[0001] Die Erfindung betrifft eine Ansteuerschaltung für eine Impulsschallquelle, insbesondere
eine Hochleistungsimpulsschallquelle gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Ansteuerschaltung ist z.B. aus der DE-A-39 37 904 bekannt.
[0002] Impulsschallquellen werden seit einigen Jahren in der Medizin zur Zertrümmerung von
Konkrementen im Körperinneren eingesetzt. Neue Anwendungen der Beschallung von Körperteilen
durch impulsförmige Schallwellen werden im Bereich der Osteotherapie, Tumortherapie
sowie der Behandlung von Weichteilschmerzen erschlossen. Deshalb werden für eine effiziente
und erfolgreiche Behandlung Schallquellen mit hoher Leistungsreserve bei gleichzeitig
möglichst hoher Lebensdauer benötigt. Allgemein sind als Impulsschallquellen solche
mit piezoelektrischen, elektromagnetischen, elektrohydraulischen sowie magnetostriktiven
Wandlern bzw. Wandlerelementen bekannt.
[0003] In Fig. 1 ist eine Grundschaltung zur Ansteuerung elektro-akustischer Impulsschallquellen
1 dargestellt. Zur Ansteuerung wird ein hochspannungsfester Stoßkondensator 2 über
einen Ladewiderstand 3 aufgeladen. Die impulsartige Anregung der Schallquelle 1 erfolgt
durch Schließen eines Hochspannungsschalters 4. Ein Widerstand 6 dient im wesentlichen
zur Dämpfung der aufgrund unvermeidlicher Zuleitungsinduktivitäten auftretenden Schwingungen
und begrenzt gleichzeitig den maximalen Entladestrom, der durch die Impulsschallquelle
1 fließen kann. Als Hochspannungsschalter 4 finden beispielsweise Triggerschaltfunkenstrecken,
Überspannungschaltfunkenstrekken, Vakuumrelais, Schaltröhren (z.B. Thyratrons), Transistor-
und Thyristorschalter Verwendung.
[0004] Abgesehen von einer in Fig. 1 gleichfalls gezeigten Triggerschaltung 5 zur Triggerung
des Hochspannungsschalters 4 entspricht die in Fig. 1 gezeigte Schaltung weitgehend
der aus der oben genannten DE-A-39 37 904 bekannten Ansteuerschaltung. Als Impulsschallquelle
zeigt diese Druckschrift eine Funkenstrecke, und zur Verbesserung des Zündverhaltens
der Funkenstrecke wird zwischen den Elektroden der Funkenstrecke eine Spannung angelegt,
die sehr viel kleiner als die Durchschlagspannung ist und die einen kleinen elektrischen
Strom zwischen den Elektroden fließen läßt, wodurch eine lokale Aufheizung im Bereich
der Spitzen der Elektroden bewirkt wird. Außerdem führt dieser Strom zur Hydrolyse,
wobei an den Elektrodenoberflächen kleine Gasbläschen entstehen, die die Leaderbildung
begünstigen.
[0005] Die Fig. 2a, 2b, 2c, 2d stellen jeweils in Form eines vereinfachten elektrischen
Ersatzschaltbildes die oben genannten, prinzipiell zum Einsatz kommenden elektroakustischen
Impulsschallquellen dar.
[0006] Die Fig. 2a zeigt eine piezoelektrische Impulsschallquelle 1a als kapazitive Last
mit parallel geschaltetem Entladewiderstand 12. Der in Fig. 1 gezeigte Dämpfungswiderstand
6 wird so dimensioniert, daß die Wandlerspannung ihr Maximum innerhalb der einfachen
Laufzeit T des Schalls in der Keramik (gemessen in Schallabstrahlrichtung) erreicht.
Um den hohen elektroakustischen Wirkungsgrad der piezoelektrischen Impulsschallquelle
auszunutzen, wird der Wert des Entladewiderstandes 12 so gewählt, daß die durch ihn
gegebene Entladezeitkonstante mindestens das zehnfache, besser das zwanzig- bis dreißigfache
der einfachen Laufzeit T des Schalls in der Keramik erreicht.
[0007] Die Fig. 2b zeigt eine elektromagnetische Impulsschallquelle 1b, die eine induktive
Last darstellt und vereinfacht als Transformator mit kurzgeschlossener Sekundärwicklung
dargestellt ist. In Fig. 2c ist eine elektrohydraulische Schallquelle 1c mit einer
Flüssigkeits-Funkenstrecke gezeigt, die im wesentlichen eine ohmsche Last ist. Die
Fig. 2d zeigt eine magnetostriktive Impulsschallquelle 1d, die aus mindestens einer
Erregerspule besteht, deren Magnetfeld einen z.B. zylindrischen magnetostriktiven
Werkstoff auslenkt.
[0008] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die gattungsgemäße Ansteuerschaltung für
Impulsschallquellen so zu verbessern, daß die mechanische Belastung der schallabstrahlenden
Bauteile der Impulsschallquellen verringert, dadurch die Lebensdauer der Schallquelle
erhöht und die Gleichförmigkeit der während ihrer Lebensdauer erzeugten Impulsleistung
verbessert wird. Dabei soll als Impulsschallquelle eine der in den Fig. 2a-2d gezeigten
Schallquellen verwendbar sein.
[0009] Die obige Aufgabe wird bei einer Ansteuerschaltung für eine Impulsschallquelle, insbesondere
Hochleistungsimpulsschallquelle, die aus einem Ladekreis zur Ladung eines Stoßkondensators
und einem zum Stoßkondensator parallel geschalteten Entladekreis besteht, der wenigstens
einen ersten, elektrisch steuerbaren Hochspannungsschalter und die Impulsschallquelle
enthält, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Entladekreis eine Begrenzerschaltung
aufweist, welche die Zeitdauer der von der im Stoßkondensator gespeicherten Ladung
nach dem Schließen des ersten Hochspannungschalters an der Impulsschallquelle erregten
elektrischen Schwingung auf einen vorgegebenen Wert begrenzt.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Ansteuerschaltung wird eine höhere Lebensdauer bei gleicher
Leistung bzw. eine höhere Leistung bei unveränderter Lebensdauer der Impulsschallquelle
ermöglicht. Die mechanische Belastung der schallabstrahlenden Bauteile der Impulsschallquellen
wird dadurch minimiert, daß durch die Begrenzerschaltung die Zeitdauer der elektrischen
Erregung auf das zur Abstrahlung des erwünschten Druckpulses erforderliche Mindestmaß
reduziert wird.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung für Impulsschallquellen,
wie sie in Patentanspruch 1 gekennzeichnet ist, sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung in mehreren prinzipiellen und einigen bevorzugten
Ausführungsformen anhand der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- die bereits erläuterte gattungsgemäße Ansteuerschaltung;
- Fig. 2a, 2b, 2c und 2d
- bereits erläuterte Ersatzschaltbilder der piezoelektrischen, elektromagnetischen,
elektrohydraulischen und magnetostriktiven Impulsschallquellen;
- Fig. 3
- eine erste Variante einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung, bei der die Begrenzerschaltung
in Form eines Kurzschlußkreises ausgeführt ist;
- Fig. 4
- eine zweite Variante der vorgeschlagenen Ansteuerschaltung, ebenfalls mit einer als
Kurzschlußkreis realisierten Begrenzerschaltung;
- Fig. 5
- eine dritte Variante einer Ansteuerschaltung, ebenfalls mit einer als Kurzschlußkreis
realisierten Begrenzerschaltung;
- Fig. 6a
- eine vierte Variante einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung für eine elektromagnetische
Impulsschallquelle, bei der die Begrenzerschaltung Teil einer Triggerschaltung für
den ersten elektrisch steuerbaren Hochspannungschalter ist;
- Fig. 6b
- eine der vierten Variante gemäß Fig. 6a ähnliche Ausführung einer elektrohydraulischen
Impulsschallquelle, bei der die Begrenzerschaltung ebenfalls ein Teil einer Triggerschaltung
für den ersten Hochspannungsschalter ist;
- Fig. 6c
- eine den Varianten gemäß Fig. 6a und 6b ähnliche Ansteuerschaltung für eine magnetostriktive
Impulsschallquelle, wobei auch hier die Begrenzerschaltung Teil einer Triggerschaltung
für den ersten elektrisch steuerbaren Hochspannungsschalter ist;
- Fig. 7a, 7b, 7c
- jeweils Schwingungskurven der eine piezoelektrische Impulsschallquelle erregenden
elektrischen Spannung und die daraus resultierenden Pulsformen des von der piezoelektrischen
Impulsschallquelle erzeugten Schalldrucks jeweils ohne Kurzschluß (Fig. 7a), bei vollständigem
Kurzschluß (Fig. 7b) und bei teilweisem Kurzschluß (Fig. 7c);
- Fig. 8a und 8b
- jeweils Kurvenformen des elektrischen Erregerstroms an einer elektromagnetischen Impulsschallquelle
und die daraus resultierenden Kurven des erzeugten Schalldrucks jeweils ohne und mit
Kurzschluß- bzw. Begrenzerfunktion;
- Fig. 9a, 9b und 9c
- jeweils Schwingungsformen des elektrischen Erregerstroms einer elektrohydraulischen
Impulsschallquelle und die daraus resultierenden Druckimpulsverläufe jeweils ohne
Begrenzungs- bzw. Kurzschlußwirkung und beim Kurzschluß zu zwei unterschiedlichen
Zeitpunkten;
- Fig. 10a
- eine erfindungsgemäße Ansteuerschaltung mit einem Kurzschlußkreis für eine piezoelektrische
Impulsschallquelle mit Überspannungsfunkenstrecke;
- Fig. 10b
- ein Beispiel eines RC-Netzwerkes zur Verzögerung der Überspannungsfunkenstrecke;
- Fig. 10c
- ein Beispiel RLC-Netzwerks zur Verzögerung der Überspannungsfunkenstrecke;
- Fig. 11
- die Realisierung eines Kurzschlußkreises durch entsprechende Dimensionierung des Entladewiderstandes;
- Fig. 12
- eine erste Ausführungsform einer Ansteuerschaltung mit Kurzschlußkreis für eine piezoelektrische
Impulsschallquelle;
- Fig. 13
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung mit einem Kurzschlußkreis
für eine piezoelektrische Impulsschallquelle, bei der der Kurzschlußkreis lediglich
aus passiven Bauelementen besteht; und
- Fig. 14
- ein Schaltungsbeispiel einer Ansteuerschaltung für eine piezoelektrische Impulsschallquelle,
die einen Kurzschlußkreis für eine partielle Kurzschlußentladung aufweist.
[0013] Die in den Fig. 3 bis 5 gezeigten Varianten der Grundschaltung der erfindungsgemäßen
Ansteuerschaltung weisen in Ergänzung zu der in Fig. 1 dargestellten, bereits beschriebenen
Ansteuerschaltung zusätzlich einen Kurzschlußkreis auf, der aus einem zweiten Hochspannungsschalter
7 und einem den Kurzschlußstrom durch den Hochspannungsschalter 7 begrenzenden Widerstand
9 besteht. Der Hochspannungsschalter 7 wird durch eine Triggerschaltung 8 betätigt.
Das verzögerte Einschalten des zweiten Hochspannungsschalters 7 gegenüber dem Einschalten
des ersten Hochspannungsschalters 4 bestimmt die Zeitdauer der elektrischen Erregung.
[0014] Bei der in Fig. 3 gezeigten ersten Grundschaltungsvariante liegt der Kurzschlußkreis
unmittelbar parallel zur Impulsschallquelle 1. Bei der in Fig. 4 gezeigten zweiten
Grundschaltungsvariante liegt der Kurzschlußkreis parallel zu der Reihenschaltung
aus der Impulsschallquelle 1 und dem Widerstand 6 der zur Strombegrenzung und zur
Schwingungsdämpfung dient. Bei der in Fig. 5 gezeigten dritten Grundschaltungsvariante
liegt der Kurzschlußkreis unmittelbar parallel zum Stoßkondensator 2.
[0015] Anhand der Spannungs-Zeit, Strom-Zeit sowie der Druck-Zeitdiagramme, die in den Fig.
7a, 7b, 7c, 8a, 8b, 9a, 9b und 9c dargestellt sind, werden nun die Funktionen der
mit dem Kurzschlußkreis versehenen erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung gemäß den Grundschaltungen
von Fig. 3 bis 5 bei Verwendung der verschiedenen elektroakustischen Impulsschallquellen
erläutert:
1. Piezoelektrische Impulsschallquelle
[0016] Der zeitliche Verlauf der elektrischen Spannung U
PE an einer piezoelektrischen Impulsschallquelle 1a wird durch die Schwingung der elektrischen
Ladung zwischen dem Stoßkondensator 2 und der Impulsschallquelle 1a sowie durch das
mechanische Einschwingen der Impulsschallquelle bestimmt (vgl. die Kurve 70 in Fig.
7a). Für die Abstrahlung des durch die Kurve 71 in Fig. 7a dargestellten unipolaren
Druckpulses ist der Spannungsverlauf U
PE im Zeitintervall 0 ≦ t ≦ τ maßgebend. τ ist die Summe der in Fig. 7a veranschaulichten
einfachen Laufzeit T des Schalls im piezoelektrischen Material und der Anstiegszeit
T' der elektrischen Erregung, wobei, wie zu Fig. 2a erläutert wurde, T' < T gilt.
[0017] Durch Kurzschließen der elektrischen Erregung zu Zeitpunkten t ≧ τ, bevorzugt zu

wird die Erregung der Impulsschallquelle 1a abgebrochen, ohne daß sich der Verlauf
des im Zeitintervall 0 ≦ t ≦ τ abgestrahlten, unipolaren Druckpulses wesentlich verändert.
Hierdurch wird eine schnelle Rückkehr des piezoelektrischen Materials in seine Ausgangslage
eingeleitet. Dies ist, wie die Kurve 73 in Fig. 7b zeigt, mit der Abstrahlung eines
an sich unerwünschten Zugwellenanteils verbunden, der durch den Verlauf der Kurve
73 im negativen Bereich der P-Ordinate dargestellt ist. Wählt man den Wert des Dämpfungswiderstands
9 jedoch so, daß die Spannung U
PE in einem Zeitintervall Δt' mit τ ≦ Δt' < 10 T abklingt, so bleibt der durch das Kurzschließen
verursachte Zugwellenanteil klein gegenüber dem Zugwellenanteil, der durch den in
der Praxis meist realisierten schallweichen rückseitigen Abschluß des piezoelektrischen
Materials gegeben ist. Durch das Kurzschließen der Schallquelle zum Zeitpunkt t ≧
τ wird die Auslenkung des Piezomaterials auf das zeitlich erforderliche Mindestmaß
begrenzt. Somit wird die mechanische Belastung von Anpaß-, Verguß- und Klebeschichten
sowie des Piezomaterials vermindert und dadurch eine höhere Lebensdauer erzielt.
[0018] Um den hohen elektroakustischen Wirkungsgrad der piezoelektrischen Schallquelle auszunutzen,
darf für t ≦ τ keine elektrische Ladung abfließen. Andererseits soll sie, um die mechanisch-elektrische
Belastung gering zu halten, für t ≧ τ möglichst schnell abgebaut werden. Aus diesem
Grund wird die beste gewünschte Wirkung erzielt, wenn der Kurzschlußkreis zum Zeitpunkt

eingeschaltet wird und dann den Kurzschluß bewirkt.
[0019] Zu erwähnen ist, daß anstatt der bisher beschriebenen vollständigen Kurzschlußentladung
auf Nullpotential die Kurzschlußentladung auch nur partiell, d.h. auf ein Zwischenpotential
U
Z durchgeführt werden kann. Auf diese Weise wird einerseits die für die Lebensdauer
der Schallquelle maßgebliche Spitzenbelastung schnellstmöglich abgebaut, andererseits
wird der als Folge des Kurzschlusses abgestrahlte Zugwellenanteil vermindert. In den
Fig. 7b und 7c sind die Spannungsverläufe 72 und 74 bei vorgegebenem Spannungsgradienten
sowie die zugeordneten Druck- und Zugwellenverläufe 73, 75 jeweils für die vollständige
und die partielle Kurzschlußentladung dargestellt. Amplitude und Pulsbreite des Zugwellenanteils
gehen bei partieller Kurzschlußentladung merklich zurück. Hierbei gelingt, wie dies
in Fig. 7c dargestellt ist, die Reduktion der Zugwellenamplitude bevorzugt dadurch,
daß die partielle Kurzschlußentladung auf ein Zeitintervall kleiner als T beschränkt
wird. Eine anschließende Entladung vom Zwischenpotential U
Z auf Nullpotential erfolgt mit einer höheren Zeitkonstanten und demzufolge vernachlässigbarer
Zugwellenamplitude.
[0020] Als Beispiel einer Schaltung zur partiellen Kurzschlußentladung einer piezoelektrischen
Impulsschallquelle ist die Ansteuerschaltung in Fig. 14 dargestellt. Der im Kurzschlußkreis
befindliche zweite Hochspannungsschalter 7 wird gegenüber dem ersten Hochspannungsschalter
4 um das Zeitintervall Δt ≧ τ verzögert betätigt. Dadurch entlädt sich die Schallquelle
kurzschlußartig über den Widerstand 9 in den Kondensator 25, wobei sich das Zwischenpotential
U
Z einstellt. Der Widerstand 26 ist erforderlich, falls eine Entladung des Kondensators
25 über den zweiten Hochspannungsschalter 7 und den Entladewiderstand 12 nicht gewährleistet
ist. Dies gilt insbesondere bei der Realisierung des zweiten Hochspannungsschalters
als Schaltfunkenstrecke.
[0021] Des weiteren kann es vorteilhaft sein, die Begrenzerschaltung bzw. den Kurzschlußkreis
wahlweise zu aktivieren oder zu deaktivieren. Für eine piezoelektrische Impulsschallquelle
ist es beispielsweise sinnvoll, die Begrenzerschaltung für niedere und mittlere Leistung
zu deaktivieren, um einen besonders gewebeschonenden Druckpuls mit minimalem Zugwellenanteil
(vgl. Fig. 7a) abzustrahlen. Bei hoher Leistung und entsprechend hoher mechanischer
Belastung muß die Begrenzerschaltung aktiviert werden (vgl. Fig. 7b bzw. 7c), um eine
ausreichende Lebensdauer zu erzielen. Die höchste Lebensdauer wird in jedem Fall bei
permanent aktivierter Begrenzerschaltung erreicht.
2. Elektromagnetische Impulsschallquelle
[0022] Die elektrische Erregung der elektromagnetischen Impulsschallquelle 1b (Fig. 6a)
erfolgt durch Entladung des Stoßkondensators 2 über die Induktivität der Schallquelle
in Form einer gedämpften Schwingung mit der Periode T₁. Der Verlauf des elektrischen
Stromes I
EM durch die Schallquelle ist als Kurve 80 in Fig. 8a dargestellt. Der als Kurve 81
in Fig. 8a dargestellte zeitliche Verlauf des Schalldrucks P ist proportional dem
Quadrat des elektrischen Stromes I
EM durch die Schallquelle. Folglich liefert die erste Halbwelle des elektrischen Stromes
I
EM im Zeitintervall

den erwünschten ersten Druckpuls hoher Amplitude, dem für jede weitere Halbwelle
weitere Druckpulse mit jeweils abnehmender Amplitude folgen (Fig. 8a). Die Gesamtauslenkung
der schwingenden Membran ist, bedingt durch ihre Trägheit, im wesentlichen die Summe
der den aufeinanderfolgenden Druckpulsen zugeordneten Einzelauslenkungen.
[0023] Erfindungsgemäß wird deshalb die gedämpfte elektrische Schwingung durch Kurzschliessen
der Schallquelle 1b bzw. des Stoßkondensators 2 unmittelbar nach der ersten Halbwelle
des Entladestromes mittels des Kurzschlußkreises unterbrochen, so daß die Kurven 82
und 83 des zeitlichen Verlaufs des Stromes I
EM und des Druckes P in Fig. 8b entstehen. Dadurch wird die Gesamtauslenkung der Membran
auf das erforderliche Minimum begrenzt und aufgrund der reduzierten mechanischen Belastung
eine höhere Lebensdauer erzielt.
[0024] Die Fig. 6a zeigt eine für eine elektromagnetische Impulsschallquelle verwendbare
alternative Ansteuerschaltung, die anstatt eines Kurzschlußkreises eine Begrenzerschaltung
enthält, die einer Triggerschaltung 11 für einen ein- ausschaltbaren Hochspannungsschalter
10 zugeordnet ist. Der Hochspannungsschalter 10 wird durch die Triggerschaltung 11
zur Ansteuerung der Impulsschallquelle 1b geschlossen und nach dem Zeitintervall T₁/2
wieder geöffnet. Das Zeitintervall T₁/2 kann 100 ns bis 10 µs betragen. Nach dem heutigen
Stand der Technik sind hierfür beispielsweise Lösch-Funkenstrecken, Hochspannungsschaltröhren
(z.B. Tyrathrons), Hochspannungstransistorschalter oder ein- ausschaltbare Thyristoren
geeignet.
3. Elektrohydraulische Impulsschallquelle
[0025] Die elektrische Erregung der elektrohydraulischen Impulsschallquelle 1c (Fig. 6b)
erfolgt durch Entladung des Stoßkondensators 2 in einen nichtlinearen, zeitabhängigen
elektrischen Widerstand der als Flüssigkeits-Funkenstrecke realisierten Impulsschallquelle.
Dabei wird Schall durch die Ausdehnung des in der Flüssigkeit erzeugten Plasmas in
Form einer Stoßwelle abgestrahlt.
[0026] Bedingt durch die unvermeidliche Induktivität der Funkenstrecke und der Zuleitungen
zwischen dem Stoßkondensator und der Impulsschallquelle entsteht eine durch den Widerstand
der Funkenstrecke gedämpfte elektrische Schwingung des Stromes I
EH mit der Halbperiode T₂ (vgl. Kurve 90 in Fig. 9a). Die Druckamplitude der in die
Flüssigkeit abgestrahlten Druckwelle, wie sie durch die Kurve 91 in Fig. 9a dargestellt
ist, ist im wesentlichen durch die Amplitude und die Anstiegszeit und somit durch
die erste Viertelperiode

der Stromschwingung I
EH(t) gegeben. Die zweite Viertelperiode

beeinflußt die abfallende Flanke der Druckwelle P(t) gemäß Kurve 91. Der sich an
die erste Halbperiode T₂ anschließende Stromfluß heizt das Plasma zwar weiter auf,
er ist aber für die Amplitude und die Pulsform der zu diesem Zeitpunkt bereits ausgelösten
Druckwelle ohne Bedeutung.
[0027] Um den Abbrand der Elektroden der Flüssigkeits-Funkenstrecke zu minimieren und damit
die Lebensdauer und die Gleichmäßigkeit über die Zeit der Funktion der Elektroden
zu erhöhen, wird erfindungsgemäß die gedämpfte elektrische Schwingung durch Kurzschließen
der Elektroden entweder unmittelbar nach der ersten Viertelperiode

(vgl. die Kurven 92 und 93 in Fig. 9b) bzw. nach der ersten Halbperiode t ≧ T₂ (vgl.
die Kurven 94 und 95 in Fig. 9c) unterbrochen. Bei dem Druckverlauf P(t) gemäß Kurve
93 in Fig. 9b ist die Druckamplitude unverändert, die Pulsform jedoch anders als in
Fig. 9a, während bei dem Druckverlauf P(t) gemäß Kurve 95 in Fig. 9c die Amplitude
und Pulsform gegenüber dem Druckverlauf 91 gemäß Fig. 9a unverändert bleiben.
[0028] Ähnlich wie für die elektromagnetische Impulsschallquelle kann statt des Einsatzes
eines Kurzschlußkreises auch bei der elektrohydraulischen Impulsschallquelle die Begrenzerschaltung
in Form einer Triggerschaltung 11 für einen ein- und ausschaltbaren Hochspannungsschalter
10 realisiert werden, welcher ein Schließen und wieder Öffnen nach Ablauf des Zeitintervalls
T₂/2 bzw. T₂ in der Größenordnung von beispielsweise 100 ns ... 10 µs erlaubt (vgl.
Fig. 6b).
[0029] Elektrohydraulische Impulsschallquellen werden in der Medizin zur extrakorporalen
sowie zur intrakorporalen Steintherapie eingesetzt. Im Fall der intrakorporalen Steintherapie
erfolgt eine elektrische Funkenentladung zwischen zwei Elektroden, die über ein Endoskop
in den Körper des Patienten eingeführt und adjazent zum Stein positioniert werden.
Wird die Funkenentladung gezündet, so bildet sich eine Plasmablase, die sich mit Überschallgeschwindigkeit
ausdehnt. Die dabei in die umgebende Körperflüssigkeit abgestrahlte Druckwelle trifft
auf den Stein und führt zu dessen Zerstörung. Abhängig von der Entladespannung und
dem zeitlichen Verlauf des Entladestromes kann diese Blase Durchmesser > 1 mm erreichen.
[0030] Einer Anwendung elektrohydraulischer Impulsschallquellen im Harnleiter (Harnleiterstein)
oder auch in Blutgefäßen (z.B. Abtrag von Kalkablagerungen, Thrombolyse, Thromboisierung)
stand bisher entgegen, daß das Anwachsen der Plasmablase zu einer Dehnung und gegebenenfalls
zum Zerreißen der empfindlichen Wandungen führen kann. Nach heutigem Stand der Technik
hält man die Plasmablase dadurch klein, daß die Amplitude des Entladestromes I
EH gesenkt oder die Frequenz der gedämpften elektrischen Schwingung durch Einsatz von
Stoßkondensatoren mit reduzierter Kapazität erhöht wird. Beide Maßnahmen sind mit
einem grundsätzlich unerwünschten Rückgang von Amplitude bzw. Energie der abgestrahlten
Druckwelle verknüpft.
[0031] Wie bereits beschrieben, heizt der Entladestrom für t > T₂ (vgl. Fig. 9a) das Plasma
zwar weiter auf, er besitzt aber keinen Einfluß auf die bereits abgestrahlte Druckwelle.
Somit führt der Stromfluß für t > T₂ zu einem unnötigen Anwachsen der Plasmablase.
Durch Kurzschließen der Elektroden wird der Stromfluß nach Fig. 9c für t > T₂ unterbrochen
und dadurch das Anwachsen der Plasmablase, bei unveränderter Amplitude und Energie
der abgestrahlten Druckwelle, auf das Minimum begrenzt. Wird der Kurzschlußkreis nach
Fig. 9b für

aktiviert, so bleibt die Amplitude der abgestrahlten Druckwelle unverändert, und
die Energie der Druckwelle und ebenso das Volumen der Plasmablase werden reduziert.
Durch Steuerung des Zeitpunktes für die Aktivierung des Kurzschlußkreises im Intervall

bzw. allgemeiner im Intervall 0 ≦ t ≦ T₂ läßt sich die Energie der abgestrahlten
Druckwelle bei konstanter Ladespannung U
L regeln.
4. Magnetostriktive Impulsschallquelle
[0032] Magnetostriktive Impulsschallquellen werden zur Leistungsschallerzeugung bisher nicht
eingesetzt. Sobald jedoch geeignete magnetostriktive Werkstoffe zur Verfügung stehen,
ist zu erwarten, daß das am Beispiel der piezoelektrischen, elektromagnetischen und
elektrohydraulischen Impulsschallquellen beschriebene Unterbrechen der elektrischen
Anregung möglichst unmittelbar, nachdem die gewünschte Druckpulsform akustisch abgestrahlt
wurde, sich auch entsprechend günstig auf die Lebensdauer einer magnetostriktiven
Impulsschallquelle auswirkt. Das Vorzeichen der Längenänderung ist ein Parameter des
jeweiligen magnetostriktiven Werkstoffs. Eine Ansteuerschaltung gemäß der Erfindung
nach den Fig. 3 bis 6 erlaubt beispielsweise bei einem Werkstoff mit positiver Längenänderung
die Abstrahlung eines Druckpulses, während bei einem Werkstoff mit negativer Längenänderung
ein Zugpuls abgestrahlt wird.
[0033] Fig. 6c zeigt eine Ansteuerschaltung für eine magnetostriktive Impulsschallquelle
1d, bei welcher der anhand der Fig. 3 bis 5 beschriebene Kurzschlußkreis durch eine
Begrenzerschaltung ersetzt ist, die in einer Triggerschaltung 11 für einen Hochspannungsschalter
10 realisiert ist.
[0034] Die Fig. 10a, 10b, 10c und 11 zeigen Schaltungsvarianten einer Ansteuerschaltung
für eine piezoelektrische Impulsschallquelle 1a, die einen Kurzschlußkreis unter Verwendung
rein passiver Bauelemente enthält.
[0035] Gemäß Fig. 10a besteht der Kurzschlußkreis aus einer Überspannungsfunkenstrecke 13,
die gegebenenfalls ergänzt wird durch einen Widerstand 9 zur Begrenzung des Kurzschlußstromes.
Die Funkenstrecke ist so ausgelegt, daß sie aufgrund ihrer Eigenverzögerung zum Zeitpunkt
t ≧ τ (vgl. die Fig. 7a bis 7c) anspricht. Selbstverständlich ist es auch möglich
und in den Fig. 10b und 10c gezeigt, in bekannter Weise ein Netzwerk aus passiven
Bauelementen 14, 15, 16 zur Verzögerung der Zündung der Funkenstrecke einzusetzen.
[0036] Der Kurzschlußkreis liegt bei den Schaltungsvarianten der Ansteuerschaltung gemäß
den Fig. 10a, 10b, 10c und 11 unmittelbar parallel zur piezoelektrischen Impulsschallquelle
1a, was der oben anhand der Fig. 3 beschriebenen Prinzipschaltung entspricht.
[0037] In Fig. 10b ist ein aus einem Widerstand 14 und einer Kapazität 15 bestehendes RC-Glied
zwischen die Impulsschallquelle 1a und die Überspannungsfunkenstrecke 13 zur Verzögerung
der Zündung geschaltet; in Fig. 10c ist ein aus einem Widerstand 14, einer Induktivität
16 und einer Kapazität 15 bestehendes RLC-Netzwerk zwischen die piezoelektrische Impulsschallquelle
1a und die Überspannungsfunkenstrecke 13 zur Verzögerung der Zündung geschaltet.
[0038] Fig. 11 zeigt, daß es möglich ist, die Wirkung des Kurzschlußkreises für eine piezoelektrische
Impulsschallquelle in einfachster Weise dadurch zu realisieren, daß der Entladewiderstand
12a so klein wie möglich gewählt wird.
[0039] Bei bekannten Ansteuerschaltungen nimmt der Entladewiderstand 12 (Fig. 2a) mindestens
den zehnfachen Wert des Dämpfungswiderstandes 6 an, um dadurch den elektroakustischen
Wirkungsgrad der piezoelektrischen Quelle nicht durch deren äußere Beschaltung unnötig
herabzusetzen. Um die Wirkungsweise eines Kurzschlußkreises nachzubilden, wird gemäß
Fig. 11 für den Entladewiderstand 12a ein Wert kleiner als der zehnfache Widerstandswert
des Dämpfungswiderstandes 6, bevorzugt kleiner oder gleich dem sechsfachen Wert des
Dämpfungswiderstandes 6 gewählt. Selbstverständlich muß dann, um die Spannung an der
Impulsschallquelle und damit die akustisch abgestrahlte Energie konstant zu halten,
mit abnehmendem Entladewiderstand 12a die Ladespannung des Stoßkondensators 2 zunehmen.
[0040] Die Fig. 12 zeigt eine vorteilhafte Schaltungsvariante einer erfindungsgemäßen Ansteuerschaltung
für eine piezoelektrische Impulsschallquelle 1a. Eine triggerbare Schaltfunkenstrecke
17 wird zeitlich verzögert gegenüber dem ersten Hochspannungsschalter 4 gezündet.
Dazu wird ein Hochspannungspuls zwischen dem ersten Hochspannungsschalter 4 und dem
Dämpfungswiderstand 6 abgegriffen und über eine LC-Laufzeitkette 18a, 18b, 18c, 19a,
19b, 19c, einen Koppelkondensator 20 sowie einen Widerstand 21 der Triggerelektrode
der Schaltfunkenstrecke 17 zugeführt. Die Amplitude des an der Triggerelektrode angelegten
Triggerimpulses wird durch die Laufzeitkette überhöht. Die Zündverzögerung der Schaltfunkenstrecke
ist durch die LC-Laufzeitkette sowie durch die Eigenverzögerung der Schaltfunkenstrecke
gegeben. Bei Wahl einer Schaltfunkenstrecke mit entsprechend hoher Eigenverzögerung
kann die Anzahl der Glieder der LC-Laufzeitkette reduziert oder die Laufzeitkette
sogar ganz entfallen. Insbesondere im letzteren Fall muß der Triggerstrom über den
Widerstand 21 bzw. die abfließende Ladung über den Koppelkondensator 20 begrenzt werden.
Der Widerstand 22 dient dem Potentialausgleich zwischen der Triggerelektrode und der
benachbarten Hauptelektrode der Schaltfunkenstrecke 17.
[0041] Die Fig. 12 enthält weiter einen Schalter 27, der dazu dient, den Kurzschlußkreis
für niedere und mittlere Leistungen der Impulsschallquelle zu deaktivieren, falls,
wie bei der Beschreibung der Fig. 7 bereits erwähnt wurde, ein besonders gewebeschonender
Druckpuls abgestrahlt werden soll.
[0042] Die in Fig. 12 gezeigte Schaltung macht auch deutlich, daß es zur Zündung des zweiten
Hochspannungsschalters 7 bzw. der triggerbaren Schaltfunkenstrecke 17 aufgrund der
sich bei einem Hochspannungsschalter, insbesondere bei Schaltfunkenstrecken ergebenden
unterschiedlichen Zündverzögerung in der Größenordnung von 100 ns bis zu einigen µs
für eine definierte Verzögerung der Zündung bzw. der Kurzschlußentladung in der Regel
nicht ausreichend ist, die Ansteuersignale für den ersten und zweiten Hochspannungsschalter
4 und 7, die jeweils die Triggerschaltung 5 und 8 erzeugen, einfach im Verhältnis
zueinander zu verzögern. Vielmehr ist es, wie Fig. 12 zeigt, erforderlich, ein mit
dem Schaltzeitpunkt vom ersten Hochspannungsschalter 4 verknüpftes Meßsignal abzugreifen
und dieses entsprechend verzögert und elektronisch aufbereitet dem zweiten Hochspannungsschalter
7, insbesondere der triggerbaren Schaltfunkenstrecke 17, als Triggersignal zuzuführen.
Ein solches Meßsignal läßt sich beispielsweise aus dem beim Schließen des ersten Hochspannungsschalters
4 einsetzenden Stromfluß, der Spannungsänderung am Stoßkondensator oder der Impulsschallquelle
1 sowie im Falle einer Schaltfunkenstrecke als ersten Hochspannungsschalter 7 auch
auf optischem Wege aus dem Lichtblitz der Plasmaentladung gewinnen.
[0043] Aus dem Meßsignal für den Schaltzeitpunkt des ersten Hochspannungsschalters 4 sowie
einem zweiten entsprechenden Meßsignal für den Schaltzeitpunkt des zweiten Hochspannungsschalters
7 läßt sich die Verzögerung der durch den Kurzschlußkreis bewirkten Kurzschlußentladung
regeln. Auf diese Weise kann beispielsweise eine Drift des Zeitpunkts der Kurzschlußentladung
bei fortschreitendem Verschleiß der beiden Hochspannungsschalter 4 und 7 kompensiert
werden.
[0044] Fig. 13 zeigt eine besonders einfache und kostengünstige Realisierung eines Kurzschlußkreises
einer Ansteuerschaltung für eine piezoelektrische Impulsschallquelle mittels passiver
Bauelemente. Der Kurzschluß erfolgt über die Hochfrequenzspule 23, deren Induktivität
den zeitlichen Verlauf und damit die Verzögerung sowie den maximalen Strom im Kurzschlußkreis
bestimmt. Die parallel zur Hochfrequenzspule 23 liegende Diode 24 unterbindet eine
Schwingung der elektrischen Energie zwischen der Spule 23 und der Kapazität der Impulsschallquelle
1a. Dadurch wird die im Impulsbetrieb unerwünschte Ansteuerung der Schallquelle mit
einer negativen Halbwelle vermieden.
[0045] Ein zusätzlicher Serienwiderstand 9, dessen Widerstandswert in jedem Fall so bemessen
ist, daß in Verbindung mit der Spule 23 die Spannung U
PE in einem Zeitintervall Δt' mit Δt' < 10 T auf den Wert 1/e abklingt, kann das Durchschaltverhalten
der Diode 24 günstig beeinflussen. Der Entladewiderstand 12 ist bei der oben beschriebenen
und in Fig. 13 dargestellten Schaltung entbehrlich. Es sei darauf hingewiesen, daß
Fig. 13 nur eine der möglichen Kombinationen von Widerstand 9, Spule 23 und Diode
24 darstellt. Äquivalent zu Fig. 13 wäre beispielsweise eine parallel zur Reihenschaltung
von Widerstand 9 und Spule 23 angeordnete Diode 24 oder eine Reihenschaltung von Widerstand
9, Spule 23 und Diode 24.
[0046] Die Fig. 14 zeigt beispielhaft eine der denkbaren Schaltungsvarianten zur partiellen
Kurzschlußentladung einer piezoelektrischen Impulsschallquelle. Hierbei wird der Schalter
7 gegenüber dem Schalter 4 um das Zeitintervall Δ t ≧ τ verzögert betätigt. Die Schallquelle
entlädt sich dadurch kurzschlußartig über den Widerstand 9 in den Kondensator 25.
Hierbei stellt sich das Zwischenpotential U
Z ein. Der Widerstand 26 ist erforderlich, falls eine Entladung des Kondensators 25
über den Schalter 7 und den Entladewiderstand 12 nicht gewährleistet ist. Dies gilt
insbesondere bei Verwendung einer Schaltfunkenstrecke.
[0047] Bei den Kurvenverläufen im Kurzschlußfall gemäß den Fign. 7, 8 und 9 handelt es sich
jeweils um idealisierte Darstellungen der Strom- bzw. Spannungsverläufe. Es ist jedoch
selbstverständlich, daß mit heute verfügbaren Bauelementen und aufgrund der bei den
hier betroffenen Schallquellen vorliegenden Spannungs- und Stromverhältnissen kein
plötzlicher Kurzschluß möglich ist, sondern immer Zeitspannen einzuhalten sind, bis
die abzuschaltenden Ströme jeweils auf Null zurückgegangen sind.
1. Ansteuerschaltung für eine Impulsschallquelle (1), insbesondere Hochleistungsimpulsschallquelle,
bestehend aus einem Ladekreis zur Ladung eines Stoßkondensators (2) und einem zum
Stoßkondensator (2) parallel geschalteten Entladekreis, der wenigstens einen ersten,
elektrisch steuerbaren Hochspannungsschalter (4) und die Impulsschallquelle (1) enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß der Entladekreis eine Begrenzerschaltung aufweist, welche
die Zeitdauer der von der im Stoßkondensator (2) gespeicherten Ladung nach dem Schließen
des ersten Hochspannungschalters (4) an der Impulsschallquelle (1) erregten elektrischen
Schwingung auf einen vorgegebenen Wert (Δt) begrenzt.
2. Ansteuerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzerschaltung
einen zum Stoßkondensator (2) und zur Impulsschallquelle (1) parallel geschalteten
Kurzschlußkreis (7, 8, 9, 13-16) aufweist zum wenigstens partiellen Kurzschließen
des vom Stoßkondensator (2) zur Impulsschallquelle (1) fließenden Entladestromes bzw.
der Spannung über der Impulsschallquelle (1) zu einem der vorgegebenen Zeitdauer (Δt)
entsprechenden Zeitpunkt nach dem Zeitpunkt des Schließens des ersten Hochspannungsschalters
(4).
3. Ansteuerschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschlußkreis
(7, 8, 9) wenigstens einen zweiten, elektrisch steuerbaren Hochspannungsschalter (7)
und eine diesen ansteuernde Triggerschaltung zum Schließen des zweiten Hochspannungsschalters
(7) zu dem der erwähnten Zeitdauer (Δt) entsprechenden Zeitpunkt aufweist.
4. Ansteuerschaltung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschlußkreis
(7, 8, 9) unmittelbar parallel zur Impulsschallquelle (1) liegt (Fig. 2).
5. Ansteuerschaltung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dämpfungswiderstand
(6) in Reihe zur Impulsschallquelle (1) geschaltet ist und der Kurzschlußkreis (7,
8, 9) parallel zur Reihenschaltung aus Impulsschallquelle (1) und Dämpfungswiderstand
(6) liegt (Fig. 4).
6. Ansteuerschaltung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschlußkreis
(7, 8, 9) unmittelbar parallel zum Stoßkondensator (2) geschaltet ist (Fig. 5).
7. Ansteuerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Hochspannungsschalter
(10) elektrisch ein- und ausschaltbar ist und dessen Ein/ Ausschaltzeitpunkte von
einer Triggerelektronik (11) bestimmt werden, welche die Begrenzerschaltung umfaßt
(Fig. 6a, 6b, 6c).
8. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impulsschallquelle eine piezoelektrische Impulsschallquelle (1a) ist und daß
der Wert der von der Begrenzerschaltung bestimmten Zeitdauer (Δt) zu Δt ≧ τ, bevorzugt

gewählt ist, wobei τ etwa gleich der Summe der einfachen Laufzeit T des Schalls im
piezoelektrischen Material und der Anstiegszeit T' der elektrischen Erregung (U
PE) des piezoelektrischen Materials ist (Fig. 7a, 7b, 7c).
9. Ansteuerschaltung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzerschaltung
so ausgelegt ist, daß die Spannung UPE an der Impulsschallquelle nach Verstreichen der vorgegebenen Zeitdauer Δt in einem
darauf folgenden Zeitintervall Δt' mit τ ≦ Δt' < 10 T zumindest teilweise abgebaut
wird.
10. Ansteuerschaltung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzerschaltung
so ausgelegt ist, daß die erwähnte Spannung UPE nach Verstreichen der vorgegebenen Zeitdauer Δt in einem darauf folgenden Zeitintervall
Δt' < τ auf ein Zwischenpotential UZ abgesenkt wird.
11. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impulsschallquelle eine elektromagnetische Impulsschallquelle (1b) ist und
daß der Wert (Δt) der von der Begrenzerschaltung bestimmten Zeitdauer zu

, bevorzugt

gewählt ist, wobei T₁ die Periodendauer einer durch die Induktivität der elektromagnetischen
Impulsschallquelle (1b) bei Entladung des Stoßkondensators (2) verursachten gedämpften
Schwingung (I
EM) ist (Fig. 8a, 8b).
12. Ansteuerschaltung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzerschaltung
so ausgelegt ist, daß der Strom I
EM durch die elektromagnetische Impulsschallquelle nach Verstreichen der vorgegebenen
Zeitdauer Δt in einem darauf folgenden Zeitintervall

auf annähernd Null abnimmt.
13. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impulsschallquelle eine elektrohydraulische Impulsschallquelle (1c) ist und
daß der Wert Δt der von der Begrenzerschaltung bestimmten Zeitdauer zu

oder zu Δt ≧ T₂ gewählt ist, wobei T₂ die Dauer einer Halbperiode der durch die Induktivität
der Zuleitungen und der elektrohydraulischen Impulsschallquelle (1c) bei Entladung
des Stoßkondensators (2) verursachten gedämpften Schwingung (I
EH) ist (Fig. 9a, 9b, 9c).
14. Ansteuerschaltung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzerschaltung
so ausgelegt ist, daß der Strom IEH durch die elektrohydraulische Impulsschallquelle nach Verstreichen der vorgegebenen
Zeitdauer Δt in einem darauf folgenden Zeitintervall Δt' < T₂ auf annähernd Null abnimmt.
15. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impulsschallquelle eine magnetostriktive Impulsschallquelle (1d) ist.
16. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kurzschlußkreis parallel zu der piezoelektrischen Impulsschallquelle (1a)
eine Überspannungsfunkenstrecke (13) und ein Verzögerungsnetzwerk (9; 14, 15; 14,
15, 16) zur verzögerten Zündung der Überspannungsfunkenstrecke (13) zu einem dem Wert
Δt der vorerwähnten Zeitdauer entsprechenden Zeitpunkt aufweist (Fig. 10a, 10b, 10c).
17. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kurzschlußkreis eine triggerbare Schaltfunkenstrecke (17) parallel zu der
piezoelektrischen Impulsschallquelle (1a) und eine mit dem Triggereingang der Schaltfunkenstrecke
(17) gekoppelte LC-Laufzeitkette (18a, 18b, 18c, 19a, 19b, 19c, 20, 21) aufweist,
welche an ihrem Eingang einen zwischen dem ersten Hochspannungsschalter (4) und einem
in Reihe zur Impulsschallquelle (1a) eingeschalteten Dämpfungswiderstand (6) erzeugten
Hochspannungsimpuls abgreift und daraus einen verzögerten Triggerimpuls für die Schaltfunkenstrecke
(17) erzeugt (Fig. 12).
18. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kurzschlußkreis eine Spule (23) parallel zur piezoelektrischen Impulsschallquelle
(1) aufweist, wobei eine der Spule (23) zugeschaltete Diode (24) zur Unterbindung
einer elektrischen Schwingung zwischen der Spule (23) und der Kapazität der piezoelektrischen
Impulsschallquelle (1a) vorgesehen ist, wobei diese Spule (23) die vorgegebene Zeitdauer
(Δt) und den maximalen Strom im Kurzschlußkreis bestimmt (Fig. 13).
19. Ansteuerschaltung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß weiterhin ein Widerstand
(9) in Reihe zwischen der Impulsschallquelle (1a) und der Spule (23) liegt, deren
Widerstand so bemessen ist, daß in Verbindung mit der Spule (23) die Spannung UPE innerhalb eines Zeitintervalles Δt' mit Δt' < 10 T auf den Wert 1/e abklingt.
20. Ansteuerschaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Begrenzerschatung aktivierbar und deaktivierbar ist.