[0001] Die Erfindung betrifft eine Plattengegenhaltevorrichtung für Beschickungseinrichtungen
von Plattenaufteilsägen mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Eine Plattengegenhaltevorrichtung dieser Art ist bekannt (DE 43 20 397 A1; Figuren
1 bis 4). Deren beiden Einstellglieder zur Einstellung eines Durchlaßspaltes für ein
eine vorbestimmte Anzahl von Platten umfassendes und von einem Plattenstapel abzuschiebendes
Plattenpaket sind oberhalb und im Bereich der in Abschieberichtung des Plattenpaketes
vorne liegenden Stapelstirnseite vorgesehen.
[0003] Hierbei ist das eine Einstellglied durch einen vor der vorderen Stapelstirnseite
in einem Support vertikal verstellbar geführten Einstelldorn gebildet, auf dem das
andere, einen Plattenniederhalter bildende Einstellglied höhenverstellbar angeordnet
ist. Dasselbe übergreift den vorderen Randbereich des Plattenstapels.
[0004] Durch den einzustellenden Abstand zwischen dem Plattenniederhalter und dem unteren
Stirnende des Einstelldornes wird hierbei die Höhe von von einem Plattenstapel nacheinander
abzuschiebenden, jeweils eine gleiche Anzahl von Platten aufweisenden Plattenpaketen
bestimmbar.
[0005] Beiden Einstellglieder ist unterhalb derselben und vor dem Plattenstapel ein Plattengegenhalter
zugeordnet. Dieser sitzt horizontal verschiebbar auf einem vertikal verstellbaren
Schlitten. Der Plattengegenhalter ist nach oben hin von einer planen Fläche begrenzt,
und die dem Plattenstapel zugewandte Seite ist als horizontale Schneidkante ausgebildet.
[0006] Der Plattengegenhalter ist mit seiner oberen, planen Fläche an die untere Stirnfläche
des zuvor auf die gewünschte Paketdicke eingestellten Einstelldornes und mit seiner
Schneidkante an die Plattenstapelstirnseite anzulegen und festzustellen, wobei durch
sie beim Abschieben eines Plattenpaketes die dadurch verbleibende, obere Stapelplatte
zurückgehalten bzw. vor einer beispielsweise reibungsbedingten Mitnahme gesichert
wird.
[0007] Ist der Plattengegenhalter positioniert, wird der Einstelldorn samt dem von diesem
getragenen Plattenniederhalter nach oben gesteuert, wonach durch wenigstens einen
Schieber das Plattenpaket vom Plattenstapel abgeschoben und zwischen ein Walzenpaar
einer einer Plattenaufteilsäge vorgeschalteten Transportvorrichtung zur Übernahme
eingeführt wird. Sämtliche Bewegungen von Einstellgliedern und Plattengegenhalter
erfolgen hierbei programmgesteuert.
[0008] Bei dieser bekannten Konstruktion bilden die durch Einstelldorn und Plattenniederhalter
gebildeten Einstellglieder samt Support eine für sich oberhalb der Abschiebeebene
anzuordnende Baueinheit und der Plattengegenhalter bildet eine unterhalb und vor dem
Plattenstapel zu positionierende und anzusteuernde Baueinheit, was montagemäßig umständlich
und technisch nur aufwendig zu realisieren ist.
[0009] Dabei gestaltet sich das Einrichten auf eine gewünschte Plattenanzahl abzuschiebender
Plattenpakete umständlich, indem sowohl der Abstand des Plattenniederhalters relativ
zur unteren Stirnfläche des Einstellgliedes auf diesem manuell einzustellen als auch
nach Positionieren des Einstelldornes der Plattengegenhalter an dessen untere Stirnfläche
in Anschlag zu bringen und danach mit seiner Schneidkante an die zugekehrte Stirnkante
der beim Abschieben als obere Platte des Plattenstapels verbleibende Stapelplatte
anzulegen ist. Hierbei kann durch die Schneidkante die ihr zugekehrte Plattenstirnkante
beschädigt werden.
[0010] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Plattengegenhaltevorrichtung in einer
Ausbildung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 anzugeben, die sich sowohl aufbau-
als auch funktionsmäßig vereinfachen läßt.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0012] Erfindungsgemäß bilden somit das auf den Plattenstapel aufsetzbare Einstellglied
und der Plattengegenhalter lediglich noch eine einzige Baueinheit. Zur Einstellung
der Höhe abzuschiebender Plattenpakete ist dabei das auf den Plattenstapel aufsetzbare
Einstellglied in einen entsprechenden Abstand zur Oberkante des Plattengegenhalters
zu bringen, wonach der Plattengegenhalter lediglich noch so weit abzusenken ist, bis
das Einstellglied auf dem Plattenstapel aufruht.
[0013] Die Verstellung des auf den Plattenstapel aufsetzbaren Einstellgliedes in die Freigabeposition
läßt sich vorteilhaft gemäß Anspruch 2 bewerkstelligen, wobei dies technisch besonders
einfach durch eine Konstruktion gemäß Anspruch 3 erreichbar ist.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung gemäß den Ansprüchen 4 und 5 wird sichergestellt,
daß die untere Platte des abzuschiebenden Plattenpaketes beim Abschieben von der die
obere Platte des Plattenstapels bildenden Stapelplatte bereichsweise abgehoben und
dadurch das gesamte Plattenpaket angeliftet und demgemäß die Reibung zwischen diesem
und dem Plattenstapel wirksam minimiert wird.
[0015] Die Merkmale der Ansprüche 6 bis 8 ermöglichen weitere vorteilhafte Weiterbildungen
von Details der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0016] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung der Plattengegenhaltevorrichtung, deren Einstellglied
auf das abzuschiebende Plattenpaket aufgesetzt und zu Beginn der Abschiebephase gezeigt
ist,
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Plattengegenhaltevorrichtung nach erfolgter Einstellung der
Höhe bzw. der Anzahl von Platten von abzuschiebenden Plattenpaketen,
- Figur 3
- eine Darstellung ähnlich Figur 2, wobei das Einstellglied auf ein abzuschiebendes
Plattenpaket abgesenkt ist,
- Figur 4
- eine Seitenansicht der Plattengegenhaltevorrichtung mit in seine Freigabeposition
verschwenktem Einstellglied,
- Figur 5
- eine Vorderansicht der Plattengegenhaltevorrichtung in einer Einstellung ihres Einstellgliedes
gemäß Figur 2.
[0017] Die Plattengegenhaltevorrichtung ist beispielsweise in doppelter Anordnung einem
Plattenstapel 1 nachgeschaltet, der auf einem Hubtisch 1a aufruht. Demgemäß sind in
seitlichem Abstand zueinander zwei solche Plattengegenhaltevorrichtungen vorgesehen
und konstruktiv gleich ausgebildet. Sie weisen demgemäß zwei in seitlichem Abstand
voneinander aufrecht angeordnete Hubzylinder 13 auf, mit deren Hilfe ein Plattengegenhalter
2 programmgesteuert anheb- und absenkbar ist, der vorzugsweise als flache Platte ausgebildet
und an seiner oberen Plattenkante 2a in Richtung auf den Plattenstapel 1, an welcher
er anliegt, schneidenartig gestaltet ist.
[0018] Der Plattengegenhalter 2 trägt eine sich vertikal erstreckende Führung 6, auf der
ein Schlitten 5 verschiebbar angeordnet ist. Dieser trägt eine horizontal und parallel
zur oberen Plattenkante angeordnete Schwenkachse 9, auf der ein Einstellglied in Form
eines Schwenkhebels 3a gelagert ist.
[0019] Der Schwenkhebel 9a übergreift mit einem sich von diesem senkrecht wegerstreckenden
Arm 3 die in Plattenabschieberichtung vorne liegende obere Kante des Plattenstapels
1 und ist mit Rollen 4 auf die obere Platte eines abzuschiebenden Plattenpaketes 1b
aufsetzbar.
[0020] Ein weiterer Arm 3b des Schwenkhebels 3a erstreckt sich ungefähr im Bereich seiner
halben Länge von diesem in entgegengesetzter Richtung zum Arm 3 weg. An diesem Arm
3b ist die Kolbenstange 10a eines Schwenkzylinders 10 angelenkt, der seinerseits an
einem sich gemäß Figur 2 vom Schlitten 5 nach unten erstreckenden Verbindungsarm 5a
befestigt ist.
[0021] Der Verbindungsarm 5a trägt eine Gewindemutter 8, die auf einer Gewindespindel 7a
eines Stellantriebes 7 zur Schlittenverstellung feinverstellbar geführt ist. Die Gewindespindel
7a ist in einem U-förmigen Lagerkörper 7b des Plattengegenhalters 2 aufrecht gelagert.
[0022] Die erläuterte Plattengegenhaltevorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Vom Plattenstapel 1 sollen nacheinander einzelne, eine vorbestimmte Anzahl von Platten
umfassende Plattenpakete 1b, gemäß Figur 2, nach links in Richtung auf eine Plattenaufteilsäge
abgeschoben werden. Die Plattenanzahl der Plattenpakete 1b wird durch einen einzustellenden
Durchlaßspalt A bestimmt.
[0023] Der Durchlaßspalt wird durch zwei in der Höhe relativ zueinander einstellbare Einstellglieder
definiert, die durch den Plattengegenhalter 2 bzw. dessen Oberkante 2a und den Arm
3 des Schwenkhebels 3a gebildet sind.
[0024] Zunächst wird die Gegenhalteplatte 2 samt Schwenkhebel 3a in eine obere Ausgangsposition
gesteuert, wonach über den Stellantrieb 7 und Schlitten 5 der Schwenkhebel 3a mit
Arm 3 mit Bezug auf die Plattenoberkante 2a weiter nach oben in eine Position gesteuert
wird, durch die der Durchlaßspalt A definiert wird.
[0025] Anschließend wird der Plattengegenhalter 2 gemeinsam mit dem Schwenkhebel 3a über
die Hubzylinder 13 so lange nach unten gesteuert, bis die Rollen 4 vom Arm 13 des
Schwenkhebels 3a auf dem Plattenstapel 1 bzw. auf der oberen Platte eines in der Folge
abzuschiebenden Plattenpaketes 1b aufruhen.
[0026] Danach treten in bekannter Weise in seitlichem Abstand voneinander angeordnete Einschubfinger
12 in Aktion und schieben das Plattenpaket 1b in den Durchlaßspalt A bzw. über die
Plattenoberkante 2a. In der anfänglichen Verschiebephase des Plattenpaketes 1b wird
dann der Schwenkzylinder 10 aktiviert, wodurch der Schwenkhebel 3a samt Arm 3 gemäß
Figur 4 im Gegenuhrzeigersinn in seine Freigabeposition um die Schwenkachse 9 nach
unten verschwenkt wird.
[0027] Gleichzeitig wird durch die doppelarmige Ausbildung des Schwenkhebels 3a bzw. durch
die Position seines Armes 3b der Plattengegenhalter 2 derart angehoben (s. Figur 4),
daß das Plattenpaket 1b durch seine Plattenoberkante 2a vom Plattenstapel 1 bereichsweise
abgehoben und dadurch sichergestellt wird, daß die obere Platte des restlichen Plattenstapels
1 sicher zurückgehalten und die Reibung zwischen Plattenpaket 1b und Plattenstapel
1 entsprechend verringert wird. Das Plattenpaket 1b kann nun beispielsweise auf einen
angedeuteten Rollenförderer aufgeschoben werden.
[0028] Nach erfolgtem Abschieben des Plattenpaketes 1b wird der Schwenkhebel 3a in seine
Ausgangsposition und danach der Plattengegenhalter 2 wiederum so weit nach unten gesteuert,
daß der Arm 3 des Schwenkhebels 3a mit seinen Rollen 4 wiederum auf dem Plattenstapel
1 zu liegen kommt, worauf sich das beschriebene Arbeitsspiel für das erneute Abschieben
eines weiteren Plattenpaketes 1b wiederholt.
1. Plattengegenhaltevorrichtung für Beschickungseinrichtungen von Plattenaufteilsägen,
mit zwei in vertikaler Richtung relativ zueinander verstellbaren Einstellgliedern
(2, 3), von denen das eine zur Einstellung eines Durchlaßspaltes (A) für ein eine
vorbestimmte Anzahl von Platten umfassendes und von einem Plattenstapel (1) abzuschiebendes
Plattenpaket (1b) auf den Plattenstapel (1) aufsetzbar ist und den in Abschieberichtung
vorne liegenden Randbereich des Plattenstapels (1) übergreift und mit einem dem Plattenstapel
(1) stirnseitig zugeordneten, in der Höhe verstellbaren Plattengegenhalter (2), wobei
zum Abschieben des Plattenpakets (1b) durch wenigstens einen Schieber (12) das auf
dem Plattenstapel (1) aufsitzende Einstellglied (3) in eine Freigabepositon steuerbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das andere Einstellglied durch den einen Stapelanschlag bildenden Plattengegenhalter
(2) gebildet ist, der das auf den Plattenstapel (1) aufsetzbare Einstellglied (3)
trägt, um das beide Einstellglieder (2, 3) nach Einstellen des Durchlaßspaltes (A)
zum Aufsetzen des einen Einstellgliedes (3) auf den Plattenstapel (1) bzw. auf das
abzuschiebende Plattenpaket (1b) gemeinsam absenkbar sind.
2. Plattengegenhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das auf
den Plattenstapel (1) aufsetzbare Einstellglied (3) in Abschieberichtung des Plattenpaketes
(1b) um eine horizontale Schwenkachse (9) in seine Freigabeposition verschwenkbar
ist.
3. Plattengegenhaltevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem auf
den Plattenstapel (1) aufsetzbaren Einstellglied (3) zur programmgesteuerten Verschwenkung
eine am Plattengegenhalter (2) verschiebbar und feststellbar angeordnete Schwenkvorrichtung
(Schwenkzylinder 10) zugeordnet ist, die ihrerseits durch eine am Plattengegenhalter
(2) sitzende Feineinstellvorrichtung (7, 8) zur Einstellung einer gewünschten Weite
des Durchlaßspaltes (A) justierbar ist.
4. Plattengegenhaltevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß während
der oder nach der erfolgten Verstellung des in eine Freigabeposition verschwenkbaren
Einstellgliedes (3) der Plattengegenhalter (2) nach oben steuerbar ist, derart, daß
er geringfügig über die Oberkante des restlichen Plattenstapels (1) vorsteht.
5. Plattengegenhaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß während oder nach der erfolgten Verstellung des auf den Plattenstapel
(1) aufsetzbaren Einstellgliedes (3) in seine Freigabeposition dasselbe sowie der
Plattengegenhalter (2) gemeinsam nach oben steuerbar sind, derart, daß der Plattengegenhalter
(2) geringfügig über die Oberkante des restlichen Plattenstapels (1) vorsteht.
6. Plattengegennaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das auf den Plattenstapel (1) aufsetzbare Einstellglied (3) sich auf dem abzuschiebenden
Plattenpaket (1b) abwälzende Rollen (4) aufweist.
7. Plattengegenhaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Plattengegenhalter (2) plattenförmig ausgebildet ist.
8. Plattengegenhaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Plattengegenhalter (2)an einem Ständer (11) mittels einer
programmgesteuerten Hubvorrichtung (Hubzylinder 13) in der Höhe verstellbar geführt
ist.