, 22, 14 und Schlitten 11 vermittels Distanzbolzen 9 auf die Führungen 4, wobei
sich hierfür die Führungen 12 für die Schlitten 11 über die Spann-Lösebewegungsstrecke
der Greiferschienen 3 erstrecken müssen. In gleicher Weise sind auch die Führungen
8 auszulegen.
1. Einrichtung zum dreidimensionalen Antrieb von Greiferschienen (3) in einer Mehrständerpresse,
die sich horizontal und in parallelem Abstand zueinander erstrecken und die vermittels
Antriebsmitteln in sog. Schließkästen (1) in Umsetzrichtung (27) vorund zurück, in
Hebe- und Senkrichtung (28) nach oben und unten und in Spann- und Löserichtung (29)
aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (4) für die Bewegung der Greiferschienen (3) in der Umsetzrichtung
(27) in Querschlitten (7) in Hebe- und Senkrichtung (28) bewegbar gelagert sind, daß
die Querschlitten (7) in Spann- und Löserichtung (29) in einer gestellfesten Konsole
(6, 16) bewegbar gelagert sind, daß ein in seiner Drehrichtung reversierbarer Servo-Motor
(18) in der Konsole (6, 16) befestigt ist, dessen beidseitig herausgeführte Welle
(23) als Spindeln einerendes mit einem Links-, anderenendes mit einem Rechtsgewinde
versehen ist und der Servo-Motor (18) in Höhe von in den Querschlitten (7) befindlichen
Schloßmuttern (24, 26) gelagert ist und mit diesen zusammenwirkt für einen Direktantrieb
der Querschlitten (7)
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Servo-Motor (18) in Höhe der Querschlitten (7) und zwischen diesen befestigt
ist.