(19)
(11) EP 0 703 021 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1996  Patentblatt  1996/13

(21) Anmeldenummer: 95113814.8

(22) Anmeldetag:  02.09.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B21D 53/24, F16B 37/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 20.09.1994 DE 4433470

(71) Anmelder: A. Raymond GmbH & Co. KG
D-79539 Lörrach (DE)

(72) Erfinder:
  • Golczyk, Ralph
    D-79639 Grenzach-Wyhlen (DE)
  • Hullmann, Klaus
    D-79540 Lörrach (DE)

(74) Vertreter: Kirchgaesser, Johannes, Dipl.-Ing. 
p/a Fa. A. RAYMOND KG, Teichstrasse 57
D-79539 Lörrach
D-79539 Lörrach (DE)

   


(54) Verfahren zur Herstellung einer zweiteiligen Käfigmutter


(57) Das vorliegende Verfahren dient zur Herstellung einer zweiteiligen Käfigmutter aus einer Blechplatine mit einem Halteteil (1) und einem darauf verschiebbar gelagerten Mutterteil (2), welches aus einer Grundplatte (3) und einer darin eingeformten Gewindehülse (4) besteht, wobei von der gelochten Halteplatte (5) des Halteteils (1) Seitenwände (9) über den Rand der Grundplatte (3) herumgebogen sind.
Um das Herstellungsverfahren kostengünstiger zu gestalten, bleibt die Grundplatte (3) des Mutterteils (2) beim Ausstanzen aus der Blechplatine mit der Halteplatte (5) zunächst über einen schmalen Steg (14) verbunden. Sodann wird die Grundplatte (3) um den Steg (14) herumgebogen und zwischen die hochgestellten Seitenwände (9) parallel zur Halteplatte (1) niedergedrückt. Nachdem die Seitenwände (9) bis zur Überdeckung der Seitenkanten (3') der Grundplatte (3) herumgebogen sind, wird schließlich die Grundplatte (3) von der Halteplatte (5) durch Abscheren des umgebogenen Steges (14) getrennt, so daß sich die Grundplatte (3) auf der Halteplatte (5) frei bewegen kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer zweiteiligen Käfigmutter aus einer Blechplatine, bestehend aus einem Halteteil und einem darauf verschiebbar gelagerten Mutterteil. Das Mutterteil kann hierbei sowohl mit einer Gewindehülse für metrisches Gewinde als auch mit einer eingängigen Blechgewindeprägung versehen sein. Die verschiebbare Lagerung des Mutterteils dient dem Zweck, daß die Mutter sich in gewissen Grenzen zur Schraubenachse ausrichten kann.

[0002] Die Herstellung erfolgt üblicherweise so, daß der Halteteil mit seinen seitlichen Begrenzungslappen (der sogenannte Käfig) und das Mutterteil getrennt voneinander ausgestanzt und gearbeitet werden, daß dann das Mutterteil mit seiner Grundplatte auf die Halteplatte aufgebracht wird und schließlich die seitlichen Begrenzungslappen bis zur Überdeckung der Seitenkanten der Grundplatte herumgebogen werden (EP 0 391 764 B1).

[0003] Dieses Herstellungsverfahren ist verhältnismäßig teuer, da die getrennt hergestellten Einzelteile zum Montieren des Mutterteils zunächst lagerichtig zusammengeführt und dann in einem weiteren Arbeitsgang miteinander verbunden werden müssen.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die zur Herstellung der Käfigmutter erforderlichen Stanz- und Biegeschritte so zu gestalten und zu koordinieren, daß das Positionieren des Mutterteils sowie das Abscheren von der Platine ohne Hilfsarbeiten in einem Arbeitsgang durchgeführt werden kann.

[0005] Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß die Grundplatte des Mutterteils beim Ausstanzen aus der Blechplatine mit der Halteplatte zunächst über einen schmalen Steg verbunden bleibt, daß die Grundplatte sodann um den Steg herumgebogen und zwischen die hochgestellten Seitenwände parallel zur Halteplatte gedrückt wird, daß dann die Seitenwände bis zur Überdeckung der Seitenkanten der Grundplatte herumgebogen werden und schließlich die Grundplatte von der Halteplatte durch Abscheren des umgebogenen Steges getrennt wird.

[0006] Dadurch, daß das Mutterteil erst im letzten Arbeitsschritt von der Halteplatte getrennt wird, können Halteteil und Mutterteil auf dem gleichen Produktionswerkzeug in einer kontinuierlichen Arbeitsfolge hergestellt und die Montage des Mutterteils in das Produktionswerkzeug integriert werden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Begrenzungsstege entsprechend

[0007] den Angaben im Anspruch 2 an beiden Enden der gelochten Halteplatte aus der Platine ausgestanzt und hochgebogen werden und nach Anspruch 3 die beiderseits des Verbindungssteges angeordneten Begrenzungsstege so hochgebogen werden, daß der Abscherbereich - vom Gewindeteil aus gesehen - mit der Außenfläche der hochgebogenen Begrenzungsstege abschließt.

[0008] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren und die nach diesem Verfahren hergestellte Käfigmutter soll nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben werden. Es zeigt:
Fig. 1
die erfindungsgemäß hergestellte Käfigmutter in Seitenansicht,
Fig. 2
die gleiche Käfigmutter im Schnitt nach Linie II-II in Figur 1,
Fig. 3
die gleiche Käfigmutter in Draufsicht,
Fig. 4
die Käfigmutter im Einsatz,
Fig. 5
ein aus der Blechplatine ausgestanztes Halteteil mit Mutterteil in Draufsicht und
Fig. 6 - 8
die erfindungsgemäße Montagefolge bei der Herstellung der Käfigmutter.


[0009] Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Käfigmutter umfaßt ein Halteteil 1 und ein darauf verschiebbar gelagertes Mutterteil 2, welches aus einer Grundplatte 3 und einer darin eingeformten Gewindehülse 4 besteht.

[0010] Das Halteteil 1 besteht seinerseits aus einer Halteplatte 5 und einem daran C-förmig angesetzten Klemmschenkel 6. Auf der Halteplatte 5 sind zur Begrenzung des Verschiebeweges der Grundplatte 3 vor und hinter dieser Grundplatte je zwei Begrenzungsstege 7 und 8 bis über den Rand der Grundplatte 3 hochgebogen. Außerdem sind an der Halteplatte 5 zwischen den Stegen 7 und 8 auf jeder Seite Seitenwände 9 angeformt und, wie aus Figur 2 ersichtlich, über die Kanten 3' der Grundplatte 3 derart herumgebogen, daß das Mutterteil 2 zwischen den Begrenzungsstegen 7 und 8 längsverschieblich geführt ist.

[0011] Wie aus Figur 4 ersichtlich, kann die Käfigmutter auf einer Trägerplatte 10 mit einem ovalen Befestigungsloch 11 aufgesteckt und durch eine Schraube 12 mit dem Verschraubungsbereich 13 eines nicht dargestellten Bauteils verschraubt werden, wobei durch die verschiebbare Lagerung des Mutterteils 2 auf dem Halteteil 1 ein Toleranzausgleich ermöglicht wird.

[0012] Figur 5 zeigt das aus einer Blechplatine ausgestanzte Halteteil 1 mit über einem Verbindungssteg 14 verbundenen Mutterteil 2, bei welchem die Gewindehülse 4 bereits durch Tiefziehen ausgeformt ist. Die Halteplatte 5 sowie der Klemmschenkel 6 weisen in der Mittelachse je ein ovales Durchgangsloch 15 und 16 auf.

[0013] Wie aus der Montagefolge nach den Figuren 6 bis 8 ersichtlich, erfolgt die Ausformung und der Zusammenbau der Käfigmutter in folgenden Verfahrensschritten:

[0014] Zunächst wird das Mutterteil 2 mit seiner Grundplatte 3 um den Verbindungssteg 14 in Richtung des Pfeiles M1 herumgebogen und zwischen die bereits hochgestellten Seitenwände 9 und die vorderen und hinteren Begrenzungsstege 7 und 8 parallel zur Halteplatte 5 niedergedrückt (Figur 6).

[0015] Sodann werden die beiden Seitenwände 9 in Richtung der Pfeile M2 bis zur Überdeckung der Seitenkanten 3' der Grundplatte 3 herumgebogen, wobei zwischen den Seitenkanten 3' und den Seitenwänden 9 gerade soviel Abstand verbleibt, daß die Grundplatte 3 auf der Halteplatte 5 leicht verschiebbar ist (Figur 7).

[0016] Nachdem die Gewindehülse 4 mit Grundplatte 3 auf der Halteplatte 5 ihren Platz gefunden hat, wird die Grundplatte 3 von der Halteplatte 5 getrennt, indem der umgebogene Verbindungssteg 14 durch ein Messer 18 abgeschert wird, welches in Richtung des Pfeiles M 3 bewegt wird (Fig.8). Hierbei ist der Abscherbereich 17 so angeordnet, daß er - vom Mutterteil 2 aus gesehen - mit der Außenfläche der hochgebogenen Begrenzungsstege 7 abschließt. So kann der überwiegende Teil des nicht mehr benötigten Verbindungssteges 14 sauber abgetrennt werden.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer zweiteiligen Käfigmutter aus einer Blechplatine mit einem Halteteil (1) und einem darauf verschiebbar gelagerten Mutterteil (2), welches aus einer Grundplatte (3) und einer darin eingeformten Gewindehülse (4) besteht, wobei von der gelochten Halteplatte (5) des Halteteils (1) Seitenwände (9) über den Rand der Grundplatte (3) herumgebogen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (9) zuerst etwa rechtwinklig hochgestellt werden, während die Grundplatte (3) des Mutterteils (2) beim Ausstanzen aus der Blechplatine mit der Halteplatte (5) zunächst über einen schmalen Steg (14) verbunden bleibt, daß die Grundplatte (3) sodann um den Steg (14) herumgebogen und zwischen den hochgestellten Seitenwänden (9) parallel zur Halteplatte (5) niedergedrückt wird, daß dann die Seitenwände (9) bis zur Überdeckung der Seitenkanten (3') der Grundplatte (3) herumgebogen werden und schließlich die Grundplatte (3) von der Halteplatte (5) durch Abscheren des umgebogenen Steges (14) getrennt wird.
 
2. Verfahren zur Herstellung einer zweiteiligen Käfigmutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung der Längsbewegung der Grundplatte (3) aus der Halteplatte (5) auf jeder Seite je zwei Stege (7 und 8) ausgestanzt und bis über die Kanten (3') der Grundplatte (3) hochgebogen sind.
 
3. Verfahren zur Herstellung einer zweiteiligen Käfigmutter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Begrenzungsstege (7) beiderseits des Verbindungssteges (14) derart hochgebogen sind, daß der Abscherbereich (17) des Verbindungssteges (14) - von dem Gewindeteil (2) aus gesehen - mit der Außenfläche der hochgebogenen Begrenzungsstege (7) abschließt.
 




Zeichnung