[0001] Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Gas/Luft-Ventil für Brenner gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1. Bei einem aus EP-A 0 559 280 bekannten Ventil dieser Art wirkt jeder
der beiden Ventilkörper mit je einem konisch ausgebildeten Strömungskanal zusammen,
um auf diese Weise je eine Drosselstelle veränderbaren Durchlaßquerschnitts zu schaffen.
Der eine Ventilkörper ragt in einen sich konisch öffnenden Einlaßkanal für das Brenngas
hinein und wird von diesem in Öffnungsrichtung angeströmt. Der andere Ventilkörper
arbeitet mit einer in der gleichen Richtung konisch ausgebildeten Begrenzungswand
der Gemischkammer zusammen. Dies hat zur Folge, daß bei einem Klemmen oder bei starker
Reibung des Doppelventilkörpers zwar das Verhältnis des Gemischstroms zum Gasstrom
gleich bleibt, jedoch das Verhältnis von Gas- zum Luftstrom geändert wird. Hier soll
die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0002] Aus dem Bericht über die International Gas Research Conference 1992 ist eine Einrichtung
zur gleichsinnigen Regelung von Gas- und Verbrennungsluftzufuhr zu einem Brenner bekannt,
welche ein sowohl aufdie Gaszufuhr als auch auf die Luftzufuhr einwirkendes, von einem
gemeinsamen Elektroantrieb verstellbaren Doppelstellglied aufweist. Im genannten Bericht
ist in Figur 2 auf Seite 410 ein integriertes Misch- und Stellmodul IMS für modulierende
Vormischbrenner dargestellt, bei dem das Doppelstellglied in Form eines Doppelventils
einen ersten Drosselkörper für die Luftzufuhr sowie einen mit dem ersten Drosselkörper
gekoppelten zweiten Drosselkörper für die Gaszufuhr aufweist, welche gemeinsam von
dem Steuermotor verstellt werden. Zur Veränderung des Gas/Luftverhältnisses kann man
die beiden koaxial zueinander angeordneten Drosselkörper gegeneinander verstellen,
indem man die mit einem Außengewinde versehene Ventilstange des einen Drosselkörpers
in der als Buchse ausgestalteten und mit einem Innengewinde versehenen Ventilstange
des anderen Drosselkörpers verdreht. Mit Hilfe des Motorantriebs erfolgt eine gemeinsame
Verstellung von Gas- und Luftzufuhr bei festem Mischverhältnis. Das Verbrennungsluftgebläse
arbeitet mit konstanter Drehzahl.
[0003] Eine ähnliche Einrichtung ist aus DE-PS 969 044 bekannt, wo zwei konisch ausgebildete
und über eine Stange miteinander mechanisch gekoppelte Drosselkörper vorgesehen sind,
von denen der eine zusammen mit einem ersten Ventilsitz ein die Verbrennungsluftzufuhr
steuerndes Ventil und der andere zusammen mit einem zweiten Ventilsitz ein die Gaszufuhr
steuerndes Ventil bildet. Das Gas/Luft-Gemisch wird durch einen diesem Mischventil
nachgeschalteten Verdichter angesaugt. Die beiden Ventilkörper sind über eine gemeinsame
Ventilstange mit der Membran eines Membranantriebs verbunden. Auf die Unterseite dieser
Membran wirkt der Zuluftdruck ein, während die Kammer oberhalb der Membran mit dem
Gemisch-Auslaß verbunden ist. Dem Zuluftdruck wirkt ein auf die Membran aufgesetztes
Gewicht entgegen. Auch hier ist wie beim zuvorgenannten Doppelventil ein gesonderter
Antrieb zur gemeinsamen Verstellung der beiden Ventilkörper vorgesehen. Dies vergrößert
den Platzbedarf für das kombinierte Gas/Luft-Ventil beträchtlich.
[0004] Auch ein in EP-A-0 316 454 beschriebenes Luft/Brennstoff-Ventil für Gasbrenner verwendet
zum Verstellen der mechanisch miteinander verbundenen Ventilkörper einen gesonderten
Ventilantrieb. Außer einem Gasventil sind dabei ein Primärluftventil sowie ein Sekundärluftventil
zu einer Baueinheit zusammengefaßt. Der Ventilkörper des Primärluftventils arbeitet
mit einer konischen Gegenfläche zusammen, während der Ventilkörper des Gasventils
selbst konisch ausgebildet ist. Die Ventilkörper aller drei Ventile werden von dem
gemessenen Antrieb verstellt.
[0005] Die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung hat demgegenüber den Vorteil, daß sie,
wie auch das eingangs erwähnte Doppelventil gemäß EP-A 0 559 280 keinen besonderen
Antrieb für die Ventilkörper benötigt, aber gegenüber diesem Stand der Technik den
wesentlichen Vorteil hat, daß auch im Falle einer mechanischen Beeinträchtigung der
Bewegung der beiden Ventilkörper, beispielsweise infolge eines Klemmens der Ventilstange
oder infolge erhöhter Reibung, das einmal eingestellte Gas/Luft-Verhältnis unabhängig
von der jeweiligen Stellung des Doppelventilkörpers eingehalten wird und somit eine
ordnungsgemäße Verbrennung gewährleistet bleibt. Dies gilt für alle gewünschten Durchsatzwerte,
also auch bei sehr geringem Durchsatz. Dieser Durchsatz wird bestimmt durch den Wärmebedarf,
beispielsweise eines Warmwassererhitzers oder eines zu beheizenden Raumes, welcher
die Drehzahl des Gebläses und damit den Unterdruck stromabwärts des Ventils steuert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Sie
wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels
erläutert.
[0006] Das im Schnitt wiedergegebene Ventilgehäuse 1 hat einen Lufteinlaß 2 sowie einen
Auslaß 3 für das Gas/Luft-Gemisch. Der zylindrische Lufteinlaß 2 geht in einen konisch
oder anderweit seinen Querschnitt vergrößernden Strömungskanal 4 über, in welchem
ein scheibenförmiger Ventilkörper 5 axial verschiebbar ist. Er trägt an seinem dem
Einlaß 2 zugewandten unteren Ende einen mit einer abgerundeten Kappe 6 versehenen
Stift, dem ein einstellbarer Anschlag 7 in Form einer Schraube gegenübersteht. Diese
ist in einer den Lufteinlaß 2 überspannenden und mit Luftdurchschnittsöffnungen versehenen
Traverse 8 verstellbar. Zur Axialführung des Ventilkörpers 5 dienen in den Strömungskanal
4 hineinragende Rippen 9.
[0007] Über eine Ventilstange 10 ist am Ventilkörper 5 ein zweiter Ventilkörper 11 befestigt,
welcher mit einem ebenfalls konisch ausgebildeten Strömungskanal 12 zusammenwirkt.
Dieser geht in den Gaseinlaß 13 über. Die Konizität bzw. Querschnittsänderung beider
Strömungskanäle 4 und 12 verläuft in der gleichen Richtung. Ein Führungsstift 14 in
Verbindung mit einer ortsfesten Führung 15 sorgt für eine kippfreie Führung des Doppelventilkörpers
5, 10, 11. Der Strömungskanal 12 ist in einer in den Deckel 16 des Gehäuses 1 eingesetzten
Buchse 17 vorgesehen. Eine Schrauben- oder Kegelfeder 18 stützt sich einerseits am
Gehäusedeckel 16 und andererseits am Ventilkörper 5 des Luftventils ab und drückt
diesen in Richtung auf die konische Begrenzungswand 4 des Lufteinströmkanals.
[0008] Der Doppelschließkörper 5, 10, 11 hat keinen Antrieb, sondern wird gegen die Kraft
der Feder 18 und gegen die Kraft seines Gewichts durch den Unterdruck am Gemischauslaß
3 angehoben, sofern dieser Unterdruck genügend stark ist. Die Größe des Unterdrucks
bestimmt die Position beider Ventilkörper 5 und 11. Da der Doppelschließkörper 5,
10 an beiden Enden in Führungen 9 bzw. 15 geführt ist, kann er auch mit sich horizontal
erstreckender Ventilstange 10 angeordnet sein. Die Abmessungen der beiden Schließkörper
5 und 11 und der zugehörigen Strömungskanäle 4 und 12 sind derart getroffen, daß in
jeder beliebigen Stellung des Doppelventilkörpers ein vorgegebenes Gas/Luft-Verhältnis
im Gemisch M am Ausgang 3 vorhanden ist, unabhängig von der Gesamtströmungsmenge des
Gemisches.
[0009] Zur Einstellung des Gas/Luft-Verhältnisses kann man die beiden Ventilkörper 5 und
11 gegeneinander verstellbar anordnen, indem beispielsweise die Ventilstange 10 an
ihrem unteren Ende mit einem Gewinde versehen, und in einem entsprechenden Innengewinde
des Ventilkörpers 5 verstellbar ist. Hierzu kann der Führungsstift 14 mit einer Angriffsfläche
für ein Verstellwerkzeug ausgestattet sein.
[0010] Die Aufrechterhaltung eines konstanten Gas/Luft-Verhältnisses erfordert, daß die
Einlaßdrücke von Gas und Luft in einem vorgegebenen Verhältnis zueinander stehen.
Dies läßt sich durch einen Druckregler 19 in der Gaszufuhrleitung 20 erreichen, welcher
den Einlaßgasdruck P13 dem Einlaßluftdruck P2 entweder im Verhältnis 1:1 oder mit
einem konstanten Verstärkungsfaktor nachführt. Eine hierfür geeignete Ausführungsform
eines Druckreglers ist in der europäischen Patentanmeldung 93 114 902.5 vom 16.9.1993
(72200796) beschrieben. Auch andere bekannte Druckregler können hierfür Verwendung
finden. Die Stellung der Ventilkörper 5, 11 hängt von der Druckdifferenz P2 - P3 zwischen
den Drücken P2 am Lufteinlaß 2 und am Gemischauslaß 3 ab und ist dieser Druckdifferenz
beispielsweise proportional.
[0011] Wird von dem an den Auslaß 3 angeschlossenen Brenner eine höhere Leistung gefordert,
so erhöht das Gebläse den Unterdruck am Auslaß 3 und damit den Durchsatz. Dabei wird
gleichzeitig im unveränderten Verhältnis zueinander die Luftzufuhr über den Einlaß
2 als auch die Gaszufuhr durch den Einlaß 13 erhöht. Wird keine Wärme mehr benötigt
und das Gebläse auf eine Mindestdrehzahl zurückgeschaltet oder stillgesetzt, so fällt
der den Ventilkörper 5 anhebende Unterdruck weg, und die Feder 18 drückt den Ventilkörper
5 mit seiner Kappe 6 gegen den Anschlag 7. Dieser kann beispielsweise derart eingestellt
sein, daß ein das Erlöschen des Brenners vermeidender minimaler Gas/Luft-Durchsatz
erhalten bleibt. Da kein besonderer Antrieb für den Doppelventilkörper 4, 11 benötigt
wird, hat dieses Ventil eine wesentlich geringere Bauhöhe als die im Stand der Technik
bekannten Ventile mit Doppelventilkörper zur gleichzeitigen Gas/Luftregelung. Die
Öffnungscharakteristik des Doppelventilkörpers läßt sich durch die Feder 18 beeinflussen,
welche in bekannter Weise einstellbar sein kann. Hierfür kann sich die Feder 18 beispielsweise
über einen axial verstellbaren Anschlag am Deckel 16 abstützen.
[0012] Da die Schließkraft des Ventilkörpers 5 nicht nur durch dessen Eigengewicht hervorgerufen,
sondern durch die Feder 18 unterstützt wird, kann man das Doppelventil nicht nur,
wie dargestellt, vertikal, sondern auch mit horizontal verlaufender Achse der Ventilstange
10 einbauen, ohne daß hierdurch die Funktionsfähigkeit des Doppelventils oder das
einmal vorgegebene Gas/Luft-Verhältnis beeinträchtigt würde. Die Erzeugung einer die
Ventilkörper 5, 11 bewegenden Druckdifferenz P2 - P3 kann durch ein nicht dargestelltes
Gebläse erfolgen, welches am Lufteinlaß 2, am Gemischauslaß 3 oder am Auslaß einer
dem Ventil nachgeschalteten Brennkammer wirksam ist.
1. Kombiniertes Gas/Luftventil für Brenner mit zwei mechanisch miteinander verbundenen
und gleichachsig angeordneten Ventilkörpern (5, 11), welche ohne gesonderten Ventilantrieb
durch einen stromabwärts des Ventils herrschenden Unterdruck aus der Schließstellung
in eine vom Druck am Ventilauslaß (3) abhängige Offenstellung bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) das eine Ventil (4, 5) im Zuluftkanal (2, 4) für die Verbrennungsluft und das andere
Ventil (11, 12) im Gaszufuhrkanal (12, 13) angeordnet ist,
b) der Ventilkörper (5) des Luftventils (4, 5) in Öffnungsrichtung und der Ventilkörper
(11) des Gasventils (11, 12) in Schließrichtung angeströmt ist; und
c) ein Druckregler (19) in der Gaszufuhrleitung (20) angeordnet ist, welcher den Einlaßgasdruck
dem Einlaßluftdruck in einem vorgegebenen Verhältnis nachführt.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilkörper (5, 11) mit je einem Strömungskanal (4, 12) von sich in Hubrichtung
veränderndem Querschnitt zusammenwirken oder selbst einen sich in Hubrichtung ändernden
Querschnitt haben.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine die Ventilkörper (5, 11) in Schließrichtung beaufschlagende Rückstellfeder (18),
die zwischen demVentilgehäuse (1, 16) und den beiden Ventilkörpern (5, 11) eingespannt
ist.
4. Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkraft der Rückstellfeder (18) einstellbar ist.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ventilkörper (5, 11) durch eine gemeinsame Ventilstange (10) miteinander
verbunden sind.
6. Ventil nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Ventilstangenführung (14, 15).
7. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen die Bewegung des Ventilkörpers (5) des Luftventils (4, 5) in Schließrichtung
begrenzenden, vorzugsweise verstellbaren Anschlag (7).
8. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckdifferenz zwischen Lufteinlaß (2) und Ventilauslaß (3) durch ein an
den Lufteinlaß (2) oder an den Gemischauslaß (3) des Ventils angeschlossenes oder
am Auslaß der Brennkammer vorgesehenes Gebläse erzeugt wird..