[0001] Vorliegende Erfindung betrifft eine Blisterpackung aus einem Bodenteil und einem
Deckelteil aus bahnförmigem Verpackungsmaterial, ein Verfahren zur Herstellung von
Blisterpackungen und deren Verwendung.
[0002] Sogenannte Blister- oder Durchdrückpackungen sind bekannt. Beispielsweise werden
Kunststoffolien oder Kunststofflaminate oder Kunststofflaminate, enthaltend eine Metallfolie,
derart getieft, dass eine Mehrzahl von Vertiefungen oder Näpfchen entstehen. Zwischen
den einzelnen Vertiefungen bilden sich Schultern aus. Die Schultern laufen vollständig
um jede Vertiefung und bilden eine ebene Schulterfläche. Die derart vorbereiteten
Materialien bilden den Bodenteil einer Blisterpackung aus. Die Bodenteile können mit
den Inhaltsstoffen befüllt werden. Bekannt ist als Inhaltsstoff z.B. Tabletten, Kapseln,
Dragées usw. aus dem pharmazeutischen Bereich, einzeln oder allenfalls zu zweien,
in jede Vertiefung einzufüllen. Anschliessend wird der Bodenteil, in der Regel mit
einer Metallfolie, wie einer Aluminiumfolie oder einem Folienverbund, welcher beispielsweise
eine Siegelschicht und eine Metallfolie enthält, durch Siegeln über die Siegelschicht
verschlossen. Zur Entnahme des Inhaltes, beispielsweise einer Tablette oder Kapsel,
wird von der Bodenteilseite her die Vertiefung eingedrückt und die Tablette oder Kapsel
drückt von innen gegen den metallfolienhaltigen Deckel über der Vertiefung. Durch
die Inelastizität des Deckelmaterials platzt der Deckel auf und gibt den Inhalt frei.
[0003] Bei bekannten Blisterpackungslösungen, die, wie oben beschrieben, aus einem mit Vertiefungen
versehenen Bodenteil und einem glatten Deckelteil hergestellt werden, sind relativ
grosse Materialstärken vonnöten, um nach dem Tiefen genügend Wanddicke zu haben, und,
gemessen an der Grösse der Vertiefungen, sind relativ breite Schultern Voraussetzung
für eine praxisgerechte Blisterpackung.
[0004] Aufgabe vorliegender Erfindung ist eine Blisterpackung vorzuschlagen, welche, insbesondere
bei relativ grossen Inhaltsstoffen, wie z .B. Kapseln mit pharmazeutischen Präparaten,
es ermöglicht, die Höhe der Vertiefungen relativ klein zu halten und damit das Tiefen
zu vereinfachen. Ferner sollen kleinere Schulterflächen vorgesehen werden und trotzdem
soll eine sichere Siegelung zwischen Bodenteil und Deckelteil erreicht werden.
[0005] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Bodenteil bleibend eingeformte
Vertiefungen aufweist, die von Schultern umgeben sind, und der Deckelteil bleibend
eingeformte Vertiefungen aufweist, die von Schultern umgeben sind und Bodenteil und
Deckelteil bezüglich der Öffnungen der Vertiefungen auf einer Symmetrieebene liegen
und Bodenteil und Deckelteil im Bereich der Symmetrieebene über ihre Schultern ganz
oder teilflächig miteinander verbunden sind, und die bezüglich der Symmetrieebene
symmetrisch angeordneten Vertiefungen von Bodenteil und Deckelteil Höfe bilden, und
in den Höfen der Inhalt befindlich ist.
[0006] Eine Blisterpackung kann eine Reihe von bleibend eingeformten Vertiefungen oder zwei
oder mehrere Reihen von solchen Vertiefungen, wobei die Reihen der Vertiefungen parallel
zueinander verlaufen, aufweisen. Die Höfe können, auf die Länge einer Blisterpackung
bezogen, auf gleicher Höhe oder versetzt gegeneinander angeordnet sein. Die Schultern
bilden zweckmässig eine ebene Schulterfläche aus. Die Blisterpackung stellt in der
Regel einen Abschnitt oder Stanzling aus einem endlosen bahnförmigen Verpackungsmaterial
dar.
[0007] Zweckmässig sind Blisterpackungen, die durch Formen eines einzigen Verpackungsmaterialstreifens
oder zweier Verpackungsmaterialstreifen gleichen oder unterschiedlichen Verpakkungsmaterials
erzeugt wurden, wobei das Formen der Vertiefungen insbesondere durch ein einziges
Formwerkzeug erfolgen kann. Nach dem gemeinsamen Formen kann das Deckelmaterial über
das Bodenmaterial umgelegt werden. Die Vertiefungen, sowohl für den Bodenteil, wie
für den Deckelteil, werden insbesondere bleibend (permanent) und in ihren endgültigen
Abmessungen in das Verpackungsmaterial eingeformt und die Vertiefungen des Bodenteils
stehen anschliessend der Befüllung mit dem Inhalt als Aufnahmeschale zur Verfügung.
Der Deckelteil mit den eingeformten Vertiefungen wird nach dem Befüllen über den Bodenteil
gebracht und die beiden Teile gegenseitig über die Schultern festgelegt, wobei der
Inhalt sich im so geschaffenen Hof oder Kavität befindet, ohne dass der Inhalt beispielsweise
eine weitere Verformung des Verpackungsmaterials bewirkt.
[0008] Bevorzugt ist eine Blisterpackung, bei welcher eine der längslaufenden Seitenkanten
ein entlang einer Symmetrielinie gefaltetes bahnförmiges Verpackungsmaterial darstellt.
Die Blisterpackungen können ein Zwischenprodukt darstellen, und eine endgültig in
den Handel gelangende Blisterpackung kann ein Stanzling aus diesem Zwischenprodukt
sein. Das Zwischenprodukt kann durch weitere Bearbeitung, z.B. um die gefaltete Seitenkante
zu entfernen oder um der Blisterpackung in ihren Umfangsformen zu gestalten, durch
Schneiden oder Stanzen verändert werden. Beispielsweise kann eine Blisterpackung zwischen
den einzelnen Höfen -- im Bereich der Schultern -- Schwächungen oder Perforationen
aufweisen, welche es ermöglichen, Einzelportionen abzutrennen. Im weiteren kann beispielsweise
im Randbereich bei jeder Einzelportion eine Schwächung, einen Einschnitt, eine Kerbung
oder dergleichen aufweisen, welche es ermöglichen, die Blisterpackung soweit zu zerstören,
dass der Hof freigelegt und der Inhalt entnommen werden kann. Ferner können z.B. im
Bereich der Überschneidungen der längs- und querlaufenden Perforationen jeweils Stanzlöcher
angebracht werden. Die Stanzlöcher bilden für die Einzelportionen dann Aufreisslaschen
aus.
[0009] Die erfindungsgemässe Blisterpackung wird aus bahnförmigen Verpackungsmaterial gefertigt.
Das Verpackungsmaterial kann beispielsweise eine Metallschicht und dabei zweckmässig
eine Metallfolie enthalten. Die Metallfolie kann beispielsweise 8 bis 50 µm dick sein
und vorzugsweise aus Aluminium oder dessen Legierung bestehen, oder es kann sich um
eine Eisen- oder Stahlfolie oder für besondere Fälle eine Edelmetallfolie handeln.
Das bahnförmige Verpackungsmaterial kann beispielsweise eine Metallfolie mit einer
Siegelschicht, beispielsweise einem Siegellack oder einer Siegelfolie, sein. Der Siegellack
kann eine Dicke von beispielsweise 2 bis 10 µm oder ein Quadratmetergewicht von 0,1
bis 10 g/m aufweisen. Die Siegelschicht kann beispielsweise Polyolefine, wie Polyethylen
oder Polypropylen oder Polyester enthalten. Der Siegelschicht können auch Füllstoffe,
wie Talk, Kreide, Kalk, Glimmer usw. beigemischt sein. Das bahnförmige Verpackungsmaterial
kann auch eine Kunststoffschicht und dabei insbesondere eine Kunststoffolie sein oder
kann ein Laminat aus Kunststoffschichten und dabei insbesondere aus Kunststoffolien
sein, oder kann ein Laminat aus Kunststoffschichten und Metallschichten und dabei
insbesondere Kunststoffolien und Metallfolien sein. Typische Kunststoffolien sind
beispielsweise Folien aus thermoplastischen Kunststoffen, wie Polyamiden, Polyvinylchloriden,
Polyvinylidenchloriden, Polyestern, wie Polyethylenterephthalaten oder Polyolefinen,
wie Polyethylen oder Polypropylenen. Die Dicke solcher Kunststoffolien kann beispielsweise
von 12 bis 50 µm betragen. Bevorzugt sind jedoch Laminate aus 2 oder mehrere Kunststoffolien
der genannten thermoplastischen Kunststoffe. Die Dicke der einzelnen Schichten kann
wiederum 12 bis 50 µm betragen. Besonders bevorzugt sind Laminate enthaltend Kunststoffolien
aus beispielsweise Polyamiden, Polyolefinen, wie Polyethylen oder Polypropylen, oder
Polyvinylchlorid in einer Dicke von 12 bis 50 µm und Metallfolien, wie Aluminiumfolien
in einer Dicke von 8 bis 50 µm.
[0010] Die einzelnen Schichten resp. Folien können beispielsweise durch Klebstoffe und/oder
Haftvermittler gegenseitig festgelegt werden. Die Laminate können wie oben beschrieben,
beispielsweise durch Extrudieren, Coextrudieren, Kaschieren oder Extrusionskaschieren
hergestellt werden. Die einzelnen Schichten können zur Verbesserung der gegenseitigen
Haftung beispielsweise auch einer Plasma- oder Koronabehandlung unterzogen werden.
[0011] Es ist ebenfalls möglich, genannte Folien und Laminate zu bedrucken oder einen Konterdruck
aufzubringen, den Kunststoff einzufärben usw. Eine Siegelschicht wird insbesondere
auf jener Seite der Folien oder Laminate angebracht, welche an der daraus erzeugten
Blisterpackung die Schultern bilden und welche die Öffnungen der Vertiefung umgibt.
[0012] Ein Verpackungsmaterial, das ein geeignetes Bodenteilmaterial und besonders bevorzugtes
Deckelmaterial ergibt, enthält eine Schicht einer Dicke von 12 bis 50 µm, bevorzugt
20 bis 30 µm, aus einem Film aus orientiertem Polyamid, und eine Schicht einer Dicke
von 16 bis 50 µm, bevorzugt 20 bis 45 µm, Aluminiumfolie. Dieses Material kann auf
der anderen, d.h. freien, Seite der Aluminiumfolie z.B. eine Siegelschicht, zweckmässig
einen Heissiegellack in einer Dicke von 5 bis 15 µm, zweckmässig 5 bis 9 µm aufweisen.
[0013] Zwischen der Folie aus orientiertem Polyamid und der Aluminiumfolie kann eine Kaschierkleberschicht,
z.B. in einer Dicke von 3 bis 5 µm, z.B. ein Polyurethankleber, und eine Primerschicht,
z.B. in einer Dicke von 1,5 bis 3 µm, z.B. aus Epoxyharz, angeordnet sein.
[0014] Die Schicht aus orientiertem Polyamid dient als Dehnungsvermittler im Tiefungsprozess
und kommt bei der fertigen Blisterpackung vorteilhaft nach aussen zu liegen. Die Siegelschicht
liegt dementsprechend nach innen und damit gegen den Boden- resp. Deckelteil.
[0015] Ein Verpackungsmaterial, das ein besonders bevorzugtes Bodenteilmaterial und geeignetes
Deckelteilmaterial ergibt, enthält eine Schicht einer Dicke von 12 bis 50 µm, bevorzugt
20 bis 30 µm, aus einer Folie aus orientiertem Polyamid, und eine Schicht einer Dicke
von 16 bis 50 µm, bevorzugt 20 bis 45 µm, im Form einer Aluminiumfolie. Dieses Material
enthält auf der anderen, d.h. freien, Seite der Aluminuimfolie z.B. eine 30 bis 80
µm, vorzugsweise 50 bis 70 µm dicke Folie aus Polyvinylchlorid.
[0016] Zwischen der Aluminiumfolie und dem Film aus orientiertem Polyamid kann eine Kaschierkleberschicht,
z.B. in einer Dicke von 3 bis 5 µm, z.B. ein Polyurethankkleber und, oder nur, eine
z.B. 1,5 bis 3 µm dicke Primerschicht, z.B. aus Epoxyharz angeordnet werden.
[0017] Zwischen der Aluminiumfolie und der Folie aus PVC kann eine Schicht in einer Dicke
von 3 bis 5 µm eines Kaschierklebers, beispielsweise eines Polyurethanklebers, angeordnet
werden.
[0018] Ganz besonders bevorzugt sind Blisterpackungen aus dem besonders bevorzugten Bodenteilmaterial
und dem besonders bevorzugten Deckelteilmaterial, wie oben beschrieben.
[0019] Die angewendeten Verpackungsmaterialien weisen zweckmässig ein solches Mass an Steifigkeit
auf, dass sie zu Vorratsrollen gerollt und beispielsweise in maschinellen Prozessen
auch wieder abgerollt und durch die entsprechenden Verarbeitungsmaschinen geführt
werden können. Nach dem Anbringen der Vertiefungen, durch die versteifende Wirkung
der Vertiefungen, ergeben sich dann im wesentlichen formstabile Bodenteile und Deckelteile.
[0020] Die Form und Höhe der Vertiefungen im Bodenteil und Deckelteil können z.B. symmetrisch
sein, d.h. der Deckelteil bildet das Spiegelbild des Bodenteils. Jede Vertiefung im
Bodenteil hat eine spiegelbildliche gleiche Vertiefung im Deckelteil und die beiden
Vertiefungen zusammen bilden einen symmetrischen Hof.
[0021] Bevorzugt weisen Bodenteil und Deckelteil Vertiefungen umsymmetrischer Höhe auf.
Die Form und Lage der Öffnung jeder Vertiefung im Bodenteil und die zugeordnete Öffnung
jeder Vertiefung im Deckelteil sind jedoch gleich und liegen deckungsgleich übereinander.
[0022] Jeweils eine Vertiefung im Bodenteil und eine Vertiefung im Deckelteil bilden zusammen
jeweils einen Hof oder eine Kavität mit einer lichten Höhe x. Die Höhe x jeden Hofes
kann zu 1/10 bis 9/10, zweckmässig 5/10 bis 9/10, aus der Vertiefung im Bodenteil
und zu 9/10 bis 1/10, zweckmässig 5/10 bis 1/10, aus der Vertiefung im Deckelteil
gebildet sein.
[0023] Vorzugsweise beträgt der Anteil der Höhe der Vertiefung im Bodenteil 6/10 bis 9/10
und insbesondere 7/10 bis 9/10, der lichten Höhe x. Die Vertiefungen im Bodenteil
haben zweckmässig die Form einer Halbschale mit einem Einschlagwinkel von 30 bis 60°,
vorzugsweise 45°.
[0024] Vorzugsweise beträgt der Anteil der Höhe der Vertiefung im Deckelteil 4/10 bis 1/10
und insbesondere 3/10 bis 1/10, der lichten Höhe x. Die Vertiefungen im Deckelteil
weisen vorteilhaft Seitenwände z.B. mit einem Einschlagwinkel von 60 bis 90° auf und
weisen eine ebene Deckfläche auf.
[0025] Diese ebene Deckfläche kann z.B. bedruckt oder mit Etiketten beklebt werden.
[0026] Vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der Blisterpackungen
aus bahnförmigen Verpackungsmaterial durch Anbringen von Vertiefungen am bahnförmigen
Verpackungsmaterial, Befüllen des den Bodenteil bildenden Bahnmaterials, Überdecken
des Bodenteils mit Deckelmaterial und Verbinden von Bodenteil und Deckelmaterial.
[0027] Nach vorliegender Erfindung weist ein bahnförmiges Verpackungsmaterial vorteilhaft
eine längslaufende Symmetrieline oder n längslaufende Symmetrielinien und n - 1 Trennlinien
auf, wobei n eine Zahl von 2 oder grösser, z.B. von 2 bis 6, ist, und die Blisterpackung
in nachfolgenden Schritten erzeugt wird:
a) Beidseitig parallel jeder Symmetrielinie werden wenigstens eine Reihe von Vertiefungen,
die durch umlaufende Schultern begrenzt sind, im bahnförmigen Verpackungsmaterial
erzeugt, und
b) das bahnförmige Verpackungsmaterial wird entlang der Symmetrielinie(n) geschwächt,
und entlang der Trennlinie(n) aufgetrennt, und
c) nach Schritt a) oder b) werdem die Vertiefungen im bahnförmigen Verpackungsmaterial
auf einer Seite der Symmetrielinie mit dem Inhalt befüllt werden und somit der Bodenteil
gebildet, und
d) die unbefüllte Seite des bahnförmigen Materials -- auf der andern Seite der Symmetrielinie
-- wird entlang der Symmetrielinie derart umfaltet, dass der umgefaltete Teil des
bahnförmigen Verpackungsmaterials einen Deckelteil bildet, und sich die Schultern
von Bodenteil und Deckelteil berühren, und
e) die sich berührenden Schultern vom Bodenteil und Deckelteil werden vollflächig
oder teilflächig miteinander verbunden, wobei jede Vertiefung des Bodenteils von einer
Vertiefung im Deckelteil überdeckt wird, und die Vertiefungen des Bodenteils und die
Vertiefungen des Deckelteils bilden Höfe und der Inhalt ist in den Höfen aufgenommen.
[0028] In abgewandelter Ausführungsform kann das Verpackungsmaterial in zwei Bahnen von
Verpackungsmaterial vorliegen. Das Verpackungsmaterial jeder Bahn kann gleich oder
verschieden sein. Die längslaufende Symmetrielinie befindet sich zwischen den beiden
Bahnen und die Bahnen laufen symmetrisch und parallel durch die nachfolgenden Schritte
a) und c).
[0029] Die Blisterpackungen werden in nachfolgenden Schritten erzeugt:
a) beidseitig parallel der Symmetrielinie werden an den beiden Verpackungsmaterialien
wenigstens eine Reihe von Vertiefungen, die durch umlaufende Schultern begrenzt sind,
erzeugt, wobei die Vertiefungen beispielsweise zweckmässig in beiden Bahnen durch
ein Werkzeug gleichzeitig erzeugt werden,
b) dieser Schritt entfällt, da bereits zwei unabhängige Bahnen vorhanden sind,
c) nach Schritt a) werden die Vertiefungen im bahnförmigen Verpackungsmaterial auf
einer Seite der Symmetrielinie mit dem Inhalt befüllt und somit der Bodenteil gebildet,
und
d) das unbefüllte bahnförmige Verpackungsmaterial -- auf der anderen Seite der Symmetrielinie
-- wird derart umlenkt, dass dieses bahnförmige Verpackungsmaterial, den Deckelteil
bildet und sich die Schultern von Bodenteil und Deckelteil berühren, und
e) die sich berührenden Schultern von Bodenteil und Deckelteil werden vollflächig
oder teilflächig miteinander verbunden, wobei jede Vertiefung des Bodenteils von einer
Vertiefung im Deckelteil überdeckt wird, und die Vertiefungen im Bodenteil und im
Deckelteil bilden Höfe, und der Inhalt in den Höfen aufgenommen ist.
[0030] Das Anbringen der Vertiefungen im bahnförmigen Verpackungsmaterial kann beispielsweise
durch Tiefen wie Strecken, Streckziehen oder Tiefziehen und insbesondere durch Umformen
mittels Formstempeln aus der reinen Dehnung des Verpackungsmaterials heraus erfolgen.
Das Kaltumformen wird besonders bevorzugt. Das Anbringen der Vertiefungen kann kontinuierlich
oder schrittweise erfolgen. Zweckmässig erfolgt das Anbringen der Vertiefung insbesondere
an einem endlos, z.B. ab einer Materialrolle, zugespiesenen bahnförmigen Verpakkungsmaterial.
Das Umformen mittels Formstempel kann intermittierend erfolgen, wobei ein Niederhalter
das bahnförmige Verpackungsmaterial festlegt und ein Formwerkzeug die Vertiefungen
aus der Dehnung heraus in einem Stempelverfahren formt.
[0031] Im Falle des ersten beschriebenen Verfahrens kann das bahnförmige Verpackungsmaterial
beispielsweise durch Perforieren oder durch Kerben oder Einschneiden durch einen Teil
der Dicke hindurch, entlang der Symmetrielinie(n), geschwächt werden.
[0032] Die Vertiefungen werden derart gelegt, dass sich zwischen wenigstens zwei Reihen
von Vertiefungen eine Symmetrielinie legen lässt, und die Vertiefungen und auch die
Schulterbereiche zwischen der Vertiefungen spiegelsymmetrisch sich über die ganze
Bahnlänge fortsetzen. Wird auf jeder Seite der Symmetrielinie mehr als eine Reihe
von Vertiefungen angeordnet, so können die Vertiefungen auf gleicher Achse oder verschoben
gegeneinander vorliegen. Das Merkmal, dass die Vertiefungen spiegelbildlich entlang
einer Symmetrielinie liegen müssen, bleibt jedoch erhalten. Entsprechend der Bahnbreite
und des Verfahrens kann es zweckmässig sein, mehrere Symmetrielinien vorzusehen. Zwischen
zwei Symmetrielinien kommt dann sinngemäss eine Trennlinie zu liegen. Die Trennlinie
läuft parallel zur Symmetrielinie und wie der Name aussagt, wird im späteren Verlauf
des Bearbeitungsprozesses das bahnförmige Material entlang der Trennlinie längs getrennt.
[0033] Sind in der Bahnbreite zwei Symmetrielinien vorgesehen, ergibt sich daraus eine dazwischenliegende
Trennlinie, sind drei Symmetrielinien vorgesehen, ergeben sich daraus zwei Trennlinien
usw. Anschliessend nach dem Anbringen der Vertiefungen wird das bahnförmige Verpackungsmaterial
entlang der Symmetrielinie oder entlang den Symmetrielinien geschwächt, oder entlang
der Trennlinien aufgetrennt.
[0034] Unmittelbar nach dem Anbringen der Vertiefungen oder auch nach dem Schwächen und
Trennen können die Vertiefungen im bahnförmigen Verpackungsmaterial jeweils auf einer
Seite der Symmetrielinie mit dem Inhalt befüllt werden. Der Inhalt kann beispielsweise
Pillen, Dragées, Tabletten, Kapseln, Weichgelatinekapseln, Ampullen, alle beispielsweise
enthaltend pharmazeutische Wirkstoffe in ihren galenischen Formulierungen, sein. Es
ist auch möglich, Genuss- und Nahrungsmittel derart zu verpacken. Dies können beispielsweise
Süssigkeiten, Gewürze oder dergleichen sein. Im weitesten Sinne können solche Vertiefungen
auch mit technischen Artikeln, wie Batterien in Form von Knopfzellen oder filigranen
Bestandteilen für Maschinen oder Apparate, oder elektronischen Bauteilen z.B. für
den Ersatzteilhandel befüllt werden.
[0035] Die Inhaltsstoffe werden in die Vertiefungen auf einer Seite der Symmetrielinie eingefüllt
und diese Seite des mit Vertiefungen versehenen Verpackungsmaterials bildet somit
einen Bodenteil. Auf der andern Seite der Symmetrielinie befinden sich spiegelbildlich
angeordnet die weiteren Vertiefungen. Diese Vertiefungen sind unbefüllt. Wie vorstehend
beschrieben, kann fallweise das bahnförmige Verpackungsmaterial entlang der Symmetrielinie
geschwächt sein. Selbstredend kann diese Schwächung auch erst im Zeitpunkt nach der
Befüllung erfolgen. Ist die Symmetrielinie geschwächt, lässt sich das bahnförmige
Verpackungsmaterial entlang dieser Schwächung umfalten und der umgefaltete Teil des
bahnförmigen Verpackungsmaterials bildet nunmehr den Deckelteil. Soweit nicht Vertiefungen
aus dem bahnförmigen Verpakkungsmaterial herausgearbeitet worden sind, verbleiben
ebene Schulterflächen, sowohl am Boden- als auch am Deckelteil. Da eine Symmetrielinie
vorhanden ist, kommen die Vertiefungen präzis aufeinander zu liegen und entsprechend
kommen die Schulterflächen präzis aufeinander zu liegen.
[0036] Die Schultern und insbesondere die glatten und ebenen Schulterflächen werden vollflächig
oder teilflächig miteinander verbunden. Diese Verbindung kann dadurch erfolgen, dass
das bahnförmige Verpackungsmaterial auf der Schulterseite eine Siegelschicht enthält
und die Siegelschicht beispielsweise durch Druck und/oder Temperatur aktiviert wird.
Entsprechend dem Siegelwerkzeug, welches dem Druck und/oder die Temperatur auf das
bahnförmige Verpackungsmaterial überträgt, können die Schultern ganzflächig oder auch
nur teilflächig gegeneinander gesiegelt werden. In der Regel enthalten wenigstens
die Schultern des Deckelteils oder des Bodenteils oder des Boden- und Deckelteils
eine Siegelfolie oder einen Siegellack. Mittels eines Siegelwerkzeuges und insbesondere
eines Konturensiegelwerkzeuges unter Anwendung von Wärme und/oder Druck werden die
Schultern miteinander verbunden. Das Siegeln mittels eines Konturensiegelwerkzeues
ermöglicht ein teilflächiges Siegeln der Schultern gegeneinander, wobei jede Vertiefung
rundum mit einer Siegelnaht umgeben ist. Siegelfreie Zonen können für Aufreisslaschen
etc. vorgesehen werden. Es ist auch möglich, das bahnförmige Verpackungsmaterial vorzugsweise
nach dem Anbringen der Vertiefung z.B. durch Walzen, Streichen, Rakeln oder Sprühen
im Schulterbereich ganz- oder teilflächig mit einem Klebstoff zu versehen, wobei der
Klebstoff ein Kontaktklebstoff sein kann oder der Klebstoff kann durch Druck und/oder
Wärme aktiviert werden. Es können dies beispielsweise Ein- oder Zweikomponenten-Epoxy-
oder Polyurethanklebstoffe sein, oder es können Vinylacetatklebstoffe sein etc. Somit
wird jede Vertiefung des Bodenteils von einer Vertiefung im Deckelteil überdeckt und
die Vertiefungen des Bodenteils und die Vertiefungen des Deckelteils bilden Höfe und
in den Höfen ist der Inhalt aufgenommen. Somit weisen die Blisterpackungen eine Symmetrieebene
auf, die genau an der Berührungsstelle zwischen Boden- und Deckelteil liegt.
[0037] Die Verbindung im Schulterbereich kann trennfest sein oder kann abschälbar sein.
Mit trennfest ist gemeint, dass die Verbindung unlösbar ist und der Verpackungsinhalt
nur unter Zerstörung des Verpackungsmaterials, wie beispielsweise einreissen, aufschneiden
usw., entnehmbar ist. Die Verbindung kann auch abschälbar oder peelbar sein, d.h.
die Klebe- oder Siegelschicht bricht in sich selbst oder delaminiert zwischen zwei
Schichten. Damit bleibt bei der Entnahme des Verpackungsinhaltes das Boden- und Deckelmaterial
unzerstört.
[0038] Aus dem bahnförmigen Verpackungsmaterial werden vorerst auch in Bahnform vorliegende
Vorprodukte zu den Blisterpackungen erzeugt, d.h. es werden endlose Blisterpackungen
erzeugt. Das bahnförmige Verpackungsmaterial oder das Vorprodukt zu den Blisterpackungen
können durch Ablängen, Schneiden oder Stanzen in die eingentliche Blisterpackung konfektioniert
werden. Beispielsweise kann das bahnförmige Verpackungsmaterial nach dem Anbringen
der Schwächungs- und Trennlinien und vor dem Befüllen der Vertiefungen bereits geschnitten
oder gestanzt werden. Dieses Verfahren ist weniger vorteilhaft und deshalb wird vorzugsweise
das bahnförmige Vorprodukt, d.h. die noch bahnförmige Blisterpackung, mit dem befüllten
und mit dem Deckelteil bedeckten Bodenteil, wobei Bodenteil und Deckelteil bereits
miteinander verbunden sind, in Packungsgrösse abgelängt, wie abgeschnitten oder ausgestanzt.
In diesen Verfahrensschrittfolgen kann auch eine Aufteilung der Blisterpackung in
Einzelportionen durch das Anbringen von Schwächungen in Längs- und Querrichtung im
Schulterbereich zwischen den Höfen erfolgen. Ebenfalls können Lochstanzungen im Kreuzungsbereich
von Längs- und Querperforierungen vorgenommen werden, um Aufreisslaschen zu erzeugen.
Mit dem Schneiden oder Stanzen kann gleichzeitig eine beliebige Randkontur geformt
werden. Die fertigen gestanzten Blisterpackungen können dann beispielsweise einer
Einkartonieranlage zugeführt werden.
[0039] Mit vorliegender Blisterpackung und dem Verfahren zu dessen Herstellung kann beispielsweise
eine Grundflächenreduktion von bis zu 40 % erzielt werden. Damit gelingt es verhältnismässig
grosse Darreichungsformen von Medikamenten, wie z.B. Suppositoren, Kapseln oder Ampullen
in bereits eingeführten oder standardisierten Packungsgrössen unterzubringen oder
bekannte Packungsgrössen in ihren Abmessungen zu verkleinern. So weist beispielsweise
eine bisherige Blisterpackung mit 10 Vertiefungen Aussenmasse von 144 x 98 mm auf,
während nach vorliegender Erfindung für die Verpackung des gleichen Inhaltes, d.h.
wieder mit 10 Vertiefungen oder Höfen, Aussenmasse von 115 x 77 mm erreicht werden
können. Der Inhalt in diesem Beispiel ist eine Kapsel mit einem Durchmesser von 9,4
mm und einer Länge von 26,6 mm.
[0040] Die nachfolgenden Figuren 1 bis 5 erläutern die vorliegende Erfindung beispielhaft
näher. Die Figur 1 zeigt ein bahnförmiges Verpackungsmaterial 10, das bereits mit
zwei Doppelreihen von Vertiefungen 11, 12 beispielsweise durch eine Umformung aus
der Dehnung des Verpakkungsmaterials angebracht, aufweist. Das bahnförmige Verpackungsmaterial
10 weist eine Symmetrielinie 13 auf. Beidseitig der Symmetrielinie 13 sind die Vertiefungen
11 und spiegelbildlich die Vertiefungen 12 angeordnet. Das bahnförmige Verpackungsmaterial
kann von wesentlich grösserer Breite sein als hier gezeigt und kann beispielsweise
eine Vielzahl von Reihen von Vertiefungen 11 aufweisen, welche sich in Einer-, Zweier-,
Dreierreihe etc., beidseitig einer Symmetrielinie 13 befinden. Bei grosser Bahnbreite
des bahnförmigen Verpakkungsmaterials 10 können mehrere Symmetrielinien 13 vorgesehen
werden. Das Material kann im Verlaufe des Herstellungsprozesses von Blisterpackungen
entlang von Trennlinien entsprechend den Symmetrielinien in zwei oder mehrere Bahnen
aufgetrennt werden. Beispielsweise kann eine Seitenkante des bahnförmigen Verpackungsmaterials
10 eine Trennlinien-Schnittkante 22 darstellen, während die andere Seitenkante den
ursprünglichen Rand 23 des bahnförmigen Verpackungsmaterials darstellt.
[0041] Das mit Vertiefungen 11, 12 versehene bahnförmige Verpackungsmaterial 10 weist eine
Symmetrielinie 13 auf. Auf der einen Seite der Symmetrielinie sind die Vertiefungen
11 angebracht, welche später den Deckel bilden, und auf der anderen Seite der Symmetrielinie
13 sind die Vertiefungen 12 angebracht, welche zum Bodenteil gehören und mit dem Packungsinhalt
befüllt werden. Die Vertiefungen 11 und 12 sind jeweils von den Schultern 25 umgeben.
Entlang der Symmetrielinie 13 wird eine Schwächung des bahnförmigen Verpackungsmaterials
10 angebracht. Die Schwächungslinie kann beispielsweise durch Einschneiden durch einen
Teil der Dicke des bahnförmigen Materials 10 hindurch, oder durch Kerben, Ritzen oder
Perforieren erreicht werden Das Schwächen des Materials kann mechanisch oder gegebenenfalls
auch durch thermische Massnahmen erfolgen, z. B. durch Laserstrahlen.
[0042] Die Figur 1a zeigt eine Draufsicht auf das vorbereitete bahnförmige Verpackungsmaterial
10 und die Figur 1b einen Querschnitt durch das bahnförmige Verpackungsmaterial 10.
Im weiteren Verlauf des Herstellungsverfahrens einer erfindungsgemässen Blisterpackung
können die Vertiefungen 12 mit dem Inhalt befüllt werden. Der Inhalt können beispielsweise
Weichgelatine-Kapseln, Kapseln, Dragées, Tabletten oder Ampullen sein.
[0043] Die Figur 2 zeigt einen weiteren Schritt in der Herstellung der erfindungsgemässen
Blisterpackungen. Die Figur 2a zeigt wiederum die Draufsicht, die Figur 2b einen Querschnitt
durch eine entstehende Blisterpackung aus bahnförmigem Verpackungsmaterial 10. Gemäss
vorliegender Figur wurde das bahnförmige Verpackungsmaterial 10 entlang der Symmetrielinie
13 derart umgefaltet, dass sich die Schultern der beiden Bahnhälften berühren. Die
Vertiefungen 11 sind nun den Deckeln zugehörig, währenddem die Vertiefungen 12 zum
Bodenteil gehören. Durch das Umfalten entlang der Symmetrielinie 13 hat sich ein Falt
16 gebildet. An den Schultern 25 wurde durch Siegelung 24 eine Verbindung von Bodenteil
und Deckelteil erzielt. Die Vertiefungen 11 und 12 des Deckel- und Bodenteils bilden
Höfe, in denen der Inhalt 15 aufgenommen ist. Durch die sich ausbildende Blisterpackung
kann eine Symmetrieebene 14 gelegt werden. In vorliegendem Falle ist beidseits der
Ebene 14 das bahnförmige Verpackungsmaterial 10 symmetrisch oder spiegelbildlich angeordnet.
Im Bereich der Symmetrieebene 14 befindet sich auch die Siegelung 24 zwischen den
Schultern 25. Die Vertiefungen von Bodenteil und Deckelteil können jedoch auch eine
verschiedene Höhe aufweisen, dann liegen nur die Ränder der Vertiefungen und die Schultern
symmetrisch übereinander.
[0044] In Figur 3 ist eine weitere Stufe der Herstellung vorliegender Blisterpackungen dargestellt.
Die Blisterpackungen 18 sind aus dem bahnförmigen Verpackungsmaterial 10 hergestellt
und weisen an einer Seitenkante den Falz 16 auf und an der andern Seitenkante den
Rand 23. Die Vertiefungen 11 des Deckels sind von den Schultern 25 umgeben. Durch
ein Trennverfahren, wie Stanzen oder Schneiden ist das endlose Band in einzelne Blisterpackungen
18 aufgetrennt worden, unter Bildung von Schnittkanten 17. Das Auftrennen kann neben
Schneiden oder Stanzen z.B. auch durch ein thermisches Verfahren, wie mit einem Laserstrahl,
erfolgen. Die Blisterpackungen 18 können in vorliegender Form beispielsweise in eine
Kartonhülle, welche auch beispielsweise einen Beipackzettel aufnimmt, verpackt werden
oder können zu Grossgebinden geschichtet und verpackt werden etc. Es ist auch möglich,
vorliegende Blisterpackung 18 noch weiter zu konfektionieren.
[0045] In Figur 4 ist eine solche weiter konfektionierte Blisterpackung 18 in der Draufsicht
gezeigt. Erkennbar sind die Vertiefungen des Deckels 11, unter der sich der Inhalt,
beispielsweise eine Ampulle, Kapsel, Weichgelatinekapsel, Pille oder Dragée befindet.
Die Vertiefung 11 ist durch die Schultern 25 umgeben. Zu der weiteren Verarbeitung
gehört das Schneiden einer Aussenkontur 20. Beispielsweise wurde der noch in der Ausführungsform
gemäss Figur 3 gezeigte Falz 16 entfernt und beispielsweise Anreisshilfen 21 geformt.
Die Formung der Aussenkontur 20 erfolgt in der Regel durch Stanzen. Ferner wurden
zwischen den einzelnen Höfen, welche durch die Vertiefungen im Deckel 11 und den entsprechenden
Vertiefungen im Boden gebildet werden, im Schulterbereich verlaufend, Perforierungen
19 angebracht. Mit diesen Perforierungen 19 gelingt es, einzelne oder mehrere der
mit Inhalt befüllten Höfe abzutrennen und beispielsweise Tagesportionen etc. separat
von der restlichen Verpackung auf zubewahren und aufzubrauchen. Die Aufreisshilfen
21 könnten auch innerhalb der Aussenkontor im Bereich der Perforierungen 19 durch
Stanzen etc. angebracht werden.
[0046] Soll der Inhalt eines Hofes demselben entnommen werden, kann beispielsweise der Hof
durch Einreissen entlang der Einreisshilfe 21 geöffnet und der Inhalt entnommen werden.
Es ist allenfalls auch möglich, dass der Inhalt durch Eindrücken des Bodenteils erfolgt.
Der Packungsinhalt stösst dann gegen den Deckelteil und durch erzeugte Spannung und
die Inelastizität des Materials platzt der Deckelteil auf und gibt den Inhalt frei.
Beispielsweise durch Konturensiegelung von Boden- und Deckelteil und/oder durch Anbringen
von Stanzungen können Aufreisslaschen erzeugt werden. Durch Ergreifen der Aufreisslaschen
und abschälen (peelen) von Boden- und Deckelmaterial voneinander kann der Verpackungsinhalt
freigelegt werden.
[0047] Die Blisterpackung 18 gemäss Figur 4 kann wiederum beispielsweise in eine Kartonhülle
verpackt oder zu einer Grossverpackung geschichtet und verpackt werden.
[0048] Zweckmässig werden die Schulterbereiche derart breit gewählt, dass beim Schichten
von Blisterpackungen aufeinander die Vertiefungen eines obenliegenden Blisters zwischen
zwei Vertiefungen des untenliegenden Blisters Platz finden. Somit lässt sich die Stapelhöhe
zweier oder mehrerer Blister reduzieren.
[0049] Die Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch eine Blisterpackung nach vorliegender Erfindung
in bevorzugter Ausführungsform. Die Blisterpackung 18 weist die Vertiefungen im Deckelteil
11 und die Vertiefungen im Bodenteil 12 auf, die auf einer Symmetrieebene 14 angeordnet
sind. Die Vertiefungen 11 und 12 bilden Höfe für den Packungsinhalt, z.B. für die
Kapseln 15. Die lichte Höhe x der Höfe teilt sich auf zu beispielsweise 1/3 für die
Vertiefung im Deckelteil und zu 2/3 für die Vertiefung im Bodenteil 12. Die Vertiefungen
im Bodenteil 12 weisen eine Schalenform resp. Form einer Halbschale mit einem Einschlagwinkel
von etwa 45° auf, während die Vertiefungen im Deckelteil steile Wände und eine ebene
Deckfläche aufweisen.
[0050] Die Vertiefung des Bodenteils 12 in Form einer Halbschale kann leicht mit dem Inhalt
befüllt werden und die Formung der Halbschale stellt durch das Tiefungsverhältnis
(Schalenbreite zu Tiefe) von beispielsweise 5:1 bis 0,5:1 und vorzugsweise 3:1 bis
1:1, keine hohen Anforderungen an das Verpackungsmaterial. Die Schalenform hält den
Inhalt während des weiteren Verarbeitungsprozesses sicher am Platz.
[0051] Die Vertiefung im Deckelteil 11 weist z.B. ein noch geringeres Tiefungsverhältnis
von beispielsweise 10:1 bis 0,5:1, zweckmässig 5:1 bis 2:1 und vorzugsweise 3:1 bis
2:1, auf, und es lassen sich Wände grosser Steilheit, d.h. bis zu 90°, erzeugen. Dies
ermöglicht die Gestaltung von glatten ebenen Deckflächen 26, die bedruckt, beklebt
oder anderweitig ausgestaltet werden können.
[0052] In Figur 5 sind weiters die im Bereich der Symmetrieebene 14 liegende Siegelung 24
zwischen den Schultern 25 erkennbar.
[0053] Vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung der Blisterpackungen für die Aufnahme
von Inhaltsstoffen, wie Pillen, Dragées, Tabletten, Kapseln, Weichgelatinekapseln,
Ampullen, Nahrungsmittel wie Süssigkeiten, Gewürze oder technische Artikel. Besonders
bevorzugt ist die Verwendung der Blisterpackungen für Weichgelatinekapseln. Entsprechend
der Form der Inhaltsstoffe kann die Form der Vertiefungen gewählt werden. Beispiele
von Formen der Vertiefungen sind Halb- oder Teilschalen oder Halb- oder Teilkugelformen
oder Halb- oder Teilzylinderformen aus einem teilzylindrischen Rumpf und endständigen
halb- oder teilkugeligen Enden.
1. Blisterpackung aus einem Bodenteil und einem Deckelteil aus bahnförmigem Verpakkungsmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bodenteil bleibend eingeformte Vertiefungen aufweist, die von Schultern umgeben
sind, und der Deckelteil bleibend eingeformte Vertiefungen aufweist, die von Schultern
umgeben sind, und Bodenteil und Deckelteil auf einer Symmetrieebene liegen und Bodenteil
und Deckelteil im Bereich der Symmetrieebene über ihre Schultern ganz oder teilflächig
miteinander verbunden sind und die bezüglich der Symmetrieebene symmetrisch angeordneten
Vertiefungen von Bodenteil und Deckelteil Höfe bilden und in den Höfen der Inhalt
befindlich ist.
2. Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine längslaufende Seitenkante
ein entlang einer Symmetrielinie gefaltetes bahnförmiges Verpackungsmaterial darstellt.
3. Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das bahnförmige Verpackungsmaterial
eine Metallschicht, zweckmässig eine Metallfolie und vorzugsweise eine Aluminiumfolie
enthält.
4. Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das bahnförmige Verpackungsmaterial
für den Bodenteil oder den Deckelteil oder für Boden- und Deckelteil eine erste Schicht
in einer Dicke von 12 bis 50 µm aus einem Film aus orientiertem Polyamid, eine zweite
Schicht aus einer 16 bis 50 µm dicken Aluminiumfolie und eine dritte Schicht aus einer
5 bis 15 µm dicken Siegelschicht enthält.
5. Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das bahnförmige Verpackungsmaterial
für den Bodenteil oder den Deckelteil oder für Boden- und Deckelteil eine erste Schicht
in einer Dicke von 12 bis 50 µm aus einem Film aus orientiertem Polyamid, eine zweite
Schicht aus einer 16 bis 50 µm dicken Aluminiumfolie und eine dritte Schicht aus einer
30 bis 80 µm dicke Folie aus Polyvinylchlorid enthält.
6. Blisterpackung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das bahnförmige
Verpackungsmaterial für den Bodenteil oder den Deckelteil oder für Boden- und Deckelteil
eine aussenliegende Polyamidschicht enthält und die Polyamidschicht an der Blisterpackung
nach aussen gerichtet ist..
7. Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höfe eine lichte
Höhe x aufweisen und der Anteil der Vertiefung im Bodenteil 1/10 bis 9/10, zweckmässig
5/10 bis 9/10, vorzugsweise 6/10 bis 9/10 und insbesondere 7/10 bis 9/10 an der Höhe
x beträgt, und der Anteil der Vertiefung im Deckelteil 9/10 bis 1/10, zweckmässig
5/10 bis 1/10, vorzugsweise 4/10 bis 1/10 und insbesondere 3/10 bis 1/10 an der Höhe
x beträgt.
8. Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung im Bodenteil
die Form einer Halbschale mit einem Einschlagwinkel von 30 bis 60° aufweist.
9. Blisterpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung im Deckelteil
Seitenwände mit einem Einschlagwinkel von 60 bis 90° aufweist und eine ebene Deckfläche
aufweist.
10. Verfahren zur Herstellung von Blisterpackungen aus bahnförmigen Verpackungsmaterial,
durch Anbringen von Vertiefungen am bahnförmigen Verpackungsmaterial, Befüllen des
den Bodenteil bildenden Bahnmaterials, Überdecken des Bodenteils mit Deckelmaterial
und trennfestes Verbinden von Bodenteil und Deckelmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass
das bahnförmige Verpackungsmaterial eine längslaufende Symmetrielinie oder n längslaufende
Symmetrielinien und n - 1 Trennlinien aufweist, wobei n eine Zahl von 2 oder grösser
ist und in den Schritten
a) beidseitig parallel jeder Symmetrielinie wenigstens eine Reihe von bleibend eingeformten
Vertiefungen, die durch umlaufende Schultern begrenzt sind, im bahnförmigen Verpackungsmaterial
erzeugt werden und
b) das bahnförmige Verpackungsmaterial entlang der Symmetrielinie(n) geschwächt und
entlang der Trennlinie(n) aufgetrennt wird, und
c) nach Schritt a) oder Schritt b) die Vertiefungen im bahnförmigen Verpackungsmaterial
auf einer Seite der Symmetrielinie mit dem Inhalt befüllt werden und somit einen Bodenteil
bilden, und
d) die unbefüllte Seite des bahnförmigen Materials auf der andern Seite der Symmetrielinie
entlang der Symmetrielinie derart umfaltet, dass der umgefaltete Teil des bahnförmigen
Verpackungsmaterials einen Deckelteil bildet, und dass sich die Schultern vom Bodenteil
und Deckelteil berühren, und
e) die sich berührenden Schultern vom Bodenteil und Deckelteil vollflächig oder teilflächig
miteinander verbunden werden, wobei jede Vertiefung des Bodenteils von einer Vertiefung
im Deckelteil überdeckt wird, und die Vertiefungen des Bodenteils und die Vertiefungen
des Deckelteils Höfe bilden, und der Inhalt in den Höfen aufgenommen ist.
11. Verfahren zur Herstellung von Blisterpackungen aus bahnförmigen Verpackungsmaterial,
durch Anbringen von Vertiefungen am bahnförmigen Verpackungsmaterial, Befüllen des
den Bodenteil bildenden Bahnmaterials, Überdecken des Bodenteils mit Deckelmaterial
und trennfestes Verbinden von Bodenteil und Deckelmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verpackungsmaterial in zwei Bahnen zugeführt wird und ein längslaufende Symmetrielinie
sich zwischen den beiden Bahnen befindet und
a) beidseitig parallel der Symmetrielinie in den beiden Verpackungsmaterialien wenigstens
eine Reihe von bleibend eingeformten Vertiefungen, die durch umlaufende Schultern
begrenzt sind, erzeugt werden,
c) nach Schritt a) die Vertiefungen im bahnförmigen Verpackungsmaterial auf einer
Seite der Symmetrielinie mit dem Inhalt befüllt werden und somit der Bodenteil gebildet
wird, und
d) das unbefüllte bahnförmige Verpackungsmaterial auf der anderen Seite der Symmetrielinie
derart umlenkt wird, dass dieses bahnförmige Verpackungsmaterial, den Deckelteil bildet
und sich die Schultern von Bodenteil und Deckelteil berühren, und
e) die sich berührenden Schultern von Bodenteil und Deckelteil vollflächig oder teilflächig
miteinander verbunden werden, wobei jede Vertiefung des Bodenteils von einer Vertiefung
im Deckelteil überdeckt wird, und die Vertiefungen im Bodenteil und im Deckelteil
Höfe bilden, und der Inhalt in den Höfen aufgenommen ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar vor Schritt
c), und vorzugsweise nach Schritt e) das bahnförmige Verpackungsmaterial in Packungsgrösse
abgelängt und/oder mit einer Aussenkontur gestanzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt e) die
sich berührenden Schultern von Bodenteil und Deckelteil durch Kleben oder Siegeln
trennfest oder abschälbar miteinander verbunden werden.
14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt b) das bahnförmige
Verpackungsmaterial durch Perforieren oder Kerben oder Einschneiden durch einen Teil
der Dicke entlang der Symmetrielinie geschwächt wird.
15. Verwendung der Blisterpackung nach Anspruch 1 zur Aufnahme von Inhaltsstoffen der
Reihe Pillen, Dragées, Tabletten, Kapseln, Weichgelatinekapseln, Ampullen, Nahrungsmitteln
oder technischen Artikeln und vorzugsweise Weichgelatinekapseln.