[0001] Die Erfindung betrifft ein Perforiermesser zum Querperforieren von Signaturen entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Durch die DT 22 34 078 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung mehrlagiger
Signaturen bekannt, mit welcher Probleme des Auftretens von Quetschfalten oder Runzeln
am Schnittpunkt der Falzlinien beseitigt sind, indem Schlitze oder Perforationen eingebracht
werden, die sich in Längsrichtung einer der Falzlinien erstrecken. Derartige Perforationen
werden mittels Perforiermesser eingebracht.
[0003] Es ist weiterhin bekannt Perforationen zu erzeugen und entlang dieser Perforationen
zu Falzen.
[0004] Nachteilig bei diesem Perforieren ist jedoch, daß das zu verwendende Perforiermesser
entsprechend der Grammatur der Papierbahnen sowie der Anzahl der Lagen der zu falzenden
Signaturen jeweils eine unterschiedliche Dicke aufweisen und demzufolge für jede bestimmte
Produktion separat angefertigt sein muß.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Perforiermesser zum Querperforieren
von Signaturen zu schaffen, welches ohne großen Mehraufwand sowohl an verschiedene
Grammaturen von Papierbahnen als auch an eine unterschiedliche Anzahl von Lagen der
Signaturen anpaßbar ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Durch die Erfindung treten insbesondere nachfolgende Vorteile auf: durch die Erfindung
wurde ein universell einsetzbares Perforiermesser geschaffen, welches in seiner Dicke
variabel ausgeführt ist. Somit ist das Perforiermesser sowohl an die jeweilige Grammatur
der Papierbahn als auch an die Anzahl der zu falzenden Signaturen anpaßbar, ohne daß
für jede abweichende Produktion ein separates Perforiermesser angefertigt bzw. eingesetzt
werden muß.
[0008] Die Erfindung wir nachstehend an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines Teiles eines ersten Messerblattes,
- Fig. 2
- eine Draufsicht nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht nach Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Vorderansicht eines Teiles eines zweiten Messerblattes,
- Fig. 5
- eine Draufsicht nach Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht nach Fig. 4,
- Fig. 7
- eine Vorderansicht eines Teiles eines dritten Messerblattes,
- Fig. 8
- eine Draufsicht nach Fig. 7,
- Fig. 9
- eine Seitenansicht nach Fig. 7,
- Fig. 10
- eine Vorderansicht eines Teiles eines Beilageblattes,
- Fig. 11
- eine Draufsicht nach Fig. 10,
- Fig. 12
- eine Seitenansicht nach Fig. 10,
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf ein erstes erfindungsgemäßes Perforiermesser,
- Fig. 14
- eine Seitenansicht nach Fig. 13,
- Fig. 15
- eine Draufsicht auf ein zweites erfindungsgemäßes Perforiermesser,
- Fig. 16
- eine Seitenansicht nach Fig. 15,
- Fig. 17
- eine Draufsicht auf ein drittes erfindungsgemäßes Perforiermesser,
- Fig. 18
- eine Seitenansicht nach Fig. 17,
- Fig. 19
- eine Draufsicht auf ein viertes erfindungsgemäßes Perforiermesser,
- Fig. 20
- eine Seitenansicht nach Fig. 19,
- Fig. 21
- eine Draufsicht auf ein fünftes erfindungsgemäßes Perforiermesser,
- Fig. 22
- eine Seitenansicht nach Fig. 21,
- Fig. 23
- eine Draufsicht auf ein sechstes erfindungsgemäßes Perforiermesser,
- Fig. 24
- eine Seitenansicht nach Fig. 23,
Ein insgesamt mit 1 bezeichnetes erstes Messerblatt weist eine Dicke d, z. B. von
einem Millimeter sowie eine Gesamthöhe H auf und besitzt auf seiner ersten Seite 3
eine Vielzahl von jeweils in einem lichten Abstand a, z. B. von 1,5 Millimetern voneinander
beabstandete, an ihrer Spitze angeschliffene Perforierzähne 2 mit einer Breite auf,
die z. B. einem dreifachen lichten Abstand a der Perforierzähne 2 entsprechen kann.
Eine zweite Seite 4 des Messerblattes 1 weist Ausnehmungen 6 auf, mittels welchen
das Messerblatt 1 sowie jedes nachfolgend beschriebene Messerblatt in vertikaler Richtung
in einer nichtdargestellten Aufnahme höhenverstellbar angeordnet ist (Fig. 1 bis 3).
[0009] Ein insgesamt mit 7 bezeichnetes zweites Messerblatt weist eine Dicke e, z. B. von
zwei Millimetern auf sowie eine Gesamthöhe H und besitzt auf seiner ersten Seite 3
eine Vielzahl jeweils in einem Abstand a voneinander beabstandete, in einem Winkel
minus Alpha, z. B. von 45°, zu einer horizontalen Längsachse 9 angeordnete Perforierzähne
11, die an ihrer Spitze angeschliffen sind. Eine Breite der Perforierzähne 11 kann
einem lichten Abstand a der Perforierzähne 11 entsprechen. Eine zweite Seite 4 des
Messerblattes 7 weist ebenfalls Ausnehmungen 6 auf, wie bereits vorher beschrieben
(Fig. 4 bis 6).
[0010] Bei einem insgesamt mit 12 bezeichnetem dritten Messerblatt besteht gegenüber dem
zweiten Messerblatt 7 eine Besonderheit darin, daß voneinander in einem Abstand a
beabstandete Perforierzähne 13 in einem Winkel plus Alpha zur horizontalen Längsachse
9 angeordnet sind (Fig. 7 bis 9).
[0011] Eine insgesamt mit 14 bezeichnetes erstes Beilageblatt weist eine Dicke d, z. B.
von einem Millimeter auf sowie eine Höhe h, welche geringer ist als die Höhe H der
Messerblätter 1, 7 und 12 (Fig. 10 bis 12). Während eine erste Seite 16 des Beilageblattes
14 keine Zähne aufweist, ist eine zweite Seite 4 mit Ausnehmungen 6 versehen, wie
bereits vorher bei den Messerblättern dargelegt.
[0012] In einer zweiten Ausführungsvariante eines Beilageblattes 17 (in Fig. 10 bis 12 jeweils
in Klammern gesetzt) besteht die Besonderheit gegenüber dem Beilageblatt 14 darin,
daß das Beilageblatt 17 eine Dicke e aufweist, die das Doppelte einer Dicke d des
ersten Beilageblattes 14 beträgt.
[0013] Ein erfindungsgemäßes, insgesamt mit 18 bezeichnetes erstes Perforiermesser 18 (Fig.
13 und 14) besteht aus einem mittig angeordneten ersten Messerblatt 1 mit einer Gesamthöhe
H sowie zwei beidseitig an den Längsseiten des ersten Messerblattes 1 anliegenden
und somit außen angeordneten Beilageblättern 17 mit einer geringeren Höhe h sowie
jeweils einer doppelten Dicke e gegenüber der Dicke d des ersten Messerblattes 1.
[0014] Ein erfindungsgemäßes, insgesamt mit 19 bezeichnetes zweites Perforiermesser besteht
aus einem mittig angeordneten Messerblatt 1 sowie einem dem Messerblatt 1 außen beigeordneten
(zweiten) Beilageblatt 17 geringerer Höhe h, doppelter Dicke e und zwei auf der anderen
Außenseite beigeordneten halblangen, spiegelbildlich zu einer vertikalen Mittellinie
21 angeordnete, jeweils in einer horizontalen Flucht hintereinander liegendes zweites
und drittes Messerblatt 7; 12 doppelter Dicke e und einer Höhe H (Fig. 15 und 16).
[0015] Ein erfindungsgemäßes, insgesamt mit 22 bezeichnetes drittes Perforiermesser weist
gegenüber dem zweiten Perforiermesser 19 die Besonderheit auf, daß die äußeren Teile,
nämlich die halblangen Messerblätter 7, 12 auf der einen Seite des Messerblattes 1
sowie das (zweite) Beilageblatt 17 auf der anderen Seite des Messerblattes 1 gegeneinander
ausgetauscht worden sind (Fig. 17 und 18).
[0016] Bei einem erfindungsgemäßen, insgesamt mit 23 bezeichnetem vierten Perforiermesser
sind zwei halblange Messerblätter 7, 12 so nebeneinander angeordnet worden, daß diese
ein Fischgrätenmuster ergeben. Die Gesamtlänge des Perforiermessers 23 wird durch
eine spiegelbildliche Anordnung jeweils zweier weiterer Messerblätter 12, 7 zu den
erstgenannten halblangen Messerblättern 7, 12 erhalten, die mit ihren fischgrätenförmigen
Scheitelpunkten 24 zur vertikalen Mittellinie 21 weisen (Fig. 19 und 20). Ein eine
Dicke d sowie eine Höhe h aufweisendes Beilageblatt 14 ist auf einer ersten Außenseite
der beiden fischgrätenartig zueinander angeordneten, eine Gesamtdicke von 2e aufweisende
Messerblätter 7, 12; 12, 7 angeordnet.
[0017] Ein erfindungsgemäßes, insgesamt mit 26 bezeichnetes fünftes Perforiermesser weist
gegenüber dem vorgenannten vierten Perforiermesser 23 die Besonderheit auf, daß ein
(erstes) eine Dicke d sowie eine Höhe h aufweisendes Beilageblatt 14 auf einer zweiten,
d. h. der anderen Außenseite der beiden fischgrätenartig zueinander angeordneten Messerblätter
7, 12; 12, 7 befindlich ist (Fig. 21 und 22).
[0018] Schließlich ist bei einem erfindungsgemäßen, insgesamt mit 27 bezeichneten sechsten
Perforiermesser vorgesehen, daß ein erstes eine Dicke d aufweisendes Messerblatt 1
sandwichartig zwischen zwei fischgrätenförmig zueinander angeordneten Perforiermessern
7, 12 sowie 12, 7 mit einer jeweiligen Dicke e befindlich ist. Alle Teile 1; 7, 12;
12, 7 weisen eine Gesamthöhe H auf.
[0019] Alle genannten Perforiermesser 18; 19; 22; 23; 26; 27 sind Varianten oder Ausführungsbeispiele
und können auf Grund des Vorhandenseins weniger Messerblätter und Beilageblätter jeweils
den Produktionserfordernissen angepaßt werden. Die Perforiermesser weisen an ihrer
zweiten Seite 4, die einer bereits erwähnten Aufnahme zugewandt ist, eine gleiche
oder konstante Dicke D auf, welche jeweils aus zwei Beilageblättern 17 mit einer jeweiligen
Dicke e sowie einem Messerblatt 1 mit einer Dicke d gebildet wird, so wie Perforiermesser
18, oder andere Kombinationen, deren drei Blätter unabhängig von ihrer Anordnung jedoch
immer die Dicken zweimal e und einmal d aufweisen. Alle genannten Perforiermesser
1; 7; 12 weisen an ihrer ersten Seite 3 Zähne auf, die in Richtung eines Gegenperforierzylinders
wirken. Eine mögliche Anordnung von Perforiermessern in einer Aufnahme eines Perforierzylinders
ist in der EP 03 07 891 B1 gezeigt. Die wahlweise den Perforiermessern 18; 19; 22;
23; 26 beigefügten Beilageblätter 14; 17 weisen deshalb eine geringere Höhe h gegenüber
einer Gesamthöhe H der genannten Perforiermesser 18; 19; 22; 23 auf, um eine maximale
Eindringtiefe H minus h in die zu perforierenden Signaturen zu gewährleisten. Die
einzelnen Messer- bzw. Beilageblätter des Perforiermessers sind in Umfangsrichtung
bzw. in peripherer Richtung nebeneinander angeordnet. Die Beilageblätter 14; 17 sind
aus gleichem Material hergestellt wie die Messerblätter 1; 7; 12, z. B. aus gehärtetem
Stahlblech.
[0020] Es ist auch möglich, zwei Messerblätter 1 mit jeweils einer Dicke d nebeneinander
zuzüglich einem Beilageblatt 14 und 17 mit einer jeweilige Dicke d, e anzuordnen.
[0021] Die Perforation der mehrlagigen Signaturen erfolgt mittels eines vorgenannten Perforiermessers,
welches in der Aufnahme des Perforierzylinders angeordnet ist und welches entsprechend
den Besonderheiten der jeweilig zu fahrenden Produktion zusammengestellt wird. Bei
der Zusammenstellung des Perforiermessers kann nicht nur die Dicke sowie die Art der
des zu perforierenden Materials berücksichtigt werden, sondern auch eine unterschiedliche
Länge der Signaturen, was durch die wahlweise Anordnung der außen angelegten Beilageblätter
beim Perforieren ermöglicht wird. Das Falzen kann auf der Perforationslinie erfolgen.
Teileliste
[0022]
- 1
- Messerblatt, erstes
- 2
- Perforierzahn (1)
- 3
- Seite, erste (1, 7, 12)
- 4
- Seite, zweite (1, 7, 12, 14, 17)
- 5
- -
- 6
- Ausnehmung (1, 7, 12, 14, 17)
- 7
- Messerblatt, zweites
- 8
- -
- 9
- horizontale Längsachse (7)
- 10
- -
- 11
- Perforierzahn (7)
- 12
- Messerblatt, drittes
- 13
- Perforierzahn (12)
- 14
- Beilageblatt, erstes
- 15
- -
- 16
- Seite, erste (14, 17)
- 17
- Beilageblatt, zweites
- 18
- Perforiermesser, erstes
- 19
- Perforiermesser, zweites
- 20
- -
- 21
- Mittellinie (18, 19, 22, 23)
- 22
- Perforiermesser, drittes
- 23
- Perforiermesser, viertes
- 24
- Scheitelpunkt
- 25
- -
- 26
- Perforiermesser, fünftes
- 27
- Perforiermesser, sechstes
- D
- Dicke (18)
- H
- Höhe (1, 7, 12)
- a
- Abstand, lichter (2, 11, 13)
- d
- Dicke (1, 14)
- e
- Dicke (7, 12, 17)
- h
- Höhe (14, 17)
- minus
- Alpha Winkel (9, 7)
- plus
- Alpha Winkel (9, 12)
1. Perforiermesser zum Einbringen von Perforationen in mehrlagige Signaturen vor dem
Falzen in einem Falzapparat einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einer Anzahl von
nebeneinander angeordneten Perforierzähnen, dadurch gekennzeichnet, daß das Perforiermesser
(18; 19; 22; 23; 26; 27) aus einer einspannbaren Messerleiste konstanter Dicke (D)
mit mehreren austauschbaren, in peripherer Richtung eines Perforierzylinders nebeneinander
angeordneten Messerblättern (1; 7; 12) oder Beilageblättern (14; 17) variabler Dicke
(d; e) besteht.
2. Perforiermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten und dritten
Messerblätter (7; 12; 12; 7) jeweils halblang ausgebildet sind und spiegelbildlich
zu einer vertikalen Mittellinie (21) hintereinander angeordnet sind.
3. Perforiermesser nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beilageblätter
(14; 17) gegenüber den Messerblättern (1; 7; 12) eine verringerte Höhe (h) aufweisen.