[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Handhaben von Münzen
oder dergleichen scheibenförmigen Gegenständen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Einrichtungen der gattungsgemäßen Art sind insoweit bekannt, als Beschickung und
Sortierung auf ein und derselben Drehscheibe erfolgen, und zwar über eine innere Beschickungskreisfläche
und einen äußeren Sortierring (vergleiche EP 0 125 132 und EP 0 138 449). Diese bekannten
Münzsortiereinrichtungen haben eine sehr hohe Leistung (bis ca. 6.000 Münzen pro Minute)
und sortieren beziehungsweise separieren aus einem Gemenge unterschiedlicher Münzen
jeweils gleiche Münzen gemäß ihrer Dicke beziehungsweise ihrem Durchmesser aus; beim
Verlassen der Münzen, d.h. beim jeweiligen Ausgang längs der sogenannten Sortierstrecke,
werden dann die betreffenden Münzen gezählt.
Aus der DE 34 19 589 C1 ist darüberhinaus eine weitere Vorrichtung zum Sortieren und
Zählen von Münzen bekannt, gemäß der an einen kreisscheibenförmigen Münzteller etwa
tangential eine lineare Führungsstrecke anschließt. Dabei sind mit zunehmendem Abstand
zum Münzteller stufenweise größer werdende Sortieröffnungen vorgesehen, in die die
Münzen ihrem Durchmesser entsprechend einsortiert werden.
Leistung und Funktionssicherheit dieser Münzsortiereinrichtungen sind ganz entscheidend
davon abhängig, wie weit sich die Durchmesser voneinander unterscheiden, weil Münzen
mit verschiedener Wertigkeit, aber gleichem oder annähernd gleichem Durchmesser, nicht
getrennt werden können. Falsche Sortierungen bedeuten aber auch falsche Zählungen,
da jedem münzspezifischen Ausgang eine Wertigkeit zugeordnet ist und dies sind die
wesentlichen Nachteile der bekannten Münzsortiereinrichtungen.
[0002] Konstruktiv betrachtet bestehen die vorgenannten Münzsortiereinrichtungen aus einer
rotierenden Scheibe, die auf ihrer ganzen Kreisfläche mit einem elastischen Material
bedeckt ist. Die reibschlüssig mitgeführten Münzen werden dabei in sogenannte Sortierkanäle
gepreßt, welche als dem Durchmesser der Münzen entsprechende, auf einem Kreisring
eingefräste Vertiefungen ausgebildet sind. Eine mittlere Öffnung dieses Kreisrings
stellt dabei die Beschickungsöffnung dar; die genannten Sortierkanäle erfassen dann
die (spezifisch zugeordneten beziehungsweise zuordenbaren) Münzen ihrem Durchmesser
entsprechend und führen sie - reibschlüssig angetrieben durch die rotierende untere
Scheibe mit elastischer Auflage - zu den am Umfang des Sortierkreises angeordneten
münzspezifischen Ausgängen. Bei diesen Ausgängen werden die sortierten Münzen dann
gezählt.
[0003] Mit den bekannten Münzsortiereinrichtungen können nur Münzen mit unterschiedlichen
Durchmessern sortiert werden; fremde und/oder falsche Münzen, sowie Münzen mit gegebenenfalls
gleichem oder annähernd gleichem Durchmesser, aber unterschiedlicher Wertigkeit, können
somit nicht aussortiert werden.
[0004] Bei allen bekannten Münzsortiereinrichtungen werden die Münzen nur an ihren Aussortieröffnungen
gezählt und zwar so, daß die in die Öffnung fallenden Münzen gezählt werden. Dabei
werden aufgrund der Unzulänglichkeiten bei der Separation letztlich auch falsche Münzen
mitgezählt, wobei unter "falsch" hier alle Münzen zu verstehen sind, die nicht spezifisch
zu einer Sortieröffnung beziehungsweise einer Separier- (oder Ablenk-) Weiche gehören.
[0005] Ein besonderes Problem ergibt sich in Verbindung mit den bekannten Münzsortiereinrichtungen
auch beim Sortieren und exakten Zählen vorgegebener Mengen von Münzen in Verbindung
mit deren Absacken (Abpacken beziehungsweise Verpacken). Die Problematik besteht darin,
daß bei der Erkennung beziehungsweise Zählung der letzten (n-ten) Münze der vorgegebenen
abzusackenden Münzmenge an der Sortieröffnung die Sortierscheibe angehalten werden
muß, und daß hier bei bestimmten Reihenfolgekonstellationen ein Nachlaufen der (n+1)-ten
Münze nicht verhindert werden kann. (Zwar wird durch aufwendige Zusatzeinrichtungen
versucht das genaue Zählen zu gewährleisten; dabei steht jedoch der zusätzliche Aufwand
in keiner Relation zum erreichten Nutzen).
[0006] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die vorstehend
genannten Probleme zu eliminieren und eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art anzugeben,
die Münzen beliebiger Art sicher erkennt, zählt und separiert und die einen optimalen
Betrieb im Hinblick auf das genannte Absackproblem gewährleistet.
[0007] Die vorgenannte Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0008] Der Kern der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß der innere Beschickungsteller
und die äußere Sortierstrecke der sich drehenden gleichen Drehscheibe funktional voneinander
getrennt sind, und daß die Münzen vom Beschickungskreis vereinzelt über eine "Steuerungsstrecke"
mit zumindest einer Münzerkennungseinrichtung der Sortierstrecke zugeführt werden.
Neben der spezifischen Erkennung jeder einzelnen Münze vor dem Eintritt in die Sortierstrecke
werden alle Münzen (durchmesserunabhängig) gezählt und bereits von hier aus den einzelnen
Ablenk- und Rückführmechanismen eindeutig zugeordnet. Falsche und fremde Münzen können,
auch wenn diese mit einer echten Münze durchmessergleich sind, eindeutig noch längs
der Steuerungsstrecke (mittels einer bereits hier angeordneten Ablenkeinrichtung)
oder erst im Sortierring (mittels einer separaten Ablenkeinrichtung) aussortiert werden.
In Verbindung damit ist anzumerken, daß mit der Separierung von Fremd- und Falschmünzen,
aber auch mit der Separierung von überzähligen "GUT-"Münzen bei einem einer Vorgabe
entsprechenden Zähl- und/oder Sortierergebnis auch eine Rückführung dieser Münzen
zum Beschickungsteller möglich ist.
[0009] Eine Münzerkennungseinrichtung der erfindungsgemäßen Art kann dabei mit Sensoren
unterschiedlicher Spezifikationen ausgerüstet sein, so daß die zu sortierenden (und
zu zählenden) Münzen auch im Hinblick auf die Dicke dieser Münzen, ihre Legierung,
sowie ihre Prägung (d.h. ihr Münzbild) und gegebenenfalls ihre Rändelung untersucht
werden können. Auf der Grundlage der genannten Identifikationskriterien ist es möglich
die Münzen zentral vor der Überführung an die Sortierscheibe zu erkennen und zum Beispiel
Steuerbeziehungsweise Ableitsignale zu generieren, die den Weg einer Münze insoweit
längs der Sortierstrecke begleiten, als sie beispielsweise vor dem Einschleusen in
die Sortierstrecke bereits aus dem Münzstrom aussortiert werden können (als Falschmünze
zum Beispiel) oder längs der Sortierstrecke von durchmessergleichen Münzen (unterschiedlicher
Wertigkeit) sicher separiert werden können. Aufgrund dieser eindeutigen Erkennung
und Verfolgung aller Münzen vor der Zuführung zur Sortierstrecke beziehungsweise längs
der Sortierstrecke läßt sich darüberhinaus der bereits genannte sichere und eindeutige
Rückführungsmechanismus realisieren, um zu jeder Zeit eine vorgegebene Menge an gleichen
Münzen absacken beziehungsweise verpacken zu können.
[0010] Der besondere Vorteil der dem Beschickungsteller nachgeordneten Steuerungsstrecke
ist insbesondere noch darin zu sehen, daß aufgrund der in Verbindung mit Münzsortiereinrichtungen
bekannten Vereinzelungsvorrichtungen über eine Differenz zwischen der Zuführ- und
der Abzugsgeschwindigkeit bei der Übergabe vom Beschickungsteller zur Steuerungsstrecke
der Abzug der Münzen aus dem Beschickungsteller geordnet und definiert erfolgt. Somit
kann bei der Münzübergabe kein unkontrollierter Druck auf die Münzen entstehen und
gleichermaßen kann es nicht vorkommen, daß Münzen (unmittelbar) aneinander anliegen,
d.h. mit Kontakt der Sortierstrecke zugeführt werden.
[0011] Besondere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im vorstehenden spezifizierten
Münzsortier- und Zähleinrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Eine besondere Ausführungsform ist insoweit darin zu sehen, daß der aus dem Beschickungsteller
und dem Sortierring bestehenden Drehscheibe zur Münzvereinzelung und Münzsortierung,
mit der die genannten Funktionseinheiten funktional verbindenden Steuerungsstrecke,
ein sogenannter Rückführungsmechanismus zugeordnet ist, über den am Ende eines Sortiervorgangs
und damit am Ende des Sortierrings Münzen wieder zum Beschickungsteller zurückgeführt
werden können. Der genannte Rückfünrungsmechanismus wird in Verbindung mit der gattungsgemäßen
Münzsortier- und Zähleinrichtung insbesondere dann integriert, wenn über eine steuerungsstrecke
am Übergang zwischen dem Beschickungsteller und dem Sortierring jede Münze eindeutig
identifiziert wird und wenn der Sortiervorgang längs des Kreisrings nicht alleine
über den Münzdurchmesser, d.h. alleine durch mechanische Kritierien erfolgt. Dabei
wird davon ausgegangen, daß nicht der Münzsortiervorgang an sich im Mittelpunkt der
Anmeldung steht, sondern die Münzsortier- und Zähleinrichtung als Ausgabegerät zur
Ausgabe ganz bestimmter, über die zentrale Münzerkennungseinrichtung vorgegebener
Münzkollektive benutzt werden soll. Die besonderen Vorteile einer mit einem solchen
Rückführungsmechanismus ausgerüsteten Münzsortier- und Zähleinrichtung sind dabei
darin zu sehen, daß zum Beispiel Absackvorgänge ohne jeden Stopvorgang ablaufen können,
da die( n+1)-te Münze zum Beispiel einfach wieder dem Beschickungsteller zugeführt
wird.
[0013] Ferner lassen sich, wie bereits erwähnt, vorgegebene Münzgemische zusammenstellen
und es lassen sich beispielsweise auch aus einem beliebigen Münzgemisch einzelne Münzwerte
aussortieren, sowie getrennte Münzwerte in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander
zusammenstellen.
[0014] Im feststehenden oberen Kreisring sind Ablenkmechanismen in Gestalt von eingefrästen
Ablenkweichen integriert, welche über den zentralen Erkennungssensor und in Abhängigkeit
von der Bewegung der vereinzelten Münzen längs des Kreisrings gesteuert werden und
die konstruktiv betrachtet gänzlich unabhängig sind vom Durchmesser und von der Dicke
der zu "handelnden" Münze.
[0015] Eine spezielle Weichenkonstruktion (vergleiche Ansprüche 6 und 7) erlaubt es, die
Münzen entsprechend den vorgegebenen Sortierkriterien über den Sortierring nach außen
zu führen, wo sie dann in entsprechenden Behältnissen (Säcke, Kassetten, u.ä.) aufgefangen
werden. Über einen speziellen Einweiser beim Übergang von der Steuerungsstrecke zum
Sortierring wird gewährleistet, daß die Münzen längs des Sortierkreises exakt geführt
werden.
[0016] Am Ende des Kreisrings, d.h. da wo alle nicht abgelenkten beziehungsweise ausgesteuerten
Münzen ankommen, ist die bereits erwähnte Rückführungsvorrichtung angeordnet, über
die die Münzen wieder dem inneren Beschickungsteller zugeführt werden (vergleiche
Anspruch 5).
[0017] Zweckmäßigerweise wird eine Münzsortiervorrichtung der beschriebenen Art mit zentral
gesteuerten Ablenkmechanismen versehen. Die zentrale Erkennung und Zählung schließt
aber grundsätzlich eine nicht zentral gesteuerte, durch durchmesserabhängige Aussortierung
als Variante nicht aus. In diesem Falle müßten falsche und fremde Münzen bereits auf
der Steuerungsstrecke aussortiert werden und eine Rückführung wäre nicht möglich.
Eine erforderliche Stopvorrichtung müßte ebenfalls auf der Steuerungsstrecke untergebracht
werden. Diese Variante sollte aber nur für kundenspezifische Anwendungen, beispielsweise
da wo Kostenvorteile entstehen können, zur Anwendung kommen.
[0018] Wie also ersichtlich wird eine hochleistungsfähige Münzsortiermaschine mit einer
kompakten Bauweise dargestellt, welche flexibel, unabhängig von mechanischen und physikalischen
Änderungen, sowie von der Anzahl der Münzen ist. Sie ist somit von Leistung, Einsetzbarkeit,
Funktionalität und Flexibilität allen bekannten Münzsortiermaschinen überlegen. Durch
die kompakte Bauweise mit geringstmöglichen Bewegungsteilen und durch offenen Zugang
aller Verschleißteile, werden Kostenvorteile bei der Herstellung, Wartung und Reparatur
in einmalig offensichtlicher Weise geboten.
[0019] Die Einzelheiten der vorliegenden Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine Schemadarstellung einer Einrichtung zum Sortieren und/oder Zählen von Münzen
im Querschnitt;
- Fig. 2
- die Einrichtung zum Sortieren und/oder Zählen von Münzen nach Fig. 1 in einer Ansicht
von oben;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt "A" aus der Darstellung nach Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Querschnittsdarstellung durch eine Ablenkweiche, wobei
- Fig. 4.1
- das Steuerelement zur Ablenkung einer Münze in Ruhestellung, und
- Fig. 4.2
- das Steuerelement in Sortierstellung zeigen.
[0020] In Fig. 1 und Fig. 2 ist eine Schemadarstellung einer kompletten Einrichtung 1 zum
Sortieren und/oder Zählen von Münzen 100 dargestellt. Diese Einrichtung 1 ist als
Kompletteinheit auf eine Grundplatte 2 montiert, die ihrerseits auf einem Rahmen 3
aufliegt.
[0021] Die Grundplatte 2 weist mittig einen Flanschdurchbruch auf, durch den eine von einem
Antriebsmotor 4 angetriebene Achse 5 ragt, die fest mit einer das Herzstück der Einrichtung
zum Sortieren und/oder Zählen von Münzen 100 bildenden Drehscheibe 6 gekoppelt ist.
Dieser Drehscheibe 6 ist ein Münzenvorratsbehälter, zum Beispiel in Form einer Münzschale
7, zugeordnet, über die die zu sortierenden und/oder zu zählenden Münzen 100 (oder
dergleichen scheibenförmigen Gegenstände) auf die Drehscheibe 6 aufgegeben werden.
[0022] Die Drehscheibe 6 ist - wie folgt - ganz spezifisch ausgestaltet:
Sie weist einen inneren (rotierenden horizontalen) Beschickungsteller 10 auf, der
umfangsseitig von einem hochstehenden Kragen 11 begrenzt ist und so eine schalen-
oder schüsselförmige Münzaufnahme bildet.
[0023] Radial anschließend an den Kragen 11 der Münzaufnahmeschüssel ist die Drehscheibe
6 abgesetzt (vergleiche Bezugszeichen 12), so daß eine relativ zur Ebene des Beschickungstellers
10 tiefer liegender Flanschansatz 13 entsteht.
[0024] Umfangsseitig weist dieser Flanschansatz 13 eine kreisringförmige Auflage auf, die
mit einer elastischen Materialauflage 14 belegt ist (beziehungsweise - wie zeichnerisch
dargestellt - voll und ganz durch die Materialauflage gebildet ist).
[0025] Die Drehscheibe 6 stellt sich somit als hinterschnittene Kreisscheibe dar, deren
innerer Teil den Beschickungsteller 10 bildet und deren (im folgenden Sortierring
genannter) äußerer Ring mit der elastischen Materialauflage 14 demgegenüber abgesetzt
ist.
[0026] Dem genannten Sortierring liegt von der Oberseite her ein feststehender Kreisring
18 gegenüber, der als konstruktive Einheit schwenkbeweglich und verriegelbar an einer
mit der Grundplatte 2 verbundenen Tragkonsole 19 angelenkt ist. Im Funktionszustand
liegt so dem Sortierring längs seines gesamten Umfangs ein Kreisring 18 gegenüber.
Zwischen dem Sortierring und dem Kreisring 18 ist ein spaltförmiger Freiraum, dessen
Höhe den zu "handelnden" Münze 100 entsprechend gewählt ist.
[0027] In der Darstellung nach Fig. 1 und Fig. 2 ist außer der Drehscheibe 6 und dem Antrieb
sowie dem Gestell für diese Drehscheibe 6 noch eine Steuerungsstrecke 20 gezeichnet,
deren Aufgabe darin besteht, die Münzen 100 vom Beschickungsteller 10 einzeln nacheinander
in den spaltförmigen Freiraum zwischen dem Sortierring und dem Kreisring 18 zu überführen
und so den Hinterschnitt zwischen dem Beschickungsring 10 und dem Sortierring zu überbrücken.
Funktional und konstruktiv betrachtet besteht die Steuerungsstrecke 20 aus einem tangential
an den Beschickungsteller 10 anschließenden Transportriemen 21, der die Münzen 100
einzeln und im Abstand zueinander längs einer geradlinigen Führungsbahn 22 zum Sortierring
hin transportiert. Längs der Führungsbahn 22 ist eine Münzerkennungseinrichtung 23
mit einem Sensorfeld angeordnet, in der die vorbeigeführten Münzen 100 je für sich
abgetastet werden und in der ein entsprechendes münzspezifisches Signal generiert
wird. Längs der Steuerungsstrecke 20 sind abgesehen von der Münzerkennungseinrichtung
23 noch eine Stopvorrichtung, sowie eine Separier- beziehungsweise Ablenkeinrichtung
zur Separierung von Fremd- und Falschmünzen zuordenbar. Damit die einzelnen Münzen
100 jeweils exakt längs der Steuerungsstrecke 20 und durch die Münzerkennungseinrichtung
23 geführt werden, ist eine Führungsleiste 24 vorgesehen, die praktisch parallel zum
Transportriemen 21 orientiert ist.
[0028] Die vom Beschickungsteller 10 über den Transportriemen 21 längs der Steuerungsstrecke
20 geführten Münzen 100 werden sodann - vergleiche Fig. 2 - der vom Sortierring und
vom Kreisring 18 gebildeten kreisförmigen Sortierstrecke zugeführt, an die die Münzen
100 vom Transportriemen 21 jeweils einzeln übergeben werden. Mittels des Sortierrings
werden die Münzen 100 dabei reibschlüssig mitgenommen, und längs eines Sortierkreisrings
25 dieser Sortierstrecke zwangsbewegt. Längs der Sortierstrecke sind - in der Zeichnung
zehn - Separier- beziehungsweise Sortierstationen beziehungsweise Ablenkeinrichtungen
(Aussortierstationen) 30.i vorgesehen, deren jede einzelne münzenspezifisch aktivierbar
ist. Es ist grundsätzlich denkbar, die Separierstationen beziehungsweise Ablenkeinrichtungen
30.i als durchmesserabhängige Aussortieröffnungen auszubilden - in diesem Falle werden
dann in der der Steuerungsstrecke 20 nächstgelegenen Separiereinrichtung 30.1 die
Münzen 100 mit kleinstem Durchmesser und der entferntest gelegenen 30.10 die Münzen
100 mit größtem Durchmesser sortiert. Es sind jedoch auch Separierstationen beziehungsweise
Ablenkeinrichtungen 30.i denkbar, bei denen Münzen 100 aufgrund nicht mechanischer
Unterscheidungskriterien seitlich ausgelenkt werden - damit können zum Beispiel in
der Ablenkeinrichtung 30.1 die größte und in der entlegenen Ablenkeinrichtung 30.10
die kleinsten Münzen sortiert werden.
[0029] Damit am Eingang der Sortierstrecke sichergestellt ist, daß die von der Steuerungsstrecke
20 her einzeln zugeführten Münzen 100 auch exakt längs des Sortierkreisrings 25 geführt
werden, ist im Übergangsbereich (Einlaufbereich) ein spezifischer Einweiser 35 verifiziert.
Dieser Einweiser 35 besteht aus einer Art eingefrästen Abschrägung, der eine Ausrichtkante
37 mit einem Kugellager 38 zugeordnet ist, über die jede einzelne Münze 100 an den
Sortierkreisring 25 herangeführt wird.
[0030] Die anhand von Fig. 1 und Fig. 2 beschriebene Einrichtung 1 zum Sortieren und/oder
Zählen von Münzen funktioniert im allgemeinen wie folgt:
Das unsortierte und ungezählte Münzgemisch wird über die Münzschale 7 auf den Beschickungsteller
10 aufgegeben. Die Münzen 100 werden aufgrund der Zentrifugalkraft zum Randbereich
des Beschickungstellers 10 geschoben und werden vom Transportriemen 21 der Steuerungsstrecke
20 einzeln und jeweils im Abstand zueinander abgezogen. Nach dem Durchlaufen der Münzerkennungseinrichtung
23 werden die Münzen 100 sodann über den Einweiser 35 am Sortierkreisring 25 ausgerichtet
und zwischen dem Sortierring und dem Kreisring 18 eingeklemmt und reibschlüssig mitgeführt.
[0031] Aufgrund der in der Münzerkennungseinrichtung 23 generierten Münzsignale wird nun
eine der Ablenkeinrichtungen 30.i der ausgewählten Separierstation aktiviert. Die
Münze 100 wird dann über eine Ablenkweiche einer Ablenkeinrichtung 30.i radial nach
außen geführt und gelangt in ein zugeordnetes Behältnis, beispielsweise einen Münzsack
40.
[0032] Bezüglich der Zuführung der einzelnen Münzen 100 zur Sortierstrecke sei noch angemerkt,
daß der Spalt zwischen dem Sortierring und dem Kreisring 18 im Eingangs- beziehungsweise
Einlaufbereich zunächst breiter ist, als es der dicksten Münze 100 entspricht. Damit
ist gewährleistet, daß die Münzen 100 problemlos auf den Durchmesser der Sortierstrecke
eingeschleust werden. In Drehrichtung der Drehscheibe 6 betrachtet verengt sich dann
der Spalt, so daß die Münzen 100 sicher gefaßt und mitgeführt werden. Vorteilhafterweise
ist die Breite der elastischen Materialauflage 14 des Sortierrings größer als es dem
Durchmesser der größten Münze 100 entspricht und die Dicke beziehungsweise Elastizität
ist vorzugsweise so gewählt, daß sie von innen nach außen der Dickendifferenz der
zu "handelnden" Münzen 100 entsprechend abnimmt.
[0033] Im Hinblick auf die einzelnen Sortierstationen sei noch angemerkt, daß diesen je
für sich ein eigener Positionssensor zugeordnet werden kann. Damit läßt sich jede
Münze 100 von Station zu Station verfolgen und es ist ohne weiteres einsichtig, daß
so eine wirklich exakte Ansteuerung der Ablenkeinrichtungen erreichbar ist.
[0034] Wie bereit eingangs erwähnt, ist ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung
unter anderem auch darin zu sehen, daß Falsch- und/oder Fremdmünzen und überhaupt
alle Münzen 100 die irgendwie nicht während eines Durchlaufs separiert werden, wieder
der Münzschale 7 zugeführt werden können. Diese Münzen 100 können dann zum Beispiel
in der letzten Weiche 30.10 der Sortierstrecke ausgelenkt und über eine entsprechende
Zuführeinrichtung dem Beschickungsteller 10 wieder zugeleitet werden.
[0035] Im Hinblick auf die komplette Einrichtung 1 zum Sortieren und/oder Zählen von Münzen
100 entsprechend der Darstellung in Fig. 1 und Fig. 2 sei noch angemerkt, daß prinzipiell
auch mehr als eine Steuerungsstrecke 20 integriert werden kann. Damit läßt sich die
Effizienz einer Münzsortiereinrichtung ganz wesentlich steigern.
[0036] Anhand der Fig. 3 und 4.1 beziehungsweise 4.2 wird im folgenden die Ablenkeinrichtung
30.7 beziehungsweise die zugehörige Ablenkweiche entsprechend dem Detail "A" aus Fig.
2 näher beschrieben. Entsprechend der Darstellung nach Fig. 3 wird nacheinander je
eine Münze 100 längs des Sortierkreisrings 25 vom Sortierring mitgeführt. Die gestrichelt
gezeichnete Münze 100' soll erst später separiert werden, d.h. diese Münze 100' soll
an der Weiche der Ablenkeinrichtung 30.7 vorbeigeführt werden; erst die nachfolgende
- ausgezogene - Münze 100 soll hier an der Ablenkeinrichtung 30.7 aussortiert werden.
[0037] Das wesentliche Merkmal einer Ablenkeinrichtung 30.i ist eine schräg liegende Einfräsung
45 im feststehenden Kreisring 18, die einerseits bündig zum Sortierkreisring 25 verläuft
(vergleiche Fig. 4.1 und 4.2) und die andererseits - in Drehrichtung betrachtet -
bogenförmig nach außen ausläuft. Kippt eine Münze 100 in diese Ausfräsung 45 ab, so
wird sie längs der bogenförmigen Führungskante (von der Sortierstrecke weg) nach außen
geleitet (vergleiche Pfeil X).
[0038] Im Normalfall wird eine Münze 100 (längs des Sortierkreisrings 25) im Bereich einer
Einfräsung 45 über einen ausgefahrenen Stößel 46 eines magnetischen Eingangsteils
47 hinweggeführt. Für die Münze 100 bleibt eine ebene homogene Kreisbahn erhalten
(vergleiche Fig. 4.1).
[0039] Folgt eine zu separierende Münze 100, so wird der Stößel 46 aktiviert, d.h. zurückgezogen.
Die ankommende Münze 100 kippt infolge des vom Sortierring ausgeübten Anpreßdrucks
in die Einfräsung 45 (vergleiche Fig. 4.2) und wird so entsprechend der Bogenform
der Einfräsung 45 (vergleiche Fig. 3) seitlich weggeführt.
1. Einrichtung zum Handhaben, insbesondere zum Sortieren und/oder Zählen, sowie gegebenenfalls
Rückführen von Münzen oder dergleichen scheibenförmigen Gegenständen,
wobei die Münzen mittels einer Drehscheibe als Beschickungsteller zwischen einen peripheren
kreisförmigen Sortierring der Drehscheibe und einen dem Sortierring zugeordneten feststehenden
oberen Kreisring mit Ablenk- und gegebenenfalls Rückführungseinrichtungen eingebracht
und mittels des Sortierrings längs des Kreisrings zwangsgeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Beschickungsteller (10) und dem peripheren kreisförmigen Sortierring
(14, 25) eine Steuerungsstrecke (20) vorgesehen ist, längs der die Münzen (100) vereinzelt
und im kontrollierten Abstand zueinander an einer Münzerkennungseinrichtung (23) vorbeigeführt
werden, in der für jede Münze (100) ein münzspezifisches Signal generiert wird, über
das eine konjugierte Ablenkeinrichtung (30.i) längs des Sortierrings (14, 25) dann
aktiv geschaltet wird, wenn die betreffende Münze (100) bei dieser Ablenkeinrichtung
(30.i) ankommt.
2. Einrichtung zum Handhaben von Münzen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur exakten Überführung der Münzen von der Steuerungsstrecke zum Sortierring ein
Einweiser vorgesehen ist, über den die Münzen außen- oder innenkantig an einem Sortierkreisring
ausgerichtet werden.
3. Einrichtung zum Handhaben von Münzen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der den Sortierring bildende periphere Teil der Drehscheibe eine elastische Materialauflage
aufweist, deren Breite geringfügig größer ist als es dem Durchmesser der größten Münze
entspricht, und deren Dicke beziehungsweise Elastizität von innen nach außen entsprechend
der Dickendifferenz der zu handhabenden Münzen abnimmt.
4. Einrichtung zum Handhaben von Münzen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß längs des Kreisrings Positionssensoren vorgesehen sind, mittels denen die Münzen
von Sortierstation zu Sortierstation verfolgt werden und eine exakte Ansteuerung der
Ablenkeinrichtungen erzielt wird.
5. Einrichtung zum Handhaben von Münzen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Ende des Kreisrings eine Münztransporteinrichtung vorgesehen ist, über die
nicht sortierte Münzen in den Beschickungsteller rückführbar sind.
6. Einrichtung zum Handhaben von Münzen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablenkeinrichtungen durch je eine als Vertiefung im feststehenden Kreisring
realisierte Ablenkweiche gebildet sind, wobei die Münzen durch die elastische Auflage
des sich drehenden Sortierrings von unten nach oben in die Weichenvertiefung gedrückt
werden.
7. Einrichtung zum Handhaben von Münzen nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Münzen am Sortierkreisring innen geführt sind, und daß sie dann in die Weichenvertiefung
gedrückt und sortiert werden, wenn ein insbesondere magnetgesteuerter Eingangsteil
aufgrund eines Sortiersignals zurückgezogen ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß längs des Kreisrings mehrere Steuerungsstrecken vorgesehen sind.