(19)
(11) EP 0 701 888 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.03.1996  Patentblatt  1996/12

(21) Anmeldenummer: 95113667.0

(22) Anmeldetag:  31.08.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B26F 1/18, B26F 1/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 06.09.1994 DE 4431645

(71) Anmelder: KOENIG & BAUER-ALBERT AKTIENGESELLSCHAFT
D-97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Dalfiume, Attilio
    San Lazzaro di Savena (IT)

   


(54) PERFORIERMESSER


(57) Ein Perforiermesser (18) zum Perforieren von mehrlagigen Signaturen vor dem Falzen in einem Falzapparat einer Rollenrotationsdruckmaschine soll sowohl an verschiedene Grammaturen von Papierbahnen als auch an eine unterschiedliche Anzahl von Lagen der Signatur anpaßbar sein. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß das Perforiermesser (18) aus einer einspannbaren Messerleiste (1) konstanter Dicke mit austauschbaren, in peripherer Richtung nebeneinander angeordneten Messerblättern oder Beilageblätter (17) variabler Dicke besteht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Perforiermesser zum Querperforieren von Signaturen entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Durch die DT 22 34 078 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung mehrlagiger Signaturen bekannt, mit welcher Probleme des Auftretens von Quetschfalten oder Runzeln am Schnittpunkt der Falzlinien beseitigt sind, indem Schlitze oder Perforationen eingebracht werden, die sich in Längsrichtung einer der Falzlinien erstrecken. Derartige Perforationen werden mittels Perforiermesser eingebracht.

[0003] Es ist weiterhin bekannt Perforationen zu erzeugen und entlang dieser Perforationen zu Falzen.

[0004] Nachteilig bei diesem Perforieren ist jedoch, daß das zu verwendende Perforiermesser entsprechend der Grammatur der Papierbahnen sowie der Anzahl der Lagen der zu falzenden Signaturen jeweils eine unterschiedliche Dicke aufweisen und demzufolge für jede bestimmte Produktion separat angefertigt sein muß.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Perforiermesser zum Querperforieren von Signaturen zu schaffen, welches ohne großen Mehraufwand sowohl an verschiedene Grammaturen von Papierbahnen als auch an eine unterschiedliche Anzahl von Lagen der Signaturen anpaßbar ist.

[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

[0007] Durch die Erfindung treten insbesondere nachfolgende Vorteile auf: durch die Erfindung wurde ein universell einsetzbares Perforiermesser geschaffen, welches in seiner Dicke variabel ausgeführt ist. Somit ist das Perforiermesser sowohl an die jeweilige Grammatur der Papierbahn als auch an die Anzahl der zu falzenden Signaturen anpaßbar, ohne daß für jede abweichende Produktion ein separates Perforiermesser angefertigt bzw. eingesetzt werden muß.

[0008] Die Erfindung wir nachstehend an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
Fig. 1
eine Vorderansicht eines Teiles eines ersten Messerblattes,
Fig. 2
eine Draufsicht nach Fig. 1,
Fig. 3
eine Seitenansicht nach Fig. 1,
Fig. 4
eine Vorderansicht eines Teiles eines zweiten Messerblattes,
Fig. 5
eine Draufsicht nach Fig. 4,
Fig. 6
eine Seitenansicht nach Fig. 4,
Fig. 7
eine Vorderansicht eines Teiles eines dritten Messerblattes,
Fig. 8
eine Draufsicht nach Fig. 7,
Fig. 9
eine Seitenansicht nach Fig. 7,
Fig. 10
eine Vorderansicht eines Teiles eines Beilageblattes,
Fig. 11
eine Draufsicht nach Fig. 10,
Fig. 12
eine Seitenansicht nach Fig. 10,
Fig. 13
eine Draufsicht auf ein erstes erfindungsgemäßes Perforiermesser,
Fig. 14
eine Seitenansicht nach Fig. 13,
Fig. 15
eine Draufsicht auf ein zweites erfindungsgemäßes Perforiermesser,
Fig. 16
eine Seitenansicht nach Fig. 15,
Fig. 17
eine Draufsicht auf ein drittes erfindungsgemäßes Perforiermesser,
Fig. 18
eine Seitenansicht nach Fig. 17,
Fig. 19
eine Draufsicht auf ein viertes erfindungsgemäßes Perforiermesser,
Fig. 20
eine Seitenansicht nach Fig. 19,
Fig. 21
eine Draufsicht auf ein fünftes erfindungsgemäßes Perforiermesser,
Fig. 22
eine Seitenansicht nach Fig. 21,
Fig. 23
eine Draufsicht auf ein sechstes erfindungsgemäßes Perforiermesser,
Fig. 24
eine Seitenansicht nach Fig. 23,
Ein insgesamt mit 1 bezeichnetes erstes Messerblatt weist eine Dicke d, z. B. von einem Millimeter sowie eine Gesamthöhe H auf und besitzt auf seiner ersten Seite 3 eine Vielzahl von jeweils in einem lichten Abstand a, z. B. von 1,5 Millimetern voneinander beabstandete, an ihrer Spitze angeschliffene Perforierzähne 2 mit einer Breite auf, die z. B. einem dreifachen lichten Abstand a der Perforierzähne 2 entsprechen kann. Eine zweite Seite 4 des Messerblattes 1 weist Ausnehmungen 6 auf, mittels welchen das Messerblatt 1 sowie jedes nachfolgend beschriebene Messerblatt in vertikaler Richtung in einer nichtdargestellten Aufnahme höhenverstellbar angeordnet ist (Fig. 1 bis 3).

[0009] Ein insgesamt mit 7 bezeichnetes zweites Messerblatt weist eine Dicke e, z. B. von zwei Millimetern auf sowie eine Gesamthöhe H und besitzt auf seiner ersten Seite 3 eine Vielzahl jeweils in einem Abstand a voneinander beabstandete, in einem Winkel minus Alpha, z. B. von 45°, zu einer horizontalen Längsachse 9 angeordnete Perforierzähne 11, die an ihrer Spitze angeschliffen sind. Eine Breite der Perforierzähne 11 kann einem lichten Abstand a der Perforierzähne 11 entsprechen. Eine zweite Seite 4 des Messerblattes 7 weist ebenfalls Ausnehmungen 6 auf, wie bereits vorher beschrieben (Fig. 4 bis 6).

[0010] Bei einem insgesamt mit 12 bezeichnetem dritten Messerblatt besteht gegenüber dem zweiten Messerblatt 7 eine Besonderheit darin, daß voneinander in einem Abstand a beabstandete Perforierzähne 13 in einem Winkel plus Alpha zur horizontalen Längsachse 9 angeordnet sind (Fig. 7 bis 9).

[0011] Eine insgesamt mit 14 bezeichnetes erstes Beilageblatt weist eine Dicke d, z. B. von einem Millimeter auf sowie eine Höhe h, welche geringer ist als die Höhe H der Messerblätter 1, 7 und 12 (Fig. 10 bis 12). Während eine erste Seite 16 des Beilageblattes 14 keine Zähne aufweist, ist eine zweite Seite 4 mit Ausnehmungen 6 versehen, wie bereits vorher bei den Messerblättern dargelegt.

[0012] In einer zweiten Ausführungsvariante eines Beilageblattes 17 (in Fig. 10 bis 12 jeweils in Klammern gesetzt) besteht die Besonderheit gegenüber dem Beilageblatt 14 darin, daß das Beilageblatt 17 eine Dicke e aufweist, die das Doppelte einer Dicke d des ersten Beilageblattes 14 beträgt.

[0013] Ein erfindungsgemäßes, insgesamt mit 18 bezeichnetes erstes Perforiermesser 18 (Fig. 13 und 14) besteht aus einem mittig angeordneten ersten Messerblatt 1 mit einer Gesamthöhe H sowie zwei beidseitig an den Längsseiten des ersten Messerblattes 1 anliegenden und somit außen angeordneten Beilageblättern 17 mit einer geringeren Höhe h sowie jeweils einer doppelten Dicke e gegenüber der Dicke d des ersten Messerblattes 1.

[0014] Ein erfindungsgemäßes, insgesamt mit 19 bezeichnetes zweites Perforiermesser besteht aus einem mittig angeordneten Messerblatt 1 sowie einem dem Messerblatt 1 außen beigeordneten (zweiten) Beilageblatt 17 geringerer Höhe h, doppelter Dicke e und zwei auf der anderen Außenseite beigeordneten halblangen, spiegelbildlich zu einer vertikalen Mittellinie 21 angeordnete, jeweils in einer horizontalen Flucht hintereinander liegendes zweites und drittes Messerblatt 7; 12 doppelter Dicke e und einer Höhe H (Fig. 15 und 16).

[0015] Ein erfindungsgemäßes, insgesamt mit 22 bezeichnetes drittes Perforiermesser weist gegenüber dem zweiten Perforiermesser 19 die Besonderheit auf, daß die äußeren Teile, nämlich die halblangen Messerblätter 7, 12 auf der einen Seite des Messerblattes 1 sowie das (zweite) Beilageblatt 17 auf der anderen Seite des Messerblattes 1 gegeneinander ausgetauscht worden sind (Fig. 17 und 18).

[0016] Bei einem erfindungsgemäßen, insgesamt mit 23 bezeichnetem vierten Perforiermesser sind zwei halblange Messerblätter 7, 12 so nebeneinander angeordnet worden, daß diese ein Fischgrätenmuster ergeben. Die Gesamtlänge des Perforiermessers 23 wird durch eine spiegelbildliche Anordnung jeweils zweier weiterer Messerblätter 12, 7 zu den erstgenannten halblangen Messerblättern 7, 12 erhalten, die mit ihren fischgrätenförmigen Scheitelpunkten 24 zur vertikalen Mittellinie 21 weisen (Fig. 19 und 20). Ein eine Dicke d sowie eine Höhe h aufweisendes Beilageblatt 14 ist auf einer ersten Außenseite der beiden fischgrätenartig zueinander angeordneten, eine Gesamtdicke von 2e aufweisende Messerblätter 7, 12; 12, 7 angeordnet.

[0017] Ein erfindungsgemäßes, insgesamt mit 26 bezeichnetes fünftes Perforiermesser weist gegenüber dem vorgenannten vierten Perforiermesser 23 die Besonderheit auf, daß ein (erstes) eine Dicke d sowie eine Höhe h aufweisendes Beilageblatt 14 auf einer zweiten, d. h. der anderen Außenseite der beiden fischgrätenartig zueinander angeordneten Messerblätter 7, 12; 12, 7 befindlich ist (Fig. 21 und 22).

[0018] Schließlich ist bei einem erfindungsgemäßen, insgesamt mit 27 bezeichneten sechsten Perforiermesser vorgesehen, daß ein erstes eine Dicke d aufweisendes Messerblatt 1 sandwichartig zwischen zwei fischgrätenförmig zueinander angeordneten Perforiermessern 7, 12 sowie 12, 7 mit einer jeweiligen Dicke e befindlich ist. Alle Teile 1; 7, 12; 12, 7 weisen eine Gesamthöhe H auf.

[0019] Alle genannten Perforiermesser 18; 19; 22; 23; 26; 27 sind Varianten oder Ausführungsbeispiele und können auf Grund des Vorhandenseins weniger Messerblätter und Beilageblätter jeweils den Produktionserfordernissen angepaßt werden. Die Perforiermesser weisen an ihrer zweiten Seite 4, die einer bereits erwähnten Aufnahme zugewandt ist, eine gleiche oder konstante Dicke D auf, welche jeweils aus zwei Beilageblättern 17 mit einer jeweiligen Dicke e sowie einem Messerblatt 1 mit einer Dicke d gebildet wird, so wie Perforiermesser 18, oder andere Kombinationen, deren drei Blätter unabhängig von ihrer Anordnung jedoch immer die Dicken zweimal e und einmal d aufweisen. Alle genannten Perforiermesser 1; 7; 12 weisen an ihrer ersten Seite 3 Zähne auf, die in Richtung eines Gegenperforierzylinders wirken. Eine mögliche Anordnung von Perforiermessern in einer Aufnahme eines Perforierzylinders ist in der EP 03 07 891 B1 gezeigt. Die wahlweise den Perforiermessern 18; 19; 22; 23; 26 beigefügten Beilageblätter 14; 17 weisen deshalb eine geringere Höhe h gegenüber einer Gesamthöhe H der genannten Perforiermesser 18; 19; 22; 23 auf, um eine maximale Eindringtiefe H minus h in die zu perforierenden Signaturen zu gewährleisten. Die einzelnen Messer- bzw. Beilageblätter des Perforiermessers sind in Umfangsrichtung bzw. in peripherer Richtung nebeneinander angeordnet. Die Beilageblätter 14; 17 sind aus gleichem Material hergestellt wie die Messerblätter 1; 7; 12, z. B. aus gehärtetem Stahlblech.

[0020] Es ist auch möglich, zwei Messerblätter 1 mit jeweils einer Dicke d nebeneinander zuzüglich einem Beilageblatt 14 und 17 mit einer jeweilige Dicke d, e anzuordnen.

[0021] Die Perforation der mehrlagigen Signaturen erfolgt mittels eines vorgenannten Perforiermessers, welches in der Aufnahme des Perforierzylinders angeordnet ist und welches entsprechend den Besonderheiten der jeweilig zu fahrenden Produktion zusammengestellt wird. Bei der Zusammenstellung des Perforiermessers kann nicht nur die Dicke sowie die Art der des zu perforierenden Materials berücksichtigt werden, sondern auch eine unterschiedliche Länge der Signaturen, was durch die wahlweise Anordnung der außen angelegten Beilageblätter beim Perforieren ermöglicht wird. Das Falzen kann auf der Perforationslinie erfolgen.

Teileliste



[0022] 
1
Messerblatt, erstes
2
Perforierzahn (1)
3
Seite, erste (1, 7, 12)
4
Seite, zweite (1, 7, 12, 14, 17)
5
-
6
Ausnehmung (1, 7, 12, 14, 17)
7
Messerblatt, zweites
8
-
9
horizontale Längsachse (7)
10
-
11
Perforierzahn (7)
12
Messerblatt, drittes
13
Perforierzahn (12)
14
Beilageblatt, erstes
15
-
16
Seite, erste (14, 17)
17
Beilageblatt, zweites
18
Perforiermesser, erstes
19
Perforiermesser, zweites
20
-
21
Mittellinie (18, 19, 22, 23)
22
Perforiermesser, drittes
23
Perforiermesser, viertes
24
Scheitelpunkt
25
-
26
Perforiermesser, fünftes
27
Perforiermesser, sechstes
D
Dicke (18)
H
Höhe (1, 7, 12)
a
Abstand, lichter (2, 11, 13)
d
Dicke (1, 14)
e
Dicke (7, 12, 17)
h
Höhe (14, 17)
minus
Alpha Winkel (9, 7)
plus
Alpha Winkel (9, 12)



Ansprüche

1. Perforiermesser zum Einbringen von Perforationen in mehrlagige Signaturen vor dem Falzen in einem Falzapparat einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einer Anzahl von nebeneinander angeordneten Perforierzähnen, dadurch gekennzeichnet, daß das Perforiermesser (18; 19; 22; 23; 26; 27) aus einer einspannbaren Messerleiste konstanter Dicke (D) mit mehreren austauschbaren, in peripherer Richtung eines Perforierzylinders nebeneinander angeordneten Messerblättern (1; 7; 12) oder Beilageblättern (14; 17) variabler Dicke (d; e) besteht.
 
2. Perforiermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten und dritten Messerblätter (7; 12; 12; 7) jeweils halblang ausgebildet sind und spiegelbildlich zu einer vertikalen Mittellinie (21) hintereinander angeordnet sind.
 
3. Perforiermesser nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beilageblätter (14; 17) gegenüber den Messerblättern (1; 7; 12) eine verringerte Höhe (h) aufweisen.
 




Zeichnung