[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten und/oder Behandeln eines mehrteiligen
Gegenstandes und insbesondere ein Verfahren zum Lackieren eines mehrteiligen, aus
mindestens zwei Teilen wie zum Beispiel einem Hauptteil und einem Zusatz- oder Zierteil
bestehenden Stoßfängers und sie betrifft ferner eine Halte- und Rastvorrichtung, die
zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist.
[0002] Es ist bekannt, insbesondere für Kraftfahrzeuge bestimmte, mehrteilige Gegenstände
wie Stoßfänger mit ihren Zier- bzw. Abdeckleisten oder Armaturentafeln und zugehörige
Teile bei der Oberflächenbehandlung getrennt zu bearbeiten. Dies hat zur Folge, daß
hinsichtlich Farbe und optischer Wirkung geringfügige Unterschiede auftreten können.
Um dieses Problem zu vermeiden, sieht die Erfindung vor, daß die Teile zunächst einander
zugeordnet und im Abstand voneinander sowie lösbar aneinander befestigt werden, daß
sie sodann gemeinsam bearbeitet bzw. behandelt werden und daß sie schließlich in mindestens
einem weiteren Arbeitsgang dauerhaft aneinander befestigt werden. Durch die gleichzeitig
erfolgende Bearbeitung bzw. Behandlung wird ein einheitliches Aussehen mit einheitlicher
optischer Wirkung sichergestellt, wobei für die Durchführung der besagten Maßnahmen
ohne Belang ist, ob es sich bei der Bearbeitung um einen Lackiervorgang oder um ein
Bepulvern, Beflocken oder Galvanisieren handelt.
[0003] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Teile unmittelbar nach der
Bearbeitung/Behandlung wieder voneinander getrennt und erst dann dauerhaft aneinander
befestigt werden. Für diesen Fall eignet sich vor allem die Verwendung von mindestens
einem "Lackierclip", das heißt von einem Halte- und Rastelement, das vorübergehend
als Träger für beide Teile dient und dazu zunächst an einem clipartigen Befestigungsmittel
des einen Teiles befestigt wird und zum Beispiel eine Halteöffnung in dem anderen
Teil durchgreift. Mit dem jeweils freien Ende des bzw. der Halte- und Rastelemente
werden die zunächst nur provisorisch und vorübergehend und im Abstand voneinander
gehaltenen Teile für die Bearbeitung oder Behandlung an einer geeigneten Haltevorrichtung
zum Beispiel aufgehängt.
[0004] Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung
und der Zeichnung hervor.
[0005] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung
dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Darstellung zweier für die Oberflächenbehandlung miteinander
sowie lösbar zu verbindender Teile;
- Fig. 2:
- einen Schnitt in größerem Maßstab durch zwei lösbar aneinander und an einer Haltevorrichtung
befestigter Teile;
- Fig. 3:
- eine Einzelheit aus Fig. 2 im Schnitt sowie in größeren Maßstab;
- Fig. 4:
- eine perspektivische Darstellung in nochmals größerem Maßstab von einem Halte- und
Rastelement;
- Fig. 5:
- eine perspektivische Darstellung wie in Fig. 4 von einem abgewandelten Halte- und
Rastelement;
- Fig. 6:
- eine Einzelheit im Schnitt wie in Fig. 3 von einem weiteren Ausführungsbeispiel und
- Fig. 7:
- einen ebenfalls abgebrochenen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 nach
der Bearbeitung bzw. Behandlung sowie in einem dauerhaft befestigten Zustand.
[0006] Gemäß Fig. 1 besteht ein zu bearbeitender bzw. zu behandelnder, mehrteiliger Gegenstand
1 zum Beispiel aus einem ersten Teil 2 und einem zweiten Teil 3, wobei es sich bei
diesen Teilen 2 und 3 um ein Hauptteil 2' und um ein Zusatz- oder Zierteil 3' eines
Stoßfängers 1' gemäß konkret dargestelltem Ausführungsbeispiel handeln kann. Es versteht
sich jedoch, daß die Erfindung nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt ist, so
daß nachfolgend nur jeweils von einem Gegenstand 1 und von zugehörigen Teilen 2 und
3 gesprochen wird.
[0007] Zur bestimmungsgemäßen Befestigung aneinander weisen das erste Teil 2 mehrere Halteöffnugnen
4 und das zweite Teil 3 entsprechend mehrere, clipartige Befestigungsmittel 5 auf,
wie dies grundsätzlich bekannt ist. Zum gemeinsamen Bearbeiten und/oder Behandeln
des mehrteiligen Gegenstandes 1 werden die Teile 2 und 3 zunächst einander zugeordnet
und im Abstand voneinander sowie lösbar aneinander befestigt, wozu ein oder mehrere
Halte- und Rastelemente 6 vorgesehen sind.
[0008] Das jeweilige Halte- und Rastelement 6 dient als Träger für im Abstand voneinander
angeordnete Teile 2 und 3 und zur zeitlich begrenzten Befestigung der Teile 2 und
3 an einer Haltevorrichtung 7. Die Haltevorrichtung 7 kann zum Beispiel Teil eine
Lackieranlage sein, in die die beiden Teile 2 und 3 gemeinsam zum Lackieren gehängt
werden.
[0009] Zum Befestigen der Teile 2 und 3 im Abstand voneinander weist das Halte- und Rastelement
6 mindestens je eine Halte- und Durchtrittsöffnung 8, eine Rastfläche 9, einen Anschlag
10 und einen Arm 11 auf, der gemäß dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
an seinem freien Ende 12 mit einer Halteöffnung 13 zum Anhängen an der Haltevorrichtung
7 versehen ist. Die Form und Gestalt sowie der Querschnitt der Halte- und Durchtrittsöffnung
8 sind an die Form und Gestalt sowie den Querschnitt des clipartigen, eine federnde
Rastzunge 14 aufweisenden Befestigungsmittels 5 angepaßt. Entsprechend dem flachen
Querschitt des clipartigen Befestigungsmittels 5 ist auch die Halte- und Durchtrittsöffnung
8 am Halte- und Rastelement 6 wesentlich breiter als hoch. Sie wird jeweils außen
von zwei Anschlägen 10 begrenzt, an denen der die Befestigungsmittel 5 tragende Rand
15 des Teiles 3 anliegt. Die federnde Rastzunge 14 hintergreift nach dem Aufstecken
des Halte- und Rastelementes 6 dessen Rastfläche 9, wie aus einem Vergleich der Fig.
3 und 4 hervorgeht.
[0010] Der Grundgedanke für die Befestigung der beiden Teile 2 und 3 aneinander besteht
also darin, daß das Halte- und Rastelement 6 an einem Befestigungsmittel 5 des einen
Teiles 3 befestigbar ist und mit einem ein freies Ende 12 aufweisenden Arm 11 eine
Halteöffnung 4 in dem anderen Teil 2 durchgreift.
[0011] Das Halte- und Rastelement 6 ist im wesentlichen T-förmig gestaltet, wobei die Halte-
und Durchtrittsöffnung 8 in dem Querbalken angeordnet ist und der Arm 11 sich als
Steg von dem Querbalken weg erstreckt. Der Arm 11 ist ferner vorzugsweise abgekröpft.
Dadurch befindet sich ein Anschlag 15 für das freie Ende 16 des Befestigungsmittels
5 in dessen Einschubrichtung hinter der Halte- und Durchtrittsöffnung 8.
[0012] In Fig. 5 ist ein abgewandeltes Halte- und Rastelement 6a dargestellt, wobei grundsätzlich
gleiche Teile dieselben Bezugszahlen und zusätzlich den Buchstabenindex a aufweisen.
[0013] Grundsätzlich übereinstimmend sind die T-Grundform des Halte- und Rastelementes 6a
sowie die Lage und Anordnung der Halte- und Durchtrittsöffnung 8a, der Rastfläche
9a, der Anschläge 10a und des abgekröpften, ein freies Ende 12a aufweisenden Armes
11a. Auch die Funktion und Wirkungsweise des Halte- und Rastelementes 6a im Zusammenwirken
mit den beiden Teilen 2 bzw. 3 sind identisch mit der Funktion und Wirkungsweise des
zuerst beschriebenen Halte- und Rastelementes 6 gemäß Fig. 4.
[0014] Wesentlich anders ist lediglich die Gestaltung des Armes 11a, der eine sich über
seine gesamte Länge erstreckende Nut 20a auf seiner Oberseite und zweckmäßigerweise
eine Verstärkungsrippe 21a auf seiner Unterseite aufweist.
[0015] Ein weiteres, abgewandeltes Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt
und betrifft ein Halte- und Rastelement 6b, das über eine Sollbruchstelle 25b einstückig
mit dem Befestigungselement 5b des Teiles 3b verbunden ist. Grundsätzlich gleiche
Teile weisen auch bei diesem Ausführungsbeispiel dieselben Bezugszahlen und den unterscheidenden
Buchstabenindex b auf.
[0016] Das clipartige Befestigungsmittel 5b umfaßt eine federnde Rastzunge 14b neben einer
Öffnung 26b. Das Halte- und Rastelement 6b weist eine Rastnut 27b mit nach außen divergierenden
Seitenflanken auf, zwischen die ein Randteil 28b der Öffnung 4b des Teiles 2b während
der provisorischen Verbindung greift, wenn die Teile 2b und 3b im Abstand voneinander
sowie lösbar miteinander verbunden sind.
[0017] Nach der Bearbeitung bzw. Behandlung der Teile 2b und 3b wird das Halte- und Rastelement
6b vollständig durch die Öffnung 4b gedrückt, bis die federnde Rastzunge 14b gemäß
Fig. 7 hinter das Randteil 28b greift. Jetzt kann das Halte- und Rastelement 6b an
der Sollbruchstelle 25b abgebrochen werden, da es andernfalls aufgrund seiner Länge
störend wäre.
[0018] Das freie Ende 12b des Halte- und Rastelementes 6b kann eine Halteöffnung 13b gemäß
den Fig. 6 und 7 oder eine Nut entsprechend der Nut 20a am Arm 11a des Halte- und
Rastelementes 6a (Fig. 5) aufweisen.
[0019] Während es bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 6 und 7 nur erforderlich ist,
nach dem Bearbeiten bzw. Behandeln der Teile 2b und 3b die endgültige Befestigung
der Teile herzustellen und das Halte- und Rastelement 6b abzubrechen, werden die Halte-
und Rastelemente 6 bzw. 6a bei den in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispieln
nach dem Bearbeiten bzw. Behandeln aus der Halteöffnung 4 des Teiles 2 herausgezogen
und müssen dann von dem clipartigen Befestigungsmittel 5 abgenommen werden. Daraufhin
ist es möglich, die Teile 2 und 3 durch Einschieben der clipartigen Befestigungsmittel
5 in die Halteöffnungen 4 endgültig und dauerhaft aneinander zu befestigen.
1. Verfahren zum Bearbeiten und/oder zum Behandeln eines mehrteiligen Gegenstandes (1),
insbesondere zum Lackieren eines mehrteiligen, aus mindestens zwei Teilen wie zum
Beispiel aus einem Hauptteil (2') und einem Zusatz- oder Zierteil (3') bestehenden
Stoßfängers (1'), dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (2, 3) zunächst einander zugeordnet
und im Abstand voneinander sowie lösbar aneinander befestigt werden, daß sie sodann
gemeinsam bearbeitet bzw. behandelt werden und daß sie schließlich in mindestens einem
weiteren Arbeitsgang dauerhaft aneinander befestigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (2, 3) nach der Bearbeitung/Behandlung
wieder voneinander getrennt und erst dann dauerhaft aneinander befestigt werden.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die aneinander befestigten Teile (2, 3) an eine Haltevorrichtung (7) gehängt und
dort gemeinsam behandelt bzw. lackiert werden.
4. Halte- und Rastvorrichtung zum Bearbeiten und/oder zum Behandeln eines mehrteiligen
Gegenstandes (1), insbesondere zum Lackieren eines mehrteiligen, aus einem Hauptteil
(2') und einem Zusatz- oder Zierteil (3') bestehenden Stoßfängers (1') für ein Kraftfahrzeug,
gekennzeichnet durch mindestens ein die beiden Teile (2, 3) im Abstand voneinander
sowie lösbar aneinander fixierendes Halte- und Rastelement (6).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ds Halte- und Rastelement
(6) an einem Befestigungsmittel (5) des einen Teiles (3) befestigbar ist und mit einem
ein freies Ende (12) aufweisenden Arm (11) eine Halteöffnung (4) in dem anderen Teil
(2) durchgreift.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, wobei das eine oder erste Teil (2) mindetens eine
Halteöffnung (4) und das andere oder zweite Teil (3) mindestens ein clipartiges Befestigungsmittel
(5) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß das Halte- und Rastelement (6) an dem Befestigungsmittel
(5) des zweiten Teils (3) befestigbar ist und die Halteöffnung (4) im ersten Teil
(2) durchgreifend an einer Haltevorrichtung (7) fixierbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, wobei das Befestigungsmittel (5) eine federnde
Rastzunge (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Halte- und Rastelement (6)
mindestens je eine Halte- und Durchtrittsöffnung (8), eine Rastfläche (9) und einen
Anschlag (10) für das Befestigungsmittel (5) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halte- und Rastelement (6) einen die Halteöffnung (4) im ersten Teil (2) durchgreifenden
Arm (11) mit einem freien Ende (12) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arm (11) abgekröpft ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arm (11) an seinem freien Ende (12) eine Halteöffnung (13)
aufweist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arm (11a) eine sich über seine Länge erstreckende Nut ( )
aufweist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Halte- und Rastelement (6) T-förmig ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das clipartige Befestigungsmittel (5b) und das Halte- und Rastelement
(6b) einstückig sind und daß eine Sollbruchstelle (25b) zwischen dem Befestigungsmittel
(5b) und dem Halte- und Rastelement (6b) angeordnet ist.