[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer zweiteiligen Käfigmutter
aus einer Blechplatine, bestehend aus einem Halteteil und einem darauf verschiebbar
gelagerten Mutterteil. Das Mutterteil kann hierbei sowohl mit einer Gewindehülse für
metrisches Gewinde als auch mit einer eingängigen Blechgewindeprägung versehen sein.
Die verschiebbare Lagerung des Mutterteils dient dem Zweck, daß die Mutter sich in
gewissen Grenzen zur Schraubenachse ausrichten kann.
[0002] Die Herstellung erfolgt üblicherweise so, daß der Halteteil mit seinen seitlichen
Begrenzungslappen (der sogenannte Käfig) und das Mutterteil getrennt voneinander ausgestanzt
und gearbeitet werden, daß dann das Mutterteil mit seiner Grundplatte auf die Halteplatte
aufgebracht wird und schließlich die seitlichen Begrenzungslappen bis zur Überdeckung
der Seitenkanten der Grundplatte herumgebogen werden (EP 0 391 764 B1).
[0003] Dieses Herstellungsverfahren ist verhältnismäßig teuer, da die getrennt hergestellten
Einzelteile zum Montieren des Mutterteils zunächst lagerichtig zusammengeführt und
dann in einem weiteren Arbeitsgang miteinander verbunden werden müssen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die zur Herstellung der Käfigmutter erforderlichen
Stanz- und Biegeschritte so zu gestalten und zu koordinieren, daß das Positionieren
des Mutterteils sowie das Abscheren von der Platine ohne Hilfsarbeiten in einem Arbeitsgang
durchgeführt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß die Grundplatte
des Mutterteils beim Ausstanzen aus der Blechplatine mit der Halteplatte zunächst
über einen schmalen Steg verbunden bleibt, daß die Grundplatte sodann um den Steg
herumgebogen und zwischen die hochgestellten Seitenwände parallel zur Halteplatte
gedrückt wird, daß dann die Seitenwände bis zur Überdeckung der Seitenkanten der Grundplatte
herumgebogen werden und schließlich die Grundplatte von der Halteplatte durch Abscheren
des umgebogenen Steges getrennt wird.
[0006] Dadurch, daß das Mutterteil erst im letzten Arbeitsschritt von der Halteplatte getrennt
wird, können Halteteil und Mutterteil auf dem gleichen Produktionswerkzeug in einer
kontinuierlichen Arbeitsfolge hergestellt und die Montage des Mutterteils in das Produktionswerkzeug
integriert werden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Begrenzungsstege
entsprechend
[0007] den Angaben im Anspruch 2 an beiden Enden der gelochten Halteplatte aus der Platine
ausgestanzt und hochgebogen werden und nach Anspruch 3 die beiderseits des Verbindungssteges
angeordneten Begrenzungsstege so hochgebogen werden, daß der Abscherbereich - vom
Gewindeteil aus gesehen - mit der Außenfläche der hochgebogenen Begrenzungsstege abschließt.
[0008] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren und die nach diesem Verfahren hergestellte
Käfigmutter soll nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben werden. Es zeigt:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäß hergestellte Käfigmutter in Seitenansicht,
- Fig. 2
- die gleiche Käfigmutter im Schnitt nach Linie II-II in Figur 1,
- Fig. 3
- die gleiche Käfigmutter in Draufsicht,
- Fig. 4
- die Käfigmutter im Einsatz,
- Fig. 5
- ein aus der Blechplatine ausgestanztes Halteteil mit Mutterteil in Draufsicht und
- Fig. 6 - 8
- die erfindungsgemäße Montagefolge bei der Herstellung der Käfigmutter.
[0009] Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Käfigmutter umfaßt ein Halteteil
1 und ein darauf verschiebbar gelagertes Mutterteil
2, welches aus einer Grundplatte
3 und einer darin eingeformten Gewindehülse
4 besteht.
[0010] Das Halteteil
1 besteht seinerseits aus einer Halteplatte
5 und einem daran C-förmig angesetzten Klemmschenkel
6. Auf der Halteplatte
5 sind zur Begrenzung des Verschiebeweges der Grundplatte
3 vor und hinter dieser Grundplatte je zwei Begrenzungsstege
7 und 8 bis über den Rand der Grundplatte
3 hochgebogen. Außerdem sind an der Halteplatte
5 zwischen den Stegen
7 und 8 auf jeder Seite Seitenwände
9 angeformt und, wie aus Figur 2 ersichtlich, über die Kanten 3' der Grundplatte
3 derart herumgebogen, daß das Mutterteil
2 zwischen den Begrenzungsstegen
7 und 8 längsverschieblich geführt ist.
[0011] Wie aus Figur 4 ersichtlich, kann die Käfigmutter auf einer Trägerplatte
10 mit einem ovalen Befestigungsloch
11 aufgesteckt und durch eine Schraube
12 mit dem Verschraubungsbereich
13 eines nicht dargestellten Bauteils verschraubt werden, wobei durch die verschiebbare
Lagerung des Mutterteils
2 auf dem Halteteil
1 ein Toleranzausgleich ermöglicht wird.
[0012] Figur 5 zeigt das aus einer Blechplatine ausgestanzte Halteteil
1 mit über einem Verbindungssteg
14 verbundenen Mutterteil
2, bei welchem die Gewindehülse
4 bereits durch Tiefziehen ausgeformt ist. Die Halteplatte
5 sowie der Klemmschenkel
6 weisen in der Mittelachse je ein ovales Durchgangsloch
15 und 16 auf.
[0013] Wie aus der Montagefolge nach den Figuren 6 bis 8 ersichtlich, erfolgt die Ausformung
und der Zusammenbau der Käfigmutter in folgenden Verfahrensschritten:
[0014] Zunächst wird das Mutterteil
2 mit seiner Grundplatte
3 um den Verbindungssteg
14 in Richtung des Pfeiles
M1 herumgebogen und zwischen die bereits hochgestellten Seitenwände
9 und die vorderen und hinteren Begrenzungsstege
7 und 8 parallel zur Halteplatte
5 niedergedrückt (Figur 6).
[0015] Sodann werden die beiden Seitenwände
9 in Richtung der Pfeile
M2 bis zur Überdeckung der Seitenkanten
3' der Grundplatte
3 herumgebogen, wobei zwischen den Seitenkanten
3' und den Seitenwänden 9 gerade soviel Abstand verbleibt, daß die Grundplatte
3 auf der Halteplatte
5 leicht verschiebbar ist (Figur 7).
[0016] Nachdem die Gewindehülse
4 mit Grundplatte
3 auf der Halteplatte
5 ihren Platz gefunden hat, wird die Grundplatte
3 von der Halteplatte
5 getrennt, indem der umgebogene Verbindungssteg
14 durch ein Messer 18 abgeschert wird, welches in Richtung des Pfeiles
M 3 bewegt wird (Fig.8). Hierbei ist der Abscherbereich
17 so angeordnet, daß er - vom Mutterteil
2 aus gesehen - mit der Außenfläche der hochgebogenen Begrenzungsstege
7 abschließt. So kann der überwiegende Teil des nicht mehr benötigten Verbindungssteges
14 sauber abgetrennt werden.
1. Verfahren zur Herstellung einer zweiteiligen Käfigmutter aus einer Blechplatine mit
einem Halteteil (1) und einem darauf verschiebbar gelagerten Mutterteil (2), welches
aus einer Grundplatte (3) und einer darin eingeformten Gewindehülse (4) besteht, wobei
von der gelochten Halteplatte (5) des Halteteils (1) Seitenwände (9) über den Rand
der Grundplatte (3) herumgebogen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (9) zuerst etwa rechtwinklig hochgestellt werden, während die
Grundplatte (3) des Mutterteils (2) beim Ausstanzen aus der Blechplatine mit der Halteplatte
(5) zunächst über einen schmalen Steg (14) verbunden bleibt, daß die Grundplatte (3)
sodann um den Steg (14) herumgebogen und zwischen den hochgestellten Seitenwänden
(9) parallel zur Halteplatte (5) niedergedrückt wird, daß dann die Seitenwände (9)
bis zur Überdeckung der Seitenkanten (3') der Grundplatte (3) herumgebogen werden
und schließlich die Grundplatte (3) von der Halteplatte (5) durch Abscheren des umgebogenen
Steges (14) getrennt wird.
2. Verfahren zur Herstellung einer zweiteiligen Käfigmutter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Begrenzung der Längsbewegung der Grundplatte (3) aus der Halteplatte
(5) auf jeder Seite je zwei Stege (7 und 8) ausgestanzt und bis über die Kanten (3')
der Grundplatte (3) hochgebogen sind.
3. Verfahren zur Herstellung einer zweiteiligen Käfigmutter nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zwei Begrenzungsstege (7) beiderseits des Verbindungssteges
(14) derart hochgebogen sind, daß der Abscherbereich (17) des Verbindungssteges (14)
- von dem Gewindeteil (2) aus gesehen - mit der Außenfläche der hochgebogenen Begrenzungsstege
(7) abschließt.